Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

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Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Impfungen schützen
Säuglinge, Kinder,
Jugendliche und
Erwachsene.

Informationen        Schutzimpfungen
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
2                                                                                                                                                                                                                                           3

                       Informationen erhalten Sie u. a. bei

                       Robert-Koch-Institut
                       www.rki.de

                       Bundesministerium für Gesundheit
                       www.gesund.bund.de

                       Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
                       www.gesundheitsinformation.de

                       Inhalt

                       Infektionskrankheiten vorbeugen                                                                                                3
                       Der Impfschutz l Unsere Leistungen
                       Impfkalender                                                                                                                   5
                       Cholera                                                                                                                        7
                       Diphtherie                                                                                                                     7
                       Gelbfieber                                                                                                                     8    Sehr geehrte Versicherte,
                       Grippe (Influenza)
                       Herpes zoster (Gürtelrose) – siehe „Windpocken“                                                                              21
                                                                                                                                                      8    sehr geehrter Versicherter.
                       Hirnhautentzündung                                                                                                             9
                       Haemophilus influenzae b (Hib)-Infektion l Meningokokken-C-Infektion                                                                Infektionskrankheiten vorbeugen                  Zum Impfschutz bei erhöhter Gefährdung
                       Humane Papillomviren (HPV)                                                                                                   11                                                      (Krankheitsrisiko) zählen insbesondere: Herpes
                       Japanische Enzephalitis (JEV)                                                                                                12     Gut, dass es sie gibt: Durch Schutzimpfungen     zoster (Gürtelrose), Leberentzündung (Hepati-
                                                                                                                                                           können viele Krankheitserreger wirksam be-       tis A und B), Keuchhusten, Kinderlähmung,
                       Keuchhusten (Pertussis)                                                                                                      12
                                                                                                                                                           kämpft werden. Deshalb gehören diese Imp-        Meningokokken, Pneumo­kokken, Masern,
                       Kinderlähmung (Poliomyelitis)                                                                                                13
                                                                                                                                                           fungen zu den wichtigsten und wirksamsten        Mumps, Röteln, Virusgrippe, Windpocken und
                       Leberentzündung
                                                                                                                                                           medizinischen Vorsorgemaßnahmen. Dazu            Zecken-Hirnhautentzündung.
                       Hepatitis A                                                                                                                  14
                                                                                                                                                           tragen die modernen Impfstoffe (vor allem
                       Hepatitis B                                                                                                                  15                                                      Zu den Reiseimpfungen gehören insbeson­dere
                                                                                                                                                           Kombinationsimpfstoffe) bei, die gut verträg-
                       Lungenentzündung (Pneumokokken-Infektion)                                                                                    16                                                      Cholera, Gelbfieber, Hirnhautentzündung (Me-
                                                                                                                                                           lich sind. Lokal- und Allgemeinreaktionen, zum
                       Malaria (Anmerkung: keine Impfung)                                                                                           17                                                      ningokokken, FSME-Zecken, Japanische Enze-
                                                                                                                                                           Beispiel an der Impfstelle (Rötung, Schmerz-
                       Masern                                                                                                                       18     haftigkeit, Schwellung), können zwar häufiger    phalitis), Leber­ent­zündung (Hepatitis A und B),
                       Mumps                                                                                                                        19     vorkommen, sie sind jedoch in der Regel          Tollwut, Typhus und Virusgrippe; außerdem
                       Rotaviren                                                                                                                    19     harmlos.                                         wird die Malaria­pro­phylaxe empfohlen.
                       Röteln                                                                                                                       20
                       Tollwut                                                                                                                      20     Der Impfschutz                                   Ärztliche Beratung
                       Typhus                                                                                                                       21
                                                                                                                                                                                                            Lassen Sie sich insbesondere bei einer
                       Windpocken (Varizellen)                                                                                                      21     Die Standardimpfungen für Säuglinge, Kinder,
                                                                                                                                                                                                            Fernreise rechtzeitig vor Reiseantritt ärztlich
                       Wundstarrkrampf (Tetanus)                                                                                                    22     Jugendliche und Erwachsene ergeben sich
                                                                                                                                                                                                            beraten, ob und ggf. welche Impfungen erfor-
                       Zecken-Enzephalitis (FSME)                                                                                                   22     aus dem Impfkalender.
                                                                                                                                                                                                            derlich sind. Manchmal ist der Impfschutz
                                                                                                                                                                                                            auch noch „last minute“ möglich.
Bestell-Nr. 100 102202 – © KKF-Verlag, 84503 Altötting. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die ärztliche Beratung. Maß-
gebend für die Leistungen sind Gesetz, Satzung und die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL). (06/2021) · Anmerkung: Dieser Broschüre liegt die Richtli-
nie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Abs. 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie – SI-RL) auf der Grundlage
der Em­pfehlungen der „Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO)“, Nordufer 20, 13353 Berlin zugrunde (vgl. www.g-ba.de bzw.
www.rki.de). Bildnachweis: Seite 17 Anophelesmücke – Tropeninstitut Hamburg (www.gesundes-reisen.de), www.shutterstock.com, KKF-Bildarchiv.
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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Diese Broschüre kann nur allgemein die emp-      vom öffentlichen Gesundheitsdienst durchge-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  G1/G2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      d) 2 Impfstoffdosen im Abstand von mind. 5 Monaten (bei späterer Nachholimpfung bzw. geringerem Impfabstand ärztliche Beratung erforderlich)
                                                                                                                                                                                                       ab 18 ab 60

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      f) Einmalig MMR-Impfstoff für nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung/nur eine Impfung in der Kindheit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  S
fohlenen Impfungen und Impftermine be-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       S
                                                 führt werden.

                                                                                                                                                                                                                                                         Ae)
                                                                                                                                                                                                                                                                             Ae)
schreiben. Deshalb wird vor jeder Impfung        Zu weiteren Impfungen fragen Sie uns bitte,

                                                                                                                                                                                                                                                                                          A3e)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Sf)
eine individuelle ärztliche Beratung erfolgen,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      e) Auffrischimpfung alle 10 Jahre (Wundstarrkrampf, Diphtherie, die nächste fällige einmalig auch Keuchhusten, ggf. mit Kinderlähmung)
                                                 insbesondere ob und ggf. welche Kosten bei

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      a) Die 1. Impfung bereits ab dem Alter von 6 Wochen, je nach Impfstoff 2 bzw. 3 (G3) Impfstoffdosen im Abstand von mind. 4 Wochen
dies gilt vor allem bei Schwangeren. Sie um-     sog. Reiseimpfungen –  insbesondere zur

                                                                                                                                                                                                       17
                                                                                                                                                                                                                     J2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      * Impfungen können auf mehrere Termine verteilt werden. MMR und Windpocken am selben Termin oder in 4-wöchigem Abstand
fasst Informationen zum Nutzen der Impfung,      Komplettierung eines Impfschutzes, wenn der

                                                                                                                                                                                    Alter in Jahren

                                                                                                                                                                                                       15–16
zu Beginn und Dauer des Impfschutzes, zu         Auslandsaufenthalt beruflich oder durch eine
möglichen Nebenwirkungen sowie eventuel-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Nachholimpfzeitraum G = Grundimmunisierung, A = Auffrisch-, S = Standardimpfung
                                                 Ausbildung bedingt ist oder zur Vorbeugung

                                                                                                                                                                                                                                                         A2
                                                                                                                                                                                                                                                                             A2
                                                                                                                                                                                                                                                                                          A2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 A1

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                G1d)/G2d)
                                                                                                                                                                                                                     U11/J1
len Komplikationen und auch Hinweise zu

                                                                                                                                                                                                       9–14
                                                 der Einschleppung einer übertragbaren Krank-
­erforderlichen Folge- und Auffrischimpfungen.   heit – übernommen werden.

                                                                                                          siehe Erläuterungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) – www.rki.de

                                                                                                                                                                                                       5–6 7–8
Stillende Frauen können alle notwendigen

                                                                                                                                                                                                                     U10
                                                 Die Angaben zur (erhöhten) beruflichen Ge-
Impfungen erhalten außer einer Impfung ge-       fährdung ­erfolgen nur beispielhaft; bei erhöh-

                                                                                                                                                                                                                                                         A1
                                                                                                                                                                                                                                                                             A1
                                                                                                                                                                                                                                                                                          A1
                                                                                                                                                                                                                     U7a/8 U9
gen Gelbfieber; gestillte Säuglinge können un-   ter Gefährdung bestehen auch spezielle staat-
abhängig von der Art ihrer Ernährung (Mutter-

                                                                                                                                                                                                       2–4
                                                 liche Arbeitsschutzvorschriften zur Pflicht-, An-
milch, Muttermilchersatzprodukte oder andere     gebots- oder Wunschvorsorge.

                                                                                                                                                                                                       16–23
Babynahrung) geimpft werden.

                                                                                                                                                                                                                     U7

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      b) Frühgeborene zusätzlich im Alter von 3 Monaten, d. h. insgesamt 4 Impfstoffdosen
                                                 Impfschaden?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          G2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       G2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               G2
                                                                                                                                                                                                       15
      Unser Tipp

                                                                                                                                                                                                       13–14
                                                 Bei Verdacht einer über das übliche Ausmaß
 Nehmen Sie Impfbuch bzw. Impfausweis            einer Impfreaktion hinausgehenden gesund-

                                                                                                                                                                                    Alter in Monaten

                                                                                                                                                                                                       12

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        G1
 mit und lassen Sie jede Impfung eintragen       heitlichen Schädigung wenden Sie sich unver-

                                                                                                                                                                                                                     U6
 (mit Bezeichnung des Impfstoffs und der         züglich an den impfenden Arzt. Wer durch

                                                                                                                                                                                                                                                         G3c)
                                                                                                                                                                                                                                                                             c)

                                                                                                                                                                                                                                                                                          G3c)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              G3c)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 G3c)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   G3c)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       G3c)
                                                                                                                                                                                                       5-10 11*

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          G1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       G1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               G1
                                                                                                                                                                                                                                                                             G3
 Chargennummer). Das ist auch für weite-         eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      c) Mindestabstand zur vorangegangenen Dosis 6 Monate
                                                                                                                                                                                                                     U5
 re Auffrischimpfungen sehr wichtig.             einen Impfschaden erleidet, erhält wegen der
                                                 gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen

                                                                                                                                                                                                                                             (G3)
                                                                                                                                                                                                                                                         G2
                                                                                                                                                                                                                                                                             G2
                                                                                                                                                                                                                                                                                          G2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              G2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 G2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   G2
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       G2
                                                                                                                                                                                                       4
                                                 Entschädigungsleistungen in entsprechender

                                                                                                                                                                                                                     U4
Versäumte Impfungen sollten sobald wie

                                                                                                                                                                                                                                             G2
                                                 Anwendung des Bundesversorgungsgesetzes

                                                                                                                                                                                                       3
möglich nachgeholt werden: Auch dazu gibt        (§§ 60–64 des Infektionsschutzgesetzes). Der

                                                                                                                                                                                                                     Kinderuntersuchungen:

                                                                                                                                                                                                                                                         G1
                                                                                                                                                                                                                                                                             G1
                                                                                                                                                                                                                                                                                          G1

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              G1

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 G1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   G1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       G1
                                                                                                                                                                                                       2
der „Impfkalender“ Hinweise.                     Antrag wird in der Regel bei den Stellen für

                                                                                                     Impfkalender

                                                                                                                                                                                                                                             G1a)
                                                 soziale Entschädigung der Länder gestellt.

                                                                                                                                                                                  Wochen
                                                                                                                                                                                  Alter in

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Empfohlener Impfzeitpunkt
                                                                                                                                                                                                       6
Unsere Leistungen                                Wir beraten Sie gerne, wenn Sie noch Fragen
Wir übernehmen in der Regel die Kosten der       haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    b)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Mumps (M), Röteln (R)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Papillomviren (HPV)
                                                                                                                                                                                                                                                         Wundstarrkrampfb)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Leberentzündung B
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          influenzae b (Hib)b)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Meningokokken C
Standard­impfungen sowie einige Impfungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Pneumokokkenb)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Kinderlähmungb)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Grippe (jährlich)
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Keuchhustenb)
                                                 Ihre

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Herpes zoster
bei erhöhter Gefährdung insbesondere im

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Haemophilus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Windpocken
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Masern (M)
                                                                                                                                                                                                                                                                             b)
                                                                                                                                                                                                                                                                             Diphtherie
Rahmen von Verträgen mit den ­Ärzten. Maß-
                                                                                                                                                                                                                                             Rotaviren
                                                                                                                                                                                  Impfung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Humane
gebend ist die Schutzimpfungs-Richtlinie.
­Infrage kommen auch Schutzimpfungen, die
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
6                                                                                           7

    Cholera                                           Diphtherie
    Die Übertragung erfolgt durch mit dem Chole-      Die Diphtherie wird durch Tröpfcheninfektion
    ra-Erreger verseuchte Lebensmittel und ver-       oder indirekt durch infizierte Gegenstände
    unreinigtes Wasser. Die Krankheit tritt nach      übertragen. Gesunde können Keimträger sein.
    wenigen Stunden bis zu 3 Tagen auf. Brech-        Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 3 Tagen
    durchfälle sind das besondere Kennzeichen.        treten zunächst bei uncharak­teristischen
    Lebensbedrohung durch Wasser- und Mineral-        Krankheitserscheinungen mit Abgeschlagen-
    stoffverlust, Komplikationen oft durch Herz-      heit und Fieber um 38 bis 39°C die ersten
    rhythmusstörungen und Herzversagen. Bei           Schluckbeschwerden auf.
    unbehandelter Krankheit ist bei bis zu 50 Pro-    Der Rachen überzieht sich mit grauweißen
    zent der Erkrankten mit dem Tode zu rechnen.      Belägen, die Lymphknoten schwellen an, und
                                                      durch Ausbreitung der Bakterien auf den
    Personenkreis                                     Schleimhäuten kommt es schließlich häufig
    Bei Aufenthalten in Infektionsgebieten, spezi-    zum Befall des Kehlkopfs (schwerste Ersti-
    ell unter mangelhaften Hygienebedingungen         ckungsanfälle möglich). Geraten die Keime in
    bei aktuellen Ausbrüchen, z. B. in Flüchtlings-   größerer Menge in den Kreislauf, so können
    lagern oder bei Naturkatastrophen.                auch andere Organe geschädigt werden
                                                      (z. B. Herzmuskelentzündung).
    Zeitpunkt
                                                      Personenkreis
    Die Grundimmunisierung sollte mindestens
    eine Woche vor Antritt der Reise abgeschlos-      Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche
    sen sein. Kein 100%iger Schutz, deshalb stets     (Auffrischimpfungen). Alle Personen bei feh-
    auf persönliche Hygiene achten. Bitte lassen      lender oder unvollständiger Grundimmunisie-
    Sie sich zum Impfzeitpunkt und zu evtl. Auffri-   rung und 10 Jahre nach der letzten Impfung.
    schimpfungen ärztlich beraten.                    Erwachsene sollten die nächste fällige Imp-
                                                      fung einmalig als Tetanus-Diphtherie-Keuch-
                                                      husten-Kombinationsimpfung (ggf. auch ge-
                                                      gen Kinderlähmung) erhalten.

                                                      Zeitpunkt
                                                      Siehe „Impfkalender“. Weitere Impfungen sie-
                                                      he unter „Personenkreis”.
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Gelbfieber                                         Grippe                                            Hirnhautentzündung
Stechmücken übertragen diese Krankheit.            Die sporadisch und epidemisch auftretende         Haemophilus influenzae b (Hib)-                Meningokokken-C-Infektion
Nach 3 bis 6 Tagen beginnt eine Fieberphase:       echte Virusgrippe (Influenza) kann eine Reihe     Infektion                                      Meist durch Tröpfchen von Mensch zu
Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen las-         schwerer Komplikationen zur Folge haben wie
                                                                                                     Fieberhafte Infektion des Nasen-Rachen-Rau-    Mensch übertragen, kann der Erreger inner-
sen zwar schnell an eine schwere Krankheit         zum Beispiel Erkrankungen der Lunge und
                                                                                                     mes. Häufigste Komplikation ist die schwere,   halb weniger Tage, beginnend mit einer Infek-
denken, doch dann täuscht eine etwa 2 Tage         Herzmuskelent­zündungen. Influenza-Viren
                                                                                                     eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis), die   tion der oberen Luftwege, zu einer Gehirn-
dauernde fieberfreie Phase zunächst eine Ge-       werden jedes Jahr von neuem aktiv.
                                                                                                     Gehirn und Rückenmark in Mitleidenschaft       hautentzündung (hohes Fieber, Erbrechen,
nesung vor. Das erneut ansteigende Fieber
                                                   Personenkreis, Zeitpunkt                          zieht. Von den Kindern, die daran erkranken,   starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit)
weist dann darauf hin, dass innere Organe er-
                                                                                                     sterben bis zu fünf Prozent. Bei den überle-   oder Blutvergiftung führen sowie andere
krankt sind: Vor allem Nieren und Leber sind       Alle Personen ab 60 Jahre. Personen ab dem
                                                                                                     benden Kindern kommt es vielfach zu Lang-      Organe schädigen.
betroffen, aber auch das Hirn (Hirnhautentzün-     Alter von sechs Monaten mit erhöhter ge-
dungen). Der Tod kann durch Leber- oder Nie-                                                         zeitschäden. Die Infektion kann sogar Haupt-
                                                   sundheitlicher Gefährdung infolge eines
                                                                                                     ursache einer erworbenen geistigen Entwick-    Personenkreis
renversagen eintreten.                             Grund­leidens (z. B. chronische Krankheiten
                                                                                                     lungsstörung sein.                             Alle Kleinkinder sowie gesundheitlich gefähr-
                                                   der ­Atmungsorgane, chronische Herz-Kreis-
Personenkreis, Zeitpunkt                           lauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes                                                    dete Personen (z. B. mit Immundefizienz)
                                                                                                     Personenkreis
                                                   ­mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten,                                                    ­sowie Schüler und Studenten (vor Langzeit-
Rechtzeitig vor Reiseantritt einmalige Impfung
                                                    Immun­defekte, HIV-Infektion); alle Schwan­      Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Perso-     aufenthalten), auch Reisende, in Ländern mit
in den Gelbfieber-Impfstellen vor Auf­enthalt in
                                                    geren ab dem zweiten (ggf. ab dem ersten)        nen mit Asplenie (fehlende oder nicht tätige    Meningokokken-Infektionen. Eine b   ­ erufliche
Endemiegebieten im tropischen ­Afrika und in
                                                    Schwangerschaftsdrittel, Bewohner(innen) in      Milz – einmalige Impfung).                      Gefährdung gilt zum Beispiel für Laborperso-
Südamerika bzw. entsprechend den Anforde-
                                                    Alters-/Pflegeheimen sowie Personen, die Ri-                                                     nal bei Arbeiten mit dem Risiko eines Neisse-
rungen der Ziel-/Transitländer. Eine ­berufliche
                                                    sikopersonen gefährden könnten. Eine erhöh-      Zeitpunkt                                       ria meningitidis-haltigen Aerosols.
Gefährdung gilt bei Tätigkeiten mit Kontakt zu
Gelbfieber-Virus (z. B. in Forschungs­              te berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel für   Siehe „Impfkalender“.
                                                    medizinisches Personal, ­Personen in Einrich-                                                   Zeitpunkt
einrichtungen oder Laboratorien).
                                                    tungen mit ­umfangreichem Publikumsverkehr                                                      Siehe „Impfkalender“. Im Übrigen
                                                    oder bei ­direktem Kontakt zu Geflügel und                                                      lassen Sie sich über Zeitpunkt und ggf.
                                                    Wildvögeln.                                                                                     Auffrisch­impfungen ärztlich beraten, insbeson-
                                                   Die Impfung kann auch für Reisende ab 60                                                         dere zu Impfungen gegen andere Serogrup-
                                                   Jahre und gesundheitlich Gefährdete sinnvoll                                                     pen (ACWY und ggf. B).
                                                   sein.
                                                   Jährliche Impfung im Herbst.
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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     Humane Papillomviren (HPV)
     Die meisten sexuell aktiven Menschen infizie-     Personenkreis, Zeitpunkt
     ren sich mindestens einmal im Leben mit
                                                       Grundimmunisierung für alle Kinder und Ju-
     HPV, die in Hochrisiko-Typen (v. a. 16 und 18)
                                                       gendliche, die vor dem ersten Geschlechtsver-
     und Niedrigrisiko-Typen (v. a. 6 und 11) unter-
                                                       kehr abgeschlossen sein sollte (siehe „Impf-
     schieden werden. Hochrisiko-Typen können zu
                                                       kalender“). Spätestens bis zum Alter von 17
     Krebs führen, während Niedrigrisiko-Typen für
                                                       Jahren sollten versäumte Impfungen nachge-
     Genitalwarzen verantwortlich sind. Eine Infek-
                                                       holt werden.
     tion verläuft in den meisten Fällen ohne Sym-
     ptome. Zumeist handelt es sich dabei um vor-      Anmerkung:
     übergehende Infektionen, die nach ein bis
                                                       Möglicherweise können auch andere Frauen
     zwei Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Je-
                                                       und Männer von einer HPV-Impfung profi­
     doch können HPV-Infektionen auch fortdauern
                                                       tieren – hierzu ist eine individuelle Risiko-­
     und über Vorstufen zu Krebs im Genitalbe-
                                                       Nutzen-Abwägung durch den Arzt erforderlich.
     reich, bei entsprechenden Praktiken auch im
     Analbereich, in der Mundhöhle und im Rachen
     führen.
     Diese Impfung wirkt gegen die häufigsten
     (HPV 16, 18) und weitere Typen, auch gegen
     genitale Warzen. Sie ersetzt aber nicht die
     jährliche Krebsfrüherkennung für Frauen ab
     dem 20. Geburtstag!
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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Japanische Enzephalitis (JEV)
Diese Viruserkrankung wird insbesondere           gefährden können. Speziell vor Geburt eines
durch – Tag- und Nachtaktive – Stechmücken        Geschwisterkindes sollte überprüft werden,
übertragen. Nach etwa 5 bis 15 Tagen treten       ob ein adäquater Immunschutz gegen Keuch-
plötzlich fieberhafte Erkrankungen auf (z. B.     husten besteht.
Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten, Übelkeit,
Erbrechen). Bei schwerem Verlauf ist das          Personenkreis
zentrale Nervensystem beteiligt (u. a. Hirn-      Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche
hautentzündung, Lähmungen, Krampfanfälle).        (Auffrischimpfung). Geimpft werden sollten
Konsequenter Mückenschutz!                        Schwangere im letzten Schwangerschaftsdrit-

Personenkreis und Zeitpunkt
                                                  tel; außerdem alle enge Haushaltskontaktper-
                                                  sonen (möglichst vier Wochen vor der Ge-         Kinderlähmung
                                                  burt). Beruflich gefährdet ist das Personal im
Reisende bei Aufenthalt in Endemiegebieten
                                                  Gesundheitsdienst sowie in Gemeinschafts-
(z. B. Südost-Asien, Indien, Korea, Japan, Chi-                                                    Die Übertragung der Kinderlähmung (Polio­         dung gilt für das Personal in Gemeinschafts-
                                                  einrichtungen.
na, Nord-Australien). Berufliche Gefährdung                                                        myelitis) geschieht durch Schmutz- und            unterkünften (z. B. für Einreisende) und für
für Laborpersonal (Tätigkeit mit JEV-Wildtyp-                                                      Schmierinfektionen, die Krankheit tritt nach 5    medizinisches Personal, das engen Kontakt zu
                                                  Zeitpunkt
stämmen). Zum Zeitpunkt der (Auffrisch-)Imp-                                                       bis 35 Tagen ein. Allgemeine Krankheits­          Erkrankten haben kann sowie für Laborperso-
fungen lassen Sie sich bitte ärztlich beraten.    Siehe „Impfkalender“. Auffrischimpfungen alle    zeichen sind vor allem Fieber, Schluckbe-         nal mit Infektionsrisiko.
                                                  zehn Jahre. Erwachsene sollten einmalig die      schwerden, Abgeschlagenheit und Glieder-
                                                  nächste Impfung als Tetanus-Diphtherie-          schmerzen, schließlich Lähmungen, die sich in     Zeitpunkt
                                                  Keuchhusten-Kombinationsimpfung (ggf. auch
Keuchhusten                                       gegen Kinderlähmung) erhalten.
                                                                                                   Stunden bis zu drei Tagen ausbilden, Sterblich-
                                                                                                   keit dabei etwa 10 %. Bleibende Schäden sind
                                                                                                                                                     Siehe „Impfkalender“. Weitere Impfungen siehe
                                                                                                                                                     unter „Personenkreis”.
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Tröpfchen-                                                      häufig, vor allem Fehlstellungen der Gliedma-
infektion übertragen. Die Keuchhusten-Pneu-                                                        ßen durch Ausfall ganzer Muskel­gruppen.
monie kann die Lunge schädigen und ist die
häufigste Todesursache bei Kindern. Die durch                                                      Personenkreis
wiederholte Hustenanfälle ausgelöste Atem-
                                                                                                   Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Jugend-
not und Blausucht sowie Bakteriengifte kön-
                                                                                                   liche (Auffrischimpfung). Alle Personen bei
nen zu den gefürchteten neurologischen Kom-
                                                                                                   fehlender oder unvollständiger Grundimmuni-
plikationen bis hin zu Erkrankungen des Ge-
                                                                                                   sierung sowie ohne einmalige Auffrischimp-
hirns (Krämpfe und Bewusstlosigkeit) führen.
                                                                                                   fung; Impfungen sind vorgesehen für Reisen-
Durch die Impfung wird auch erreicht, dass                                                         de in Regionen mit Infektionsrisiko ­sowie für
die geimpften Kinder später ihre nachgebore-                                                       Einreisende aus Risikogebieten in Gemein-
nen Geschwister im Säuglingsalter nicht mehr                                                       schaftsunterkünften. Eine berufliche Gefähr-
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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Leberentzündung – Hepatitis A                                                                   Leberentzündung – Hepatitis B
Hepatitis A wird vor allem fäkal-oral übertra-   Die Impfung wird auch Reisenden in Regio-      Die Virushepatitis B wird durch Blut und Blut-   Personenkreis
gen: durch direkten Kontakt mit Erkrankten       nen mit hoher Ansteckungsgefahr empfohlen.     bestandteile übertragen (z. B. Bluttransfusio-   Säuglinge und Kinder (siehe „Impfkalender“).
sowie indirekt über Toiletten, Handtücher, Ge-                                                  nen, Verwendung unsteriler Spritzen und          Personen mit geschwächter Immunabwehr
schirr und Besteck usw. Epidemien werden         Zeitpunkt                                      Ins­trumente, zahnärztliche Behandlung,          oder bei denen durch eine Erkrankung (z. B.
häufig durch verunreinigte Lebensmittel, Kon-                                                   Durchstechen der Ohrläppchen, Akupunktur).       HIV-/Hepatitis-C-Positive, Dialyse) eine beson-
                                                 Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, auch über
takt mit Virusausscheidern, natürliche Dün-                                                     Friseure, Tätowierer und Fußpfleger können       dere Gefährdung besteht. Außerdem Kontakt-
                                                 notwendige Auffrischimpfungen.
gung von Gemüse, fäkale Verunreinigung von                                                      ebenfalls für die Übertragung in Betracht kom­   personen zu Erkrankten und besondere Risi-
Muscheln sowie von Trinkwasser verursacht.                                                      men. Weitere Infektionswege sind ­Kontakte       kogruppen (u.  a. Sexualverhalten mit hohem
                                                 Tipp
Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 6 Wochen.                                                     der Schleim­häute oder kleinste Haut­            Infektionsrisiko), ggf. Patienten in psychiatri-
                                                 Vorsicht bei „Spezialitäten“ außerhalb von     verletzungen mit infektiösem Blut oder Se-
Nach einem 7- bis 12-tägigen Vorstadium mit                                                                                                      schen Einrichtungen. Eine berufliche Gefähr-
                                                 Gaststätten. Bevorzugen Sie vollständig ge-    rum; Sexualkontakt ist einer der häufigsten
Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Verdau-                                                                                                      dung gilt zum Beispiel für Ersthelfer, für das
                                                 kochte oder gebratene und möglichst frisch     Übertragungswege.
ungsstörungen und Appetitlosigkeit folgt                                                                                                         Personal (einschl. ehrenamtlich Tätige) in me-
                                                 zubereitete Speisen. Obst und Gemüse nur
meist das ikterische Stadium mit Gelbsucht,                                                     Die Inkubationszeit wird im Allgemeinen mit      dizinischen Einrichtungen, im Sanitäts-/Ret-
                                                 gewaschen, geschält oder noch besser erhitzt
während die übrigen Beschwerden zurück­                                                         2 bis 6 Monaten angegeben. Bei Nadelstich-       tungsdienst sowie für das Personal in Einrich-
                                                 verzehren. Eis (unverpackt), Eiswürfel und
gehen. Es besteht Fettunverträg­lichkeit, der                                                   verletzungen kann sie wesentlich kürzer sein     tungen mit hoher Ansteckungsgefahr (z. B.
                                                 Leitungswasser, Süßspeisen mit Ei (Tiramisu)
Stuhl ist hell lehmfarben, der Harn bierbraun;                                                  und unter Umständen nur drei Wochen              Asylbewerberheime, Behinderteneinrichtun-
                                                 – seien Sie vorsichtig!
die Leber ist vergrößert. Nach einigen ­Wochen                                                  ­betragen.                                       gen).
bildet sich die Gelbsucht zurück.                                                                                                                Die Impfung wird auch Reisenden nach indi­
                                                                                                Nach anfänglichen Beschwerden, die denen
                                                                                                                                                 vidueller Gefährdungsbeurteilung empfohlen.
                                                                                                eines grippalen oder Magen-Darm-Infekts
Personenkreis
                                                                                                ähnlich sein können (Übelkeit, Erbrechen, Fie-   Zeitpunkt
Bei Sexualverhalten mit erhöhtem Infektions-                                                    ber, Appetitlosigkeit), kommt es bei den meis-
                                                                                                                                                 Siehe „Impfkalender“. Zum Zeitpunkt der übri-
risiko, Personen mit häufigen Übertragungen                                                     ten Kranken zu einer Gelbfärbung der Augen
                                                                                                                                                 gen Impfungen sowie der Auffrisch-/Wiederimp-
von Blutbestandteilen, Bewohner von psy­                                                        und später der Haut (Lebererkrankung).
                                                                                                                                                 fungen lassen Sie sich bitte ärztlich beraten.
chiatrischen Einrichtungen oder vergleich­                                                      Gleichzeitig wird der Stuhl hell und der Urin
baren Fürsorgeeinrichtungen für Zerebralge-                                                     der mitunter stark fiebernden Patienten ver-
schädigte oder Verhaltensgestörte sowie Per-                                                    färbt sich braun. Die Leber ist meist druck-
sonen, die an einer L­ ebererkrankung leiden.                                                   schmerzhaft und deutlich vergrößert, und als
                                                                                                Begleiterscheinung wird Juckreiz beobachtet.
Die Impfung wird beruflich gefährdeten Perso-
nen (einschl. ehrenamtlich Tätige) empfohlen,                                                   Das akute Krankheitsbild geht in der Regel
insbesondere im Gesundheitsdienst, mit Ab-                                                      nach 6 bis 8 Wochen zurück, in etwa jedem
wasserkontakt und bei Tätigkeiten in Kinderta-                                                  zehnten Fall kommt es zu einem chronischen
gesstätten, Kinderheimen, Behindertenwerk-                                                      Verlauf mit Leberschädigung und schließlich
stätten, Asylbewerberheimen usw.                                                                unter Umständen zu Leberkrebs.
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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Lungenentzündung                                                                                   Malaria
Pneumokokken sind die häufigsten bakteriel-       Personenkreis                                    Malaria ist eine sehr weit verbreitete Infekti-   Allgemeine Vorbeugemaßnahmen
len Erreger lokaler Infektionen wie Mittelohr-,                                                    onskrankheit. Höchstes Risiko besteht in Afri-
                                                  Säuglinge und Kleinkinder sowie alle Perso-                                                        Geeignete Kleidung in hellen Farben tragen
Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündun-                                                            ka, Asien, Mittel- und Südamerika sowie Oze-
                                                  nen ab dem Alter von 60 Jahren; außerdem                                                           (ab Dämmerung Strümpfe, lange Hosen, lan-
gen. Neben den Meningokokken sind die                                                              anien. Erreger sind tierische Einzeller, die
                                                  Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit er-                                                         ge Ärmel), mückensicherer Schlafraum bezie-
Pneumokokken auch die häufigsten Erreger                                                           durch den Stich der Anophelesmücke auf den
                                                  höhter gesundheitlicher Gefährdung infolge                                                         hungsweise Moskitonetz. Versprühen eines
einer eitrigen Hirnhautentzündung (Meningi-                                                        Menschen übertragen werden können. Nach
                                                  einer Grundkrankheit (z. B. Immundefekt oder                                                       Insektenvertilgungsmittels. Einreiben unbe-
tis). Pneumokokken-Erkrankungen haben eine                                                         einer bis sieben Wochen beginnt die Erkran-
                                                  eine chronische Krankheit wie Herz-Kreislauf-,                                                     deckter Hautstellen mit einem Mückenab-
hohe Komplikationsrate.                                                                            kung mit den ersten Fieberanfällen. Bisweilen
                                                  Nieren-, Lungenkrankheiten, Diabetes melli-                                                        wehrmittel. Eventuell elektrischen Insektizid-
                                                                                                   kommt die Malaria aber auch erst nach Mona-
                                                  tus und andere Stoffwechselkrankheiten).                                                           verdampfer oder Mückenvertreibungskerzen
Weitere Krankheitsbilder im Rahmen einer in-                                                       ten oder Jahren zum Ausbruch, wenn der Be-
                                                  Eine berufliche Gefährdung ist gegeben bei                                                         benutzen.
vasiven Erkrankung – wenn der Erreger über                                                         troffene schon längst nicht mehr an seinen
                                                  Schweißen und Trennen von Metallen (Me-
das Blut auch andere Organe befällt – sind eit-                                                    Tropenaufenthalt denkt.
                                                  tall-/Schweißrauch).
rige Gelenk- oder Bauchfell- sowie Lungenent-
zündungen.
                                                  Zeitpunkt                                        Personenkreis, Zeitpunkt
Wenn die Behandlung zu spät einsetzt oder         Siehe „Impfkalender“. Im Übrigen lassen Sie
die Abwehrkräfte zu schwach sind, kann die        sich bitte auch wegen Wiederholungs­             Reisende in malariagefähr­dete Gebiete. Der-
Krankheit tödlich enden. Eine Lungenentzün-       impfungen bei fortbestehender gesundheit­        zeit ist nur die Tablettenvorbeugung empfoh-
dung beginnt nach einer nicht genau bekann-       licher Gefährdung ärztlich beraten.              len. Lassen Sie sich rechtzeitig vor Reisebe-
ten Inkubationszeit mit hohem Fieber, Schüt-                                                       ginn (mindestens 1 Woche) ärztlich beraten.
telfrost, trockenem Reizhusten, stechenden
Schmerzen im Brustkorbbereich.
Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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                                                                                                 Mumps                                            Rotaviren
                                                                                                 Mumps wird durch Tröpfcheninfektion nach 17      Rotaviren sind die häufigste Ursache von
                                                                                                 bis 21 Tagen ausgelöst. Nach uncha­rakteris­     Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter
                                                                                                 tischen Krankheitszeichen mit leichtem Fieber    fünf Jahren. Sie werden vor allem fäkal-oral
                                                                                                 treten ein- oder beidseitig Ohrspeicheldrüsen-   (Schmierinfektion, verunreinigtes Wasser,
                                                                                                 schwellungen auf, die auch auf die anderen       Hände usw.) übertragen. Obwohl das Virus
                                                                                                 Speicheldrüsen im Mund-Rachenraum über-          extrem umweltresistent ist und schon
                                                                                                 greifen können. Kein allzu hohes Fieber.         geringste Mengen zur Ansteckung genügen,
                                                                                                                                                  werden allgemeine hygienische Maßnahmen
                                                                                                 Komplikationen: Vor allem nach der Pubertät
                                                                                                                                                  empfohlen.
                                                                                                 Orchitis (Hodenentzündung), Pan­kreatitis

Masern                                                                                           (Bauchspeichel­drüsen­entzündung), Meningitis
                                                                                                 (Hirnhautentzündung).
                                                                                                                                                  Die Erkrankung beginnt nach einer Anste-
                                                                                                                                                  ckung innerhalb von 1 bis 3 Tagen plötzlich mit
                                                                                                                                                  wässrigen Durchfällen sowie Erbrechen und
                                                                                                 Personenkreis                                    Fieber. Unbehandelt kann es bei Säuglingen
Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion       und Gemeinschaftseinrichtungen sowie mit
                                                                                                                                                  und Kleinkindern aufgrund der schnell einset-
nach 10 bis 15 Tagen ausgelöst. Etwa eine hal-    Kontakt zu infektiösem Material.               Siehe Personenkreis unter „Masern“.
                                                                                                                                                  zenden Dehydration (Wasser- und
be Woche erkäl­tungsartige Symptome, dann
                                                  Zeitpunkt                                                                                       ­Elek­trolytverlust) zu lebensbedrohlichen
Hautrötung vom Kopf absteigend, ca. eine                                                         Zeitpunkt
                                                                                                                                                   ­Zuständen kommen.
Woche Fieber mit Werten über 39 °C. Masern        Siehe „Impfkalender“ (Säuglinge bei Aufnah-
                                                                                                 Siehe „Masern“ und „Impfkalender“.
können gefährliche Komplikationen haben:          me in einer Gemein­schaftseinrichtung ab ei-                                                    Personenkreis und Zeitpunkt
zum Beispiel Gehirnentzündung,                    nem Alter von neun Monaten). Weitere Imp-
­Lungenentzündung mit Bron­­chienbetei­ligung,    fungen siehe unter „Personenkreis“.                                                             Alle Säuglinge (siehe „Impfkalender“).
 Mittelohrentzündung. Die Erkrankung verläuft
 umso komplizierter je älter die Erkrankten
 sind.

Personenkreis

Alle Kinder; außerdem einmalige Impfung mit
einem Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impf-
stoff für nach 1970 geborene ­Personen ab 18
Jahren, die ungeimpft sind, in der Kindheit nur
einmal geimpft wurden oder einen unklaren
Impfstatus haben. Eine berufliche Indikation
ist gegeben für alle nach 1970 geborenen Per-
sonen in medizinischen Einrichtungen, Pflege-
20                                                                                                                                                                                          21

Röteln                                           Tollwut                                            Typhus
Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion,     Virusinfektion durch Biss oder Berührung           Die Übertragung erfolgt durch verseuchtes         festsetzen und bei einer Schwächung des
Kontakt mit Erkrankten oder infizierten Ge-      (Speichel) kranker Tiere (z. B. Füchse, Hunde,     Wasser bzw. verseuchte Speisen. Nach 1 bis        ­Abwehrsystems wieder aktiv werden. Bei den
genständen nach 14 bis 23 Tagen ausgelöst.       Katzen und Rehe), bei in der Regel verletzten      3 Wochen treten zunächst Brechreiz und Kopf-       Windpocken bilden sich kleine Bläschen an ver-
Die Schutzimpfung soll vor allem einer Röteln­   Hautstellen. Die Inkubationszeit ist sehr unter-   schmerzen, dann Fieber, Benommenheit und           schiedenen Stellen des Körpers, deren Flüssig-
erkrankung in der Schwangerschaft vorbeugen.     schiedlich (10 Tage bis 10 Monate, meist 20        evtl. Leberschwellung auf. Komplikationen          keit infektiös ist. Sie trocknen unter Borkenbil-
Wenn die Mutter eine Rötelninfektion während     bis 70 Tage). Nach uncharakteristischen Allge-     können sich in einer Lungen- und Herzmuskel-       dung innerhalb von 1 bis 2 Wochen wieder ein.
der Schwangerschaft durchmacht, können           meinbeschwerden (Kopfschmerzen, Schluck-           entzündung sowie durch Darmblutungen äu-           Die Gürtelrose verursacht halbgürtelförmige
schwere Missbildungen des Kindes eintreten       beschwerden, Lichtempfindlichkeit, Muskelzu-       ßern. 2 bis 3 % der Erkrankten werden zu           Schmer­zen im Bauch- bzw. Kopfbereich, an
(Augen- und Gehörschäden, Missbildungen am       cken, starker Speichelfluss, Krämpfe) kann         Dauerausscheidern. Sorgfältiges Kochen von         ­Armen und Beinen (mit virushaltigen Bläschen –
Herzen oder am Hirn – bei fast allen Kindern     schließlich der Tod durch Atemlähmung eintre-      Nahrungsmitteln und Wasser sowie strenge            abdecken!).
Wachstumsstörungen). Krankheitsbild: Lymph-      ten.                                               hygienische Sicherheitsmaßnahmen werden
                                                                                                                                                      Personenkreis
knoten-Schwellungen im Ohren-/Nackenbe-                                                             zur Vorbeugung empfohlen.
                                                 Personenkreis                                                                                        Alle Kinder; seronegative Personen (wie z. B.
reich, in ca. 30 % der Fälle „rote Flecken” am
                                                                                                    Personenkreis, Zeitpunkt                          Frauen mit Kinderwunsch, vor geplanter Im-
Kopf, an den Armen und am Rumpf.                 Reisende in Regionen mit hoher Tollwut­                                                              munsuppression) sowie empfängliche Patien-
Personenkreis: Alle Kinder; zweimalige Imp-      gefährdung (z. B. durch streunende Hunde).         Reisende in Endemiegebiete mit Aufenthalt         ten mit schwerer Neurodermitis oder als enge
fung für ungeimpfte Frauen oder Frauen mit       Eine berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel       unter schlechten hygienischen Bedingungen.        Kontaktpersonen. Eine berufliche Gefährdung
unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter;       für Personen (z. B. Jäger, Tierärzte, Forstper-    Bitte lassen Sie sich ärztlich beraten.           gilt zum Beispiel für seronegative Personen in
einmal geimpfte Frauen erhalten einmalig eine    sonal) bei Umgang mit Tieren in Gebieten mit                                                         medizinischen Einrichtungen und Pflegeein-
                                                 neu aufgetretener Wildtiertollwut sowie mit
Impfung. Die berufliche Gefährdung ist insbe-
sondere gegeben in medizinischen Einrichtun-     Kontakt zu Fledermäusen und für das Labor-         Windpocken –                                      richtungen sowie bei Kontakt zu infektiösem
                                                                                                                                                      Material.
gen der Pädiatrie, Geburtshilfe/Schwangeren-
betreuung sowie in Gemeinschaftseinrichtun-
                                                 personal mit Risiko zu Tollwutviren.
                                                                                                    Herpes zoster                                     Herpes zoster: Alle Personen ab 60 Jahren (bei
                                                                                                                                                      erhöhter gesundheitlicher Gefährdung ab 50
gen bzw. der Pflege und bei Kontakt zu infek-    Zeitpunkt                                                                                            Jahren).
                                                                                                    Das Varizellen-Zoster-Virus ist der Erreger für
tiösem Material.                                 Wegen einer vorbeugenden Impfung (einschl.         die Erkrankungen. Die Übertragung erfolgt
                                                                                                                                                      Zeitpunkt (Windpocken)
                                                 Auffrischimpfungen) lassen Sie sich rechtzei-      durch direkten Kontakt von Mensch zu
Zeitpunkt siehe „Impfkalender“.                                                                                                                       Siehe „Impfkalender“.
                                                 tig ärztlich beraten.                              Mensch, vor allem durch Tröpfcheninfektionen.
                                                                                                    Dabei treten Windpocken als Erst- und Herpes
                                                                                                    Zoster (Gürtelrose) als Zweiterkrankung auf.
                                                                                                    Der Varizellenverlauf wird nicht selten während
                                                                                                    einer Schwangerschaft durch eine Lungenent-
                                                                                                    zündung kompliziert, während der ersten
                                                                                                    Schwangerschaftsmonate sind Schädigungen
                                                                                                    des Kindes möglich. Die Erreger können sich
                                                                                                    nach der Ersterkrankung im Nervensystem
22                                                                                                                                                                                  23

Wundstarrkrampf                                  Zecken-Enzephalitis
Die Erreger des Wundstarrkrampfes (Tetanus)      Die Zecke kann die Krankheit (Frühsommer-
kommen bei uns überall vor, besonders im         Meningo-Enzephalitis-FSME) auf den Men-
Stra­ßenstaub und in der Gartenerde. Bei allen   schen übertragen. Bei etwa einem Drittel
Hautverletzungen können diese Erreger in die     der von einer infizierten Zecke gestochenen
Wunde eindringen. Sie bilden das Tetanusto-      Menschen kommt es nach 5 bis 14 Tagen zu
xin, ein Nervengift, das in der Regel nach       einer uncharakterist­ischen, erkäl­tungsartigen
2 Tagen bis 4 Wochen zu Muskelkrämpfen           Krankheit mit leichtem Fieber, Kopf-, Kreuz-
(auch Kau-, Trink- und Schluckstörungen) und     und Gliederschmerzen, ggf. Verdauungs­
durch Atemlähmung zum Tod führen kann.           störungen.

                                                 Nach etwa einer Woche ohne Fieber usw. tre-       östliche/sibirische Tickborne-encephalitis-Sub-
Personenkreis
                                                 ten plötzlich heftige Kopf- und Nackenschmer-     typen). Eine berufliche Gefährdung gilt zum          Vorsicht: Borreliose!
Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche      zen, hohes Fieber und Nackenstei­figkeit auf.     Beispiel für entsprechendes Laborpersonal
(Auffrischimpfung). Alle Personen bei fehlen-    In schweren Fällen kommt es zu Lähmungen          und für Personen in Risikogebieten (z. B.         Die Impfung schützt nicht gegen die sog.
der oder unvollständiger Grundimmunisierung      der Augen-, Gesichts- und Blasenmus­kulatur       Forstbeschäftigte, Landwirte).                    Lyme-Borreliose. Zecken übertragen diese
und 10 Jahre nach der letzten Impfung. Er-       sowie der Extremitäten. Bei einem Teil dieser                                                       Bakterien. In den meisten Fällen bilden
                                                                                                   Risikogebiete in Deutschland sind vor allem       sich Antikörper und es kommt nicht zum
wachsene sollen die nächste fällige Impfung      Patienten kommt es zu Folgeschäden wie
                                                                                                   Baden-Württemberg und Bayern sowie Teile          Krankheitsausbruch. Auffallendes Zeichen
einmalig als Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten-     lang anhaltende Kopfschmerzen, Konzentra­
                                                                                                   von Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz,       ist oftmals eine ringförmige Rötung um
Kombinationsimpfung (ggf. auch gegen             tionsstörungen, vegetative Beschwerden und
                                                                                                   Saarland, Sachsen und Thüringen.                  die Bissstelle. Es folgen grippeartige
­Kinderlähmung) erhalten.                        Lähmungserscheinungen. Auch die Leber­
                                                 zellen und der Herzmuskel können befallen         Näheres dazu im Internet (insbesondere auch       ­Beschwerden. Bei Verdacht umgehend
Zeitpunkt                                        werden.                                           unter www.rki.de).                                 ärztlichen Rat suchen!

Siehe „Impfkalender“. ­Weitere Impfungen sie-    Nicht jede Zecke ist infiziert! Nach einem
he unter „Personenkreis“.                                                                          Zeitpunkt
                                                 Aufenthalt in typischen Zeckengebieten (z. B.
                                                 Sträucher, Gebüsch, hohe Gräser) immer die        Die FSME-Impfung sollte zu Beginn der
                                                 Kleidung und den Körper nach evtl. Zecken ab-     ­Zeckensaison abgeschlossen sein. Grund­
                                                 suchen. Einen gewissen Schutz bieten Kopf-         immunisierung und Auffrischimpfungen nach
                                                 bedeckung, lange Hosen, bedeckte                   den Angaben des Impfstoffherstellers.
                                                 Arme und Schuhe mit hohem Schaft.
                                                                                                   Tipps zum Entfernen der Zecke
                                                 Personenkreis
                                                                                                   Die Zecke mit einem schnellen Ruck der
                                                 Die Impfung ist vor allem für Personen ange-      ­Pinzette herausziehen. Am sichersten hebelt
                                                 zeigt, die sich in Risikogebieten aufhalten        der Arzt das Insekt mit einem kleinen Skalpell
                                                 (auch bei Reisen ins Ausland – einschl. fern-      aus der Haut heraus.
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