LEADER Förderung 2014 -2020 Interessenbekundung Wir entwickeln unsere Region - LEADER Aktionsgruppe Mittleres Oberschwaben - Entwurf: Stand 24.04 ...
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LEADER Förderung 2014 -2020 Interessenbekundung Wir entwickeln unsere Region LEADER Aktionsgruppe Mittleres Oberschwaben Entwurf: Stand 24.04. 2013
Gliederung Interessenbekundung S. 3 Die LEADER Region S. 3 Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) S. 6 Die Handlungsfelder S. 8 3.1. Wirtschaft und Bildung S. 9 3.2. Tourismus, Naherholung, Natur und Kultur S. 11 3.3. Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge S. 14 3.4. Mobilität S. 15 Erarbeitet von der LEADER LAG Mittleres Oberschwaben und den Kommunen der LEADER Region vertreten durch die Bürgermeister Ansprechpartner: Bürgermeister Kurt König Tel. 07584 920619 Gemeindeverwaltung Altshausen, Hindenburgstr. 3, 88361 Altshausen Koordinierung und Zusammenfassung: PRO REGIO Oberschwaben Gesellschaft zur Landschaftsentwicklung mbH Frauenstr. 4, 88212 Ravensburg. Tel. 0751 859600 2
Interessenbekundung der LEADER Aktionsgruppe Mittleres Oberschwaben 1. Die LEADER Region Die LEADER Region umfasst derzeit insgesamt ca. 94.000 Einwohner in 22 Gemeinden aus dem Bodenseekreis, dem Kreis Ravensburg und dem Kreis Sigmaringen. Es sind Ländliche Gemeinden aus der Region in der Mitte Oberschwabens. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte mit 105 Einwohner pro qkm liegt weit unter dem Landesdurchschnitt mit 302 EW/qkm. Die Gemeinden haben schon heute gemeinsame Berührungspunkte und pflegen bereits bei einzelnen Themen eine kreisübergreifende Zusammenarbeit, die sie mit LEADER noch verstärken wollen. Die Region mit nachfolgend aufgeführten Kommunen nennt sich vorerst „Mittleres Oberschwaben“: Kommune/ Landkreis Einwohner Fläche (ha) EW/qkm (Stand 30.09.2012) Bodenseekreis 1 Deggenhausertal 4.331 6.218 69 Landkreis Ravensburg 2 Altshausen 4.671 2.048 228 3 Aulendorf 9.905 5.236 189 4 Bad Waldsee 20.032 10.854 185 5 Bergatreute 3.127 2.316 135 6 Boms 669 956 70 7 Ebenweiler 1.189 1.013 117 8 Ebersbach - Musbach 1.748 2.686 65 9 Eichstegen 505 1.425 35 10 Fleischwangen 654 580 113 11 Fronreute 4.620 4.608 100 12 Guggenhausen 180 825 22 13 Horgenzell 5.055 5.615 90 14 Hoßkirch 713 1.581 45 15 Königseggwald 674 685 98 16 Riedhausen 655 842 78 17 Unterwaldhausen 284 411 69 18 Wilhelmsdorf 4.836 3.810 127 19 Wolpertswende 4.013 2.635 152 Landkreis Sigmaringen 20 Bad Saulgau 17.393 9.733 179 21 Illmensee 2.016 2.492 81 3
22 Ostrach 6.648 10.891 61 Summe 93.918 29.334 105 Land 10.786.227 3.575.141 302 Die LEADER Region Mittleres Oberschwaben ist Teil des Oberschwäbischen Hügellandes und gehört zu der von glazialen Becken, Seen, Fließgewässern, Tobeln und Mooren durchsetzten Jungmoränenlandschaft des Voralpinen Hügellandes. Im Norden wird der Naturraum durch einen Endmoränenwall begrenzt und im Süden ist die Grenze das Bodenseebecken und der Hegau. Ein Großraum des Gebietes gehört zum Wassereinzugsgebiet des Bodensees. Das Gebiet insbesondere der große Landschaftsausschnitt des Pfrunger-Burgweiler-Riedes, aber auch die zahlreichen Feuchtgebiete, sowie die Tal- und Beckenlagen, haben wichtige Funktionen als Lebensraum für schutzbedürftige Arten, als Erholungsraum für Menschen und als Grundwasserreservoir von landesweiter Bedeutung. Die zahlreichen Moore haben zudem noch eine wichtige Funktion für den Klimaschutz. Die Region hat im Landesvergleich eine durchschnittliche Ausstattung mit Schutzgebieten. Wobei mit dem Pfrunger Ried ein Gebiet mit gesamtstaatlich repräsentativer Wirkung vorhanden ist, welches zur Zeit aus dem Bundesprogramm für Großschutzgebiete aufgewertet und weiterentwickelt wird und die Blitzenreuter Seenplatte wurde mit Unterstützung aus dem EU Life –Programm wieder vernässt und ökologisch und touristisch aufgewertet . Dies alles gilt es zu erhalten und nachhaltig zu entwickeln. Vorrangig werden dafür Naturschutz- und Landschaftspflegeprogramme genutzt. LEADER kann in dieser Region gerade bei der Inwertsetzung der Natur in Verbindung mit touristischen Angeboten und der Umweltbildung ein wichtiges Instrument sein. Die Region ist noch stark landwirtschaftlich geprägt. Ackerbau prägt die Landschaft aufgelockert durch Grünland in den Talzügen und an den Hängen. Ein starker Strukturwandel hat die landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten zehn Jahren um die Hälfte schwinden lassen und er ist noch nicht abgeschlossen. Hier gilt es Nutzungsalternativen für Gebäude zu finden und die größer werdenden landwirtschaftlichen Betriebsflächen gut zu strukturieren, damit keine monotone ausgeräumte Landschaft entsteht, die den Erholungscharakter der Landschaft nachteilig verändert. Positiv fällt auf, dass noch viele Ortsränder von Streuobstgürteln eingesäumt werden. Hier gilt es dieses Streuobst in wieder in Wert zusetzten, damit es sich lohnt Bäume zu pflegen und zu erhalten, damit sie für den Artenschutz und als landschaftprägende Elemente für 4
Erholung und Tourismus nicht aus der Landschaft verschwinden. Fließgewässer und Seen bilden die Perlenketten der oberschwäbischen Hügellandschaft. Fließgewässer und Seen mit ca. 1000 km durchziehen wie Perlenketten die oberschwäbische Hügellandschaft. Hier gilt es diese natürlichen Vernetzungslinien zu entwickeln und für den sanften, ökologischen Tourismus erlebnisreich zu erschließen. In den Städten und Gemeinden dieser Region sind die dörflichen Strukturen noch gut ausgeprägt, wobei in den vielen kleinen Gemeinden keine ausreichende- bzw. eine rückläufige Infrastruktur vorhanden ist. Hier gilt durch die Vernetzung der Gemeinden Lücken zu schließen und neue Angebote zu schaffen. Dabei ist immer die demographische Entwicklung im Auge zu behalten um keine Fehlinvestitionen zu tätigen. Eine maßvolle bauliche Entwicklung in den Gemeinden ist möglich und erwünscht, denn bis auf Gemeinden aus dem Raum Sigmaringen sind die Bevölkerungszahlen bisher noch nicht rückläufig. Wenn es nicht gelingt junge Leute und Familien am Ort zu halten bzw. zurückzuholen wird in den nächsten Jahren eine deutliche Überalterung entstehen. Die Bürger in den Gemeinden identifizieren sich mit ihrer Region. Sie sind in zahlreichen Vereinen aktiv und bringen sich ehrenamtlich in die Dorfgemeinschaften mit ein. Eine intakte Dorfgemeinschaft zeichnet die meisten Ortschaften aus. Es herrscht ein reges kulturelles und soziales Leben. Kultur und Brauchtum werden in der mit Schlössern, Klöstern, Kirchen, Kapellen und zahlreichen Kleindenkmalen ausgestatten Region geschätzt und gepflegt. Das Gebiet liegt an der oberschwäbischen Barockstraße und hat viele Kleinode und Schmankerln zu bieten. Zahlreiche Kleingewerbebetriebe, Handwerk und Dienstleister insbesondere auch im Gesundheitsbereich bieten Arbeitsplätze in der Region. Nach der IREUS Studie findet hier eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Entwicklung statt. In Kapitel 3.1. wird noch genauer auf die wirtschaftliche Situation der Region eingegangen und in welchen Punkten rechtzeitig gegengesteuert werden muss. Die LEADER Region Mittleres Oberschwaben plant auch die Zusammenarbeit mit den angrenzenden LEADER Regionen wie der LAG Oberschwaben und der neuen Bewerberregion LAG Württembergisches Allgäu. Hier ist in den Handlungsfeldern Tourismus und Mobilität auch die Entwicklung von Kooperationsprojekten geplant. 5
2. Die lokale Aktionsgruppe Untenstehende Personen sind für die Interessenbekundung und die weitere Erarbeitung des regionalen Entwicklungskonzeptes als Vertreter von Bürgergruppen, Verbänden, Vereinen, Gebietskörperschaften und Kommunen in der Lokalen Aktionsgruppe aktiv. Die LAG hatte ihr Auftaktsitzung am 15.April 2013 in der Gemeinde Fronreute – Ortsteil Blitzenreute. Dabei wurden auch die Inhalte der Interessenbekundung besprochen und die Handlungsfelder, Ziele und Projektideen im nachfolgenden Kapitel 3. gemeinsam entwickelt. Die Bewerbung für das LEADER Programm wird von allen Vertretern ausdrücklich unterstützt. Die LAG hat aktuelle 27 Mitglieder, 8 kommunalen Partner, davon 2 Frauen und 19 WiSo Partner, davon 6 Frauen Beratend werden auch die jeweiligen Fachämter der Kommunen und der Landratsämter einbezogen. Für einzelne Handlungsfelder bzw. bei der Entwicklung von Themen und Projekten werden im Rahmen der weiteren Antragsstellung Arbeitsgruppen mit einer Beteiligung von Fachleuten und Bürgern gebildet, dabei wird auch ein starkes Augenmerk auf die Mitwirkung von Frauen aus den ländlichen Gemeinden gelegt. Verschiedene Mitglieder der LAG haben bereits Erfahrungen zur Entwicklung und Bewilligung von Projekten in der PLENUM Steuerungsgruppe oder im Beirat der PRO REGIO Gesellschaft zur Landschaftsentwicklung gesammelt. Gerade mit PLENUM wurde bereits ein breiter Ansatz für die Beteiligung der Bevölkerung bei der Regionalentwicklung in den letzten Jahren umgesetzt. Mit der PRO REGIO Oberschwaben ist eine Geschäftsstelle vorhanden, die durch die Geschäftsführung bei PLENUM umfassende Erfahrung im Projektmanagement hat und die Erstellung des REK koordinierend begleitet. Die Mitglieder der LAG: (Im Rahmen des weiteren Verfahrens können sich die Mitglieder LAG noch verändern) Vorsitzender: Bürgermeister Kurt König, Altshausen Stellvertreter: 1. Beigeordneter Richard Striegel, Bad Saulgau 6
Themenbereich/Institution Name/Funktion Anschrift Kommunen/ Gebietsgemeinschaften K Gemeinde Altshausen Kurt König Gemeindeverwaltung Altshausen Bürgermeister Hindenburgstr.3, 88361 Altshausen K Gemeinde Fronreute Oliver Spieß Gemeindeverwaltung Fronreute Bürgermeister Schwommengasse 2, 88273 Fronreute K Gemeinde Horgenzell Volker Restle Gemeindeverwaltung Horgenzell Bürgermeister Kornstr.44, 88263 Horgenzell K Gemeinde Ostrach Christoph Schulz Gemeindeverwaltung Ostrach Bürgermeister Hauptstr. 19, 88356 Ostrach K Regionalmanagement Christine Funk PRO REGIO Oberschwaben PRO REGIO Oberschwaben Geschäftsführerin Gesellschaft zur GmbH Landschaftsentwicklung mbH Frauenstr. 4, 88212 Ravensburg Wirtschaft/Verkehr K Landratsamt Ravensburg Peter Brecht Landratsamt Ravensburg Fachbereich: Nahverkehr, Amtsleiter Verkehrsamt/Wirtschafts- Tourismus, Wirtschaftsförderung beauftragter Friedenstr. 6, 88212 Ravensburg W IHK Bodensee Oberschwaben Dr. Wolfgang Heine IHK Bodensee Oberschwaben Bereich: Standortpolitik und Geschäftsbereichsleiter Lindenstr. 2,88250 Weingarten Unternehmensförderung W Wirtschaftsförderung Landkreis Dr. Bernhard Kräußlich WIS Landkreis Sigmaringen Sigmaringen Geschäftsführer Fürst Wilhelmstr. 7, 72488 Sigmaringen W Wirtschaftsförderung Landkreis Hans Joachim Hölz Wirtschaftsfördergesellschaft mbH Ravensburg Geschäftsführer Landkreis Ravensburg (WIR) Kuppelnaustr.8, 88212 Ravensburg W Handwerk, Landkreis Ravensburg Anton Gindele (Schreinerei) Ringgenweiler 7, 88263 Horgenzell Präsident der Handwerkskammer Ulm W Handwerk Landkreis Sigmaringen Siegmund Bauknecht Autohaus Bauknecht (KFZ Gewerbe) Hauptstr.4, 88356 Ostrach Kreishandwerkermeister W Nahverkehr Jürgen Löffler BODO Bodensee Oberschwaben Geschäftsführer Bahnhofplatz 5, 88214 Ravensburg Verkehrsverbund Bodo Tourismus W Oberschwaben Tourismus Daniela Leipelt OTG Neues Kloster 1, OTG Geschäftsführerin 88427 Bad Schussenried K Tourismus Nördlicher Bodensee Ulrike Erath Tourist-Information Pfullendorf Kirchplatz 1,88630 Pfullendorf W Tourismusbetriebsgesellschaft Markus Barth tbg Bad Saulgau mbH tbg Prokurist Lindenstr. 7, 88348 Bad Saulgau W Hotel- und Gaststättenverband Oliver Spähn Gasthaus Rad/Hotel Arthus Gastwirt Radgasse 1, 88326 Aulendorf 7
Naturschutz/Landwirtschaft Landfrauen/Regionale Produkte S Kreisbauernverband Allgäu Thomas Hagmann Lichtenfeld Oberschwaben 2. Vorsitzender 88371 Ebersbach-Musbach S Landfrauenverband Waltraud Allgaier Vorsitzende Landfrauenverband S Privater Naturschutz - BUND Ulfried Miller BUND Zentrum Ravensburg Geschäftsführer Leonhardstr. , 88212 Ravensburg S Privater Naturschutz – Schwäb. Pia Wilhelm Naturschutzzentrum Wilhelmsdorf Heimatbund/Naturschutzzentrum Leiterin Riedweg 3-5, 88271 Wilhelmsdorf Wilhelmsdorf Naturschutzzentrum Bildung/Kultur K Kulturamt, Stadt Bad Saulgau Andreas Ruess Stadt Bad Saulgau Kulturamtsleiter Postfach 1151, 88340 Bad Saulgau S Gemeinderätin Andrea Ibele Regionales Bildungsbüro, Friedenstr.6, 88212 Ravensburg Privat: Hoppenweiler 609, 88263 Horgenzell S Bildungs-und Sozialwerk der Sabine Schmidt Gartenstr. 63, 88212 Ravensburg Landfrauen e.V. Geschäftsführerin Jugend/Senioren/Frauen S Senioren Otto Lohr Hauptstr. 29, 88636 Illmensee S Jugend Thomas Böse-Ploching Linsenberg 1, 88273 Fronreute S Frauen Irene Schmutz-Bohnes Kontaktstelle Frau und Beruf Leiterin Kontaktstelle Ravensburg Kuppelnaustr. 8,88212 Ravensburg S Soziale Einrichtung Sven Lange GF Behinderteneinrichtung Wilhelmsdorf 3. Unsere Handlungsfelder Die nachstehenden Handlungsfelder wurden als Schwerpunkte der LEADER Region „Mittleres Oberschwaben“ ausgewählt. 3.1. Wirtschaft und Bildung 3.2. Tourismus, Naherholung, Natur und Kultur 3.3. Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge 3.4. Mobilität Viele Themen vernetzen sich mit weiteren anderen Handlungsfeldern und beachten auch die Querschnittthemen: Bürgerbeteiligung, Klimawandel, Umwelt und demographischer Wandel. 8
Alle Maßnahmen dienen dazu, sich den Herausforderungen des demographischen Wandels zu stellen, das Leben, Wohnen und Arbeiten im Ländlichem Raum im westlichen Landkreis Ravensburg sowie angrenzenden Gemeinden aus dem Bodenseekreis und Sigmaringen attraktiv zu machen, die Region vor Abwanderung zu schützen, Zuwanderung zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen und somit diese Region zu stärken. Mit dem Projekt PLENUM Ravensburg welches in den Kommunen des Landkreises Ravensburg in den letzten zehn Jahren umgesetzt wurde, wurden in der Region schon zahlreiche Projekte entwickelt in den Themen: Naturschutz und Landwirtschaft, Tourismus und Vermarktung regionaler Produkte. Jetzt gilt es auch diese Bausteine nachhaltig in die LEADER Themen zu integrieren und fortzuführen. 3.1 Wirtschaft und Bildung Kurzbeschreibung der aktuellen Situation In der Region gibt es noch zahlreiche Handwerks-, Klein- und Mittelbetriebe, die es zu halten gilt, damit Arbeitsplätze vor Ort gesichert sind. Sie bilden das Rückgrat der Wirtschaft im ländlichen Raum. Das Angebot in den Gemeinden an Arbeitsplätzen ist zwar in den letzten sechs Jahren gestiegen, es fehlt aber z.T. an gut ausgebildeten Fachkräften und Nachwuchs. Die Zahl der Auspendler nimmt auch immer mehr zu. In der LEADER Region gab es im Jahr 2011 24.317 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Grundsätzlich hat die Region mehr Auspendler als Einpendler, es besteht aber ein Pendlersoldo von 9.884 . Die Region kann gute Bedingungen für Existenzgründungen und für die Ansiedlung kleinerer Unternehmen oder Dienstleistungsanbietern bieten. Im Dienstleistungsbereich sollen Qualifizierungsmaßnahmen bzw. Existenzgründungen insbesondere für Frauen auch in Teilzeit unterstützt werden. In den letzten Jahren zeigt sich, dass in Anbetracht der hohen Anforderungen, viele Firmen die Ausbildung von Lehrlingen im eigenen Betrieb nicht mehr sicherstellen können. Der Nachwuchs wandert deshalb in größere Betriebe außerhalb der Region ab. Es ist für die Zukunft wichtig die dualen Ausbildungssysteme auf allen Ebenen zu stärken. Wichtig ist dabei auch genügend Auszubildende zu haben, dass die Berufsschulklassenstärken erreicht werden um das schulische Angebot zu bieten. Ohne gut ausgebildeten Nachwuchs, sowohl in der schulischen, als auch in der betrieblichen Ausbildung, können sich jedoch gerade kleinere Betriebe in der Region nicht halten. Ein weiterer Nachteil für die Gewinnung von 9
Auszubildenden ist z. T. das begrenzte Angebot im ÖPNV oder die fehlende Anbindung an das übergeordnete Straßennetz. Von Vorteil ist, dass direkt in und um die Region eine breite Bildungslandschaft mit Schulen aller Bildungsebenen, Berufsschulen, Fachschulen, Fachhochschulen, duale Hochschulen und Hochschulen vorhanden ist. Hier gilt es den Kontakt mit den Bildungseinrichtungen zu pflegen, um die Verbindung zwischen Arbeitsplatz und Ausbildung zu fördern. Besonderheiten der Region sind z.B. das Schülerforschungszentren in Bad Saulgau und die zahlreichen Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegeberufe und den Behindertenbereich. Wichtig ist es solche Angebot ausreichend in und über die Region hinaus bekannt zu machen, damit die Schulen ausgelastet sind und nicht schließen müssen. Ein vorrangiges Ziel der Region ist, für die Bevölkerung wohnortnah Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen und den vorhanden Firmen Entwicklungs- möglichkeiten zu bieten. Hierzu gehört sowohl der Breitbandausbau welcher in der Region im Rahmen anderer Programme betrieben wird, als auch möglichst die Bereitstellung erneuerbarer Energien auch von eigenen Stadtwerken der Kommunen oder durch Kooperationen mit Landwirten aus der näheren Umgebung z.B. von Biogasanlagen. Durch die Arbeit der Energieagenturen in der Region wird das Thema „Erneuerbare Energien“ gut begleitet und zahlreiche Kommunen in der Region nehmen am European Energy Award teil. Ziel: Bildungs – Land - schaft – Oberschwaben für eine Wirtschaft mit Zukunft Nachhaltige Stärkung und Entwicklung des regionalen Handwerks, von Kleinunternehmen und der Wirtschaft. Lehrlings- und Fachkräfteförderung. Hier soll durch Clusterbildungen die regionale Wissensinfrastruktur sichergestellt werden. Standortsicherung, Ansiedlungs- und Entwicklungsflächen oder Gebäude z.B. im ehemaligen landw. Bestand für kleine und mittlere Betriebe bieten, um diese in der Region zu halten oder zu gründen. Geplante Themen/ Projekte: Ausbildungskooperationen Kooperationen zwischen den Betrieben sichern die praktische Ausbildungsbreite in der Region. Grund: Vielfach ist die Ausbildung heute teils so differenziert, dass kleinere Betriebe dies nicht mehr alleine leisten können. 10
Projekt: Konzeption und Aufbau von Netzwerken für die Entwicklung und den Aufbau eines interkommunalen Ausbildungszentrums und/oder Ausbildungsgemeinschaften. Qualifizierungsmaßnahmen für die Pflege und Betreuung von Senioren oder für die Kinderbetreuung. Aufbau regionaler Cluster z.B. zwischen metallverarbeitenden Betrieben und Zulieferern. Erstellung eines Bildungsatlas oder eines Schulnavi´s Hier sollen alle schulischen und fachschulischen Angebote in der Region vorgestellt werden, dabei ist auch die Inklusion bei Bildung und Arbeit zu berücksichtigen. Flächenmanagement z.B. für die Planung von Interkommunalen Gewerbegebieten. Es soll in der Region ein Flächenmanagement aufgebaut werden, um bei Planungen zu interkommunalen Gewerbegebieten Tauschflächen und Flächen für erforderliche Ausgleichs- und Ökokontomaßnahmen anbieten zu können. Erneuerbare Energien In Kooperation zwischen Stadtwerken und Landwirtschaft Angebote an erneuerbaren Energien für Gewerbebetriebe anbieten (z.T. dezentrale Versorgung). 3.2 Tourismus, Naherholung, Natur- und Kultur Kurzbeschreibung der aktuellen Situation Die Natur- und Kulturlandschaft der LEADER Region „Mittleres Oberschwaben“ bietet eine Vielzahl an Angeboten sowohl im Übernachtungsbereich, als auch für Freizeitaktivitäten. Vom Campingplatz, über Ferien auf dem Bauernhof bis zum Hotel der gehobenen Preisklasse ist alles noch vorhanden. Allerdings gibt es nicht „das Highlight“. Im Schatten des Bodensees oder auch des Allgäus ist die Region weniger bekannt. Schwachpunkte sind auch, dass die Region bisher kein einheitliches touristisches Vermarktungskonzept hat und vorrangig mit dem PKW zu erreichen ist, da die Bus- und Bahnverbindungen gerade in Richtung Bodensee und Allgäu sind sehr lückenhaft sind. 11
Es gilt mit den Angeboten den Trend zum Naturtourismus aufzugreifen und mit der Entwicklung eines ökologisch orientierten Tourismus auch die Naturlandschaft in Wert zu setzen. Gerade für den Tourismus in dieser Region ist eine intakte Natur- und Kulturlandschaft eine wichtige Voraussetzung. Für die Zukunft gilt es die Region gerade für Gäste aller Altersklassen, die vielleicht mehr die kleinen Dinge wie Ruhe und Erholung genießen wollen bekannt und auch attraktiv zu machen. Zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten und die vielfältige Natur können Urlauber ebenso wie Tagesgäste anziehen. Es gibt Angebote von Seen über Moore bis zur Fallschirmspringerschule. Die Region ist ideal für die Zielgruppen: Familien mit Kindern und Senioren. Es gibt Ferienwohnungen und Ferien auf dem Bauernhof. Hier sind z.T. qualitative Aufwertung und Ausbau nötig. Es ist wichtig die Kultur, Natur und Gesundheits- und Gastronomischen Angebote mit einander zu verknüpfen d.h. einen intergrierten, nachhaltigen Ansatz zu haben. Die Städte Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Saulgau bieten mit ihren Kur-und Badeeinrichtungen ein breites Angebot im Gesundheitsbereich welches es stärker mit den sonstigen Natur - Kultur und touristischen Angeboten zu verknüpfen gilt. Auch für den Radtourismus soll die Region weiterentwickelt werden. Es gibt alles von der gemütlichen Feierabendrunde bis zur Bergetappe. Das Thema wird auch aktuell mit der Erstellung eines Kreisradwegekonzeptes im Landkreis Ravensburg aufgearbeitet. Das gastronomische Angebot ist breit gefächert und setzt auch auf regionale Produkte. Wichtig ist es den Standard im Service zu halten und gut ausgebildeten Nachwuchs zu bekommen. Er soll nicht in die attraktiveren Ferienregionen abwandern (s. auch wieder das Thema Wirtschaft und Bildung). Bei den Wirten gilt es ein Bewußtsein für die Vernetzung ihrer Angebote mit den Gesundheits-, Natur, Kultur und touristischen Themen der Region zu schaffen z.B. Essen und Gesundheit oder Essen und Kultur. Auch ein breites kulturelles Angebot ist vorhanden. Allerdings ist es außerhalb der Region noch zu wenig bekannt. Zudem gibt es viele Räumlichkeiten für Kulturveranstaltungen in den kleineren Gemeinden, die nicht ausgelastet sind bzw erst entsprechend aufbereitet werden müssen. Hier bietet es sich an, dezentrale kulturelle Angebote für Kleinkunst oder 12
Ausstellungen zu fördern und die Initiativen zu vernetzen. Tradition zu pflegen und Neues zu fördern. Ziel: Moorerlebnis- und Gesundheitsregion Oberschwaben Auch barrierefreie Angebote für Einheimische und Gäste aus nah und fern schaffen GeplanteThemen/Projekte: Wanderwege ausbauen und barrierefrei anlegen Unter Berücksichtigung der OTG-Studie von Büro Brämer in Marburg können z.B. Minitouren rund um die Reha – Kliniken oder um die Seen geschaffen werden. Lust auf Radfahren machen Anschlüsse an Bahn - Radexpress schaffen. Fahrradbus-Angebot ausbauen. Verbindungen zum Bodensee, zum Höchsten und zwischen den Moorgebieten, Rieden und Seen auf wenig befahrenen Straßen schaffen. E – Bike Angebote entwickeln mit Ausleih – und Ladestationen. Agrotouristische Angebote schaffen Qualitätsstandards für Ferien auf dem Bauernhof entwickeln und umsetzen. Landgastro-Projekte entwickeln. Moore und Seen naturverträglich vermarkten und nachhaltig erhalten Umweltbildung anbieten. Gesundheitsthemen. Pakete mit Reha Einrichtungen erarbeiten und anbieten. Kulturangebote vernetzen Einführung eines gemeinsamen Museumpass in der Region. Schaffung eines Kunstpfades durch die Region. Traditionelle Kultur pflegen und in die jahreszeitlichen touristischen Angebote einbauen. Feste und Brauchtum von Fasnet bis Sternsingen. Vermittlung von altem Wissen – Pflege des Modernen. Kultur und Kulinarik, Gesundheit und Essen Angebote von Kleinmuseen verknüpfen mit der Gastronomie. Traditionelle Gerichte mit regionalen Produkten. Gesunde Ernährung in Verbindung mit Kurangeboten 13
Qualifizierungsangebote für den gastronomischen Bereich schaffen/weiterentwickeln. Zielgruppenspezifische Übernachtungsangebote Barrierefreie Angebote in allen Kategorien der Beherbergungsbetriebe Campingmöglichkeiten schaffen Gruppenunterkünfte für Schulklassen oder Besuchergruppen z.B. des Naturschutzzentrums Wilhelmsdorf in Verbindung mit Naturerlebnisangebote für Kinder und Jugendliche. Übernachtungsmöglichkeiten für Radfahrer bereitstellen, z.B. Heuhotel. 3.3 Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge Kurzbeschreibung der aktuellen Situation Die Attraktivität zum Leben in der LEADER Region ist wegen der schönen Landschaft, den noch attraktiven Kleinstädten, der Nähe zu Mittelzentren (Mittleres Schussental mit der Stadt Ravensburg und die Bodenseeregion) und der guten Verkehrserschließung mit Straßen vorhanden. Die Stadt-Land - Beziehungen funktionieren noch. Diese müssen erhalten und ausgebaut werden, bevor wegen fehlender Angeboten an Arbeitsplätzen, Infrastruktur und Familien- und altersgerechtem Angeboten für Wohnen das Leben im ländlichen Raum mit vielen Nachteilen verbunden ist. Die Schließung oder Abwanderung von Einzelhandelsgeschäften hat bereits begonnen. Nach Zahlen des stat. Landesamtes sind 63,1 % der Bevölkerung in der LEADER Region 40 Jahre und älter. In den nächsten 20 Jahren wird sich das Durchschnittsalter der Bevölkerung von derzeit 40,7 Jahre (Landesdurchschnitt 43 Jahre) erheblich nach oben bewegen, wenn es nicht gelingt junge Leute und Familien am Ort zu halten. Wohnraumangebote, z.T. in älteren Gebäuden, sind vorhanden. Diese müssen für die Ansiedlung junger Familien attraktiv gemacht werden. Es fehlen allerdings auch in vielen Gemeinden altersgerechte, barrierefreie Wohnformen. Pflege- und Altenheime sind in kleinen Gemeinden meist nicht im Ort. Die Senioren müssen umziehen. Sie verlieren dadurch oft die sozialen Bindungen. Durch den demographischen Wandel werden Betreuungsangebote bzw. haushaltsnahe Dienstleistungen für Senioren aber auch Kinder immer notwendiger, da die nächsten Angehörigen häufig nicht mehr vor Ort sind. 14
Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist rückläufig. In und um die LEADER Region sind noch gute Sozial- und Reha- Einrichtungen sowie Krankenhäuser vorhanden. Ziel: Lebe-, Bleibeund Rückkehrperspektiven für jung und alt schaffen Geplante Themen/Projekte: Um das Angebot zum Wohnen und Arbeiten auf dem Land auszubauen, sind die Wohnangebote auf heutige Standards anpassen. Familienfreundlich, alters- und behindertengerecht, barrierefrei, energiesparendFolgende Projekte sind angedacht: Wohn- und Gebäudemanagement Bestand erhalten und nutzen. Ist-Analyse von entwicklungsfähigem Wohnraum um Wohnraumangebote zu entwickeln für junge Familien, Studenten oder als Mehrgenerationen-Häuser. Dazu ist geplant: - Durchführung eines Architektenwettbewerbs, - unabhängigen Beratungseinrichtungen für Umbau und Sanierung. Einrichtung einer Anlaufstelle für das Ehrenamt und Beratung und Vernetzung von Dienstleistungen für alle Generationen. Junge Leute in der Region Initiierung von Gesprächsrunden und Erstellung von Milieustudien zu den Themen: „Was wünschen sich junge Menschen aus der Region um hier zu bleiben“ „Rückkehranreize für junge Leute aus den Gemeinen um nach Ausbildung oder Studium wieder in die Region zu kommen“. 3.4 Mobilität Kurzbeschreibung der aktuellen Situation: Die Region ist mit Straßen gut erschlossen. Allerdings bestehen keine direkten Anschlüsse an Autobahnen, was z.T. für Gewerbeansiedlungen Nachteile hat. Positiv ist, dass Bahnstrecken und ein Nahverkehrsangebot und in den Städten ein Citybus- Angebot vorhanden sind. Allerdings fehlt eine gute d.h. schnelle West – Ost Bahn-Verbindung, Busverbindungen zu den Ortschaften und direkte Verbindungen zum Bodensee. Viele Verbindungen sind sehr zeitaufwendig, so dass der PKW vorrangig genutzt wird. 15
Hier sind Abstimmungen mit den ÖPNV Anbietern notwendig. Der Ausbau des Radfahrens und der E-Mobilität bieten sich an, da vieles auf kurzen Wegen erreicht werden kann, dadurch das Freizeitangebot attraktiver wird und somit die touristische Attraktivität des Gebietes steigt. Ziel: Mobil ohne Auto Den ländlichen Raum „ohne Auto“ erlebbar machen. Zusätzlicher Nutzen: Klimaschutz durch CO2 Einsparung. Geplante Themen/Projekte: Ausbau der Anbindung an ÖPNV Querverbindungen zu und zwischen den Ortschaften anbieten durch intelligente Verkehrssysteme z.B. Bürgerbusse, Senioren- oder Sammeltaxi, Rufbusse, Carsharing, Radfahrangebote Anbindungen an Bahnradexpress, als Sonderfahrten Fahrradbusse für Radtransport anbieten für Freizeit und Tourismus. ÖPNV Angebote, Flexibilisierung und barrierefreie Infrastrukturangebote für den Berufsverkehr, Jugendliche, und sonstige Pendler schaffen/optimieren z.B. Leih- Bikes oder Dienstfahrräder für kurze Strecken. T-City Ein Projekt der Telekom im Bodenseekreis, welches in der LEADER Region weiterentwickelt werden kann. Mobilitätsberatung ausbauen E-Bike Mobilität stärken Bau von Ladestationen, Fahrradboxen E-Bike Verleih Altshausen, den Als Vertreter der LAG Kurt König, Bürgermeister Altshausen Christine Funk, PRO REGIO 16
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