Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg

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Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg
Dokumentation IMMO-Branchentreff
          mit IMMO Café am 19. Oktober 2021
                       in der Messe Freiburg

Die Veranstaltung fand statt mit Unterstützung von

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Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg
Nach rund 20 Monaten ohne Business-Netzwerk-Veranstaltung fand am 19. Oktober 2021
der IMMO-Branchentreff in der Messe Freiburg statt. Er fungierte als Möglichkeit, aktuelle
Fragen zu diskutieren und sich persönlich auszutauschen. 120 Vertreterinnen und Vertreter
der regionalen Immobilienwirtschaft nahmen am IMMO-Branchentreff teil. Aufgrund der
aktuell geltenden Coronaverordnung war die Teilnehmerzahl limitiert.

1. Vortrag „Regionale Auswirkungen des Baulandmobilisierungsgesetzes“
Referent: Prof. Dr. Reinhard Sparwasser, Fachanwalt für Verwaltungsrecht,
Honorarprofessor an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Nach einer kurzen Begrüßung durch FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme erläuterte
Prof. Dr. Reinhard Sparwasser in seinem Vortrag Inhalte und Auswirkungen des neuen
Baulandmobilisierungsgesetzes mit besonderem Blick auf Freiburg und Region. Dabei stellte
er eine zunehmende Zersplitterung und Politisierung des Bauplanungsrechts fest. Nach
Sparwasser ist die Tendenz zur Rekommunalisierung des sozialen Wohnungsbaus und zur
Relativierung des Eigentumsschutzes unverkennbar. Ohne Augenmaß droht eine aktivere
kommunale Grundstückspolitik mit immer häufigerer Ausübung von Vorkaufsrechten,
Grundstücksverkehr und Wohnungsbau zu lähmen. Er empfiehlt den Kommunen Vorgehen
mit Augenmaß und größtmögliche Kooperation mit den privaten Playern.

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Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg
Ausblick und regionale Besonderheiten

Quelle: Auszüge aus der Präsentation von Prof. Dr. Reinhard Sparwasser.
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Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg
2. IMMO Café
Im Anschluss an den Vortrag fand das IMMO Café statt. An sechs Tischen diskutierten die
Teilnehmenden aktuelle Themen, die die Immobilienwirtschaft bewegen.

Thementisch 1: Wohnpolitische Grundsätze der Stadt Freiburg/Sozialer Wohnraum
Experte: Bruno Gramich, Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen, Stadt Freiburg

Die Entwicklung auf den Immobilienmärkten erfordert ein Handeln.
Die Preise steigen unaufhörlich. Dazu zählen die Kosten für Rohstoffe und das Handwerk.
Solange auf dem Immobilienmarkt Druck herrscht, wird die Preisentwicklung nicht
zurückgehen.
Um möglichst viel Wohnraum zu schaffen, wird es in neuen Baugebieten eine Baudichte
geben, die es so noch nicht gegeben hat.

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Dokumentation IMMO-Branchentreff mit IMMO Café am 19. Oktober 2021 in der Messe Freiburg
Geförderter Wohnungsbau: Aufgrund der Einkommensgrenzen in der Wohnraumförderung
sind Förderberechtigte weit in der Mitte der Gesellschaft. Der geförderte Wohnungsbau
bewirkt, dass die Mieten im freien Mietmarkt steigen.
Auch wurde engagiert das Thema Vorkaufsrecht diskutiert und die Möglichkeiten, eine
Abwendungsvereinbarung mit der Stadt zu schließen.

Thementisch 2: Nachhaltiges Bauen/Regenerative Energien
Experte: Willi Sutter, Sutter3

Holzbau ist grundsätzlich ein adäquates Mittel, um CO2 einzusparen.
Herausforderung: Aufgrund des gestiegenen Holzpreises ist Holzbau aktuell sehr
hochpreisig und es gibt keine Fördermöglichkeiten.
 Wie funktioniert nachhaltiges Bauen bei steigenden Kosten?
Möglicher Anreiz: Steuererleichterung erarbeiten, wenn Bauherren mit Holz bauen.
Was passiert mit Betonbauten aus den 60er und 70er Jahren?
Diese Diskussion sollte geführt werden.
Noch herrschen Vorurteile gegenüber Holzbau.
Kosten: Mit einem hohen Vorfertigungsgrad lässt sich auch in Massivbauweise
kostengünstiger bauen.
Lebenszyklus: Grundsätzlich ist der Lebenszyklus bei Bauten 35 bis 40 Jahre. Die
Standzeit von Holzfassaden liegt mit 50 Jahren über der von Steinfassaden.
Generell wird es eine Herausforderung für die Immobilienbranche sein, im Baubereich
umzudenken, um den CO2-Verbrauch zu senken.
Auch die Frage nach der Wohnungsgröße sollte künftig diskutiert werden.

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Thementisch 3: Mobilitätskonzepte/ autonomes Fahren
Expertin: Lilo Münch, parkinglab – labor für urbanes parken

These: In 20 bis 30 Jahren werden sich autonome Fahrzeuge durchsetzen.
Was passiert dann in Bezug auf den Parkraum? Aktuell nimmt ein Platz in einer Tiefgarage
so viel Platz ein, wie ein Mensch zum Wohnen braucht.
Was passiert mit Parkraum, wenn wir ihn nicht mehr brauchen?
Das autonome Fahrzeug kommt, holt den Fahrgast ab und fährt weg. Der Stellplatz für das
Fahrzeug kann woanders sein, d.h. das Fahrzeug braucht keinen temporären Parkplatz in
der Innenstadt während der Zeit des Einkaufsbummels oder eines Termins.
Viele Fragen, wie beispielsweise „Kann ich mein Auto behalten?“, „Geht autonomes Fahren
in Richtung Carsharing?“ kamen auf und wurden diskutiert.
Aktuell gehen die Expertenmeinungen zu autonomem Fahren diametral auseinander.

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Thementisch 4: Wohnformen neu denken/Clusterwohnen/ Flächennutzung
Expertin: Gudula Nieke, bpd immobilienentwicklung

Clusterwohnen, was ist das?
In der Wohnform leben Menschen als Wohngemeinschaft zusammen. Eine Cluster-
Wohnung besteht aus mehreren privaten Wohneinheiten mit Bad und optionaler Küche
sowie Gemeinschaftsräumen. So gibt es Gemeinschaftsfläche und Platz zum Rückzug.
Neue Wohnformen erfordern Mut
- zu mehr Verdichtung
- zu anderen Grundrissen
- zu höheren Gebäuden
- zu gemeinsamer Finanzierung mit Freunden
Folgende Fragen kamen auf:
Taugt Clusterwohnen für Eigentum oder eher für den Mietbereich?
Wer könnte Betreiber von Cluster-Wohnformen sein?
Wie sieht eine Förderung aus?
Was muss sich am Bebauungsplan ändern, um Dienstleistung, Gewerbe und Wohnraum in
einem Quartier vereinen zu können?

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Thementisch 5: Stadtteil Dietenbach/Grundstücksvergabe/Vermarktungskriterien
Experte: Prof. Dr. Rüdiger Engel, Projektgruppe Dietenbach

Ziel ist es, möglichst bald mit Tief- und Hochbau zu beginnen. Die Erschließung des ersten
Bauabschnitts soll ab 2023 erfolgen, der Hochbau ab 2025/26.
Es entstehen 120-130 Baublöcke in sechs Bauabschnitten.

Mobilitätskonzept
- Stadtbahnlinie nach Dietenbach
- hochwertige Fahrradinfrastruktur
- Carsharing
- E-Mobilität

PKW sollen konzentriert in Hochgaragen abgestellt werden, damit die Wohnstraßen
wesentlich PKW-frei sind und auch als Spielstraßen genutzt werden können. Stellplätze in
den Hochgaragen können Stromanschlüsse erhalten, um für E-Mobilität gerüstet zu sein.
Eine Hochgarage ist flexibel, um in ein paar Jahren auch für das Thema autonomes Fahren
gerüstet zu sein.
Diskutiert wurde auch das Thema Grundstücksvergabe. Die wohnbaupolitische
Weichenstellung wird vom Gemeinderat kommen. Er diskutiert das Thema
Grundstücksvergabe über Verkauf oder Erbbaurechte.
Ziel ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen mit 50 % öffentlich gefördertem
Mietwohnungsbau; Vermarktung erfolgt nach Festpreisen
Gewünscht ist eine konzeptionelle Vergabe, d.h.
- Wettbewerb der Ideen, nicht der Preise
- architektonische und städtebauliche Vielfalt
Eine große Herausforderung wird sein, das große Wohnraumangebot von 6.900 Wohnungen
organisatorisch stemmen zu können.

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Thementisch 6: Auswirkungen der Pandemie auf den Wohn- und
Gewerbeimmobilienmarkt
Experte: Christian Vogt, Vermessungsamt der Stadt Freiburg

Durch Corona hat sich einiges verschoben, aber nicht viel verändert. Corona hat
Entwicklungen, die sich bereits abgezeichnet hatten, beschleunigt (Home Office, Zunahme
des Online-Handels)
Beim Gewerbe ist die Logistik klarer Corona-Gewinner.
Gastronomie/Hotellerie: Dienstreisen werden nicht mehr das Niveau von vor Corona
erreichen. Private Reisen nehmen wieder zu. Von der Expo Real wurde von stärkerer
Nachfrage nach Hotelimmobilien berichtet.
Auf dem Büroimmobilienmarkt hat es nur kurzfristig eine Irritation wegen Homeoffice
gegeben. Bleibt Homeoffice? Wird dadurch weniger Fläche gebraucht? Die Tendenz geht
weg vom Großraumbüro hin zu kleineren Einheiten und Einzelplatzbüros, größeren
Besprechungsräumen, etc. (Einhaltung der Distanz).
Im Einzelhandel ist der Druck der Mieter/Ladeninhaber auf die Eigentümer zu spüren. Hier
haben aber die Coronahilfen dazu beigetragen dieses Marktsegment zu stabilisieren.
Im Baugewerbe kam es coronabedingt teilweise zu Verzögerungen bei den
Fertigstellungsterminen. Auch war der Genehmigungsprozess mit den städtischen
Bauämtern wegen Homeoffice problematisch. Im Produktionsbereich haben sich die
steigenden Rohstoffpreise (Stahl/Holz, etc.) bemerkbar gemacht.
Wohnimmobilienmarkt
Während der Pandemie haben viele Menschen sich intensiv damit beschäftig, Geld sicher zu
investieren (anhaltender Niedrigzins). Kauf von Immobilien als Wohneigentum oder
Kapitalanlage. Seit der Pandemie überlegen Käufer und Mieter, ein weiteres Zimmer
hinzuzunehmen, bzw. legen mehr Wert auf flexible Grundrisse, um ein Homeoffice einrichten
zu können.

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3. Präsentation der Ergebnisse
Im Anschluss an die Diskussionsrunden stellten die Expertinnen und Experten der einzelnen
Thementische im großen Plenum ihre Ergebnisse vor.

Der offizielle Teil des IMMO-Branchentreffs endete mit dem Schlusswort von
Baubürgermeister Prof. Dr. Martin Haag.

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihre Teilnahme am IMMO-Branchentreff und an den
Diskussionen. Sie haben dazu beigetragen, dass die Veranstaltung zu einem
engagierten und lebhaften Austausch wurde.

Das 3. Freiburger IMMO-Update, der Fachkongress für die regionale
Immobilienwirtschaft, findet am 4. Februar 2022 von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr in den
Konferenzräumen 1-4 der Messe statt. Weitere Informationen unter
www.immo-messe.freiburg.de

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