Kurzportraits der Teilnehmenden 2013

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Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013

                      Fatih Cicek (NRW)
                      21 Jahre alt, aus Bochum, Student der
                      Wirtschaftswissenschaft, Ruhr-Universität Bochum

                      „Integration und Partizipation erfolgt meines Erachtens
                      durch den Zustand der Normalität. Das harmonische
                      Zusammenspielen der Medien, der Politik und der
                      Muslime selbst wird folglich dazu führen, dass Muslime
                      nicht mehr als Muslime, sondern eben als
                      Kulturwissenschaftler, Sportler, Dozenten und Lehrer
                      wahrgenommen werden.“

                      Pauline Weller (Berlin)
                      24 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der
                      Rechtswissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin

                      „Mein Interesse an dem Thema ist vielseitig. Als
                      Studentin der Rechtswissenschaften interessiere ich mich
                      sehr für das Religionsverfassungsrecht und die mit dem
                      Antidiskriminierungsrecht verbundene Frage danach, wie
                      auf rechtlicher Ebene einer Benachteiligung wegen der
                      Religionszugehörigkeit entgegen gewirkt werden kann.
                      Darüber hinaus wünsche ich mir, dass zukünftig bereits
                      SchülerInnen an Grundschulen die Lebenswelten der
                      unterschiedlichen Religionen besser kennenlernen und
                      damit andere Dinge in den Vordergrund treten, als die in
                      der Presse rezitierten Probleme von Gewalt und
                      rechtsstaatsfeindlichem Denken, welche unkritisch mit
                      ‚dem Islam’ in einen Zusammenhang gestellt werden.“

                      Almire Brahimi (Baden-Württemberg)
                      19 Jahre als, aus Kenzingen, Schülerin

                      „Für mich [war es] immer wichtig, Menschen
                      unterschiedlicher Herkunft und Kultur kennenzulernen,
                      sodass schon von Kind auf mein Freundeskreis aus
                      Menschen mit unterschiedlichen Abstammungen,
                      Religionen und Kulturen bestand. Ein anderer Grund,
                      weshalb ich an der JIK teilnehmen möchte, ist, dass ich
                      gesellschaftlich und politisch aktiv bin und daher solche
                      Partizipationsmöglichkeiten sehr schätze. Persönliche
                      Erfahrungen und auch die Arbeit für den
                      Migrationsdienst in Emmendingen haben mir gezeigt,
                      dass noch sehr viele Irrtümer bzgl. des Islams bestehen,
                      die Unsicherheiten bei vielen Mitbürgern schaffen, die
                      man aufklären muss.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Arman-Enes Kuru (Berlin)
22 Jahre alt, aus Berlin, Student des
Polizeivollzugsdienstes, Hochschule für Wirtschaft und
Recht Berlin

Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Ich will einen produktiven Beitrag für die Gesellschaft
leisten. Ich sehe in der Jungen Islam Konferenz eine
große Chance gehört zu werden.“

Khaldun Al Saadi (Sachsen)
22 Jahre alt, aus Leipzig, Student der Arabistik,
Universität Leipzig

„Den Konsens finden - Unterschiede akzeptieren und
friedlich zusammenleben. In den letzten Jahren habe ich
mich immer stärker mit der Frage beschäftigt, wie
Muslime trotz Vorurteile und Ängste, trotz Aufstreben
radikaler Literalisten im Internet, ihren Platz in der
Gesellschaft finden: den Platz in der Mitte. [...] Umso
stärker ist nun das Bedürfnis mit anderen etwas zu
bewegen.“

Sarah Ultes (NRW)
23 Jahre alt, aus Kassel, Studentin der Religions- und
Gemeindepädagogik/Soziale Arbeit integrativ, CVJM
Hochschule Kassel

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“

„Die Chance zu haben sich zu beteiligen, mitzureden und
Impulse einzubringen, […] um gemeinsam die Zukunft
unserer Gesellschaft zu gestalten, […] halte ich für
einzigartig und bereichernd.“
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Robert Ramzi Ghandour (Baden-
Württemberg)
21 Jahre alt, aus Marburg, Orientwissenschaft (Politik des
Nahen und Mittleren Ostens), Philipps-Universität
Marburg

„Es ist wichtig, den angeblichen Gegensatz zwischen
‚muslimisch‘ und ‚deutsch‘ aufzulösen, um den
allgemeinen Islamdiskurs nicht zu einem Abgrenzungs-
und Selbstverortungsinstrument der
Mehrheitsgesellschaft verkommen zu lassen. Es geht
hierbei um die längst überfällige Überwindung des
Orientalismus, als dessen Symptom man die aktuellen
innergesellschaftlichen Spannungen ansehen könnte.“

Mahada Wayah (Hessen)
22 Jahre alt, aus Darmstadt, Islamische Theologie,
Goethe-Universität Frankfurt am Main

„Im Islam-Diskurs ist es wichtig, Sachverhalte faktisch
korrekt darzustellen, um Probleme erkennen zu können.
Doch, was ist der Islam-Diskurs? Wer sind DIE
Muslime? Wer ist beteiligt am Diskurs und inwiefern wird
er gelenkt, wer sind die Machthaber, wer besitzt die
Definitionshoheit? Stereotype: der gewaltbereite Muslim
- die unterdrückte Muslima. Die Schaffung des Konzeptes
‚wir und die Anderen‘? Wie kann man diesem
entgegentreten?“

Jean Paul Potthoff (NRW)
20 Jahre alt, aus Dortmund, Schüler

„Ich selbst treffe oft auf islamfeindliche Einstellungen
[...]. Entsprechende Strömungen in der extremen Rechten
sind offensichtlich. Das Problem hierbei ist, [...] dass
diese Ideen von der Mitte oft geduldet, teilweise sogar als
richtig angesehen werden. Demnach liegt das Problem in
der Mitte der Gesellschaft. Obwohl diese Teile der
Bevölkerung sich als liberal und tolerant betrachten, sind
islamfeindliche Strömungen nicht von der Hand zu weisen
[...]. Entsprechende Ängste und ihre Herkunft kann ich
oft verstehen, jedoch sind sie so gut wie immer haltlos
und voller Vorurteile. Um diesen entgegenzuwirken, ist
ein größeres Wissen von großem Nutzen, also erhoffe ich
mir mehr über den Islam zu lernen.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Hüda Sag (NRW)
25 Jahre alt, aus Bielefeld, Studentin der
Erziehungswissenschaften und der Soziologie, Universität
Bielefeld

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Ich denke, es sind noch viele Themen offen und es haben
sich seit der letzten Jungen Islam Konferenz viele
Thematiken neu entwickelt zum Thema Muslime in
Deutschland, die wir gemeinsam angehen können. […] Es
wäre auch interessant zu sehen, ob sich mit der Zeit eine
Art junger deutscher Islam in Deutschland
herauskristallisiert.“

Leoni Meyer (Berlin)
21 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Europäischen
Ethnologie/Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität
zu Berlin

„Meine Erfahrungen liegen darin, dass ich als gebürtige
Berlinerin immer in einer pluralen Gesellschaft lebte und
mit vielen diskriminierenden Stereotypen konfrontiert
wurde, auch wenn ich als weiße und christlich
sozialisierte Deutsche nicht betroffen war. Mich bewegen
die Erfahrungen durch negativ-konnotierte Bilder und
Begriffe in den Medien dazu, eine Stimme gegen eine
solche einseitige Berichterstattung zu erheben. Ich hoffe
mich durch die JIK im komplexen deutschen Diskurs
besser orientieren zu können und mögliche Interventionen
zu reflektieren.“

Fatih Kapusuz (NRW)
21 Jahre alt, aus Gelsenkirchen, Schüler

„Die abschreckende Darstellung des Islams in den
Medien führt in den Gedanken der nichtmuslimischen
Gesellschaft zu ablehnenden und feindseligen Reaktionen,
die den Zusammenhalt der Bevölkerung bedrohen. Die
Nachrichten über die Ehrenmorde, Zwangsheirat,
Vergewaltigungen und die Veranschaulichung der radikal
lebenden Muslime, offenbart den Islam als eine Gefahr
für die Demokratie in Deutschland. Um für Abneigungen
wirksame und essentielle Ergebnisse zu finden, aber auch
um der Öffentlichkeit einen Beitrag leisten zu können, ist
die Junge Islam Konferenz eine Möglichkeit mich selbst
dafür weiterzubilden.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Cemal Aydin (Berlin)
22 Jahre alt, aus Berlin, Student der Soziologie und der
Politik, Universität Potsdam

Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Die junge Generation in Deutschland sieht Pluralität
und Diversität als Stärke und Vorteil. […] Die alten
Denkweisen müssen in der Vergangenheit ruhen und neue
Prozesse müssen gestärkt und vorangetrieben werden.
Nur so können den Herausforderungen unserer Zeit
Lösungen angeboten werden.“

Kerstin Schmiedeke (NRW)
25 Jahre alt, aus Münster, Studentin der Klinischen
Psychologie, Westfälische Wilhelms-Universität

„Schlagworte wie ‚Parallelgesellschaft‘, ‚Minarett-
Verbot‘ und ‚Kopftuchmädchen‘ zeigen an, dass die
aktuelle Debatte über den Islam in Deutschland sich im
Spannungsfeld Politik, Religion, Bildung und Integration
bewegt. Dabei ist das vermittelte Bild des Islam häufig
ein negatives und viele Darstellungen spielen mit
vorhandenen Ängsten. [...] Ich bin überzeugt, dass eine
wirkungsvolle Art dieser negativen Stimmung zu
begegnen, gegensätzliche persönliche Erfahrungen mit
MuslimInnen sind. Man kommt, so vermute ich, gegen
diese Stimmung ‚von oben‘ nur mit konkreten
Gegenerfahrungen ‚von unten‘ an.“

Fabio Zanolli (NRW)
18 Jahre alt, aus Dortmund, Schüler

„Wie ich bei mir selbst feststellen musste, ist das Bild des
Islams bei vielen Menschen ähnlich. Die in den Medien
breitgetretenen Anschläge vom 11.9.01 und die teils
muslimisch regierten Regime in der östlichen Welt färben
das Bild der Religion in einer Farbe, die sie nicht
verdient. Stagnierte Bilder in den Köpfen der Gesellschaft
müssen Anlass dafür sein, dass sich junge Menschen
zusammensetzen, um ein Konzept zu erarbeiten, welches
es möglich macht, festsitzende Vorurteile durch
allgemeine Aufklärungsarbeit abzubauen. Das Leben in
der heutigen Gesellschaft macht es nicht möglich, sich in
einer kleinen Welt zu verstecken. Jeder einzelne ist
gefordert. Denn nur wer bereit ist, mitzugestalten, so
denke ich, hat das Recht auf Kritik.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Tugba Uyanik (Hamburg)
21 Jahre alt, aus Hamburg, Studentin der
Rechtswissenschaft, Universität Hamburg

„Ich habe beide Seiten kennengelernt - die offenen
‚Deutschen‘ und die, die mich als etwas Exotisches
ansehen. Und die letzte Gruppe kann man wieder
aufteilen in diejenigen, die es als ‚spannend‘ ansehen
Neues kennenzulernen und wiederum diejenigen, die mich
als Bedrohung ansehen. [...] Meiner Meinung nach
kommt es auf die kleinen Dinge an. Man kann nicht ein
Islambild, das bei vielen schon im Kopf drin ist, einfach
ändern. Man muss den Islam den Menschen näher
bringen, ohne es irgendwie aufzuzwingen.“

Mersiha Hadziabdic (Berlin)
23 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Islamwissenschaft
an der Freien Universität Berlin

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“

„Anhand verschiedener Projekte konnte ich sowohl als
Teilnehmerin als auch als Mitarbeiterin den positiven
Beitrag vieler Jugendlicher sehen, denen lediglich eine
Plattform zur Partizipation fehlte. Diese erhoffe ich mir
ebenso bei der ‚Jungen Islam Konferenz‘.“

Janika Spannagel (Baden-Württemberg)
22 Jahre alt, aus Freiburg, Studentin der Angewandten
Politikwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg/Université Paul Cézanne, Aix-Marseille

 „In meinen Augen setzt die Vorstellung eines ‚Dialoges‘
eine Begegnung auf Augenhöhe voraus, die in den
meisten ‚Dialogsituationen‘ aufgrund asymmetrischer
Vorbedingungen nicht gegeben ist. Diese Voraussetzung
ist gerade beim Thema Islam/ Muslime in Deutschland
sehr komplex, da eine höchst heterogene
Religionsgemeinschaft sich zumeist gewählten Vertretern
einer Gesamtgesellschaft gegenübersieht. Die
beidseitigen, oft gravierenden Informationsdefizite
schaffen Feindseligkeit.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Hilal-Aybike Arikoglu (Berlin)
21 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Internationalen
BWL

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Als Bürgerin mit Migrationshintergrund
aus einem islamischen Land wird man ständig mit dem
Thema konfrontiert und ist immer wieder in Diskussionen
verwickelt.“

Dilan Arukaslan (Berlin)
18 Jahre alt, aus Berlin, Schülerin

„Als ich 2007 die Grundschule, die sich im ‚sozialen
Brennpunkt‘ Berlins befindet, verließ und auf das
Gymnasium wechselte, merkte ich schnell, dass mein
türkischer Migrationshintergrund für viele auf dieser
Schule etwas Fremdes darstellte. Ich begann mich immer
intensiver mit Themen wie Migration/Integration und
damit verbundener Xenophobie/Ausländerfeindlichkeit
auseinanderzusetzen. […]Mit der Teilnahme an der
Jungen Islam Konferenz erhoffe ich mir, [...]Argumente
mitnehmen, die ich in alltäglichen Debatten zum Islam
anführen kann, um das gängige Bild des Islams
abschwächen zu können.

Ünsal Başer (NRW)
25 Jahre als, aus Duisburg,
Ökonom/Personalmanagement, Verwaltungs- und
Wirtschaftsakademie Duisburg

„Der Islam muss durch die deutsche Sprache und die
Ausbildung von Gelehrten (analog zum christlichen
Theologie-Studium) transparenter und verständlicher für
die Mitbürger werden. Scheindebatten über Bärte,
Kopftücher und Schwimmunterricht müssen ins Abseits
gedrängt und Dialoge dezentraler geführt werden.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Simon Berninger (Berlin)
23 Jahre alt, aus Berlin, Student der deutschen Philologie
und katholischen Theologie, Freie Universität zu Berlin

„Der Islam [sollte] als heute integraler Bestandteil
unserer Gesellschaft [wahrgenommen werden]. Die
Frage kann nicht lauten ‚Religionsunterricht - ja oder
nein?‘ - die Vielzahl an Religionen in Deutschland
verbieten es, in der Schulbildung keinen Platz zu
bekommen, weil von ihnen politische Dimensionen
ausgehen, die Deutschland formen - sei es strukturell, sei
es mental. Dem muss der Religionsunterricht
dahingehend Rechnung tragen, als dass er stärker dem
gemeinsamen, gesellschaftsfördernden Potential Raum
gibt, als bloß dem eigenen.“

Yavuz Anil Dogan (NRW)
22 Jahre als, aus Bochum, Student des Sales Engineering
und Product Management, Ruhr-Universität Bochum

„Bürger, die eine bilinguale Erziehung genießen, stellen
eine enorme Bereicherung für die Bundesrepublik dar.
[…] Bei einer nachhaltigen Ausschöpfung […] dieser
Potentiale, [entsteht] eine junge, innovative und
leistungsstarke Gesellschaft.“

Benedikt Erb (Sachsen)
25 Jahre alt, aus Leipzig, Student der
Religionswissenschaft, Universität Leipzig

„Die Debatte um ‚den‘ Islam in Deutschland verfolge ich
schon seit Langem – bereits im Laufe meines
gesellschaftspolitischen Bildungsprozesses zu Schulzeiten
ging mir die Wichtigkeit der Thematik und ihr
Konfliktpotenzial auf. Insbesondere die polarisierende
Wirkung und weltpolitische Bedeutung der Anschläge
vom 11.09.2001 sensibilisierten mich für die hegemoniale
und selten vorurteilsfreie Charakteristik dieses Diskurses.
Fundierteres und differenzierteres religionshistorisches
Wissen über ‚den‘ Islam, sowie ein breites
sozialwissenschaftliches Theoriewissen zu erwerben,
waren und sind daher maßgebliche Anliegen meiner
Studienwahl der Religionswissenschaft.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Bilal Erkin (NRW)
25 Jahre alt, aus Osnabrück, Student der Islamischen
Theologie, Westfälische Wilhelms-Universität

„Ich finde, dass die fachliche Auseinandersetzung mit
dem Islam nicht ausreichend Anklang in der
Mehrheitsgesellschaft findet und die negative Reputation
der Muslime zusammen mit der medial undifferenzierten
Darstellung ein harmonisches Miteinander und die
Förderung eines Dialogs erheblich erschweren. Auch
wenn die neuesten Entwicklungen, wie die Einführung des
islamischen Religionsunterrichts oder die Etablierung der
islamischen Theologie an Universitäten, einen
Meilenstein darstellen, gibt es reichlichen Bedarf bei der
Aufarbeitung von islambezogen Themen und bei der
Analyse der Lebensrealität von Muslimen.“

Amelie Firsching (Berlin)
25 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Fächer
Erziehungswissenschaft (ev. Theologie/Englisch) und
Religion und Kultur, Humboldt-Universität zu Berlin

„Bei der Ideenfindung ist es immer gut an den
bestehenden Problemen anzusetzen und für mich sind die
gravierendsten Probleme in Bezug auf Islam an
Deutschland die verfestigten Islambilder, die
hauptsächlich in der weißen deutschen
Mehrheitsgesellschaft existieren. Ich bin selber mit einem
sehr starren und negativen Islambild aufgewachsen und
habe lange daran gearbeitet dieses Bild aufzulösen, [das]
durch Unwissenheit und falsche Darstellungen
entstanden [ist]. […] [G]enau daran würde ich gerne den
Dialog anknüpfen, der helfen soll, ein vielfältiges Bild
vom Islam zu schaffen.“
Kurzportraits der Teilnehmenden 2013
Tutku Güleryüz (Berlin)
23 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Geschichts- und
Kulturwissenschaft des Vorderen Orients, Freie
Universität Berlin

„[M]uslimische Vereine [sollten] sich aktiver für das
Miteinander in der Gesellschaft einsetzen und mit
Veranstaltungen dazu beitragen, die gemeinsame
deutsche Identität, trotz muslimischen Bekenntnisses zu
repräsentieren. Die mediale Darstellung des Islam spielt
eine gewichtige Rolle. Sie prägt die Meinung der Bürger
mit und sollte die Verantwortung übernehmen, statt
spaltende, zusammenführende Beiträge zu publizieren.“

Nuriani Hamdan (Berlin)
20 Jahre alt, aus Berlin, Studentin der Sozialwissenschaft,
Humboldt-Universität zu Berlin

„Seit dem 11. September habe ich das Gefühl, den Islam
öfter verteidigen zu müssen und merke, dass durch die
ständige Präsenz des islamistischen Terrorismus in den
Medien das Bild der friedlichen Religion, so wie ich sie
kennengelernt habe und mir wünsche, überschattet wird.“

Maraike Henschel (Berlin)
21 Jahre alt, aus Berlin

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Mich interessiert die Meinung der in Deutschland
lebenden Moslems, und wie sie die Situation
in Deutschland sehen.“
Samia Houbban (Hessen)
17 Jahre alt, aus Frankfurt am Main, Schülerin

„Es gibt so viel Konflikte, die durch Missverständnisse
entstehen. Mir ist es wichtig, dass man Missverständnisse
bezüglich Religionen aufklärt und Religionen, zum
Beispiel den Islam, für die Öffentlichkeit transparenter
gemacht werden. Ich finde, man sollte gegen die
Ausgrenzung/Diskriminierung von Menschen, wegen
ihres Glaubens oder Nicht-Glaubens, etwas tun. Es sollte
keine Ehrenmorde oder Zwangsheiraten geben. Doch
solche Dinge gibt es, weil viele Menschen nicht einmal
ihre eigene Religion kennen. […] Auch sind mir die
Medien, die viel zu oft Dinge falsch berichten, ein Dorn
im Auge. Ich spreche mich gegen Ungerechtigkeit und für
Freiheit und Toleranz aus.“

Denise Henschel (Berlin)
25 Jahre alt, aus Berlin, Studentin Lehramt
(Ethik/Deutsch)

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Ich interessiere mich für andere Religionen, Kulturen
und Denkweisen. Ich suche den Dialog und möchte mich
stets daran weiterentwickeln und reflektiert
mit meiner Umwelt leben.“

Koray Kahraman (Schleswig-Holstein)
17 Jahre alt, aus Ahrensburg, Schüler

„[V]iele Zuwanderer [haben] hier ihr Leben aufgebaut
und [leben] nun mit den Nicht-Muslimen und der
deutschen Kultur in einer großen multikulturellen
Gesellschaft. Jedoch gibt es meines Erachtens auf beiden
Seiten sehr große Barrieren, die nicht nur von Intoleranz,
Skepsis gegenüber der anderen Kultur und von
Vorurteilen geprägt sind, sondern auch das
Zusammenleben deutlich erschweren. Ich möchte ganz
einfach diese Barrieren überwinden. Wir haben Probleme
in unsere Gesellschaft und sollten diese nicht
ausblenden.“
Antoine Le Guellec (Berlin)
24 Jahre alt, aus Berlin, Student der
Regionalwissenschaften Asien/Afrika, Humboldt-
Universität zu Berlin

„Der Islam ist für viele Menschen in den letzten Jahren
zunehmend zum Inbegriff des ‚Fremden‘ und
‚Unheimlichen‘ in der ‚eigenen Heimat‘ geworden. Die
provokanten Aktionen rechts-populistischer Parteien und
das Auftreten einiger fundamentalistischer Bewegungen
mit islamischen Referenzen, verstärken das Gefühl zweier
verschiedener, angeblich miteinander unvereinbarer
Werte-Systeme. Ich habe selbst die Erfahrung gemacht,
dass eine Begegnung und ein Austausch die beste Form
ist, um Misstrauen und die aus ihr hervorgehenden
Vorurteile abzubauen.“

Tien Dong Nguyen (Niedersachsen)
21 Jahre alt, aus Oldenburg, Ausbildung zum Kaufmann
für Dialogmarketing, Deutsche Telekom AG

„Mit Anfang 12 trat ich in einer Theatergruppe […]. Die
Gruppe bestand zu 70% aus Türken, Kurden, Iranern.
Und ich fühlte mich unwohl und wollte sofort wieder
aussteigen. Zum Glück habe ich das nicht getan.
Heute habe sehr viele Freunde mit dem Glauben Islam
und verstehe mich mit ihnen super. Doch auf meiner
Arbeit oder in verschiedenen Freundeskreisen höre ich
immer wieder Vorurteile, die ich damals auch hatte. Ich
habe selber ein Migrationshintergrund und lebe in keiner
Parallelgesellschaft, jeder hat das Recht nicht gleich in
eine Schublade gesteckt zu werden.“

Dunja Ramadan (Bayern)
21 Jahre alt, aus München, Studentin der Orientalistik
und Internationalen Germanistik, Ludwig-Maximilians-
Universität München

„Ich sehe uns junge Muslime in der Pflicht durch aktives
Zutun ein unverzichtbarer Teil der deutschen Gesellschaft
zu werden. Wir müssen viel nachholen […,]auch im
Bereich der Medien, in dem der Islam und die Muslime
oft verzerrt und realitätsfern dargestellt werden. Ich
persönlich sehe meinen zukünftigen Bereich in den
Medien. Denn leider wird nur über uns statt mit uns
geredet - und leider noch viel seltener wird VON uns
geschrieben und das muss sich dringend ändern.“
Christoph Schlesiger (Berlin)
25 Jahre, aus Berlin, Student der VWL

Alumnus der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011“

„Es hat mich erschrocken, zu sehen, wie sich in Berlin
geradezu Parallelgesellschaften gebildet hatten. Noch
mehr schockierte mich jedoch die Tatsache, dass diese
Zustande mehr oder weniger von der Politik
totgeschwiegen wurden und nur kurz zu Tage traten,
sofern mal wieder katastrophale Zustande
an einer Schule ausbrachen […].“

Gülsün Sevik (Bayern)
22 Jahre alt, aus Fürstenfeldbrück, Studentin
Hauptschullehramt, Ludwig-Maximilians-Universität
München

„Während die einen ‚dem‘ Islam die Fähigkeit zur
Integration absprechen und auf extremistische Varianten
als Gefahr für Menschenrechte und Demokratie
verweisen (‚Islamismus‘), halten andere ‚den‘ Islam für
integrationsfähig und mit Menschenrechten und
Demokratie vereinbar.[…]Gerade deshalb läge mir
daran, das wahre Wesen des Islams zu verdeutlichen und
den friedvollen muslimischen Menschen, der bis heute
weltweit und auch hier in Deutschland dominiert, stärker
ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken.“

Saskia Spahn (Berlin)
23 Jahre alt, Studentin der Philosophie sowie Geschichte
und Kultur des Vorderen Orients, Freie Universität Berlin

Alumna der „Jungen Islam Konferenz – Berlin 2012“

„Ich finde es großartig, dass jungen Menschen Zeit und
Raum gegeben wird, sich mit dem Thema ‚Islam‘
auseinanderzusetzen, […] gerade weil ich finde, dass das
Thema ‚Islam‘ in der deutschen Öffentlichkeit so
undifferenziert und einseitig behandelt wird.“
Patrick Wielowiejski (Berlin)
23 Jahre alt, aus Berlin, Student der Germanistischen
Linguistik und Gender Studies, Humboldt-Universität zu
Berlin

„Das Thema ‚Islam in Deutschland‘ im öffentlichen
Diskurs ist ideologisch aufgeladen und von anti-
muslimischen Ressentiments geprägt. Am Umgang mit
dem Islam in den Medien wird deutlich, wie sehr in
Deutschland noch immer an der Idee eines
‚Deutschseins‘, das geknüpft ist an Hautfarbe,
Abstammung und Religion, festgehalten wird. Meine
Motivation zur Teilnahme an der JIK besteht also mit
anderen Worten aus dem Willen, Gegendiskurse hörbar
zu machen und monokausalen Erklärungsmustern
entgegenzutreten.“

Karla Zmaic (Bayern)
20 Jahre alt, aus Nürnberg, Schülerin

„Zunächst ist es notwendig, der Gesellschaft in
Deutschland klar zu machen, dass wir in einer globalen
Welt leben, die nur noch durch gemeinsames,
internationales und somit multikulturelles Agieren
funktioniert. Wir müssen somit über unsere bekannten
Kulturen hinausblicken und vermehrt vernetzt und
pluralistisch denken. Oft fehlt es uns aber an Verständnis
für andere Kulturen aufgrund mangelnden Wissens. […]
Nicht gegenseitiges Begutachten und Bewerten, sondern
Austausch und gegenseitige Annäherung sind das
Erfolgsrezept einer multikulturellen Gesellschaft!“
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