Update der evidenz- und konsensbasierten Österreichischen Leitlinie für das Management akuter, subakuter, chronischer und rezidivierender ...
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Update der evidenz- und konsensbasierten Österreichischen Leitlinie für das Management akuter, subakuter, chronischer und rezidivieren- der unspezifischer Kreuzschmerzen 2018 (Kurzbezeichnung: “LL Kreuzschmerz 2018” bzw. im Text „LL 2018“) Kurzfassung 1. Auflage, 2018 Version 28.06.2018 Beschlossene Fassung
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Impressum e r s HERAUSGEBER i o Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz n Österreichische n Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) a Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM) c Österreichische Gesellschaft für Neurochirurgie (ÖGNC) h Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) Österreichische Gesellschaft für Neuroradiologie (ÖGNR) Österreichische S Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (ÖGO) Österreichische Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (ÖGPMR) i Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) t Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) z Österreichische Röntgengesellschaft, AG Osteoradiologie (ÖRG) u n g Leitlinien Arbeitsgruppe Diese Leitlinie wurde in Zusammenarbeit mit den assoziierten Wissenschaftlichen Fachgesellschaften der Österrei- chischen Ärztekammer erarbeitet. Die Erstellung erfolgte unter Mitarbeit der Österreichischen Ärztekammer 3 Vorsitz: 0 in Bundesministerium . für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, Dr. Silvia Türk 0 Mitglieder (in alphabetischer Reihenfolge): - 8 Centre of Excellence for Orthopaedic Pain Management Speising (CEOPS) - . Österreichische Ärztekammer, Projektgruppe Versorgungsforschung - Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin (ÖGAM) - 2 Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) - Österreichische Gesellschaft für Innere Medizin (ÖGIM) - 0 Österreichische Gesellschaft für Neurochirurgie (ÖGNC) - 1 Österreichische Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) - Österreichische Gesellschaft für Neuroradiologie (ÖGNR) - 7 Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (ÖGO) - Österreichische Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation (ÖGPMR) - Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGPP) - Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (ÖGR) - V Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie (ÖGU) - e Österreichische Röntgengesellschaft, AG Osteoradiologie (ÖRG) r s Der Aufbau, das Layout und einige Textpassagen basieren auf der nationalen VersorgungsLeitlinie unspezifischer Kreuzschmerz. Bundesärztekammer i (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaft (AWMF), Nationale VersorgungsLeitlinie unspezifischer Kreuzschmerz – Langfassung 2. Auflage Version 1 – 2017 cited o TOI JJJJ/MMM/TT DOI10.6101/A/äzq/000353 www.kreuzschmerz.versorgungsleitlinie.de Internet: www.versorgungsleitline.de, www.awmf.org n 2 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG/ORGANISATION e Karl Landsteiner Institut für traditionelle Medizin r Österreichische Ärztekammer s Projektgruppe Versorgungsforschung Weihburggasse i 10-12 A-1010 Wien Tel.: o0043-501 406-0 Email: post@aerztekammer.at n Internet: www.aerztekammer.at n GÜLTIGKEITSDAUER UND FORTSCHREIBUNG a Diese Leitlinie wurde im Juni 2018 durch die Arbeitsgruppe verabschiedet und ist bis zur nächsten Überarbeitung c gültig. h REDAKTION UND PFLEGE, KORRESPONDENZ Verantwortlich für die kontinuierliche Fortschreibung, Aktualisierung und Disseminierung ist das Bundesministerium S für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz, Stubenring 1, 1010 Wien i – Kommentare und Änderungsvorschläge bitte nur an diese Adresse – t z FASSUNGEN DER LEITLINIE u Die Leitlinie Kreuzschmerz 2018 wird mit folgenden Komponenten publiziert: n I. LL 2018 - Langfassung: Graduierte Empfehlungen und Darstellung der Evidenzgrundlage (das vorliegen- g de Dokument) II. LL 2018 – Praxishilfe III. 3 LL 2018 - Leitlinienreport (folgt) IV.0 LL 2018 – Patienten Leitlinie und Materialien (folgt) . 0 8 BITTE WIE FOLGT ZITIEREN . Kurzfassung Update der evidenz- und konsensbasierten Österreichischen Leitlinie für das Management akuter, sub- 2 chronischer und rezidivierender unspezifischer Kreuzschmerzen 2018 – Kurzbezeichnung Kurzfassung Leitli- akuter, nie Kreuzschmerz 2018, Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz Langfassung 0 1. Auflage, Version 1, 2018 1 7 V e r s i o n 3 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Besonderer Hinweis: e Die Medizin unterliegt einem fortwährenden Entwicklungsprozess, sodass alle Angaben, insbesondere zu diagnosti- schen und therapeutischen Verfahren, immer nur dem Wissensstand zur Zeit der Veröffentlichung entsprechen kön- nen. rHinsichtlich der angegebenen Empfehlungen zur Therapie und der Auswahl sowie Dosierung von Medikamen- ten wurde die größtmögliche Sorgfalt beachtet. Gleichwohl werden die Benutzer aufgefordert, die Beipackzettel und s Fachinformationen der Hersteller zur Kontrolle heranzuziehen und im Zweifelsfall einen Spezialisten zu konsultieren. Fragliche i Unstimmigkeiten sollen bitte im allgemeinen Interesse mitgeteilt werden. o dienen nur der allgemeinen Erschließung und Vermittlung von Wissen. Zur konkreten Anwendung im Ein- Leitlinien zelfall bedarf es der situativen Ergänzung/Änderung der vorgeschlagenen Vorgehensweise durch den Arzt. Die Ver- fassern haften nicht für die Folgen der Anwendung in konkreten Behandlungssituationen. Der (gemäß den Einschränkungen der Methodik externer Evidenz) fehlende Nachweis der Wirksamkeit bedeutet nicht die Wirkungslosigkeit, Verfahren, für die in dieser Leitlinie keine Empfehlung abgegeben wird, aber dem ver- n antwortlichen Arzt angezeigt scheinen, sollten deshalb nicht unterlassen werden. Lediglich Verfahren, deren Unwirk- samkeit a nachgewiesen wird, sollten unterbleiben. c Der Benutzer selbst bleibt verantwortlich für jede diagnostische und therapeutische Applikation, Medikation und Dosierung. h In dieser Leitlinie sind eingetragene Warenzeichen (geschützte Warennamen) nicht besonders kenntlich gemacht. Es kann also aus dem Fehlen eines entsprechenden Hinweises nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen S handelt. Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Bestimmung des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung unzulässig und strafbar. Kein Teil des Werkes i darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung reproduziert werden. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung, Nutzung und Verwertung in elektro- t Systemen, Intranets und dem Internet. nischen z Die weibliche Form ist der männlichen Form in dieser Leitlinie gleichgestellt; lediglich aus Gründen der Vereinfa- chung wurde die männliche Form gewählt. u n g 3 0 . 0 8 . 2 0 1 7 V e r s i o n 4 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V PRAXISHILFE e ZUR DIAGNOSTIK UND THERAPIE AKUTER, SUBAKU- TER, r CHRONISCHER UND REZIDIVIERENDER UNSPEZIFISCHER KREUZSCHMERZEN s i A Diagnose sicherstellen o n 1. Ausschluss spezifischer Kreuzschmerzformen (siehe Diagnostik) Anamnese n Basisuntersuchungen a Weiterführende Untersuchungen Bildgebende Verfahren c Laboruntersuchungen h 2. Einordnung nach zeitlichem Verlauf: akut/subakut/chronisch 3. Risikofaktoren für Chronifizierung lokalisieren (yellow flags, blue flags, black flags – siehe dort) S i B t Behandlung einleiten (nicht-medikamentös, medikamentös; z Empfehlung für Prävention und chronifiziertes Stadium beach- ten) u Grundsätzlich gelten für die Therapie unspezifischer Kreuzschmerzen: n Aktivierung der Patienten: Körperliche Bewegung verursacht keine Schäden, sondern fördert eine Linderung g Beschwerden; der empfohlene medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapie zur Unterstützung aktivierender Maßnahmen; Vermittlung 3 von Kompetenzen zu gesundheitsbewusstem Verhalten entsprechend dem biopsychosozia- len Krankheitsmodell von Kreuzschmerzen; 0 . Frühzeitige Entwicklung multi- und interdisziplinärer Behandlungspläne 0 8 . 2 0 1 7 V e r s i o n 5 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V A e Diagnose sicherstellen r 1 s Ausschluss spezifischer Kreuzschmerzformen / Notfall / extravertebrage- ner Ursache i Finden o sich bei Patienten mit akuten Kreuzschmerzen durch Anamnese und körperliche Untersuchung beim Erstkon- takt keine Hinweise auf gefährliche Verläufe oder andere ernstzunehmende Pathologien, sollen vorerst keine weite- n ren diagnostischen Maßnahmen durchgeführt werden. Anamnese n Schmerzcharakteristika: Lokalisationen und Ausstrahlung / Beginn/ auslösende, verstärkende oder lindernde Maß- nahmen / (tages-) zeitlicher Verlauf / Stärke und Beeinträchtigung bei täglichen Verrichtungen / frühere Episoden a Anamnese c spezifischer Ursachen der Kreuzschmerzen mit dringendem Behandlungsbedarf („red flags“) h Fraktur/Osteoporose schwerwiegendes Trauma z. B. durch Autounfall oder Sturz aus größerer Höhe, Sportunfall S Bagatelltrauma (z. B. Husten, Niesen oder schweres Heben) bei älteren oder potentiellen Osteoporosepatienten iSystemische Steroidtherapie t Infektion z uallgemeine Symptome, wie kürzlich aufgetretenes Fieber oder Schüttelfrost, Appetitlosigkeit, rasche Ermüdbarkeit durchgemachte bakterielle Infektion ni. v.-Drogenabusus gImmunsuppression konsumierende Grunderkrankungen kürzlich zurückliegende Infiltrationsbehandlung an der Wirbelsäule 3Starker nächtlicher Schmerz 0 Radikulopathien/Neuropathien . Kaudasyndrom: Schlaffe Paresen der Beinmuskulatur, plötzlich einsetzende Miktionsstörung, Mast- 0darmfunktionsstörung, Reithosenhypästhesie oder -anästhesie 8ausgeprägtes oder zunehmendes neurologisches Defizit (Lähmung, Sensibilitätsstörung) der unteren Extremität .Nachlassen des Schmerzes und zunehmende Lähmung bis zum kompletten Funktionsverlust des 2Kennmuskels (Nervenwurzeltod) in ein oder beide Beine ausstrahlende Schmerzen, ggf. verbunden mit Gefühlsstörungen oder Schwä- 0chegefühl 1 Tumor/Metastasen 7 höheres Alter Tumorleiden in der Vorgeschichte Vallgemeine Symptome: Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, rasche Ermüdbarkeit Schmerz, der in Rückenlage zunimmt eStarker nächtlicher Schmerz r s i o n 6 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Spondyloarthritis Axiale eChronischer Rückenschmerz bei Patienten jünger als 45 Jahre, wenn mindestens eines der folgenden rSymptome/Zeichen vorliegt: • Entzündlicher Rückenschmerz s • HLA-B27 nachweisbar i • Sakroiliitis im MRT und/oder Nativröntgen • Nachweis einer Arthritis, und/oder Enthesitis o • Vorliegen einer Psoriasis, Uveitis und/oder chronisch entzündlicher Darmerkrankung n • Positive Familienanamnese einer Spondyloarthritis • Gute Wirksamkeit von NSAR • Erhöhte Entzündungsparameter ohne andere Ursache n aEin entzündlicher Rückenschmerz (axiale Spondyloarthritis) liegt vor bei: c • Beginn vor dem 45. Lebensjahr • Schleichendem Beginn h • Besserung der Schmerzen durch Bewegung • Fehlende Besserung der Schmerzen in Ruhe • Nachtschmerz, der sich beim Aufstehen bessert S i Weiterführende Untersuchungen bei Verdacht auf spezifische Ursachen t Liegen Warnhinweise („red flags“) vor, sollen je nach Verdachtsdiagnose und Dringlichkeit weitere bildgebende oder z Laboruntersuchungen und/oder Überweisungen in spezialfachärztliche Behandlung eingeleitet werden. u Hinweise extravertebragene Ursachen: n abdominelle und viszerale Prozesse, z. B. Cholezystitis, Pankreatitis g Gefäßveränderungen, z. B. Aortenaneurysmen gynäkologische Ursachen, z. B. Endometriose 3 urologische Ursachen, z. B. Urolithiasis, Nierentumoren, perinephritische Abszesse neurologische Erkrankungen, z. B. Plexopathien, Myopathien, Polyneuropathien 0 psychosomatische und psychiatrische Erkrankungen . Basisuntersuchungen bei Patienten mit Kreuzschmerzen 0 8 Inspektion Allgemeinzustand, körperliche Beeinträchtigung, Haltung, Becken- . stand, Deformitäten, Verletzungszeichen, Haut Palpation der lokalen Muskulatur und der begleitend betroffenen Muskulatur auf 2 Schmerzhaftigkeit und Verspannung lokaler 0 Druck- oder Klopfschmerz des bei V.a. Fraktur Processus spinosus 1 orientierende Beweglichkeitsprüfung: Die diagnostische Aussagefähigkeit ist begrenzt, hilft aber beim Moni- Ante-, 7 Retro-, Lateralflexion der LWS toring des Krankheitsverlaufes. orientierende Prüfung der Muskelkraft Radikulopathie undVder Sensibilität, evt. Lasègue- Zeichen u. Bragard-Test e r Untersuchung des sakroiliakalen Ge- bei Schmerzangabe in der Glutealregion mit oder ohne ausstrahlende s (SIG): lenks Schmerzen in den Oberschenkel (siehe auch weiterführende Untersu- ilokale Schmerzpalpation chungen) Schmerzprovokation durch Kom- opression des Gelenkes n 7 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Weiterführende Untersuchungen: Die diagnostische Aussagefähigkeit dieser Tests ist begrenzt, sie helfen aber beim Monitoring des Krankheitsverlaufes. e Finger-Boden-Abstand r (FBA) Der Test ist abhängig von der Patientenmitarbeit, der Hüftbeweglich- keit und der Dehnbarkeit der ischiokruralen Muskulatur. s Schober-Zeichen Dornfortsatz Entfaltungstest der LWS i Beweglichkeitsprüfung der Hüftgelenke o n orientierende Untersuchungen Weitere Die Reliabilität der Einzeltests bei sakroiliakaler Dysfunktion ist be- des sakroiliakalen Gelenks (SIG): grenzt, wobei Provokationstests deutlich sicherer sind als Mobilitäts- . Patrick-Zeichen tests Für den klinischen Alltag empfiehlt sich die gleichzeitige Anwen- nBeurteilung von Vor- und Rück- dung mehrerer (meist dreier) Schmerzprovokationstests, wodurch eine laufphänomenen gute Reliabilität und Validität erreicht werden kann. a c Ergänzende h Basisuntersuchungen bei neurologischer Begleitsymptomatik Ausstrahlung der Schmerzen ins Bein als möglicher Hinweis auf eine radikuläre Symptomatik erfordert eine ergän- zende Anamnese: S i muskuläre Schwächen t Gefühlsstörungen Blasen- und/oder Mastdarmlähmung/- entleerungsstörung z u Neurologische Basisdiagnostik: n Tests der Muskelkraft zum Nachweis von Paresen (relevante Kennmuskeln): Hüftflexion (L1-L3), Hüftadduktion (L2- L4), Hüftabduktion g (L5), Knieextension (L3-L4), Dorsalflexion des Fußes im Sprunggelenk (L4-L5), Dorsalflexion der Großzehe (L5), Plantarflexion des Fußes im Sprunggelenk (S1) Sensibilitätsprüfung 3 durch Bestreichen der Haut an der gesamten unteren Extremität und im Gesäßbereich 0 Muskeleigenreflexe: . Adduktorenreflex (L2-L4), 0 Patellarsehnenreflex (L2-L4) 8 Achillessehnenreflex (S1) Babinski-Reflex (Abgrenzung von zentralen Läsionen) . 2 Nervendehnungszeichen: Lasègue-Zeichen (Wurzelirritation L5-S1), umgekehrtes Lasègue-Zeichen (Wurzelirritation L3-L4), Gekreuzter Lasèque 0 1 Nachtbetonte Schmerzen ohne Nervendehnungszeichen – entzündliche Genese der Radikulopathie Cave: 7 Bildgebende Verfahren bei unspezifischen Kreuzschmerzen Bei akuten und rezidivierenden Kreuzschmerzen soll ohne relevanten Hinweis auf gefährliche Verläufe oder V andere ernstzunehmende Pathologien in Anamnese und körperlicher Untersuchung keine bildgebende Di- agnostik durchgeführt werden. e Bei Patienten mit anhaltenden aktivitätseinschränkenden oder progredienten Kreuzschmerzen (nach vier bis sechs Wochen) trotz leitliniengerechter Therapie soll die Indikation für eine bildgebende Diagnostik über- r prüft werden. s Die Wiederholung der Bildgebung ohne relevante Änderung des klinischen Bildes soll nicht erfolgen. i Details siehe Anhang „Orientierungshilfe Radiologie“ o n 8 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Laboruntersuchungen bei unspezifischen Kreuzschmerzen e r Bei akuten Kreuzschmerzen soll ohne relevanten Hinweis auf gefährliche Verläufe oder andere ernstzu- nehmenden Pathologien keine routinemäßige Laboruntersuchung zum Ausschluss entzündlicher oder neo- s plastischer Ursachen durchgeführt werden. i Bei chronischen Kreuzschmerzen unklarer Ursache und Beginn vor dem 45. Lebensjahr ist die bei Vorliegen ≥1 weiteren typischen Symptom einer Spondyloarthritis die Bestimmung von HLA-B27 diagnostisch sinnvoll. o n 2 Einordnung nach zeitlichen Verlauf Akut n(Schmerzdauer 1-4Wochen) / Subakut (Schmerzdauer 5-12 Wochen) / Chronisch (Schmerzdauer mehr als 12 Wochen oder episodisch innerhalb von 6 Monaten) Akut arezidivierend (neue Episode nach 6 Monaten Symptomfreiheit) 1 2 Chronisch c rezidivierend (neue Episode innerhalb eines Jahres nach Symptomfreiheit) Die zeitlichen Angaben sind nicht als scharfe Grenzen, sondern vielmehr als fließende Übergänge zu betrachten, da h besonders hinsichtlich der Chronifizierung erhebliche interindividuelle Unterschiede bekannt sind. 3 Risikofaktoren für Chronifizierung lokalisieren („yellow, blue, black flags“) S • Psychosoziale und arbeitsplatzbezogene Risikofaktoren sollen von Beginn der Kreuzschmerzen an und im i Behandlungsverlauf berücksichtigt werden. • t Nach spätestens vier Wochen Schmerzdauer und unzureichendem Therapieerfolg trotz leitliniengerechter z Therapie sollen psychosoziale Risikofaktoren durch den koordinierenden Arzt mit einem standardisierten Screeninginstrument, z. B. STarT Back Tool oder Örebro Kurzfragebogen, erfasst werden. u n Psychosoziale Risikofaktoren für die Chronifizierung unspezifischer Kreuzschmerzen (yellow flags) g Depressivität, Distress (negativer Stress, vor allem berufs-/arbeitsplatzbezogen) 1 3schmerzbezogene Kognitionen: z. B. Katastrophisieren 1 , Hilf-/Hoffnungslosigkeit, Angst-Vermeidungs- Überzeugungen (Fear-Avoidance-Beliefs) 0passives Schmerzverhalten: z. B. ausgeprägtes Schon- und Angst-Vermeidungsverhalten 1 .überaktives Schmerzverhalten: beharrliche Arbeitsamkeit (Task Persistence) , suppressives Schmerz- verhalten 0schmerzbezogene Kognitionen: Gedankenunterdrückung (Thought Suppression)1 8Neigung zur Somatisierung . Arbeitsplatzbezogene 2 Risikofaktoren (blue flags): physisch oder psychosozial (black flags), objekti- vierbare Arbeitsplatzfaktoren 0überwiegend körperliche Schwerarbeit (Tragen, Heben schwerer Lasten) 1überwiegend monotone Körperhaltung überwiegend Vibrationsexposition 7 geringe berufliche Qualifikation geringer Einfluss auf die Arbeitsgestaltung geringe soziale Unterstützung Vberufliche Unzufriedenheit eVerlust des Arbeitsplatzes Kränkungsverhältnisse am Arbeitsplatz, chronischer Arbeitskonflikt (Mobbing) reigene negative Erwartung hinsichtlich der Rückkehr an den Arbeitsplatz sAngst vor erneuter Schädigung am Arbeitsplatz i o 1 Vorgehen je nach Dauer des Rezidivs siehe akut/subakut/chronisch. 2 Vorgehen je nach Dauer des Rezidivs siehe akut/subakut/chronisch. n 9 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V B e Behandlung einleiten r 1 Grundsätze s i Die Beschwerden bei akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen sind häufig selbst begrenzend, so dass ein Teil der Personen, die sich erstmalig mit Kreuzschmerzen in medizinische Behandlung begibt, lediglich ei- o ner Beratung und Akutversorgung bedarf. n Die meisten Patienten mit Kreuzschmerzen erholen sich im Zeitverlauf. Ärzte und Patienten sollten pharma- kologische/nicht-pharmakologische Schmerzbehandlungsmethoden wählen. Es ist wünschenswert, dass in der akuten Phase ein rascher, symptomadäquater Beginn der schmerzthera- peutischen Maßnahmen erfolgt. n Für den gesamten Versorgungsprozess soll ein Arzt eine „Lotsenfunktion“ übernehmen. Dieser Arzt ist erste a Anlaufstelle für die Erkrankten und koordiniert sämtliche Behandlungsschritte. c Bei chronifiziertem Kreuzschmerz wird ein multimodales Therapiekonzept empfohlen. Im Krankheitsverlauf soll eine kontinuierliche Aufklärung und Motivation zu einer gesunden Lebensführung, h die regelmäßige körperliche Aktivität einschließt, durchgeführt werden. Patienten sollen aufgefordert werden, körperliche Aktivitäten soweit wie möglich beizubehalten . S 2 i Ziele des Managements nicht-spezifischer Kreuzschmerzen sind: t adäquate Kontrolle der Symptome, d. h. Linderung der Schmerzen, so dass die Betroffenen ihren täglichen z Aktivitäten schnellstmöglich wieder nachgehen können u Prävention einer Chronifizierung Vermeidung von diagnostischen Maßnahmen ohne therapeutische Konsequenzen n Vermeidung des Risikos einer iatrogenen Fixierung g Förderung eines biopsychosozialen Krankheitsverständnisses Aufklärung und Beratung bei Veränderungen des Beschwerdebildes und die differenzierte Bewertung diag- nostischer Maßnahmen und therapeutischer Interventionen 3 Verständigung auf ein gemeinsames Krankheitsmodell und Förderung der aktiven Mitarbeit der Patienten 0 Verhinderung von schädigendem Krankheitsverhalten Verhinderung einer passiven Haltung des Patienten . keine Inanspruchnahme unnötiger apparativer Diagnostik, da die Gefahr der Überbewertung vermeintlich 0 pathologischer Befunde besteht frühzeitige Einleitung einer leitlinienorientierten Therapiestrategie und umfassende Aufklärung durch die be- 8 handelnden Ärzte; sofern notwendig, auch Einsatz psychotherapeutischer Interventionen . Beratung über sozialmedizinische Auswirkungen der Erkrankung unter Berücksichtigung der Arbeitssituation Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Teilhabe, der Arbeits- und Erwerbsfähigkeit 2 Vermeidung bzw. Verminderung von Behinderung oder Pflegebedürftigkeit 0 Während des Behandlungsverlaufes sollte die symptomorientierte Basistherapie fortgesetzt, überprüft und 1 ggf. ergänzt werden. Insbesondere wenn die Arbeitsunfähigkeit länger als zwei Wochen andauert, sollten die Erstversorgenden die Hinzuziehung weiterer Fachdisziplinen erwägen. 7 Entsteht der Verdacht auf psychosoziale Belastungen, können nach der ärztlichen Beratung ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten/klinische Psychologen zur weiteren Diagnostik und Behandlung konsul- tiert werden. Bei Vorliegen einer komorbiden psychischen Störung soll eine entsprechende leitliniengerechte Versorgung V eingeleitet werden. e Liegen im subakuten Stadium nach wie vor keine Risikofaktoren zur Chronifizierung vor, soll der Schwer- punkt der Behandlung auf der Optimierung der symptomatischen Therapie liegen. r Bleiben die Untersuchungen auch nach zwölf Wochen ohne spezifischen Befund, ist die Diagnose „chroni- s sche nicht-spezifische Kreuzschmerzen“ wahrscheinlich. i Ein interdisziplinäres Assessment zur weiteren Therapieempfehlung soll durchgeführt werden: o n 10 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V 13 nach sechs Wochen Schmerzdauer, bei alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und unzureichendem Therapieerfolg trotz leitliniengerechter Therapie sowie dem Vorliegen von psychosozialen und/oder arbeits- e platzbezogenen Risikofaktoren zur Chronifizierung r 1 nach zwölf Wochen Schmerzdauer, bei alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und unzureichendem Therapieerfolg trotz leitliniengerechter Therapie s bei chronischen nicht-spezifischen Kreuzschmerzen mit erneuter therapieresistenter Exazerbation i 3 o Therapieempfehlungen: Nicht-medikamentöse Therapie n 4 Legende n Symbol Formulierung a SOLL c SOLLTE h KANN S SOLLTE NICHT i SOLL NICHT t Leeres Feld Äußerung nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich z u n g 3 0 . 0 8 . 2 0 1 7 V e r s i 3 „Alltagsrelevante o Aktivitätseinschränkung“ definiert sich entsprechend der individuellen Situation der Betroffenen, z. B. Unfähigkeit, die üblichen Aufgaben oder Aktivitäten durchzuführen oder Arbeitsunfähigkeit bei Erwerbstätigen. 4 n Besondere Hinweise auf Seite 3 beachten 11 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Nicht e medikamentöse Therapie Akut Subakut Chronisch r 5 Akupunktur s i Bettruhe o Harte Matratzen n Entspannungsverfahren (Pro- 6 7 n gressive Muskelrelaxation) a 8 Ergotherapie c Kinesio-Taping h Manuelle Medizin allgemein, S Manipulation und Mobilisation i Medizinische Hilfsmittel t z Verhaltenstherapie 9 10 u Kombinierte Physikalische The- 11 n rapieformen g Interferenzstromtherapie 3 0 Kurzwellendiathermie/ Mikro- 12 13 14 . wellendiathermie/ Tiefenwärme 0 Lasertherapie 15 8 . Magnetfeldtherapie 2 Heilmassage 16 17 0 1 5 7 Bei unzureichendem Effekt symptomatischer und medikamentöser Therapien in Kombination mit aktivierenden Maßnahmen in möglichst wenigen Sitzungen. 6 Bei Chronifizierungsrisiko. 7 Bei Chronifizierungsrisiko. 8 V Im Rahmen multimodaler Behandlungsprogramme. 9 e Bei vorliegenden biopsychosozialen Risikofaktoren. 10 Im Rahmen von Bewegungsprogrammen oder multimodalen Behandlungskonzepten. 11 r Im chronifizierten Stadium im Rahmen multimodaler komplexer Angebote. 12 Nursbeim Ausschluss effektiver Therapiemethoden. 13 Nur beim Ausschluss effektiver Therapiemethoden. Nuri beim Ausschluss effektiver Therapiemethoden. 14 15 Vor allem zur Behandlung von Triggerpunkten. 16 o In Kombination mit aktivierenden Maßnahmen. 17 n In Kombination mit aktivierenden Maßnahmen. 12 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Perkutane elektrische Nerven- stimulation e (PENS) r Rückenschule auf biopsycho- sozialem Ansatz s Thermotherapie i (Wärmethera- 18 pie) o Thermotherapie n (Kältetherapie) Traktion mit Gerät n a Impulsströme wie z.B. Transku- tanecelektrische Nervenstimula- tion (TENS) h Therapeutischer Ultraschall S Konstanter Gleichstrom (Galva- i nisation) und konstanter trans- kranieller Gleichstrom in Kom- t bination mit lumbalem TENS z Neuromuskuläre Elektrostimula- u tion („Schwellstrom“) n Aktive Bewegung g Bewegungstherapie, ggf. kom- biniert 3 mit edukativen Maßnah- men nach verhaltenstherapeuti- 0 Prinzipien schen . Medizinische Trainingstherapie 19 20 0 8 Komplexe Balneotherapie . Yoga 2 und Tai Chi 0 1 4 7 Therapieempfehlungen: Medikamentöse Therapie Die rein symptomatische Behandlung unterstützt im akuten Stadium die nicht-medikamentösen Maßnahmen; im chronischen Stadium zur Unterstützung der aktivierenden Maßnahmen bzw. im chronifizierten Stadium zur Unter- V der multimodalen Behandlungsprogramme, wenn trotz regelmäßiger Durchführung eine nicht tolerable stützung schmerzbedingte e funktionelle Beeinträchtigung bestehen bleibt. r Nebenwirkungen, Gesundheitsrisiken CAVE: s i 18 Vor allen in Kombination mit anderen Modalitäten oder Bewegungstherapie oder Training. 19 o Bei anhaltenden alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und Gefährdung der beruflichen Wiedereingliederung. 20 Beinanhaltenden alltagsrelevanten Aktivitätseinschränkungen und Gefährdung der beruflichen Wiedereingliederung. 13 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Medikamentöse Therapie Akut Subakut Chronisch e 21 NSAR r s 22 COX-2 Hemmer i 23 o Metamizol n Paracetamol n 24 25 26 Opioide a Transdermale c Opioide h Muskelrelaxanzien 27 28 (Nicht-Benzodiazepine!) S i Antidepressiva 29 t Gabapentin, Pregabalin, Topir- z amat und Carbamazepin u 30 Capsaicinpflaster und -cremes n g applizierbare NSAR Topisch Intravenös 3 applizierbare Schmerzmittel, Lokalanästheti- 0 Mischinfusionen ka und . Intramuskulär oder subkutan 0 applizierbare Schmerzmittel und Glukokortikoide 8 . 2 Hinweise zur Durchführung einer Therapie mit Opioiden 0 Durchführung 1 einer Therapie 7 21 Anwendung in der niedrigsten wirksamen Dosierung und so kurzzeitig wie möglich. Können IV verabreicht werden, die perorale Gabe ist zu bevor- zugen. Prophylaktische Vergabe von Protonenpumpenhemmer bei gleichzeitig vorliegenden Risiken für gastrointestinale Komplikationen. 22 Wenn NSAR kontraindiziert sind oder nicht vertragen werden, unter Berücksichtigung der Warnhinweise. 23 V In der niedrigsten wirksamen Dosierung und so kurzzeitig wie möglich, wenn NSAR kontraindiziert sind. 24 e als 12 Wochen, wenn eine klinisch relevante Reduktion der Schmerzen und/oder des körperlichen Beeinträchtigungserlebens bei fehlenden Länger oder geringer Nebenwirkungen eingetreten ist. Anwendung nur im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes. Beendigung der Opoidtherapie, r vereinbarte Therapieziel nicht erreicht wird. wenn das 25 Bei fehlendem Ansprechen oder Vorliegen von Kontraindikationen gegen nicht-opioide Analgetika. Regelmäßige Evaluierung nach spätestens vier s Wochen. 26 Option für vier bis zwölf Wochen. Regelmäßige Evaluierung nach spätestens drei Monaten. Bisi maximal 2 Wochen bei Therapieresistenz. 27 28 Bis maximal 2 Wochen bei Therapieresistenz. 29 o Vor allem Duloxetin bei therapieresistenten chronischen Rückenschmerzen oder Vorliegen einer komorbiden Depression oder Schlafstörung. 30 n In Kombination mit aktivierenden Maßnahmen. 14 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Präparateauswahl Präparate mit retardierter Galenik bzw. langer Wirkdauer e bevorzugt orale Einnahme, bei Kontraindikation ggf. transdermale Systeme Nebenwirkungsprofil des opioidhaltigen Analgetikums beachten r Begleiterkrankungen des Patienten berücksichtigen s Patientenpräferenzen berücksichtigen Einstellungsphase Therapieziel vereinbaren i (Dosisfindung) Aufklärung zu Nebenwirkungen, Suchtgefahr, Verkehrssicherheit o mit niedriger Dosis beginnen n Therapie nach festem Zeitplan Dosis schrittweise steigern in Abhängigkeit von Wirksamkeit und Verträglichkeit optimale Dosis bei Erreichen der formulierten Therapieziele bei geringen bzw. n tolerablen Nebenwirkungen erreicht Dosis von > 120 mg/Tag orales Morphinäquivalent nur in Ausnahmefällen über- a schreiten c kurzfristig Bedarfsmedikation mit nicht-retardierten oral wirksamen opioidhaltigen Analgetika zur Dosisfindung h keine Bedarfsmedikation mit nicht-retardierten opioidhaltigen Analgetika Langzeittherapie bei Schmerzexazerbation keine initiale Erhöhung der Opioiddosis, zunächst zu- sätzliche Therapie mit NSAR S in regelmäßigen Abständen überprüfen: i o Erreichen der Therapieziele o Hinweise für Nebenwirkungen (z. B. Libidoverlust, psychische Veränderungen t wie Interesseverlust, Merkfähigkeitsstörungen sowie Sturzereignisse) o Hinweise für Fehlgebrauch der rezeptierten Medikamente z Nach 6 Monaten mit Therapieresponse: u o Dosisreduktion und/oder Auslassversuch besprechen – Prüfung der Indikation für Therapiefortsetzung bzw. des Ansprechens auf nicht-medikamentöse Therapie- n maßnahmen g Beenden der Thera- Erreichen der individuellen Therapieziele durch andere therapeutische Maßnah- pie men 3 Nicht-Erreichen der individuellen Therapieziele innerhalb der initialen 4-12 Wo- chen 0 Auftreten von nicht ausreichend therapierbaren bzw. nicht tolerierbaren Nebenwir- . kungen Anhaltender Wirkverlust trotz Modifikation der Opioidtherapie (Opioidwechsel, Do- 0 sisanpassung) 8 Missbräuchliche Verwendung der rezeptierten opiodhaltigen Analgetika durch Pati- enten trotz Mitbehandlung durch Suchtspezialisten . Therapie mit opioidhaltigen Analgetika schrittweise beenden 2 0 5 1 Invasive Therapie 7 Invasive Therapie Akut Subakut Chronisch V Therapeutische Lokalanästhe- sie e Neuraltherapie r Bildgebend gezielte perkutane s 31 Verfahren i o 31 Zur Diagnostik und Therapie. n 15 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Bildgebend gezielte minimale invasive e Maßnahmen 32 r Radiofrequenzverfahren s Operative Verfahren i o n n a c h S i t z u n g 3 0 . 0 8 . 2 0 1 7 V e r s i o 32 Bei Anwendung der Radiofrequenztherapie handelt es sich um einen spezifischen Kreuzschmerz, der durch eine standardisierte Röntgen gezielte Testung detektiert wurde. n 16 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V 6 e Prävention r Empfehlungen/Statements s Körperliche i Bewegung soll den Betroffenen zur Vermeidung oder Verkürzung von Kreuzschmerzepisoden und Arbeitsunfähigkeit empfohlen werden. o DienForm der Bewegung soll sich nach den individuellen Präferenzen und Vo- raussetzungen der Betroffenen richten. n Information a und Schulung – basierend auf einem biopsychosozialen Krank- heitsmodell über die Entstehung und den Verlauf von Kreuzschmerzen – soll- tencin die Prävention einbezogen werden. h Information und Schulung – basierend auf einem biopsychosozialen Krank- heitsmodell über die Entstehung und den Verlauf von Kreuzschmerzen – soll- S ten in die Prävention einbezogen werden. i t 7 z Multimodale Behandlungsprogramme zur Schmerztherapie am Beispiel u chronisch und chronisch rezidivierenden Kreuzschmerzen / Rehabilitative Verfahren n g Multimodale Therapieprogramme bei chronischem Kreuzschmerz und medizinische Rehabilitation bei chronischem und chronisch rezidivierendem Kreuzschmerz unterliegen unterschiedlichen Indikationen und Zielsetzungen und können sich gegenseitig ergänzen. 3 0 Empfehlungen/Statements . Multimodale Therapieprogramme sollen bei Patienten mit chronischen Kreuzschmer- zen0(nach einem Akutereignis zumindest 3 Monate andauernd durchgehende Schmer- zen mit erheblicher Einschränkung der Funktionsfähigkeit) und erheblichen schmerzre- 8 levanten psychischen Komorbiditäten in Erwägung gezogen werden, wenn weniger intensive . evidenzbasierte Therapieverfahren unzureichend wirksam waren. 2 Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation bei chronischen und chronisch rezidivie- 0 renden Kreuzschmerzen sollen bei Patienten mit relevanten Schädigungen, Störungen 1 und/oder Beeinträchtigungen entsprechend der Klassifikation der ICF und entspre- chender Rehabilitationsfähigkeit und positiver Rehabilitationsprognose durchgeführt 7 werden. V e r s i o n 17 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Anhang: e r Diagnostik und Therapie bei Erstkontakt s i o Episode rezidivierender Kreuzschmerzen n n a Neurologische Begleitsymptomatik c ja h Je nach Verdachtsdiagnose weitergehende diagnostische „Extravertebragene“ Ursache ja Abklärung: Ergänzende körperliche Untersuchung S Bildgebende Untersuchung nein i Laboruntersuchung ja Ggf. Überweisung für fachärztliche Behandlung t z nein u n g 3 0 . 0 8 Therapiedeeskalation . 2 Wiederaufnahme üblicher Aktivitäten? 0 nein 1 Weiteres Management siehe Diagnostik und The- 7rapie bei fortbestehenden Kreuzschmerzen V e r s i o n 18 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Diagnostik e und Therapie bei fortbestehenden Kreuzschmerzen r Patient mit anhaltenden beeinträchtigenden s Kreuzschmerzen trotz leitliniengerechter Therapie i o Überprüfung der bisherigen Diagnostik inkl. n Überprüfung der Indikation zur Bildgebung n Hinweise für spezifische Ursachen? Ggf. Überweisung für weitere fachärztliche Diagnostik Hinweise für komorbide, psychische ja und Behandlung a Störung? c ggf. Standardisiertes Erfassen psychosozialer/ ar- Berücksichtigung von Schmerzstärke, funktioneller beitsplatzbezogener Risikofaktoren nach 4 Wochen h Schmerzdauer Beeinträchtigung, Komorbidität und Behandlungs- wunsch: Überprüfung und Ergänzung/Intensivierung der Therapie S Psychosoziale Risikofaktoren zur Chronifizierung Ggf. Mitbetreuung zur Therapieoptimierung liegen vor nein durch (weitere Fachärzte) i Ggf. abwartendes Verhalten, Fortsetzen der symptomorientierten Basistherapie t ja Beratung zu arbeitsplatzbezogenen Problemen und ggf. Einleitung von Maßnahmen z Ärztliche Aufklärung über individuelles Risikoprofil u Intensivierte ambulante Therapie Beratung zu arbeitsplatzbezogenen Problemen n und ggf. Einleitung von Maßnahmen g 3 0 Kreuzschmerzen seit 6 Wochen und Vorliegen von psychosozialen/ arbeits- . platzbezogenen Risikofaktoren? Kreuzschmerzen seit über 12 Wochen? 0 ja 8 Assessment zur Überprüfung der Indikation zur weite- . ren Behandlung 2 0 Intensivierte Allgemeinmedizi- Multimodale Schmerztherapie Rehabilitation 1 nische oder Fachärztliche Behandlung 7 Reevaluation der Beschwerden: V Besserung der Schmerzen bzw. Funktionsfähigkeit? e Wiederaufnahme üblicher Aktivitäten? r nein ja s Langzeitbetreuung Nachsorge i o n 19 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V Orientierungshilfe e Radiologie (Stand 11.05.2017) Verweis r auf die zuletzt publizierte Orientierungshilfe s Legende Untersuchungsverfahren: i RÖ konventionelles Röntgen o MRT Magnetresonanztomographie CTn Computertomographie NM Nuklearmedizinische Behandlung n Legende Evidenzbewertung: a A: c Hochqualitative diagnostische Studien, in denen ein neuer Test verblindet und unabhängig mit einem h Referenzstandard in einem adäquaten Patientenkollektiv verglichen wird. Systematische Reviews und Meta-Analysen derartig hochqualitativer Studien Diagnostisch-klinische Richtlinien / klinische Entscheidungsregeln, die in einem Test-Set validiert sind S B: i Studien mit einem unabhängigen und verblindeten Vergleich eines neuen Tests mit einem Referenz- t standard in einer Reihe von Patienten in zufälliger Reihenfolge oder eingeschränkt auf ein enges Patien- tenspektrum z Studien, in denen der Referenzstandard nicht bei allen Patienten angewendet wurde u Systematische Reviews derartiger Studien n Diagnostisch-klinische Richtlinien / klinische Entscheidungsregeln, die nicht in einem Test-Set validiert sind g C: Studien ohne objektiven Referenzstandard 3 Studien, bei denen der Vergleich des neuen Tests mit dem Referenzstandard nicht verblindet oder nicht unabhängig erfolgt ist 0 Studien, die zur Verifikation positiver und negativer Test-Ergebnisse unterschiedliche Referenzstandards . verwendeten 0 Studien mit unzulänglichem Patientenkollektiv Expertenmeinung 8 . 2 0 1 7 V e r s i o n 20 n
Kurzfassung LL Kreuzschmerz 2018 1. Auflage, Version 1 V e C7 spezifischer (Synonym komplizierter) Kreuzschmerz (Anhaltsaspekte für das Vorliegen spezifischer Ursachen siehe Seite 5) r s Grad der Evidenz- Untersuchungsverfahren Kommentar i Empfehlung bewertung o Indiziert RÖ C n (P/nB) Das Vorliegen von ‚red flags‘ kann eine frühzeitige Identifi- zierung von Patienten mit spezifischem Rückenschmerz Indiziert erleichtern. Die Indikation für die frühzeitige Bildgebung MRT B (P/nB) sollte nach klinischem Ermessen erfolgen ‚red flags‘ stellen n ein ergänzendes hilfreiches, unterstützendes Tool dar. Bei a der Suche nach spezifischen Schmerzursachen spielt die c bildgebende Diagnostik eine wichtige Rolle. Je früher spe- zifische Schmerzursachen identifiziert werden, desto früher CTh Indiziert (W) C kann eine gezielte Therapie einsetzen, was den Therapie- erfolg verbessern kann. S i Bei Verdacht auf entzündlichen oder neoplastischen Pro- NMt Indiziert (W) C zess und negativen oder nicht schlüssigen anderen Unter- z suchungen u n g 3 0 . 0 8 . 2 0 1 7 V e r s i o n 21 n
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