Ländliche Entwicklung in Bayern - Landkreisinformation Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken
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Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken Ländliche Entwicklung in Bayern Landkreisinformation Aschaffenburg 2023 Bad Kissingen Haßberge Kitzingen Main-Spessart Miltenberg Rhön-Grabfeld Schweinfurt Würzburg www.landentwicklung.bayern.de
Landkreisinformation 2023 Ländliche Entwicklung im Landkreis Aschaffenburg Heimat gemeinsam gestalten Gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Gemeinden und Regionen schaffen – das ist unser Auftrag und unser Ziel. Dafür arbeiten wir eng mit den Gemeinden sowie mit den Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Wir entwickeln vitale Dörfer und attrak- tive Lebensräume, schützen Boden, Gewässer und Klima, fördern die Artenvielfalt, regionale Produkte und ökologische Erzeugung. Wir gestalten Landschaften, unterstützen kreative, unternehmeri- sche Menschen und helfen beim Flächensparen. Lesen Sie in dieser Information, was dazu im vergangenen Jahr in Ihrem Landkreis geleistet wurde und welche Projekte in diesem Jahr vorgesehen sind. Unsere Projekte schaffen Zukunft In Unterfranken gestalten wir derzeit in über 500 Projekten und Initiativen attraktive Lebensbedingungen. In diesen Projekten wurden im Jahr 2022 Investitionen in Höhe von 47,85 Millionen Euro ausgeführt, die unser Amt mit 28,56 Millionen Euro gefördert hat. Laut Ifo-Institut können die eingesetzten Fördermittel insgesamt sogar das 7-fache an Investitionen auslösen. Im Landkreis Aschaffenburg erarbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in 37 Projekten maßgeschneiderte Lösungen zu aktuellen Herausforderun- gen und für eine zukunftsgerechte Entwicklung. Dafür erfolgten Investitionen von rund 1,3 Millionen Euro, die mit fast 1 Million Euro gefördert wurden. In 16 Projekten mit regionalem Ansatz, der Dorferneuerung und Flurneuordnung wurden 2022 wesentliche Fortschritte erzielt, über die wir nachfolgend berichten. 2
Unsere Projekte sind Gemeinschaftswerke Mitdenken, mitplanen, mitgestalten – unter diesem Motto investieren die Menschen vor Ort viel Kraft und Zeit für einen lebenswerten Landkreis. Enga- gierte Bürgerinnen und Bürger sind das Rückgrat des ländlichen Raumes. Sie vernetzen sich, entwickeln gemeinsam Ziele und setzen diese in ihren Dörfern und ihrer Region um. Vielen Dank dafür! Wir bauen auf die Mitwirkung dieser aktiven Menschen. Denn nur so sind die großen Erfolge unserer Arbeit im länd- lichen Raum möglich. Die Gemeinden sind wichtige Partner und spielen eine tragende Rolle. Die viel- schichtigen Aufgabenstellungen erfordern aber auch die Unterstützung durch Fachbehörden, Verbände, Planerinnen und Planer sowie Mandatsträgerinnen und Mandatsträger. Gemeinsam mit Ihnen gestalten wir attraktive Regionen, vitale Dörfer und vielfältige Landschaften. Zusammen schützen wir die Natur und das Klima. Ich danke Ihnen allen sehr herzlich für diese vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle des Landkreises Aschaffenburg. Jürgen Eisentraut Leiter des Amtes 3
Landkreisinformation 2023 Ländliche Entwicklung im Landkreis Aschaffenburg Inhalt Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Dörfer und Landschaften e ntwickeln und gestalten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Alle Projekte 2022 im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Berichte über Projekte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Dörfer und Gemeinden zukunftsfähig entwickeln und gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Landschaft gestalten und Ressourcen schützen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4
Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis Mit der Ländlichen Entwicklung unterstützen wir Gemeinden und Menschen dabei, gute Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Landkreis zu schaffen. Dörfer, Landschaften, Natur und die Region zu stärken, ist unser Anliegen. Wir erarbeiten und realisieren zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gemeinden in Kooperation mit anderen Behörden passende Lösungen zu aktuellen Themen wie Stärkung der Ortskerne, Flächensparen, Klimaschutz und Klimawandel, Nahversorgung oder Biodiversität. Interkommunale Potenziale nutzen Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Gemeinden nehmen ihre Zukunft gemeinsam in die Wenn Wiesen, Äcker und Wälder nachhaltig Hand und schließen sich freiwillig zu Integrierten bewirtschaftet werden, sichert dies wertvolle Ländlichen Entwicklungen zusammen. Denn mitei- Lebensräume unserer Kulturlandschaft. Dafür nander lassen sich viele Herausforderungen effizi- stehen Projekte der Flurneuordnung und der Initia- enter und zielgerichteter bewältigen, wie zum Bei- tiven boden:ständig, FlurNatur und „Streuobst für spiel der Wasserrückhalt in der Fläche als Beitrag alle!“. Wald- und Weinbergsneuordnungen, Länd zur Verbesserung der Hochwassersituation, Ener- licher Straßen- und Wegebau sowie freiwilliger giekonzepte, die Innenentwicklung oder die Bio- Land- und Nutzungstausch ermöglichen bedarfs- topvernetzung. Zusammenarbeit, integrierte Pla- gerechte Erschließungen und die Zusammenlegung nung und koordinierter Einsatz der Ressourcen vieler kleiner Einzelflächen. erhöhen die Leistungsfähigkeit der Gemeinden und stärken die regionale Wirtschaft. Landkreis Aschaffenburg Gemeinden und Dörfer nachhaltig entwickeln Projekte Anzahl Ein Kernanliegen jeder Dorferneuerung ist, durch Integrierte Ländliche Entwicklung 3 Innenentwicklung den Folgen des demografischen Dorferneuerung 18 Wandels und dem Flächenverbrauch zu begegnen. Beispielgebend dafür stehen die mit dem Staats- Flurneuordnung 2 preis 2020 ausgezeichnete Revitalisierung des Alt- Freiwilliger Landtausch 1 orts und das Bürgerenergiekonzept in der Winzer- gemeinde Retzstadt. Ein Dorfgemeinschaftshaus Freiwilliger Nutzungstausch 2 mit Festplatz, ein Infrastrukturzentrum im ehema- ligen Kloster und die sogenannte Neue Mitte mit Waldneuordnung 1 „Retschter Lädchen“ wurden als herausragende Ein- Ländlicher Straßen- und Wegebau 8 zelprojekte verwirklicht. Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeiten der Dorferneuerung: Identität und boden:ständig 2 Gemeinschaftsleben schaffen, Infrastruktur und Grundversorgung bieten sowie fränkische Baukul- Summe 37 tur erhalten. Die Dorferneuerung steht für ausge- zeichnetes Bürgerengagement. 5
Geiselbach Westerngrund Kleinkahl Wiesen Omersbach Hofstädten Kleine Kahl Schöllkrippen Kahlgrund Schneppenbach Alzenau Krombach Hemsbach Blankenbach Sommerkahl Kahlgrund-Spessart Reichenbach Schimborn Eichenberg Oberafferbach Hösbach Laufach-Hain Laufach Stockstadt a. Main Waldaschaff Aschaffenburg Großostheim WEstSPEssart Weibersbrunn Pflaumheim Mespelbrunn Heimbuchenthal Dammbach SpessartKraft Dörfer und Landschaften entwickeln und gestalten Unterfrankens ländlicher Raum ist lebenswert und soll es bleiben. Die Menschen dort erwarten attraktive Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen und engagieren sich für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Insgesamt sind im Land- kreis 37 Projekte in Bearbeitung. Nachfolgend informieren wir über bedeutende Schritte in 16 Projekten sowie 3 Kleinst- unternehmen der Grundversorgung, 2 Initiativen FlurNatur und „Streuobst für alle!“. 6
Alle Projekte 2022 im Überblick Integrierte Ländliche Entwicklung Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden Kahlgrund-Spessart 123 31000 10 Kommunen: Blankenbach, Geiselbach, Kleinkahl, Krombach, Mömbris, Sailauf, Schöllkrippen, Sommerkahl, Westerngrund, Wiesen SpessartKraft 170 22700 9 Kommunen: Dammbach, Heimbuchenthal, Mespelbrunn, Rothenbuch, Weibersbrunn Landkreis Miltenberg: Eschau, Leidersbach, Mönchberg, Röllbach WEstSPEssart 73 26900 5 Kommunen: Bessenbach, Haibach, Laufach, Sailauf, Waldaschaff Summe 3 366 80600 24 Kommunen, davon 20 im Landkreis Dorferneuerung Stand des beteiligte Projekte Ortschaften Projektes Einwohner Blankenbach Planung 1490 3 Dammbach Bauphase 1850 1 Eichenberg Bauphase 750 1 Geiselbach Fertigstellung 2190 2 Heimbuchenthal abgeschlossen 2200 1 Hemsbach Planung 270 1 Hofstädten Fertigstellung 570 1 Hösbach Planung 950 1 Kleinkahl Bauphase 1800 5 Krombach Planung 2120 2 Mespelbrunn Planung 1440 1 Oberafferbach Planung 1500 1 Schimborn Bauphase 1680 1 Schneppenbach Bauphase 1100 1 Sommerkahl Bauphase 1240 1 Weibersbrunn Planung 2020 1 Westerngrund Planung 1900 3 Wiesen Bauphase 500 1 Summe 18 25570 28 7
Flurneuordnung Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in Hektar Pflaumheim Planung 620 930 Stockstadt a. Main Planung 48 30 Summe 2 668 960 Freiwilliger Landtausch Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in Hektar Wiesen Fertigstellung 2 3 Freiwilliger Nutzungstausch Stand des Fläche Projekte Bewirtschafter Projektes in Hektar Alzenau Fertigstellung 16 3 Reichenbach Fertigstellung 30 4 Summe 2 46 7 Waldneuordnung Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in Hektar Omersbach Planung 150 500 Ländlicher Straßen- und Wegebau Stand des Projekte Ortschaften Projektes Großostheim Bauphase 1 Hofstädten abgeschlossen 1 Laufach abgeschlossen 1 Laufach - Hain abgeschlossen 1 Schöllkrippen Planung 1 Stockstadt abgeschlossen 1 Waldaschaff abgeschlossen 1 Westerngrund Bauphase 1 Summe 8 8 8
boden:ständig Stand des Fläche Projekte Ortschaften Konzeptes in Hektar Kahlgrund Planung 2400 5 Kleine Kahl Planung 150 1 Summe 2 2540 6 Über die Projekte, deren Namen blau geschrieben sind, sowie 3 Kleinstunternehmen der Grundversorgung, FlurNatur Edelbach und Geiselbach und „Streuobst für alle!“ wird nachfolgend berichtet. In den anderen Projekten erfolgten Arbeiten zur Vorplanung, Abrechnung umgesetzter Maßnahmen bis hin zur Berichti- gung des Liegenschaftskatasters und Grundbuchs sowie zum formellen Abschluss der Projekte. 9
Berichte über Projekte Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen In 3 Projekten kooperieren im Landkreis 20 Kommunen, um ihre Entwicklungsaktivitäten in gemeinsamen Konzepten abzustimmen. Nachfolgend informieren wir über bedeutende Schritte in diesen Integrierten Ländlichen Entwicklungen. Integrierte Ländliche Entwicklung Kahlgrund-Spessart Das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) zu evaluieren und auf Basis dieser Ergebnisse fort- zuschreiben, bestimmte wesentlich das Geschehen in der interkommunalen Allianz im Jahr 2022. Die Mit- glieder legten in diesem Prozess die künftigen Schwerpunktthemen fest. Ferner führten sie eine gemein- same Kommunikationsstrategie ein. Und es gelang, sich für die Informationssicherheit CISIS 12 zu zerti- fizieren. Dann im Herbst noch ein herausragendes Ereignis: Die bayerische Staatsregierung würdigte die erfolgreiche Arbeit auf einem ganz anderen Gebiet, nämlich die für den Boden- und Erosionsschutz. Der „boden:ständig“-Preis 2022 ging an die in der Gemeindeallianz vereinten Beteiligten des gleichnamigen Projekts in der Region Kahlgrund-Spessart. Dadurch dass die Landwirte ihre Felder kalken, nimmt der Boden größere Niederschlagsmengen auf; Erosion und Überschwemmungen werden verhindert. SpessartKraft Das ALE Unterfranken hat das fortgeschriebene Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) anerkannt; die Gemeindeallianz wird weiter gefördert. Gemeinsam packten die ILE-Mitglieder Maßnah- men der Daseinsvorsorge an. So kooperieren die gemeindlichen Bauhöfe, organisieren für ihre Beschäftig- ten übergreifende Schulungen. Ein für alle angelegtes Baumkataster dient der Verkehrssicherungspflicht. Ebenso treffen die ILE-Mitglieder Vorkehrungen zum Hochwasserschutz sowie zur Wasser-, Strom- und Energieversorgung. Um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, pflegen sie den Dia- log mit den niedergelassenen Ärzten und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). WEstSPEssart Die Mitgliedsgemeinden haben jetzt ein gemeinsames Landschaftspflegekonzept. Der Ausbau des Glas faserkabelnetzes kommt nur stockend voran. Zügig erschlossen und 2022 eröffnet wurde der WESPE- Wanderweg durchs gesamte ILE-Gebiet. Die ganze Region lässt sich im Übrigen komplett barrierefrei erkunden – nicht auf Schusters Rappen, sondern auf entsprechend programmierten Websites und der Internetseite der ILE www.wespe.bayern. 10
Dörfer und Gemeinden zukunftsfähig entwickeln und gestalten Mit der Dorferneuerung stärken und verbessern wir im Landkreis die Standortqualität und Lebensverhält- nisse in den Dörfern. Mit intensiver Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie in enger und vertrau- ensvoller Zusammenarbeit mit den Gemeinden gestalten wir in 28 Dörfern von 16 Gemeinden des Land- kreises durch 18 Dorferneuerungen Zukunft. Nachfolgend berichten wir über wichtige Schritte in 8 Pro- jekten und über 3 Projekte Kleinstunternehmen der Grundversorgung. Dorferneuerung Blankenbach Der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung Blankenbach 4 hat 2022 die Entwurfspla- nung für einen Mehrgenerationenpark erarbeitet und beschlossen. Nach der Genehmigung wird das Vor- haben voraussichtlich 2023 in die Tat umgesetzt. Parallel zu den Planungen für den Mehrgenerationenpark liefen auch welche für einen „Erlebnispunkt an der Kahl“; in unmittelbarer Nähe befindet sich der neu gebaute Kahlgrund-Radweg. Hofstädten, Markt Schöllkrippen Der Dorfplatz und der Verbindungsweg vom Dorfladen zum Dorfgemeinschaftshaus sind fertiggestellt. Dies waren die letzten Dorferneuerungsmaßnahmen in Hofstädten. Die Bevölkerung feierte deren Abschluss beziehungsweise die Einweihung der neuen Dorfmitte am 3. Oktober 2021 im Beisein zahlreicher Ehren- gäste; gleichzeitig fand ein Festakt anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Dorferneuerung in Bayern“ statt. Am 16. Juli 2022 gab es dann Livemusik auf dem Dorfplatz, weil der Dorfladen zehn Jahre zuvor eröffnet worden war. Krombach 2022 trieb der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung Krombach 3 die Planung für den Ausbau eines Geh- und Radweges voran; der Weg soll alle Bereiche des Ortes miteinander verbinden. Weil es aufgrund naturschutzrechtlicher Belange auf dem nördlichen Abschnitt der vorgesehenen Trasse zu vielfältigen Konflikten kam, beschloss das Gremium, zunächst nur den südlichen zu verwirklichen. Hierfür ist erforderlich, dass Grundstückseigentümer einer teilweisen Abfindung in Geld statt in Land zustimmen. Nach Abschluss entsprechender Gespräche kann der Streckenverlauf endgültig festgelegt und mit den Trägern öffentlicher Belange abgestimmt werden. Abschließend wird die Planung dem ALE Unterfranken zur Genehmigung vorgelegt. 11
Oberafferbach, Gemeinde Johannesberg Die Ortsmitte von Oberafferbach erfährt eine deutliche Aufwertung: Der Dorfplatz wird neugestaltet. Um die Verkehrssicherheit im Kreuzungsbereich zu verbessern, wird ein Gehweg angelegt. Die Straßen werden aufwändig grün eingefasst. Ein Sitzplatz mit Pergola, Spielgerät und Infotafel soll als Treffpunkt dienen; ebenso ein Wasserspiel. Die Bevölkerung hofft, dass obendrein freies WLAN und eine E-Bike-Ladestation gefördert werden. Schimborn, Markt Mömbris Für rund 400 000 Euro wurde der Bahnhofsvorplatz neugestaltet. Feierlich wurde er seiner Bestimmung übergeben. Ferner will die Teilnehmergemeinschaft das Hauhofer Feld fußläufig an die Ortsmitte anbin- den; zusätzlich soll das Radwegenetz im Kahlgrund ergänzt werden. Was die Träger öffentlicher Belange anmerkten, wird in die Planung eingearbeitet. Bereits auf die Zielgerade eingebogen ist die Teilnehmer- gemeinschaft bei der Vorbereitung einer weiteren Maßnahme: Die Ortsdurchfahrt soll gestalterisch auf- gewertet und weiterer Parkraum geschaffen werden. Sommerkahl Die Natur in den Ort zu holen, ist das große Ziel der Dorferneuerung in Sommerkahl. Der Zuwendungsbe- scheid kam Mitte März 2021. Nun werden Flächen entsiegelt und neugestaltet, beispielsweise der Dorf- platz, der Weg zum Friedhof und ein Parkplatz. Das Flüsschen Sommerkahl wird abschnittsweise renatu- riert; ein überdachter Beobachtungspunkt lädt zum Verweilen ein, die Natur ist hier hautnah zu erleben. Außerdem gibt es altersübergreifende Angebote, seine Fitness spielend zu steigern. Am Ende soll es auch bessere fußläufige Verbindungen zwischen dem Zentrum und den Wohngebieten geben. Westerngrund Die Dorferneuerung Westerngrund 2 umfasst die Ortsteile Huckelheim, Oberwestern und Unterwestern. Schlüsselprojekt in Huckelheim ist, die Ortsdurchfahrt und deren Randbereiche einschließlich Plätze neu- zugestalten; die Vorplanung ist abgeschlossen. Gegenwärtig überplant die Gemeinde noch die Wasserver- sorgungsleitungen und die Abwasserkanäle. In Oberwestern sollen die Vorhaben 2023 umgesetzt werden; die Planungen für die Parkfläche am Festplatz und für die Wegeverbindung von der bereits fertiggestellten Wassertretanlage zur Ortsmitte liegen vor. 12
Wiesen Die Vorplanung, den Zugang zur Kirche mit dem angrenzenden Abschnitt der Dr.-Frank-Straße neuzuge- stalten, ist abgeschlossen. Nunmehr muss die Entwurfsplanung gefertigt werden. Der Ausbau ist für das Jahr 2024 vorgesehen. Im Ortsbereich wurden die beabsichtigten Grenzänderungen abgemarkt und ver- messen. Derzeit laufen die erforderlichen Berechnungen und die Bearbeitung der damit verbundenen rechtlichen Regelungen. Die Bekanntgabe der Ergebnisse im Flurbereinigungsplan erfolgt 2023. Kleinstunternehmen der Grundversorgung Hofstädten Der Dorfladen Hofstädten wird seit 2012 von der gleichnamigen Unternehmergesellschaft (UG) betrieben. Um sich für die Zukunft zu wappnen, soll der Laden umfassend modernisiert werden; die UG stellte einen Förderantrag. Bewilligt bekam sie, die Verkaufstheke zu erneuern, einige elektrische Geräte durch sparsa- mere zu ersetzen sowie das integrierte Café zu erweitern. Die Maßnahme soll spätestens im März 2023 abgeschlossen sein. Schimborn Ihre Wurst- und Fleischwaren verkauft die Bio-Metzgerei Hein nicht nur in ihrem Laden in Schimborn, sondern auch auf mehreren Märkten in der Region. Um ihre Kapazität auszubauen und um das Sortiment besser präsentieren zu können, hat der Betrieb einen neuen, größeren Verkaufsanhänger angeschafft. In diesem kann an Tagen mit erwartet hohem Umsatz auch eine weitere Verkaufskraft arbeiten, um die War- tezeiten für die Kundschaft zu verringern. Wiesen Unternehmen müssen kräftig investieren, wenn sie energieeffiziente Geräte einsetzen wollen. Die Metz- gerei Amrhein benötigte einen Kühltransporter, um ihre Waren in bester Qualität liefern zu können, und eine Kühlzelle, um ihre Kapazität zu erweitern. Des Weiteren schaffte sie für den Laden und den Zerlege- raum leistungsfähige Klimageräte an. Die positiven Erfahrungen aus zwei vorangegangenen Förderungen haben das Unternehmen zu dieser weiteren Investition ermutigt. Neue Projekte Eine Anfrage zur Einleitung einer weiteren umfassenden Dorferneuerung liegt vor. 13
Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Die Erhaltung und Gestaltung unserer vielfältigen Kulturlandschaft und der Schutz von Natur, Wasser und Boden sind im Landkreis Kernanliegen der Ländlichen Entwicklung. Von insgesamt 8 berichten wir nach- folgend über 2 Flurneuordnungen, 1 Waldneuordnung, 2 Projekte boden:ständig, FlurNatur Edelbach und Geiselbach und „Streuobst für alle!“. Flurneuordnung Pflaumheim, Markt Großostheim Der Landkreis plant eine Ortsumgehung von Pflaumheim. Für die erforderliche Bodenordnung wurde eine Unternehmensflurbereinigung angeordnet. Die erforderlichen Baufreigabeerklärungen durch die Grund- eigentümer liegen vor. Somit konnten die Vorbereitungen für die archäologische Voruntersuchung der Umgehungstrasse 2022 beginnen. Um die Nachteile aufgrund der Flächeninanspruchnahme für die Ortsumgehung bei der Landnutzung zu mindern, erstellte die Teilnehmergemeinschaft ein Pachtausgleichskonzept. Die Bewirtschaftungsflächen wurden vorübergehend neugeordnet bis zur endgültigen Neuverteilung. Stockstadt a. Main Bevor die Gersprenz in den Main mündet, soll sie auf dem letzten Stück ökologisch aufgewertet werden. Um Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft beziehungsweise Naturschutz auf- zulösen, ist ein Flurneuordnungsverfahren das optimale Instrument. Abstimmungen mit den Grundeigen- tümern und mit Behörden sind bereits erfolgt. Das Verfahren wurde Ende 2022 auch formell angeordnet. Waldneuordnung Omersbach, Gemeinde Geiselbach Im Waldneuordnungsverfahren Omersbach sind der Bauentwurf für den forstwirtschaftlichen Wegebau und die Landschaftsplanung mit den Umweltprüfungen erstellt. Derzeit werden die Planungen zur Her- stellung der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen mit den Trägern öffentlicher Belange abge- stimmt. Anschließend wird die Planung offiziell öffentlich ausgelegt. Es wird erwartet, dass der Plan bezüglich der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen im Jahr 2023 genehmigt wird. boden:ständig Kahlgrund Das gemeinsame Engagement der Landwirte und der Kahlgrundgemeinden hat sich gelohnt! Mit großer Freude und voller Stolz konnten die örtlichen Akteure Anfang November den boden:ständig - Preis 2022 am Bayerischen Staatsministerium in München entgegen nehmen. Die Fachjury hat vor allem das profes- 14
sionelle Arbeiten der Projektgruppe boden:ständig Kahlgrund überzeugt. So liefern die über mehrere Jahre angelegten Demoflächen zur Bodenkalkung bereits erste Hinweise, wie die Regenverdaulichkeit der Böden nachhaltig verbessert werden kann. Schließlich ist der beste Schutz vor Sturzfluten, bei Starkregen erst gar keinen oder nur einen möglichst geringen Oberflächenabfluss entstehen zu lassen. Neben der standortoptimierten Bewirtschaftung haben die Kahlgrundgemeinden ihre Planungen zum Wasserrückhalt in der Landschaft weiter konkretisiert. Die vorgesehenen naturnah gestalteten Wasser- rückhaltungen sind mit den Fachbehörden abgestimmt – wasserrechtliche Genehmigungsverfahren lau- fen. Schließlich soll 2023 endlich gebaut werden! Kleine Kahl, Gemeinde Kleinkahl Als Brennpunkt für unkontrollierten Oberflächenabfluss und Bodenabtrag wurden die südöstlich der Ort- schaft gelegenen, ackerbaulich genutzten Hangflächen identifiziert. Hier bedarf es einer geordneten und gebremsten Wasserführung entlang des Wirtschaftsweges sowie – noch dringender – einer hangparallelen Bewirtschaftung. Zusammen mit der Anlage weiterer Erosionsschutzstreifen könnte so der Bodenabtrag nachhaltig reduziert und Oberflächenwasser vom Dorf dauerhaft ferngehalten werden. Umsetzen ließe sich ein effektiver Erosionsschutz durch ein Bodenordnungsverfahren, dessen Einleitung für 2023 disku- tiert wird. Weitere Handlungsschwerpunkte zum Bodenschutz stehen im Endbericht „b:s Kleine Kahl“. Hierzu sollen im laufenden Jahr konkrete Maßnahmen geplant werden. FlurNatur Edelbach Ein Ehepaar, das bereits ein FlurNatur-Projekt realisierte, möchte noch mehr für die Biodiversität tun. Eine alte, zusammengestürzte Mauer soll neu errichtet werden. Die nach Süden ausgerichteten Trockenmauer soll sich zu einem Eidechsenhabitat entwickeln. Die Mauer befindet sich unterhalb eines alten Weinbergs, der von Wald umgeben ist. Des Weiteren werden zwischen Wald und Weinberg einzelne Hecken, vor allem Holunder sowie Streuobstbäume gepflanzt. Die Pflanzenauswahl ist noch festzulegen. Geiselbach Die Gemeinde Geiselbach bereitet die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen des boden:ständig- Konzeptes vor. Eine Flutmulde mit Erdwall soll den Wasserrückhalt in der Landschaft verbessern. Künftig soll der oberflächige Abfluss des Niederschlagswassers abgebremst und eine Versickerung ermöglicht wer- den. Damit wird Bodenerosion nachhaltig vermindert. Die beabsichtigte Bepflanzung des Erdwalles bindet die Rückhaltestruktur in das Landschaftsbild ein und stärkt die Biodiversität. Vorgesehen sind Einsaat und eventuell Heckenpflanzungen, die im Detail noch abzuklären sind. 15
Streuobst für alle! Das Ziel des Streuobstpaktes der Bayerischen Staatsregierung, bis zum Jahr 2035 eine Million Bäume zu pflanzen, wird jetzt durch ein neues Förderprogramm unterstützt: „Streuobst für alle!“ bezuschusst den Kauf von hochstämmigen Obstbäumen mit bis zu 45 € pro Baum. Den Antrag stellen Kommunen, Vereine und Verbände. Sie können die Obstbäume dann auch zur Pflanzung an Privatpersonen weitergeben. Die örtlichen Obst- und Gartenbauvereine sind als Initiatoren und Multiplikatoren dabei wichtige Partner. Seit dem Startschuss für das Programm im Oktober 2022 haben bis Jahresende bereits vier Obst und Garten- bauvereine, eine Gemeinde sowie ein Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Förderanträge gestellt. Künftig werden 422 hochstämmige Obstbäume das Landschaftsbild zusätzlich bereichern. Auch heuer ist damit zu rechnen, dass „Streuobst für alle!“ verstärkt nachgefragt und gut angenommen wird. 16
Impressum Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken Zeller Straße 40 · 97082 Würzburg poststelle@ale-ufr.bayern.de www.landentwicklung.bayern.de 01/2023 Hinweis: Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staats- regierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbeson- dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregie- rung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden. 17
Ländliche Entwicklung in Bayern Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken Zeller Straße 40 · 97082 Würzburg Telefon 0931 4101-0 · Fax 0931 4101-250 poststelle@ale - ufr.bayern.de www.landentwicklung.bayern.de
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