Kurze Einführung in SPSS 11.5 - 2001 überarbeitet Oktober 2003 - Matthias Gabriel
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Matthias Gabriel Kurze Einführung in SPSS 11.5 2001 überarbeitet Oktober 2003 1
Matthias Gabriel Legende: Im folgenden Text entsprechen die Wörter zwischen Anführungszeichen den Befehlen bzw. Menüoptionen im SPSS z.B: „Berechnen“, „Zählen“, „Umkodieren“... 1 Datenaufbereitung 1.1 Die SPSS-Matrix Der SPSS Editor ist in eine Datenansicht und eine Variablenansicht geteilt (links unten am Bildschirm). Zwischen den beiden Ansichten kann beliebig gewechselt werden. 1) Die Datenansicht zeigt die vom Benutzer eingegeben Daten an, wobei die Personen (Fälle) senkrecht angereiht sind und die Variablen waagrecht. Jede Person i hat also eine ganze Zeile Zi in der ihre Ausprägungen in allen Variablen k sichtbar werden. Jede Variable j hat eine Spalte Sj in der die Ausprägungen aller Personen n in dieser Variable sichtbar werden. 2) Die Variablenansicht gibt Auskunft über die Definitionen und Merkmale der einzelnen Variablen Vj, wobei in dieser Ansicht die Variablen senkrecht aufgereiht sind (jede Zeile = eine Variable) und jedes Merkmal, jede Einstellung dieser Variable eine Spalte darstellt. Folgende Einstellungen (jede Spalte ist eine Einstellung) werden angeboten: a) Name: hier wird der Variablenname eingegeben (max. 8 Zeichen, der Name muss mit einem Buchstaben beginnen), der in der Datenansicht dann über der Spalte erscheint und somit die „Überschrift“ der Variable darstellt. b) Typ: Numerisch (für Zahlen), Währung (für Geld), Datum, String (für Zeichen, Buchstabenketten, alphanumerische Kombination)... c) Spaltenformat (benutzerdefiniert je nach Variable) d) Dezimalstellen e) Variablenlabel: Der hier eingeschriebene Name der Variable wird beim Output automatisch verwendet; z.B. bei Tabellen, Diagrammen, Tests...(der Name aus Punkt a) wird also nicht(!) beim Output verwendet) f) Wertelabels: Hier kann man Werte einer Variablen definieren (meist bei nominalskalierten bzw qualitiativen Variablen). z.B: Wert „0“ für „männlich“, Wert „1“ für „weiblich“ (bei Geschlecht), oder „16-20“ für „jung“ und „21-25“ für „mittel“... (bei Altersklassen). Erscheint ebenfalls im Output (wie das Variablenlabel). g) Fehlende Wert: Definition des „missing-Wertes“: Falls Personen in verschiedenen Zellen, Variablen keine Werte haben, wird diese Zelle nicht einfach ausgelassen! Der missing-Wert wird eingegeben. (z.B: „-1“ oder „99“ , damit er nicht mit anderen Werten leicht vertauscht werden kann). Diese Eingabe ist ebenfalls wichtig für die Auswertung. h) Spalten: für Spaltenbreite (benutzerdefiniert je nach Variable) i) Ausrichtung: wo die Werte in der Zelle angeordnet sein sollen (rechts, links...) j) Messniveau: Nominal (z.B: Geschlecht, Bildung, Hobby...) Ordinal (= Rangskala z.B: Noten, Dienstgrad...) Metrisch (= Verhältnisskala z.B: Größe, Gewicht, Längen und u.a. auch Rohwerte...) 4
Matthias Gabriel 1.2 Variablen definieren Definition: Die oben genannten Einstellungen (a bis j) für eine Variable modifizieren. Dies geschieht in der Regel gleich zu Beginn der Dateneingabe. Beispiel: Variable „Geschlecht“ defineren a) Name: „Gender“ b) Typ: „numerisch“ c) Spaltenformat: 8 d) Dezimalstellen: 0 e) Variablenlabel: Geschlecht f) Wertelabels: Wert „0“ hat Wertelabel „männlich“ und Wert „1“ hat Wertelabel „weiblich“ („hinzufügen“ nicht vergessen!) g) fehlende Wert „-1“ h) Spalten: 8 i) Ausrichtung: rechts j) Messniveau: „nominal“ 1.3 Variablen verschieben, einfügen Verschieben: Variable markieren (beim Variablennamen), mit linker Maustaste nochmals anklicken, Taste halten und dann weiterschieben. Erst wenn richtige Stelle erreicht ist, Mausknopf loslassen. (eine andere Möglichkeit besteht mit kopieren und einfügen) Einfügen: In der Datenansicht Variable rechts neben der neu einzufügenden Variable markieren (beim Variablennamen), dann rechter Mausklick und „Variable einfügen“. 1.4 Fälle (Personen) einfügen In der Datenansicht die Zeile unter der neu einzufügenden Zeile markieren (bei Fallnummer), dann rechter Mausklick und „Fälle einfügen“. 1.5 Fälle, Variablen löschen Zeile bzw. Spalte markieren (wie unter 1.3 bzw. 1.4) und „entfernen“ drücken. 1.6 Daten sortieren (sort) Definition: Sortiert alle Fälle nach einer bestimmten Variable auf- oder absteigend. Beispiel: Alle Personen nach Alter aufsteigend sortieren (also vom Jüngsten zum Ältesten) „Daten“ → „Fälle sortieren“ → In „sortieren nach“ die gewünschte Variable eingeben nach der sortiert werden soll (hier Alter) → „aufsteigend“ → „ok“ 5
Matthias Gabriel 1.7 Dateien aufteilen (split) Definition: Um den Datensatz (imaginär) in Untergruppen zu teilen, z.B: Frauen und Männer trennen, nach Altersklassen aufteilen... Anwendung: z.B. bei der Normalverteilungsprüfung, bei Diagrammen, Tabellen und anderen deskriptiven Auswertungen Beispiel: Die Daten bezüglich Geschlecht aufteilen „Daten“ → „Datei aufteilen“ → „Ausgabe nach Gruppen aufteilen“ anklicken und die gewünschte split-Variable eingeben (hier Geschlecht) → „ok“ Die Daten werden jetzt für alle Berechnungen immer als gesplittet angesehen, dementsprechend gibt es auch im Output immer getrennte Ergebnisse. Nicht vergessen die Aufteilung wieder aufzuheben, falls sie nicht mehr gebraucht wird. 1.8 Fälle auswählen bzw. filtern (select) Definition: Um nur bestimmte Fälle in die Berechnungen einzubeziehen 1) Fälle nach bestimmten Kriterien auswählen Beispiel: Es werden nur jene Fälle für die Auswertung benötigt, die älter als 35 Jahre sind. „Daten“ → „Fälle auswählen“ → „Falls Bedingung zutrifft“ anklicken → „Falls“ → Bedingungsvariable hinzufügen (hier Alter) und Bedingung festlegen (hier „>35“ dazuschreiben) →“weiter“ → „ok“ 2) Zufallsstichprobe Definition: um aus den Daten eine repräsentative Stichprobe auszuwählen (meist nur für große Datensätze) „Daten“ → „Fälle auswählen“ → „Zufallsstichprobe“ anklicken 3) Aufgrund einer Filtervariablen filtern Beispiel: Daten nach Geschlecht filtern „Daten“ → „Fälle auswählen“ → „Filtervariable verwenden“ anklicken → gewünschte Filtervariable hinzufügen (hier Geschlecht) → „nicht ausgewählte Fälle“: „löschen“ oder (besser) „filtern“ auswählen Die Daten werden jetzt für alle Berechnungen immer als gefiltert angesehen, daher nicht vergessen die Filterung wieder aufzuheben, falls sie nicht mehr gebraucht wird. 1.9 Variablen kategorisieren Definition: Kategorisiert eine gewünschte Variable in k (selbst wählbare) Klassen. Die Wahl der Klassengrößen erfolgt automatisch! 6
Matthias Gabriel Anmerkung: Falls die Klassengrößen selbst definiert werden wollen (besser): siehe unter 1.11 Variablen umkodieren Beispiel: Das Alter soll in 4 Klassen eingeteilt werden „Transformieren“ → „Variablen kategorisieren“ → In „Kategorien erstellen für“ gewünschte Variable hinzufügen (hier Alter) → die „Anzahl der Kategorien“ festlegen (hier 4) → „ok“ Ergebnis: Eine neue Variable (hier nalter) mit 4 Kategorien wird erzeugt. 1.10 Zählen... Definition: Zählt zeilenweise bestimmte Werte nach benutzerdefiniert aufgestellten Formeln. Das Ergebnis wird in einer neuen Variablen angegeben. Dieser Befehl kann sehr hilfreich sein, etwa bei der Frage: „Wie oft hat eine Person bei bestimmten Items/Variablen bestimmte Werte gewählt?“ oder „Wie oft hat eine Person bei den 20 Items die Antwortmöglichkeit A gewählt?“ Anwendungsbeispiele: • Darstellung des Antwortverhaltens der einzelnen Personen • Häufigkeiten von Werten in Zeilen (also pro Person) zählen Beispiel: Ein Persönlichkeitsfragebogen mit 10 Fragen, 5 kategorielles Antwortmuster. Wie oft hat eine Versuchsperson Antwort 1, 2, 3, 4, bzw. 5 angekreuzt? „Transformieren“ → „Zählen...“ → In „Zielvariable“ den Namen der neuen Variable eingeben (z.B: „Antw_1“ für Antwortmöglichkeit 1) → In „Label“ den Variablennamen eingeben (zB: „Häufigkeit Antwort 1“) (siehe auch 1.1) → In „Variablen“ jene Variablen eingeben, die für den Zählvorgang berücksichtigt werden sollen (hier: Item1 bis Item 10) → „Werte definieren“ → unter „Wert“ den gewünschten zu zählenden Wert eingeben (hier: „1“) → „hinzufügen“ → „weiter“ → „ok“ Ergebnis: Eine neue Variable (hier: „Antw_1“) wird erzeugt in der die Häufigkeiten der Antwortalternative „1“ in den 10 Items für jede Person dargestellt wird. → analog erfolgt die Darstellung der anderen 4 Antwortmöglichkeiten in 4 neuen Variablen. Im Alert-Fenster „Werte definieren“ besteht auch die Möglichkeit nicht nur konkrete einzelne Werte, sondern auch Wertbereiche und missing Werte, die zu zählen sind, anzugeben. 1.11 Variablen umkodieren (recode) Ein sehr wichtiger Befehl. Anwendungsbeispiele: • Das Alter in einer neuen Variable in Altersklassen einteilen, • Die Kodierung einzelner Items umdrehen (bei Rating- Likertskalen), also z.B: die Werte 1,2,3,4,5 in 5,4,3,2,1 umdrehen. 7
Matthias Gabriel • Bestehende Kodierungen umändern: zB: 4 Schulformkategorien (AHS, HTL, HBLA, HAK) in 2 umkodieren (AHS und „Andere“), sodass unter „Andere“ HTL, HBLA und HAK enthalten sind. Die Umkodierung wird in derselben Variablen durchgeführt, oder (besser) es wird eine neue Variable mit der neuen Kodierung erzeugt. Beispiel 1: Das Alter (stetige Variable) in die Altersklassen (qualitativ dreikategorielle Variable) „15-30“, „31-39“ und „40+“ umkodieren. Dafür soll eine neue Variable erzeugt werden. „Transformieren“ → „Umkodieren“ → „in andere Variablen“ → gewünschte umzukodierende Variable hinzufügen (hier Alter) → in „Ausgabevariable“ „Name“ den Namen der neuen Variablen eingeben (z.B: alter2) und „ändern“(!) drücken → „Label“ einschreiben (z.B: „Alter dreikategoriell“) (siehe auch 1.1) → „alte und neue Werte“ → „alter Wert“ „Bereich“ anklicken (weil ein Altersbereich angegeben werden muss) → die ersten Klassengrenzen eingeben (hier: 15 und 30) → unter „neuer Wert“ neuen „Wert“ angeben (hier: „1“ für 1.Altersklasse) → „hinzufügen“ → analog den zweiten Bereich (31 bis 39) eingeben und 2 für 2. Altersklasse als neuen Wert → für die letzte (offene!!) Klasse (40+) „Bereich“ „kleinster Wert bis“ anklicken und „40“ eingeben → als „neuen Wert“ „3“ (für 3. Klasse) „hinzufügen“ → „weiter“ → „ok“ Ergebnis: am Ende der Datenmatrix in der Datenansicht wird nun die neue Variable („alter2“) hinzugefügt, welche die Variable Alter in 3 Klassen einteilt. („1“ für 15-13, „2“ für 31-39 und „3“ für 40 und älter) Die neue Variable muss noch definiert werden (siehe 1.1) Beispiel 2: Die Werte des 5 kategoriellen Items 1 sollen umkodiert werden, in einer anderen Variable; also 5 zu 1, 4 zu 2, 3 zu 3, 2 zu 4 und 1 zu 5. „Transformieren“ → „Umkodieren“ → „in andere Variablen“ → gewünschte umzukodierende Variable hinzufügen (hier Item1) → in „Ausgabevariable“ „Name“ den Namen der neuen Variablen eingeben (z.B: Item1_a) und „ändern“(!) drücken → „Label“ einschreiben (z.B: „Item1 umkodiert“) → „alte und neue Werte“ → „alter Wert“ „1“ eingeben → „neuer Wert“ „5“ eingeben → “hinzufügen“ → analog für die anderen 4 Werte (2 zu 4; 3 zu 3; 4 zu 2 und 5 zu 1) → „weiter“ → ok“ Ergebnis: am Ende der Datenmatrix wird nun die neue Variable („Item1_a“) mit den umkodierten Werten hinzugefügt. Die neue Variable muss noch definiert werden (siehe 1.1) Automatisch umkodieren Das obige Beispiel 2 kann auch einfacher gelöst werden mit „automatisch umkodieren“ Fortsetzung Beispiel 2: „Transformieren“ → „automatisch umkodieren“ → gewünschte umzukodierende Variable hinzufügen (hier Item1) → in „Neuer Name“ den Namen der neuen Variablen eingeben (z.B: „Item1_a“) und „Neuer Name“(!) drücken → „Umkodieren beginnen bei „größtem Wert“ wählen → „ok“ Ergebnis: Am Ende der Datenmatrix wird nun die neue Variable („Item1_a“) hinzugefügt Die neue Variable muss noch definiert werden (siehe 1.1) 8
Matthias Gabriel 1.12 Der Befehl „Berechnen“ (compute) Der „Berechnen“-Befehl ist ebenfalls eine sehr hilfreiche Anwendung. Definition: (zumeist zeilenweise) Berechnung von bestimmten statistischen Kennwerten, Formeln, deren Ergebnis in einer neuen Variable aufscheint. Anwendungsbeispiele: • Welchen Rohscore haben die Personen in den k Items (Variablen) (also eine zeilenweise Summierung der Werte der k Items für jede Person, in einer neuen Variablen ausgegeben) • Welchen Mittelwert, welche Varianz, Standardabweichung... hat jeder Fall in den k Variablen • Viele weitere Berechnungen (z.B: Body-Maß-Index, relative Lösungshäufigkeiten, Summen, Wurzel, Potenzen, Logarithmen, Median, Modalwert...) Beispiel 1: Welche relative Lösungshäufigkeit weist jede Peson in den 10 Items auf? „Transformieren“ → „Berechnen“ → In „Zielvariable“ gewünschten Namen der neuen Variable einschreiben (z.B. relHfgkt) → im Feld „numerischer Ausdruck“ werden alle gewünschten Berechnungen eingetragen. Dafür muss man einfach die benötigten Variablen aus der Variablenliste einfügen und mit den erwünschten Rechenoperatoren verknüpfen. Dieses Beispiel verlangt die Anzahl der gelösten Items (Variable „rohscore“) dividiert durch die Anzahl aller n Items für jede Zeile: Man schreibt bzw. fügt ins Berechnungsfeld also folgendes ein: “rohscore / 10” → „ok“ Ergebnis: Eine neue Variable „relHfgkt“ wird nun erzeugt, die für jede Person die relative Lösungswahrscheinlichkeit angibt. Berechnen mittels Funktionen Verschiedene vorprogrammierte Berechnungen (wie Mittelwert, Median, Varianz, Standardabweichung...) sind den vorprogrammierten Funktionen zu entnehmen. Diese vereinfachen den Rechenprozess oft wesentlich. Beispiel 2: Mittelwertsberechnung mittels vorprogrammierter Funktion Die Funktionen sind im Feld „Funktionen“ ersichtlich und mit englischen Wörtern abgekürzt. Für eine Direkthilfe braucht man nur die gewünschte Funktion markieren und die rechte Maustaste klicken. Für unser Beispiel wäre es die Funktion unter „M“ wie „Mean“ (Mittelwert) also „Mean(numausdr, numausdr,...)“ Die gewünschten 10 Items müssen noch eingefügt und mit einem Beistrich getrennt(!) werden. Dies sieht so aus: “MEAN(item1,item2,item3,item4,item5,item6,item7,item8item9,item10)” → „ok“ Dies wäre die Berechnung des Mittelwertes mittels Funktion. Ergebnis: Eine neue Variable wird nun erzeugt, die für jeden Fall den Mittelwert der Werte der 10 Items angibt. 9
Matthias Gabriel 2 Deskriptive Statistik 2.1 Tabellen 2.1.1 einfache Tabellen Definition: zur einfachen, übersichtlichen Darstellung bzw. Zusammenfassung der Werte (Häufigkeiten) von Variablen nach ihren Ausprägungen (z.B.: Ja/Nein; Geschlecht; Alter...) Befehl: „Analysieren“ → „Tabellen“ → „einfache Tabellen“ → gewünschte Variable(n) in „Zeilen“ oder/und „Spalten“ geben → „ok“ Beispiel: Zeilen: Semester in denen sich die Vps befinden (1-9) Spalten: Unterteilung Geschlecht (dichotom) Geschlecht männlich weiblich aktuelles Semester 1 42 237 2 12 33 3 6 55 4 4 7 5 1 11 6 2 2 7 1 9 1 Variationen: • separate Tabellen (z.B.: je eine Tabelle für Männer/Frauen): → gewünschte Variable (z.B.: Geschlecht) in „separate Tabellen“ geben um 2 separate Tabellen für 1) Männer 2) Frauen zu erhalten • gestapelte/verschachtelte Tabellen • Zeilen/Spaltenprozente, Prozentangaben...: → „Statistik“ • die Anordnung der Zeilen/Spaltenprozente, Prozentangaben...innerhalb der Tabelle können geändert werden: → „Layout“ → „Beschriftung für Statistik“ wie gewünscht ändern • Werte sortieren: → „Statistik“ • Gesamtwerte (Gesamtergebnis für die Tabelle / Zeilen/Spaltensummen): → „Gesamt“ • Darstellung leerer Zellen (z.B.: mit Null): → „Format“ 2.1.2 Häufigkeitstabellen Definition: Häufigkeitstabellen sind den einfachen Tabellen sehr ähnlich. Sie eignen sich aber zusätzlich besonders zur Darstellung von Häufigkeiten mehrerer Variablen, welche gleiche Antwortmöglichkeiten/kategorien haben (z.B.: Ja/Nein/weiß nicht; Multiple Choice...) Beispiel: Spalten: Zufriedenheit und Lebenssituation (2 Variablen(!)) Zeilen: Antwortkategorien (bei beiden Variablen gleich(!)) Befehl: „Analysieren“ → „Tabellen“ → „Häufigkeitstabellen“ 10
Matthias Gabriel Allgemeine Zufriedenheit Ist das Leben aufregend oder langweilig? Anzahl Anzahl Sehr zufrieden 467 434 Ziemlich zufrieden 872 505 Nicht sehr zufrieden 165 41 Variation: • Für jede Variable eine eigene Spalte: → alle gewünschten Variablen in „Häufigkeit für“ geben • Verschachtelte Tabellen (mehrdimensional): → zusätzliche Variable(n) in „In jeder Tabelle“ geben • Separate verschachtelte Tabellen: → zusätzliche Variable(n) in „separate Tabellen“ geben • Prozente, Gesamtwerte: → „Statistik“ 2.1.3 allgemeine Tabellen Definition: Mit allgemeinen Tabellen können Mehrfachantworten ausgewertet werden (mehrdimensionale Darstellungen, also viele Variablen in einer Tabelle). Weiters können auch verschiedene Stufen der Verschachtelung innerhalb der Tabellen festgelegt werden. Befehl: „Analysieren“ → „Tabellen“ → „allgemeine Tabellen“ Beispiel 1: (eine verschachtelte mehrdimensionale Tabelle) In den Zeilen: Beschreibung der Lebenssituation und (verschachteltes) Geschlecht In der Spalte: die Region (Lebensraum) Region Nordost Südost West Ist das Leben aufregend oder Aufregend Männlich 92 56 65 langweilig? Weiblich 94 51 76 Routine Männlich 88 58 54 Weiblich 140 90 75 Langweilig Männlich 7 3 2 Weiblich 12 9 8 Beispiel 2: (eine unverschachtelte mehrdimensionale Tabelle) In den Zeilen: Beschreibung der Lebenssituation und (unverschachteltes) Geschlecht In der Spalte: die Region Region Nordost Südost West Ist das Leben aufregend oder langweilig? Aufregend 186 107 141 Routine 228 148 129 Langweilig 19 12 10 Geschlecht Männlich 281 177 178 Weiblich 398 238 245 11
Matthias Gabriel Variationen: • Verschachteln von einzelnen Variablen (z.B.: Geschlecht): → Variable markieren und „Verschachtelt“ wählen • Zellenstatistiken für einzelne Variablen (z.B.: nur Geschlecht hat Zeilenprozente alle anderen haben Absolutwerte): → Variable markieren und „Statistik bearbeiten“ wählen • Gesamtwerte einblenden: → Variable markieren und „Gesamtergebnis einfügen“ wählen. • Mittelwert, Varianz.... berechnen: → Variable markieren und „wird ausgewertet“ wählen: → dann „Statistik“ wählen und die gewünschten Statistiken (Mittelwert...) „hinzufügen“ (eventuell Mittelwert... markieren und „Format“ ändern für Dezimalzahlen) 12
Matthias Gabriel 2.2 statistische Kennwerte (deskriptive Statistiken) 2.2.1 Mittelwert, Varianz, Median, Standardabweichung...+ Diagramme 1. Möglichkeit: (mit Diagrammen) Befehl: „Analysieren“ → „deskriptive Statistiken“ → „Häufigkeiten“ → gewünschte Variable eingeben (z.B. Alter) → „Statistik“ → gewünschte Statistiken eingeben (z.B.7 Mittelwert, Varianz...) → „Diagramme“ → gewünschtes Diagramm eingeben Beispiel: Anzahl der Geschwister N Gültig 1505 Fehlend 12 Mittelwert 3,93 Median 3,00 Standardabweichung 3,05 Varianz 9,28 2. Möglichkeit: (leichter und übersichtlicher Vergleich von Mittelwerten, Varianzen... bezüglich Kategorien) ohne Diagramme Beispiel: Welchen Mittelwert, welche Varianz... hat die Variable Alter separat dargestellt nach der Variable Geschlecht? Befehl: „Analysieren“ → „Mittelwerte vergleichen“ → “Mittelwerte...“ → in „unabgängige Variable“ kommt die Breakvariable (hier: Geschlecht) → in „abhängige Variable“ kommt jene Variable, deren Statistiken (Mittelwert...) ausgerechnet werden soll (hier Alter) → „Optionen“ → gewünschte statistische Kennwerte hinzufügen → „weiter“ → „ok“ Bericht alter Geschlecht Mittelwert Standardabweichung Varianz Median männlich 24,15 6,14 37,757 22,00 weiblich 21,65 3,97 15,743 20,00 Insgesamt 22,04 4,46 19,928 21,00 3. Möglichkeit: (über Tabellen) Befehl: „Analysieren“ → „Tabellen“ → „einfache Tabellen“ → die gewünschte Variable(n) in das Feld „Auswerten“ geben → „Statistik“ → die gewünschten statistischen Kennwerte (zB: Mittelwert, Median, Varianz..) „hinzufügen“ (eventuell das „Format“ „ändern“, um Dezimalzahlen anzuzeigen). Beispiel: Mittelwert Median Standardabweichung Varianz Anzahl Geschwister 3,932 3,000 3,047 9,282 13
Matthias Gabriel 4. Möglichkeit: (eher für Intervallskalierte Daten, ohne Median, Modalwert...) Befehl: „Analysieren“ → „deskriptive Statistiken“ → „deskriptive Statistiken...“ → Variable(n) eingeben → „Optionen“ → gewünschte Statistiken auswählen Beispiel: N Mittelwert Standardabweichung Varianz Anzahl Geschwister 1505 3,93 3,05 9,282 Gültige Werte (Listenweise) 1505 2.3 Diagramme Definitionen: • Balkendiagramm: gibt pro Balken die Werte einer Ausprägung (z.B.: Mann/Frau) einer Variable (z.B.: Geschlecht) an. • Kreisdiagramm: ein „Kuchen“ dessen „Kuchenstücke“ die verschiedenen Ausprägungen darstellen (z.B.: Anzahl der Studiensemester). Desto mehr Personen in eine Kategorie fallen (z.B.: erstes Semester) desto größer ist dieses Kuchenstück. • Histogramm: (Vergleich: Häufigkeitsklassen) Verwendung: bei stetigen(!) Variablen, wenn die Variable in Klassen gegliedert ist oder in Klassen abgebildet werden soll (z.B.: Körpergröße, Klassen: 151-160cm, 161-170cm,...) • Streudiagramm: (XY-Diagramm) Jeder Punkt im Diagramm hat einen X und einen Y Koordinate. Dadurch ergibt sich eine Punktwolke. Verwendung: z.B.: Regression, Korrelation, Modellkontrolle Rasch Modell • Liniendiagramm: gibt eine Gerade/Kurve/Funktion an. Verwendung z.B.: bei Einkommen, Alter, Körpergröße, Konzentrationskoeffizienten... Befehl: → „Grafiken“ → gewünschten Diagrammtyp (Balken, Kreis...) auswählen Beispiel 1: Balkendiagramm Wie viele Kinder haben männliche bzw. weibliche befragte Personen im Durchschnitt? Lösung: Darstellung mittels Balkendiagramm mit a) Kategorienvariable: Geschlecht b) auszuwertende Variable: durchschnittliche Anzahl der Kinder (Mittelwert) Befehl: → „Grafiken“ → „Balken...“ → „einfach“ und „Auswertung über Kategorien einer Variable“ (weil hier nur Kategorien der einen Variable Geschlecht gefragt sind. Für die Abbildung mehrerer Variablen in einem Diagramm → „Auswertung über verschiedene Variablen“ wählen) → „definieren“ → in „Kategorienachse“ Geschlecht hinzufügen → bei „Bedeutung der Balken“ „andere Auswertefunktion“ wählen (weil der Mittelwert der Anzahl der Kinder gefragt ist und nicht die Häufigkeit bzw. Anzahl der Fälle) → gewünschte auszuwertende Variable hinzufügen (hier Anzahl der Kinder) → „Auswertefunktion“ → „Mittelwert“ wählen → „weiter“ → „ok“ 14
Matthias Gabriel Ergebnis: 2,2 2,1 2,0 1,9 Mittelwert Anzahl Kinder 1,8 1,7 1,6 1,5 Männlich Weiblich Geschlecht Die durchschnittliche Anzahl der Kinder überwiegt bei den Frauen (ca. 2,1) im Vergleich zu den Männern (ca 1,6). Variationen: • Häufigkeiten oder Prozente der Ausprägungen einer Variablen angeben (z.B.: Wie viele Männer/Frauen) → „Anzahl der Fälle“ oder „%der Fälle“ wählen statt „andere Auswertefunktion“ • Fehlende Werte anzeigen (als eigenen Balken) → „Optionen“ • Diagrammtitel → „Titel“ • Varianz, Median, Standardabweichung... → „andere Auswertefunktion“ (wie bei Mittelwert) Anmerkung: Die Darstellung von Kreis-, Linien-, Flächendiagramm erfolgt fast äquivalent. Beispiel 2: Histogramm Nur sinnvoll bei (quantitativen) Variablen, die eine Klassenbildung benötigen, um zusammengefasst zu werden (z.B: Alter, Körpergröße, Gewicht, (Punkte in einem Test)...) Nicht bei qualitativen Variablen! Frage: Wie sieht die Verteilung der Variable „Alter“ aus? Eine Abbildung des Alters mit jedem Alter (Jahr) als eigene Kategorie bei einer Stichprobe von z.B:15 bis 70 jährigen wäre nicht sinnvoll und überhaupt nicht überschaubar. Lösung: Altersklassen bilden und Histogramm erstellen Befehl: → „Grafiken“ → „Histogramm“ → in „Variable“ die gewünschte Variable einfügen (hier: Alter) → „ok“ 300 200 100 Std.abw. = 4,45 Mittel = 22,0 0 N = 419,00 20,0 25,0 30,0 35,0 40,0 45,0 22,5 27,5 32,5 37,5 42,5 47,5 alter Die Verteilung des Alters in diesem Beispiel ist nicht normalverteilt, die Klasse 19-21jährige beinhaltet den Großteil der Stichprobe. Variationen: • „Normalverteilungskurve (dazu) anzeigen“ Anmerkung: Die Klassen werden in der Regel automatisch gebildet. 15
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