Ländliche Entwicklung in Bayern - Landkreisinformation Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben - Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben
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Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Ländliche Entwicklung in Bayern Landkreisinformation Oberallgäu 2021 Aichach-Friedberg Augsburg Dillingen Donau-Ries Günzburg Lindau Neu-Ulm Ostallgäu Unterallgäu www.landentwicklung.bayern.de
Landkreisinformation 2021 Ländliche Entwicklung im Landkreis Oberallgäu Heimat gemeinsam gestalten Gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen Gemeinden und Regionen schaffen – das ist unser Auftrag und unser Ziel. Dafür arbeiten wir eng mit den Gemeinden, mit Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Wir fördern vitale Dörfer und attraktive Lebensräume, schützen unsere Lebensgrundlagen und unsere Natur, gestalten Landschaften, unterstützen eine nachhaltige Landnutzung und entwickeln Wertschöpfungspotenziale. Lesen Sie in dieser Infor- mation, was dazu im vergangenen Jahr in Ihrem Landkreis geleistet wurde und welche Projekte in diesem Jahr vorgesehen sind. Unsere Projekte schaffen Zukunft In Schwaben gestalten wir derzeit in 300 Projekten attraktive Lebensbedin- gungen. In diesen Projekten wurden im Jahr 2020 Investitionen in Höhe von 48,6 Mio. Euro ausgeführt, die unser Amt mit 19,5 Mio. Euro gefördert hat. Laut Ifo-Institut können die eingesetzten Fördermittel insgesamt sogar das 7-fache an Investitionen auslösen. Im Landkreis Oberallgäu erarbeiten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 23 Projekten maßgeschneiderte Lösungen zu aktuellen Herausforderungen und für eine zukunftsgerechte Entwicklung. Dafür erfolgten Investitionen von rund 6,5 Mio. Euro, die mit fast 3,5 Mio. Euro gefördert wurden. In 13 Projekten mit regionalem Ansatz, der Dorferneuerung und Flurneuordnung wurden 2020 wesentliche Fortschritte erzielt, über die wir nachfolgend berichten.
Mit den Bürgerinnen und Bürgern Heimat gestalten Mitdenken, mitplanen, mitgestalten – unter diesem Motto bringen sich Men- schen vor Ort in allen Projekten engagiert für einen lebenswerten Landkreis ein. Herzlichen Dank dafür! Wir setzen auch weiterhin auf diese von einer aktiven Bürgermitwirkung getragene Stärkung der Eigenkräfte der ländlichen Räume. Denn nur so sind die großen Erfolge unserer Arbeit für den ländlichen Raum möglich. Und nur so identifizieren sich die Bürgerinnen und Bürger auch mit den Ergebnissen! Dank an Partner Unsere Erfolge haben viele Partner. In erster Linie sind dies die Gemeinden. Die vielschichtigen Aufgabenstellungen erfordern aber auch die Unterstützung durch Fachbehörden, Verbände, Architekten und Ingenieure sowie Mandats- träger. Ihnen allen danke ich sehr herzlich für die vertrauensvolle Zusammen- arbeit bei der Zukunftsgestaltung von Regionen, Dörfern und Landschaften im Landkreis Oberallgäu. Christian Kreye Leiter des Amtes
Landkreisinformation 2021 Ländliche Entwicklung im Landkreis Oberallgäu Inhalt Landkreisinformation Dörfer und Landschaften entwickeln und gestalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 4
Ländliche Entwicklung stärkt den Landkreis Mit der Ländlichen Entwicklung unterstützen wir Gemeinden und Menschen dabei, gute Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Landkreis zu schaffen. Dörfer, Landschaften, Natur und die Region zu stärken, ist unser Anliegen. Wir erarbeiten und realisieren zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gemeinden in Kooperation mit anderen Behörden passende Lösungen zu aktuellen Themen wie Stärkung der Ortskerne, Flächensparen, Klimaschutz und Klimawandel, Nahversorgung oder Biodiversität. Interkommunale Potenziale nutzen Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Gemeinsame Potenziale für attraktive Regionen Wenn Wiesen, Äcker und Wälder nachhaltig bewirt- entwickeln – dafür engagieren sich die Gemeinden schaftet werden, sichert und gestaltet dies die Kul- mit großem Erfolg. Die Gemeinden Missen-Wil- turlandschaften mit ihren wertvollen Lebensräu- hams und der Markt Weitnau sind als Alpen- men. Dafür stehen die zahlreichen Projekte der Modellregion anerkannt. Daneben erhielten der Flurneuordnung. In der Flurneuordnung Oberstau- Landkreis Oberallgäu und die kreisfreie Stadt Kemp- fen verbessern zahlreiche Wegebaumaßnahmen die ten offiziell das Prädikat „Öko-Modellregion“. Im Situation für Landwirtschaft und Tourismus. Land- Modellprojekt „AllgaEumobil“ geht es um Ideen für schaftspflegemaßnahmen im Sinswanger Moor neue Wege in der Mobilität und für mehr Klima- erhalten die vielfältige Kulturlandschaft. schutz. 14 Städte, Märkte und Gemeinden engagie- ren sich hier. Landkreis Oberallgäu Projekte Anzahl Gemeinden und Dörfer nachhaltig entwickeln Öko-Modellregion 1 Ein Kernanliegen jeder Dorferneuerung ist, durch Alpen-Modellregion 1 Innenentwicklung den Folgen des demografischen Wandels und dem Flächenverbrauch zu begegnen. Dorferneuerung 8 Beispielgebend dafür steht die Dorferneuerung in Flurneuordnung 5 Sulzberg. Dieses Beispiel zeigt die Möglichkeiten der Dorferneuerung: Identität und Gemeinschafts- Freiwilliger Landtausch 3 leben schaffen, Infrastruktur und Grundversorgung bieten sowie bayerisch-schwäbische Baukultur Ländlicher Straßen- und Wegebau 5 erhalten. Sie steht für ausgezeichnetes Bür ger - Summe 23 engagement. 5
Kempten Dörfer und Landschaften entwickeln und gestalten Schwabens ländlicher Raum ist lebenswert und soll es bleiben. Die Menschen dort erwarten attraktive Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen und engagieren sich für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Insgesamt sind im Landkreis 23 Projekte in Bearbeitung. Nachfolgend informie- ren wir über bedeutende Schritte in den Projekten. 6
Alle Projekte 2020 im Überblick Öko-Modellregion Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden Oberallgäu – Kempten 1 579 222 000 Kempten, Landkreis Oberallgäu (29 Kommunen) Alpen-Modellregion Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden Weitnau, Missen-Wilhams 100 6 676 Weitnau, Missen-Wilhams Modellprojekt „AllgaEumobil“ Projekte km2 Einwohner Städte, Märkte und Gemeinden AllgaEumobil 772 93 800 Altusried, Bad Hindelang, Blaichach, Buchenberg, Dietmannsried, Durach, Fischen, Oberstaufen, Sulzberg, Sonthofen, Waltenhofen, Wertach, Wiggensbach, Wildpoldsried Dorferneuerung Stand des beteiligte Projekte Ortschaften Projektes Einwohner Bad Oberdorf Fertigstellung 300 1 Diepolz Fertigstellung 226 4 Haslach Bauphase 220 1 Kimratshofen Bauphase 10 1 Missen Bauphase 50 1 Mittelberg Bauphase 200 1 Sulzberg Bauphase 1 900 1 Wildpoldsried Planung 50 1 Summe 8 2 911 11 7
Flurneuordnung Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in ha Alpwege Bauphase 3 630 80 Bad Hindelang Fertigstellung 438 590 Oberstaufen Bauphase 590 200 Schöllang Fertigstellung 179 150 Wiggensbach Bauphase 580 320 Summe 5 5 417 1 340 Freiwilliger Landtausch Stand des Fläche Projekte Teilnehmer Projektes in ha Rettenberg Planung 14 14 Weitnau Fertigstellung 16 3 Wilhams Planung 18 3 Summe 3 48 20 Ländlicher Straßen- und Wegebau Stand des Länge Projekte Ortschaften Projektes in km Bärenwies – Buchen (Dietmannsried) Bauphase 1,3 3 Kürnacher Straße – Artho (Wiggensbach) Bauphase 0,9 1 Riedlingen – Trunzen (Wiggensbach) Bauphase 0,7 2 Vorderbrennberg – Hinterbrennberg (Altusried) Fertigstellung 1,0 5 Weiler – Hoferschließung (Frank) Bauphase 0,6 1 Summe 5 4,5 12 boden:ständig Stand des Fläche Projekte Ortschaften Projektes in ha Großer Alpsee und Konstanzer Ach Planung 5 601 2 Zu den 19 Projekten, deren Namen blau geschrieben sind, wird nachfolgend über wichtige Schritte in der Planung, Bauphase von Maßnahmen und zum Abschluss berichtet, teilweise mit einem Ausblick auf nächste Projektschritte. Zudem erfolgt ein Ausblick über Projekte, die 2021 eingeleitet werden sollen oder beim Amt insgesamt beantragt sind. 8
Berichte über Projekte Interkommunale Potenziale entwickeln und nutzen In den nachfolgenden Projekten kooperieren im Landkreis zahlreiche Kommunen, um ihre Entwicklungs- aktivitäten in gemeinsamen Konzepten abzustimmen. Nachfolgend informieren wir über Wichtiges in diesen Interkommunalen Projekten. Alpen-Modellregion Im Oktober 2017 wurden die Gemeinde Missen-Wilhams und der Markt Weitnau im Landkreis Oberallgäu als Alpen-Modellregion anerkannt. Das Gemeindebündnis hatte erfolgreich am Wettbewerb der Bayeri- schen Alpenraumstrategie teilgenommen. Hier werden gezielt unternehmerische Menschen dieser Region unterstützt, um mit ihnen aus den vorhandenen Ideen Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Um diese Prozesse fachlich zu begleiten und wegen des interkommunalen Bezugs werden über zwei Jahre jeweils das Projektmanagement sowie sinnvolle Einzelaktivitäten gefördert. Zur Umsetzung der zahlreichen Maß- nahmenvorschläge, z.B. dem interkommunalen Carl-Hirnbein-Weg, wurde die Laufzeit bis 2020 verlängert. Mit Ablauf des Förderzeitraums konnten insgesamt 10 Projekte angestoßen bzw. abgeschlossen werden, die ohne diesen Anschub nicht realisiert geworden wären. Einige dieser Projekte werden unter www.infoportal-land.de vorgestellt. Nachdem das Projekt „Alpenmodellregion“ so großen Anklang fand, haben sich viele Akteure nun unter dem Projekt „Heimatunternehmen“ (siehe Seite 12) zusammen- gefunden. Öko-Modellregion Oberallgäu-Kempten Im Mai 2015 erhielt der Landkreis Oberallgäu mit der kreisfreien Stadt Kempten offiziell die staatliche Anerkennung zur „Öko-Modellregion“. Die Tätigkeitsfelder reichen von Veranstaltungen für Erzeuger, die dazu beitragen, die regionale Bio-Produktvielfalt zu erhöhen (z.B. Milchziegenhaltung, Ziegenkitzvermark- tung) bis zur Organisation von Bioerlebnistagen und Hofführungen, die dem Erzeuger-Verbraucher-Dialog dienen. Im Mittelpunkt steht derzeit ein Projekt zur Verbesserung der Vermarktung von Biokälbern, für das ein Markenname geschaffen wurde: Der „Allgäuer Hornochse“. Die Thematik „Milch und Fleisch gehören zusammen“ wird zudem öffentlichkeitswirksam bearbeitet. Modellprojekt „AllgaEumobil“ Das Modelprojekt „AllgaEumobil“ ist ein wichtiger Baustein, den ländlichen Raum im Oberallgäu durch zusätzliche, auf Bürgerengagement gründende Mobilitätsalternativen abseits des Öffentlichen Personen- nahverkehrs (ÖPNV) zu stärken. Das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben fördert im Einvernehmen mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Projekt mit 155 000 Euro. Der Landkreis Oberallgäu unterstützt das Projekt und übernimmt die Federführung, Organi- sation und Steuerung von „AllgaEumobil“. In den kommenden zweieinhalb Jahren erarbeiten 14 Oberall- 9
gäuer Kommunen mit Fachleuten und engagierten Bürgern Ideen für neue Wege in der Mobilität und für mehr Klimaschutz. Es geht um Alternativen zu Fahrzeugen mit herkömmlichen Benzin- und Dieselmoto- ren. Konkret handelt es sich um folgende Bereiche: – Organisation und Durchführung von Flottentests mit Elektrofahrzeugen – Aufbau eines gemeinsamen Carsharing-Systems – Aufbau eines ehrenamtlichen Fahrdienstes – Mobilitätsangebote für Jugendliche – Aufbau von Mitfahrplattformen Folgende Städte, Märkte und Gemeinden beteiligen sich: Altusried, Bad Hindelang, Blaichach, Buchenberg, Dietmannsried, Durach, Fischen, Oberstaufen, Sonthofen, Sulzberg, Waltenhofen, Wertach, Wiggensbach und Wildpoldsried. Heimatunternehmen Die Initiative der Bayerischen Verwaltung für Ländliche Entwicklung unterstützt kreative und unterneh- merische Menschen. Menschen, die lieben, was sie tun, die ihre Ideen vorantreiben und ihr Umfeld wirk- sam gestalten. – In Wertach vermarktet die Naturpädagogin und Kulturführerin Elfriede Stangl (Zur Mühlen-Lily) ihr selbst hergestelltes Wiesengelees. – Die Vision von Schmuck- und Grafikdesignerin Petra Wichmann aus Sonthofen ist, unter dem Titel „Netzwerk Kreativschaffener Allgäu“ Kreativschaffende im Allgäu in einem regionalen Netzwerk zusammenzuführen. – Mit dem Projekt „Weitnauer Kalb“ wollen Stefanie Fink und Verena Graber Bauern vor Ort dabei unter- stützen, ihre Kälber nachhaltig vor Ort zu vermarkten, indem sie Kooperationen herstellen und die Öffentlichkeit auf die Probleme der Milchbauern bei der Kälberproduktion und -vermarktung aufmerk- sam machen. – Mit „Backzauber – Genuss auf Bestellung“ baut Sybille Leute aus Sibratshofen einen Lieferservice für Backwaren aller Art auf. – In Ihrem Kemptener Atelier designt und fertigt Julia Baiz unter dem Label „JULE Baiz“ Taschen und Lederaccessoires für Menschen, die zeitloses und anspruchsvolles Design, bodenständige Handwerks- kunst und nachhaltige Erzeugnisse wertschätzen. – Christine Bajohr und Martin Wiedemann-Bajohr bewirtschaften eine kleinen Biobetrieb in Sibratshofen, basierend auf den natürlich vorkommenden Ressourcen des Betriebsstandortes und zeigen, wie man Tierwohl, Umweltschutz, Naturschutz und Landwirtschaft gewinnbringend miteinander vereinbaren kann. – Die „Frommknechts Alpe“ in Weitnau steht für Regionalität und Bio-Produkte mit dem Ziel, ein Wohl- fühlort für Menschen, die Dinge hinterfragen und neue Wege gehen wollen, zu sein. – Hans-Peter Meyer und Ulrich Dolde beraten in dem Projekt „Haus Selbstbau“ Menschen, wie sich diese den Traum eines „Micro Money House“ kostengünstig verwirklichen können. – Der „Arche-Hof Birk“ von Barbara Birk in Hellengerst bei Weitnau macht Landwirtschaft wieder erlebbarer. – Der „Permakultur- und Ferienhof Oberstixner“ von Helen und Matthias Dünser in Missen-Wilhams ent- 10
wickelt sich zu einem Permakulturhof weiter, wo Verantwortungsbewusstsein, Nächstenliebe und Dankbarkeit eine herausragende Rolle spielen. – Mit dem „KUHproKLIMA-Projekt“ arbeitet Christine Bajohr aus Sibratshofen auf betriebseigenen Flä- chen heraus, welche Maßnahmen und Konzepte der regenerativen (Grün-)Landbewirtschaftung in ihrer Region und bei den klimatischen Voraussetzungen am effizientesten und effektivsten sind. – Julia und Florian Kratzer wollen eine Landwirtschaft mit einer Original Allgäuer Braunvieh-Mutterher- de, Schafen und zwei Hühnermobilen betreiben. Natürliche Lebensmittel (demeter) sollen produziert werden. – Hubert Frommknecht schafft in einem Mehrgenerationenhaus mit Gemeinschaftscafè alters- und fami- liengerechten Wohnraum. – Manuela Müller-Gaßner errichtet in Sibratshofen in dem ehemaligen Dorfladen einen Gemeinschafts- treff und möchte die alte Schmiede wieder reaktivieren. – Die Staufner GbR in Oberstaufen ist eine Vermarktungsplattform für Kalb- und Rindfleisch aus Ober- staufen. Ziel der GbR ist ein eigenes Schlachthaus mit Regionalladen und Gastronomie. – Unter der Marke „Allgäuer Hornochse“ vertreibt Beate Reisacher auf dem „Demeterhof Regis“ in Diet- mannsried ausschließlich Fleisch- und Wurstprodukte von Tieren aus Milchviehbetrieben. – Verena Dorn fertigt in Handarbeit unter der Marke „Echt dufte“ in Altusried Kissen und andere Wohl- fühlprodukte mit Naturfüllung. – Die Numbat GmbH (Nachhaltiger umweltfreundlicher Multi-Lifecycle-Batteriespeicher) aus Kempten will die Schnellladeinfrastruktur mittels Second-Life-Batteriespeicher flächendeckend und ohne größe- re Eingriffe in die Stromnetzinfrastruktur ermöglichen. – Die Genossenschaft „Alte Schule Bühl eG“ mit Sitz in Immenstadt will die ehemalige Schule in Bühl vitalisieren und als Haus etablieren, wo sich Menschen aller Generationen begegnen. Dörfer zukunftsfähig entwickeln und gestalten Mit der Dorferneuerung stärken und verbessern wir im Landkreis die Standortqualität und Lebensverhält- nisse in den Dörfern. Mit ausgezeichneter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Gemeinden gestalten wir in 11 Dörfern in 8 Gemeinden des Landkreises Zukunft durch 8 Dorferneuerungen. Nachfol- gend berichten wir über die Projekte. Dorferneuerung Bad Oberdorf, Markt Bad Hindelang In Bad Oberdorf ist der Ausbau der Rainbühlgasse und der Richard-Mahn-Straße erfolgt. Mit dem Projekt wurde auf einer Länge von zirka 640 Metern die Straße im Vollausbau erneuert bzw. in Teilbereichen der Hindelanger Straße der Deckenbelag saniert. Das Projekt hat u.a. folgende Ziele: Reduzierung der Fahr- geschwindigkeit am Ortseingang durch Anordnung einer Mittelinsel, Erhöhung der Verkehrssicherheit durch den Bau von Gehwegen und Ersetzen von asphaltierten Parkflächen durch Rasenfugenpflaster, um das Ortsbild aufzuwerten. Die Neugestaltung des Umgriffs beim Kriegerdenkmal und diverse Pflanzmaß- nahmen von Solitärbäumen und Anlage von Grünflächen wurden in 2020 ausgeführt und runden die Maß- nahmen ab.. 11
Dorferneuerung Haslach, Gemeinde Oy-Mittelberg Die Dorferneuerung Haslach wurde im Dezember 2011 eingeleitet. Ein zentraler Dorfplatz sowie die Neu- gestaltung der Ortsstraße sind fertiggestellt. Derzeit werden in einem Workshop für die nächsten Projekte die Grundlagen erarbeitet. Dabei handelt es sich insbesondere um die Umgestaltung des Bahnhofsbereichs und der angrenzenden Grüntenseestraße. Die Fertigstellung der Entwurfsplanung, die Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG und anderen öffentlichen Trägern sowie die Schaffung von Baurecht sind für 2021 vorgesehen. Dorferneuerung Kimratshofen, Markt Altusried Der Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses und die Platzgestaltung „Alte Post“ zu einem Multifunktions- platz stehen im Mittelpunkt der Dorferneuerung. Sie sollen zukünftig als zentrale Treffpunkte und Aufent- haltszonen den Ortskern Kimratshofen stärken. Die Schlüsselprojekte werden über die Förderinitiative „Innen statt Außen“ abgewickelt. Mit der Fertigstellung ist 2021 zu rechnen. Dorferneuerung Missen, Gemeinde Missen-Wilhams Das im Juli 2019 eingeleitete Projekt dient der Förderung von Kleinstunternehmen, um die Grundversor- gung der Bewohner von Missen und der benachbarten Dörfer und Weiler langfristig zu sichern. Dorferneuerung Mittelberg, Gemeinde Oy-Mittelberg In Mittelberg wird im Bereich der Kirche ein Wanderparkplatz errichtet und der angrenzende Straßenraum gestaltet. Die Baumaßnahme wird in 2021 fertiggestellt. Dorferneuerung Sulzberg Der Bau des neuen Rathauses mit Bürgerzentrum wurde im Jahr 2019 fertiggestellt und umfasst auch das historische Benefiziatenhaus am Dorfplatz. Der Planungsumgriff der Ortsmitte erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt ca. 15 000 m2. Er umfasst Teile der Bahnhofstraße, der Jodbadstraße, des Pfarrwe- ges, des Birkenweges, der Straße „Am Bach“, des Sulzberger Baches sowie den nördlichen und südlichen Dorfplatz. In einem intensiven Planungsprozess unter Einbindung der Anwohner und Bürger wurde das Konzept für die Ortskerngestaltung erstellt. Mitte 2019 haben der Gemeinderat und der Vorstand der Teil- nehmergemeinschaft gemeinsam die Entwurfsplanung für die neue Dorfmitte beschlossen. Attraktiv, bedarfsgerecht und multifunktional soll der Ortskern werden. Seit 2020 baut der Markt Sulzberg die neue Ortsdurchfahrt und danach beginnt der Bau der Maßnahmen der Teilnehmergemeinschaft. 12
Dorferneuerung Wildpoldsried In Wildpoldsried wird ein dorfgerechtes, barrierefreies und klimafreundliches Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Die Beheizung erfolgt über das vorhandene Nahwärmenetz der Biomasseheizung. Der Strom wird mit Photovoltaikanlagen erzeugt und gespeichert. Das Gebäude wird zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und stärkt das Vereinsleben. Das Dorfgemeinschaftshaus bietet dem Schützenverein und der Musikkapelle eine neue Heimat. Die Einrichtung der Räume wird so gestaltet, dass diese problem- los weiteren Nutzergruppen zur Verfügung stehen. Landschaft gestalten und Ressourcen schützen Die Erhaltung und Gestaltung sowie flächendeckende Bewirtschaftung der Kulturlandschaft und der Schutz der Ressourcen sind im Landkreis Kernanliegen der Ländlichen Entwicklung. Nachfolgend berichten wir von 3 Flurneuordnungen und 4 Ländlichen Straßen- und Wegebauprojekten und Alp wege bau- projekten. Flurneuordnung Alpwege Im Landkreis Oberallgäu wurden im Jahr 2020 aufwendige Baumaßnahmen am Alpweg Laitersteige in Oberstdorf fertiggestellt, ebenso der Alpweg zur Unteren Mädele Alpe im Trettachtal in Kiesbauweise. Die Erneuerungen des Hintersteiner Tal-Weges von Hinterstein bis zum Konstanzer Jägerhaus sowie von Teil- strecken im Rettenschwanger Tal wurden im Jahr 2020 eingeleitet. Für 16 Alpwege liegen derzeit Anträge auf Förderung vor. Für ein Teilstück des Alpweges „Burgberg“ sowie für den Alpweg „Doserloch-Sams- tenberge-Klösterle“ (Gemeinschaftsprojekt mit der Republik Österreich) ist die Ausschreibung vorgesehen. Flurneuordnung Oberstaufen Die Erschließung der Flur sowie von Einzelhöfen und Weilern, die Pflege, Sicherung und Stärkung ökolo- gisch wertvoller Flächen (z.B. Feuchtbiotope) und bessere Möglichkeiten für Wanderer und Radfahrer durch neue Wirtschaftswege sind Ziele dieser Flurneuordnung. Die ersten Baumaßnahmen für drei Hof- anschlusswege in Berg, Laufenegg und Vorderreute sind im Jahr 2019 erfolgt. Im Jahr 2020 konnten die ca. 1,8 km lange Gemeindeverbindungstraße nach Gschwend und ein Wirtschaftsweg, der auch als Wan- derweganschluss noch Oberreute dient, ihrer Bestimmung übergeben werden. Die Erneuerung weiterer Gemeindestraßen und Hofanschlusswege in Vorderreute und Döbilisried wurde auf den Weg gebracht. Im Mittelpunkt der geplanten Landschaftspflegemaßnahmen steht die Entwicklung des Sinswanger Moores. Die Maßnahmen haben im Jahr 2020 in Abstimmung mit der FFH-Managementplanung der Regierung von Schwaben begonnen und werden in 2021 weitergeführt. 13
Flurneuordnung Wiggensbach Schwerpunkte der Flurneuordnung sind die Erschließung von Weilern und Einzelhöfen sowie Landschafts- pflegemaßnahmen. Vorhandene ökologisch wertvolle Flächen, wie etwa Feuchtbiotope, werden gepflegt, gesichert und durch Anlage neuer Biotope zu einem wirksamen Biotopverbund entwickelt. Das vorhande- ne, für das Allgäu typische Landschaftsbild wird gesichert und in strukturärmeren Bereichen aufgewertet. 2020 wurden Wegebaumaßnahmen von Pfaffenried bis nach Braunen fertiggestellt. 2021 erfolgt die Umsetzung weiterer Wegebaumaßnahmen im Bereich von Hinlings nach Staig. Ländlicher Straßen- und Wegebau Bärenwies-Buchen, Markt Dietmannsried Die Straße hat eine große Bedeutung für die jeweils acht Anwesen in Bärenwies und Wiesenthal sowie die zwei Anwesen in Buchen. Der Verbindungsweg hat für die Anwohner zudem eine wichtige Erschließungs- funktion an den Ortsteil Probstried und an den Hauptort Dietmannsried. Durch den Ausbau auf einer Länge von 1,35 Kilometer wird die Fahrbahnbreite angepasst und damit die Verkehrssicherheit verbessert. Der Ausbau soll 2021 fertiggestellt sein. Das Projekt wird über europäische Fördermittel (ELER) unterstützt. Ländlicher Straßen- und Wegebau Riedlingen – Trunzen sowie Kürnacher Straße – Artho, Markt Wiggensbach Die Ausbaustreckenlänge der Straße von Riedlingen nach Trunzen beläuft sich auf zirka 700 Metern bei einer geplanten Fahrbahnbreite von 3,50 Meter. Die Kürnacher Straße bis nach Artho wird auf einer Länge von knapp 850 Meter mit vier Meter Fahrbahnbreite ausgebaut. Beide Straßenzüge werden gemäß den aktuellen Anforderungen erneuert und haben für die Anlieger eine wichtige Erschließungsfunktion. Der Markt Wiggensbach erwartet für den Ausbau beider Straßenteilstücke europäische Fördermittel (ELER). Die Bauarbeiten werden 2021 abgeschlossen sein. Ländlicher Straßen- und Wegebau Vorderbrennberg/Hinterbrennberg, Markt Altusied Die Infrastrukturmaßnahme mit einer Gesamtlänge von über 900 Metern verbindet den Weiler Vorder- brennberg mit dem überörtlichen Straßennetz sowie mit den Ortsteilen Rungatshofen und Frauenzell. Der Verbindungsweg schließt zudem den Weiler Hinterbrennberg an die Kreisstraße OA17 bei Rungatshofen an. Durch den Ausbau wird die Fahrbahnbreite erhöht und damit die Verkehrssicherheit verbessert. Das Projekt wird über europäische Fördermittel (ELER) unterstützt und bereits 2020 fertiggestellt. Ländlicher Straßen- und Wegebau Weiler – Hoferschließung Frank, Gemeinde Fischen Die Zufahrt zum landwirtschaftlichen Betrieb Frank erfolgte bisher durch ein Wohngebiet, unterquerte die B19 in einer nach heutigen Erfordernissen nicht mehr zeitgemäßen Durchfahrtshöhe und -breite und endete dann in einem unbefestigten Weg. Im Bereich der Hofstelle befinden sich Gebäude und Anlagen für 14
den Betrieb einer Gärtnerei. Die neue zukunftsweisende Weganbindung der Hofstelle ist zum Erhalt der Betriebsstruktur notwendig und konnte zusammen mit umfassenden Hochwasserschutzmaßnahmen und Brückenbauarbeiten an der B19 umgesetzt werden. boden:ständig „Großer Alpsee und Konstanzer Ach“ Seit Anfang 2020 ist das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben im Rahmen des boden:ständig-Projek- tes mit dem Markt Oberstaufen, der Stadt Immenstadt, dem Wasserwirtschaftsamt Kempten und dem Landwirtschaftsamt Kempten am Großen Alpsee und der Konstanzer Ach aktiv. Kommunen und Eigentü- mer werden bei der Erreichung eines guten ökologischen Zustands der Gewässer nach der EU-Wasserrah- menrichtlinie unterstützt. Nebenbei wird der Hochwasserschutz für die Wiesen im Talraum verbessert und mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen. Über boden:ständig konnten in 2020 erste Planungen zur abschnittsweisen Revitalisierung der Konstanzer Ach gefertigt werden. In stetiger Absprache mit den Anliegern und den Kommunen konnte ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Konzept entworfen wer- den. 2021 sollen nun die ersten Maßnahmen zur Verbreiterung des Bachprofils, zum Wiederanschluss einer ehemaligen Flussschleife und die Anlage eines naturnahen Auwaldsaums umgesetzt werden. Neue Projekte Dorferneuerung Fischen und Weitnau Die Gemeinden Fischen und Weitnau haben Antrag auf Dorferneuerung für die Altortbereiche gestellt. Als erster Schritt wird jeweils eine Vorbereitungsplanung gestartet. Oy-Mittelberg Die Gemeinde Oy-Mittelberg hat Antrag auf Förderung der Sanierung des denkmalgeschützten Pfarrhofs in Maria Rain sowie eine Platzgestaltung in Mittelberg gestellt. Missen-Wilhams Die Vorbereitungsplanung für die umfassende Dorferneuerung ist abgeschlossen. Die Dorferneuerung wird im Januar 2021 eingeleitet. Buchenberg Die Gemeinde Buchenberg hat einen Antrag auf Förderung der Platzgestaltung in Kreuzthal gestellt. Hochgreut, Gemeinde Betzigau Die Gemeinde Betzigau hat Antrag auf Förderung eines Dorfgemeinschaftshauses in Hochgreut gestellt. Die Dorferneuerung soll in 2021 eingeleitet werden. 15
Impressum Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Dr.-Rothermel-Straße 12 · 86381 Krumbach poststelle@ale-schw.bayern.de www.landentwicklung.bayern.de 04/2021 Hinweis: Diese Druckschrift wird kostenlos im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staats- regierung herausgegeben. Sie darf weder von den Parteien noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern im Zeitraum von fünf Monaten vor einer Wahl zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landtags-, Bundestags-, Kommunal- und Europawahlen. Missbräuchlich ist während dieser Zeit insbeson- dere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken und Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zweck der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Staatsregie- rung zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.
Ländliche Entwicklung in Bayern Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben Dr.-Rothermel-Straße 12 · 86381 Krumbach Telefon 08282 92-0 · Fax 08282 92-255 poststelle@ale - schw.bayern.de www.landentwicklung.bayern.de
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