Länderinformation kompakt - Kroatien/Zagreb 1. Quartal 2021 - Eurocomm-PR
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eurocommpr.at * facebook.com/eurocommpr * twitter.com/EurocommPR Länderinformation kompakt Kroatien/Zagreb 1. Quartal 2021 Belgrade * Berlin * Bratislava * Budapest * Krakow * Ljubljana * Prague * Sarajevo * Sofia * Vienna * Zagreb
Inhaltsverzeichnis Länderinformation kompakt Kroatien/Zagreb .......................................................................................5 1. Statistische Daten Kroatien .........................................................................................................5 2. Statistische Daten Zagreb ...........................................................................................................8 3. Politische Daten Kroatien ............................................................................................................9 4. Politische Daten Zagreb ............................................................................................................18 5. Politische Daten der Wahlen .....................................................................................................20 6. Mediendaten .............................................................................................................................23 7. Wirtschaftsdaten Kroatien .........................................................................................................25 8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte............................................................................31 1. Quartal 2021 3/31
Länderinformation kompakt Kroatien/Zagreb 1. Statistische Daten Kroatien Karte des Landes © www.shutterstock.com Flagge und Wappen © www.dzs.hr © www.dzs.hr 1. Quartal 2021 5/31
Verfassung Datum: 1990 Erläuterung: Nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde die Verfassung am 21. Dezember 1990 erlassen. Die Verfassung wurde 1997, 2000, 2001, 2010 und 2013 geändert. Die kroatische Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 25. Juni 1991. EU-Beitritt Datum: 1. Juli 2013 Status: Mitglied Verwaltungsstruktur Staatsform: Republik Politisches System: Parlamentarische Demokratie Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Gespanschaften sind die größten administrativ-territorialen Einheiten. Sie werden von GespanschaftsvorsteherInnen geleitet, die bei Kommunalwahlen gewählt werden. Die Gespanschaften sind des Weiteren in 428 Gemeinden beziehungsweise 127 Städte unterteilt. Die Hauptstadt Zagreb hat zugleich den Status einer Gespanschaft. Städte Zagreb, 792.875 EinwohnerInnen Split, 178.192 EinwohnerInnen Rijeka, 128.735 EinwohnerInnen Osijek, 107.784 EinwohnerInnen Zadar, 75.082 EinwohnerInnen Bevölkerung Bevölkerungsdichte: 78 EinwohnerInnen/Quadratkilometer EinwohnerInnenzahl: 4.290.612 Feiertage 1. Jänner 2021: Neujahr 6. Jänner 2021: Heilige Drei Könige 4. April 2021: Ostern 5. April 2021: Ostermontag 1. Mai 2021: Tag der Arbeit 30. Mai 2021: Staatsfeiertag Kroatien 3. Juni 2021: Fronleichnam 22. Juni 2021: Tag des antifaschistischen Kampfes 5. August 2021: Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit 15. August 2021: Mariä Himmelfahrt 1. Quartal 2021 6/31
1. November 2021: Allerheiligen 18. November 2021: Gedenktag der Gefallenen im Heimatkrieg 25. Dezember 2021: Weihnachten 26. Dezember 2021: Weihnachten Währung Währung: Kroatische Kuna (HRK) Kurs: 1 Euro = 7,5389 Kroatische Kuna Stand vom: 15. Dezember 2020 Quellen Kroatisches Statistikamt (www.dzs.hr) Kroatische Nationalbank (www.hnb.hr) Kroatische Verfassung (www.usud.hr) Zensus 2001 (www.dzs.hr) Zensus 2011 (www.dzs.hr) 1. Quartal 2021 7/31
2. Statistische Daten Zagreb Stadtwappen © www.zagreb.hr Geografische Daten Längengrad: 15° 58' Osten Breitengrad: 45° 48' Norden Seehöhe: 122 Meter (nur Mittelwert verfügbar) Fläche: 641 Quadratkilometer Verwaltungsstruktur Verwaltungseinheit: Stadtbezirk Verwaltungseinheit (Landessprache): Gradska četvrt Anzahl gesamt: 17 Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Donji grad, Gornji grad-Medveščak, Trnje, Maksimir, Pešćenica-Žitnjak, Novi Zagreb-Ost, Novi Zagreb-West, Trešnjevka-Nord, Trešnjevka-Süd, Črnomerec, Gornja Dubrava, Donja Dubrava, Stenjevec, Podsused-Vrapče, Podsljeme, Sesvete, Brezovica Bevölkerung EinwohnerInnenzahl: 792.875 Quellen Stadt Zagreb (www.zagreb.hr) 1. Quartal 2021 8/31
3. Politische Daten Kroatien Aktuelle Regierungsbildung Aus den Parlamentswahlen vom 5. Juli 2020 ging die "Kroatische Demokratische Gemeinschaft" (HDZ) mit 66 Mandaten als stärkste Partei hervor. Am 23. Juli 2020 wurde der Präsident der HDZ, Andrej Plenković, erneut zum Premierminister gewählt. Seine Partei hat mit den acht Abgeordneten der kroatischen Minderheiten sowie jeweils einem Abgeordneten der "Kroatischen Volkspartei" (HNS) und der "Volkspartei – Reformisten" (NSR) die nötigen 76 Mandate für eine Mehrheit im Parlament. Am 23. Juli 2020 bestätigte das kroatische Parlament die neue kroatische Regierung. Das neue Kabinett wird neben dem Ministerpräsidenten noch 16 MinisterInnen und vier Vizeministerpräsidenten zählen. Im Vergleich zum vorherigen Kabinett gibt es vier neue MinisterInnen. Neben dem neuen Posten eines Vizeministerpräsidenten für gesellschaftliche Fragen und Menschenrechte waren die neue Ministerin für regionale Entwicklung und EU-Fonds, Nataša Tramišak (HDZ), und die künftige Ministerin für Tourismus und Sport, Nikolina Brnjac (HDZ), noch nicht Teil der Regierung. Der neue Minister für Wissenschaft und Bildung, Radovan Fuchs (HDZ), war bereits von 2009 bis 2011 Minister für Bildung. Einige Themenbereiche, die vorher als eigenständige Ressorts Ministerien waren (beispielsweise Verwaltung und Staatliches Eigentum), wurden anderen Ministerien zugeordnet. Der bisherige Minister für Umweltschutz und Energiewesen, Tomislav Ćorić (HDZ), wird das neugegründete Ministerium für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung leiten. Der bisherige Verwaltungsminister Ivan Malenica (HDZ) ist für die kommenden vier Jahre noch zusätzlich für den Justizbereich zuständig. Das Ministerium für Arbeit und Pensionswesen wird um den bislang selbständigen Bereich der Familie und Sozialpolitik erweitert − der frühere Arbeitsminister Josip Aladrović (HDZ) bleibt im Amt. Die bisherige Kulturministerin Nina Obuljen Koržinek (HDZ) bleibt auch weiterhin Ministerin, ihr Ministerium nennt sich Ministerium für Kultur und Medien. Eine Rotation gab es für den bisherigen Minister für staatliches Eigentum, Mario Banožić (HDZ). Er wird der neue Verteidigungsminister, während sein bisheriges Ressort an das Ministerium für Raumplanung und Bauwesen angedockt wird, an dessen Spitze der bisherige Wirtschaftsminister Darko Horvat (HDZ) kommt. Die restlichen Ministerien bleiben in ihrem Zuständigkeitsbereich gleich und werden weiterhin von denselben MinisterInnen wie bisher geführt. Interessant ist, dass die neue Regierung mit einem Durchschnittsalter von 47 Jahren die jüngste Regierung in der kroatischen Geschichte ist. Die nächsten Parlamentswahlen stehen in vier Jahren an. 1. Quartal 2021 9/31
Staatspräsident Mag. Zoran Milanović © Damir Krajač / CROPIX Parteizugehörigkeit: Bis zur Wahl: SDP; danach parteilos Geburtsdatum: 30. Oktober 1966 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 18. Februar 2020 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Master of Science für Europarecht (Universität Brüssel) Premierminister Andrej Plenković, M.Sc. © www.andrejplenkovic.com Parteizugehörigkeit: HDZ Geburtsdatum: 8. April 1970 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 23. Juli 2020 Amtsperiode: 2. Amtsperiode Ausbildung: M.Sc., Universität Zagreb Einzelne MinisterInnen Name (Partei) Ressort Amtsantritt Dr. Gordan Grlić Minister für auswärtige und europäische 23.7.2020 Radman (HDZ) Angelegenheiten Davor Božinović (HDZ) Vizeministerpräsident und Innenminister 23.7.2020 Zdravko Marić, M.Sc. Vizeministerpräsident und Finanzminister 23.7.2020 (parteilos) 1. Quartal 2021 10/31
Name (Partei) Ressort Amtsantritt Boris Milošević Vizeministerpräsident für gesellschaftliche Fragen und 23.7.2020 (SDSS) Menschenrechte Tomislav Medved Vizeministerpräsident und Minister für kroatische 23.7.2020 (HDZ) KriegsveteranInnen Dr. Mario Banožić Verteidigungsminister 23.7.2020 (HDZ) Dr. Vili Beroš (HDZ) Gesundheitsminister 23.7.2020 Darko Horvat (HDZ) Minister für Raumplanung, Bauwesen und staatliches 23.7.2020 Eigentum Dr. Tomislav Ćorić Minister für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung 23.7.2020 (HDZ) Mag. Oleg Butković Minister für Seewesen, Verkehr und Infrastruktur 23.7.2020 (HDZ) Josip Aladrović (HDZ) Minister für Arbeit, Rentenwesen, Familie und 23.7.2020 Sozialpolitik Ivan Malenica, M.Sc. Minister für Justizwesen und Verwaltung 23.7.2020 (HDZ) Dr. Radovan Fuchs Minister für Wissenschaft und Bildung 23.7.2020 (HDZ) Marija Vučković, M.Sc. Ministerin für Landwirtschaft 23.7.2020 (HDZ) Dr.in Nina Obuljen Ministerin für Kultur und Medien 23.7.2020 Koržinek (HDZ) Nataša Tramišak Ministerin für regionale Entwicklung und EU-Fonds 23.7.2020 (HDZ) Nikolina Brnjac (HDZ) Ministerin für Tourismus und Sport 23.7.2020 Parlamentsparteien Kroatische Demokratische Gemeinschaft/Hrvatska demokratska zajednica Parteikürzel: HDZ Internationale Mitgliedschaften: Die HDZ ist Mitglied der Europäischen Volkspartei. © www.hdz.hr Sozialdemokratische Partei/Socijaldemokratska partija Hrvatske Parteikürzel: SDP Internationale Mitgliedschaften: Die SDP ist Mitglied der sozialistischen Internationalen. 1. Quartal 2021 11/31
© www.sdp.hr Brücke unabhängiger Listen/Most nezavisnih lista Parteikürzel: MOST Internationale Mitgliedschaften: Keine © https://most-nl.com/ Kroatische Volkspartei – die Liberaldemokraten/Hrvatska narodna stranka – Liberalni demokrati Parteikürzel: HNS Internationale Mitgliedschaften: Die HNS ist Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). © www.hns.hr Kroatische Christdemokratische Partei/Hrvatska demokršćanska stranka Parteikürzel: HDS Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.demokrscanihds.hr Kroatische Bauernpartei/Hrvatska seljačka stranka Parteikürzel: HSS Internationale Mitgliedschaften: Die HSS ist Mitglied der Europäischen Volkspartei. 1. Quartal 2021 12/31
© www.hss.hr Istrische Demokratische Versammlung/Istarski demokratski sabor Parteikürzel: IDS Internationale Mitgliedschaften: Die IDS ist Mitglied Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). © www.ids-ddi.hr Serbische Demokratische Unabhängige Partei/Samostalna demokratska srpska stranka Parteikürzel: SDSS Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.sdss.hr Kroatische Pensionistenpartei/Hrvatska stranka umirovljenika Parteikürzel: HSU Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.hsu.hr Volkspartei – Reformisten/Narodna stranka – reformisti Parteikürzel: NSR Internationale Mitgliedschaften: Keine 1. Quartal 2021 13/31
© www.reformisti.hr Kroatische Sozialliberale Partei/Hrvatska socijalno-liberalna stranka Parteikürzel: HSLS Internationale Mitgliedschaften: Die HSLS ist Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). © www.hsls.hr Kroatische Konservative Partei/Hrvatska konzervativna stranka Parteikürzel: HKS Internationale Mitgliedschaften: Mitglied der Europäischen Konservativen und Reformer © https://konzervativci.hr/ Kroatische Eiche – Bewegung für ein erfolgreiches Kroatien/Hrast – Pokret za uspješnu Hrvatsku Parteikürzel: HRAST Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.h-rast.hr Wir können's! – Politische Plattform/Možemo! – Politička platforma Parteikürzel: M Internationale Mitgliedschaften: Keine 1. Quartal 2021 14/31
© www.mozemo.hr FOKUS/FOKUS Parteikürzel: FOKUS Internationale Mitgliedschaften: Keine © https://fokusnabitno.com/ Kroatische Souveränisten/Hrvatski suverenisti Parteikürzel: HS Internationale Mitgliedschaften: Keine © https://suverenisti.hr/ Neue Linke/Nova ljevica Parteikürzel: NL Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.facebook.com/novaljevica.hr Klug/Pametno Parteikürzel: P Internationale Mitgliedschaften: "Pametno" ist Mitglied der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE). 1. Quartal 2021 15/31
© www.pametno.org Partei mit Vor- und Nachnamen/Stranka s imenom i prezimenom Parteikürzel: STRIP Internationale Mitgliedschaften: - © https://strankasimenomiprezimenom.hr/ Block für Kroatien/Blok za Hrvatsku Parteikürzel: BHR Internationale Mitgliedschaften: Keine © https://blokzahrvatsku.hr/ Bürgerlich-Liberaler Verband/Građansko-liberalni savez Parteikürzel: GLAS Internationale Mitgliedschaften: Keine © GLAS Arbeiterfront/Radnička fronta Parteikürzel: RF Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.radnickafronta.hr 1. Quartal 2021 16/31
Vaterlandsbewegung/Domovinski pokret Parteikürzel: DP Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.domovinskipokret.hr Wichtige sonstige Parteien Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei/Bandić Milan 365, Stranka rada i solidarnosti Parteikürzel: 365RIS Internationale Mitgliedschaften: Keine © www.365ris.hr 1. Quartal 2021 17/31
4. Politische Daten Zagreb Aktuelle Stadtregierung: Die aktuelle Legislaturperiode des Bürgermeisters der Stadt Zagreb, Milan Bandić begann am 3. Juni 2017. Der Bürgermeister leitet die Stadtverwaltung. Ihm sind zwei Vizebürgermeisterinnen sowie 22 AmtsleiterInnen unterstellt. Bürgermeister Dipl.-Pol. Milan Bandić Bürgermeister © www.milanbandic365.hr Parteizugehörigkeit: Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei Geburtsdatum: 21. November 1955 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 10. Juni 2017 Amtsperiode: 6. Amtsperiode Ausbildung: Diplom-Politologe (Universität Zagreb) Vizebürgermeisterinnen Mag.a Jelena Pavičić Vukičević Stellvertretende Bürgermeisterin © www.zagreb.hr Ressort: Gesellschaftliche Angelegenheiten Parteizugehörigkeit: Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei Geburtsdatum: 2. September 1975 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 10. Juni 2017 Amtsperiode: 1. Amtsperiode 1. Quartal 2021 18/31
Ausbildung: Magisterstudium der Kroatischen Sprache und Literatur sowie der Vergleichenden Literaturwissenschaft (Universität Zagreb) Dr.in Olivera Majić Stellvertretende Bürgermeisterin © www.zagreb.hr Ressort: Wirtschaftsbereich Parteizugehörigkeit: K.A Geburtsdatum: 6. Dezember 1960 Beginn der aktuellen Amtsperiode: 10. Juni 2017 Amtsperiode: 1. Amtsperiode Ausbildung: Doktorstudium der Politikwissenschaften Oberste Verwaltungsstelle Beschreibung: In der Zagreber Stadtverwaltung existiert die Position der Magistratsdirektorin beziehungsweise des Magistratsdirektors nicht. Bis 2009 existierte der Posten der Sekretärin beziehungsweise des Sekretärs der Stadtregierung, die dem Posten einer Magistratsdirektorin beziehungsweise eines Magistratsdirektors entsprach. Diese wurde jedoch durch die Einführung des direkten Wahlsystems für das BürgermeisterInnenamt abgeschafft. 1. Quartal 2021 19/31
5. Politische Daten der Wahlen Parlamentswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2024 Termin der letzten Wahlen: 5. Juli 2020 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 46,9 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 5. Juli 2020 wurden in Kroatien Parlamentswahlen organisiert. Obwohl die Umfragen keine klaren Mehrheitsverhältnisse voraussagten, konnte die konservative "Kroatische Demokratische Gemeinschaft" (HDZ) mit ihren Koalitionspartnern – der "Kroatischen Sozialliberalen Partei" (HSLS) und der "Kroatischen Christdemokratischen Partei" (HDS) – 43,7 Prozent der Mandate im 151 Abgeordneten zählenden Parlament für sich verbuchen. Mit acht Abgeordneten der kroatischen Minderheiten sowie jeweils einem Abgeordneten der "Kroatischen Volkspartei" (HNS) und der "Volkspartei – Reformisten" (NSR) verfügte die HDZ über die nötigen 76 Mandate zur Bildung einer Mehrheit. Eine weitere Gewinnerin der Wahlen ist die linke Plattform "Možemo!" (M), die in Zagreb sogar die "Sozialdemokratische Partei" (SDP) überholen konnte. Auch landesweit fuhr die SDP ihr schlechtestes Ergebnis seit den Parlamentswahlen 1995 ein und konnte nur 27,2 Prozent der Mandate für deren "Restart-Koalition" verbuchen. Der SDP-Parteichef, Davor Bernardić, kündigte daraufhin seinen Rücktritt an. Weitere Verlierer waren die neugegründete rechte Partei "Vaterlandsbewegung" (DP) sowie der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić, deren Partei "365RIS" diesmal kein einziges Mandat erhalten hat. © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. Präsidentschaftswahlen Termin der nächsten Wahlen: 2025 Termin der letzten Wahlen: 5. Jänner 2020 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 55,00 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Im ersten Wahlgang der ordentlichen Wahlen am 22. Dezember 2019 wurde zwischen elf KandidatInnen gewählt. In der Stichwahl traten zwei KandidatInnen gegeneinander an. Am 5. Jänner 2020 wurde der Kandidat der oppositionellen "Sozialdemokratischen Partei" (SDP), Zoran Milanović zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Er konnte die amtierende 1. Quartal 2021 20/31
Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (parteilos) bezwingen. Milanović lag bereits nach dem ersten Wahlgang an erster Stelle. © Die Grafik wurde von Eurocomm-PR erstellt Kommunalwahlen Termin der nächsten Wahlen: 2021 Termin der letzten Wahlen: 21. Mai 2017 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 47,62 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 21. Mai 2017 fanden in Zagreb die ordentlichen Kommunalwahlen statt, bei denen keine Partei im Stadtparlament die Mehrheit erlangen konnte. Der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić bildete im Juli 2017 eine Koalition mit der konservativen "Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft" (HDZ) und der rechtsradikalen Partei "Unabhängige für Kroatien" (NHR). © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. 1. Quartal 2021 21/31
BürgermeisterInnenwahlen Termin der nächsten Wahlen: 2021 Termin der letzten Wahlen: 4. Juni 2017 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 41,14 Prozent. Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 21. Mai 2017 wurden im Rahmen der Kommunalwahlen BürgermeisterInnenwahlen organisiert. Im ersten Wahlgang wurde zwischen acht KandidatInnen gewählt. In der Stichwahl am 4. Juni 2017 konnte sich der amtierende Bürgermeister Milan Bandić knapp gegen die gemeinsame Kandidatin der "Sozialdemokratischen Partei" (SDP), der "Kroatischen Volkspartei" (HNS), der "Kroatischen Pensionistenpartei" (HSU), der Partei "Vorwärts Kroatien!" (NH) und der "Pensionistenpartei" (SU) Anka Mrak-Taritaš durchsetzen. © Die Grafik wurde von Eurocomm-PR erstellt. EU-Wahlen Termin der nächsten Wahlen: 2024 Termin der letzten Wahlen: 26. Mai 2019 Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 29,86 Prozent. © Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt. 1. Quartal 2021 22/31
6. Mediendaten Mediensituation Entwicklung seit der Wende 1989 Nach dem Zerfall Jugoslawiens ist die Zahl der Medien enorm angestiegen, jedoch ist es gleichzeitig zu einem spürbaren Qualitätsverfall gekommen. Während einige Tageszeitungen, die vor der Wende aktiv waren, erfolgreich privatisiert wurden und heute noch aktiv sind, mussten andere geschlossen werden. In den 22 Jahren seit der kroatischen Unabhängigkeit ist es zur Gründung, jedoch gleichzeitig zur Schließung von zahlreichen Printmedien gekommen. Das wird durch die Tatsache begründet, dass die Printmedien am ehesten unter der privaten Marktwirtschaft leiden. Die kroatischen Medien existierten praktisch 15 Jahre ohne jegliche Kontrolle. Erst im Jahr 2004 wurde ein Mediengesetz verabschiedet, das Ordnung in den Sektor bringen sollte. Hier wurden zum ersten Mal auch ethische Prinzipien in der Redaktionspolitik erwähnt. Jedoch wurde der "Kroatische Medienrat", der die Einhaltung des Mediengesetzes überwacht, erst im Jahr 2011 gegründet. Weitere wichtige Gesetze für die kroatischen Medien sind das "Gesetz über elektronische Medien" aus dem Jahr 2009, das zur Gründung des "Elektronischen Medienrates" geführt hat, sowie das "Rundfunkgesetz" aus dem Jahr 2010. Heute kämpfen die kroatischen Medienkonzerne vor allem mit marktwirtschaftlichen Problemen. Der boomende Onlinebereich sowie die seit Jahren andauernde Wirtschaftskrise hat sowohl den Printmedien, als auch den privaten elektronischen Medien erhebliche Umsatzverluste beschert. Hinzu kommt die Tatsache, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk Jahr für Jahr Millionenverluste macht und vom kroatischen Staat immer wieder finanziell unterstützt werden muss. Dies sorgt für Wettbewerbsverzerrung, da die privaten elektronischen Medien nicht die gleichen Chancen haben und Jahr für Jahr Verluste einfahren. Pressefreiheit in Kroatien Zwar besteht laut dem kroatischen Mediengesetz eine allgemeine Pressefreiheit, jedoch sieht die Realität anders aus. Laut einer Umfrage der internationalen Organisation "Reporter ohne Grenzen" belegte Kroatien 2018 im Vergleich mit 180 Staaten den 69. Platz. Hinzu kommt, dass die kroatischen Medien noch keine EU-Richtlinien in ihre tägliche Arbeit integriert haben. Auflagenzahlen Die Auflagenzahlen der kroatischen Medien sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Rundfunkgebühren Der Kroatische Rundfunk wird teilweise durch die Erhebung von Rundfunkgebühren finanziert, die pro Fernseh- oder Radioapparat berechnet werden und pro Haushalt 80 Kroatische Kuna/11 Euro monatlich betragen. 1. Quartal 2021 23/31
Quellen Alexa – The Web Information Company (www.alexa.com) Kroatische Journalistengewerkschaft (www.hnd.hr) Kroatische Agentur für elektronische Medien (www.e-mediji.hr) Kroatischer Rundfunk (www.hrt.hr) 1. Quartal 2021 24/31
7. Wirtschaftsdaten Kroatien Wirtschaftseckdaten 2020 Österreich 2018 2019 (Prognose) 2019 Eckdaten BIP (Mio. EUR) 51.950 54.238 48.558 398.520 BIP pro Kopf (EUR) 12.699 13.335 11.987 44.900 Wirtschaftswachstum real in % des BIP 2,8 2,9 -9,6 1,7 Privatkonsum, Veränderung in % 3,3 3,5 -6,7 1,5 Leistungsbilanz in % des BIP 1,8 2,7 -3,9 2,6 Arbeitslosigkeit in % 8,5 6,6 9,0 4,5 Inflation in % 1,6 0,8 0,1 1,5 Budget Kroatien Österreich Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR) 24.049 25.683 17.327 195.100 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 23.920 25.469 20.603 192.181 Budgetsaldi in % des BIP 0,25 0,39 -6,53 0,7 Staatsschulden in % des BIP 74,3 72,8 86,6 69,9 Zagreb Wien Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR) 1.205 1.357 1.537 15.497 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR) 1.259 1.433 1.503 15.685 Budgetüberschuss/Defizit (+/-) (Mio. EUR) -54 -76 34 -188 Handel/Investitionen Export (Mio. EUR) 14.751 15.350 13.372 153.800 Import (Mio. EUR) 23.887 25.154 19.029 158.000 Exportquote in % des BIP (Waren) 28,4 28,3 27,5 38,6 Handelsbilanz (Mio. EUR) -9.136 -9.804 -5.657 -4.200 Handelsbilanz in % des BIP -17,6 -18,1 -11,6 -1,1 Direktinvestitionen Ausland (Mio. EUR) 1.074 1.278 - 4.147 Quellen: EU-Kommission, wiiw, Kroatische Nationalbank, Stadt Zagreb, Kroatisches Finanzministerium, WKO Aktueller Überblick Wirtschaftliche Entwicklung bis zur CoViD-19-Krise 2019 stieg die Wirtschaftsleistung Kroatiens solide, und zwar um 2,9 Prozent. Wachstumsmotor waren vorwiegend der Privatkonsum, der von steigenden Löhnen und höherer Beschäftigung profitiert, sowie der Tourismus und die Exporte. Die Warenexporte stiegen laut "EU-Direktion für Wirtschaft und Finanzen" im Jahr 2019 um rund 4,1 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Allerdings wurden, wie in den 1. Quartal 2021 25/31
Jahren davor, deutlich mehr Waren importiert (gut 25 Milliarden Euro), was die Außenhandelsbilanz mit etwa 9,8 Milliarden Euro stark negativ ausfallen ließ. Mehr als kompensiert wurde das jedoch durch die positive Entwicklung der Dienstleistungsexporte, und dort vorwiegend beim Tourismus. Somit fiel auch die Leistungsbilanz positiv aus, diese betrug 2019 +2,7 Prozent. Der Tourismus spülte 2019 rund 11 Milliarden Euro in die Kassen mit einem Wachstum von 5 Prozent bei den Ankünften und 2 Prozent bei den Nächtigungen. Somit ist der Tourismus mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Bruttoinlandsprodukt der wichtigste Wirtschaftszweig in Kroatien. Der Privatkonsum und die erfolgreiche Tourismussaison hatten 2019 positive Folgen für die Budgeteinnahmen, da rund die Hälfte der Einnahmen des Staatshaushalts durch die Mehrwertsteuer und Verbrauchssteuern erzielt werden. Dies führte zu einer weiteren Senkung der Staatsschulden. Laut "EU-Direktion für Wirtschaft und Finanzen" sank die kroatische Staatsverschuldung von 78 Prozent (2017) auf 72,8 Prozent (2019). Die stabilen Staatsfinanzen schlugen sich in einer Verbesserung des kroatischen Kreditratings im Jahr 2019 nieder. Die großen Rating-Agenturen hoben Kroatiens Kreditwürdigkeit im März 2019 an: "Moody’s" stufte das Land auf "Ba2 mit positivem Ausblick" ein, "Standard & Poor´s" und "Fitch" bewerteten es mit "BBB-". Somit erhält das Land das Gütesiegel "Investment Grade". Begründet wurden die Bewertungen mit der positiven Budget- und Wirtschaftsentwicklung, dem stabilen Ausblick und dem angestrebten Euro-Beitritt. Als bremsende Faktoren für eine noch deutlichere Verbesserung der Ratings gelten unzureichende Strukturreformen. Die Arbeitslosenrate lag 2017 noch bei 11,2 Prozent, bis Ende 2019 sank sie auf 6,6 Prozent. Gründe für die positive Entwicklung sind das Wirtschaftswachstum, ausgezeichnete Tourismussaisonen, aber auch Emigration. Sinkende Arbeitslosenzahlen lassen auch die Löhne steigen. Das durchschnittliche kroatische Nettogehalt betrug im Oktober 2019 6.418 Kroatische Kuna (870 Euro). Der seit 1.Jänner 2020 geltende Brutto-Mindestlohn beläuft sich auf 4.062 Kroatische Kuna (545 Euro). Wirtschaftskrise und Antikrisen-Maßnahmen Die kroatische Regierung leitete Mitte März 2020 den Lockdown ein und stellte in weiterer Folge Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen zur Verfügung. In Kroatien ist von der Krise vor allem der Dienstleistungssektor betroffen, und dort an erster Stelle die Tourismusunternehmen und Gastwirtschaften. Unternehmen, welche einen 20-prozentigen Einnahmenrückgang verzeichneten oder die auf behördliche Anordnung schließen mussten, konnten pro ArbeitnehmerIn eine Subvention in Höhe von zunächst monatlich 4.062 Kroatischen Kuna netto (circa 541 Euro) beantragen – ein Betrag, der im April, rückwirkend für März, auf 5.460 Kroatische Kuna netto (circa 728 Euro) angehoben wurde. Zunächst war ein Entlassungsverbot an die Nutzung der Förderung geknüpft (bei Verstößen mussten die erhaltenen Fördermittel zurückgezahlt werden), aber im Mai wurde davon Abstand genommen. Nun ist eine Rückzahlung nur für den Fall der Ausschüttung von Dividenden für das Geschäftsjahr 2020 vorgesehen. Zunächst galt die Hilfsmaßnahme bis Ende Mai und wurde für bestimmte Bereiche (ReiseveranstalterInnen, Gastwirtschaft, Eventindustrie) bis Juni verlängert. Nun wurde sie jedoch bis 31. Dezember 2020 verlängert und die Kriterien wurden revidiert. Unternehmen mit mindestens 20 Prozent Umsatzeinbußen können eine viertägige Arbeitswoche einführen. Im Gegenzug erhalten sie vom Staat pro ArbeitnehmerIn eine Subvention von 2.000 Kroatischen Kuna (rund 265 Euro). Auch für Kleinunternehmen (weniger als neun Angestellte) mit mindestens 50 Prozent Umsatzeinbußen wurde eine Subvention in derselben Höhe eingeführt (und sie wurden von Beitragszahlungen befreit). An Unternehmen mit mindestens 60 Prozent Umsatzeinbußen werden 4.000 Kroatische Kuna (531 Euro) pro ArbeitnehmerIn ausbezahlt (sie sind ebenfalls von Beitragszahlungen befreit). Für diese Hilfe können sich auch Unternehmen bewerben, die durch Beschluss des Nationalen Krisenstabs 1. Quartal 2021 26/31
geschlossen werden (die Höhe pro ArbeitnehmerIn hängt von der Dauer der Schließung ab, normalerweise zwei oder vier Wochen, also 2.000 oder 4.000 Kroatische Kuna). Wie viel Geld für diese Maßnahme insgesamt vorgesehen ist, wurde nicht veröffentlicht. Jedoch wurden bis Ende August 877 Millionen Euro ausgegeben, der Großteil davon (88 Prozent) bis einschließlich Mai. Weiters wurde beschlossen, für Unternehmen mit Umsatzeinbußen von über 50 Prozent und weniger als 7,5 Millionen Kroatische Kuna (1 Million Euro) Umsatz Lohnsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge im Zeitraum April bis Juni zu erlassen. Unternehmen, welche Einbußen zwischen 20 und 50 Prozent verzeichneten, können die ausstehenden Lohnsteuer- und Sozialversicherungsbeiträge in einem Zeitraum von 24 Monaten zinsfrei begleichen. Ein Novum wurde bei der Begleichung der Umsatzsteuer eingeführt. Statt im Voraus, sofort nach Ausstellen der Rechnung, können Unternehmen diese in Zukunft erst im Nachhinein, nachdem die Rechnung bezahlt wurde, begleichen. Laut Hilfspaket vom 11. Dezember wird für geschlossene Betriebe (derzeit nur Gastwirtschaft und Sportunternehmen) weiterhin pro ArbeitnehmerIn circa 531 Euro an Lohnunterstützung, sowie Steuer- und Beitragszahlungen übernommen. Es wird erwartet, dass hierfür ein Betrag von rund 62,5 Millionen Euro von staatlicher Seite aufgebracht werden muss. Außerdem werden diesen Betrieben auch die Fixkosten (Miete, Betriebskosten und so weiter) vollständig oder teilweise erstattet. Dafür sind rund 33 Millionen Euro vorgesehen. Ein Liquiditätskreditprogramm, das für die Exportwirtschaft und den Tourismussektor Überbrückungskredite zur Verfügung stellt, hat die "Kroatische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung" im April in Zusammenarbeit mit kommerziellen Banken gestartet. Es hat ein Volumen von insgesamt 9,21 Milliarden Kroatischen Kuna (circa 1,22 Milliarden Euro) und wird in Zusammenarbeit mit 13 kommerziellen Banken abgewickelt. Von sieben Programmen sind sechs noch immer am Laufen (für den Tourismussektor ist die Frist zur Beantragung am 5. Juni 2020 ausgelaufen). Die "Kroatische Agentur zur Finanzierung von Klein- und Mittelbetrieben", die HAMAG-BICRO, hat bis 31. Dezember 2020 ein Moratorium für alle von Klein- und Mittelbetrieben bei ihr aufgenommenen Kredite eingeführt. Weiters wurde im April auch mit den kroatischen Banken ein dreimonatiges Moratorium auf die Rückzahlung aller anderen Kredite vereinbart. Die Voraussetzung für die Inanspruchnahme dieses Zahlungsstopps war, dass die KreditnehmerInnen ihre bisherigen Verpflichtungen regelmäßig erfüllt haben und dass die Corona-Krise zu Verdiensteinbußen geführt hat. Das Kreditprogramm macht insgesamt 900 Millionen Kroatische Kuna (circa 119 Millionen Euro) aus. Dieses Moratorium läuft noch immer, wurde jedoch revidiert. Bis 30. September 2020 gilt es für alle Kredite. Bis 31. Dezember 2020 dauert es für Unternehmen, die einen Umsatzrückgang unter bestimmten Kriterien vorweisen können. Bis einschließlich 30. Juni 2021 dauert das Moratorium für Unternehmen aus dem Tourismussektor. Über die HAMAG-BICRO wird außerdem eine zusätzliche Kreditlinie im Wert von umgerechnet etwa 172 Millionen Euro für Unternehmen mit Liquiditätsproblemen organisiert. Mikro- sowie Klein- und Mittelbetriebe können bis zu circa 50.000 Euro mit einem Zinssatz von 0,25 Prozent, einer Gratisperiode von zwölf Monaten und einer maximalen Laufzeit von fünf Jahren beantragen. Um die Liquidität des Finanzsektors zu gewährleisten, wurde zum ersten Mal ein Programm zum Kauf von kroatischen Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt gestartet. Diese Staatsanleihen waren im Besitz diverser kroatischer Banken. Die Kroatische Nationalbank hat im ersten Halbjahr 2020 kroatische Staatsanleihen im Wert von 17,7 Milliarden Kroatischen Kuna (circa 2,34 Milliarden Euro) aufgekauft. Durch diese Maßnahme wurde der kroatische Finanzsektor mit Liquidität versorgt. Das Programm läuft je nach Bedarf weiter. Weiters senkte die Nationalbank auch den Anteil der erforderlichen Mindestreserven der Banken von 12 auf 9 Prozent, was sich ebenfalls positiv auf die Liquidität der Finanzinstitute auswirkte. Da im März zeitweilig Druck auf die Abwertung der kroatischen Währung gemacht wurde, stützte die Nationalbank den Kurs der Kroatischen Kuna mit mehreren 1. Quartal 2021 27/31
Devisenverkäufen. Im April wurde ein Devisenswap im Anlassfall im Wert von 2 Milliarden Euro mit der Europäischen Zentralbank vereinbart, wonach der Druck auf den Wechselkurs gegenüber dem Euro abnahm und der Kurs sich heute in etwa wieder auf dem Niveau von Jahresbeginn befindet. Die Stadt Zagreb hat bis 30. Juni die Zahlung von Pacht beziehungsweise Miete für städtische Räumlichkeiten sowie die Gebühr zur Nutzung von öffentlichen Flächen für Schanigärten erlassen. Außerdem wurde die Müllgebühr für Unternehmen um 30 Prozent reduziert. Wirtschaftliche Auswirkungen der CoViD-19-Pandemie Trotz der Antikrisen-Maßnahmen brach die Wirtschaftsleistung des Landes im 2. Quartal 2020 mit rund 15 Prozent massiv ein. Ab dem 3. Quartal war die Wirtschaft wieder auf Erholungskurs, der aber von der zweiten Pandemie-Welle im Herbst unterbrochen wurde. Für das Gesamtjahr liegen noch keine endgültigen Zahlen vor, die "EU-Generaldirektion für Wirtschaft und Finanzen" geht aber von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts für 2020 von 9,6 Prozent aus. Die Arbeitslosigkeit stieg von 6,6 auf 9 Prozent. Betroffen sind vor allem die Sektoren Gastronomie und Tourismus. Der Privatkonsum schrumpfte um 6,7 Prozent und die Exporte gingen um 12,9 Prozent zurück. Das Budgetdefizit erreichte 6,5 Prozent, die Staatsverschuldung erhöhte sich um 13,8 Prozentpunkte von 72,8 auf 86,6 Prozent. Die meisten Unternehmen verschoben ihre für 2020 geplanten Investitionen auf die Zeit nach der Pandemie, öffentliche Investitionen, die großteils durch EU- Förderungen finanziert werden, wurden im vorgesehenen Umfang fortgeführt Investitionen Die Bruttoanlageinvestitionen zogen in den vergangenen zwei Jahren an. Ihr Wachstum betrug 2018 4,1 Prozent. Diese Tendenz beschleunigte sich 2019 weiter auf rund 8 Prozent. Ein großer Teil der Investitionsaktivitäten bezog sich auf Neu- und Modernisierungsvorhaben im Tourismussektor. Diese positive Entwicklung dürfte sich 2020 aber abschwächen. Kroatien profitiert jedoch auch von EU- Fördergeldern, die seit 2019 verstärkt abgerufen werden, etwa bei der Kofinanzierung von Infrastrukturvorhaben im Transportsektor (zum Beispiel Bau und Modernisierung von Bahnstrecken) oder bei Projekten im Abwasser- und Abfallbereich. In der Förderperiode 2014 bis 2020 stehen Kroatien EU-Mittel in Höhe von insgesamt 10,8 Milliarden Euro zur Verfügung. Kroatien ist stark von EU-Förderungen abhängig – circa 80 Prozent der öffentlichen Investitionen werden durch EU-Mittel finanziert. 1. Quartal 2021 28/31
Wirtschaftsbeziehungen zu Österreich Österreichs Außenhandel mit Kroatien Veränderung zum Vorjahr 2018 2019 in % Österreichische Warenexporte (Mio. 1.318 +1,2 1.336 EUR) Österreichische Warenimporte (Mio. 709 -9,3 643 EUR) Außenhandelsbilanz (Mio. EUR) 609 - 693 Quelle: WKO Im Jahr 2019 stiegen die Exporte aus Österreich nach Kroatien auf 1.336 Millionen Euro (+1,2 Prozent), während die Importe aus Kroatien auf 643 Millionen Euro schrumpften (-9,3 Prozent). Somit stieg die traditionell positive österreichische Außenhandelsbilanz mit Kroatien weiterhin, und zwar auf 693 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete der Außenhandel mit Kroatien krisenbedingt einen deutlichen Rückgang: Von Jänner bis einschließlich Juni gingen die österreichischen Exporte um 12,1 Prozent auf 605 Millionen Euro und die Importe um 13,5 Prozent auf 287 Millionen Euro zurück. Die größten Exportpositionen waren Leder, Holz inklusive Bahnschwellen, Arzneiwaren, Papier und Pappe, Metallwaren und Bekleidung. Die stärksten Importpositionen waren Kfz-Teile und Zubehör, Schuhe, Stromverteiler, Wälzlager und Möbel. Österreich zweitgrößter Auslandsinvestor Laut Angaben der "Österreichischen Nationalbank" betragen die kumulierten österreichischen Direktinvestitionen in Kroatien per Ende 2019 fast 4 Milliarden Euro. Das macht etwa 12 Prozent aller Auslandsinvestitionen in Kroatien aus. Damit reiht sich Österreich auf den zweiten Platz nach den Niederlanden (6,9 Milliarden Euro). Etwa 650 österreichische Niederlassungen in fast allen Sektoren beschäftigen laut WKO 27.000 ArbeitnehmerInnen. Unter den 100 größten Unternehmen Kroatiens finden sich einige österreichische Niederlassungen, darunter "A1", "Erste & Steiermärkische Bank", "Raiffeisenbank", "Boxmark", "XXX Lutz", "Aluflexpack" und "Alca". Zu den jüngeren österreichischen Investitionen in Kroatien gehören: Im September 2016 öffnete Istriens größtes Einkaufszentrum in Pula – die Investition einer kroatischen Tochter der österreichischen MID-Gruppe. "Supernova" übernahm in Kroatien weitere Retailzentren und kommt nun auf insgesamt zwölf Retailzentren beziehungsweise Shoppingmalls. VALAMAR, der größte Tourismusinvestor Kroatiens und Marktführer im Tourismus, eröffnete im Sommer 2017 ein neues Familienresort in Rabac und plant weitere Investitionen. "SPAR Kroatien" übernahm 2017 alle 60 "Billa"-Filialen in Kroatien. Mit Mitte 2017 war das Rebranding der "Billa"- Filialen abgeschlossen. Der Maschinenbauer KOSTWEIN erweitert seine Fertigung in Varaždin. 1. Quartal 2021 29/31
Chancen für österreichische Unternehmen Chancen für österreichische Unternehmen bieten sich in praktisch allen Bereichen, insbesondere aber in den mit EU-Mitteln geförderten Schwerpunkt-Sektoren Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft und Verkehrsinfrastruktur. Im Wasser-/Abwasserbereich gibt es einen Rückstau bei Projekten, von welchen 2019 viele endlich ausgeschrieben wurden. Die Abfallwirtschaftsstrategie setzt stärker auf getrennte Sammlung und Recycling. Auch die sich leider schlecht entwickelnde Landwirtschaft bildet einen Schwerpunkt. Hier sind EU-Förderungen wieder angelaufen, welche aufgrund von Unregelmäßigkeiten bei der Fördervergabe auf Eis gelegt waren. Im Verkehrswesen wird der Ausbau von Eisenbahnstrecken im Rahmen der europäischen Korridore vorangetrieben. Auch im Straßenbau, beim Ausbau von Flughäfen und Häfen sind weitere Ausschreibungen zu erwarten. Förderausschreibungen für kroatische Firmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (zum Beispiel Anschaffung von Maschinen und IT-Ausrüstung, Bau von Gebäuden für Produktionsunternehmen und andere) sowie für EU-finanzierte Aufträge (Projektierung von Kläranlagen, Abfallwirtschaft, Ausbau von Eisenbahnstrecken und so weiter) bieten Chancen für österreichischen Zulieferungen. Auch im Tourismus wird weiterhin investiert, sowohl durch den Privatsektor in Hotels und Campingplätze, als auch durch den öffentlichen Sektor in BesucherInnenzentren, Nationalparks und andere öffentliche Infrastruktur. Quellen EU-Kommission (http://ec.europa.eu) Wirtschaftskammer Österreich (www.www.wko.at) Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (www.wiiw.ac.at) Kroatische Nationalbank (www.hnb.hr) Kroatisches Statistikamt (www.dzs.hr) 1. Quartal 2021 30/31
8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte Kooperationsabkommen Es gibt kein aktuelles Kooperationsabkommen zwischen der Stadt Wien und Zagreb. Interessensschwerpunkte Abfallwirtschaft Gesundheit und Soziales Verkehr Kultur Infrastruktur Erwünschte Zusammenarbeit in den Bereichen Abfallwirtschaft Wohnbau beziehungsweise nachhaltiger Hochbau Kultur Stadtentwicklung mit besonderem Schwerpunkt Verkehrsentwicklung Informations- und Kommunikationstechnologie 1. Quartal 2021 31/31
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