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Campus Kiel Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie Leben nach der Herztransplantation Eine Broschüre, die Sie als Familie zu Hause begleiten soll!
Impressum Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkariologie Arnold-Heller-Str. 3 24105 Kiel Redaktion: Dagmar Lindemann-Wittke Fachschwester für pädiatrische Intensivpflege, Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, UKSH, Campus Kiel Klinikdirektor: Prof. Dr. Anselm Uebing Fotos: Dagmar Lindemann-Wittke, Familie Camin Herzlichen Dank an die Familie Camin, die der Veröffentlichung der Bilder zugestimmt hat. Und auch vielen Dank für die offene und engagierte Unterstützung beim Erarbei- ten der Broschüre. Titelbild und Zeichnungen: Dr. A. Pollmeier Vielen Dank für die liebevollen Zeichnungen! 1. Auflage: 2006 2. Auflage: 2015 3. Auflage: 2021 2
Leben nach der Herztransplantation Eine Broschüre, die Sie als Familie zu Hause begleiten soll! UNIVERSITÄTSKLINIKUM Schleswig-Holstein Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie Zertifiziertes überregionales Zentrum für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) Direktor: Prof. Dr. med. Anselm Uebing Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus C, 24105 Kiel Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Anselm Uebing J0431 500-25602, Fax:-25604, Ç Anselm.Uebing@uksh.de www.kinderherzzentrum-kiel.de 3
Herzlich Willkommen Liebe Eltern, in der Therapie von Kindern, die mit einem angeborenen Herzfehler geboren wurden, sind in den letzten Jahr- zehnten riesige Fortschritte erzielt worden. Die meisten Kinder können heute so operiert werden, dass sie bei guter Lebensqualität alt werden. Manchen schwerkran- ken Kindern und Erwachsenen mit einer angeborenen oder erworbenen Herzerkrankung kann aber leider oft nur eine Herztransplantation helfen. Neben der Sorge, trotz Organspendemangels rechtzeitig transplantiert zu werden, treibt die Patienten und die Familien auch die Unsicherheit um, wie denn ein Leben nach der Transplantation aussieht. Diese Broschüre möchte betroffenen Patienten und Ihren Familien eine Hilfestellung sein und mit dem Thema Herztransplanta- tion vertraut machen. Sie möchte helfen, die Ängste und Unsicherheiten, die mit der Erwartung einer Herztrans- plantation natürlich verbunden sind, zu reduzieren. Ich bin Sr. Dagmar Lindemann-Wittke sehr dankbar für das Erstellen dieser Informationsbroschüre und Familie Camin danke ich sehr für die Mut machenden Einblicke in das Leben ihres Sohnes nach der Herztransplantation. Die Veröffentlichung dieser Schrift ist mit der Hoffnung verbunden, dass sich der Organspendemangel einmal überwinden lässt und dass jeder, der einer Herztransplan- tation bedarf, auch erfolgreich transplantiert werden kann. Ihr Prof. Dr. Anselm Uebing 5
Inhalt Impressum �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 2 Herzlich Willkommen ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 5 Glossar ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 8 Verhaltensempfehlungen �������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 9 1. Was muss zu Hause verändert werden, damit das Kind nach der Herztransplantation dort leben kann? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2. Wie ernähren sich die Kinder nach der Herztransplantation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.1 Grundsätzliche Regeln im Umgang mit Lebensmitteln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2 Nicht empfohlene Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Geeignete und nicht empfohlende Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.4 F amilientipps zum Umgang mit bestimmten Lebensmitteln und Alternativvorschläge für nicht empfohlene Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3. W as ist im Umgang und in der Verabreichung der Medikamente zu beachten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Wann sollte der Arzt aufgesucht werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5. W as ist beim Kontakt zu anderen Menschen im täglichen Leben zu beachten? Kindergarten, Schule, Sportverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 6. W o finden Sie Adressen, Informationen im Internet, bzw. Literatur zum Thema Herztransplantation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 6.1 Internetlinks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 6.2 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Kontakt �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 23 6
Liebe Familie, mit dem Zeitpunkt der erfolgreichen Transplantation Ih- res Kindes beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Sie! Die Herzkreislaufverhältnisse sind nach der Herztransplanta- tion in aller Regel nahezu normal. Es besteht allerdings die Herausforderung, dass das verpflanzte Herz vom mensch- lichen Organismus als fremd erkannt wird. Dadurch kommt es zu einer Reaktion des Immunsystems gegen das neue Organ (Abstoßungsreaktion). Diese Abstoßungs- Tendenz des Körpers bleibt lebenslang bestehen! Um diese Reaktion zu vermeiden und somit das Herz zu schützen, wird Ihr Kind mit Medikamenten behan- delt, die das Immunsystem schwächen. Durch diese Immunsupprimierung wird das Kind anfälliger für Infek- tionskrankheiten durch Bakterien, Viren und Pilze. Eine harmlose Infektion kann lebensbedrohlich werden! Um das Infektionsrisiko zu verringern, müssen trans- plantierte Menschen so gut es geht von Krankheitserre- gern ferngehalten werden. Dafür gibt es Verhaltensre- geln, die in dieser kleinen Broschüre zusammengestellt sind. (Wichtig ist: Verhaltensempfehlungen können in verschiedenen Herzzentren unterschiedlich sein.) Lassen Sie sich bitte von der Menge der Informationen nicht verunsichern. Zu Hause werden Sie die neue Herausfor- derung schrittweise lösen können. Lesen Sie diese Broschüre bitte ganz in Ruhe durch! Alles, was Sie nicht verstehen, besprechen Sie bitte mit einer der Pflegekräfte oder einem der dienstha- benden Ärzte! 7
Glossar Autoklavieren ist eine Form der Dampfsterilisation bei 110–140 °C und einem erhöhten Druck. BDO Bundesverband der Organtransplantierten e.V. Cyclosporin (CSA) dieses Medikament ist unter dem Handelsnamen Sandimmun® erhältlich; es ist ein Immunsuppressivum Homogenisieren bedeutet in der Chemie, aus verschiedenen, nicht ineinander löslichen Komponenten eine einheitliche Mischung zu erstellen Immunsuppressiva Medikamente, die das Immunsystem schwächen Kind Hiermit sind in der Broschüre weibliche und männliche Patienten jeden Alters gemeint. (Säuglinge, Kinder, Jugendliche bis hin zum Erwachsenen Alter) Listerien Bakterien, die lebensgefährliche Infektionen mit Befall verschiedener Organe verur- sachen können. Häufig sind Hirnhäute oder das Gehirn betroffen im Rahmen einer Meningitis oder Enzephalitis. Medikamentenspiegel Eine bestimmte Medikamentenmenge, die im Blut enthalten sein sollte. Pasteurisierung Verbesserung der Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Erhitzen Tacrolimus Dieses Medikament ist unter dem Handelsnamen Prograf® oder Advagraf® erhältlich; es ist ein Immunsuppressivum. Toxin Giftstoff Toxoplasmose Meist schwere Infektionskrankheit durch Toxoplasmose Erreger, die unter Umständen tödlich verlaufen kann. Der Toxoplasmose Erreger Toxoplasma gondii wird durch rohes Fleisch oder Katzenkot übertragen. 8
Verhaltensempfehlungen 1. Was muss zu Hause verändert werden, damit das Kind nach der Herztransplantation dort leben kann? Jeder Mensch ist anders und Verhaltensregeln müssen Fläschchen: müssen wie üblich zu jeder Mahlzeit ge- stets individuell dem jeweiligen Krankheitsverlauf ange- wechselt und zur Reinigung ausgekocht werden. passt werden. Die Medizin ist ständig im Wandel, so dass sich diese gelegentlich schnell verändern können. Gardinen/Vorhänge: Stauben schnell ein. Sauberer wären Rollos. Wenn Gardinen nicht ausgewechselt Welche hygienischen Richtlinien sind einzuhalten ? werden, sollten diese vor der Ankunft zu Hause gereinigt werden, und danach zweimal jährlich. Im häuslichen Bereich gibt es viele Ecken, in denen Kei- me schlummern! Zum besseren Überblick der betroffe- Geschirr und Besteck: müssen gut gespült sein. (6) Im nen Lebensbereiche ist eine Auflistung in alphabetischer Geschirrspüler bei einer Temperatur von mindestens Reihenfolge angeführt. 60 °C spülen. Bettdecke/-wäsche: Im Federbett sitzen mögliche Handtücher: Der Transplantierte bekommt sein eigenes Krankheitserreger, zu denen der Transplantierte im Handtuch, das mindestens zweimal in der Woche ge- Schlaf in engen Kontakt kommt. Das Daunenfederbett wechselt werden sollte. Ein Handtuch, das für Genitale bitte durch ein synthetisches Federbett ersetzen. Die und das Gesäß benutzt wird, muss häufiger gewechselt Bettwäsche bei starker Verschmutzung, durch z.B. Krü- werden. Die Handtücher werden bei mindestens 60 °C mel oder bei starker Durchschwitzung zusätzlich zum gewaschen. normalen Wechselrhythmus neu beziehen. Unter Corti- sontherapie die Bettwäsche 2 x wöchentlich wechseln. Händewaschen: Das Hände- waschen muss für die gesamte Desinfektionsmittel: sind generell im häuslichen Familie zu einem regelmäßigen Umfeld nicht nötig. Ein Desinfektionsmittel zur hygi- Ritual werden. Immer wenn man enischen Händedesinfektion ist für unterwegs sinnvoll sich die Hände beschmutzt hat, und praktisch. (1) müssen diese gewaschen werden. Die meisten Keime befinden sich Feudeln (Wischen): Die Fußböden ein- bis zweimal auf unseren Händen! wöchentlich wischen. In Bereichen, wo kleine Kinder viel auf dem Fußboden spielen, ist bei Bedarf ein häufige- Haustiere: Sollten als mögliche Krankheitsüberträger res Wischen notwendig. nicht mit im Haushalt leben. Katzen könnten durch ihren 9
Kot Toxoplasmose übertragen. Vögel könnten ebenfalls Körperhygiene: Händehygiene wie oben beschrieben. ansteckende Krankheiten übertragen. (1) Das Gesicht gerade bei Kleinkindern mehrmals am Tag und bei Bedarf waschen. Tägliches Waschen des Geni- Ein Tierkontakt ist ca. ein halbes Jahr nach der Trans- tal- und Analbereiches, ansonsten halten Sie bitte eine plantation möglich. Wichtig ist immer auf eine genaue normale Körperhygiene ein. Händehygiene zu achten. Kühlschrank: Ein Kühlschrank sollte alle 2 Wochen mit Das Haustier ist bereits ein Familienmitglied! Was nun? beispielsweise Essigwasser ausgewischt werden. Die Tiere sollten sich insbesondere im ersten Jahr nach der Transplantation nicht im Schlaf-/Spielzimmer des Kuscheltier: Bei Bedarf bei 60 °C waschen. Das Kuschel- Kindes aufhalten. tier hat seinen Platz im Bett. Auf einem Kuscheltier sam- meln sich viele Keime an, wenn es von kleinen Kindern Ein Katzenklo sollte nicht von ihrem transplantierten überall mit hingetragen wird. Kind gereinigt werden. (vgl. 4) Klimaanlagen: Im Auto sind Klimaanlagen erlaubt. Vor- Holzbretter: Es gehören keine Holzbretter in die Küche, rausgesetzt, dass die Klimaanlage des Autos regelmäßig da sich dort Bakterien und Pilze ansiedeln können. Bret- gewartet wird. ter, die hohen Spültemperaturen standhalten sind gut geeignet, wie z.B. Schneidebretter aus Glas. Luftbefeuchter: Wegen einer Besiedlung mit Schim- melpilzen sind diese absolut zu vermeiden. (1) Kleiderwechsel: Unterwäsche und Strümpfe täglich wechseln, die übrigen Kleidungsstücke wie bei jedem Mundschutz: Das Tragen Kind. Die Wäsche sollte bei mind. 60 °C waschbar sein. eines Mund-Nasenschutzes ist in der gewohnten häuslichen Kleinkindergruppe: Von einer Kleinkinderkrabbel- Umgebung nicht notwendig, gruppe wird im ersten halben Jahr nach Transplantation außer bei Kontakt zu Besuchern abgeraten, da dort ganz besonders häufig Kinderkrank- im ersten halben Jahr nach der heiten übertragen werden. Transplantation. Bei Kontakt zu Erkrankten (z.B. Grippe, Lassen Sie das Kind bei Erkältungs- oder anderen Erkältung, Husten Fieber, ...) Krankheitswellen, auch nach dem ersten halben Jahr, können entweder die Transplantierten oder der Erkrank- vorsichtshalber zu Hause. te einen Mund-Nasenschutz tragen, besser jedoch ist es, solch einen Kontakt zu vermeiden. Im ersten halben Jahr Im Allgemeinen ist es aber für Kinder sehr wichtig, in nach der Transplantation legen die Kinder immer dann Spielgruppen integriert zu werden, denn sie leisten einen einen Mundschutz an, wenn sie in die Öffentlichkeit, wesentlichen Beitrag zur Genesung. wie z.B. Kaufhaus, Busfahren, Spaziergängen unter Men- schenansammlungen (nicht im Wald oder freier Natur), Ausfahrten mit dem Kinderwagen, Kindergarten oder 10
Schule gehen. Wo sich viele Menschen aufhalten, gibt es wird jedoch dringend vom Aufenthalt in Hallenbädern, viele Keime! Thermalbädern und Saunen im gesamten ersten Jahr nach der Transplantation abgeraten. Die Keimbelastung ist in Planschbecken: Im ersten halben Jahr nach der Trans- solchen Räumen mit hoher Wasser- und Luftfeuchtigkeit plantation verzichten die Kinder zunächst auf dieses ggf. höher als draußen an der Luft. (vgl. 3, 4) Badevergnügen. Danach dürfen sie im Planschbecken spielen. Das Wasser bitte täglich wechseln. Tiere müssen Seife: Bitte nur pH neutrale Flüssigseife verwenden, vom Planschbecken ferngehalten werden. da Seifenstücke häufig mit einer Vielzahl von Bakterien übersät sind. Rasen: Nach den ersten 6 Monaten nach der Transplan- tation dürfen die Kinder genauso wie alle anderen auf Sonnenschutz: Immunsupprimierte haben ein höheres dem Rasen spielen. Händehygiene einhalten! Bei Klein- Hautkrebsrisiko. Deshalb ist der Einsatz von Sonnen- kindern darauf achten, dass sie keine Grashalme, Erde schutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenhü- o.ä. in den Mund stecken. ten und Sonnensegeln sehr wichtig. Sandkiste: vor der ersten Benutzung mit „neuem“ Spielzeug: Das Spielzeug sollte Spielsand, der im Baumarkt erhältlich ist, befüllen. Die gut abwaschbar sein. Sammeln Sandkiste muss, wenn sie nicht benutzt wird, unbedingt Sie es abends, wenn die Kinder abgedeckt werden, damit sich dort keine Katzen und ins Bett gehen ein, damit es nicht andere Tiere niederlassen können. einstaubt. Zu empfehlen ist, das Spielzeug in Kästen mit Deckeln Sauger: werden zu jeder Mahlzeit gewechselt und zur oder in Schränken aufzubewah- Reinigung ausgekocht. ren, damit es nicht einstaubt. Schnuller: täglich wechseln. Sie werden zur Reinigung Spülschwämme/-tücher: abgekocht. Nach Möglichkeit nur zur Nacht geben. Wenn Können mit Bakterien und ein Schnuller runterfällt, muss er gewechselt werden. Pilzsporen besiedelt sein. Täglich wechseln und bei 60 °C waschen. Schuhe: Straßenschuhe sollten im Eingangsbereich ih- rer Wohnung ausgezogen werden. In der Wohnung bitte Teppiche/Teppichboden: sind schwer zu reinigen Hausschuhe benutzen, die nur in der Wohnung getragen und daher immer staubig und voller Pilzsporen. Beim werden. Diese Regelung ist wichtig, wenn Kinder noch Krabbeln und Spielen kommen die Kinder mit diesen viel auf dem Fußboden spielen. Krankheitserregern in engen Kontakt. Schwimmen: Frühestens nach dem ersten halben Jahr Im Schlaf- und Spielzimmer empfiehlt es sich daher, sollten die Kinder schwimmen/baden gehen. Öffentliche nur einen abwaschbaren Holz- oder Fliesenboden zu Freibäder und von den Behörden als unbedenklich ein- verlegen, sowie für Bereiche, in denen sich das Kind gestufte Seen und das Meer können genutzt werden. Es häufig zum Spielen aufhält. In den übrigen Räumen 11
der Wohnung nach Möglichkeit keinen hochflorigen in einen eigenen Becher. Danach wechseln Sie die Zahn- Teppichboden auslegen. Eine normale Teppichhygiene bürste einmal im Monat, wie es allgemein zahnärztlich durchzuführen ist ausreichend. Beim Staubsaugen empfohlen wird. (6) sollten die Kinder nicht dabei sein. Eine professionelle (Diese Auflistung entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen Shampoonierungsreinigung der Teppiche durchzufüh- betroffenen Eltern und Christine Stenner.) ren, bevor die Kinder aus dem Krankenhaus nach Hause kommen, ist zu empfehlen. Das Zähneputzen muss für die Kinder Toilettenreinigung: Eine Reinigung der Toilette ist selbstverständlich sein! mit herkömmlichen Mitteln völlig ausreichend. Hat ein Familienmitglied Durchfall, sollte eine Desinfektion der Toilette durchgeführt werden. Das Händewaschen nach dem Toilettengang muss unbedingt eingehalten werden! Öffentliche Toiletten: Hier sollten handelsübliche Tücher zur Flächendesinfektion vor der Benutzung ver- wendet werden. Topfpflanzen: Pflanzenerde enthält Schimmelpilz und Pilzsporen. Die Zimmerpflanzen sollten deshalb als Hydrokultur gehalten werden. Zumindest sollte man die Topfpflanzen im ersten halben Jahr nach der Transplan- tation im Wohnbereich reduzieren. Zahnbürste/Zahnpflege: Transplantierte Kinder neigen zu Zahnfleischwucherungen und gelegentlich Ablagerungen durch Medikamente auf den Zähnen. Eine regelmäßige Zahnpflege besonders nach den Mahlzeiten ist für eine gute Mundhygiene deshalb unerlässlich. Das Putzen mit einer weichen Zahnbürste vermeidet Verlet- zungen am Zahnfleisch. Wechseln Sie die Zahnbürste in den ersten sechs Monaten nach der Transplantation ein- mal wöchentlich. Sie gehört 12
2. W ie ernähren sich die Kinder nach der Herztransplantation? Die Beantwortung dieser Frage ist für Sie als Familie von großer Wichtigkeit! Beim Verzehr mancher Nahrungsmittel besteht die Gefahr einer Infektion mit Schimmelpilzen, Salmonellen oder Fäulnisbakterien. Folgende Regeln zur Infektionsverhütung sollten deshalb beachtet werden. 2.1 Grundsätzliche Regeln im Umgang mit Lebensmitteln Einkauf > Nur Lebensmittel in unbeschädigten Verpackungen einkaufen > Ablaufdatum kontrollieren > Gekühlte Lebensmittel zuletzt auswählen und in geeigneter Kühltasche transportieren > Rohes Fleisch und rohen Fisch in separater Plastiktüte transportieren Lagerung von Lebensmitteln > Kühl lagern (Kühlschrank mit „sauberen“ und „nicht sauberen“ Fächern) > Frisches Fleisch und Fisch innerhalb von zwei Tagen zubereiten > Eingelegtes/gepökeltes Fleisch in 5 Tagen zubereiten > Tiefkühlkost bei minus 18°C lagern > Falls die Kühlung versehentlich unterbrochen wurde (aufgetaute Nahrungsmittel), Tiefkühl- kost verwerfen > Tiefkühlgemüse sofort nach dem Auftauen zubereiten > Fleisch oder Fisch in einem abgedeckten Gefäß im Kühlschrank auftauen > Geöffnete Tiefkühlpackungen am gleichen Tag verbrauchen > nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums Nahrungsmittel verwerfen > Kühlschrank regelmäßig (mindestens alle 2 Wochen) reinigen Zubereitung > Händewaschen mit Seife > Früchte und Gemüse waschen und schälen („putzen“) > Angestoßenes oder verfärbtes Obst verwerfen > Nicht direkt aus einer Flasche oder Tüte trinken > Kreuzkontamination zwischen unsauberen und sauberen Lebensmitteln vermeiden > Küchenutensilien in der Spülmaschine bei 60 °C aufbereiten > Geflügel sollte wegen der hohen Kontaminationsrate des Geflügelfleisches mit Salmonellen und Campylobacter spp. nicht vom Immunsupprimierten selbst zubereitet werden > Das Auftauwasser (oft kontaminiert: Salmonellen, Campylobacter alle Species) muss sicher aufgefangen und entsorgt werden. Sicheres Kochen > Eier fest kochen (mindestens 8 Minuten) > Fleisch und Fisch komplett durchgaren oder -braten Restaurantbesuch > Nur ausreichend erhitzte Speisen auswählen > Nicht von einer Salatbar essen > Die Speisen nicht mit Pfeffer oder mit nicht autoklavierten Gewürzen nachwürzen Quelle: vgl. 8 13
Ergänzungen zu dieser Tabelle: 2.2 Nicht empfohlene Lebensmittel > Eier müssen im Kühlschrank getrennt von anderen Wie einleitend schon zum Thema Ernährung geschrie- Nahrungsmitteln aufbewahrt werden, weil sie Salmo- ben, gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die ein nellen übertragen könnten. Es muss darauf geachtet Gefährdungspotential für die transplantierten Kinder werden, dass nur wirklich frische Eier verarbeitet enthalten. Im Folgenden können Sie sich über diese nicht werden. empfehlenswerten Nahrungsmittel informieren: > Weiterhin sind den transplantierten Kindern keine > L ebensmittel, die zu lange und unsachgemäß gelagert warmgehaltenen oder nur erwärmte Esswaren zu werden, setzen Schimmel an. servieren. > Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden, > Eiskristalle auf Lebensmitteln weisen darauf hin, können Salmonellen übertragen und sind daher dass ein Produkt angetaut war und daher eine höhere äußerst gefährlich, wie z.B. Fertigsalate mit Keimzahl aufweisen kann! (7) Mayonnaise, Tiramisu oder diverse Desserts. > ie angebotenen Lebensmittel und Speisen müssen D > Rohmilch- und nicht pasteurisierte Milchprodukte gesund und unversehrt mit noch langer Haltbarkeit sein. können Pilze und Listerien aufweisen. > Angebrochene Packungen, Flaschen, Gläser, Tüten, > Bei offenem Eis, wie z.B. Softeis und Eiswürfeln, usw. müssen gekühlt gelagert und rasch (innerhalb besteht Salmonellengefahr. von 24 Std.) verbraucht werden. (vgl. 8) > Edelpilz- und Blauschimmelkäse enthalten Pilze. > Die Familien sollten für Marmeladengläser oder ähnliches zur Entnahme einen sauberen Teelöffel > Durch rohe bzw. nicht durchgegarte Fleisch- und verwenden, damit in der Marmelade keine Verun- Wurstwaren können Toxoplasmoseerreger und reinigungen entstehen und diese deshalb schneller Bakterien übertragen werden. verdirbt. > Roher Fisch kann Würmer aufweisen. > An der Wurst- und Käsetheke dürfen Lebensmittel gekauft werden, achten Sie bitte darauf, dass die > Geräucherter Aufschnitt und Fisch können Würmer Mitarbeiter die Lebensmittelhygiene einhalten. Die und Keime enthalten, da diese durch das Räuchern Theken müssen sauber sein! Ansonsten besteht die nicht abgetötet werden. Möglichkeit, Wurst und Käse vakuumverpackt zu kaufen. > Muscheln sind wegen ihres Toxins , das Muschel- Vergiftungen auslöst, zu meiden. Denn Muscheln werden zum Garen in der Regel nur kurz erhitzt, wodurch das Toxin nicht unschädlich wird. 14
> Nüsse und Samen in Schalen können mit Pilzen > Bei Beeren aus dem Wald oder von Feldwegen kön- befallen sein. Das gilt auch für die Kerngehäuse von nen diese ggf. mit dem Fuchsbandwurm befallen sein. z.B. Birnen, Äpfeln oder Steinobst. Trockenobst und Auch hier reicht gründliches Waschen nicht, um die Rosinen enthalten ebenfalls Pilze. Erreger zu entfernen. > Fruchtsäfte sollten nur in Maßen getrunken werden, weil die Fruchtsäure die Aufnahme des CSA , bzw. Tacrolimus verändern könnte. Grapefruitsaft ist Es ist sehr wichtig, dass Sie verstehen, weshalb besonders zu meiden, da dieser einen sehr hohen bestimmte Nahrungsmittel verboten sind.. Fruchtsäuregehalt hat. Für die Früchte gelten diese Regelungen entsprechend der Säfte. > Brot sollte möglichst frisch verzehrt werden. Es sollte nicht zu lange lagern, da sonst die Gefahr besteht, dass es Schimmel ansetzt. Es dürfen alle Brotsorten gegessen werden. > Salat und frische Kräuter sind nicht erlaubt, weil diese niedrig wachsenden Nahrungsmittel durch herumstreunende Katzen mit Toxoplasmoseerregern verunreinigt werden können. Problematisch ist, dass sich die Toxoplasmoseerreger nicht einfach abwa- schen lassen. > Gartenkräuter, die auf der Fensterbank oder in einem abgeschlossenen Treibhaus gezogen wurden, sind völlig unbedenklich. Ist der Salat industriell im Treibhaus gezogen worden, wie z.B. beim Holland- Gemüse, ist der Verzehr ebenso unbedenklich. > Beim Verzehr von Tomaten ist darauf zu achten, dass die grüne Blüte herausgeschnitten wird, da diese Pilze übertragen könnte. > Bei Früchten von niedrigwachsenden Pflanzen, wie z.B. Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren, können ebenfalls Toxoplasmose Erreger durch umherstreu- nende Katzen nachgewiesen werden. 15
2.3 Geeignete und nicht empfohlende Lebensmittel Nahrungsmittel/ Geeignete Lebensmittel Anmerkungen / Produkt Nicht empfehlenswerte Lebensmittel Brot frischgebackenes Brot, oder portionsweise abge- Brot zügig verbrauchen! Auf Schimmel achten! packt eingefrorenes Brot, Zwieback Backwaren alle Gebäcke und Kuchen (Hefe-, Rühr-, Mürbe-, Sahne – und Cremetorten, Kuchen mit Nussfüllung Blätterteig, Biskuit) ohne rohe Zutaten und Nüsse Eier Hühnerei (Vollei), durchgegart; also auch in Kuchen, rohe Eier, Soßen oder Suppen mit Ei legiert, Süßspei- Aufläufen und Pfannkuchen sen mit rohem Ei Fette Margarine, Öl, Butter Mayonnaise, Rémoulade Fisch alle Sorten See- und Süßwasser-Fische gut gekocht roher Fisch (z.B. Sushi, gebeizter Lachs, Matjeshe- oder gebraten; Fischkonserven ring), Muscheln Fleisch und alle Sorten gut gegart: Hammel, Lamm, Kalb, Rind, rohes und nicht durchgegartes Fleisch, z.B. Tatar, Fleischwaren Schwein, Wild, vakuumverpackter, gekochter Schin- Hackepeter, Roastbeef, Carpaccio, Fleischsalate; ken, durchgegarter Bratenaufschnitt Innereien Geflügel alle Sorten gut gegart rohes, nicht durchgegartes Geflügelfleisch Geflügel- vakuumverpackte Geflügelwurst, Geflügel in Aspik, Fertigsalate, loser Geflügel -aufschnitt von der erzeugnisse Putenbrust als Bratenaufschnitt Verkaufstheke Gemüse alle Sorten in gekochter Form, Pilzkonserven; rohes frische Pilze, bei den Tomaten muss die grüne Blüte Gemüse gut gewaschen und geschält! herausgeschnitten werden Getränke möglichst Mineralwasser und ungesüßten, säurear- Grapefruitsaft, Rohmilch, Vorzugsmilch men Tee; Fruchtsaft und Milch in Maßen Getreidepro- Cornflakes, Schokopops Rohe, unbehandelte Getreide -körner und daraus dukte hergestellte Frischkornbreie, Müsli Gewürze alle gegarten Gewürze und Kräuter; Essig, Senf, frische Kräuter und Kräuter Ketschup; Gartenkräuter, die auf der Fensterbank gezogen wurden oder in einem abgeschlossenen Treibhaus, sind unbedenklich Kartoffeln in allen Zubereitungsarten Kartoffelsalate mit Mayonnaise, wieder aufgewärmte Kartoffeln Käse Schmelzkäse, Schmelz-Käsescheiben, wärmebehan- Edelpilz- oder Blauschimmelkäse, z.B. Brie, Ro- delter Frischkäse, vakuumverpackter Schnittkäse, quefort, Gorgonzola, Camembert, Rohmilchkäse, Hartkäsesorten Schafskäse 16
Nahrungsmittel/ Geeignete Lebensmittel Anmerkungen / Produkt Nicht empfehlenswerte Lebensmittel Milch und alle pasteurisierten oder homogenisierten Milcher- Rohmilch, frische süße oder saure Sahne, Sprühsah- Milchprodukte zeugnisse (süß, sauer, mit und ohne Frucht) ne, Buttermilch, Joghurt mit lebenden Kulturen (z.B. LC1) Nüsse, wenn Nüsse und Samen gebacken sind, ist der Ver- alle Sorten mit Schale: Erd-, Hasel-, Wal-, Para- und Samen + Kerne zehr unbedenklich. Pekannüsse. Mandeln, Kokosflocken, Sesam-, Son- nenblumen-, Kürbis-, Cashew-, und Pistazienkerne ob frisch oder verarbeitet Obst geschältes und gekochtes Obst, Zitrusfrüchte abso- ungeschältes und nicht schälbares Obst, Grapefruit, lut in Maßen Rosinen, Trockenobst, Steinobst Salate alle gekochten Salate, wie z.B. Nudelsalat (ohne Blattsalate, alle industriell hergestellten, wie Fisch-, Mayonnaise natürlich), Blattsalate aus abgeschlos- Fleisch- und Kartoffelsalat senem Treibhaus Süßwaren, Gelee, Konfitüre, Zucker, Bonbons, Fruchtgummi, im allg. sollten die Kinder nicht so viel Naschen, da Süßmittel Schokoriegel, Gebäck mit Schokoüberzug; Frucht- sie dadurch leichter Karies bekommen. Süßigkeiten safteis mit Nüssen, Krokant, Milchspeiseeis, Honig Wurstwaren Brühwurst wie: Mortadella, Bierschinken, Jagd-Wurst, roher Schinken, Salami, Teewurst Leberwurst, Würstchen 17
2.4 F amilientipps zum Umgang mit bestimmten Lebensmitteln und alternativvorschläge für nicht empfohlene Lebensmittel > Beim Verzehr von Äpfeln und ausstecher), der in jeder Haushaltswarenabteilung Birnen sollte nach Möglich- günstig zu erwerben ist, entfernen. keit das Gehäuse nicht mit angeschnitten werden, da es > Als Mayonnaise Ersatz könnte eine Mehlschwitze Schimmelpilze und Pilzsporen gekocht werden, die mit Essig, Senf, Salz und Zucker enthalten kann. Das Gehäuse abgeschmeckt wird. lässt sich problemlos mit einem Gehäuseausstecher (Apfel- 3. W as ist im Umgang und in der Verabreichung der Medikamente zu beachten? Es ist immens wichtig, dass Sie um optimale Medikamentenspiegel im Blut zu erreichen. sich vor der Entlassung Ihres Ein genau eingestellter Blutspiegel ist für einen guten Kindes aus dem Krankenhaus Therapieerfolg mit möglichst wenigen Nebenwirkungen im Umgang mit den Medi- unabdingbar. kamenten sehr sicher fühlen. Sie müssen verstanden haben, Einige Lebensmittel haben einen Einfluss auf die Auf- welche Wirkung die einzelnen nahme der Medikamente. Weiterhin ist bedeutsam, dass Medikamente haben, und wie die Medikamente immer frisch zubereitet gegeben wer- sie zubereitet und verabreicht den müssen, um eine optimale Wirkung zu erzielen. werden. Denn durch die Einnahme der Medikamente schützen Sie Ihr Kind vor Wichtig ist auch ein Anruf beim behandelnden Arzt, einer Abstoßungsreaktion, und tragen damit eine große wenn die Medikamente kurz nach der Einnahme „erbro- Verantwortung für sein Wohlbefinden. chen“ wurden. Bitte besprechen Sie dann, ob und wieviel der Medikamente nachgegeben werden müssen. Genauso ist es für die Kinder wichtig, dass die Einnahme der Medikamente für sie zu einer Selbst- Der Umgang mit den Medikamenten muss unbedingt verständlichkeit wird. vor der Entlassung aus dem Krankenhaus von Ihnen als Familie gelernt werden! Beispielsweise müssen bei der Gabe der Immunsuppres- siva die zeitlichen Abstände genau eingehalten werden, 18
4. Wann sollte der Arzt aufgesucht werden? In der Regel zu den abgesprochenen Routineuntersu- Auch eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit chungen. Ansonsten, immer wenn die Kinder Anzeichen z.B. Trinkunlust, Schlappheit und auffallender Müdig- einer Infektion zeigen, wie Fieber, Blässe, Übelkeit und keit sollte vom betreuenden Arzt, bzw. der betreuenden Erbrechen, Durchfall, Hauterscheinungen, die auf eine Ärztin überprüft werden. Kinderkrankheit oder eine allergische Reaktion hin- weisen könnten. Weiterhin wenn die transplantierten Kinder eine auffallende Gewichtszunahme mit nachlas- Sie als Eltern kennen Ihr Kind am allerbesten, um sender Urinausscheidung haben. eine Veränderung im Wohlbefinden zu erkennen! 5. Was ist beim Kontakt zu anderen Menschen im täglichen Leben zu beachten? – Kindergarten, Schule, Sportverein Welche Zeitfenster können Diese Broschüre kann Ihnen viel Mut und Vertrauen für bestimmte Verhaltens- schenken, Ihr Kind am Kindergartenleben teilnehmen zu regeln empfohlen werden? lassen. Die Kinder sollten nicht von ihrer Umwelt isoliert werden. Der Schulbesuch ist nach ungefähr einem viertel Jahr Sie sollten möglichst normal nach der Transplantation möglich. Auch auf den Sport- aufwachsen. Sie können in unterricht müssen die Kinder nicht verzichten! aller Regel ihre körperliche Belastbarkeit selbst sehr gut einschätzen und dürfen diese nach Belieben einsetzen. Der Die Zeitfenster, die vorgeschlagen werden, sind Kontakt zu anderen Menschen ist für ihre psychosoziale natürlich immer vom Allgemeinzustand der Entwicklung sehr wichtig. Bei Kleinkindern sollte man Kinder abhängig, und müssen vorher mit dem das erste halbe Jahr abwarten, bis sie den Kindergarten betreuenden Arzt, bzw. der betreuenden Ärztin, wieder besuchen. besprochen werden. Vom BDO gibt es eine Broschüre zum Thema „Unser Transplantiertes Kind im Kindergarten“, die sehr emp- Ungefähr ein Jahr nach der Herztransplantation wird das fehlenswert ist. Sie ist gegen eine Schutzgebühr über die Verreisen, auch in ferne Länder, wieder möglich sein. Es Geschäftsstelle des BDO zu erhalten. müssen allerdings immer die hygienischen Bedingungen 19
und die Gefahr von nehmen Sie zur Sicherheit Mineralwasser mit. In der Infektionskrank- Nähe des Urlaubsortes sollte sich ein Kinderkardiologe, heiten in anderen bzw. eine Kinderklinik mit angeschlossener Kinderkar- Ländern überprüft diologie befinden. Für den Notfall können Arztbriefe und und bedacht werden. der Impfpass des Kindes mit in den Urlaub genommen Insbesondere bei werden. Des weiteren sollte man sich bei Flugreisen den Anforderungen darüber informieren, ob Sie ein ärztliches Attest zur Mit- an die Trinkwas- nahme der notwendigen Medikamente benötigen, damit serqualität gibt es es beim Einchecken am Flughafen nicht zu Problemen große Unterschiede, kommt. 6. Wo finden Sie Adressen, Informationen im Internet, bzw. Literatur zum Thema Herztransplantation? Hier finden Sie ein paar Internetadressen mit hilfreichen Seiten für Sie als Eltern und für Ihre Kinder. 6.1 Internetlinks www.bvhk.de Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK) bvhk.de/wp-content/uploads/2016/11/Broschu__re_Herz- Leitfaden: „Die Herztransplantation bei Kindern“ (BVHK) transplantation_2015.pdf www.klinikum.uni-muenchen.de/Herzchirurgische-Klinik-und- Die Herztransplantation – Mehr als nur der Austausch eines Poliklinik/Kinderkardiologie/download/inhalt/fachgebiete/ Organs! Broschuere_Kinderkardiologie_2015.pdf www.herzklick.de „Herzklick“ – ein Projekt des BVHK www.kiohilfe.de/ Kinderhilfe Organtransplantation www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_kik/8690.html Leitfaden HTX Kindertransplantationszentrum Universitäts- klinikum Gießen und Marburg GmbH, Leitfaden von Eltern für Eltern A wie Angst bis Z wie Zuversicht www.bzga.de/infomaterialien/organspende Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga) www.kindergesundheit-info.de www.d-t-g-online.de Deutsche Transplantationsgesellschaft www.bdo-ev.de Bundesverband der Organtransplantierten e.V. www.dso.de Deutsche Stiftung Organtransplantation 20
6.2 Literaturverzeichnis 1. Leitfaden HTX Kindertransplantationszentrum Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Leitfaden von Eltern für Eltern, A wie Angst bis Z wie Zuversicht; online unter: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/ ugi_kik/41191.html; letzter Zugriff am 18.03.2021 2. DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PÄDIATRISCHE KARDIOLOGIE UND ANGEBORENE HERZFEHLER e.V. S2k Leitlinie: Herztransplantation im Kindes- und Jugendalter sowie bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH); online unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/023-046l_S2k_Herztrans- plantation-Kinder-Jugendliche_Erwachsene-EMAH-angeborene-Herzfehler_2020-03.pdf 3. Dr. med. Susanne Rödel, Transplantation Verstehen; online unter: https://www.transplantation-verstehen.de/ spezialthemen/sommer/baden; letzter Zugriff am: 18.03.2021 4. Die Herztransplantation. Informationsbroschüre der Kinderkardiologie am Klinikum Großhadern München, online unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/023-046l_S2k_Herztransplantation-Kinder- Jugendliche_Erwachsene-EMAH-angeborene-Herzfehler_2020-03.pdf 5. Roche Lexikon Medizin 5. Auflage; online unter: Roche Lexikon Medizin (5. Aufl.) (elsevier-data.de) letzter Zu- griff am: 18.03.2021 6. Unser transplantiertes Kind im Kindergarten; online unter: SONDERDRUCKE DES (bdo-ev.de) letzter Zugriff am: 18.03.2021 7. Onko Internetportal_Ernährung nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) (Kno- chenmarktransplantation und periphere Blutstammzelltransplantation); online unter: http://www.klinikum. uni-muenchen.de/Herzchirurgische-Klinik-und-Poliklinik/Kinderkardiologie/download/inhalt/fachgebiete/ Broschuere_Kinderkardiologie_2015.pdf 8. Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten (rki.de), online unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Infek- tionspraevention_immunsupprimierte_Patienten.pdf?__blob=publicationFile 21
Düs tern broo ker W eg nweg Schwane Kreißsaal U27 U33 Kinder- notaufnahme B1 B2 V32 V31 U26 Hege R3 wisc hstra ße R2 U30 Liegendanfahrt Klinikum B V28 U44 S1 R1 C Interdisziplinäre S2 Michaelisstr. Notaufnahme (INA) V41 C Haus Nieman ns w eg E A V45 U39 Eingang U25 D V13 U38 Arnold-Heller-Str. V40 Notaufnahmen Fleckenstr. Sch V24 V12 U37 we U35 . Str Parkhaus ste n- ße K2 nk li V14 Ho Stra rng Fra spi tal Information/Empfang K3 d- ang V11 lin straße iker a os V10 V23 R nsw U16 Kasse K1 Bru U17 V15 Hospitalstraße Café/UKSH-Bistro U18 32/33/61/62 V22 geplant Apotheke Briefkasten Uni-Kliniken Felds traße Taxi-Stand 32/33/61 L Bushaltestelle Linien 1,2, 3 er ng n La ge Se 22
Kontakt Klinik für angeborene Herzfehler Terminvergabe MRT und Kinderkardiologie MRT.Kinderkardiologie.Kiel@uksh.de Direktor: Prof. Dr. med. Anselm Uebing Arnold-Heller-Straße 3, Haus C , 24105 Kiel Terminvergabe Herzkatheter Tel.: 0431 500-63 834 Ambulanz Herzkatheter.Kinderkardiologie.Kiel@uksh.de (Sprechzeiten nur nach Voranmeldung) Allgemeine Kinderkardiologische Sprechstunde Stationen Mo. bis Fr. 8 –13 Uhr Kinderintensivstation (C.118) Schwerpunktsprechstunde für Fontan-Patienten Tel.: 0431 500-28 118, Fax: -28 148 Mi. 8 –13 Uhr (sowie nach Vereinbarung in der allgemei- Haus C, 1.OG nen Sprechstunde) Privatsprechstunde Prof. Dr. A. Uebing Kinderkardiologische Station (C.216) Mo. und Fr. 8 –13 Uhr (sowie nach Vereinbarung in der Tel.: 0431 500-25 631, Fax: -28 246 allgemeinen Sprechstunde) Haus C, 2.OG Sekretariat: Tel.: 0431 500-25 602, Fax: -25 604 Terminvergabe Ambulanz Tel.: 0431 500-20 160, Fax: -24 124 Ambulanz.Kinderklinik.Kiel@uksh.de 23
Stabsstelle Integrierte Kommunikation, G. Weinberger, Stand April 2021
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