Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen

Die Seite wird erstellt Yves-Leander Wahl
 
WEITER LESEN
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Landschaftliches Leitbild
               Zielgebiet Siemens-Allissen
Dipl.-Ing. Anna Detzlhofer Ingenieurkonsulentin für Landschaftsplanung
                      Auftraggeber: Stadt Wien, Magistratsabteilung 21B
                                                        Dezember 2010
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Landschaftliches Leitbild
Zielgebiet Siemens- Allissen

Erstellung eines landschaftlichen Leitbildes für
den Grünkeil „Rendezvousberg- Alte Donau“ im
Bereich des Zielgebiets Siemens - Allissen
sowie Vorentwurfsplanung öffentlicher Grünflächen
im ehemaligen OMV Areal

im Auftrag der Stadt Wien - MA 21 B
Stadtteilplanung und Flächennutzung Süd- Nordost

Bericht

DI Anna Detzlhofer
Ingenieurkonsulentin für Landschaftsplanung

Bearbeitung:
DI Sabine Dessovic
Andreas Reisinger

Betreuung:
Zielgebietskoordinator DI Thomas Spritzendorfer

                                                                                                                                                       Wien, Dezember 2010

          Dipl.-Ing. Anna Detzlhofer Ingeneurkonsulentin für Landschaftsplanung Lindengasse 56/2/20 A-1070 Wien t +43-1-523 32 12-11 office@detzlhofer.at www.detzlhofer.at

Seite 2
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Inhalt

1. Vorwort

2. Aufgabe und Vorgangsweise

3. Grünkeil „Rendezvousberg - Alte Donau“
   im Bereich Zielgebiet Siemens Allissen

  3.1. Bestand und Analyse
  3.2. Landschaftsszenarien

    3.2.1.   Szenario Passepartout
    3.2.2.   Szenario Biomassepark
    3.2.3.   Szenario Landschaftspark
    3.2.4.   Szenario Patchwork

  3.3. Landschaftliches Leitbild
  3.4. Maßnahmenkatalog
  3.5. Vernetzung mit dem Betriebsgebiet

4. Freiflächen im ehemaligen OMV Areal

  4.1. Rahmenbedingungen
  4.2. Analyse
  4.3. Vorentwurfsplanung

    4.3.1.   Sww Flächen
    4.3.2.   Esp Flächen und Anger
    4.3.3.   Epk Flächen

5. Quellenverzeichnis

                                            Seite 3
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Übersichtsplan/Projektgebiet

                               Abb. 1: Übersichtsplan

                                Abb. 2: Projektgebiet

Seite 4
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
1.   Vorwort
Im STEP 05 ist das Zielgebiet Siemens-Allissen als ein Gebiet
mit herausragenden Entwicklungspotenzialen und Chancen
ausgewiesen. Im Rahmen der Zielgebietsplattform wurden
2007 die Schwerpunktthemen Betriebspotenziale, Grünraum-
vernetzung, Nachbarschaft und ergänzende Funktionen sowie
Erschließung vereinbart. Als Ziel wurde die Schaffung von
Grün-, Freiflächen- und Erholungsangeboten unter anderem
durch die Realisierung des Grünkeils Rendezvousberg-Alte
Donau festgelegt.

Der Grünkeil Rendezvousberg-Alte Donau, das Sport- und
Freizeitgelände Allissen sowie die Erholungsflächen entlang der
Ruthnergasse sind die übergeordneten Grünräume im Zielge-
biet Siemens-Allissen und bilden das Projektgebiet.

Der Landschaftsraum ist geprägt vom Charakter der weitläufi-
gen Agrarlandschaft Marchfeld. Das Projektgebiet ist gerahmt
von Betriebsgebieten, Kleingartensiedlungen und harten Sied-
lungsrändern, welche das Bild einer suburbanen Stadtland-
schaft („Zwischenstadt“) ausmachen. Aufgrund der zunehmen-
den Siedlungsentwicklung und Bautätigkeit im 21. Bezirk steigt
der Bedarf an Naherholungseinrichtungen und erholungswirk-
samen Grünflächen.

Konkreter Anlass für die Beauftragung mit der Erstellung eines
Landschaftlichen Leitbildes durch den Zielgebietskoordinator
der MA 21B war der Bauträgerwettbewerb Gerasdorferstrasse,
der 2010 auf 5 Bauplätzen auf dem ehemaligen OMV-Areal ab-
gehalten wurde. Die erfolgreiche Bearbeitung der Landschafts-
gestaltung auf den Bauplätzen 1 und 2 durch das Landschafts-
architekturbüro Detzlhofer gab den Ausschlag für die Beauftra-
gung, welche sich im wesentlichen in die Bearbeitung des
Grünkeils Rendezvousberg-Alte Donau im Bereich des Zielge-
bietes Siemens-Allissen und die Vorentwurfsplanung für die öf-
fentlichen Freiräume im ehemaligen OMV-Areal gliedert.

Wesentliches Anliegen war es dem Anspruch einer prozesshaf-
ten Entwicklung gerecht zu werden. Denn Landschaft ist eine
Art Zeitnatur.

                                                         Seite 5
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Betriebsgebiet

Seite 6
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
2.   Aufgabe und Vorgangsweise
Ziel des Projektes ist es ein landschaftliches Leitbild für den
Grünkeil Rendezvousberg-Alte Donau im Bereich des Zielge-
bietes Siemens-Allissen zu entwickeln und Vorentwürfe für die
öffentlichen Freiflächen des ehemaligen OMV Areals zu erstel-
len.

Ausgehend von der Tatsache, dass die Assoziationen zum
Thema Landschaft je nach Zugang und Sichtweise sehr unter-
schiedlicher Ausprägung sein können, wurden in vier Szenarien
mögliche Zugänge zur landschaftlichen Ausgestaltung vorge-
stellt und mit der Bezirksvertretung und den zuständigen Ma-
gistratsabteilungen (MA 18, MA 19, MA 22, MA 42, MA 49, MA
51) diskutiert. Die vier Szenarien hatten folgende inhaltliche
Schwerpunkte: Passepartout, Biomassepark, Landschaftspark
und Patchwork.

Die Bewertung durch die Besprechungsteilnehmer mit einem
einfachen Punktesystem gab der Variante Passepartout den
Vorrang. Der Vorteil dieser Variante ist, dass sie prozesshaft
realisiert werden kann und Flächen für weitere Nutzungen wie
Selbstversorgergarten etc. offen gehalten werden können.
Die Variante Landschaftspark bedarf eines starken Motors (Re-
gionale o.ä.), um in einem Schritt realisiert zu werden. Der Er-
holungswert der Variante Biomassepark wurde in Frage ge-
stellt, wenngleich das Thema sehr zeitgemäß erscheint. Die Va-
riante Patchwork entspricht dem derzeitigen Modus, lässt aber
einen großen räumlichen Zusammenhang vermissen.

Aufbauend auf diesem Ergebnis, einer konkreten Bestandsauf-
nahme vor Ort und unter Heranziehung der relevanten Unterla-
gen wurde das landschaftliche Leitbild entwickelt. Das Projekt
des geplanten Verbindungsbaches zwischen der Alten Donau
und dem Marchfeldkanal (MA45, Projektbearbeitung durch Büro
Kirchner/Donaukonsult) wurde berücksichtigt. Der Maßnah-
menplan zeigt ein prozesshaftes Vorgehen und gibt konkrete
punktuelle, linienartige und flächige Maßnahmen vor.

Der Anbindung der angrenzenden Betriebsgebiete an den
Grünkeil wurde gesonderte Aufmerksamkeit gewidmet.

Die öffentlichen Freiflächen des ehemaligen OMV Areals um-
fassen zwei Sww-Flächen, zwei Epk-Flächen und eine Esp-
Fläche. Sie strukturieren das zukünftige Wohngebiet und ver-
netzen es mit dem landschaftlich gehaltenen Umfeld.
Der Gestaltungsansatz berücksichtigt die im Rahmen der Bau-
trägerwettbewerbe definierte Bebauung. In einem ersten Schritt
wurden daher die Bebauungsstruktur, Wegebeziehungen und
mögliche Aktivitätsschwerpunkte analysiert.

Generell soll die Gestaltungsintensität von innen nach außen
abnehmen. Diese Intention korrespondiert mit der bestehenden
Widmung, die zentral gelegenen Epk-Flächen werden intensiv
gestaltet, die mit dem Umfeld vernetzten Sww-Flächen werden
extensiv gehalten. Die flächenmäßig größte Esp-Fläche wird
ebenfalls nach diesem Prinzip der nach außen hin verlaufenden
Gestaltungsintensität entwickelt.

Die Charakteristik der Freiflächen differenziert sich durch die
Pflanzartenwahl, die Ausstattungsintensität und die Oberflä-
chengestaltung. In den Epk-Flächen werden Parkbäume, inten-
sive Spiel- und Sitzbereiche und befestigte Oberflächen ver-
wendet.
In den Sww-Gebieten kommen landschaftliche Gehölze, was-
sergebundene Decken und extensive Ausstattungselemente
zum Einsatz. In allen Flächen wird der Bestand berücksichtigt.

                                                          Seite 7
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Bestandsplan

Seite 8
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
3.   Grünkeil „Rendezvousberg-Alte Donau“
     im Bereich Zielgebiet Siemens-Allissen

3.1. Bestand und Analyse

Der Grünzug Siemens-Allissen ist zur Zeit der Bestandsaufnahme eine in-
tensiv genutzte weitläufige und ebene Agrarlandschaft. Das Areal wird be-
grenzt durch Wohn- und Industriegebiete, die immer wieder - durch ihre
starren räumlichen Strukturen- das Gebiet vom Umland trennen (Kleingar-
tensiedlungen, Gaswerk Leopoldau).

Flächennutzung
Der Großteil des Projektgebietes ist als Schutzgebiet Wald und Wiesen-
gürtel gewidmet und weist keine Bebauung auf. Ausnahmen bilden:
- die Esp-Flächen im Westen die zum Großteil von einem Sportplatz-
    betreiber genutzt werden
- die Gartensiedlung entlang des Jöchlingergrund, die eine West- Ost
    Durchwegung in diesem Bereich verhindert
- der Mistplatz der MA 48 südlich angrenzend an die Nordbahn
- der KFZ-Handel nördlich der Leopoldauer Straße

Bebauung und Orientierungspunkte
Die Wohnbebauung entlang des Projektgebietes gliedert sich in Mehrge-
schoßwohnungsbauten, Einfamilienhäuser mit Gärten und Kleingarten-
siedlungen. Hier grenzen die niedrigen und kompakten Kleingartensied-
lungen und Einfamilienhäuser die Landschaft horizontal ein. Die Mehrge-
schoßwohnungsbauten werden als Orientierungspunkte bzw. Landmarks
wahrgenommen werden:
- die Wohnhausanlagen entlang der Marco-Polo-Promenade und der
    Ruthnergasse
- die Großfeldsiedlung

Zusätzlich zu den Wohnhausanlagen treten dominante Industriegebäude
als Landmarks in Erscheinung:
- die zwei ballonförmigen Gaskugelbehälter im Gaswerk Leopoldau
- die Industriegebäude entlang der Petritschgasse (Wien Strom , Alpi-
    ne , Wienerlinien )

Die Verortung des Gebietes im Wiener Becken manifestiert sich durch
Blickbeziehungen zum Bisamberg im Westen, der charakteristischen Sky-
line der Donau City mit dem Donauturm sowie dem Millennium Tower im
Süden.

Gehölzstrukturen
Neben den landwirtschaftlich genutzten Flächen innerhalb des Grünzuges
bestehen punktuell großzügige Gehölzstrukturen     . Deren dichter 4-7
Meter hoher Bewuchs in Kombination mit Schotterwegen und Trampelpfa-
den erhält mit der im Vordergrund stehenden Agrarlandschaft einen ei-
genständigen Erholungswert.

Wegverbindungen
Feldwege und Trampelpfade erlauben vorwiegend eine Querung des
Grünkeils und schaffen eine Anbindung zu den angrenzenden Straßenzü-
gen und Zugängen. Eine durchgehende zentrale Wegvernetzung ist der-
zeit nicht gegeben.

Barrieren durch Verkehrswege
Barrieren werden durch die Gerasdorfer Straße im Norden und die Nord-
bahntrasse im mittleren Bereich des Grünzuges gebildet. Die zweispurige
Gerasdorfer Straße weist zu Stoßzeiten eine hohe Verkehrsfrequenz auf,
kann jedoch zu Fuß gut überquert werden. Der Gleiskörper der Nordbahn
unterbricht hingegen den Grünzug und teilt ihn in zwei eigenständige Tei-
le: Nord- und Südteil. Die Unterführung      auf Höhe der Richard-
Neutra-Gasse, ist die derzeit einzige geeignete Querungsmöglichkeit der
Bahnstrecke im Bereich des Projektgebietes.

                                                                   Seite 9
Landschaftliches Leitbild Zielgebiet Siemens-Allissen
Landschaftliches
Szenario Passepartout

Seite 10
3.2. Landschaftsszenarien
3.2.1 Szenario Passepartout

Das Szenario Passepartout zeichnet den Grenzverlauf des Grünkeils
im Zielgebiet Siemens-Allissen mit Gehölzstrukturen nach und bildet
gleichzeitig einen Rahmen um die landwirtschaftlich genutzten Flä-
chen. Der Raum wird dadurch eingefasst und durchgängig lesbar. Das
Passepartout definiert das Landschaftsbild lässt aber eine Vielfalt an
Nutzungsmöglichkeiten der Agrarflächen zu.
An geeigneten Punkten öffnen großzügige Verbindungskeile die Pas-
separtout-Flächen und stellen eine Synergie mit dem Umland her.

Anmerkungen und Diskussionspunkte
(Treffen mit Magistratsabteilungen am 26.08.2010)

-   Als Grundgerüst sehr gut geeignet
-   Kann als Minimalvariante des Typs Patchwork gelten
-   Wegenetz muss verdichtet sein
-   Offene Nutzung und Entwicklungsmöglichkeit wird als gut empfun-
    den
-   Zusammenhängende Entwicklung möglich
-   Zusammenhängendes Wegenetz ergänzen
-   Innenbereiche bleiben offen

                                                               Seite 11
Landschaftliches
Szenario Biomasse Park

Seite 12
3.2.2 Szenario Biomassepark

Der Biomassepark als landschaftliches Konzept, schlägt eine energie-
wirtschaftliche Nutzung des Projektgebietes vor. Die Flächen werden
für nachhaltige Energiegewinnung herangezogen.
Kurzumtriebsplantagen mit unterschiedlicher Nutzpflanzenverwendung
kreieren interessante Landschaftsräume und erhalten sich durch ihre
wirtschaftliche Produktion selbst. An geeigneten Stellen soll, in Koope-
ration mit der ortsansässigen Industrie, Solarenergie genutzt werden.
Dieser moderne Ansatz der Flächennutzung stellt sich im Konnex zur
geplanten Ansiedlung von Betrieben, die das Produktionsangebot für
Forschung und nachhaltige Energiegewinnung nutzen können.

Anmerkungen und Diskussionspunkte
(Treffen mit Magistratsabteilungen am 26.08.2010)

-   Interessant aber mit Skepsis gegenüber den weiteren Nutzungs-
    möglichkeiten
-   Öffentlichkeitsarbeit wäre essentiell
-   Kahlschlag durch Erntearbeiten
-   Könnte Teil von Typ Patchwork sein
-   Flächenangebot möglicherweise zu gering
-   Monokulturen
-   Naturfernste Variante
-   CO2- Neutralität ist nicht gewährleistet (Düngemittel Input)
-   Funktioniert noch nicht gut genug
-   Für Bildungszweck gut geeignet

                                                                 Seite 13
Landschaftliches
Szenario
Landschaftspark

Seite 14
3.2.3 Szenario Landschaftspark

Im Rahmen des Szenarios „Landschaftspark“, bietet die Inszenierung
der natürlichen, landschaftsräumlichen Qualitäten, Raum für eine kul-
turelle Bespielbarkeit des Grünzuges und schafft eine lokale Identifika-
tionsmöglichkeit. Ein abwechslungsreiches Freiraumangebot begleitet
ein feinmaschiges Wegenetz. Durch eine zeitgenössische Gestaltung
des Grünzuges wird eine sanfte Urbanisierung des ländlichen Raumes
erzielt.

Anmerkungen und Diskussionspunkte
(Treffen mit Magistratsabteilungen am 26.08.2010)

-   Nur im Rahmen eines Großprojektes (Bundesgarten-
    schau/Regionale) umsetzbar
-   Ein durchgängiges Konzept spricht an
-   Alle Funktionen in einem
-   Finanzierungsmöglichkeit unrealistisch
-   Nicht gut für Informelle Nutzung
-   Moderner Gestaltungsansatz

                                                                 Seite 15
Landschaftliches
Szenario Patchwork

Seite 16
3.2.4 Szenario Patchwork

Die Idee des Patchwork Szenarios lässt eine prozesshafte Entwicklung
der Landschaft zu. Temporäre Flächennutzungen ermöglichen es ein
wandelbares Landschaftsbild zu kreieren, dass Raum für Adaption
schafft. Kooperative Bespielung bindet die Nutzer an den Raum und
kann soziale und kulturelle Integration fördern.
Dieses Szenario wird in seinen Grundzügen bereits praktiziert, jedoch
besteht durch das Fehlen einer übergeordneten Leitplanung, die Ten-
denz zum räumlichen Diskonnekt der Teilflächen innerhalb des Pro-
jektgebietes.

Anmerkungen und Diskussionspunkte
(Treffen mit Magistratsabteilungen am 26.08.2010)

-   Zusammenhang in der Gesamtfläche kann verloren gehen
-   Einzelnutzungen gut, auch in Kombination mit Biomassekonzept
    und Betriebsgebieten möglich
-   Wird innerhalb des Bezirks bereits diskutiert
-   Selbstbewirtschaftung bietet Potentiale
-   Kombination mit Szenario Passepartout
-   Wegenetz muss verdichtet sein
-   Gut mit geplanten Straßenprojekt vereinbar

                                                              Seite 17
Schauplan zum
landschaftlichen
Leitbild

Seite 18
3.3. Landschaftliches Leitbild

Das landschaftliche Leitbild für das Zielgebiet Siemens-Allissen basiert auf
dem Szenario Passepartout, das sich nach konstruktiven Gesprächen mit
Magistratsabteilungen der Stadt Wien, als am besten geeignetes Konzept
positionierte. Positive Aspekte, der alternativ vorgeschlagenen Szenarien,
fließen in die Ausgestaltung des Leitbildes mit ein. Hierbei liegt das
Hauptaugenmerk auf einer wirtschaftlich realistischen und nachhaltigen
Strukturierung des Grünraumes.

Anhand punktueller, linearer oder flächiger Eingriffe, soll eine gesamtheit-
liche Strukturierung des Grünkeils erfolgen und ein durchgehendes Er-
scheinungsbild des Raumes anstrebt werden.
Durch gezielte Positionierung der Gestaltungsmaßnahmen wird das Areal
räumlich gefasst . Die Schnittstellen zum Umland werden abgerundet blei-
ben aber trotzdem klar ersichtlich. Durch die Verfeinerung der Wegefüh-
rung entstehen neue Teilräume, die durch ihre Nutzungsoffenheit die Po-
tentiale der Landschaft für zukünftige Generationen erhält.

Für die angrenzenden Verkehrswege wird eine durchgehende Alleepflan-
zung vorgeschlagen. Die Nord - Süd Verbindungen sollen beidseitig mit
Baumreihen ausformuliert werden, die Ost- West Erschließungen hinge-
gen nur einseitig von Alleebäumen begleitet. Diese längerfristige Adaptie-
rung des Straßenraumes soll eine Verknüpfung mit dem Umland herstel-
len.

Die bestehenden Gehölzstrukturen werden durch das Pflanzen eines Pas-
separtout - Baumstreifens miteinander verbunden. Ein hoher Kronenan-
satz und die nicht vorhandene Strauchschicht verleiht diesem Rahmen
Transparenz und Offenheit, die eine Verbindung zum benachbarten Raum
zulässt und dessen Grenzen miteinander verschmelzen lässt. Das Passe-
partout zieht sich durch den gesamten Grünkeil und schafft so die Charak-
terisierung und räumliche Einfassung des Gebietes.

Der vom Planungsbüro Kirchner 1991 vorgeschlagene Verbindungsbach
zwischen Marchfeldkanal und der Alten Donau wird in diesem Leitbild
durch einen im Planungsgebiet zentral verlaufenden Weg zitiert. Um die
Bachthematik aufzunehmen, begleiten diesen neuen Hauptweg Pflanzen-
strukturen die einer Ufervegetation nachempfunden sind. Der Verlauf des
Weges ist so festgelegt dass er die Flächen für eine optionale Realisie-
rung des Verbindungsbaches reserviert.
Schmale Feldwege durchziehen die Passepartout - Struktur und verbinden
den neuen zentralen Weg mit der Umgebung und dem bestehenden We-
genetz.
Mit Hilfe des Waldsaumes und dem verfeinerten Wegenetz werden die
landwirtschaftlich genutzten Sww- Flächen des Grünzuges neu aufgeteilt
und können weiterhin variabel genutzt werden. Durch die neuen, teils
feingliedrigeren Formationen wird Raum für temporäre Adaptionen, die
von den ortsansässigen Nutzern definiert werden können, gesichert.

Durch das Ausformulieren dieses Leitbildes, soll das Projektgebiet, an
landschaftlicher Bedeutung gewinnen und für Anrainer und Nutzer als öf-
fentlicher Freiraum wahrnehmbar gemacht werden.

Die einzelnen Maßnahmen, zur Realisierung des Leitbildes, können in
mehreren Bauphasen realisiert werden und sind im nachfolgenden Maß-
nahmenkatalog detailliert beschrieben.

                                                                     Seite 19
Seite 20
3.4. Vernetzung mit dem Betriebsgebiet Gaswerk Leopoldau

Das Betriebsgebiet befindet sich nördlich der S Bahntrasse und der Thay-
agasse zwischen zwei schmalen Grünkeilen des Zielgebietes Siemens-
Allissen. Neben der Buszentrale der Wiener Linien sind noch Bereiche von
Wien Gas und von Wien Strom genutzt. Südlich der Bahn sind das Sie-
mens Areal das Rail Tech Arsenal und Energiebase und Techbase ange-
siedelt. In beiden Bereichen stehen noch Flächen zur Verfügung.
Planerisch wurde nur auf den Bereich Gaswerk Leopolau konkreter einge-
gangen, die folgenden konzeptuellen Ideen sind aber auch im südlichen
und nördlichen Betriebsgebiet anwendbar.

Konkrete ortsbezogenen Maßnahmen:

-   Alle Nordsüd gerichteten Fußwege sind mit doppelreihigen Allen aus-
    zustatten, alle Westost orientierten Wegverbindung sind einseitig von
    Bäumen begleitet.
-   Jeder Betriebsbauplatz gibt einen schmalen 1-3m breiten Grünstreifen
    des eigenen Bauplatzes entlang der Nordsüd Achse zwecks gemein-
    samer Gestaltung der öffentlichen Flächen ab. Ein Vorentwurf für alle
    Flächen soll erstellt werden. Kleine Quartiersplätze für die Mittagspau-
    sen sollen in diesem Streifen errichtet werden.
-   Im Norden grenzt das Betriebsgebiet an eine Esp gewidmete Fläche
    an. Auf diesen Flächen soll ein Sportpark errichtet werde, der Anlass
    für intensives Training in einem landschaftlichen Rahmen bietet.
-   Ein 2m breiter Asphaltweg soll nördlich der Esp Fläche eine fußläufige
    Verbindung Richtung Norden und Süden sicherstellen.
-   Am westlichen Ende der Katharina-Scheiter-Gasse sollte widmungs-
    mäßig zwischen der Busgarage der Wiener Linien und der Driving
    Range des Golfclubs ein Fußweg vorhanden sein. Diesen Durchgang
    gibt es nicht. Er ist herzustellen.
-   Im südlichen Bereich grenzen schmale im privaten Besitz befindliche
    Brachflächen an das Betriebsgebiet. Die Verpachtung der Flächen an
    Solarzellenerzeuger soll die entwickelten Produkte vor Ort für die Be-
    völkerung sichtbar machen. Gleichzeitig sind die Solarelemente Ab-
    standshalter zwischen den verschiedenen Nutzungen. Eine Kooperati-
    on zwischen Industrie und UNI Bodenkultur sollte angedacht werden in
    der untersucht wird, welche landwirtschaftlichen Sondernutzungen
    zwischen den Modulreihen möglich sind. Auch die Tauglichkeit als Re-
    generationsflächen für Pflanzen und Tiere und die Biotopvernetzung
    sind sehr interessante Punkte, die für eine Solarzellennutzung spre-
    chen.
-   Im Zusammenhang zu den vorgeschlagenen Solarfeldern könnte in
    Kooperation mit den ansässigen Firmen im denkmalgeschützten histo-
    rischen Hausbestand ein Inforaum zum Thema erneuerbare Energien-
    Hightech eingerichtet werden. Die ansässigen Betriebe (Siemens,
    Techbase Vienna, Energybase, Klimawindkanal) stellen sich vor, die
    Stadt Wien zeigt eine Übersicht über das Zielgebiet Siemens-Allissen.

Allgemeine Maßnahmen in Betriebsgebieten:

-   Die Freiflächen der Betriebgebiete sollten einsichtig sein. Zäune sind
    zu verhindern und - wenn doch notwendig - dann durchsichtig und so
    niedrig wie möglich.
-   Flächendeckende extensive Dachbegrünungen sind anzustreben. So
    ergeben sich Möglichkeiten des Wasserrückhaltes. Das Kanalsystem
    wird entlastet. Klima und Lufthygiene werden verbessert.
-   Versickerungsfähige Oberflächen, Wasserabzugsgräben und Versicke-
    rungsmulden sollen vermehrt zum Einsatz kommen.
-   Mehr Wiesenflächen im Zusammenhang mit einem Freiflächengestal-
    tungskonzept zwischen den Rasenflächen entwickeln.

                                                                     Seite 21
Seite 22
3.5. Maßnahmenkatalog

Punktuelle Maßnahmen

    •   Durchgan
        Durchgangg zu
                   zumm Siedlungs
                        Siedlungsge
                                  gebiet
                                    biet Sozi
                                         Sozialb
                                              albau
                                                 au herstel
                                                    herstellen
                                                            len ((Nu
                                                                  Nutze
                                                                    tzen
                                                                       n: Öffnung und Verbindung der Wohnanlagen)

    •   Punktuelle Öffnung des Zaunes zwischen Grünzug und dem bebauten Gebiet westlich der Hartwig- Balzen-
        Gasse (Nutzen: Verbindet östliche Siedlungsfläche mit Grünzug)

    •   Durchgang durch den Kleingartenstreifen Jöchlingergrund herstellen (Bestehende Widmung) (Nutzen: Fördert
        Durchwegung des Grünzuges und West- Ostverbindung)

    •   Punktuelle Öffnung des Zaunelementes beim östlichen Parkplatz der Kleingartenanlage Allissen (Nutzen: An-
        bindung des Kleingartengebietes an Grünzug und lässt öffentliche Durchwegung zu)

    •   Durchgang zwischen Golfplatz und WienGas Areal herstellen

    •   Schaffung einer Unterführung der Nordbahntrasse (Nutzen: Verbindet Nordteil und Südteil des Grünzuges mit-
        einander und essentiell für die Realisierung des Verbindungsbaches)

    •   Errichten eines Spielelements

    •   Schaffung von Querungsmöglichkeit für Fußgeher und Radfahrer der Verkehrswege Gerasdorfer Straße, Sche-
        rerstraße, Egon-Friedell-Gasse, Siemensstraße / Kreuzung B232

Lineare Maßnahmen

    Herstellen des zentralen Hauptweges mit begleitender Vegetation

                3m breit – Asphaltdecke
                3m breit - wassergebundene Schotterdecke

    Herstellen von Verbindungsweg

                2m breit- Asphaltdecke
                2m breit- Wassergebundene Schotterdecke

    Herstellen von Begleitgrün bei Verbindungswegen

                1m breite Staudenpflanzung

    Alleepflanzungen

                Einseitig (Ost- West Verbindungen)
                Beidseitig (Nord- Süd Verbindungen))

Flächige Maßnahmen

                Ankauf von Fläche

                Pflanzung des Gehölzrahmens (Passepartout)

                Ausgestaltung von Schönungsteichen als Erweiterung des Verbindungsbaches

                Errichten einer Solarenergieanlage in Kooperation mit Industrie

                Schaffung von öffentlichen Quartiersflächen innerhalb des Betriebsgebietes

                                                                                                              Seite 23
Ehemaliges OMV Areal

Seite 24
4.   Freiflächen im ehemaligen OMV Areal

4.1. Rahmenbedingungen

Zur Bearbeitung kommen 5 öffentliche Freiflächen die um fünf Bauplätze
und eine Erschließungsspange situiert sind. Das Ausmaß der Fläche be-
trägt für die östliche Epk-Fläche 1.508 m², für die westliche Epk-Fläche
3.431 m², für die westliche Sww-Fläche 3.463 m² und für die östliche Sww-
Fläche 2.654 m². Das größte Ausmaß hat die Esp-Fläche mit 9.585 m².

„Mit der Entscheidung der OMV AG das Areal an der Gerasdorfer Straße
im 21. Wiener Gemeindebezirk nahe der Wiener Stadtgrenze aufzulassen,
wurde der Bereich in den Stadtentwicklungsplan 2005 (STEP 05) als „Po-
tenzialfläche“ aufgenommen.“
(Ausschreibungstext, Bauträger Wettbewerb 21., Gerasdorfer Strasse)

„Der STEP 05 zählt das Gebiet zum Potenzialtyp „Wohnen mit hohem
Freizeitwert / Grünanteil“. Dementsprechend sollen an den Stadträndern –
in adäquatem Umfang – Wohnformen für BewohnerInnen mit starker
Nachfrage nach öffentlichen Freiflächen und Outdoor-Freizeitaktivitäten
angeboten werden. Ziel ist es, die Abwanderung von WienerInnen in die
Wiener Umlandregion zu reduzieren. Wichtig ist in diesem Zusammen-
hang, eine moderate Bebauungsdichte, aber dennoch eine gute Ausstat-
tung mit sozialer Infrastruktur und Nahversorgung sicherzustellen. Im Jahr
2007 wurde von der Magistratsabteilung 21B eine städtebauliche Struk-
turplanung (Bearbeitung stadtland DI Sibylla Zech GmbH und Trafico Ver-
kehrsplanung Käfer GmbH) beauftragt, die als Grundlage für die Neufest-
setzung des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes diente. Das ent-
sprechende Plandokument 7876 wurde am 24. September 2009 durch
den Wiener Gemeinderat beschlossen.“
(Ausschreibungstext, Bauträger Wettbewerb 21., Gerasdorfer Strasse)

Vor diesem Hintergrund wurde ein einstufiger Bauträgerwettbewerb mit 5
Bauplätzen ausgelobt. Themenschwerpunkte waren „Wohnsicherheit“ und
„Neue Siedlerbewegung“. Ausgehend von den Ergebnissen des Bauträ-
gerwettbewerbes wurden auch die öffentlichen Freiräume auf die prämier-
ten Wettbewerbsergebnisse abgestimmt.

Als Orientierung für die landschaftliche Einbindung des OMV Areals dient
der Beitrag von „stadtland“. Ein Grünflächen Strukturplan zeigt vorge-
schlagene Fußweg- und Radfahrverbindungen. Die Bestandsbäume sol-
len erhalten werden.

                                                                   Seite 25
Analyse Bebauungsstruktur

Analyse Wegebeziehungen & Spielplätze

Seite 26
4.2. Analyse

Die Analyse basiert auf den eingearbeiteten Beiträgen des Bauträgerwett-
bewerbs und beinhaltet die Parameter Bebauungsstruktur, Wegebezie-
hung und Spielplatz, Altersgruppen und Aktivitäten.

4.2.1 Bebauungsstruktur

Die Bebauungsstruktur zeigt neben der unmittelbaren Kubaturanordnung
auch die Ausrichtung der Gebäude und den Öffentlichkeitsgrad der an-
grenzenden Freiflächen. Die Anordnung von Mietergärten ist für den priva-
ten Charakter der Freiflächen von zentraler Bedeutung. In Ergänzung zu
den privaten Flächen werden vor allem auch die gemeinschaftlich nutzba-
ren Plätze im gesamten Gebiet aufgezeigt.

4.2.2 Wegebeziehungen & Spielplätze

Die Erschließung der Gebäude und die daraus resultierenden Wegebe-
ziehungen prägen ebenfalls den Öffentlichkeitsgrad und somit den Cha-
rakter der angrenzenden Freiflächen. Vor allem die durchgängigen Rad-
und Gehverbindungen die das ehemalige OMV Areal an die öffentlichen
Freiflächen und Gebäude anschließen wurden analysiert. Ein an der Ge-
rasdorfer Strasse liegender Schulkomplex und die angrenzenden Infra-
struktureinrichtungen sind Teil der Analyse. Gemäß Spielplatzverordnung
sind auf jedem Bauplatz ausreichend Spielplätze vorzusehen. Diese sind
als potentielle Treffpunkte in der Siedlung zu berücksichtigen.

                                                                  Seite 27
Analyse Altersgruppen & Aktivitäten

Generelles Gestaltungskonzept

Seite 28
4.2.3 Altersgruppen & Aktivitäten

Aufgrund der Lage der Freifläche im Siedlungsverband ergeben sich un-
terschiedliche Prioritäten für die Benutzergruppen. Kinder von 6–12 Jah-
ren und Jugendliche verfügen meist über einen größeren Bewegungs-
drang wie ältere Menschen. Um vorprogrammierte Konflikte zu vermeiden
wurde das Angebot schwerpunktmäßig gesetzt und je nach Lage im Ge-
biet positioniert.

4.3. Generelles Gestaltungskonzept

Das Gestaltungskonzept basiert auf der Verbindung der natürlichen Ele-
mente der angrenzenden Waldstrukturen mit dem urbanen Charakter der
zukünftigen Bebauung. Gewachsene Natur zieht sich in das Gebiet und
passt sich im Nord - Süd Verlauf dem geordneten Rhythmus der Wohnan-
lagen an.

Die Formensprache der Freiraumelemente spiegelt den keilförmigen
Grundriss der Sww Flächen, die das Gebiet im Norden einschneiden, wie-
der. Das adaptive Einsetzen des Konzeptes unterstreicht die Qualitäten
und Nutzungspotenziale der einzelnen Freiräume des gesamten Areals.

Von übergeordneter Bedeutung wird ein durchgängiges Wegekonzept ge-
sehen, welches das Projektgebiet mit dem Umland und dessen Freiräu-
men verbindet sowie eine optimale Durchwegung zulässt.

Die Vorentwürfe für die Epk- und Esp- Flächen basieren auf dem Wiener
Parkleitbild der MA 42.

                                                                 Seite 29
Seite 30
4.4. Vorentwurfsplanung

4.4.1 Sww Flächen

Die beiden keilförmigen Sww-Flächen sollten in erster Linie Verbindungs-
funktion zwischen den Siedlungs- und Freiflächen im Inneren des Gebie-
tes und dem nördlich angrenzenden Grünraum erfüllen.

Für die zwei Sww-Flächen wird eine extensive Gestaltung vorgeschlagen,
die ein freies und kreatives Bespielen zulässt. Es soll vermehrt die Alters-
gruppe von 14 - 18 Jahren angesprochen werden, da sozial gering über-
wachte Treffpunkte möglich sind. Weitere Einrichtungen (Möbel, Geräte)
sollten wegen der geringen Breite der Grundflächen äußerst zurückhal-
tend eingeplant werden und eher im nördlich angrenzenden Sww-Bereich
vorgeschlagen werden.

Ein naturnahe Bepflanzung schafft weniger Vorgaben für klare Verhal-
tenskodizes und mehr Spielraum für soziales „Erproben“. Für eine bessere
Verzahnung mit der Umgebung sollen die Sww-Flächen in die nördlich ge-
legene Waldfläche ansatzweise fortgesetzt werden und eine Verbindung
mit der offenen Agrarlandschaft hergestellt werden.

Gestaltungselemente

-   Große, robuste Möblierung
-   Durchstichs-Wege aus wassergebundener Decke
-   Freiwachsende Baum- und Strauchstrukturen
-   Alleen

                                                                     Seite 31
Seite 32
4.4.2 Esp Flächen und Anger

Das Gestaltungskonzept sieht einen Generationen Spielpark auf der Esp-
Fläche vor. Das Flächenausmaß für Vereinssportanlagen wäre zu gering.
Weiters wird durch unterschiedliche Wohnungsgrößen eine Altersdurch-
mischung angestrebt und das Angebot in den öffentlichen Freiräumen soll
speziell auch für Ältere geeignet sein.

Kleine Sportplätze (Streetball, Volleyball) für informelles Spiel und Sport-
geräte für mehrere Generationen sollen Besucher unterschiedlicher Al-
tersgruppen anziehen und zu Bewegung, Sport und Spiel einladen. Eine
dauernde Betreuung der Anlage wird aus Kostengründen nicht angedacht.
Das Areal wird zugunsten der öffentlichen Bespielung durchgehend zu-
gänglich gehalten. Das wiederum lässt eine gute Durchwegung zu.

Gestaltungselemente

-   Turngeräte
-   Streetball Platz
-   Volleyball Platz
-   Skater Platz
-   Sitzelemente
-   Durchstichs- Wege
-   Baum- und Strauchelemente die im Verlauf nach Norden von geordne-
    te in natürliche Strukturen übergehen.
-   Alleen

Für die vorgesehene Angerfläche im öffentlichen Straßenraum der Straße
Code 6697 (Anbindung Gerasdorfer Straße, gemäß festgesetztem Quer-
schnitt im Plandokument 7876) ist ein grüner Puffer zwischen Bebauung
und Straße angedacht. Gleichzeitig ist eine Durchdringung der Fläche mit
kleinen Vorplätzen notwendig, die den Eingangsbereichen der Bebauung
vorgelagert sind. Begleitend dient eine Baumallee als räumliche Struktu-
rierung des Grünzuges. Der Vorschlag soll in Folge in das Straßendetail-
projekt der MA 28 Eingang finden.

Gestaltungselemente

-   Sitzelemente
-   Durchstichs-Wege und kleine Vorplätze
-   Allee

                                                                    Seite 33
Vorentwurf

Seite 34
4.4.3 Epk Flächen

Für Menschen die Ruhe suchen und nicht den großen Sww gewidmeten
Grünzug nutzen können ist die östliche Epk Fläche angedacht.
Die Fläche wird westlich und östlich von Mietergärten begrenzt. Ein Er-
schließungsweg liegt am südlichen Ende. Im Norden kommt man über die
Straße in die Parkfläche. Ein ruhiges Ambiente, geschaffen durch struktu-
riert in Szene gesetzte Wildpflanzen, soll Konflikten zwischen Anrainern
und Besuchern vorbeugen. Durch diese Gestaltung soll ein Raum für älte-
re und ruhe suchende Personen geschaffen werden.

Gestaltungselemente

-   Sitzelemente
-   Schaugrün, Wildstauden mit pflegeintensiven Schmuckstauden ge-
    mischt
-   Geordnete Gehölzstrukturen
-   Trinkbrunnen
-   Schattenspender

Am Weg zu den Infrastuktureinrichtungen und zur Schule liegt im Winkel
der Straße noch eine Epk gewidmete Fläche. Dieser Bereich wird voraus-
sichtlich am stärksten frequentiert sein, da er an zwei Seiten von der Er-
schließungsspange begrenzt ist und im täglichen Wegenetz gut ange-
schlossen ist. Er soll einerseits Jugendlichen von 10 - 16 Jahren, Eltern
und Betreuungspersonen sowie Kinder mittleren Alters (6 - 12 Jahre) zur
Verfügung stehen.

Der Kleinkinderbereich wird in Beziehung zu dem neuen Kindergarten ge-
stellt und somit im Süden der Fläche situiert. Dem Alter entsprechende
Spielgeräte unterstreichen die Zonierung. Der mittlere Bereich wird als
Aufenthaltsort definiert und bietet dem Besucher Überblick über die be-
spielbaren Flächen und wirkt gleichzeitig als Trennelement zwischen ih-
nen.
Der zentrale Sitzbereich unter Parkbäumen soll auch Passanten zum ver-
weilen einladen. Jugendlichen soll im nördlichen Bereich des Platzes
Raum für Aktivitäten geboten werden.

Gestaltungselemente

-   Spielgeräte
-   Sitzelemente
-   Befestigte Platzoberfläche
-   Parkbäume
-   Abstandselemente zu den angrenzenden Verkehrsflächen

In Anbetracht der weitläufigen Grünräume im Norden des neuen Sied-
lungsgebietes soll auf die Einplanung von Hundezonen in den Parkflächen
verzichtet werden.

                                                                   Seite 35
Quellen

           Kirchner, DonauConsult (1998): Gewässervernetzung Marchfeld-Alte
           Donau

           Lacina, Proidl (2004): Wegeverbindung Grünzug Alte Donau-
           Rendezvousberg

           Magistrat der Stadt Wien (2005): STEP 05, Stadtentwicklungsplan Wien

           Stadtland, trafico (2007): Städtebauliche Strukturplanung, 21., ÖMV- Ge-
           lände Gerasdorfer Straße 151 und BOKU- Gärten, Gerasdorfer Straße
           105

           Garten und Landschaft, Zeitschrift für Landschaftsarchitektur, Callwey
           Verlag, Ausgaben Mai 2010, Juli 2004, Februar 2003

           www.landnutzungsstrategien.de

           Abbildungen

           Garten und Landschaft, Zeitschrift für Landschaftsarchitektur, Callwey
           Verlag, Ausgaben Mai 2010, Juli 2004, Februar 2003

           alle weiteren Abbildungen Büro Detzlhofer auf folgenden Grundlagen:

           MZK Stadt Wien

           Luftbilder- Flug 2009 Orthofoto 2009

           Freiflächennutzung MA 21A, MA 14-ADV-Vienna GIS

           Erhebungsstand 13/09/2006, Quelle: Auszug aus der Datenbank der MA
           21A

           Grundeigentumsplan MA 21A, B MA 14- ADV, Wien, am 10-07-09

Seite 36
Sie können auch lesen