Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013 Fatih Cicek (NRW) 21 Jahre alt, aus Bochum, Student der Wirtschaftswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum „Integration und Partizipation erfolgt meines Erachtens durch den Zustand der Normalität. Das harmonische Zusammenspielen der Medien, der Politik und der Muslime selbst wird folglich dazu führen, dass Muslime nicht mehr als Muslime, sondern eben als Kulturwissenschaftler, Sportler, Dozenten und Lehrer wahrgenommen werden.“ Pauline Weller (Berlin) 24 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Rechtswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin „Mein Interesse an dem Thema ist vielseitig. Als Studentin der Rechtswissenschaften interessiere ich mich sehr für das Religionsverfassungsrecht und die mit dem Antidiskriminierungsrecht verbundene Frage danach, wie auf rechtlicher Ebene einer Benachteiligung wegen der Religionszugehörigkeit entgegen gewirkt werden kann. Darüber hinaus wünsche ich mir, dass zukünftig bereits SchülerInnen an Grundschulen die Lebenswelten der unterschiedlichen Religionen besser kennenlernen und damit andere Dinge in den Vordergrund treten, als die in der Presse rezitierten Probleme von Gewalt und rechtsstaatsfeindlichem Denken, welche unkritisch mit ‚dem Islam’ in einen Zusammenhang gestellt werden.“ Almire Brahimi (Baden-Württemberg) 19 Jahre als, aus Kenzingen, Schülerin „Für mich [war es] immer wichtig, Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur kennenzulernen, sodass schon von Kind auf mein Freundeskreis aus Menschen mit unterschiedlichen Abstammungen, Religionen und Kulturen bestand. Ein anderer Grund, weshalb ich an der JIK teilnehmen möchte, ist, dass ich gesellschaftlich und politisch aktiv bin und daher solche Partizipationsmöglichkeiten sehr schätze. Persönliche Erfahrungen und auch die Arbeit für den Migrationsdienst in Emmendingen haben mir gezeigt, dass noch sehr viele Irrtümer bzgl. des Islams bestehen, die Unsicherheiten bei vielen Mitbürgern schaffen, die man aufklären muss.“
Arman-Enes Kuru (Berlin) 22 Jahre alt, aus Berlin, Student des Polizeivollzugsdienstes, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Ich will einen produktiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Ich sehe in der Jungen Islam Konferenz eine große Chance gehört zu werden.“ Khaldun Al Saadi (Sachsen) 22 Jahre alt, aus Leipzig, Student der Arabistik, Universität Leipzig „Den Konsens finden - Unterschiede akzeptieren und friedlich zusammenleben. In den letzten Jahren habe ich mich immer stärker mit der Frage beschäftigt, wie Muslime trotz Vorurteile und Ängste, trotz Aufstreben radikaler Literalisten im Internet, ihren Platz in der Gesellschaft finden: den Platz in der Mitte. [...] Umso stärker ist nun das Bedürfnis mit anderen etwas zu bewegen.“ Sarah Ultes (NRW) 23 Jahre alt, aus Kassel, Studentin der Religions- und Gemeindepädagogik/Soziale Arbeit integrativ, CVJM Hochschule Kassel Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“ „Die Chance zu haben sich zu beteiligen, mitzureden und Impulse einzubringen, […] um gemeinsam die Zukunft unserer Gesellschaft zu gestalten, […] halte ich für einzigartig und bereichernd.“
Robert Ramzi Ghandour (Baden- Württemberg) 21 Jahre alt, aus Marburg, Orientwissenschaft (Politik des Nahen und Mittleren Ostens), Philipps-Universität Marburg „Es ist wichtig, den angeblichen Gegensatz zwischen ‚muslimisch‘ und ‚deutsch‘ aufzulösen, um den allgemeinen Islamdiskurs nicht zu einem Abgrenzungs- und Selbstverortungsinstrument der Mehrheitsgesellschaft verkommen zu lassen. Es geht hierbei um die längst überfällige Überwindung des Orientalismus, als dessen Symptom man die aktuellen innergesellschaftlichen Spannungen ansehen könnte.“ Mahada Wayah (Hessen) 22 Jahre alt, aus Darmstadt, Islamische Theologie, Goethe-Universität Frankfurt am Main „Im Islam-Diskurs ist es wichtig, Sachverhalte faktisch korrekt darzustellen, um Probleme erkennen zu können. Doch, was ist der Islam-Diskurs? Wer sind DIE Muslime? Wer ist beteiligt am Diskurs und inwiefern wird er gelenkt, wer sind die Machthaber, wer besitzt die Definitionshoheit? Stereotype: der gewaltbereite Muslim - die unterdrückte Muslima. Die Schaffung des Konzeptes ‚wir und die Anderen‘? Wie kann man diesem entgegentreten?“ Jean Paul Potthoff (NRW) 20 Jahre alt, aus Dortmund, Schüler „Ich selbst treffe oft auf islamfeindliche Einstellungen [...]. Entsprechende Strömungen in der extremen Rechten sind offensichtlich. Das Problem hierbei ist, [...] dass diese Ideen von der Mitte oft geduldet, teilweise sogar als richtig angesehen werden. Demnach liegt das Problem in der Mitte der Gesellschaft. Obwohl diese Teile der Bevölkerung sich als liberal und tolerant betrachten, sind islamfeindliche Strömungen nicht von der Hand zu weisen [...]. Entsprechende Ängste und ihre Herkunft kann ich oft verstehen, jedoch sind sie so gut wie immer haltlos und voller Vorurteile. Um diesen entgegenzuwirken, ist ein größeres Wissen von großem Nutzen, also erhoffe ich mir mehr über den Islam zu lernen.“
Hüda Sag (NRW) 25 Jahre alt, aus Bielefeld, Studentin der Erziehungswissenschaften und der Soziologie, Universität Bielefeld Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Ich denke, es sind noch viele Themen offen und es haben sich seit der letzten Jungen Islam Konferenz viele Thematiken neu entwickelt zum Thema Muslime in Deutschland, die wir gemeinsam angehen können. […] Es wäre auch interessant zu sehen, ob sich mit der Zeit eine Art junger deutscher Islam in Deutschland herauskristallisiert.“ Leoni Meyer (Berlin) 21 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Europäischen Ethnologie/Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin „Meine Erfahrungen liegen darin, dass ich als gebürtige Berlinerin immer in einer pluralen Gesellschaft lebte und mit vielen diskriminierenden Stereotypen konfrontiert wurde, auch wenn ich als weiße und christlich sozialisierte Deutsche nicht betroffen war. Mich bewegen die Erfahrungen durch negativ-konnotierte Bilder und Begriffe in den Medien dazu, eine Stimme gegen eine solche einseitige Berichterstattung zu erheben. Ich hoffe mich durch die JIK im komplexen deutschen Diskurs besser orientieren zu können und mögliche Interventionen zu reflektieren.“ Fatih Kapusuz (NRW) 21 Jahre alt, aus Gelsenkirchen, Schüler „Die abschreckende Darstellung des Islams in den Medien führt in den Gedanken der nichtmuslimischen Gesellschaft zu ablehnenden und feindseligen Reaktionen, die den Zusammenhalt der Bevölkerung bedrohen. Die Nachrichten über die Ehrenmorde, Zwangsheirat, Vergewaltigungen und die Veranschaulichung der radikal lebenden Muslime, offenbart den Islam als eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Um für Abneigungen wirksame und essentielle Ergebnisse zu finden, aber auch um der Öffentlichkeit einen Beitrag leisten zu können, ist die Junge Islam Konferenz eine Möglichkeit mich selbst dafür weiterzubilden.“
Cemal Aydin (Berlin) 22 Jahre alt, aus Berlin, Student der Soziologie und der Politik, Universität Potsdam Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Die junge Generation in Deutschland sieht Pluralität und Diversität als Stärke und Vorteil. […] Die alten Denkweisen müssen in der Vergangenheit ruhen und neue Prozesse müssen gestärkt und vorangetrieben werden. Nur so können den Herausforderungen unserer Zeit Lösungen angeboten werden.“ Kerstin Schmiedeke (NRW) 25 Jahre alt, aus Münster, Studentin der Klinischen Psychologie, Westfälische Wilhelms-Universität „Schlagworte wie ‚Parallelgesellschaft‘, ‚Minarett- Verbot‘ und ‚Kopftuchmädchen‘ zeigen an, dass die aktuelle Debatte über den Islam in Deutschland sich im Spannungsfeld Politik, Religion, Bildung und Integration bewegt. Dabei ist das vermittelte Bild des Islam häufig ein negatives und viele Darstellungen spielen mit vorhandenen Ängsten. [...] Ich bin überzeugt, dass eine wirkungsvolle Art dieser negativen Stimmung zu begegnen, gegensätzliche persönliche Erfahrungen mit MuslimInnen sind. Man kommt, so vermute ich, gegen diese Stimmung ‚von oben‘ nur mit konkreten Gegenerfahrungen ‚von unten‘ an.“ Fabio Zanolli (NRW) 18 Jahre alt, aus Dortmund, Schüler „Wie ich bei mir selbst feststellen musste, ist das Bild des Islams bei vielen Menschen ähnlich. Die in den Medien breitgetretenen Anschläge vom 11.9.01 und die teils muslimisch regierten Regime in der östlichen Welt färben das Bild der Religion in einer Farbe, die sie nicht verdient. Stagnierte Bilder in den Köpfen der Gesellschaft müssen Anlass dafür sein, dass sich junge Menschen zusammensetzen, um ein Konzept zu erarbeiten, welches es möglich macht, festsitzende Vorurteile durch allgemeine Aufklärungsarbeit abzubauen. Das Leben in der heutigen Gesellschaft macht es nicht möglich, sich in einer kleinen Welt zu verstecken. Jeder einzelne ist gefordert. Denn nur wer bereit ist, mitzugestalten, so denke ich, hat das Recht auf Kritik.“
Tugba Uyanik (Hamburg) 21 Jahre alt, aus Hamburg, Studentin der Rechtswissenschaft, Universität Hamburg „Ich habe beide Seiten kennengelernt - die offenen ‚Deutschen‘ und die, die mich als etwas Exotisches ansehen. Und die letzte Gruppe kann man wieder aufteilen in diejenigen, die es als ‚spannend‘ ansehen Neues kennenzulernen und wiederum diejenigen, die mich als Bedrohung ansehen. [...] Meiner Meinung nach kommt es auf die kleinen Dinge an. Man kann nicht ein Islambild, das bei vielen schon im Kopf drin ist, einfach ändern. Man muss den Islam den Menschen näher bringen, ohne es irgendwie aufzuzwingen.“ Mersiha Hadziabdic (Berlin) 23 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“ „Anhand verschiedener Projekte konnte ich sowohl als Teilnehmerin als auch als Mitarbeiterin den positiven Beitrag vieler Jugendlicher sehen, denen lediglich eine Plattform zur Partizipation fehlte. Diese erhoffe ich mir ebenso bei der ‚Jungen Islam Konferenz‘.“ Janika Spannagel (Baden-Württemberg) 22 Jahre alt, aus Freiburg, Studentin der Angewandten Politikwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/Université Paul Cézanne, Aix-Marseille „In meinen Augen setzt die Vorstellung eines ‚Dialoges‘ eine Begegnung auf Augenhöhe voraus, die in den meisten ‚Dialogsituationen‘ aufgrund asymmetrischer Vorbedingungen nicht gegeben ist. Diese Voraussetzung ist gerade beim Thema Islam/ Muslime in Deutschland sehr komplex, da eine höchst heterogene Religionsgemeinschaft sich zumeist gewählten Vertretern einer Gesamtgesellschaft gegenübersieht. Die beidseitigen, oft gravierenden Informationsdefizite schaffen Feindseligkeit.“
Hilal-Aybike Arikoglu (Berlin) 21 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Internationalen BWL Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Als Bürgerin mit Migrationshintergrund aus einem islamischen Land wird man ständig mit dem Thema konfrontiert und ist immer wieder in Diskussionen verwickelt.“ Dilan Arukaslan (Berlin) 18 Jahre alt, aus Berlin, Schülerin „Als ich 2007 die Grundschule, die sich im ‚sozialen Brennpunkt‘ Berlins befindet, verließ und auf das Gymnasium wechselte, merkte ich schnell, dass mein türkischer Migrationshintergrund für viele auf dieser Schule etwas Fremdes darstellte. Ich begann mich immer intensiver mit Themen wie Migration/Integration und damit verbundener Xenophobie/Ausländerfeindlichkeit auseinanderzusetzen. […]Mit der Teilnahme an der Jungen Islam Konferenz erhoffe ich mir, [...]Argumente mitnehmen, die ich in alltäglichen Debatten zum Islam anführen kann, um das gängige Bild des Islams abschwächen zu können. Ünsal Başer (NRW) 25 Jahre als, aus Duisburg, Ökonom/Personalmanagement, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Duisburg „Der Islam muss durch die deutsche Sprache und die Ausbildung von Gelehrten (analog zum christlichen Theologie-Studium) transparenter und verständlicher für die Mitbürger werden. Scheindebatten über Bärte, Kopftücher und Schwimmunterricht müssen ins Abseits gedrängt und Dialoge dezentraler geführt werden.“
Simon Berninger (Berlin) 23 Jahre alt, aus Berlin, Student der deutschen Philologie und katholischen Theologie, Freie Universität zu Berlin „Der Islam [sollte] als heute integraler Bestandteil unserer Gesellschaft [wahrgenommen werden]. Die Frage kann nicht lauten ‚Religionsunterricht - ja oder nein?‘ - die Vielzahl an Religionen in Deutschland verbieten es, in der Schulbildung keinen Platz zu bekommen, weil von ihnen politische Dimensionen ausgehen, die Deutschland formen - sei es strukturell, sei es mental. Dem muss der Religionsunterricht dahingehend Rechnung tragen, als dass er stärker dem gemeinsamen, gesellschaftsfördernden Potential Raum gibt, als bloß dem eigenen.“ Yavuz Anil Dogan (NRW) 22 Jahre als, aus Bochum, Student des Sales Engineering und Product Management, Ruhr-Universität Bochum „Bürger, die eine bilinguale Erziehung genießen, stellen eine enorme Bereicherung für die Bundesrepublik dar. […] Bei einer nachhaltigen Ausschöpfung […] dieser Potentiale, [entsteht] eine junge, innovative und leistungsstarke Gesellschaft.“ Benedikt Erb (Sachsen) 25 Jahre alt, aus Leipzig, Student der Religionswissenschaft, Universität Leipzig „Die Debatte um ‚den‘ Islam in Deutschland verfolge ich schon seit Langem – bereits im Laufe meines gesellschaftspolitischen Bildungsprozesses zu Schulzeiten ging mir die Wichtigkeit der Thematik und ihr Konfliktpotenzial auf. Insbesondere die polarisierende Wirkung und weltpolitische Bedeutung der Anschläge vom 11.09.2001 sensibilisierten mich für die hegemoniale und selten vorurteilsfreie Charakteristik dieses Diskurses. Fundierteres und differenzierteres religionshistorisches Wissen über ‚den‘ Islam, sowie ein breites sozialwissenschaftliches Theoriewissen zu erwerben, waren und sind daher maßgebliche Anliegen meiner Studienwahl der Religionswissenschaft.“
Bilal Erkin (NRW) 25 Jahre alt, aus Osnabrück, Student der Islamischen Theologie, Westfälische Wilhelms-Universität „Ich finde, dass die fachliche Auseinandersetzung mit dem Islam nicht ausreichend Anklang in der Mehrheitsgesellschaft findet und die negative Reputation der Muslime zusammen mit der medial undifferenzierten Darstellung ein harmonisches Miteinander und die Förderung eines Dialogs erheblich erschweren. Auch wenn die neuesten Entwicklungen, wie die Einführung des islamischen Religionsunterrichts oder die Etablierung der islamischen Theologie an Universitäten, einen Meilenstein darstellen, gibt es reichlichen Bedarf bei der Aufarbeitung von islambezogen Themen und bei der Analyse der Lebensrealität von Muslimen.“ Amelie Firsching (Berlin) 25 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Fächer Erziehungswissenschaft (ev. Theologie/Englisch) und Religion und Kultur, Humboldt-Universität zu Berlin „Bei der Ideenfindung ist es immer gut an den bestehenden Problemen anzusetzen und für mich sind die gravierendsten Probleme in Bezug auf Islam an Deutschland die verfestigten Islambilder, die hauptsächlich in der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft existieren. Ich bin selber mit einem sehr starren und negativen Islambild aufgewachsen und habe lange daran gearbeitet dieses Bild aufzulösen, [das] durch Unwissenheit und falsche Darstellungen entstanden [ist]. […] [G]enau daran würde ich gerne den Dialog anknüpfen, der helfen soll, ein vielfältiges Bild vom Islam zu schaffen.“
Tutku Güleryüz (Berlin) 23 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Geschichts- und Kulturwissenschaft des Vorderen Orients, Freie Universität Berlin „[M]uslimische Vereine [sollten] sich aktiver für das Miteinander in der Gesellschaft einsetzen und mit Veranstaltungen dazu beitragen, die gemeinsame deutsche Identität, trotz muslimischen Bekenntnisses zu repräsentieren. Die mediale Darstellung des Islam spielt eine gewichtige Rolle. Sie prägt die Meinung der Bürger mit und sollte die Verantwortung übernehmen, statt spaltende, zusammenführende Beiträge zu publizieren.“ Nuriani Hamdan (Berlin) 20 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Sozialwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin „Seit dem 11. September habe ich das Gefühl, den Islam öfter verteidigen zu müssen und merke, dass durch die ständige Präsenz des islamistischen Terrorismus in den Medien das Bild der friedlichen Religion, so wie ich sie kennengelernt habe und mir wünsche, überschattet wird.“ Maraike Henschel (Berlin) 21 Jahre alt, aus Berlin Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Mich interessiert die Meinung der in Deutschland lebenden Moslems, und wie sie die Situation in Deutschland sehen.“
Samia Houbban (Hessen) 17 Jahre alt, aus Frankfurt am Main, Schülerin „Es gibt so viel Konflikte, die durch Missverständnisse entstehen. Mir ist es wichtig, dass man Missverständnisse bezüglich Religionen aufklärt und Religionen, zum Beispiel den Islam, für die Öffentlichkeit transparenter gemacht werden. Ich finde, man sollte gegen die Ausgrenzung/Diskriminierung von Menschen, wegen ihres Glaubens oder Nicht-Glaubens, etwas tun. Es sollte keine Ehrenmorde oder Zwangsheiraten geben. Doch solche Dinge gibt es, weil viele Menschen nicht einmal ihre eigene Religion kennen. […] Auch sind mir die Medien, die viel zu oft Dinge falsch berichten, ein Dorn im Auge. Ich spreche mich gegen Ungerechtigkeit und für Freiheit und Toleranz aus.“ Denise Henschel (Berlin) 25 Jahre alt, aus Berlin, Studentin Lehramt (Ethik/Deutsch) Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Ich interessiere mich für andere Religionen, Kulturen und Denkweisen. Ich suche den Dialog und möchte mich stets daran weiterentwickeln und reflektiert mit meiner Umwelt leben.“ Koray Kahraman (Schleswig-Holstein) 17 Jahre alt, aus Ahrensburg, Schüler „[V]iele Zuwanderer [haben] hier ihr Leben aufgebaut und [leben] nun mit den Nicht-Muslimen und der deutschen Kultur in einer großen multikulturellen Gesellschaft. Jedoch gibt es meines Erachtens auf beiden Seiten sehr große Barrieren, die nicht nur von Intoleranz, Skepsis gegenüber der anderen Kultur und von Vorurteilen geprägt sind, sondern auch das Zusammenleben deutlich erschweren. Ich möchte ganz einfach diese Barrieren überwinden. Wir haben Probleme in unsere Gesellschaft und sollten diese nicht ausblenden.“
Antoine Le Guellec (Berlin) 24 Jahre alt, aus Berlin, Student der Regionalwissenschaften Asien/Afrika, Humboldt- Universität zu Berlin „Der Islam ist für viele Menschen in den letzten Jahren zunehmend zum Inbegriff des ‚Fremden‘ und ‚Unheimlichen‘ in der ‚eigenen Heimat‘ geworden. Die provokanten Aktionen rechts-populistischer Parteien und das Auftreten einiger fundamentalistischer Bewegungen mit islamischen Referenzen, verstärken das Gefühl zweier verschiedener, angeblich miteinander unvereinbarer Werte-Systeme. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass eine Begegnung und ein Austausch die beste Form ist, um Misstrauen und die aus ihr hervorgehenden Vorurteile abzubauen.“ Tien Dong Nguyen (Niedersachsen) 21 Jahre alt, aus Oldenburg, Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing, Deutsche Telekom AG „Mit Anfang 12 trat ich in einer Theatergruppe […]. Die Gruppe bestand zu 70% aus Türken, Kurden, Iranern. Und ich fühlte mich unwohl und wollte sofort wieder aussteigen. Zum Glück habe ich das nicht getan. Heute habe sehr viele Freunde mit dem Glauben Islam und verstehe mich mit ihnen super. Doch auf meiner Arbeit oder in verschiedenen Freundeskreisen höre ich immer wieder Vorurteile, die ich damals auch hatte. Ich habe selber ein Migrationshintergrund und lebe in keiner Parallelgesellschaft, jeder hat das Recht nicht gleich in eine Schublade gesteckt zu werden.“ Dunja Ramadan (Bayern) 21 Jahre alt, aus München, Studentin der Orientalistik und Internationalen Germanistik, Ludwig-Maximilians- Universität München „Ich sehe uns junge Muslime in der Pflicht durch aktives Zutun ein unverzichtbarer Teil der deutschen Gesellschaft zu werden. Wir müssen viel nachholen […,]auch im Bereich der Medien, in dem der Islam und die Muslime oft verzerrt und realitätsfern dargestellt werden. Ich persönlich sehe meinen zukünftigen Bereich in den Medien. Denn leider wird nur über uns statt mit uns geredet - und leider noch viel seltener wird VON uns geschrieben und das muss sich dringend ändern.“
Christoph Schlesiger (Berlin) 25 Jahre, aus Berlin, Student der VWL Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“ „Es hat mich erschrocken, zu sehen, wie sich in Berlin geradezu Parallelgesellschaften gebildet hatten. Noch mehr schockierte mich jedoch die Tatsache, dass diese Zustande mehr oder weniger von der Politik totgeschwiegen wurden und nur kurz zu Tage traten, sofern mal wieder katastrophale Zustande an einer Schule ausbrachen […].“ Gülsün Sevik (Bayern) 22 Jahre alt, aus Fürstenfeldbrück, Studentin Hauptschullehramt, Ludwig-Maximilians-Universität München „Während die einen ‚dem‘ Islam die Fähigkeit zur Integration absprechen und auf extremistische Varianten als Gefahr für Menschenrechte und Demokratie verweisen (‚Islamismus‘), halten andere ‚den‘ Islam für integrationsfähig und mit Menschenrechten und Demokratie vereinbar.[…]Gerade deshalb läge mir daran, das wahre Wesen des Islams zu verdeutlichen und den friedvollen muslimischen Menschen, der bis heute weltweit und auch hier in Deutschland dominiert, stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.“ Saskia Spahn (Berlin) 23 Jahre alt, Studentin der Philosophie sowie Geschichte und Kultur des Vorderen Orients, Freie Universität Berlin Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“ „Ich finde es großartig, dass jungen Menschen Zeit und Raum gegeben wird, sich mit dem Thema ‚Islam‘ auseinanderzusetzen, […] gerade weil ich finde, dass das Thema ‚Islam‘ in der deutschen Öffentlichkeit so undifferenziert und einseitig behandelt wird.“
Patrick Wielowiejski (Berlin) 23 Jahre alt, aus Berlin, Student der Germanistischen Linguistik und Gender Studies, Humboldt-Universität zu Berlin „Das Thema ‚Islam in Deutschland‘ im öffentlichen Diskurs ist ideologisch aufgeladen und von anti- muslimischen Ressentiments geprägt. Am Umgang mit dem Islam in den Medien wird deutlich, wie sehr in Deutschland noch immer an der Idee eines ‚Deutschseins‘, das geknüpft ist an Hautfarbe, Abstammung und Religion, festgehalten wird. Meine Motivation zur Teilnahme an der JIK besteht also mit anderen Worten aus dem Willen, Gegendiskurse hörbar zu machen und monokausalen Erklärungsmustern entgegenzutreten.“ Karla Zmaic (Bayern) 20 Jahre alt, aus Nürnberg, Schülerin „Zunächst ist es notwendig, der Gesellschaft in Deutschland klar zu machen, dass wir in einer globalen Welt leben, die nur noch durch gemeinsames, internationales und somit multikulturelles Agieren funktioniert. Wir müssen somit über unsere bekannten Kulturen hinausblicken und vermehrt vernetzt und pluralistisch denken. Oft fehlt es uns aber an Verständnis für andere Kulturen aufgrund mangelnden Wissens. […] Nicht gegenseitiges Begutachten und Bewerten, sondern Austausch und gegenseitige Annäherung sind das Erfolgsrezept einer multikulturellen Gesellschaft!“
Sie können auch lesen