Große Anfrage - Hamburgische Bürgerschaft
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BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 20/9876 20. Wahlperiode 03.12.13 Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Anjes Tjarks, Martin Bill, Phyliss Demirel, Olaf Duge, Dr. Eva Gümbel, Jens Kerstan (GRÜNE) und Fraktion vom 07.11.13 und Antwort des Senats Betr.: Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) Der Umsatz der HHLA wuchs im ersten Halbjahr 2013 um 1,6 Prozent leicht auf 575 Millionen Euro. Der Gewinn verringerte sich dagegen deutlich um 31 Prozent. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise aufgrund von Angaben der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), der Hamburg Port Authority AöR (HPA), dem Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) und der HGV Hamburger Gesellschaft für Vermö- gens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV). Die HHLA ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Fragen in Bezug auf die HHLA werden beantwortet, soweit die Antworten öffentlich bekannt gemacht wurden, da die HHLA Fragen ihrer Aktionäre aus aktienrechtlichen Gründen einheitlich auf der jährli- chen Hauptversammlung beantwortet. Die Verfügbarkeit von Konzerndaten ist erst seit den Vorbereitungen zur Teilprivatisierung gegeben, also beginnend mit dem Jahr 2007. Daher wurden bei Fragen, die sich auf Konzerndaten beziehen, die Daten ab 2007 aufgeführt. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Welche Bedeutung hat die HHLA – also die HHLA-Holding als auch alle ihre Beteiligungen – aus Sicht des Senats für Hamburg? Die HHLA ist der größte Umschlagbetrieb im Hamburger Hafen. Sie steht wie der gesamte Hafen im intensiven nationalen und internationalen Wettbewerb. Investitions- entscheidungen der HHLA beeinflussen die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Ha- fens und damit auch die circa 156.000 vom Hafen abhängigen Arbeitsplätze in Ham- burg und der Metropolregion (Stand: 2010; Quelle: Fortschreibung der Berechnungen zur „Regional- und gesamtwirtschaftlichen Bedeutung des Hamburger Hafens im Jahr 2001“ der PLANCO Consulting GmbH). Dies gilt für die Container-Terminals, die viel- fältigen Hinterlandanbindungen, die Logistikkapazitäten und sonstigen Umschlags- anlagen, die den Charakter als leistungsfähigen und hochproduktiven Universalhafen nachhaltig prägen. Daneben verfolgt die HHLA die moderate Entwicklung und Modernisierung der denk- malgeschützten Speicherstadt unter Wahrung städtebaulicher Interessen sowie des traditionellen Milieus. Auf dem Fischereihafenareal stellt die HHLA Flächen und Dienstleistungen zur Erhaltung der fischgewerblichen Nutzung bereit und vermietet gewerbliche Bauten. Zur Bedeutung der HHLA für den Haushalt der Freien und Hansestadt Hamburg siehe auch die Antwort zu 15.
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode 2. Wie bewertet der Senat die Entwicklung der HHLA in den vergangenen zehn Jahren? Im Jahr 2003 begann die Neustrukturierung der HHLA mit der Schaffung einer Hol- ding-Struktur. Die HHLA wurde konsequent auf Kernaktivitäten in den Geschäftsfel- dern Container, Intermodal, Logistik und Immobilien ausgerichtet. Im November 2004 wurde ein umfangreiches Ausbau- und Modernisierungsprogramm begonnen. Der Wandel zum integrierten Logistikkonzern wurde im Oktober 2005 mit der Umfirmie- rung der „Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktiengesellschaft“ in „Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft“ verdeutlicht. Die Qualität der unternehmerischen Stra- tegie wurde beim Teilbörsengang im November 2007 vom Kapitalmarkt honoriert. Mit den Einnahmen konnte sowohl die Eigenkapitalbasis der HHLA für die geplanten Investitionen gestärkt als auch ein wesentlicher Beitrag zur Finanzierung der Hafeninf- rastruktur geleistet werden (sogenannte HHLA-Milliarde). In der Weltwirtschaftskrise konnte die HHLA unter anderem mit Kostensenkungen, optimierter Kapazitätsauslas- tung, Investitionsstreckungen und einer Kombination von Kurzarbeit und Qualifizie- rungsoffensive schnell und flexibel reagieren und dadurch Entlassungen vermeiden. Die Nachhaltigkeitsstrategie belegt die von der HHLA übernommene Verantwortung. So wurde die HHLA 2011 mit dem Nachhaltigkeitspreis Hanse Globe ausgezeichnet und hat 2013 als erstes Unternehmen des maritimen Sektors eine Entsprechenser- klärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex abgegeben. Damit hat sich die HHLA auch in den vergangenen zehn Jahren den vielfältigen Her- ausforderungen gestellt, operativ erfolgreich agiert sowie strategisch zukunftsfähig im Wettbewerb positioniert. 3. Wie sieht die Unternehmensstrategie der HHLA aus? Die Strategie der HHLA ist darauf ausgerichtet, eine führende Stellung als Hafenlogis- tikkonzern einzunehmen und damit eine nachhaltige Steigerung des Unternehmens- werts zu erzielen. Im Sinne einer langfristig orientierten Unternehmensentwicklung umfasst dieser Ansatz die gemeinsame Wahrnehmung ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung, um so die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns dauerhaft zu stärken. Durch ihr Geschäftsmodell der vertikalen Integration entlang der Trans- portkette zwischen Überseehafen und europäischem Hinterland sieht sich die HHLA aussichtsreich positioniert, um die Intensivierung der globalen Handelsströme, vor allem im Hinblick auf Hamburgs Funktion als internationale Drehscheibe zwischen Fernost, insbesondere China und Indien, und den Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa für profitables Wachstum nutzen zu können. 4. Welche internationalen Beteiligungen hält die HHLA oder eine ihrer Tochtergesellschaften? Welche internationalen Beteiligungen hat die HHLA oder eine ihrer Tochtergesellschaften in den vergangenen zehn Jahren mit welcher Begründung verkauft? Die HHLA oder eine ihrer Tochtergesellschaften halten folgende internationale Beteili- gungen: SC HPC UKRAINA, Odessa/Ukraine Metrans-Gruppe - METRANS a.s., Prag/Tschechien - METRANS (Danubia) a.s., Dunajská Streda/Slowakei - METRANS (Danubia) Kft., Győr/Ungarn - METRANS Adria D.O.O., Koper/Slowenien - METRANS D.O.O., Rijeka/Kroatien - METRANS Danubia Krems GmbH, Krems an der Donau/Österreich - METRANS DYKO Rail Repair Shop s.r.o., Prag/Tschechien - METRANS Rail s.r.o., Prag/Tschechien 2
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 - IBZ Pankrác a.s., Nýřany/Tschechien - JPFE-07 INVESTMENTS s.r.o., Ostrava/Tschechien Polzug-Gruppe - HHLA Intermodal Polska Sp. z o.o., Warschau/Polen - HHLA Intermodal Polska Terminals Sp. z o.o., Warschau/Polen - POLZUG Intermodal Polska sp. z o.o., Warschau/Polen - POLZUG INTERMODAL LLC, Poti/Georgien In den letzten zehn Jahren wurden folgende internationale Beteiligungen verkauft: - RoeEE Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn/Ungarn Begründung: Marginale Beteiligung (4,3 Prozent), keine ausreichende Einflussnah- me auf Geschäftsentwicklung - Südamerikabeteiligungen - TPS Valparaiso S.A./Chile - Exolgan S.A./Argentinien - Exologistica S.A./Argentinien Begründung: Devestition überseeischer Minderheitsbeteiligungen, regionaler Fokus auf Deutschland/Europa Wert, Umsätze und Gewinne 5. Wie hoch waren der Konzernumsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) der HHLA in den vergangenen zehn Jahren jeweils? Wie hoch war die jährliche Umsatz- und Betriebsergebnissteigerung jeweils? Bitte jeweils getrennt nach Gesamtkonzern und dem börsennotierten Teil darstellen. 2007 2008 2009 2010 2011 2012 in Mio. € 1.180,0 1.326,8 990,7 1.067,8 1.217,3 1.128,5 Konzern- Verände- Umsatz rung VJ in % 12,4 % −25,3 % 7,8 % 14,0 % −7,3 % in Mio. € 287,6 355,1 160,2 192,9 207,0 186,3 Konzern- Verände- EBIT rung VJ in % 23,5 % −54,9 % 20,4 % 7,3 % −10,0 % Teilkon- in Mio. € 1.152,4 1.299,2 962,9 1.042,8 1.190,6 1.101,2 zern- Umsatz (börsen- Verände- notiert) rung VJ in % 12,7 % −25,9 % 8,3 % 14,2 % −7,5 % Teilkon- in Mio. € 277,0 341,3 147,7 179,9 194,8 173,1 zern-EBIT (börsen- Verände- notiert) rung VJ in % 23,2 % −56,7 % 21,8 % 8,3 % −11,1 % Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 6. Wie begründen der Senat oder die HHLA diese Entwicklungen? Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen verweist der Senat auf die veröffentlichten Geschäftsberichte der Jahre 2007 – 2012. 7. Wie hoch war der Umsatz der HHLA in den Segmenten in den vergange- nen zehn Jahren jeweils? a. Container b. Intermodal 3
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode c. Logistik d. Immobilien Umsätze Segment (Mio. €) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 a) Container 692,6 792,3 561,6 604,5 712,9 697,5 b) Intermodal 331,9 369,7 277,3 317,3 357,6 299,7 c) Logistik 118,6 126,9 114,9 120,2 126,7 91,9 d) Immobilien 30,8 32,6 32,7 29,8 31,7 32,4 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 8. Wie hoch war das Betriebsergebnis (EBIT) der HHLA in den Segmenten in den vergangenen zehn Jahren jeweils? a. Container b. Intermodal c. Logistik d. Immobilien EBIT Segment (Mio. €) 2007 2008 2009 2010 2011 2012 a) Container 247,8 303,9 149,6 155,7 195,5 146,2 b) Intermodal 37,3 39,3 4,4 24,8 24,6 41,3 c) Logistik 12,7 10,4 8,2 6,2 −1,0 4,4 d) Immobilien 10,3 13,7 12,3 12,7 11,9 12,8 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 9. Wie hoch waren der Umsatz und das Betriebsergebnis (EBIT) der HHLA in den Bereichen a. Break Bulk Cargo, b. Projektlogistik, c. Lagerlogistik, d. Eisenbahnverkehre jeweils in den vergangenen zehn Jahren? Bitte jahresweise aufführen. Die HHLA berichtet nur auf Segmentebene. Im Übrigen siehe Antwort zu 8. 10. Wie haben sich der Konzernumsatz und das EBIT von BLG und Euroga- te in den letzten zehn Jahren entwickelt? Der Senat äußert sich nicht zu Unternehmen, an denen keine Beteiligung besteht. Es wird daher auf die veröffentlichten Geschäftsberichte dieser Unternehmen verwiesen. 11. Welche stillen Reserven (unter anderem Fischmarkt/Speicherstadt) wur- den wann mit welcher Begründung in den vergangenen zehn Jahren in der Bilanz der HHLA gehoben? Wie haben diese sich auf das Betriebs- ergebnis ausgewirkt? Veränderten sie das Ergebnis dergestalt, dass den Vorständen deswegen leistungsabhängige Vergütungen ausgezahlt wur- den? Es sind keine stillen Reserven gehoben worden. 12. Wie hoch war der Kurs der börsennotierten „A-Aktien“ der HHLA in den vergangenen Jahren seit der Teilprivatisierung 2007 jeweils? 13. Welchen Börsenwert hatte die HHLA seit ihrem Gang auf das Parkett jeweils? Datum Schlusskurs* Veränderung Anzahl A-Aktien Börsenwert 31.12.2012 17,82 € −21,90 % 70.048.834 1,25 Mrd. € 31.12.2011 22,83 € −33,90 % 69.975.326 1,60 Mrd. € 31.12.2010 34,55 € 28,00 % 69.975.326 2,42 Mrd. € 4
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 Datum Schlusskurs* Veränderung Anzahl A-Aktien Börsenwert 31.12.2009 26,99 € 14,90 % 69.975.326 1,89 Mrd. € 31.12.2008 23,50 € −61,50 % 69.975.326 1,64 Mrd. € 31.12.2007 61,00 € 15,10 % 69.920.500 4,27 Mrd. € **02.11.2007 53,00 € 69.920.500 3,71 Mrd. € * XETRA; ** Ausgabepreis am 02.11.2007 14. Wie hoch waren die Dividendenauszahlungen bei der HHLA in den letz- ten zehn Jahren jeweils a. für die A-Aktien, b. für die S-Aktien? 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Dividendenauszahlungen A-Aktien (€/Aktie) 0,85 1,00 0,40 0,55 0,65 0,65 Dividendenauszahlungen A-Aktien (Mio. €) 59,4 70,0 28,0 38,5 45,5 45,5 Dividendenauszahlungen S-Aktien (€/Aktie) 1,00 1,00 1,00 1,20 1,00 1,20 Dividendenauszahlungen S-Aktien (Mio. €) 2,7 2,7 2,7 3,2 2,7 3,2 Im Übrigen siehe auch Antwort zu 15. und Vorbemerkung. 15. Wie hoch waren die Einnahmen der HGV aus den Dividenden der HHLA seit dem Jahr 2007 jeweils? Dividende Jahr* A-Sparte S-Sparte Gesamt HGV HGV HGV 2006 7.590.000,00 € 2007 40.732.425,05 € 2.704.500,00 € 43.436.925,05 € 2008 47.920.500,00 € 2.704.500,00 € 50.625.000,00 € 2009 19.168.200,00 € 2.704.500,00 € 21.872.700,00 € 2010 26.356.275,00 € 3.245.400,00 € 29.601.675,00 € 2011 31.148.325,00 € 2.704.500,00 € 33.852.825,00 € 2012 31.148.325,00 € 3.245.400,00 € 34.393.725,00 € gesamt 196.474.050,05 € 17.308.800,00 € 221.372.850,05 € * Geschäftsjahr der HHLA, die Ausschüttung an die HGV findet jeweils zeitversetzt im Folge- jahr statt. 16. Wie hat sich die Eigenkapitalquote der HHLA in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Eigenkapitalquote Konzern (%) 38,4 42,3 40,0 33,1 35,6 31,8 Im Übrigen siehe Vorbemerkung. Personal und Marktposition 17. Wie viel Personal war in den vergangenen zehn Jahren jeweils direkt bei der HHLA a. insgesamt, b. in Hamburg beschäftigt? Anzahl Mitarbeiter HHLA 2007 2008 2009 2010 2011 2012 a) Konzern insgesamt 4.565 5.001 4.760 4.679 4.797 4.915 b) Konzern in Hamburg 3.387 3.656 3.569 3.472 3.482 3.526 5
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Die dargestellten Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum ab der Teilprivatisierung 2007. Im Übrigen wird zu Zahlen vor 2007 auf die Veröffentlichungen der Beteili- gungsberichte (zum Beispiel 18/1151, 18/7400) verwiesen. 18. Wie hat sich die Marktposition der HHLA in den vergangenen zehn Jah- ren jeweils in der Nordrange und in Hamburg entwickelt? Siehe Anlagen 1 und 2. 19. Wie wird sich der Containerverkehr in den nächsten zehn Jahren nach Ansicht der HHLA entwickeln? Welche Steigerungsraten legt sie ihrer eigenen Geschäftspolitik zugrunde? Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen siehe Antwort zu 33. Umschlag und Verkehr 20. Wie viele TEU hat die HHLA in den vergangenen zehn Jahren jeweils umgeschlagen? Wie hoch waren jeweils die jährlichen Steigerungsra- ten? a. insgesamt, b. in Hamburg, c. in Odessa? Mio. Mio. Mio. TEU Veränderung TEU Veränderung TEU Veränderung 2012 7,2 1,4 % 6,9 1,3 % 0,329 3,5 % 2011 7,1 21,3 % 6,8 22,0 % 0,318 7,4 % 2010 5,8 18,9 % 5,5 18,8 % 0,296 21,8 % 2009 4,9 −32,9 % 4,7 −31,1 % 0,243 −54,7 % 2008 7,3 1,2 % 6,8 1,1 % 0,537 2,7 % 2007 7,2 11,8 % 6,7 10,6 % 0,523 30,8 % 2006 6,5 15,0 % 6,1 13,9 % 0,400 33,3 % 2005 5,6 21,2 % 5,3 14,8 % 0,300 - 2004 4,6 18,2 % 4,6 18,2 % - - 2003 3,9 - 3,9 - - - 21. Wie viele Abfahrten von Feederschiffen haben in den vergangenen zehn Jahren jeweils a. von HHLA-Terminals, Von der HHLA werden hierzu keine Daten veröffentlicht. Im Übrigen siehe Vorbemer- kung. b. insgesamt von Hamburg aus stattgefunden? 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Schiffs- anläufe 5.792 5.951 6.128 6.321 6.756 6.472 6.117 4.564 4.259 4.170 4.280 (Anzahl) Entwick- 2,75 % 2,97 % 3,15 % 6,88 % −4,20 % −5,49 % −25,39 % −6,68 % −2,09 % 2,64 % lung Nach Auskunft der HPA sind diese Angaben nur näherungsweise über ladungsbezo- gene Fahrtgebietsangaben beziehungsweise über Schiffsgrößenabgrenzungen be- stimmt. 22. Wie hoch war in den vergangenen zehn Jahren jeweils der Anstieg der Feederverkehre a. von HHLA-Terminals, Siehe Antwort zu 21. a. 6
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 b. insgesamt von Hamburg aus? Siehe Antwort zu 21. b. 23. Wie viele TEU wurden durch Feederschiffe transportiert? Seewärtiger Container- 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 umschlag (in 1.000 TEU) gesamt 6.138 7.003 8.088 8.862 9.890 9.737 7.008 7.896 9.014 8.864 per Feeder- 1.230 1.422 1.788 2.006 2.250 2.142 1.179 1.306 1.665 1.767 schiff Nach Auskunft der HPA ist diese Angabe nur näherungsweise über ladungsbezogene Fahrtgebietsangaben bestimmt. 24. Wie viele Abfahrten von Containerschiffen nach Fernost hat es in den vergangenen zehn Jahren jeweils a. von HHLA-Terminals, Diese Zahlen werden von HHLA nicht veröffentlicht, im Übrigen siehe Vorbemerkung. b. insgesamt von Hamburg aus gegeben? 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Schiffsanläufe Fahrtgebiet 1.335 1.480 1.621 1.671 1.542 1.640 1.476 1.579 1.515 1.225 Asien gesamt Nach Auskunft der HPA ist die Angabe nur näherungsweise über ladungsbezogene Fahrtgebietsangaben beziehungsweise über Schiffsgrößenabgrenzungen bestimmt. 25. Wie viele TEU haben die HHLA-Transportgesellschaften in den vergan- genen zehn Jahren jeweils transportiert? 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Transport- volumen 0,9 1 1,3 1,5 1,2 1,9 1,7 1,5 1,8 1,7 (Mio. TEU) 26. Welche konkreten Modernisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen wurden in den vergangenen zehn Jahren durchgeführt? Welche Kosten waren damit jeweils verbunden? Wie haben sie sich ausgewirkt? Grundsätzlich wird der Investitionsschwerpunkt darauf gelegt, die Produktivität auf den bestehenden Terminalflächen durch den Einsatz moderner Umschlagtechnologien zu steigern. Zugleich werden der Ausbau leistungsfähiger Hinterlandanbindungen sowie die Ausweitung und Optimierung der Logistikaktivitäten marktkonform forciert. Die nachfolgenden Investitionsbeträge werden analog der Praxis in den jüngsten Ge- schäftsberichten als Summe aus Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen ausgewiesen. Maßgeblichen Anteil haben die Erweiterungsinvestitionen. Seit dem Geschäftsjahr 2007 wird zudem die Investitionssumme je Segment angegeben. Investitionen 2003: 106 Millionen Euro - Aufbau von Umschlagkapazitäten in den Geschäftsfeldern Containerumschlag Inland und Hinterlandverkehr Investitionen 2004: 118 Millionen Euro, im Wesentlichen - Container Terminal Altenwerder (CTA): Ausbau (Umschlaggerät und Software für Terminallogistik und -steuerung) - Container Terminal Burchardkai (CTB): Start des Ausbauprogramms (erster Bau- abschnitt: Neubau des Containerbahnhofs) 7
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Investitionen 2005: 117 Millionen Euro, im Wesentlichen - CTB: Startphase Ausbauprogramm zur Kapazitätssteigerung - CTA: Ausbau weiter fortgesetzt (Umschlaggerät, Containerbrücken und Lagerblö- cke) Investitionen 2006: 205 Millionen Euro, im Wesentlichen - CTB: Umbaumaßnahmen zur Kapazitätserweiterung, Bahnhofsneubau, Weiterent- wicklung Logistiksoftware - CTA: Dritte Ausbauphase - Container Terminal Tollerort (CTT): Erwerb des Rosshafenterminals Investitionen 2007: 195 Millionen Euro (Container 65 Prozent, Intermodal 20 Prozent, Holding/Übrige 10 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Logistik 2 Prozent), im Wesentli- chen - CTB: Erhöhung der Umschlagleistung (neuer Liegeplatz, Installation Krane, Logis- tiksoftware - CTA: Erweiterung des Bürogebäudes (3. Bauabschnitt) - CTT: Bahnhofausbau, Erweiterung der Umschlagflächen, Betriebs- und Werkstatt- gebäude, Parkhaus - Intermodal: Erwerb neuer Umschlaggeräte, Aufstockung Waggonpark - Umbau und Modernisierung mehrerer Speicherblöcke Investitionen 2008: 259 Millionen Euro (Container 62 Prozent, Intermodal 22 Prozent, Logistik 8 Prozent, Immobilien 4 Prozent, Holding/Übrige 4 Prozent), im Wesentlichen - CTB: Steuerungssysteme von Blocklagern, Beschaffung Containerbrücken - CTT: Bahnhof und Leerlager - Intermodal: Investitionen in Bahnkräne, Aufstockung Waggonpark - Logistik: Konzeption und Bau einer neuen Klimahalle (Frucht) Investitionen 2009: 160 Millionen Euro (Container 60 Prozent, Intermodal 22 Prozent, Logistik 13 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentli- chen - CTB: Beschaffung Containerbrücken - Intermodal: Investitionen in Flächenausbau, Aufstockung Waggonpark, Ausbau des Terminalnetzwerks in Polen, Hinterlandterminal in Dunjaska Streda - Logistik: Automatisierung im Massengutumschlag Investitionen 2010: 174 Millionen Euro inklusive 66 Millionen Euro Finanzierungs- Leasing (Container 80 Prozent, Intermodal 12 Prozent, Logistik 4 Prozent, Immobilien 2 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen - CTB: neue Kaimauern* und Inbetriebnahme neuer Containerbrücken - Intermodal: Aufbau eines Netzes von Inlandterminals (IPN Inland Port Network) und verstärkter Einsatz von Shuttleverkehren, Inlandterminal in Kattowitz, Investiti- onen in Flächenausbau und Aufstockung Waggonpark, - Logistik: Beschaffung von Kombigeräten und Rangierloks für den Massengutum- schlag * Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum ver- bundenen Risiken und Chancen an dem übertragenen Vermögenswert (hier die Kaimauern) auf den HHLA-Konzern übertragen werden, werden zu Beginn des Leasingverhältnisses mit dem Barwert der Leasingzahlungen aktiviert. Das heißt die HHLA weist diese Kaimauern im 8
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 Anlagevermögen aus und bezeichnet dies als Investition, auch wenn diese nicht zu Beginn in Summe zahlungswirksam wird. Investitionen 2011: 129 Millionen Euro inklusive 33 Millionen Euro Finanzierungs- Leasing (Container 67 Prozent, Intermodal 25 Prozent, Logistik 3 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen - CTB: Lagerkapazitäten und neue Kaimauer* - Ausbau des Container Terminals Odessa - Intermodal: Hinterlandterminals in Ostrave und Posen sowie Investitionen in Be- schaffung von Lokomotiven - Logistik: Beschaffung von Kombigeräten und Rangierloks für den Massengutum- schlag und Beschaffung einer gebrauchten Containerbrücke * Finanzierungs-Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum ver- bundenen Risiken und Chancen an dem übertragenen Vermögenswert (hier die Kaimauern) auf den HHLA-Konzern übertragen werden, werden zu Beginn des Leasingverhältnisses mit dem Barwert der Leasingzahlungen aktiviert. Das heißt die HHLA weist diese Kaimauern im Anlagevermögen aus und bezeichnet dies als Investition, auch wenn diese nicht zu Beginn in Summe zahlungswirksam wird. Investitionen 2012: 197 Millionen Euro inklusive 37 Millionen Euro Finanzierungs- Leasing (Container 66 Prozent, Intermodal 25 Prozent, Logistik 5 Prozent, Immobilien 3 Prozent, Holding/Übrige 2 Prozent), im Wesentlichen - Investitionen in die Beschleunigung von Großschiffsabfertigung und Prozessver- besserungen auf allen Terminals - Elektrisch betriebene Fahrzeuge und energiesparende Bereifung von Van- Carriern, Ausbau- und Instandhaltung mit recyceltem Baumaterial - CTB: Weitere Investitionen in Lagerkapazitäten, Beschaffung von Umschlaggerät - Ausbau des Container Terminal Odessa - Intermodal: Hinterlandterminals, Beschaffung von Lokomotiven und Container- tragwagen - Logistik: Beschaffung von Kombigeräten für den Massengutumschlag und Flurför- derfahrzeuge. 27. Welche Bedeutung haben Massen- und Stückgutumschlag für die HHLA? Welches Potenzial sieht die HHLA in diesen Bereichen? Die HHLA ist mit diversen Beteiligungen im Bereich Massengutumschlag (Eisenerz und Kohle) und Stückgutumschlag (Kraftfahrzeuge, Früchte und Spezialgütern) tätig. Die Aktivitäten werden teilweise mit Partnern durchgeführt und nach der Equity- Methode bilanziert. Die Umsätze und Ergebnisse der Gesellschaften im Bereich Mas- sen- und Stückgutumschlag werden insofern nicht vollständig im Segment Logistik, das darüber hinaus auch die Ergebnisse der Beratung und der Kreuzfahrtlogistik ent- hält, ausgewiesen. 2012 belief sich der Anteil des Segments am Gesamtumsatz des HHLA-Konzerns auf 8,1 Prozent, der EBIT-Anteil betrug 2,4 Prozent. 28. Rechnet die HHLA im Containerbereich mit veränderten Marktbedingun- gen aufgrund neuer Marktstrategien von Reedern mit Megacarriern? Wenn ja, mit welchen? Mit welchen Strategien reagiert die HHLA darauf? Siehe Vorbemerkung. Im Übrigen siehe Antwort zu 33. Umwelt 29. Welche Maßnahmen zur Reduzierung der Luft- und Lärmimmissionen hat die HHLA in den vergangenen zehn Jahren ergriffen? Wie haben sich die Immissionen entwickelt? 9
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Die HHLA erhebt keine Daten zu Immissionen. Es wird daher auf die der HHLA zu Emissionen vorliegenden Informationen verwiesen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. Maßnahmen zur Reduzierung der Luftemissionen: Die maßgeblichen Emissionen von Luftschadstoffen beschränken sich im HHLA-Kon- zern hauptsächlich auf den absoluten Ausstoß von CO2. Viele Maßnahmen der HHLA, die zu einer Senkung der Lärmemissionen führen, führen gleichzeitig zu einer Sen- kung der Luftemissionen, beispielsweise vermindert der Einsatz von rein elektrisch betriebenen Geräten sowohl die Luftemissionen als auch die Lärmemissionen. Maßnahmen zur gleichzeitigen Reduzierung der Luft- und Lärmemissionen: Umstellung der Van Carrier auf leisere diesel-elektrische Antriebe an den Container Terminals Burchardkai und Tollerort. Einführung von diesel-elektrisch betriebenen Automated Guided Vehicles am Contai- ner Terminal Altenwerder. Einführung von rein elektrisch betriebenen Automated Guided Vehicles am Container Terminal Altenwerder. Planung, Bau und Inbetriebnahme eines elektrisch betriebenen Lagerkransystems am Container Terminal Burchardkai, dadurch Vermeidung diesel-elektrischer Bewegun- gen auf dem Terminal durch Van Carrier. Einsatz von elektrischen Bahncheckmobilen anstatt von dieselbetriebenen Bahn- checkmobilen an den Container Terminals Altenwerder und Tollerort. Einsatz von elektrisch angetriebenen Pkws zur Personenbeförderung an den Contai- ner Terminals Altenwerder, Tollerort und am RoRo Terminal Unikai. Die HHLA verfügt (Stand 11/2013) über die größte Flotte an E-Fahrzeugen in Hamburg. Entwicklung und Beschaffung gewichtsoptimierter Leichttragwaggons für die Intermo- dalverkehre, dadurch Vermeidung von Zugfahrten durch bessere Auslastung der Züge. Veränderung der Terminal-Steuerungssoftware und Investitionen in Spezial Spreader sowie umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter am Container Terminal Tollerort zum gleichzeitigem Transport von zwei 20’-Containern durch Van Carrier, dadurch Redu- zierung von Leerfahrten und damit weniger Verkehr, „twin lift“. Veränderung der Steuerungssoftware und Schulungen der Mitarbeiter, dadurch Mög- lichkeit, zwei 20’-Container auf einmal zu transportieren am Container Terminal Alten- werder, führen zu einer Verringerung des terminaleigenen Verkehrs, „multiple load“. Veränderung der Steuerungssoftware und umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter einschließlich Schiffsplaner, dadurch gleichzeitiges Ent- und Beladen von Schiffen möglich, führen zur Vermeidung von terminaleigenen Fahrten, „dual cycle“. Gründung der Feeder Logistik Zentrale, dadurch Verminderung der Feederschiffsbe- wegungen im Hamburger Hafen durch verbesserte Steuerung der Schiffe. Maßnahmen zur ausschließlichen Reduzierung der Luftemissionen: Seit 2011 Einführung der Add-Blue Technologie bei Van Carriern, dadurch weitere Reduzierung der Luftschadstoffe. Entwicklung der Luft- und Lärmemissionen Absolute CO2- Emissionen HHLA- Konzern 2007 2008 2009 2010 2011 2012 nach GHG Protocol Standard (t) 117.216 118.520 87.454 87.037 99.220 111.479 10
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 Spezifische CO2- Emissionen HHLA- Konzern 2007* 2008 2009 2010 2011 2012 je umgeschlagenem Container (kg) - 12,88 12,39 10,09 10,20 9,73 Daten zu Lärmemissionen werden von der HHLA nicht erhoben, Daten zu CO2- Emissionen je umgeschlagenem Container wurden für 2007 (*) nicht erfasst. Im Übri- gen siehe Vorbemerkung. 30. Welchen Anteil am Gesamtenergieverbrauch der HHLA machen erneu- erbare Energien aus? Welche Ziele hat sich die HHLA in diesem Bereich gesetzt? Die HHLA setzt bereits seit 2009 verstärkt auf den Einsatz von Strom aus erneuerba- ren Energien. Seitdem wird der Strombedarf für alle selbstgenutzten Bürogebäude und Werkstätten in Hamburg aus erneuerbaren Energien gedeckt. Seit 2010 wird der Container Terminal Altenwerder vollständig mit Strom aus erneuerbaren Energien gespeist. Im Jahr 2012 wurden von 157 gWh Strombezug 70,2 gWh Strom aus erneu- erbaren Energien bezogen. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien betrug im Jahr 2012 45 Prozent. Zusammen mit HAMBURG ENERGIE wurden im Jahr 2011 auf den Dächern des Logistik Zentrums Altenwerder sowie auf dem Werkstattdach am Container Terminal Tollerort Photovoltaikanlagen errichtet. Diese beiden Anlagen pro- duzierten 2012 554.750 kWh Strom. Darüber hinaus wird die HHLA durch die Teilnahme am Forschungsprojekt BESIC Möglichkeiten der Stromspeicherung von überschüssigem Windstrom prüfen, um damit einen aktiven Beitrag zum Gelingen der Energiewende zu leisten. 31. Welche weiteren ökologischen Projekte hat die HHLA umgesetzt? Wel- che weiteren Ziele hat sie definiert? Die HHLA konzentriert sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unter anderem auf drei ökologische Handlungsfelder: 1. Ökologische Transportketten. Die Gestaltung nachhaltiger, ökologischer Trans- portketten mit dem Ziel, durch den Ausbau der Anlagen und Netzwerke die Voraussetzungen für eine überproportionale Steigerung des Bahnanteils im Hin- terlandverkehr zu schaffen. 2. Klimaschutz/Energieeffizienz. Die Ausschöpfung technisch sinnvoller und wirt- schaftlich vertretbarer Möglichkeiten zur CO2-Reduzierung im Einflussbereich. Als Ziel soll der CO2-Ausstoß je umgeschlagenem Container bis 2020 um mindestens 30 Prozent reduziert werden (Basisjahr 2008). 3. Flächenschonung. Die knappen Hafen- und Logistikflächen sollen so effizient wie möglich genutzt werden. Die HHLA wird in den kommenden Jahren die Flächen- produktivität im Rahmen des Ausbauprogramms erheblich steigern. Projekte, die in den letzten Jahren in den einzelnen Handlungsfeldern umgesetzt wor- den sind: Handlungsfeld (1.) Ökologische Transportketten: - Auf- und Ausbau des Intermodalnetzwerkes mit eigenen Terminals in Polen, Tschechien, der Slowakei und Österreich. - Umfangreiche Investitionen in eigene Leichttragwaggons und eigene diesel- elektrische Lokomotiven. - Hohe Investitionen in den Ausbau der Container-Bahnhöfe auf den Seehafenter- minals in den letzten Jahren. Als Ergebnis dieser umfangreichen Maßnahmen konnte im Zeitraum 2008 – 2012 der Marktanteil der Bahn am Hinterlandverkehr im Hamburger Hafen um 17,7 Prozent erhöht werden. 11
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Handlungsfeld (2.) Klimaschutz/Energieeffizienz - CO2-freie Beheizung des Betriebsgebäudes und der Werkstatt am Container Ter- minal Tollerort durch das Verbrennen von Faulgasen auf dem benachbarten Gelände der Stadtentwässerung und Nutzung dieser Abwärme. - Ausrüstung der Containerbrücken mit Rückstromgewinnung beim Senken der Con- tainer. - Diverse Beleuchtungsprojekte mit Umstellung auf LED-Beleuchtung oder optimier- te Beleuchtungssteuerung. - Virtualisierung von Servern – Green IT. - Optimierung der Logistikprozesse und gebäudetechnischen Einrichtungen am Frucht- und Kühlzentrum, dadurch Stromeinsparung von rund 5 Millionen kWh pro Jahr. - Nutzung von recyceltem Baumaterial. Im Jahre 2012 wurden alleine 61.300 Ton- nen recyceltes Baumaterial beim Ausbau und bei der Instandhaltung der Terminal- flächen eingesetzt, davon 42.000 Tonnen Betonmineralgemische, die aus Beton- abbruch stammen und nun als ungebundene Tragschichten eine weitere Verwen- dung finden. Durch diese Sekundärnutzung wird die (Neu-)Produktion von energie- aufwendigem Beton vermieden. - Verwendung runderneuerter Reifen für Großgeräte. - Verwendung aufgearbeiteter Komponenten bei der Instandhaltung technischer Geräte. - Nutzung von Recyclingpapier für Geschäftsbericht, Mitarbeiterzeitschrift, Werbe- broschüren und als Büro- und Kopierpapier, Nutzung von FSC-zertifiziertem Papier für Büro- und Kopierpapier. - Test wasserstoffbetriebener Gabelstapler, Nutzung wasserstoffbetriebener Pkws. - Stromsparende Flächenbeleuchtung für die Terminals. Als Ergebnis dieser und weiterer Maßnahmen konnte der CO2-Ausstoß je umgeschla- genem Container im Zeitraum 2008 bis 2012 bereits um über 24 Prozent gesenkt werden. Handlungsfeld (3.) Flächenschonung - Durch den begonnenen Umbau des Container Terminals Burchardkai kann in der Endausbaustufe die Kapazität des Terminals auf bestehender Fläche mehr als ver- doppelt werden. - Die Ausbaupläne für die anderen Containerterminals ermöglichen ebenfalls eine signifikante Kapazitätssteigerung auf bestehenden Hafenflächen. Weitere Maßnahmen, die den Ressourceneinsatz minimieren beispielhaft: - Bau einer chemisch-physikalischen Wasseraufbereitungsanlage am Container Ter- minal Tollerort, - Anschaffung von E-Bikes und Fahrrädern für Mitarbeiter zur Nutzung für kurze Strecken in der Stadt Die HHLA hat als erstes Unternehmen des maritimen Sektors die Entsprechens- erklärung zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex abgegeben. Die geprüfte Nachhaltig- keitsberichterstattung der HHLA richtet sich nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative, dem weltweit am weitesten verbreiteten Standard für Nachhaltigkeitsbericht- erstattung. 12
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Drucksache 20/9876 Elbvertiefung und Zukunft 32. Wie groß war der finanzielle Zusatzaufwand der HHLA für die bisher nicht erfolgte neunte Elbvertiefung in den vergangenen zehn Jahren jeweils? Wie stellt sich dieser im Einzelnen dar? Der Zusatzaufwand der HHLA infolge der verzögerten Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe besteht in einem höheren Personal- und Materialaufwand, der notwendig ist, um die Schiffe in den tideabhängigen, kurzen Zeitfenstern für das Ein- und Auslaufen abzufertigen. Die Zeitfenster sind aufgrund der zunehmenden Schiffs- größen in den letzten Jahren kontinuierlich kleiner geworden. Der konkrete Aufwand ist nicht quantifizierbar. 33. Mit welchen Entwicklungen der Rahmenbedingungen rechnen der Senat, die zuständige Behörde und die HHLA selbst für die Zukunft? Wie stellt sich die HHLA darauf ein? Welche strategischen Maßnahmen hat sie dazu ergriffen? Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung weltweit und insbesondere in Europa ist mittelfristig von einer moderaten Umschlag- und Transportnachfrage aus- zugehen. Siehe hierzu auch Drs. 20/10038. Die HHLA rechnet mittelfristig mit einer Intensivierung des Wettbewerbs beim Contai- nerumschlag. Ursächlich sind hierfür verschiedene Gründe, wie etwa die Kapazitäts- entwicklung in der sogenannten Nordrange, die Preispolitik konkurrierender Terminal- betreiber, Konzentrationsprozesse bei den Reedereien oder die Entwicklung von Direktanläufen in die Ostsee. Die Auswirkungen dieser teilweise unkalkulierbaren Ein- flussfaktoren auf die Mengen- und Preisstruktur bei der HHLA sind derzeit jedoch nicht absehbar. Die verzögerte Fahrrinnenanpassung führt bis auf Weiteres zu Zu- satzaufwendungen bei der Schiffsabfertigung und birgt das Risiko, dass Reedereien in der Disposition ihrer Liniendienste vermehrt andere Umschlagplätze mit besserer nau- tischer Erreichbarkeit in Betracht ziehen. Die Intermodalgesellschaften bleiben weiter- hin starkem Wettbewerb gegenüber konkurrierenden Bahnoperateuren ausgesetzt. Die HHLA passt daher die eigenen Investitionen zum Ausbau der Containerterminals flexibel an die prognostizierte Nachfrage an. Durch die Errichtung von Großschiffslie- geplätzen am Container Terminal Burchardkai ist sie ab Frühjahr 2014 in der Lage, die neueste Generation von Containerschiffen bis 18 TTEU abzufertigen. Die HHLA wird die im Rahmen der P3-Allianz angekündigte Neustrukturierung von Liniendiens- ten und Hafenanläufen begleiten und aktiv mitgestalten. Die Intermodalgesellschaften werden ihre erfolgreichen Expansionsstrategie fortsetzen und damit erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit des Leistungsangebots der HHLA beitragen. Die zuständige Behörde teilt die Einschätzung der HHLA. 34. Wie ist der Verfahrensstand beim Bundesverwaltungsgericht zur Elbver- tiefung? Geht der Senat weiterhin davon aus, dass das Bundesverwal- tungsgericht die Entscheidung nicht dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vorlegt? Das Gericht hat auf Antrag von Naturschutzverbänden die Vollziehung sämtlicher Maßnahmen seit dem 17. Oktober 2012 ausgesetzt. Seitens des Gerichts wurde noch kein Termin für eine mündliche Verhandlung anberaumt. Die zuständige Behörde ist der Auffassung, dass eine Vorlage des Verwaltungsrechtsstreits an den EuGH aus Rechtsgründen nicht erforderlich ist. 35. Wie bewerten der Senat oder die zuständige Behörde die Aussage von Herrn Peters, dass die HHLA für den Fall einer negativen Entscheidung zur Elbvertiefung noch keinen Plan B in der Tasche hätte? Hält der Senat dies als Hauptanteilseigner der HHLA für angemessen? Wenn ja, warum? Der Senat nimmt zu Äußerungen Dritter keine Stellung. Im Übrigen siehe Antworten zu 33. und zu 34. 13
Drucksache 20/9876 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode 36. Wie muss sich das Geschäftsmodell der HHLA aus Sicht des Senats oder der zuständigen Behörde verändern, sollte das Bundesverwal- tungsgericht die Elbvertiefung versagen? Der Senat beantwortet hypothetische Fragen grundsätzlich nicht. Im Übrigen siehe Antworten zu 33. und zu 34. 14
Anlage 1 zu Drs. 20/9876 Marktanteile der HHLA in Hamburg seit 2002 90,0% 78,4% 80,0% 75,9% 70,4% 71,3% 68,9% 68,3% 67,9% 70,0% 65,4% 65,6% 65,2% 63,9% 60,0% 50,0% 40,0% Marktanteil in % 30,0% Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode 20,0% 10,0% 0,0% Anlage 1 Drucksache 20/9876 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 15
Anlage 2 zu Drs. 20/9876 16 Marktanteile an der Umschlagsmenge der Northrange Häfen seit 2002 35,0% 31,5% 31,8% 31,9% 31,3% 31,9% 31,5% 31,7% Drucksache 20/9876 31,0% 30,3% 29,8% 30,0% 28,9% 27,8% 27,8% 27,3% 26,8% 26,9% 26,0% 26,1% 25,0% 24,2% 23,9% 23,7% 23,5% 23,1% 23,7% 23,3% 23,2% 22,5% 22,6% 22,6% 22,9% 23,1% 20,0% 22,3% 21,9% 18,2% 18,6% 19,1% 18,7% 15,3% 16,1% 18,1% 18,4% 17,0% 17,1% 17,6% 15,0% 16,3% 15,7% Marktanteil in % 14,5% 14,8% 14,7% 13,9% 13,3% 13,9% 13,6% 14,0% 12,9% 10,0% 7,5% 7,2% 5,6% 5,9% 5,9% 4,6% 4,6% 4,8% 5,2% 5,2% 4,4% 5,0% 1,0% 1,1% 1,2% 0,7% 0,2% 0,2% 0,2% 0,3% 0,2% 0,1% 0,0% 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anlage 2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode Rotterdam Hamburg HHLA Antwerpen Bremerhaven Zeebrugge Wilhelmshaven Amsterdam
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