Kurz und knapp Februar 2021 Nachrichten rund um die Villa Merländer vom Villa Merländer e.V.

Die Seite wird erstellt Hortensia-Rosa Seitz
 
WEITER LESEN
Kurz und knapp Februar 2021 Nachrichten rund um die Villa Merländer vom Villa Merländer e.V.
Kurz und knapp Februar 2021
Nachrichten rund um die Villa Merländer
vom Villa Merländer e.V.
Liebe Leserschaft,

der Januar ist offiziell geschafft, von nun an geht’s bergauf – mit den Temperaturen, den
Impfungen und hoffentlich auch der allgemeinen Stimmung. Der Februar steht in jedem Fall noch
im Zeichen der digitalen Distanz-Veranstaltungen, die aber deswegen nicht weniger spannend
sind!

Veranstaltungen
Seit diesem Monat läuft unsere Reihe „Montagsimpulse“ wieder. Nach einem anregenden Start
durch Robert Claus am vergangenen Montag, der über den Kampfsport in der extremem rechten
Szene berichtete, folgt am Montag, den 8. Februar um 18 Uhr Ingrid Brodnig mit ihrem Vortrag
„Mit Fakten kontern! Wie man auf Verschwörungsmythen und Desinformation argumentativ
reagieren kann“. Falschmeldungen über das Impfen, antisemitische Corona-Mythen,
Verschwörungserzählungen über das Virus: Es ist oft schwierig, über die aktuelle Situation zu
diskutieren. Denn in vielen Gesprächen werden falsche oder gar verschwörungsaffine
Behauptungen wiedergegeben: Auch kann es passieren, dass Menschen im eigenen Umfeld
plötzlich solche Ideen wiedergeben - und mit Fakten allein dringt man oft nicht durch. Was kann
aber jede und jeder einzelne von uns tun, um dagegen zu halten, um Aufklärung zu fördern und
auch um menschenfeindliche oder wissenschaftsferne Vorstellungen als solche aufzuzeigen?
Wichtig: Es gibt kein Wundermittel gegen Desinformation, es gibt aber einige Erfahrungen aus der
Praxis und Empfehlungen aus der Wissenschaft. Ingrid Brodnig hat diese in ihrem Buch
"Einspruch! Verschwörungsmythen und Fake News" kontern und bietet im Vortrag Einblick, wie
man für eine möglichst sachliche und faktenbasierte Debatte eintreten und auch welche Tipps
man selbst beim Diskutieren berücksichtigen kann, um die eigenen Argumente klarer verständlich
zu machen und auch in emotionalisierten Debatten einen kühlen Kopf zu bewahren.
Zur Person: Ingrid Brodnig, geb. 1984, ist österreichische Journalistin und Buchautorin. Sie
beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit den Phänomenen Hassrede und Falschmeldungen im
Kurz und knapp Februar 2021 Nachrichten rund um die Villa Merländer vom Villa Merländer e.V.
Internet, ihr Buch "Hass im Netz" wurde mit dem Bruno-Kreisky-Sonderpreis für das politische
Buch ausgezeichnet. Im Januar 2021 erscheint ihr neuestes Buch "Einspruch!
Verschwörungsmythen und Fake News kontern", mehr Informationen unter brodnig.org.

Nach einer Pause am Rosenmontag folgt Professor Dr. Julia Bernstein, die zu „Antisemitismus in
der schulischen Praxis“ referieren wird. "Du Jude" ist eines der gebräuchlichsten Schimpfwörter
auf deutschen Schulhöfen. Stigmatisierung, Beleidigung, Bedrohung und Gewalt gehören zum
Alltag vieler jüdischer Schüler_innen in Deutschland - trotz aller gesellschaftlichen und
pädagogischen Bemühungen, Antisemitismus zu bekämpfen. Julia Bernstein erschließt das
Problemfeld Antisemitismus an Schulen in einer qualitativ-soziologischen Forschung und
analysiert erstmalig aus den Perspektiven der betroffenen Schüler_innen und Lehrkräfte die
Befunde vor historischen und theoretischen Hintergründen. Diese neue Herangehensweise macht
den Band zusammen mit der Darstellung konkreter Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit
Antisemitismus zu einem unverzichtbaren Begleiter für Unterrichtsgestaltung und das soziale
Miteinander an Schulen und darüber hinaus.
Julia Bernstein, Prof. Dr., hat die Professur für Diskriminierung und Inklusion in der
Einwanderungsgesellschaft an der Frankfurt University of Applied Science inne.

                                Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Veranstaltung online
                                via Zoom statt. Link wird gegen Voranmeldung unter ns-
                                doku@krefeld.de zugeschickt. Im Anschluss gibt es jeweils die
                                Möglichkeit zur Diskussion mit der Referentin.

                                Alle Präsenzveranstaltungen- und termine in der Villa im
                                November sind offiziell abgesagt, die Villa ist für den
                                Besuchsverkehr bis einschließlich 10.1.2021 geschlossen! Aber -
                                das gilt nur für den Besuchsverkehr vor Ort! Wir sind weiterhin
                                erreichbar: Fragen zur Bildungsarbeit? Anfragen für mögliche
                                Kooperationen oder Workshops? (Auf-)Klärungsbedarf was die
                                Zeit des NS betrifft? Schreiben Sie uns, mailen Sie uns, taggt Sie
                                uns;) Wir geben uns größte Mühe, weiterhin für Sie da zu sein.

                                Rückblick: Internationaler Holocaust-Gedenktag
                                Aufgrund der Corona-Pandemie konnte am 27. Januar nicht wie
                                geplant im Hannah-Arendt-Gymnasium die Gedenkfeier
                                gemeinsam abhalten werden - die Schule wird diese Aufgabe
                                2022 übernehmen. Oberbürgermeister Frank Meyer, Michael
                                Gilad (Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Krefeld) und unsere
                                Leitung Sandra Franz haben aber den digitalen Weg genutzt,
                                trotzdem ein paar Worte an die Krefelder Bevölkerung zu richten.
                                Und auch einige Schüler*innen des HAG kamen zu Wort. Sie
                                finden das Video auf dem YouTube Kanal der Stadt Krefeld und
Kurz und knapp Februar 2021 Nachrichten rund um die Villa Merländer vom Villa Merländer e.V.
auf unseren Social Media Seiten.
https://www.youtube.com/watch?v=bDwYvqSTQRM&fbclid=IwAR13py0EJRBnOROyOhfDvoFhxTq
vJ482YDWT7riQz7isVP5D9DHYwjsP5G0

Der Beitrag ist lang, aber wichtig und wir würden uns freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen
würden, um den Beitrag in voller Länge zu schauen.
Wir danken dem Team der Pressestelle der Stadt, die diesen Videobeitrag ermöglicht haben,
besonders Ramona Bietenbeck und Martin Kramer!

Und neben der Aktion „Lichter gegen Dunkelheit“, über die wir bereits im letzten Newsletter
berichtet haben, beteiligte sich das Team der NS-Dokumentationsstelle (unterstützt on unserer
Kulturbeauftragten Frau Dr. König, unserer Kooperationsschule dem Gymnasium Fabritianum und
dem Fachbereich Migration und Integration) beteiligt sich an #WeRemember – zu sehen sind die
festangestellten Teammitglieder, die freien Mitarbeitenden und die Ehrenamtler*innen – sie alle
gedachten dem internationalen Holocaust Gedenktag.
Der Jüdische Weltkongress rief weltweit dazu auf, sich an der Kampagne
#WeRemember zu beteiligen, die sich gegen Antisemitismus und alle
Formen von Völkermord, Hass und Fremdenfeindlichkeit richtet. Die
                                          Kampagne, die auch zur
                                          weiteren Aufklärung über den
                                          Holocaust beitragen will,
                                          wurde bereits im fünften Jahr
                                          durchgeführt und steuerte auf
                                          den Internationalen
                                          Holocaust-Gedenktag am 27.
                                          Januar zu. Angesichts des
                                          Missbrauchs sozialer Medien
                                          zur Verbreitung von
                                          gefährlicher Falschinformationen,
                                          Verschwörungsmythen, Rassismus und
                                          Holocaustleugung ist die Kampagne aktueller denn je.
                                          Unter dem Motto „Aus der Vergangenheit lernen, die
Zukunft schützen“ ermutigt die Kampagne Teilnehmende aus der ganzen Welt, Fotos von auf den
sozialen Medien zu veröffentlichen, auf denen ein Schild mit der Aufschrift „#WeRemember“
gezeigt wird.
Bei zahlreichen Menschen ist das Wissen um den Holocaust mittlerweile gering, so wissen
beispielsweise 23% der deutschen Bevölkerung gar nicht, was der Holocaust war. 28% wollen
„einen Schlusstrich unter die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus ziehen“, zugleich haben
35% der Deutschen die Sorge, dass sich der Holocaust wiederholen könnte. Aktuell werden in
Deutschland rund 2.000 antisemitische Straftaten begangen.
Und auch gerade während der Pandemie bekam diese Aktion eine besondere Bedeutung, denn
jeder konnte im Kleinen, Zuhause, in der jeweiligen Isolation, gedenken. Lesen sie nach, über die
Menschen, die in ihrer Stadt verfolgt, entrechtet und ermordet wurden. Vergessen Sie nicht.

Und zum Abschluss der erneute Hinweis: auch wenn wir als städtische Institution natürlich
nicht unmittelbar vom konkreten wirtschaftlichen Ruin gefährdet sind wie kleine Cafés und
Geschäfte in der Stadt, so wirkt sich die Pandemie natürlich auch auf uns und unsere Arbeit
aus. Da wir aktuell kaum Veranstaltungen durchführen können, müssen wir an neuen
Konzepten arbeiten - dafür brauchen wir Gelder, um freiberufliche Historiker*innen und
Pädagog*innen zu beauftragen. Auch die Spendengelder, die normalerweise durch
Kurz und knapp Februar 2021 Nachrichten rund um die Villa Merländer vom Villa Merländer e.V.
Erwachsenenführungen und Veranstaltungen eingenommen werden, entfallen aktuell. Von
daher: jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, um Mitglied in unserem Förderverein Villa Merländer
e.V. zu werden. Und: wir starten bei einem Jahresbeitrag von 5€ (nach oben sind wir natürlich
offen). Den Antrag finden Sie auf der Homepage des Vereins unter
https://villamerlaender.de/mitglied-werden/
Wenn Sie in der Vergangenheit nachgedacht oder aktuell darüber nachdenken, dem
Förderverein beizutreten - wir wären im höchsten Maße dankbar. Denn unsere Gesellschaft
wandelt sich gerade sehr stark - und Aufgabe von Institutionen wie der unseren ist es, in
jedem Wandel dafür zu sorgen, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät und
Zivilcourage und ein politisches Bewusstsein gesellschaftlich gestärkt bleibt. Dafür brauchen
wir Ihre Hilfe.

Diesen Rundbrief können Sie mit einfacher Mail an ns-doku@krefeld.de abbestellen!
Sie können auch lesen