Große Anfrage - Hamburgische Bürgerschaft

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BÜRGERSCHAFT
DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG                                Drucksache   20/9876
20. Wahlperiode                                                                        03.12.13

                                     Große Anfrage
            der Abgeordneten Dr. Anjes Tjarks, Martin Bill, Phyliss Demirel, Olaf Duge,
                Dr. Eva Gümbel, Jens Kerstan (GRÜNE) und Fraktion vom 07.11.13

                              und   Antwort des Senats

         Betr.:   Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA)

                  Der Umsatz der HHLA wuchs im ersten Halbjahr 2013 um 1,6 Prozent leicht
                  auf 575 Millionen Euro. Der Gewinn verringerte sich dagegen deutlich um
                  31 Prozent.

                  Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:

         Der Senat beantwortet die Fragen teilweise aufgrund von Angaben der Hamburger
         Hafen und Logistik AG (HHLA), der Hamburg Port Authority AöR (HPA), dem Hafen
         Hamburg Marketing e.V. (HHM) und der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermö-
         gens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV).
         Die HHLA ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Fragen in Bezug auf die HHLA
         werden beantwortet, soweit die Antworten öffentlich bekannt gemacht wurden, da die
         HHLA Fragen ihrer Aktionäre aus aktienrechtlichen Gründen einheitlich auf der jährli-
         chen Hauptversammlung beantwortet. Die Verfügbarkeit von Konzerndaten ist erst
         seit den Vorbereitungen zur Teilprivatisierung gegeben, also beginnend mit dem Jahr
         2007. Daher wurden bei Fragen, die sich auf Konzerndaten beziehen, die Daten ab
         2007 aufgeführt.
         Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt:
                  1.   Welche Bedeutung hat die HHLA – also die HHLA-Holding als auch alle
                       ihre Beteiligungen – aus Sicht des Senats für Hamburg?
         Die HHLA ist der größte Umschlagbetrieb im Hamburger Hafen. Sie steht wie der
         gesamte Hafen im intensiven nationalen und internationalen Wettbewerb. Investitions-
         entscheidungen der HHLA beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Ha-
         fens und damit auch die circa 156.000 vom Hafen abhängigen Arbeitsplätze in Ham-
         burg und der Metropolregion (Stand: 2010; Quelle: Fortschreibung der Berechnungen
         zur „Regional- und gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Hamburger Hafens im Jahr
         2001“ der PLANCO Consulting GmbH). Dies gilt für die Container-Terminals, die viel-
         fältigen Hinterlandanbindungen, die Logistikkapazitäten und sonstigen Umschlags-
         anlagen, die den Charakter als leistungsfähigen und hochproduktiven Universalhafen
         nachhaltig prägen.
         Daneben verfolgt die HHLA die moderate Entwicklung und Modernisierung der denk-
         malgeschützten Speicherstadt unter Wahrung städtebaulicher Interessen sowie des
         traditionellen Milieus. Auf dem Fischereihafenareal stellt die HHLA Flächen und
         Dienstleistungen zur Erhaltung der fischgewerblichen Nutzung bereit und vermietet
         gewerbliche Bauten.
         Zur Bedeutung der HHLA für den Haushalt der Freien und Hansestadt Hamburg siehe
         auch die Antwort zu 15.
Drucksache 20/9876      Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

         2.   Wie bewertet der Senat die Entwicklung der HHLA in den vergangenen
              zehn Jahren?
Im Jahr 2003 begann die Neustrukturierung der HHLA mit der Schaffung einer Hol-
ding-Struktur. Die HHLA wurde konsequent auf Kernaktivitäten in den Geschäftsfel-
dern Container, Intermodal, Logistik und Immobilien ausgerichtet. Im November 2004
wurde ein umfangreiches Ausbau- und Modernisierungsprogramm begonnen. Der
Wandel zum integrierten Logistikkonzern wurde im Oktober 2005 mit der Umfirmie-
rung der „Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft“ in „Hamburger Hafen
und Logistik Aktiengesellschaft“ verdeutlicht. Die Qualität der unternehmerischen Stra-
tegie wurde beim Teilbörsengang im November 2007 vom Kapitalmarkt honoriert. Mit
den Einnahmen konnte sowohl die Eigenkapitalbasis der HHLA für die geplanten
Investitionen gestärkt als auch ein wesentlicher Beitrag zur Finanzierung der Hafeninf-
rastruktur geleistet werden (sogenannte HHLA-Milliarde). In der Weltwirtschaftskrise
konnte die HHLA unter anderem mit Kostensenkungen, optimierter Kapazitätsauslas-
tung, Investitionsstreckungen und einer Kombination von Kurzarbeit und Qualifizie-
rungsoffensive schnell und flexibel reagieren und dadurch Entlassungen vermeiden.
Die Nachhaltigkeitsstrategie belegt die von der HHLA übernommene Verantwortung.
So wurde die HHLA 2011 mit dem Nachhaltigkeitspreis Hanse Globe ausgezeichnet
und hat 2013 als erstes Unternehmen des maritimen Sektors eine Entsprechenser-
klärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex abgegeben.
Damit hat sich die HHLA auch in den vergangenen zehn Jahren den vielfältigen Her-
ausforderungen gestellt, operativ erfolgreich agiert sowie strategisch zukunftsfähig im
Wettbewerb positioniert.
         3.   Wie sieht die Unternehmensstrategie der HHLA aus?
Die Strategie der HHLA ist darauf ausgerichtet, eine führende Stellung als Hafenlogis-
tikkonzern einzunehmen und damit eine nachhaltige Steigerung des Unternehmens-
werts zu erzielen. Im Sinne einer langfristig orientierten Unternehmensentwicklung
umfasst dieser Ansatz die gemeinsame Wahrnehmung ökonomischer, ökologischer
und sozialer Verantwortung, um so die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns dauerhaft
zu stärken. Durch ihr Geschäftsmodell der vertikalen Integration entlang der Trans-
portkette zwischen Überseehafen und europäischem Hinterland sieht sich die HHLA
aussichtsreich positioniert, um die Intensivierung der globalen Handelsströme, vor
allem im Hinblick auf Hamburgs Funktion als internationale Drehscheibe zwischen
Fernost, insbesondere China und Indien, und den Volkswirtschaften in Mittel- und
Osteuropa für profitables Wachstum nutzen zu können.
         4.   Welche internationalen Beteiligungen hält die HHLA oder eine ihrer
              Tochtergesellschaften? Welche internationalen Beteiligungen hat die
              HHLA oder eine ihrer Tochtergesellschaften in den vergangenen zehn
              Jahren mit welcher Begründung verkauft?
Die HHLA oder eine ihrer Tochtergesellschaften halten folgende internationale Beteili-
gungen:
SC HPC UKRAINA, Odessa/Ukraine
Metrans-Gruppe
-   METRANS a.s., Prag/Tschechien
-   METRANS (Danubia) a.s., Dunajská Streda/Slowakei
-   METRANS (Danubia) Kft., Győr/Ungarn
-   METRANS Adria D.O.O., Koper/Slowenien
-   METRANS D.O.O., Rijeka/Kroatien
-   METRANS Danubia Krems GmbH, Krems an der Donau/Österreich
-   METRANS DYKO Rail Repair Shop s.r.o., Prag/Tschechien
-   METRANS Rail s.r.o., Prag/Tschechien

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode     Drucksache 20/9876

-    IBZ Pankrác a.s., Nýřany/Tschechien
-    JPFE-07 INVESTMENTS s.r.o., Ostrava/Tschechien

Polzug-Gruppe
-    HHLA Intermodal Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen
-    HHLA Intermodal Polska Terminals Sp. z o.o., Warschau/Polen
-    POLZUG Intermodal Polska sp. z o.o., Warschau/Polen
-    POLZUG INTERMODAL LLC, Poti/Georgien
In den letzten zehn Jahren wurden folgende internationale Beteiligungen verkauft:
-    RoeEE Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn/Ungarn
     Begründung: Marginale Beteiligung (4,3 Prozent), keine ausreichende Einflussnah-
     me auf Geschäftsentwicklung
-    Südamerikabeteiligungen
     -   TPS Valparaiso S.A./Chile
     -   Exolgan S.A./Argentinien
     -   Exologistica S.A./Argentinien
         Begründung: Devestition überseeischer Minderheitsbeteiligungen, regionaler
         Fokus auf Deutschland/Europa

           Wert, Umsätze und Gewinne

           5.   Wie hoch waren der Konzernumsatz und das Betriebsergebnis (EBIT)
                der HHLA in den vergangenen zehn Jahren jeweils? Wie hoch war die
                jährliche Umsatz- und Betriebsergebnissteigerung jeweils? Bitte jeweils
                getrennt nach Gesamtkonzern und dem börsennotierten Teil darstellen.
                                 2007    2008   2009    2010    2011    2012
                 in Mio. €    1.180,0 1.326,8  990,7 1.067,8 1.217,3 1.128,5
    Konzern-     Verände-
    Umsatz       rung VJ in %         12,4 % −25,3 %   7,8 % 14,0 % −7,3 %
                 in Mio. €      287,6   355,1  160,2   192,9   207,0   186,3
    Konzern-     Verände-
    EBIT         rung VJ in %         23,5 % −54,9 % 20,4 % 7,3 % −10,0 %
    Teilkon-     in Mio. €    1.152,4 1.299,2  962,9 1.042,8 1.190,6 1.101,2
    zern-
    Umsatz
    (börsen-     Verände-
    notiert)     rung VJ in %             12,7 % −25,9 %     8,3 % 14,2 %      −7,5 %
    Teilkon-     in Mio. €        277,0    341,3   147,7     179,9  194,8       173,1
    zern-EBIT
    (börsen-     Verände-
    notiert)     rung VJ in %             23,2 % −56,7 %    21,8 %    8,3 % −11,1 %
Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
           6.   Wie begründen der Senat oder die HHLA diese Entwicklungen?
Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen verweist der Senat auf die veröffentlichten
Geschäftsberichte der Jahre 2007 – 2012.
           7.   Wie hoch war der Umsatz der HHLA in den Segmenten in den vergange-
                nen zehn Jahren jeweils?
                a.   Container
                b.   Intermodal

                                                                                     3
Drucksache 20/9876        Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

               c.   Logistik
               d.   Immobilien
Umsätze Segment (Mio. €)                   2007     2008     2009      2010     2011     2012
a) Container                              692,6    792,3    561,6     604,5    712,9    697,5
b) Intermodal                             331,9    369,7    277,3     317,3    357,6    299,7
c) Logistik                               118,6    126,9    114,9     120,2    126,7      91,9
d) Immobilien                               30,8     32,6     32,7      29,8     31,7     32,4
Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
          8.   Wie hoch war das Betriebsergebnis (EBIT) der HHLA in den Segmenten
               in den vergangenen zehn Jahren jeweils?
               a.   Container
               b.   Intermodal
               c.   Logistik
               d.   Immobilien
    EBIT Segment (Mio. €)         2007        2008       2009         2010      2011       2012
    a) Container                 247,8       303,9      149,6        155,7     195,5      146,2
    b) Intermodal                  37,3        39,3        4,4         24,8      24,6       41,3
    c) Logistik                    12,7        10,4        8,2          6,2     −1,0         4,4
    d) Immobilien                  10,3        13,7       12,3         12,7      11,9       12,8
Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
          9.   Wie hoch waren der Umsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) der HHLA
               in den Bereichen
               a.   Break Bulk Cargo,
               b.   Projektlogistik,
               c.   Lagerlogistik,
               d.   Eisenbahnverkehre
               jeweils in den vergangenen zehn Jahren? Bitte jahresweise aufführen.
Die HHLA berichtet nur auf Segmentebene. Im Übrigen siehe Antwort zu 8.
          10. Wie haben sich der Konzernumsatz und das EBIT von BLG und Euroga-
              te in den letzten zehn Jahren entwickelt?
Der Senat äußert sich nicht zu Unternehmen, an denen keine Beteiligung besteht. Es
wird daher auf die veröffentlichten Geschäftsberichte dieser Unternehmen verwiesen.
          11. Welche stillen Reserven (unter anderem Fischmarkt/Speicherstadt) wur-
              den wann mit welcher Begründung in den vergangenen zehn Jahren in
              der Bilanz der HHLA gehoben? Wie haben diese sich auf das Betriebs-
              ergebnis ausgewirkt? Veränderten sie das Ergebnis dergestalt, dass den
              Vorständen deswegen leistungsabhängige Vergütungen ausgezahlt wur-
              den?
Es sind keine stillen Reserven gehoben worden.
          12. Wie hoch war der Kurs der börsennotierten „A-Aktien“ der HHLA in den
              vergangenen Jahren seit der Teilprivatisierung 2007 jeweils?
          13. Welchen Börsenwert hatte die HHLA seit ihrem Gang auf das Parkett
              jeweils?
    Datum       Schlusskurs* Veränderung                Anzahl A-Aktien Börsenwert
     31.12.2012       17,82 €    −21,90 %                   70.048.834 1,25 Mrd. €
     31.12.2011       22,83 €    −33,90 %                   69.975.326 1,60 Mrd. €
     31.12.2010       34,55 €     28,00 %                   69.975.326 2,42 Mrd. €

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Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode         Drucksache 20/9876

    Datum        Schlusskurs* Veränderung            Anzahl A-Aktien Börsenwert
      31.12.2009       26,99 €     14,90 %               69.975.326 1,89 Mrd. €
      31.12.2008       23,50 €    −61,50 %               69.975.326 1,64 Mrd. €
      31.12.2007       61,00 €     15,10 %               69.920.500 4,27 Mrd. €
    **02.11.2007       53,00 €                           69.920.500 3,71 Mrd. €
*    XETRA;
** Ausgabepreis am 02.11.2007
           14. Wie hoch waren die Dividendenauszahlungen bei der HHLA in den letz-
               ten zehn Jahren jeweils
               a.    für die A-Aktien,
               b.    für die S-Aktien?
                                  2007      2008     2009    2010    2011     2012
    Dividendenauszahlungen
    A-Aktien (€/Aktie)             0,85      1,00    0,40    0,55    0,65     0,65
    Dividendenauszahlungen
    A-Aktien (Mio. €)              59,4      70,0    28,0    38,5    45,5     45,5
    Dividendenauszahlungen
    S-Aktien (€/Aktie)             1,00      1,00    1,00    1,20    1,00     1,20
    Dividendenauszahlungen
    S-Aktien (Mio. €)               2,7       2,7     2,7     3,2     2,7       3,2
Im Übrigen siehe auch Antwort zu 15. und Vorbemerkung.
           15. Wie hoch waren die Einnahmen der HGV aus den Dividenden der HHLA
               seit dem Jahr 2007 jeweils?
                                            Dividende
      Jahr*            A-Sparte             S-Sparte             Gesamt
                         HGV                   HGV                HGV
       2006                                                    7.590.000,00 €
       2007          40.732.425,05 €       2.704.500,00 €     43.436.925,05 €
       2008          47.920.500,00 €       2.704.500,00 €     50.625.000,00 €
       2009          19.168.200,00 €       2.704.500,00 €     21.872.700,00 €
       2010          26.356.275,00 €       3.245.400,00 €     29.601.675,00 €
       2011          31.148.325,00 €       2.704.500,00 €     33.852.825,00 €
       2012          31.148.325,00 €       3.245.400,00 €     34.393.725,00 €
    gesamt          196.474.050,05 €      17.308.800,00 €    221.372.850,05 €
*    Geschäftsjahr der HHLA, die Ausschüttung an die HGV findet jeweils zeitversetzt im Folge-
     jahr statt.
           16. Wie hat sich die Eigenkapitalquote der HHLA in den vergangenen zehn
               Jahren entwickelt?
                                            2007 2008 2009 2010 2011 2012
    Eigenkapitalquote Konzern (%)            38,4 42,3 40,0 33,1 35,6 31,8
Im Übrigen siehe Vorbemerkung.

           Personal und Marktposition

           17. Wie viel Personal war in den vergangenen zehn Jahren jeweils direkt bei
               der HHLA
               a.    insgesamt,
               b.    in Hamburg beschäftigt?
    Anzahl Mitarbeiter HHLA         2007      2008    2009    2010     2011    2012
    a) Konzern insgesamt           4.565     5.001   4.760   4.679    4.797   4.915
    b) Konzern in Hamburg          3.387     3.656   3.569   3.472    3.482   3.526

                                                                                            5
Drucksache 20/9876        Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

       Die dargestellten Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum ab der Teilprivatisierung
       2007. Im Übrigen wird zu Zahlen vor 2007 auf die Veröffentlichungen der Beteili-
       gungsberichte (zum Beispiel 18/1151, 18/7400) verwiesen.
                  18. Wie hat sich die Marktposition der HHLA in den vergangenen zehn Jah-
                      ren jeweils in der Nordrange und in Hamburg entwickelt?
       Siehe Anlagen 1 und 2.
                  19. Wie wird sich der Containerverkehr in den nächsten zehn Jahren nach
                      Ansicht der HHLA entwickeln? Welche Steigerungsraten legt sie ihrer
                      eigenen Geschäftspolitik zugrunde?
       Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen siehe Antwort zu 33.

                  Umschlag und Verkehr

                  20. Wie viele TEU hat die HHLA in den vergangenen zehn Jahren jeweils
                      umgeschlagen? Wie hoch waren jeweils die jährlichen Steigerungsra-
                      ten?
                      a.   insgesamt,
                      b.   in Hamburg,
                      c.   in Odessa?
                      Mio.                    Mio.                      Mio.
                      TEU    Veränderung      TEU     Veränderung       TEU     Veränderung
           2012        7,2         1,4 %       6,9          1,3 %      0,329          3,5 %
           2011        7,1        21,3 %       6,8         22,0 %      0,318          7,4 %
           2010        5,8        18,9 %       5,5         18,8 %      0,296         21,8 %
           2009        4,9       −32,9 %       4,7        −31,1 %      0,243        −54,7 %
           2008        7,3         1,2 %       6,8          1,1 %      0,537          2,7 %
           2007        7,2        11,8 %       6,7         10,6 %      0,523         30,8 %
           2006        6,5        15,0 %       6,1         13,9 %      0,400         33,3 %
           2005        5,6        21,2 %       5,3         14,8 %      0,300               -
           2004        4,6        18,2 %       4,6         18,2 %          -               -
           2003        3,9              -      3,9               -         -               -
                  21. Wie viele Abfahrten von Feederschiffen haben in den vergangenen zehn
                      Jahren jeweils
                      a.   von HHLA-Terminals,
       Von der HHLA werden hierzu keine Daten veröffentlicht. Im Übrigen siehe Vorbemer-
       kung.
                      b.   insgesamt von Hamburg aus stattgefunden?
         2002   2003   2004   2005   2006    2007    2008                      2009       2010      2011    2012
Schiffs-
anläufe 5.792  5.951 6.128 6.321 6.756      6.472   6.117                      4.564     4.259      4.170   4.280
(Anzahl)
Entwick-
              2,75 % 2,97 % 3,15 % 6,88 % −4,20 % −5,49 %                  −25,39 % −6,68 % −2,09 % 2,64 %
lung
       Nach Auskunft der HPA sind diese Angaben nur näherungsweise über ladungsbezo-
       gene Fahrtgebietsangaben beziehungsweise über Schiffsgrößenabgrenzungen be-
       stimmt.
                  22. Wie hoch war in den vergangenen zehn Jahren jeweils der Anstieg der
                      Feederverkehre
                      a.   von HHLA-Terminals,
       Siehe Antwort zu 21. a.

       6
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode        Drucksache 20/9876

                  b.    insgesamt von Hamburg aus?
 Siehe Antwort zu 21. b.
           23. Wie viele TEU wurden durch Feederschiffe transportiert?
Seewärtiger
Container-
                       2003   2004   2005   2006    2007   2008   2009    2010    2011    2012
umschlag
(in 1.000 TEU)
gesamt             6.138 7.003 8.088 8.862 9.890 9.737 7.008 7.896 9.014 8.864
per Feeder-
                   1.230 1.422 1.788 2.006 2.250 2.142 1.179 1.306 1.665 1.767
schiff
 Nach Auskunft der HPA ist diese Angabe nur näherungsweise über ladungsbezogene
 Fahrtgebietsangaben bestimmt.
           24. Wie viele Abfahrten von Containerschiffen nach Fernost hat es in den
               vergangenen zehn Jahren jeweils
                  a.    von HHLA-Terminals,
 Diese Zahlen werden von HHLA nicht veröffentlicht, im Übrigen siehe Vorbemerkung.
                  b.    insgesamt von Hamburg aus gegeben?
                        2003 2004     2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Schiffsanläufe
Fahrtgebiet            1.335 1.480 1.621 1.671 1.542 1.640 1.476 1.579 1.515 1.225
Asien gesamt
 Nach Auskunft der HPA ist die Angabe nur näherungsweise über ladungsbezogene
 Fahrtgebietsangaben beziehungsweise über Schiffsgrößenabgrenzungen bestimmt.
           25. Wie viele TEU haben die HHLA-Transportgesellschaften in den vergan-
               genen zehn Jahren jeweils transportiert?
                       2003 2004 2005 2006         2007 2008 2009 2010 2011 2012
     Transport-
     volumen            0,9     1    1,3    1,5     1,2    1,9    1,7    1,5     1,8     1,7
     (Mio. TEU)
           26. Welche konkreten Modernisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen
               wurden in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt? Welche Kosten
               waren damit jeweils verbunden? Wie haben sie sich ausgewirkt?
 Grundsätzlich wird der Investitionsschwerpunkt darauf gelegt, die Produktivität auf den
 bestehenden Terminalflächen durch den Einsatz moderner Umschlagtechnologien zu
 steigern. Zugleich werden der Ausbau leistungsfähiger Hinterlandanbindungen sowie
 die Ausweitung und Optimierung der Logistikaktivitäten marktkonform forciert.
 Die nachfolgenden Investitionsbeträge werden analog der Praxis in den jüngsten Ge-
 schäftsberichten als Summe aus Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen ausgewiesen.
 Maßgeblichen Anteil haben die Erweiterungsinvestitionen. Seit dem Geschäftsjahr
 2007 wird zudem die Investitionssumme je Segment angegeben.
 Investitionen 2003: 106 Millionen Euro
 -    Aufbau von Umschlagkapazitäten in den Geschäftsfeldern Containerumschlag
      Inland und Hinterlandverkehr

 Investitionen 2004: 118 Millionen Euro, im Wesentlichen
 -    Container Terminal Altenwerder (CTA): Ausbau (Umschlaggerät und Software für
      Terminallogistik und -steuerung)
 -    Container Terminal Burchardkai (CTB): Start des Ausbauprogramms (erster Bau-
      abschnitt: Neubau des Containerbahnhofs)

                                                                                               7
Drucksache 20/9876       Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

Investitionen 2005: 117 Millionen Euro, im Wesentlichen
-   CTB: Startphase Ausbauprogramm zur Kapazitätssteigerung
-   CTA: Ausbau weiter fortgesetzt (Umschlaggerät, Containerbrücken und Lagerblö-
    cke)

Investitionen 2006: 205 Millionen Euro, im Wesentlichen
-   CTB: Umbaumaßnahmen zur Kapazitätserweiterung, Bahnhofsneubau, Weiterent-
    wicklung Logistiksoftware
-   CTA: Dritte Ausbauphase
-   Container Terminal Tollerort (CTT): Erwerb des Rosshafenterminals

Investitionen 2007: 195 Millionen Euro (Container 65 Prozent, Intermodal 20 Prozent,
Holding/Übrige 10 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Logistik 2 Prozent), im Wesentli-
chen
-   CTB: Erhöhung der Umschlagleistung (neuer Liegeplatz, Installation Krane, Logis-
    tiksoftware
-   CTA: Erweiterung des Bürogebäudes (3. Bauabschnitt)
-   CTT: Bahnhofausbau, Erweiterung der Umschlagflächen, Betriebs- und Werkstatt-
    gebäude, Parkhaus
-   Intermodal: Erwerb neuer Umschlaggeräte, Aufstockung Waggonpark
-   Umbau und Modernisierung mehrerer Speicherblöcke

Investitionen 2008: 259 Millionen Euro (Container 62 Prozent, Intermodal 22 Prozent,
Logistik 8 Prozent, Immobilien 4 Prozent, Holding/Übrige 4 Prozent), im Wesentlichen
-   CTB: Steuerungssysteme von Blocklagern, Beschaffung Containerbrücken
-   CTT: Bahnhof und Leerlager
-   Intermodal: Investitionen in Bahnkräne, Aufstockung Waggonpark
-   Logistik: Konzeption und Bau einer neuen Klimahalle (Frucht)

Investitionen 2009: 160 Millionen Euro (Container 60 Prozent, Intermodal 22 Prozent,
Logistik 13 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentli-
chen
-   CTB: Beschaffung Containerbrücken
-   Intermodal: Investitionen in Flächenausbau, Aufstockung Waggonpark, Ausbau
    des Terminalnetzwerks in Polen, Hinterlandterminal in Dunjaska Streda
-   Logistik: Automatisierung im Massengutumschlag

Investitionen 2010: 174 Millionen Euro inklusive 66 Millionen Euro Finanzierungs-
Leasing (Container 80 Prozent, Intermodal 12 Prozent, Logistik 4 Prozent, Immobilien
2 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen
-   CTB: neue Kaimauern* und Inbetriebnahme neuer Containerbrücken
-   Intermodal: Aufbau eines Netzes von Inlandterminals (IPN Inland Port Network)
    und verstärkter Einsatz von Shuttleverkehren, Inlandterminal in Kattowitz, Investiti-
    onen in Flächenausbau und Aufstockung Waggonpark,
-   Logistik: Beschaffung von Kombigeräten und Rangierloks für den Massengutum-
    schlag
*   Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum ver-
    bundenen Risiken und Chancen an dem übertragenen Vermögenswert (hier die Kaimauern)
    auf den HHLA-Konzern übertragen werden, werden zu Beginn des Leasingverhältnisses mit
    dem Barwert der Leasingzahlungen aktiviert. Das heißt die HHLA weist diese Kaimauern im

8
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode       Drucksache 20/9876

    Anlagevermögen aus und bezeichnet dies als Investition, auch wenn diese nicht zu Beginn
    in Summe zahlungswirksam wird.

Investitionen 2011: 129 Millionen Euro inklusive 33 Millionen Euro Finanzierungs-
Leasing (Container 67 Prozent, Intermodal 25 Prozent, Logistik 3 Prozent, Immobilien
3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen
-   CTB: Lagerkapazitäten und neue Kaimauer*
-   Ausbau des Container Terminals Odessa
-   Intermodal: Hinterlandterminals in Ostrave und Posen sowie Investitionen in Be-
    schaffung von Lokomotiven
-   Logistik: Beschaffung von Kombigeräten und Rangierloks für den Massengutum-
    schlag und Beschaffung einer gebrauchten Containerbrücke
*   Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum ver-
    bundenen Risiken und Chancen an dem übertragenen Vermögenswert (hier die Kaimauern)
    auf den HHLA-Konzern übertragen werden, werden zu Beginn des Leasingverhältnisses mit
    dem Barwert der Leasingzahlungen aktiviert. Das heißt die HHLA weist diese Kaimauern im
    Anlagevermögen aus und bezeichnet dies als Investition, auch wenn diese nicht zu Beginn
    in Summe zahlungswirksam wird.
Investitionen 2012: 197 Millionen Euro inklusive 37 Millionen Euro Finanzierungs-
Leasing (Container 66 Prozent, Intermodal 25 Prozent, Logistik 5 Prozent, Immobilien
3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen
-   Investitionen in die Beschleunigung von Großschiffsabfertigung und Prozessver-
    besserungen auf allen Terminals
-   Elektrisch betriebene Fahrzeuge und energiesparende Bereifung von Van-
    Carriern, Ausbau- und Instandhaltung mit recyceltem Baumaterial
-   CTB: Weitere Investitionen in Lagerkapazitäten, Beschaffung von Umschlaggerät
-   Ausbau des Container Terminal Odessa
-   Intermodal: Hinterlandterminals, Beschaffung von Lokomotiven und Container-
    tragwagen
-   Logistik: Beschaffung von Kombigeräten für den Massengutumschlag und Flurför-
    derfahrzeuge.
          27. Welche Bedeutung haben Massen- und Stückgutumschlag für die
              HHLA? Welches Potenzial sieht die HHLA in diesen Bereichen?
Die HHLA ist mit diversen Beteiligungen im Bereich Massengutumschlag (Eisenerz
und Kohle) und Stückgutumschlag (Kraftfahrzeuge, Früchte und Spezialgütern) tätig.
Die Aktivitäten werden teilweise mit Partnern durchgeführt und nach der Equity-
Methode bilanziert. Die Umsätze und Ergebnisse der Gesellschaften im Bereich Mas-
sen- und Stückgutumschlag werden insofern nicht vollständig im Segment Logistik,
das darüber hinaus auch die Ergebnisse der Beratung und der Kreuzfahrtlogistik ent-
hält, ausgewiesen. 2012 belief sich der Anteil des Segments am Gesamtumsatz des
HHLA-Konzerns auf 8,1 Prozent, der EBIT-Anteil betrug 2,4 Prozent.
          28. Rechnet die HHLA im Containerbereich mit veränderten Marktbedingun-
              gen aufgrund neuer Marktstrategien von Reedern mit Megacarriern?
              Wenn ja, mit welchen? Mit welchen Strategien reagiert die HHLA
              darauf?
Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen siehe Antwort zu 33.

          Umwelt

          29. Welche Maßnahmen zur Reduzierung der Luft- und Lärmimmissionen
              hat die HHLA in den vergangenen zehn Jahren ergriffen? Wie haben
              sich die Immissionen entwickelt?

                                                                                         9
Drucksache 20/9876     Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

Die HHLA erhebt keine Daten zu Immissionen. Es wird daher auf die der HHLA zu
Emissionen vorliegenden Informationen verwiesen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.
Maßnahmen zur Reduzierung der Luftemissionen:
Die maßgeblichen Emissionen von Luftschadstoffen beschränken sich im HHLA-Kon-
zern hauptsächlich auf den absoluten Ausstoß von CO2. Viele Maßnahmen der HHLA,
die zu einer Senkung der Lärmemissionen führen, führen gleichzeitig zu einer Sen-
kung der Luftemissionen, beispielsweise vermindert der Einsatz von rein elektrisch
betriebenen Geräten sowohl die Luftemissionen als auch die Lärmemissionen.

Maßnahmen zur gleichzeitigen Reduzierung der Luft- und Lärmemissionen:
Umstellung der Van Carrier auf leisere diesel-elektrische Antriebe an den Container
Terminals Burchardkai und Tollerort.
Einführung von diesel-elektrisch betriebenen Automated Guided Vehicles am Contai-
ner Terminal Altenwerder.
Einführung von rein elektrisch betriebenen Automated Guided Vehicles am Container
Terminal Altenwerder.
Planung, Bau und Inbetriebnahme eines elektrisch betriebenen Lagerkransystems am
Container Terminal Burchardkai, dadurch Vermeidung diesel-elektrischer Bewegun-
gen auf dem Terminal durch Van Carrier.
Einsatz von elektrischen Bahncheckmobilen anstatt von dieselbetriebenen Bahn-
checkmobilen an den Container Terminals Altenwerder und Tollerort.
Einsatz von elektrisch angetriebenen Pkws zur Personenbeförderung an den Contai-
ner Terminals Altenwerder, Tollerort und am RoRo Terminal Unikai. Die HHLA verfügt
(Stand 11/2013) über die größte Flotte an E-Fahrzeugen in Hamburg.
Entwicklung und Beschaffung gewichtsoptimierter Leichttragwaggons für die Intermo-
dalverkehre, dadurch Vermeidung von Zugfahrten durch bessere Auslastung der
Züge.
Veränderung der Terminal-Steuerungssoftware und Investitionen in Spezial Spreader
sowie umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter am Container Terminal Tollerort zum
gleichzeitigem Transport von zwei 20’-Containern durch Van Carrier, dadurch Redu-
zierung von Leerfahrten und damit weniger Verkehr, „twin lift“.
Veränderung der Steuerungssoftware und Schulungen der Mitarbeiter, dadurch Mög-
lichkeit, zwei 20’-Container auf einmal zu transportieren am Container Terminal Alten-
werder, führen zu einer Verringerung des terminaleigenen Verkehrs, „multiple load“.
Veränderung der Steuerungssoftware und umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter
einschließlich Schiffsplaner, dadurch gleichzeitiges Ent- und Beladen von Schiffen
möglich, führen zur Vermeidung von terminaleigenen Fahrten, „dual cycle“.
Gründung der Feeder Logistik Zentrale, dadurch Verminderung der Feederschiffsbe-
wegungen im Hamburger Hafen durch verbesserte Steuerung der Schiffe.

Maßnahmen zur ausschließlichen Reduzierung der Luftemissionen:
Seit 2011 Einführung der Add-Blue Technologie bei Van Carriern, dadurch weitere
Reduzierung der Luftschadstoffe.

Entwicklung der Luft- und Lärmemissionen
 Absolute CO2-
 Emissionen HHLA-
 Konzern                      2007      2008     2009      2010      2011      2012
 nach GHG Protocol
 Standard (t)              117.216 118.520     87.454    87.037    99.220 111.479

10
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode    Drucksache 20/9876

    Spezifische CO2-
    Emissionen HHLA-
    Konzern                    2007*   2008 2009 2010         2011 2012
    je umgeschlagenem
    Container (kg)               -     12,88 12,39 10,09     10,20 9,73
Daten zu Lärmemissionen werden von der HHLA nicht erhoben, Daten zu CO2-
Emissionen je umgeschlagenem Container wurden für 2007 (*) nicht erfasst. Im Übri-
gen siehe Vorbemerkung.
          30. Welchen Anteil am Gesamtenergieverbrauch der HHLA machen erneu-
              erbare Energien aus? Welche Ziele hat sich die HHLA in diesem Bereich
              gesetzt?
Die HHLA setzt bereits seit 2009 verstärkt auf den Einsatz von Strom aus erneuerba-
ren Energien. Seitdem wird der Strombedarf für alle selbstgenutzten Bürogebäude
und Werkstätten in Hamburg aus erneuerbaren Energien gedeckt. Seit 2010 wird der
Container Terminal Altenwerder vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien
gespeist. Im Jahr 2012 wurden von 157 gWh Strombezug 70,2 gWh Strom aus erneu-
erbaren Energien bezogen. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien betrug
im Jahr 2012 45 Prozent. Zusammen mit HAMBURG ENERGIE wurden im Jahr 2011
auf den Dächern des Logistik Zentrums Altenwerder sowie auf dem Werkstattdach am
Container Terminal Tollerort Photovoltaikanlagen errichtet. Diese beiden Anlagen pro-
duzierten 2012 554.750 kWh Strom.
Darüber hinaus wird die HHLA durch die Teilnahme am Forschungsprojekt BESIC
Möglichkeiten der Stromspeicherung von überschüssigem Windstrom prüfen, um
damit einen aktiven Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten.
          31. Welche weiteren ökologischen Projekte hat die HHLA umgesetzt? Wel-
              che weiteren Ziele hat sie definiert?
Die HHLA konzentriert sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unter anderem auf drei
ökologische Handlungsfelder:
1.    Ökologische Transportketten. Die Gestaltung nachhaltiger, ökologischer Trans-
      portketten mit dem Ziel, durch den Ausbau der Anlagen und Netzwerke die
      Voraussetzungen für eine überproportionale Steigerung des Bahnanteils im Hin-
      terlandverkehr zu schaffen.
2.    Klimaschutz/Energieeffizienz. Die Ausschöpfung technisch sinnvoller und wirt-
      schaftlich vertretbarer Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung im Einflussbereich. Als
      Ziel soll der CO2-Ausstoß je umgeschlagenem Container bis 2020 um mindestens
      30 Prozent reduziert werden (Basisjahr 2008).
3.    Flächenschonung. Die knappen Hafen- und Logistikflächen sollen so effizient wie
      möglich genutzt werden. Die HHLA wird in den kommenden Jahren die Flächen-
      produktivität im Rahmen des Ausbauprogramms erheblich steigern.
Projekte, die in den letzten Jahren in den einzelnen Handlungsfeldern umgesetzt wor-
den sind:
Handlungsfeld (1.) Ökologische Transportketten:
-    Auf- und Ausbau des Intermodalnetzwerkes mit eigenen Terminals in Polen,
     Tschechien, der Slowakei und Österreich.
-    Umfangreiche Investitionen in eigene Leichttragwaggons und eigene diesel-
     elektrische Lokomotiven.
-    Hohe Investitionen in den Ausbau der Container-Bahnhöfe auf den Seehafenter-
     minals in den letzten Jahren.
Als Ergebnis dieser umfangreichen Maßnahmen konnte im Zeitraum 2008 – 2012 der
Marktanteil der Bahn am Hinterlandverkehr im Hamburger Hafen um 17,7 Prozent
erhöht werden.

                                                                                    11
Drucksache 20/9876       Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

Handlungsfeld (2.) Klimaschutz/Energieeffizienz
-    CO2-freie Beheizung des Betriebsgebäudes und der Werkstatt am Container Ter-
     minal Tollerort durch das Verbrennen von Faulgasen auf dem benachbarten
     Gelände der Stadtentwässerung und Nutzung dieser Abwärme.
-    Ausrüstung der Containerbrücken mit Rückstromgewinnung beim Senken der Con-
     tainer.
-    Diverse Beleuchtungsprojekte mit Umstellung auf LED-Beleuchtung oder optimier-
     te Beleuchtungssteuerung.
-    Virtualisierung von Servern – Green IT.
-    Optimierung der Logistikprozesse und gebäudetechnischen Einrichtungen am
     Frucht- und Kühlzentrum, dadurch Stromeinsparung von rund 5 Millionen kWh pro
     Jahr.
-    Nutzung von recyceltem Baumaterial. Im Jahre 2012 wurden alleine 61.300 Ton-
     nen recyceltes Baumaterial beim Ausbau und bei der Instandhaltung der Terminal-
     flächen eingesetzt, davon 42.000 Tonnen Betonmineralgemische, die aus Beton-
     abbruch stammen und nun als ungebundene Tragschichten eine weitere Verwen-
     dung finden. Durch diese Sekundärnutzung wird die (Neu-)Produktion von energie-
     aufwendigem Beton vermieden.
-    Verwendung runderneuerter Reifen für Großgeräte.
-    Verwendung aufgearbeiteter Komponenten bei der Instandhaltung technischer
     Geräte.
-    Nutzung von Recyclingpapier für Geschäftsbericht, Mitarbeiterzeitschrift, Werbe-
     broschüren und als Büro- und Kopierpapier, Nutzung von FSC-zertifiziertem Papier
     für Büro- und Kopierpapier.
-    Test wasserstoffbetriebener Gabelstapler, Nutzung wasserstoffbetriebener Pkws.
-    Stromsparende Flächenbeleuchtung für die Terminals.
Als Ergebnis dieser und weiterer Maßnahmen konnte der CO2-Ausstoß je umgeschla-
genem Container im Zeitraum 2008 bis 2012 bereits um über 24 Prozent gesenkt
werden.

Handlungsfeld (3.) Flächenschonung
-    Durch den begonnenen Umbau des Container Terminals Burchardkai kann in der
     Endausbaustufe die Kapazität des Terminals auf bestehender Fläche mehr als ver-
     doppelt werden.
-    Die Ausbaupläne für die anderen Containerterminals ermöglichen ebenfalls eine
     signifikante Kapazitätssteigerung auf bestehenden Hafenflächen.

Weitere Maßnahmen, die den Ressourceneinsatz minimieren beispielhaft:
-    Bau einer chemisch-physikalischen Wasseraufbereitungsanlage am Container Ter-
     minal Tollerort,
-    Anschaffung von E-Bikes und Fahrrädern für Mitarbeiter zur Nutzung für kurze
     Strecken in der Stadt
Die HHLA hat als erstes Unternehmen des maritimen Sektors die Entsprechens-
erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex abgegeben. Die geprüfte Nachhaltig-
keitsberichterstattung der HHLA richtet sich nach den Richtlinien der Global Reporting
Initiative, dem weltweit am weitesten verbreiteten Standard für Nachhaltigkeitsbericht-
erstattung.

12
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode    Drucksache 20/9876

         Elbvertiefung und Zukunft

         32. Wie groß war der finanzielle Zusatzaufwand der HHLA für die bisher
             nicht erfolgte neunte Elbvertiefung in den vergangenen zehn Jahren
             jeweils? Wie stellt sich dieser im Einzelnen dar?
Der Zusatzaufwand der HHLA infolge der verzögerten Fahrrinnenanpassung von
Unter- und Außenelbe besteht in einem höheren Personal- und Materialaufwand, der
notwendig ist, um die Schiffe in den tideabhängigen, kurzen Zeitfenstern für das Ein-
und Auslaufen abzufertigen. Die Zeitfenster sind aufgrund der zunehmenden Schiffs-
größen in den letzten Jahren kontinuierlich kleiner geworden. Der konkrete Aufwand
ist nicht quantifizierbar.
         33. Mit welchen Entwicklungen der Rahmenbedingungen rechnen der
             Senat, die zuständige Behörde und die HHLA selbst für die Zukunft? Wie
             stellt sich die HHLA darauf ein? Welche strategischen Maßnahmen hat
             sie dazu ergriffen?
Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit und insbesondere in
Europa ist mittelfristig von einer moderaten Umschlag- und Transportnachfrage aus-
zugehen. Siehe hierzu auch Drs. 20/10038.
Die HHLA rechnet mittelfristig mit einer Intensivierung des Wettbewerbs beim Contai-
nerumschlag. Ursächlich sind hierfür verschiedene Gründe, wie etwa die Kapazitäts-
entwicklung in der sogenannten Nordrange, die Preispolitik konkurrierender Terminal-
betreiber, Konzentrationsprozesse bei den Reedereien oder die Entwicklung von
Direktanläufen in die Ostsee. Die Auswirkungen dieser teilweise unkalkulierbaren Ein-
flussfaktoren auf die Mengen- und Preisstruktur bei der HHLA sind derzeit jedoch
nicht absehbar. Die verzögerte Fahrrinnenanpassung führt bis auf Weiteres zu Zu-
satzaufwendungen bei der Schiffsabfertigung und birgt das Risiko, dass Reedereien in
der Disposition ihrer Liniendienste vermehrt andere Umschlagplätze mit besserer nau-
tischer Erreichbarkeit in Betracht ziehen. Die Intermodalgesellschaften bleiben weiter-
hin starkem Wettbewerb gegenüber konkurrierenden Bahnoperateuren ausgesetzt.
Die HHLA passt daher die eigenen Investitionen zum Ausbau der Containerterminals
flexibel an die prognostizierte Nachfrage an. Durch die Errichtung von Großschiffslie-
geplätzen am Container Terminal Burchardkai ist sie ab Frühjahr 2014 in der Lage,
die neueste Generation von Containerschiffen bis 18 TTEU abzufertigen. Die HHLA
wird die im Rahmen der P3-Allianz angekündigte Neustrukturierung von Liniendiens-
ten und Hafenanläufen begleiten und aktiv mitgestalten. Die Intermodalgesellschaften
werden ihre erfolgreichen Expansionsstrategie fortsetzen und damit erheblich zur
Wettbewerbsfähigkeit des Leistungsangebots der HHLA beitragen.
Die zuständige Behörde teilt die Einschätzung der HHLA.
         34. Wie ist der Verfahrensstand beim Bundesverwaltungsgericht zur Elbver-
             tiefung? Geht der Senat weiterhin davon aus, dass das Bundesverwal-
             tungsgericht die Entscheidung nicht dem Europäischen Gerichtshof in
             Luxemburg vorlegt?
Das Gericht hat auf Antrag von Naturschutzverbänden die Vollziehung sämtlicher
Maßnahmen seit dem 17. Oktober 2012 ausgesetzt. Seitens des Gerichts wurde noch
kein Termin für eine mündliche Verhandlung anberaumt. Die zuständige Behörde ist
der Auffassung, dass eine Vorlage des Verwaltungsrechtsstreits an den EuGH aus
Rechtsgründen nicht erforderlich ist.
         35. Wie bewerten der Senat oder die zuständige Behörde die Aussage von
             Herrn Peters, dass die HHLA für den Fall einer negativen Entscheidung
             zur Elbvertiefung noch keinen Plan B in der Tasche hätte? Hält der
             Senat dies als Hauptanteilseigner der HHLA für angemessen?
             Wenn ja, warum?
Der Senat nimmt zu Äußerungen Dritter keine Stellung. Im Übrigen siehe Antworten
zu 33. und zu 34.

                                                                                    13
Drucksache 20/9876    Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

        36. Wie muss sich das Geschäftsmodell der HHLA aus Sicht des Senats
            oder der zuständigen Behörde verändern, sollte das Bundesverwal-
            tungsgericht die Elbvertiefung versagen?
Der Senat beantwortet hypothetische Fragen grundsätzlich nicht. Im Übrigen siehe
Antworten zu 33. und zu 34.

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Anlage 1 zu Drs. 20/9876

                                                  Marktanteile der HHLA in Hamburg seit 2002

                        90,0%

                                                                                                                   78,4%
                        80,0%                                                                            75,9%
                                                                                70,4%           71,3%
                                                                68,9%   68,3%           67,9%
                        70,0%   65,4%           65,6%   65,2%
                                        63,9%

                        60,0%

                        50,0%

                        40,0%

     Marktanteil in %
                        30,0%
                                                                                                                                              Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

                        20,0%

                        10,0%

                        0,0%
                                                                                                                                   Anlage 1
                                                                                                                                              Drucksache 20/9876

                                2002    2003    2004    2005    2006    2007    2008    2009    2010     2011      2012

15
Anlage 2 zu Drs. 20/9876

16
                                        Marktanteile an der Umschlagsmenge der Northrange Häfen seit 2002

                        35,0%
                                31,5%             31,8%   31,9%                           31,3%    31,9%    31,5%     31,7%
                                                                                                                                           Drucksache 20/9876

                                          31,0%
                                                                  30,3%   29,8%
                        30,0%                                                     28,9%
                                                          27,8%   27,8%   27,3%
                                          26,8%   26,9%
                                26,0%                                             26,1%

                        25,0%                                                                      24,2%    23,9%     23,7%
                                                                                           23,5%

                                23,1%     23,7%   23,3%                           23,2%    22,5%    22,6%
                                                                          22,6%                             22,9%     23,1%
                        20,0%                             22,3%   21,9%
                                                                                                            18,2%     18,6%
                                                                  19,1%   18,7%            15,3%   16,1%
                                                          18,1%                   18,4%
                                17,0%     17,1%   17,6%
                        15,0%                                                                                         16,3%
                                                                                                            15,7%

     Marktanteil in %
                                14,5%                                             14,8%   14,7%
                                          13,9%   13,3%           13,9%   13,6%                    14,0%
                                                          12,9%
                        10,0%
                                                                                           7,5%    7,2%
                                                                           5,6%    5,9%                     5,9%
                                4,6%              4,6%    4,8%    5,2%                                                 5,2%
                                          4,4%
                        5,0%
                                                                  1,0%     1,1%    1,2%    0,7%
                                0,2%      0,2%    0,2%    0,3%                                     0,2%                0,1%
                        0,0%
                                2002      2003    2004    2005     2006    2007    2008    2009    2010      2011      2012
                                                                                                                                Anlage 2
                                                                                                                                           Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode

                                   Rotterdam                Hamburg                HHLA                     Antwerpen
                                   Bremerhaven              Zeebrugge              Wilhelmshaven            Amsterdam
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