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Ausgabe 139 – Juli 2021 Ernest Hemmingway Der alte Mann und das Mehr a mals D Seite 4 Ralf Tibusek Als die Queen kam Seite 8 Aretha Franklin Die Queen of Soul Seite 13
angesprochen Damals ... Klaus Ehrenfeuchter Kaum hatten meine Finger die Süßigkeit gegriffen, die mir eine Tante gab, hörte ich andere Erwachsene sagen: „Wie sagt man?“ Ob damals, heute oder Und dann musste schnell und deutlich von meiner Seite ein „Danke!“ kommen. Erst morgen – Gott ist bei mir dann war die süße Schenkung abgeschlos- und hält mein Leben in sen. Man gewöhnte sich daran, weil ein seiner Hand. „Raider“ oder Kinderschokolade einfach zu gut schmeckten. Wenn ich ab und zu mit meinen Brüdern um den Um die politischen Unruhen der 68er zu verstehen, Tagessieg im Ringen kämpfte, durfte besser kein war ich als Sechsjähriger noch zu jung. Unvergesslich Erwachsener kommen. Vor allem dann nicht, wenn für mich jedoch bei der Olympiade 1972 in München es Schreie und Tränen gab. Besonders hart wurde es die damals 16-Jährige Ulrike Meyfahrt, die am 4. Sep- nämlich, wenn ein Erwachsener dazwischen ging und tember den Fosbury-Flop sprang und sich mit über- wir gezwungen wurden, uns die Hand zu geben und sprungenen 1,90 m die Goldmedaille im Hochsprung uns wieder zu vertragen. Nur äußerlich, den Schein sicherte und anschließend noch mit 1,92 m einen wahrend, gaben wir uns die Hand. Innerlich wuss- neuen Weltrekord überflog. Am Tag darauf nur noch ten wir, dass erst ein weiterer Ringkampf den Sieger Schreckensmeldungen in den Nachrichten durch den zeigen würde. Terrorakt des palästinensischen „Schwarzen Septem- Singles waren keine Alleinstehenden, sondern kleine ber“. Die Tötung der israelischen Olympiamannschaft Schallplatten mit je einem Lied auf der Vorder- und schockte die Republik. Rückseite. Zwei Zitate aus den Psalmen der Bibel helfen mir im Damals war manches anders. Blick auf meine eigene Lebenszeit: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht was er dir Gutes getan hat“ und „Meine Zeit steht in Gottes Händen.“ Bei allen nostalgischen Erinnerungen bin ich ein Mensch, der gerne im Heute lebt und sich auf die Singles waren keine Zukunft freut. Vielleicht liegt es daran, dass ich seit Alleinstehenden, dem Kinofilm „Der Club der toten Dichter“ das Motto „carpe diem“ (nutze den Tag) gerne anwende. Als sondern kleine Schall- Christ weiß ich: Ob damals, heute oder morgen – platten mit je einem Gott ist bei mir und hält mein Leben in seiner Hand. Bilder: stock.adobe.com, Privat Lied auf der Vorder- und Mit ganz herzlichen Grüßen Rückseite. Klaus Ehrenfeuchter Herausgeber 2
„Ich bete für Sie“ ARD stellt privates Hilfsprojekt aus Mittelhessen vor Mehrere Hundert Reaktionen hat der frühere Lokaljournalist Die- ter Lemmer (Treis bei Gießen) bisher auf seinen Auftritt in der ARD-Sendung „Live nach neun“ erhalten. Darin stellte er sein Projekt „Ich bete für Sie“ vor. Seit Februar 2020 betreibt der heute 63-jährige Rentner diese Gebets- seite im Internet. Mit Gott so reden wie mit einem Mitmenschen Zwei Schlüsselerlebnisse hätten ihn beeindruckt, dass man mit Gott dass Gebet für viele Menschen ein dazu motiviert, die Seite ins Leben einfach so reden konnte wie mit Tabuthema sei und in der Öffentlich- zu rufen. So habe es in seiner Redak- den Mitmenschen.“ keit zu wenig über Gott gesprochen tion beim „Gießener Anzeiger“ – dort Aus beiden Begebenheiten sei werde. Wie er erläuterte, hatte er war er bis April 2018 tätig – ein Ser- schließlich der Wunsch entstan- nach seiner Zusage, an der Sen- vicetelefon gegeben, bei dem sich den, im Ruhestand für Menschen dung mitzuwirken, „ein leichtes Leser mit Anregungen und Anliegen zu beten, so der evangelische Christ, Grummeln im Bauch“. Er habe dann zu Wort melden konnten. Einmal der zur hessen-nassauischen Kirche gebetet und sei danach „ganz ruhig habe ihn ein Mann angerufen, der gehört. und gelassen“ gewesen. Lemmer gerade eine Krebsdiagnose erhal- wurde von seinem Wohnort Treis in ten und nur noch wenige Wochen zu Nach Gebet ruhig und die Sendung nach Köln zugeschaltet. leben hatte. Er habe dem Kranken gelassen Nach seinen Angaben hat er keine vor allem zugehört. Am Ende des festen Gebetszeiten am Tag. Wenn Gesprächs habe er ihm gesagt, dass In einem Einspielfilm für die ARD- ihn eine E-Mail mit einem Anliegen er ihm keinen Rat geben, aber für Sendung sagte Lemmer: „Ich bin erreiche, bete er oft spontan. Alle ihn beten könne. Das habe sein Ge- davon überzeugt, dass Gott da ist.“ Bittsteller erhielten eine Rückmel- genüber sehr positiv aufgenommen. Personen, die möchten, dass dung. Zum anderen habe er als Journa- Lemmer für sie betet, können ihm list immer wieder an Hintergrundge- eine E-Mail schreiben. Die Anliegen sprächen mit Politikern teilnehmen reichten von Gesundheit über Beruf können, die der damalige Geschäfts- bis zur familiären Situation. Hin und „Ich bin davon über- Bilder: Screenshot ARD Mediathek führer der Christlichen Medieniniti- wieder bekomme er auch Rückmel- ative pro, Wolfgang Baake (Wetzlar), dungen, dass sich die Situationen zeugt, dass Gott da ist.“ organisiert habe. Zum Auftakt und positiv entwickelt haben: „Ich freue zum Abschluss der Tagungen ha- mich, wenn es Leuten hilft, und ich DIETER LEMMER be Baake immer ein freies Gebet glaube, dass es hilft.“ www.ich-bete-fuer-sie.de gesprochen: „Das hat mich stark In der Sendung bedauerte Lemmer, 3
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