Informationen - Impfungen schützen Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
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2 3 Informationen erhalten Sie u. a. bei Robert-Koch-Institut www.rki.de Bundesministerium für Gesundheit www.gesund.bund.de Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen www.gesundheitsinformation.de Inhalt Infektionskrankheiten vorbeugen 3 Der Impfschutz l Unsere Leistungen Impfkalender 5 Cholera 7 Diphtherie 7 Gelbfieber 8 Sehr geehrte Versicherte, Grippe (Influenza) Herpes zoster (Gürtelrose) – siehe „Windpocken“ 21 8 sehr geehrter Versicherter. Hirnhautentzündung 9 Haemophilus influenzae b (Hib)-Infektion l Meningokokken-C-Infektion Infektionskrankheiten vorbeugen Zum Impfschutz bei erhöhter Gefährdung Humane Papillomviren (HPV) 11 (Krankheitsrisiko) zählen insbesondere: Herpes Japanische Enzephalitis (JEV) 12 Gut, dass es sie gibt: Durch Schutzimpfungen zoster (Gürtelrose), Leberentzündung (Hepati- können viele Krankheitserreger wirksam be- tis A und B), Keuchhusten, Kinderlähmung, Keuchhusten (Pertussis) 12 kämpft werden. Deshalb gehören diese Imp- Meningokokken, Pneumokokken, Masern, Kinderlähmung (Poliomyelitis) 13 fungen zu den wichtigsten und wirksamsten Mumps, Röteln, Virusgrippe, Windpocken und Leberentzündung medizinischen Vorsorgemaßnahmen. Dazu Zecken-Hirnhautentzündung. Hepatitis A 14 tragen die modernen Impfstoffe (vor allem Hepatitis B 15 Zu den Reiseimpfungen gehören insbesondere Kombinationsimpfstoffe) bei, die gut verträg- Lungenentzündung (Pneumokokken-Infektion) 16 Cholera, Gelbfieber, Hirnhautentzündung (Me- lich sind. Lokal- und Allgemeinreaktionen, zum Malaria (Anmerkung: keine Impfung) 17 ningokokken, FSME-Zecken, Japanische Enze- Beispiel an der Impfstelle (Rötung, Schmerz- Masern 18 haftigkeit, Schwellung), können zwar häufiger phalitis), Leberentzündung (Hepatitis A und B), Mumps 19 vorkommen, sie sind jedoch in der Regel Tollwut, Typhus und Virusgrippe; außerdem Rotaviren 19 harmlos. wird die Malariaprophylaxe empfohlen. Röteln 20 Tollwut 20 Der Impfschutz Ärztliche Beratung Typhus 21 Lassen Sie sich insbesondere bei einer Windpocken (Varizellen) 21 Die Standardimpfungen für Säuglinge, Kinder, Fernreise rechtzeitig vor Reiseantritt ärztlich Wundstarrkrampf (Tetanus) 22 Jugendliche und Erwachsene ergeben sich beraten, ob und ggf. welche Impfungen erfor- Zecken-Enzephalitis (FSME) 22 aus dem Impfkalender. derlich sind. Manchmal ist der Impfschutz auch noch „last minute“ möglich. Bestell-Nr. 100 102202 – © KKF-Verlag, 84503 Altötting. Die Ausführungen stellen eine Kurzfassung dar, ersetzen keinesfalls die ärztliche Beratung. Maß- gebend für die Leistungen sind Gesetz, Satzung und die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL). (06/2021) · Anmerkung: Dieser Broschüre liegt die Richtli- nie des Gemeinsamen Bundesausschusses über Schutzimpfungen nach § 20i Abs. 1 SGB V (Schutzimpfungs-Richtlinie – SI-RL) auf der Grundlage der Empfehlungen der „Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO)“, Nordufer 20, 13353 Berlin zugrunde (vgl. www.g-ba.de bzw. www.rki.de). Bildnachweis: Seite 17 Anophelesmücke – Tropeninstitut Hamburg (www.gesundes-reisen.de), www.shutterstock.com, KKF-Bildarchiv.
4 5 Diese Broschüre kann nur allgemein die emp- vom öffentlichen Gesundheitsdienst durchge- G1/G2 d) 2 Impfstoffdosen im Abstand von mind. 5 Monaten (bei späterer Nachholimpfung bzw. geringerem Impfabstand ärztliche Beratung erforderlich) ab 18 ab 60 f) Einmalig MMR-Impfstoff für nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung/nur eine Impfung in der Kindheit S fohlenen Impfungen und Impftermine be- S führt werden. Ae) Ae) schreiben. Deshalb wird vor jeder Impfung Zu weiteren Impfungen fragen Sie uns bitte, A3e) Sf) eine individuelle ärztliche Beratung erfolgen, e) Auffrischimpfung alle 10 Jahre (Wundstarrkrampf, Diphtherie, die nächste fällige einmalig auch Keuchhusten, ggf. mit Kinderlähmung) insbesondere ob und ggf. welche Kosten bei a) Die 1. Impfung bereits ab dem Alter von 6 Wochen, je nach Impfstoff 2 bzw. 3 (G3) Impfstoffdosen im Abstand von mind. 4 Wochen dies gilt vor allem bei Schwangeren. Sie um- sog. Reiseimpfungen – insbesondere zur 17 J2 * Impfungen können auf mehrere Termine verteilt werden. MMR und Windpocken am selben Termin oder in 4-wöchigem Abstand fasst Informationen zum Nutzen der Impfung, Komplettierung eines Impfschutzes, wenn der Alter in Jahren 15–16 zu Beginn und Dauer des Impfschutzes, zu Auslandsaufenthalt beruflich oder durch eine möglichen Nebenwirkungen sowie eventuel- Nachholimpfzeitraum G = Grundimmunisierung, A = Auffrisch-, S = Standardimpfung Ausbildung bedingt ist oder zur Vorbeugung A2 A2 A2 A1 G1d)/G2d) U11/J1 len Komplikationen und auch Hinweise zu 9–14 der Einschleppung einer übertragbaren Krank- erforderlichen Folge- und Auffrischimpfungen. heit – übernommen werden. siehe Erläuterungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) – www.rki.de 5–6 7–8 Stillende Frauen können alle notwendigen U10 Die Angaben zur (erhöhten) beruflichen Ge- Impfungen erhalten außer einer Impfung ge- fährdung erfolgen nur beispielhaft; bei erhöh- A1 A1 A1 U7a/8 U9 gen Gelbfieber; gestillte Säuglinge können un- ter Gefährdung bestehen auch spezielle staat- abhängig von der Art ihrer Ernährung (Mutter- 2–4 liche Arbeitsschutzvorschriften zur Pflicht-, An- milch, Muttermilchersatzprodukte oder andere gebots- oder Wunschvorsorge. 16–23 Babynahrung) geimpft werden. U7 b) Frühgeborene zusätzlich im Alter von 3 Monaten, d. h. insgesamt 4 Impfstoffdosen Impfschaden? G2 G2 G2 15 Unser Tipp 13–14 Bei Verdacht einer über das übliche Ausmaß Nehmen Sie Impfbuch bzw. Impfausweis einer Impfreaktion hinausgehenden gesund- Alter in Monaten 12 G1 mit und lassen Sie jede Impfung eintragen heitlichen Schädigung wenden Sie sich unver- U6 (mit Bezeichnung des Impfstoffs und der züglich an den impfenden Arzt. Wer durch G3c) c) G3c) G3c) G3c) G3c) G3c) 5-10 11* G1 G1 G1 G3 Chargennummer). Das ist auch für weite- eine öffentlich empfohlene Schutzimpfung c) Mindestabstand zur vorangegangenen Dosis 6 Monate U5 re Auffrischimpfungen sehr wichtig. einen Impfschaden erleidet, erhält wegen der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen (G3) G2 G2 G2 G2 G2 G2 G2 4 Entschädigungsleistungen in entsprechender U4 Versäumte Impfungen sollten sobald wie G2 Anwendung des Bundesversorgungsgesetzes 3 möglich nachgeholt werden: Auch dazu gibt (§§ 60–64 des Infektionsschutzgesetzes). Der Kinderuntersuchungen: G1 G1 G1 G1 G1 G1 G1 2 der „Impfkalender“ Hinweise. Antrag wird in der Regel bei den Stellen für Impfkalender G1a) soziale Entschädigung der Länder gestellt. Wochen Alter in Empfohlener Impfzeitpunkt 6 Unsere Leistungen Wir beraten Sie gerne, wenn Sie noch Fragen Wir übernehmen in der Regel die Kosten der haben. b) Mumps (M), Röteln (R) Papillomviren (HPV) Wundstarrkrampfb) Leberentzündung B influenzae b (Hib)b) Meningokokken C Standardimpfungen sowie einige Impfungen Pneumokokkenb) Kinderlähmungb) Grippe (jährlich) Keuchhustenb) Ihre Herpes zoster bei erhöhter Gefährdung insbesondere im Haemophilus Windpocken Masern (M) b) Diphtherie Rahmen von Verträgen mit den Ärzten. Maß- Rotaviren Impfung Humane gebend ist die Schutzimpfungs-Richtlinie. Infrage kommen auch Schutzimpfungen, die
6 7 Cholera Diphtherie Die Übertragung erfolgt durch mit dem Chole- Die Diphtherie wird durch Tröpfcheninfektion ra-Erreger verseuchte Lebensmittel und ver- oder indirekt durch infizierte Gegenstände unreinigtes Wasser. Die Krankheit tritt nach übertragen. Gesunde können Keimträger sein. wenigen Stunden bis zu 3 Tagen auf. Brech- Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 3 Tagen durchfälle sind das besondere Kennzeichen. treten zunächst bei uncharakteristischen Lebensbedrohung durch Wasser- und Mineral- Krankheitserscheinungen mit Abgeschlagen- stoffverlust, Komplikationen oft durch Herz- heit und Fieber um 38 bis 39°C die ersten rhythmusstörungen und Herzversagen. Bei Schluckbeschwerden auf. unbehandelter Krankheit ist bei bis zu 50 Pro- Der Rachen überzieht sich mit grauweißen zent der Erkrankten mit dem Tode zu rechnen. Belägen, die Lymphknoten schwellen an, und durch Ausbreitung der Bakterien auf den Personenkreis Schleimhäuten kommt es schließlich häufig Bei Aufenthalten in Infektionsgebieten, spezi- zum Befall des Kehlkopfs (schwerste Ersti- ell unter mangelhaften Hygienebedingungen ckungsanfälle möglich). Geraten die Keime in bei aktuellen Ausbrüchen, z. B. in Flüchtlings- größerer Menge in den Kreislauf, so können lagern oder bei Naturkatastrophen. auch andere Organe geschädigt werden (z. B. Herzmuskelentzündung). Zeitpunkt Personenkreis Die Grundimmunisierung sollte mindestens eine Woche vor Antritt der Reise abgeschlos- Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche sen sein. Kein 100%iger Schutz, deshalb stets (Auffrischimpfungen). Alle Personen bei feh- auf persönliche Hygiene achten. Bitte lassen lender oder unvollständiger Grundimmunisie- Sie sich zum Impfzeitpunkt und zu evtl. Auffri- rung und 10 Jahre nach der letzten Impfung. schimpfungen ärztlich beraten. Erwachsene sollten die nächste fällige Imp- fung einmalig als Tetanus-Diphtherie-Keuch- husten-Kombinationsimpfung (ggf. auch ge- gen Kinderlähmung) erhalten. Zeitpunkt Siehe „Impfkalender“. Weitere Impfungen sie- he unter „Personenkreis”.
8 9 Gelbfieber Grippe Hirnhautentzündung Stechmücken übertragen diese Krankheit. Die sporadisch und epidemisch auftretende Haemophilus influenzae b (Hib)- Meningokokken-C-Infektion Nach 3 bis 6 Tagen beginnt eine Fieberphase: echte Virusgrippe (Influenza) kann eine Reihe Infektion Meist durch Tröpfchen von Mensch zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen las- schwerer Komplikationen zur Folge haben wie Fieberhafte Infektion des Nasen-Rachen-Rau- Mensch übertragen, kann der Erreger inner- sen zwar schnell an eine schwere Krankheit zum Beispiel Erkrankungen der Lunge und mes. Häufigste Komplikation ist die schwere, halb weniger Tage, beginnend mit einer Infek- denken, doch dann täuscht eine etwa 2 Tage Herzmuskelentzündungen. Influenza-Viren eitrige Hirnhautentzündung (Meningitis), die tion der oberen Luftwege, zu einer Gehirn- dauernde fieberfreie Phase zunächst eine Ge- werden jedes Jahr von neuem aktiv. Gehirn und Rückenmark in Mitleidenschaft hautentzündung (hohes Fieber, Erbrechen, nesung vor. Das erneut ansteigende Fieber Personenkreis, Zeitpunkt zieht. Von den Kindern, die daran erkranken, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit) weist dann darauf hin, dass innere Organe er- sterben bis zu fünf Prozent. Bei den überle- oder Blutvergiftung führen sowie andere krankt sind: Vor allem Nieren und Leber sind Alle Personen ab 60 Jahre. Personen ab dem benden Kindern kommt es vielfach zu Lang- Organe schädigen. betroffen, aber auch das Hirn (Hirnhautentzün- Alter von sechs Monaten mit erhöhter ge- dungen). Der Tod kann durch Leber- oder Nie- zeitschäden. Die Infektion kann sogar Haupt- sundheitlicher Gefährdung infolge eines ursache einer erworbenen geistigen Entwick- Personenkreis renversagen eintreten. Grundleidens (z. B. chronische Krankheiten lungsstörung sein. Alle Kleinkinder sowie gesundheitlich gefähr- der Atmungsorgane, chronische Herz-Kreis- Personenkreis, Zeitpunkt lauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes dete Personen (z. B. mit Immundefizienz) Personenkreis mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten, sowie Schüler und Studenten (vor Langzeit- Rechtzeitig vor Reiseantritt einmalige Impfung Immundefekte, HIV-Infektion); alle Schwan Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Perso- aufenthalten), auch Reisende, in Ländern mit in den Gelbfieber-Impfstellen vor Aufenthalt in geren ab dem zweiten (ggf. ab dem ersten) nen mit Asplenie (fehlende oder nicht tätige Meningokokken-Infektionen. Eine b erufliche Endemiegebieten im tropischen Afrika und in Schwangerschaftsdrittel, Bewohner(innen) in Milz – einmalige Impfung). Gefährdung gilt zum Beispiel für Laborperso- Südamerika bzw. entsprechend den Anforde- Alters-/Pflegeheimen sowie Personen, die Ri- nal bei Arbeiten mit dem Risiko eines Neisse- rungen der Ziel-/Transitländer. Eine berufliche sikopersonen gefährden könnten. Eine erhöh- Zeitpunkt ria meningitidis-haltigen Aerosols. Gefährdung gilt bei Tätigkeiten mit Kontakt zu Gelbfieber-Virus (z. B. in Forschungs te berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel für Siehe „Impfkalender“. medizinisches Personal, Personen in Einrich- Zeitpunkt einrichtungen oder Laboratorien). tungen mit umfangreichem Publikumsverkehr Siehe „Impfkalender“. Im Übrigen oder bei direktem Kontakt zu Geflügel und lassen Sie sich über Zeitpunkt und ggf. Wildvögeln. Auffrischimpfungen ärztlich beraten, insbeson- Die Impfung kann auch für Reisende ab 60 dere zu Impfungen gegen andere Serogrup- Jahre und gesundheitlich Gefährdete sinnvoll pen (ACWY und ggf. B). sein. Jährliche Impfung im Herbst.
10 11 Humane Papillomviren (HPV) Die meisten sexuell aktiven Menschen infizie- Personenkreis, Zeitpunkt ren sich mindestens einmal im Leben mit Grundimmunisierung für alle Kinder und Ju- HPV, die in Hochrisiko-Typen (v. a. 16 und 18) gendliche, die vor dem ersten Geschlechtsver- und Niedrigrisiko-Typen (v. a. 6 und 11) unter- kehr abgeschlossen sein sollte (siehe „Impf- schieden werden. Hochrisiko-Typen können zu kalender“). Spätestens bis zum Alter von 17 Krebs führen, während Niedrigrisiko-Typen für Jahren sollten versäumte Impfungen nachge- Genitalwarzen verantwortlich sind. Eine Infek- holt werden. tion verläuft in den meisten Fällen ohne Sym- ptome. Zumeist handelt es sich dabei um vor- Anmerkung: übergehende Infektionen, die nach ein bis Möglicherweise können auch andere Frauen zwei Jahren nicht mehr nachweisbar sind. Je- und Männer von einer HPV-Impfung profi doch können HPV-Infektionen auch fortdauern tieren – hierzu ist eine individuelle Risiko- und über Vorstufen zu Krebs im Genitalbe- Nutzen-Abwägung durch den Arzt erforderlich. reich, bei entsprechenden Praktiken auch im Analbereich, in der Mundhöhle und im Rachen führen. Diese Impfung wirkt gegen die häufigsten (HPV 16, 18) und weitere Typen, auch gegen genitale Warzen. Sie ersetzt aber nicht die jährliche Krebsfrüherkennung für Frauen ab dem 20. Geburtstag!
12 13 Japanische Enzephalitis (JEV) Diese Viruserkrankung wird insbesondere gefährden können. Speziell vor Geburt eines durch – Tag- und Nachtaktive – Stechmücken Geschwisterkindes sollte überprüft werden, übertragen. Nach etwa 5 bis 15 Tagen treten ob ein adäquater Immunschutz gegen Keuch- plötzlich fieberhafte Erkrankungen auf (z. B. husten besteht. Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten, Übelkeit, Erbrechen). Bei schwerem Verlauf ist das Personenkreis zentrale Nervensystem beteiligt (u. a. Hirn- Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche hautentzündung, Lähmungen, Krampfanfälle). (Auffrischimpfung). Geimpft werden sollten Konsequenter Mückenschutz! Schwangere im letzten Schwangerschaftsdrit- Personenkreis und Zeitpunkt tel; außerdem alle enge Haushaltskontaktper- sonen (möglichst vier Wochen vor der Ge- Kinderlähmung burt). Beruflich gefährdet ist das Personal im Reisende bei Aufenthalt in Endemiegebieten Gesundheitsdienst sowie in Gemeinschafts- (z. B. Südost-Asien, Indien, Korea, Japan, Chi- Die Übertragung der Kinderlähmung (Polio dung gilt für das Personal in Gemeinschafts- einrichtungen. na, Nord-Australien). Berufliche Gefährdung myelitis) geschieht durch Schmutz- und unterkünften (z. B. für Einreisende) und für für Laborpersonal (Tätigkeit mit JEV-Wildtyp- Schmierinfektionen, die Krankheit tritt nach 5 medizinisches Personal, das engen Kontakt zu Zeitpunkt stämmen). Zum Zeitpunkt der (Auffrisch-)Imp- bis 35 Tagen ein. Allgemeine Krankheits Erkrankten haben kann sowie für Laborperso- fungen lassen Sie sich bitte ärztlich beraten. Siehe „Impfkalender“. Auffrischimpfungen alle zeichen sind vor allem Fieber, Schluckbe- nal mit Infektionsrisiko. zehn Jahre. Erwachsene sollten einmalig die schwerden, Abgeschlagenheit und Glieder- nächste Impfung als Tetanus-Diphtherie- schmerzen, schließlich Lähmungen, die sich in Zeitpunkt Keuchhusten-Kombinationsimpfung (ggf. auch Keuchhusten gegen Kinderlähmung) erhalten. Stunden bis zu drei Tagen ausbilden, Sterblich- keit dabei etwa 10 %. Bleibende Schäden sind Siehe „Impfkalender“. Weitere Impfungen siehe unter „Personenkreis”. Keuchhusten (Pertussis) wird durch Tröpfchen- häufig, vor allem Fehlstellungen der Gliedma- infektion übertragen. Die Keuchhusten-Pneu- ßen durch Ausfall ganzer Muskelgruppen. monie kann die Lunge schädigen und ist die häufigste Todesursache bei Kindern. Die durch Personenkreis wiederholte Hustenanfälle ausgelöste Atem- Alle Säuglinge und Kleinkinder sowie Jugend- not und Blausucht sowie Bakteriengifte kön- liche (Auffrischimpfung). Alle Personen bei nen zu den gefürchteten neurologischen Kom- fehlender oder unvollständiger Grundimmuni- plikationen bis hin zu Erkrankungen des Ge- sierung sowie ohne einmalige Auffrischimp- hirns (Krämpfe und Bewusstlosigkeit) führen. fung; Impfungen sind vorgesehen für Reisen- Durch die Impfung wird auch erreicht, dass de in Regionen mit Infektionsrisiko sowie für die geimpften Kinder später ihre nachgebore- Einreisende aus Risikogebieten in Gemein- nen Geschwister im Säuglingsalter nicht mehr schaftsunterkünften. Eine berufliche Gefähr-
14 15 Leberentzündung – Hepatitis A Leberentzündung – Hepatitis B Hepatitis A wird vor allem fäkal-oral übertra- Die Impfung wird auch Reisenden in Regio- Die Virushepatitis B wird durch Blut und Blut- Personenkreis gen: durch direkten Kontakt mit Erkrankten nen mit hoher Ansteckungsgefahr empfohlen. bestandteile übertragen (z. B. Bluttransfusio- Säuglinge und Kinder (siehe „Impfkalender“). sowie indirekt über Toiletten, Handtücher, Ge- nen, Verwendung unsteriler Spritzen und Personen mit geschwächter Immunabwehr schirr und Besteck usw. Epidemien werden Zeitpunkt Instrumente, zahnärztliche Behandlung, oder bei denen durch eine Erkrankung (z. B. häufig durch verunreinigte Lebensmittel, Kon- Durchstechen der Ohrläppchen, Akupunktur). HIV-/Hepatitis-C-Positive, Dialyse) eine beson- Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, auch über takt mit Virusausscheidern, natürliche Dün- Friseure, Tätowierer und Fußpfleger können dere Gefährdung besteht. Außerdem Kontakt- notwendige Auffrischimpfungen. gung von Gemüse, fäkale Verunreinigung von ebenfalls für die Übertragung in Betracht kom personen zu Erkrankten und besondere Risi- Muscheln sowie von Trinkwasser verursacht. men. Weitere Infektionswege sind Kontakte kogruppen (u. a. Sexualverhalten mit hohem Tipp Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 6 Wochen. der Schleimhäute oder kleinste Haut Infektionsrisiko), ggf. Patienten in psychiatri- Vorsicht bei „Spezialitäten“ außerhalb von verletzungen mit infektiösem Blut oder Se- Nach einem 7- bis 12-tägigen Vorstadium mit schen Einrichtungen. Eine berufliche Gefähr- Gaststätten. Bevorzugen Sie vollständig ge- rum; Sexualkontakt ist einer der häufigsten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Verdau- dung gilt zum Beispiel für Ersthelfer, für das kochte oder gebratene und möglichst frisch Übertragungswege. ungsstörungen und Appetitlosigkeit folgt Personal (einschl. ehrenamtlich Tätige) in me- zubereitete Speisen. Obst und Gemüse nur meist das ikterische Stadium mit Gelbsucht, Die Inkubationszeit wird im Allgemeinen mit dizinischen Einrichtungen, im Sanitäts-/Ret- gewaschen, geschält oder noch besser erhitzt während die übrigen Beschwerden zurück 2 bis 6 Monaten angegeben. Bei Nadelstich- tungsdienst sowie für das Personal in Einrich- verzehren. Eis (unverpackt), Eiswürfel und gehen. Es besteht Fettunverträglichkeit, der verletzungen kann sie wesentlich kürzer sein tungen mit hoher Ansteckungsgefahr (z. B. Leitungswasser, Süßspeisen mit Ei (Tiramisu) Stuhl ist hell lehmfarben, der Harn bierbraun; und unter Umständen nur drei Wochen Asylbewerberheime, Behinderteneinrichtun- – seien Sie vorsichtig! die Leber ist vergrößert. Nach einigen Wochen betragen. gen). bildet sich die Gelbsucht zurück. Die Impfung wird auch Reisenden nach indi Nach anfänglichen Beschwerden, die denen vidueller Gefährdungsbeurteilung empfohlen. eines grippalen oder Magen-Darm-Infekts Personenkreis ähnlich sein können (Übelkeit, Erbrechen, Fie- Zeitpunkt Bei Sexualverhalten mit erhöhtem Infektions- ber, Appetitlosigkeit), kommt es bei den meis- Siehe „Impfkalender“. Zum Zeitpunkt der übri- risiko, Personen mit häufigen Übertragungen ten Kranken zu einer Gelbfärbung der Augen gen Impfungen sowie der Auffrisch-/Wiederimp- von Blutbestandteilen, Bewohner von psy und später der Haut (Lebererkrankung). fungen lassen Sie sich bitte ärztlich beraten. chiatrischen Einrichtungen oder vergleich Gleichzeitig wird der Stuhl hell und der Urin baren Fürsorgeeinrichtungen für Zerebralge- der mitunter stark fiebernden Patienten ver- schädigte oder Verhaltensgestörte sowie Per- färbt sich braun. Die Leber ist meist druck- sonen, die an einer L ebererkrankung leiden. schmerzhaft und deutlich vergrößert, und als Begleiterscheinung wird Juckreiz beobachtet. Die Impfung wird beruflich gefährdeten Perso- nen (einschl. ehrenamtlich Tätige) empfohlen, Das akute Krankheitsbild geht in der Regel insbesondere im Gesundheitsdienst, mit Ab- nach 6 bis 8 Wochen zurück, in etwa jedem wasserkontakt und bei Tätigkeiten in Kinderta- zehnten Fall kommt es zu einem chronischen gesstätten, Kinderheimen, Behindertenwerk- Verlauf mit Leberschädigung und schließlich stätten, Asylbewerberheimen usw. unter Umständen zu Leberkrebs.
16 17 Lungenentzündung Malaria Pneumokokken sind die häufigsten bakteriel- Personenkreis Malaria ist eine sehr weit verbreitete Infekti- Allgemeine Vorbeugemaßnahmen len Erreger lokaler Infektionen wie Mittelohr-, onskrankheit. Höchstes Risiko besteht in Afri- Säuglinge und Kleinkinder sowie alle Perso- Geeignete Kleidung in hellen Farben tragen Nasennebenhöhlen- oder Lungenentzündun- ka, Asien, Mittel- und Südamerika sowie Oze- nen ab dem Alter von 60 Jahren; außerdem (ab Dämmerung Strümpfe, lange Hosen, lan- gen. Neben den Meningokokken sind die anien. Erreger sind tierische Einzeller, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit er- ge Ärmel), mückensicherer Schlafraum bezie- Pneumokokken auch die häufigsten Erreger durch den Stich der Anophelesmücke auf den höhter gesundheitlicher Gefährdung infolge hungsweise Moskitonetz. Versprühen eines einer eitrigen Hirnhautentzündung (Meningi- Menschen übertragen werden können. Nach einer Grundkrankheit (z. B. Immundefekt oder Insektenvertilgungsmittels. Einreiben unbe- tis). Pneumokokken-Erkrankungen haben eine einer bis sieben Wochen beginnt die Erkran- eine chronische Krankheit wie Herz-Kreislauf-, deckter Hautstellen mit einem Mückenab- hohe Komplikationsrate. kung mit den ersten Fieberanfällen. Bisweilen Nieren-, Lungenkrankheiten, Diabetes melli- wehrmittel. Eventuell elektrischen Insektizid- kommt die Malaria aber auch erst nach Mona- tus und andere Stoffwechselkrankheiten). verdampfer oder Mückenvertreibungskerzen Weitere Krankheitsbilder im Rahmen einer in- ten oder Jahren zum Ausbruch, wenn der Be- Eine berufliche Gefährdung ist gegeben bei benutzen. vasiven Erkrankung – wenn der Erreger über troffene schon längst nicht mehr an seinen Schweißen und Trennen von Metallen (Me- das Blut auch andere Organe befällt – sind eit- Tropenaufenthalt denkt. tall-/Schweißrauch). rige Gelenk- oder Bauchfell- sowie Lungenent- zündungen. Zeitpunkt Personenkreis, Zeitpunkt Wenn die Behandlung zu spät einsetzt oder Siehe „Impfkalender“. Im Übrigen lassen Sie die Abwehrkräfte zu schwach sind, kann die sich bitte auch wegen Wiederholungs Reisende in malariagefährdete Gebiete. Der- Krankheit tödlich enden. Eine Lungenentzün- impfungen bei fortbestehender gesundheit zeit ist nur die Tablettenvorbeugung empfoh- dung beginnt nach einer nicht genau bekann- licher Gefährdung ärztlich beraten. len. Lassen Sie sich rechtzeitig vor Reisebe- ten Inkubationszeit mit hohem Fieber, Schüt- ginn (mindestens 1 Woche) ärztlich beraten. telfrost, trockenem Reizhusten, stechenden Schmerzen im Brustkorbbereich.
18 19 Mumps Rotaviren Mumps wird durch Tröpfcheninfektion nach 17 Rotaviren sind die häufigste Ursache von bis 21 Tagen ausgelöst. Nach uncharakteris Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter tischen Krankheitszeichen mit leichtem Fieber fünf Jahren. Sie werden vor allem fäkal-oral treten ein- oder beidseitig Ohrspeicheldrüsen- (Schmierinfektion, verunreinigtes Wasser, schwellungen auf, die auch auf die anderen Hände usw.) übertragen. Obwohl das Virus Speicheldrüsen im Mund-Rachenraum über- extrem umweltresistent ist und schon greifen können. Kein allzu hohes Fieber. geringste Mengen zur Ansteckung genügen, werden allgemeine hygienische Maßnahmen Komplikationen: Vor allem nach der Pubertät empfohlen. Orchitis (Hodenentzündung), Pankreatitis Masern (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung). Die Erkrankung beginnt nach einer Anste- ckung innerhalb von 1 bis 3 Tagen plötzlich mit wässrigen Durchfällen sowie Erbrechen und Personenkreis Fieber. Unbehandelt kann es bei Säuglingen Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion und Gemeinschaftseinrichtungen sowie mit und Kleinkindern aufgrund der schnell einset- nach 10 bis 15 Tagen ausgelöst. Etwa eine hal- Kontakt zu infektiösem Material. Siehe Personenkreis unter „Masern“. zenden Dehydration (Wasser- und be Woche erkältungsartige Symptome, dann Zeitpunkt Elektrolytverlust) zu lebensbedrohlichen Hautrötung vom Kopf absteigend, ca. eine Zeitpunkt Zuständen kommen. Woche Fieber mit Werten über 39 °C. Masern Siehe „Impfkalender“ (Säuglinge bei Aufnah- Siehe „Masern“ und „Impfkalender“. können gefährliche Komplikationen haben: me in einer Gemeinschaftseinrichtung ab ei- Personenkreis und Zeitpunkt zum Beispiel Gehirnentzündung, nem Alter von neun Monaten). Weitere Imp- Lungenentzündung mit Bronchienbeteiligung, fungen siehe unter „Personenkreis“. Alle Säuglinge (siehe „Impfkalender“). Mittelohrentzündung. Die Erkrankung verläuft umso komplizierter je älter die Erkrankten sind. Personenkreis Alle Kinder; außerdem einmalige Impfung mit einem Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impf- stoff für nach 1970 geborene Personen ab 18 Jahren, die ungeimpft sind, in der Kindheit nur einmal geimpft wurden oder einen unklaren Impfstatus haben. Eine berufliche Indikation ist gegeben für alle nach 1970 geborenen Per- sonen in medizinischen Einrichtungen, Pflege-
20 21 Röteln Tollwut Typhus Die Krankheit wird durch Tröpfcheninfektion, Virusinfektion durch Biss oder Berührung Die Übertragung erfolgt durch verseuchtes festsetzen und bei einer Schwächung des Kontakt mit Erkrankten oder infizierten Ge- (Speichel) kranker Tiere (z. B. Füchse, Hunde, Wasser bzw. verseuchte Speisen. Nach 1 bis Abwehrsystems wieder aktiv werden. Bei den genständen nach 14 bis 23 Tagen ausgelöst. Katzen und Rehe), bei in der Regel verletzten 3 Wochen treten zunächst Brechreiz und Kopf- Windpocken bilden sich kleine Bläschen an ver- Die Schutzimpfung soll vor allem einer Röteln Hautstellen. Die Inkubationszeit ist sehr unter- schmerzen, dann Fieber, Benommenheit und schiedenen Stellen des Körpers, deren Flüssig- erkrankung in der Schwangerschaft vorbeugen. schiedlich (10 Tage bis 10 Monate, meist 20 evtl. Leberschwellung auf. Komplikationen keit infektiös ist. Sie trocknen unter Borkenbil- Wenn die Mutter eine Rötelninfektion während bis 70 Tage). Nach uncharakteristischen Allge- können sich in einer Lungen- und Herzmuskel- dung innerhalb von 1 bis 2 Wochen wieder ein. der Schwangerschaft durchmacht, können meinbeschwerden (Kopfschmerzen, Schluck- entzündung sowie durch Darmblutungen äu- Die Gürtelrose verursacht halbgürtelförmige schwere Missbildungen des Kindes eintreten beschwerden, Lichtempfindlichkeit, Muskelzu- ßern. 2 bis 3 % der Erkrankten werden zu Schmerzen im Bauch- bzw. Kopfbereich, an (Augen- und Gehörschäden, Missbildungen am cken, starker Speichelfluss, Krämpfe) kann Dauerausscheidern. Sorgfältiges Kochen von Armen und Beinen (mit virushaltigen Bläschen – Herzen oder am Hirn – bei fast allen Kindern schließlich der Tod durch Atemlähmung eintre- Nahrungsmitteln und Wasser sowie strenge abdecken!). Wachstumsstörungen). Krankheitsbild: Lymph- ten. hygienische Sicherheitsmaßnahmen werden Personenkreis knoten-Schwellungen im Ohren-/Nackenbe- zur Vorbeugung empfohlen. Personenkreis Alle Kinder; seronegative Personen (wie z. B. reich, in ca. 30 % der Fälle „rote Flecken” am Personenkreis, Zeitpunkt Frauen mit Kinderwunsch, vor geplanter Im- Kopf, an den Armen und am Rumpf. Reisende in Regionen mit hoher Tollwut munsuppression) sowie empfängliche Patien- Personenkreis: Alle Kinder; zweimalige Imp- gefährdung (z. B. durch streunende Hunde). Reisende in Endemiegebiete mit Aufenthalt ten mit schwerer Neurodermitis oder als enge fung für ungeimpfte Frauen oder Frauen mit Eine berufliche Gefährdung gilt zum Beispiel unter schlechten hygienischen Bedingungen. Kontaktpersonen. Eine berufliche Gefährdung unklarem Impfstatus im gebärfähigen Alter; für Personen (z. B. Jäger, Tierärzte, Forstper- Bitte lassen Sie sich ärztlich beraten. gilt zum Beispiel für seronegative Personen in einmal geimpfte Frauen erhalten einmalig eine sonal) bei Umgang mit Tieren in Gebieten mit medizinischen Einrichtungen und Pflegeein- neu aufgetretener Wildtiertollwut sowie mit Impfung. Die berufliche Gefährdung ist insbe- sondere gegeben in medizinischen Einrichtun- Kontakt zu Fledermäusen und für das Labor- Windpocken – richtungen sowie bei Kontakt zu infektiösem Material. gen der Pädiatrie, Geburtshilfe/Schwangeren- betreuung sowie in Gemeinschaftseinrichtun- personal mit Risiko zu Tollwutviren. Herpes zoster Herpes zoster: Alle Personen ab 60 Jahren (bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung ab 50 gen bzw. der Pflege und bei Kontakt zu infek- Zeitpunkt Jahren). Das Varizellen-Zoster-Virus ist der Erreger für tiösem Material. Wegen einer vorbeugenden Impfung (einschl. die Erkrankungen. Die Übertragung erfolgt Zeitpunkt (Windpocken) Auffrischimpfungen) lassen Sie sich rechtzei- durch direkten Kontakt von Mensch zu Zeitpunkt siehe „Impfkalender“. Siehe „Impfkalender“. tig ärztlich beraten. Mensch, vor allem durch Tröpfcheninfektionen. Dabei treten Windpocken als Erst- und Herpes Zoster (Gürtelrose) als Zweiterkrankung auf. Der Varizellenverlauf wird nicht selten während einer Schwangerschaft durch eine Lungenent- zündung kompliziert, während der ersten Schwangerschaftsmonate sind Schädigungen des Kindes möglich. Die Erreger können sich nach der Ersterkrankung im Nervensystem
22 23 Wundstarrkrampf Zecken-Enzephalitis Die Erreger des Wundstarrkrampfes (Tetanus) Die Zecke kann die Krankheit (Frühsommer- kommen bei uns überall vor, besonders im Meningo-Enzephalitis-FSME) auf den Men- Straßenstaub und in der Gartenerde. Bei allen schen übertragen. Bei etwa einem Drittel Hautverletzungen können diese Erreger in die der von einer infizierten Zecke gestochenen Wunde eindringen. Sie bilden das Tetanusto- Menschen kommt es nach 5 bis 14 Tagen zu xin, ein Nervengift, das in der Regel nach einer uncharakteristischen, erkältungsartigen 2 Tagen bis 4 Wochen zu Muskelkrämpfen Krankheit mit leichtem Fieber, Kopf-, Kreuz- (auch Kau-, Trink- und Schluckstörungen) und und Gliederschmerzen, ggf. Verdauungs durch Atemlähmung zum Tod führen kann. störungen. Nach etwa einer Woche ohne Fieber usw. tre- östliche/sibirische Tickborne-encephalitis-Sub- Personenkreis ten plötzlich heftige Kopf- und Nackenschmer- typen). Eine berufliche Gefährdung gilt zum Vorsicht: Borreliose! Alle Säuglinge und Kinder sowie Jugendliche zen, hohes Fieber und Nackensteifigkeit auf. Beispiel für entsprechendes Laborpersonal (Auffrischimpfung). Alle Personen bei fehlen- In schweren Fällen kommt es zu Lähmungen und für Personen in Risikogebieten (z. B. Die Impfung schützt nicht gegen die sog. der oder unvollständiger Grundimmunisierung der Augen-, Gesichts- und Blasenmuskulatur Forstbeschäftigte, Landwirte). Lyme-Borreliose. Zecken übertragen diese und 10 Jahre nach der letzten Impfung. Er- sowie der Extremitäten. Bei einem Teil dieser Bakterien. In den meisten Fällen bilden Risikogebiete in Deutschland sind vor allem sich Antikörper und es kommt nicht zum wachsene sollen die nächste fällige Impfung Patienten kommt es zu Folgeschäden wie Baden-Württemberg und Bayern sowie Teile Krankheitsausbruch. Auffallendes Zeichen einmalig als Tetanus-Diphtherie-Keuchhusten- lang anhaltende Kopfschmerzen, Konzentra von Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, ist oftmals eine ringförmige Rötung um Kombinationsimpfung (ggf. auch gegen tionsstörungen, vegetative Beschwerden und Saarland, Sachsen und Thüringen. die Bissstelle. Es folgen grippeartige Kinderlähmung) erhalten. Lähmungserscheinungen. Auch die Leber zellen und der Herzmuskel können befallen Näheres dazu im Internet (insbesondere auch Beschwerden. Bei Verdacht umgehend Zeitpunkt werden. unter www.rki.de). ärztlichen Rat suchen! Siehe „Impfkalender“. Weitere Impfungen sie- Nicht jede Zecke ist infiziert! Nach einem he unter „Personenkreis“. Zeitpunkt Aufenthalt in typischen Zeckengebieten (z. B. Sträucher, Gebüsch, hohe Gräser) immer die Die FSME-Impfung sollte zu Beginn der Kleidung und den Körper nach evtl. Zecken ab- Zeckensaison abgeschlossen sein. Grund suchen. Einen gewissen Schutz bieten Kopf- immunisierung und Auffrischimpfungen nach bedeckung, lange Hosen, bedeckte den Angaben des Impfstoffherstellers. Arme und Schuhe mit hohem Schaft. Tipps zum Entfernen der Zecke Personenkreis Die Zecke mit einem schnellen Ruck der Die Impfung ist vor allem für Personen ange- Pinzette herausziehen. Am sichersten hebelt zeigt, die sich in Risikogebieten aufhalten der Arzt das Insekt mit einem kleinen Skalpell (auch bei Reisen ins Ausland – einschl. fern- aus der Haut heraus.
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