Lage der Bauwirtschaft - Erwartungen für die Baukonjunktur nach der Krise VHV Digitaler Bautag - Ihre VHV Bauexperten
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Lage der Bauwirtschaft Erwartungen für die Baukonjunktur nach der Krise VHV Digitaler Bautag 18.02.2021 Rechtsanwalt Michael Halstenberg, Ministerialdirektor a. D. 1
Lage der Bauwirtschaft Prognosen sind immer schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Niels Bohr 2 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft BAK + BIng Pressemeldung 06.07.2020 Coronakrise trifft ZDB- Pressemeldung Architekten und HDB- Pressemeldung Ingenieure bislang 25.09.2020: weniger hart als 25.09.2020 Baukonjunktur: Deutlicher befürchtet. Nachfrage nach Bau- Auftragsrückgang im leistung leicht rückläufig. Wirtschaftsbau. Produktion fast auf hohem Die neuesten Daten zur Vorjahresniveau. Entwicklung des Auftrags- Umsatzprognose für das eingangs am Bau sind alles Gesamtjahr auf + 3,5 % andere als erfreulich. angehoben. 3 18.02.2021
Bauwirtschaft Planer Auftraggeber Wirtschaftsbau - Bauindustrie - Architekten - Öffentliche Hand Öffentlicher Bau - Baugewerbe - Ingenieure - Private Wohnungsbau Statistische Grundlagen Öffentliche Hand Wirtschaftsbau - Bauhauptgewerbe - Bund - Büroimmobilien - Ausbaugewerbe - Länder - Hotels - Größe der erfassten Betriebe - Kommunen - Produktion - Sonstige - Logistik Bezugszeitpunkte Private - Neubau - Institutionelle - Bestands- Anleger maßnahmen - Wohnungswirt- (Hochbau) schaft * Ausbau - Private Haushalte * Sanierung 4 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft Betriebe Tätige Entgelte Geleistete Gesamt- Baugewerbli- Anzahl Anzahl Tsd. EUR Arbeitsstunden umsatz cher Umsatz Tsd. Std. Tsd. EUR Tsd. EUR 2020 Januar 9183 499005 1543082 39883 4834883 4778403 Februar 9169 499477 1441113 41026 5778282 5710043 März 9163 504951 1568761 51196 7725103 7632526 April 9144 505546 1738278 53987 7847674 7762704 Mai 9135 506086 1663717 51697 8049853 7960705 Juni 9126 508753 1767859 54652 8875634 8777828 Juli 9117 510030 1834405 57807 8835826 8732701 Oktober 9.086 511.384 1.777.102 57.368 9.267.975 9.163.000 Bislang keine gravierendere Beeinträchtigungen 6 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft Umfragen der BAK und der BIngK (Teilnehmer: 5.550 Büros) SPÜRT IHR BÜRO GEGENWÄRTIG NEGATIVE FOLGEN DER CORONA-PANDEMIE? • April 2020 30% 51% 19% • Juni 2020 21% 41% 38% • November 2020 19% 40% 41% ja, deutliche Auswirkungen ja, leichte Auswirkungen nein, keine Auswirkungen • Betroffen vor allem die großen und die 1-Pers. Büros, sowie Innenarchitektur, abhängig von Auftraggeber-Struktur • Die meistgenannten Probleme sind – abgesagte / zurückgestellte Aufträge (37%), – Auftragseingang (Neuabschlüsse) – Verzögerungen im Genehmigungsprozess durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung (36%) sowie – Verzögerungen auf der Baustelle durch verzögerte Materiallieferungen (25%). 9 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft BAK und BIngK Liquiditätsprobleme • 6% der Büroinhaber haben Liquiditätsproblemen • 11% der Büroinhaber rechnen mit Liquiditätsengpässen im ersten Halbjahr 2021 • 8% der Büroinhaber rechnen mit Liquiditätsengpässen im zweiten Halbjahr 2021 Gefährdung der Büros • 5% müssen die Selbständigkeit in den nächsten 12 Monaten voraussichtlich aufgeben • 25% Fortbestand des eigenen Büros trotz wirtschaftlicher Einbußen nicht gefährdet • 64% Keine relevanten negativen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie 10 18.02.2021
Ergebnis 2020 11 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft 1 ZDB Konjunkturprognose 2020 Corona-Pandemie führt im Jahresverlauf zu deutlichem Umsatzrückgang. In einem optimistischen Szenario rechnen wir damit, dass die die Bauwirtschaft am Ende des Jahres denselben Umsatz wie 2019 erwirtschaftet hat, was real immer noch einen Rückgang von ca. 3 % bedeuten würde. Wenn es schlechter läuft, können es auch nominal -2 % bzw. real -5 % werden. 2 HDB Konjunkturprognose 2020 Der Bau hat die Herausforderungen durch die Corona-Krise gut gemeistert. Während die gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfung in den ersten drei Quartalen preisbereinigt um 5,8 Prozent zurückging, legte sie im Baugewerbe real um 2 Prozent zu (nominal 3%). 3 BAK / BIngK Die Zeichen für Architektur- und Ingenieurbüros stehen weiterhin nicht auf Entwarnung. Die Lage der Architektur- und Ingenieurbüros hat sich seit dem Sommer zwar leicht verbessert, aber die erwartbaren Folgen negativer wirtschaftlicher Effekte für das kommende Jahr deuten sich immer mehr an. 12 18.02.2021
Auftragsbestand Anfang 2020: 52 Mrd. Euro Juni 2020: Vergabe von Großprojekten 13 18.02.2021
14 19.10.2020
Auftragsreichweite: 2019: 4 Monate 2020: 5 Monate 15
CHANCEN & RISIKEN 16 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft Städte- und Wohnungsbau • Städtebauprogramme stabil (Finanzierung: Bund 75%; Länder 15%, Kommunen 10%) • Baugenehmigungen stabil (bis 9/2020 gegenüber 2019: Plus von 7,3%) • Auftragseingang stabil (bis 9/2020 gegenüber 2019: Plus von 5,7%) • Gebäudesanierung (Aufstockung der Programme, energetische Sanierung; Gebäudesanierungsprogramm 2,5 Mrd. EUR 2020/2021, aber Reduzierung soz. WB) • Baufertigstellungen WE 2020 plus 7.000 = 300.000 WE Weitere Aussichten • Bedarf an Wohnungen weiter vorhanden (Überhang Baugenehmigungen: 740.400) • Niedriges Zinsniveau „stabil“ • Neue Impulse durch das “Home-Office“ • Nachfrage hängt auch von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab • Investoren planen neu, Wohnungsbau wird davon profitieren • Impulse für den Stadtumbau (zeitverzögert) 17 18.02.2021
Die großen Branchen des Verarbeitenden Gewerbes und viele Dienstleistungsbereiche erwarteten für das vergangene Jahr einen Umsatzrückgang, der bis zu 15 Prozent erreichen könnte. Dies wird sich auf die Investitionen 2021 negativ auswirken. 18 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft Chancen − Bahnbau (2020: 6,6 Milliarden Euro = plus 5 Prozent mehr Mittel; 2021 Investitionszuschüsse über 7,3 Milliarden Euro − Wirtschaftstiefbau Risiken - Stillstand im (Fern-) Straßenbau (Autobahn GmbH)? • DEGES bleibt selbständig • BMVI: Finanzierung gesichert: Im Jahr 2023 sollen Investitionen in Höhe von 8,68 Milliarden Euro für deutsche Fernstraßen getätigt werden - Investitionen der Gebietskörperschaften (2020 Minus 2. Mrd. EUR)? - Rückgang des kommunalen Straßenbaus • Umsatzsteigerung bis 6/2020 ca. 10% aber • Es droht Orderrückgang - Rückgang bei Ausrüstungsinvestitionen • Auftragsvergabe Wirtschaftsbau im Mai: - 22% • Auftragsvergabe Wirtschaftsbau bis Juni 2020: - 4% - Rückgang im bisherigen Wachstumssegment „Reisen“ – Hotels (Übernachtungen seit 2010: plus 30%), Gaststätten, aber auch im Bereich Handel ( - Punktuelle Erhöhung: Logistikflächen für E-Commerce; Punkteller Rückgang: Mineralölindustrie - Preisniveau 19 18.02.2021
MITTELFRISTIGE AUSSICHTEN 20 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft 2021 ▪ Konjunkturpaket Bund: 130 Mrd. EUR ➢ Umsatzsteuersenkung (kein Effekt zu erwarten) ➢ AfA Anhebung / Verlustvortrag Lock-Down 2021? ➢ Vergaberecht ➢ Stützungsmaßnahmen Kommunen: ❖ Ausbau von Kindergärten, Ganztagsschulen, Sportstätten ❖ Gewerbesteuern - Übernahme der Ausfälle durch Bund und Länder ❖ Aber auch: Nutzungsausfälle kommunaler Einrichtungen (Messen, Flughäfen) ❖ Investitionsstau Kommunen: rd. 150 Mrd. EUR ▪ Immobilieninvestments weiterhin attraktiv ▪ Allgemeine Einschätzungen (Wirtschaftsforschungsinstitute, Bundesregierung, Bundesbank): BIP 2021 +3,2% bis + 5,1% Mögliches Szenario für 2021: nominale Stagnation der baugewerblichen Umsätze auf dem Niveau 2020, unter Berücksichtigung der Preise reales Minus von 2 Prozent. 21 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft Problemfall 2022? • Befürchtungen eines weiteren Auftragsrückgangs (Abbau der Reichweite) • Unsichere Finanzierungen (Kreditvergabe) • Unsichere Entwicklung der Kaufkraft privater Haushalte • Geringere finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen und wichtiger kommunaler Unternehmen • Dauerhafte Beeinträchtigung der Nachfrage in Bezug auf Büro- und Hotel-/Gastronomieimmobilien • Zusätzlicher Druck auf Grund des erwarteten Rückgangs der Baunachfrage in den anderen EU-Staaten Denkbares Ergebnis: allgemeiner Rückgang der Bautätigkeit und Verschlechterung der Preise Allgemeine Einschätzungen (Wirtschaftsforschungsinstitute, Bundesregierung, Bundesbank): BIP 2022 +2,5% bis + 4,5% 22 18.02.2021
Fazit 23 18.02.2021
Lage der Bauwirtschaft • Wesentliche Beeinträchtigungen der Bauwirtschaft in 2021 nicht zu erwarten, allerdings werden in 2021 die Parameter für die weitere Lage erkennbar, wichtig sind insbesondere der Auftragseingang und die damit einhergehende Preisentwicklung. • Derzeit bestehen Befürchtungen eher in Bezug auf 2022, da es in diesem Zeitraum Auswirkungen des reduzierten Auftragseingangs geben könnte. • Es bleibt aber abzuwarten, inwieweit zusätzliche Impulse diese Entwicklung abfedern können. 24 18.02.2021
Danke für die Aufmerksamkeit! 25
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