Leben nach der Herztransplantation - Campus Kiel - Universitätsklinikum ...

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Leben nach der Herztransplantation - Campus Kiel - Universitätsklinikum ...
Campus Kiel
Klinik für angeborene Herzfehler
und Kinderkardiologie

Leben nach der Herztransplantation
Eine Broschüre, die Sie als Familie zu Hause begleiten soll!
Leben nach der Herztransplantation - Campus Kiel - Universitätsklinikum ...
Impressum
    Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
    Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkariologie
    Arnold-Heller-Str. 3
    24105 Kiel

    Redaktion: Dagmar Lindemann-Wittke
    Fachschwester für pädiatrische Intensivpflege, Klinik für angeborene Herzfehler
    und Kinderkardiologie, UKSH, Campus Kiel

    Klinikdirektor: Prof. Dr. Anselm Uebing

    Fotos: Dagmar Lindemann-Wittke, Familie Camin

    Herzlichen Dank an die Familie Camin, die der Veröffentlichung der Bilder zugestimmt
    hat. Und auch vielen Dank für die offene und engagierte Unterstützung beim Erarbei-
    ten der Broschüre.

    Titelbild und Zeichnungen: Dr. A. Pollmeier

    Vielen Dank für die liebevollen Zeichnungen!

    1. Auflage:		           2006
    2. Auflage:		           2015
    3. Auflage:		           2021

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Leben nach der Herztransplantation - Campus Kiel - Universitätsklinikum ...
Leben nach der Herztransplantation
Eine Broschüre, die Sie als Familie zu Hause begleiten soll!

UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie
Zertifiziertes überregionales Zentrum für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH)

Direktor: Prof. Dr. med. Anselm Uebing
Campus Kiel, Arnold-Heller-Straße 3, Haus C, 24105 Kiel
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. Anselm Uebing
J0431 500-25602, Fax:-25604, Ç Anselm.Uebing@uksh.de
www.kinderherzzentrum-kiel.de

                                                                                          3
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Leben nach der Herztransplantation - Campus Kiel - Universitätsklinikum ...
Herzlich Willkommen

Liebe Eltern,

in der Therapie von Kindern, die mit einem angeborenen
Herzfehler geboren wurden, sind in den letzten Jahr-
zehnten riesige Fortschritte erzielt worden. Die meisten
Kinder können heute so operiert werden, dass sie bei
guter Lebensqualität alt werden. Manchen schwerkran-
ken Kindern und Erwachsenen mit einer angeborenen
oder erworbenen Herzerkrankung kann aber leider oft
nur eine Herztransplantation helfen.

Neben der Sorge, trotz Organspendemangels rechtzeitig
transplantiert zu werden, treibt die Patienten und die
Familien auch die Unsicherheit um, wie denn ein Leben
nach der Transplantation aussieht. Diese Broschüre
möchte betroffenen Patienten und Ihren Familien eine
Hilfestellung sein und mit dem Thema Herztransplanta-
tion vertraut machen. Sie möchte helfen, die Ängste und
Unsicherheiten, die mit der Erwartung einer Herztrans-
plantation natürlich verbunden sind, zu reduzieren.

Ich bin Sr. Dagmar Lindemann-Wittke sehr dankbar für
das Erstellen dieser Informationsbroschüre und Familie
Camin danke ich sehr für die Mut machenden Einblicke
in das Leben ihres Sohnes nach der Herztransplantation.

Die Veröffentlichung dieser Schrift ist mit der Hoffnung
verbunden, dass sich der Organspendemangel einmal
überwinden lässt und dass jeder, der einer Herztransplan-
tation bedarf, auch erfolgreich transplantiert werden kann.

Ihr Prof. Dr. Anselm Uebing

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Inhalt
    Impressum �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 2

    Herzlich Willkommen ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ 5

    Glossar ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 8

    Verhaltensempfehlungen �������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 9

    1. Was muss zu Hause verändert werden, damit das Kind nach der
       Herztransplantation dort leben kann?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

    2. Wie ernähren sich die Kinder nach der Herztransplantation?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
       2.1 Grundsätzliche Regeln im Umgang mit Lebensmitteln  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

       2.2 Nicht empfohlene Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

       2.3 Geeignete und nicht empfohlende Lebensmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

       2.4 F
            amilientipps zum Umgang mit bestimmten Lebensmitteln und Alternativvorschläge
           für nicht empfohlene Lebensmittel  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    3. W
        as ist im Umgang und in der Verabreichung der Medikamente
       zu beachten?  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    4. Wann sollte der Arzt aufgesucht werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    5. W
        as ist beim Kontakt zu anderen Menschen im täglichen Leben zu beachten?
       Kindergarten, Schule, Sportverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    6. W
        o finden Sie Adressen, Informationen im Internet, bzw. Literatur zum
        Thema Herztransplantation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
       6.1 Internetlinks  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

       6.2 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    Kontakt �������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� 23

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Liebe Familie,

mit dem Zeitpunkt der erfolgreichen Transplantation Ih-
res Kindes beginnt ein neuer Lebensabschnitt für Sie! Die
Herzkreislaufverhältnisse sind nach der Herztransplanta-
tion in aller Regel nahezu normal. Es besteht allerdings die
Herausforderung, dass das verpflanzte Herz vom mensch-
lichen Organismus als fremd erkannt wird. Dadurch
kommt es zu einer Reaktion des Immunsystems gegen das
neue Organ (Abstoßungsreaktion). Diese Abstoßungs-
Tendenz des Körpers bleibt lebenslang bestehen!

Um diese Reaktion zu vermeiden und somit das Herz
zu schützen, wird Ihr Kind mit Medikamenten behan-
delt, die das Immunsystem schwächen. Durch diese
Immunsupprimierung wird das Kind anfälliger für Infek-
tionskrankheiten durch Bakterien, Viren und Pilze. Eine
harmlose Infektion kann lebensbedrohlich werden!

Um das Infektionsrisiko zu verringern, müssen trans-
plantierte Menschen so gut es geht von Krankheitserre-
gern ferngehalten werden. Dafür gibt es Verhaltensre-
geln, die in dieser kleinen Broschüre zusammengestellt
sind. (Wichtig ist: Verhaltensempfehlungen können in
verschiedenen Herzzentren unterschiedlich sein.) Lassen
Sie sich bitte von der Menge der Informationen nicht
verunsichern. Zu Hause werden Sie die neue Herausfor-
derung schrittweise lösen können.

Lesen Sie diese Broschüre bitte ganz in Ruhe durch!
Alles, was Sie nicht verstehen, besprechen Sie bitte
mit einer der Pflegekräfte oder einem der dienstha-
benden Ärzte!

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Glossar

    Autoklavieren 	ist eine Form der Dampfsterilisation bei 110–140 °C und einem erhöhten Druck.

    BDO                      Bundesverband der Organtransplantierten e.V.

    Cyclosporin (CSA)	dieses Medikament ist unter dem Handelsnamen Sandimmun® erhältlich; es ist ein
                       Immunsuppressivum

    Homogenisieren	bedeutet in der Chemie, aus verschiedenen, nicht ineinander löslichen Komponenten
                    eine einheitliche Mischung zu erstellen

    Immunsuppressiva         Medikamente, die das Immunsystem schwächen

    Kind 	Hiermit sind in der Broschüre weibliche und männliche Patienten jeden Alters
           gemeint. (Säuglinge, Kinder, Jugendliche bis hin zum Erwachsenen Alter)

    Listerien	Bakterien, die lebensgefährliche Infektionen mit Befall verschiedener Organe verur-
               sachen können. Häufig sind Hirnhäute oder das Gehirn betroffen im Rahmen einer
               Meningitis oder Enzephalitis.

    Medikamentenspiegel      Eine bestimmte Medikamentenmenge, die im Blut enthalten sein sollte.

    Pasteurisierung          Verbesserung der Haltbarkeit von Lebensmitteln durch Erhitzen

    Tacrolimus	Dieses Medikament ist unter dem Handelsnamen Prograf® oder Advagraf® erhältlich;
                es ist ein Immunsuppressivum.

    Toxin                    Giftstoff

    Toxoplasmose 	Meist schwere Infektionskrankheit durch Toxoplasmose Erreger, die unter Umständen
                   tödlich verlaufen kann. Der Toxoplasmose Erreger Toxoplasma gondii wird durch rohes
                   Fleisch oder Katzenkot übertragen.

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Verhaltensempfehlungen

1. Was muss zu Hause verändert werden,
    damit das Kind nach der Herztransplantation dort leben kann?
Jeder Mensch ist anders und Verhaltensregeln müssen          Fläschchen: müssen wie üblich zu jeder Mahlzeit ge-
stets individuell dem jeweiligen Krankheitsverlauf ange-     wechselt und zur Reinigung ausgekocht werden.
passt werden. Die Medizin ist ständig im Wandel, so dass
sich diese gelegentlich schnell verändern können.            Gardinen/Vorhänge: Stauben schnell ein. Sauberer
                                                             wären Rollos. Wenn Gardinen nicht ausgewechselt
Welche hygienischen Richtlinien sind einzuhalten ?           werden, sollten diese vor der Ankunft zu Hause gereinigt
                                                             werden, und danach zweimal jährlich.
Im häuslichen Bereich gibt es viele Ecken, in denen Kei-
me schlummern! Zum besseren Überblick der betroffe-          Geschirr und Besteck: müssen gut gespült sein. (6) Im
nen Lebensbereiche ist eine Auflistung in alphabetischer     Geschirrspüler bei einer Temperatur von mindestens
Reihenfolge angeführt.                                       60 °C spülen.

Bettdecke/-wäsche: Im Federbett sitzen mögliche              Handtücher: Der Transplantierte bekommt sein eigenes
Krankheitserreger, zu denen der Transplantierte im           Handtuch, das mindestens zweimal in der Woche ge-
Schlaf in engen Kontakt kommt. Das Daunenfederbett           wechselt werden sollte. Ein Handtuch, das für Genitale
bitte durch ein synthetisches Federbett ersetzen. Die        und das Gesäß benutzt wird, muss häufiger gewechselt
Bettwäsche bei starker Verschmutzung, durch z.B. Krü-        werden. Die Handtücher werden bei mindestens 60 °C
mel oder bei starker Durchschwitzung zusätzlich zum          gewaschen.
normalen Wechselrhythmus neu beziehen. Unter Corti-
sontherapie die Bettwäsche 2 x wöchentlich wechseln.         Händewaschen: Das Hände-
                                                             waschen muss für die gesamte
Desinfektionsmittel: sind generell im häuslichen             Familie zu einem regelmäßigen
Umfeld nicht nötig. Ein Desinfektionsmittel zur hygi-        Ritual werden. Immer wenn man
enischen Händedesinfektion ist für unterwegs sinnvoll        sich die Hände beschmutzt hat,
und praktisch. (1)                                           müssen diese gewaschen werden.
                                                             Die meisten Keime befinden sich
Feudeln (Wischen): Die Fußböden ein- bis zweimal             auf unseren Händen!
wöchentlich wischen. In Bereichen, wo kleine Kinder
viel auf dem Fußboden spielen, ist bei Bedarf ein häufige-   Haustiere: Sollten als mögliche Krankheitsüberträger
res Wischen notwendig.                                       nicht mit im Haushalt leben. Katzen könnten durch ihren

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Kot Toxoplasmose übertragen. Vögel könnten ebenfalls        Körperhygiene: Händehygiene wie oben beschrieben.
     ansteckende Krankheiten übertragen. (1)                     Das Gesicht gerade bei Kleinkindern mehrmals am Tag
                                                                 und bei Bedarf waschen. Tägliches Waschen des Geni-
     Ein Tierkontakt ist ca. ein halbes Jahr nach der Trans-     tal- und Analbereiches, ansonsten halten Sie bitte eine
     plantation möglich. Wichtig ist immer auf eine genaue       normale Körperhygiene ein.
     Händehygiene zu achten.
                                                                 Kühlschrank: Ein Kühlschrank sollte alle 2 Wochen mit
     Das Haustier ist bereits ein Familienmitglied! Was nun?     beispielsweise Essigwasser ausgewischt werden.
     Die Tiere sollten sich insbesondere im ersten Jahr nach
     der Transplantation nicht im Schlaf-/Spielzimmer des        Kuscheltier: Bei Bedarf bei 60 °C waschen. Das Kuschel-
     Kindes aufhalten.                                           tier hat seinen Platz im Bett. Auf einem Kuscheltier sam-
                                                                 meln sich viele Keime an, wenn es von kleinen Kindern
     Ein Katzenklo sollte nicht von ihrem transplantierten       überall mit hingetragen wird.
     Kind gereinigt werden. (vgl. 4)
                                                                 Klimaanlagen: Im Auto sind Klimaanlagen erlaubt. Vor-
     Holzbretter: Es gehören keine Holzbretter in die Küche,     rausgesetzt, dass die Klimaanlage des Autos regelmäßig
     da sich dort Bakterien und Pilze ansiedeln können. Bret-    gewartet wird.
     ter, die hohen Spültemperaturen standhalten sind gut
     geeignet, wie z.B. Schneidebretter aus Glas.                Luftbefeuchter: Wegen einer Besiedlung mit Schim-
                                                                 melpilzen sind diese absolut zu vermeiden. (1)
     Kleiderwechsel: Unterwäsche und Strümpfe täglich
     wechseln, die übrigen Kleidungsstücke wie bei jedem         Mundschutz: Das Tragen
     Kind. Die Wäsche sollte bei mind. 60 °C waschbar sein.      eines Mund-Nasenschutzes ist
                                                                 in der gewohnten häuslichen
     Kleinkindergruppe: Von einer Kleinkinderkrabbel-            Umgebung nicht notwendig,
     gruppe wird im ersten halben Jahr nach Transplantation      außer bei Kontakt zu Besuchern
     abgeraten, da dort ganz besonders häufig Kinderkrank-       im ersten halben Jahr nach der
     heiten übertragen werden.                                   Transplantation. Bei Kontakt
                                                                 zu Erkrankten (z.B. Grippe,
     Lassen Sie das Kind bei Erkältungs- oder anderen            Erkältung, Husten Fieber, ...)
     Krankheitswellen, auch nach dem ersten halben Jahr,         können entweder die Transplantierten oder der Erkrank-
     vorsichtshalber zu Hause.                                   te einen Mund-Nasenschutz tragen, besser jedoch ist es,
                                                                 solch einen Kontakt zu vermeiden. Im ersten halben Jahr
     Im Allgemeinen ist es aber für Kinder sehr wichtig, in      nach der Transplantation legen die Kinder immer dann
     Spielgruppen integriert zu werden, denn sie leisten einen   einen Mundschutz an, wenn sie in die Öffentlichkeit,
     wesentlichen Beitrag zur Genesung.                          wie z.B. Kaufhaus, Busfahren, Spaziergängen unter Men-
                                                                 schenansammlungen (nicht im Wald oder freier Natur),
                                                                 Ausfahrten mit dem Kinderwagen, Kindergarten oder

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Schule gehen. Wo sich viele Menschen aufhalten, gibt es    wird jedoch dringend vom Aufenthalt in Hallenbädern,
viele Keime!                                               Thermalbädern und Saunen im gesamten ersten Jahr nach
                                                           der Transplantation abgeraten. Die Keimbelastung ist in
Planschbecken: Im ersten halben Jahr nach der Trans-       solchen Räumen mit hoher Wasser- und Luftfeuchtigkeit
plantation verzichten die Kinder zunächst auf dieses       ggf. höher als draußen an der Luft. (vgl. 3, 4)
Badevergnügen. Danach dürfen sie im Planschbecken
spielen. Das Wasser bitte täglich wechseln. Tiere müssen   Seife: Bitte nur pH neutrale Flüssigseife verwenden,
vom Planschbecken ferngehalten werden.                     da Seifenstücke häufig mit einer Vielzahl von Bakterien
                                                           übersät sind.
Rasen: Nach den ersten 6 Monaten nach der Transplan-
tation dürfen die Kinder genauso wie alle anderen auf      Sonnenschutz: Immunsupprimierte haben ein höheres
dem Rasen spielen. Händehygiene einhalten! Bei Klein-      Hautkrebsrisiko. Deshalb ist der Einsatz von Sonnen-
kindern darauf achten, dass sie keine Grashalme, Erde      schutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor, Sonnenhü-
o.ä. in den Mund stecken.                                  ten und Sonnensegeln sehr wichtig.

Sandkiste: vor der ersten Benutzung mit „neuem“            Spielzeug: Das Spielzeug sollte
Spielsand, der im Baumarkt erhältlich ist, befüllen. Die   gut abwaschbar sein. Sammeln
Sandkiste muss, wenn sie nicht benutzt wird, unbedingt     Sie es abends, wenn die Kinder
abgedeckt werden, damit sich dort keine Katzen und         ins Bett gehen ein, damit es nicht
andere Tiere niederlassen können.                          einstaubt. Zu empfehlen ist, das
                                                           Spielzeug in Kästen mit Deckeln
Sauger: werden zu jeder Mahlzeit gewechselt und zur        oder in Schränken aufzubewah-
Reinigung ausgekocht.                                      ren, damit es nicht einstaubt.

Schnuller: täglich wechseln. Sie werden zur Reinigung      Spülschwämme/-tücher:
abgekocht. Nach Möglichkeit nur zur Nacht geben. Wenn      Können mit Bakterien und
ein Schnuller runterfällt, muss er gewechselt werden.      Pilzsporen besiedelt sein. Täglich wechseln und bei 60 °C
                                                           waschen.
Schuhe: Straßenschuhe sollten im Eingangsbereich ih-
rer Wohnung ausgezogen werden. In der Wohnung bitte        Teppiche/Teppichboden: sind schwer zu reinigen
Hausschuhe benutzen, die nur in der Wohnung getragen       und daher immer staubig und voller Pilzsporen. Beim
werden. Diese Regelung ist wichtig, wenn Kinder noch       Krabbeln und Spielen kommen die Kinder mit diesen
viel auf dem Fußboden spielen.                             Krankheitserregern in engen Kontakt.

Schwimmen: Frühestens nach dem ersten halben Jahr          Im Schlaf- und Spielzimmer empfiehlt es sich daher,
sollten die Kinder schwimmen/baden gehen. Öffentliche      nur einen abwaschbaren Holz- oder Fliesenboden zu
Freibäder und von den Behörden als unbedenklich ein-       verlegen, sowie für Bereiche, in denen sich das Kind
gestufte Seen und das Meer können genutzt werden. Es       häufig zum Spielen aufhält. In den übrigen Räumen

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der Wohnung nach Möglichkeit keinen hochflorigen           in einen eigenen Becher. Danach wechseln Sie die Zahn-
     Teppichboden auslegen. Eine normale Teppichhygiene         bürste einmal im Monat, wie es allgemein zahnärztlich
     durchzuführen ist ausreichend. Beim Staubsaugen            empfohlen wird. (6)
     sollten die Kinder nicht dabei sein. Eine professionelle   (Diese Auflistung entstand in Zusammenarbeit mit verschiedenen
     Shampoonierungsreinigung der Teppiche durchzufüh-          betroffenen Eltern und Christine Stenner.)
     ren, bevor die Kinder aus dem Krankenhaus nach Hause
     kommen, ist zu empfehlen.
                                                                 Das Zähneputzen muss für die Kinder
     Toilettenreinigung: Eine Reinigung der Toilette ist         selbstverständlich sein!
     mit herkömmlichen Mitteln völlig ausreichend. Hat ein
     Familienmitglied Durchfall, sollte eine Desinfektion der
     Toilette durchgeführt werden. Das Händewaschen nach
     dem Toilettengang muss unbedingt eingehalten werden!

     Öffentliche Toiletten: Hier sollten handelsübliche
     Tücher zur Flächendesinfektion vor der Benutzung ver-
     wendet werden.

     Topfpflanzen: Pflanzenerde enthält Schimmelpilz und
     Pilzsporen. Die Zimmerpflanzen sollten deshalb als
     Hydrokultur gehalten werden. Zumindest sollte man die
     Topfpflanzen im ersten halben Jahr nach der Transplan-
     tation im Wohnbereich reduzieren.

     Zahnbürste/Zahnpflege: Transplantierte Kinder
     neigen zu Zahnfleischwucherungen und gelegentlich
     Ablagerungen durch Medikamente auf den Zähnen. Eine
     regelmäßige Zahnpflege besonders nach den Mahlzeiten
     ist für eine gute Mundhygiene
     deshalb unerlässlich. Das
     Putzen mit einer weichen
     Zahnbürste vermeidet Verlet-
     zungen am Zahnfleisch.

     Wechseln Sie die Zahnbürste
     in den ersten sechs Monaten
     nach der Transplantation ein-
     mal wöchentlich. Sie gehört

12
2. W
    ie ernähren sich die Kinder nach der Herztransplantation?

Die Beantwortung dieser Frage ist für Sie als Familie von großer Wichtigkeit! Beim Verzehr mancher Nahrungsmittel
besteht die Gefahr einer Infektion mit Schimmelpilzen, Salmonellen oder Fäulnisbakterien. Folgende Regeln zur
Infektionsverhütung sollten deshalb beachtet werden.

2.1 Grundsätzliche Regeln im Umgang mit Lebensmitteln
Einkauf                      > Nur Lebensmittel in unbeschädigten Verpackungen einkaufen
                             > Ablaufdatum kontrollieren
                             > Gekühlte Lebensmittel zuletzt auswählen und in geeigneter Kühltasche     transportieren
                             > Rohes Fleisch und rohen Fisch in separater Plastiktüte transportieren

Lagerung von Lebensmitteln   > Kühl lagern (Kühlschrank mit „sauberen“ und „nicht sauberen“ Fächern)
                             > Frisches Fleisch und Fisch innerhalb von zwei Tagen zubereiten
                             > Eingelegtes/gepökeltes Fleisch in 5 Tagen zubereiten
                             > Tiefkühlkost bei minus 18°C lagern
                             > Falls die Kühlung versehentlich unterbrochen wurde (aufgetaute Nahrungsmittel), Tiefkühl-
                                kost verwerfen
                             > Tiefkühlgemüse sofort nach dem Auftauen zubereiten
                             > Fleisch oder Fisch in einem abgedeckten Gefäß im Kühlschrank auftauen
                             > Geöffnete Tiefkühlpackungen am gleichen Tag verbrauchen
                             > nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums Nahrungsmittel verwerfen
                             > Kühlschrank regelmäßig (mindestens alle 2 Wochen) reinigen

Zubereitung                  > Händewaschen mit Seife
                             > Früchte und Gemüse waschen und schälen („putzen“)
                             > Angestoßenes oder verfärbtes Obst verwerfen
                             > Nicht direkt aus einer Flasche oder Tüte trinken
                             > Kreuzkontamination zwischen unsauberen und sauberen Lebensmitteln vermeiden
                             > Küchenutensilien in der Spülmaschine bei 60 °C aufbereiten
                             > Geflügel sollte wegen der hohen Kontaminationsrate des Geflügelfleisches mit Salmonellen
                                und Campylobacter spp. nicht vom Immunsupprimierten selbst zubereitet werden
                             > Das Auftauwasser (oft kontaminiert: Salmonellen, Campylobacter alle Species) muss sicher
                                aufgefangen und entsorgt werden.
Sicheres Kochen              > Eier fest kochen (mindestens 8 Minuten)
                             > Fleisch und Fisch komplett durchgaren oder   -braten
Restaurantbesuch             > Nur ausreichend erhitzte Speisen auswählen
                             > Nicht von einer Salatbar essen
                             > Die Speisen nicht mit Pfeffer oder mit nicht autoklavierten   Gewürzen nachwürzen

Quelle: vgl. 8

                                                                                                                            13
Ergänzungen zu dieser Tabelle:                                2.2 Nicht empfohlene Lebensmittel

     >	Eier müssen im Kühlschrank getrennt von anderen            Wie einleitend schon zum Thema Ernährung geschrie-
         Nahrungsmitteln aufbewahrt werden, weil sie Salmo-        ben, gibt es eine Reihe von Lebensmitteln, die ein
         nellen übertragen könnten. Es muss darauf geachtet        Gefährdungspotential für die transplantierten Kinder
         werden, dass nur wirklich frische Eier verarbeitet        enthalten. Im Folgenden können Sie sich über diese nicht
         werden.                                                   empfehlenswerten Nahrungsmittel informieren:

     >	Weiterhin sind den transplantierten Kindern keine          >	L ebensmittel, die zu lange und unsachgemäß gelagert
         warmgehaltenen oder nur erwärmte Esswaren zu                 werden, setzen Schimmel an.
         servieren.
                                                                   >	Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden,
     >	Eiskristalle auf Lebensmitteln weisen darauf hin,             können Salmonellen übertragen und sind daher
         dass ein Produkt angetaut war und daher eine höhere          äußerst gefährlich, wie z.B. Fertigsalate mit
         Keimzahl aufweisen kann! (7)                                 Mayonnaise, Tiramisu oder diverse Desserts.

     >    ie angebotenen Lebensmittel und Speisen müssen
         D                                                         >	Rohmilch- und nicht pasteurisierte Milchprodukte
         gesund und unversehrt mit noch langer Haltbarkeit sein.      können Pilze und Listerien aufweisen.

     >	Angebrochene Packungen, Flaschen, Gläser, Tüten,           >	Bei offenem Eis, wie z.B. Softeis und Eiswürfeln,
         usw. müssen gekühlt gelagert und rasch (innerhalb            besteht Salmonellengefahr.
         von 24 Std.) verbraucht werden. (vgl. 8)
                                                                   >	Edelpilz- und Blauschimmelkäse enthalten Pilze.
     >	Die Familien sollten für Marmeladengläser oder
         ähnliches zur Entnahme einen sauberen Teelöffel           >	Durch rohe bzw. nicht durchgegarte Fleisch- und
         verwenden, damit in der Marmelade keine Verun-               Wurstwaren können Toxoplasmoseerreger und
         reinigungen entstehen und diese deshalb schneller            Bakterien übertragen werden.
         verdirbt.
                                                                   >	Roher Fisch kann Würmer aufweisen.
     >	An der Wurst- und Käsetheke dürfen Lebensmittel
         gekauft werden, achten Sie bitte darauf, dass die         >	Geräucherter Aufschnitt und Fisch können Würmer
         Mitarbeiter die Lebensmittelhygiene einhalten. Die           und Keime enthalten, da diese durch das Räuchern
         Theken müssen sauber sein! Ansonsten besteht die             nicht abgetötet werden.
         Möglichkeit, Wurst und Käse vakuumverpackt zu
         kaufen.                                                   >	Muscheln sind wegen ihres Toxins , das Muschel-
                                                                      Vergiftungen auslöst, zu meiden. Denn Muscheln
                                                                      werden zum Garen in der Regel nur kurz erhitzt,
                                                                      wodurch das Toxin nicht unschädlich wird.

14
>	Nüsse und Samen in Schalen können mit Pilzen              >	Bei Beeren aus dem Wald oder von Feldwegen kön-
   befallen sein. Das gilt auch für die Kerngehäuse von        nen diese ggf. mit dem Fuchsbandwurm befallen sein.
   z.B. Birnen, Äpfeln oder Steinobst. Trockenobst und         Auch hier reicht gründliches Waschen nicht, um die
   Rosinen enthalten ebenfalls Pilze.                          Erreger zu entfernen.

>	Fruchtsäfte sollten nur in Maßen getrunken werden,
   weil die Fruchtsäure die Aufnahme des CSA , bzw.
   Tacrolimus verändern könnte. Grapefruitsaft ist            Es ist sehr wichtig, dass Sie verstehen, weshalb
   besonders zu meiden, da dieser einen sehr hohen            bestimmte Nahrungsmittel verboten sind..
   Fruchtsäuregehalt hat. Für die Früchte gelten diese
   Regelungen entsprechend der Säfte.

>	Brot sollte möglichst frisch verzehrt werden. Es sollte
   nicht zu lange lagern, da sonst die Gefahr besteht,
   dass es Schimmel ansetzt. Es dürfen alle Brotsorten
   gegessen werden.

>	Salat und frische Kräuter sind nicht erlaubt, weil
   diese niedrig wachsenden Nahrungsmittel durch
   herumstreunende Katzen mit Toxoplasmoseerregern
   verunreinigt werden können. Problematisch ist, dass
   sich die Toxoplasmoseerreger nicht einfach abwa-
   schen lassen.

>	Gartenkräuter, die auf der Fensterbank oder in einem
   abgeschlossenen Treibhaus gezogen wurden, sind
   völlig unbedenklich. Ist der Salat industriell im
   Treibhaus gezogen worden, wie z.B. beim Holland-
   Gemüse, ist der Verzehr ebenso unbedenklich.

>	Beim Verzehr von Tomaten ist darauf zu achten, dass
   die grüne Blüte herausgeschnitten wird, da diese Pilze
   übertragen könnte.

>	Bei Früchten von niedrigwachsenden Pflanzen, wie
   z.B. Erdbeeren, Himbeeren oder Brombeeren, können
   ebenfalls Toxoplasmose Erreger durch umherstreu-
   nende Katzen nachgewiesen werden.

                                                                                                                     15
2.3 Geeignete und nicht empfohlende Lebensmittel
     Nahrungsmittel/ Geeignete Lebensmittel                                  Anmerkungen /
     Produkt                                                                 Nicht empfehlenswerte Lebensmittel
     Brot             frischgebackenes Brot, oder portionsweise abge-        Brot zügig verbrauchen! Auf Schimmel achten!
                      packt eingefrorenes Brot, Zwieback
     Backwaren        alle Gebäcke und Kuchen (Hefe-, Rühr-, Mürbe-,         Sahne – und Cremetorten, Kuchen mit Nussfüllung
                      Blätterteig, Biskuit) ohne rohe Zutaten und Nüsse
     Eier             Hühnerei (Vollei), durchgegart; also auch in Kuchen,   rohe Eier, Soßen oder Suppen mit Ei legiert, Süßspei-
                      Aufläufen und Pfannkuchen                              sen mit rohem Ei
     Fette            Margarine, Öl, Butter                                  Mayonnaise, Rémoulade
     Fisch            alle Sorten See- und Süßwasser-Fische gut gekocht      roher Fisch (z.B. Sushi, gebeizter Lachs, Matjeshe-
                      oder gebraten; Fischkonserven                          ring), Muscheln
     Fleisch und      alle Sorten gut gegart: Hammel, Lamm, Kalb, Rind,      rohes und nicht durchgegartes Fleisch, z.B. Tatar,
     Fleischwaren     Schwein, Wild, vakuumverpackter, gekochter Schin-      Hackepeter, Roastbeef, Carpaccio, Fleischsalate;
                      ken, durchgegarter Bratenaufschnitt                    Innereien
     Geflügel         alle Sorten gut gegart                                 rohes, nicht durchgegartes Geflügelfleisch
     Geflügel-        vakuumverpackte Geflügelwurst, Geflügel in Aspik,      Fertigsalate, loser Geflügel -aufschnitt von der
     erzeugnisse      Putenbrust als Bratenaufschnitt                        Verkaufstheke
     Gemüse           alle Sorten in gekochter Form, Pilzkonserven; rohes    frische Pilze, bei den Tomaten muss die grüne Blüte
                      Gemüse gut gewaschen und geschält!                     herausgeschnitten werden
     Getränke         möglichst Mineralwasser und ungesüßten, säurear-       Grapefruitsaft, Rohmilch, Vorzugsmilch
                      men Tee; Fruchtsaft und Milch in Maßen
     Getreidepro-     Cornflakes, Schokopops                                 Rohe, unbehandelte Getreide -körner und daraus
     dukte                                                                   hergestellte Frischkornbreie, Müsli
     Gewürze          alle gegarten Gewürze und Kräuter; Essig, Senf,        frische Kräuter
     und Kräuter      Ketschup; Gartenkräuter, die auf der Fensterbank
                      gezogen wurden oder in einem abgeschlossenen
                      Treibhaus, sind unbedenklich
     Kartoffeln       in allen Zubereitungsarten                             Kartoffelsalate mit Mayonnaise, wieder aufgewärmte
                                                                             Kartoffeln
     Käse             Schmelzkäse, Schmelz-Käsescheiben, wärmebehan-         Edelpilz- oder Blauschimmelkäse, z.B. Brie, Ro-
                      delter Frischkäse, vakuumverpackter Schnittkäse,       quefort, Gorgonzola, Camembert, Rohmilchkäse,
                      Hartkäsesorten                                         Schafskäse

16
Nahrungsmittel/ Geeignete Lebensmittel                                Anmerkungen /
Produkt                                                               Nicht empfehlenswerte Lebensmittel
Milch und        alle pasteurisierten oder homogenisierten Milcher-   Rohmilch, frische süße oder saure Sahne, Sprühsah-
Milchprodukte    zeugnisse (süß, sauer, mit und ohne Frucht)          ne, Buttermilch, Joghurt mit lebenden Kulturen (z.B.
                                                                      LC1)
Nüsse,           wenn Nüsse und Samen gebacken sind, ist der Ver-     alle Sorten mit Schale: Erd-, Hasel-, Wal-, Para- und
Samen + Kerne    zehr unbedenklich.                                   Pekannüsse. Mandeln, Kokosflocken, Sesam-, Son-
                                                                      nenblumen-, Kürbis-, Cashew-, und Pistazienkerne
                                                                      ob frisch oder verarbeitet
Obst             geschältes und gekochtes Obst, Zitrusfrüchte abso-   ungeschältes und nicht schälbares Obst, Grapefruit,
                 lut in Maßen                                         Rosinen, Trockenobst, Steinobst
Salate           alle gekochten Salate, wie z.B. Nudelsalat (ohne     Blattsalate, alle industriell hergestellten, wie Fisch-,
                 Mayonnaise natürlich), Blattsalate aus abgeschlos-   Fleisch- und Kartoffelsalat
                 senem Treibhaus
Süßwaren,        Gelee, Konfitüre, Zucker, Bonbons, Fruchtgummi,      im allg. sollten die Kinder nicht so viel Naschen, da
Süßmittel        Schokoriegel, Gebäck mit Schokoüberzug; Frucht-      sie dadurch leichter Karies bekommen. Süßigkeiten
                 safteis                                              mit Nüssen, Krokant, Milchspeiseeis, Honig
Wurstwaren       Brühwurst wie: Mortadella, Bierschinken, Jagd-Wurst, roher Schinken, Salami, Teewurst
                 Leberwurst, Würstchen

                                                                                                                                 17
2.4 F
          amilientipps zum Umgang mit bestimmten Lebensmitteln
         und alternativvorschläge für nicht empfohlene Lebensmittel

                         >   Beim Verzehr von Äpfeln und         ausstecher), der in jeder Haushaltswarenabteilung
                             Birnen sollte nach Möglich-          günstig zu erwerben ist, entfernen.
                             keit das Gehäuse nicht mit
                             angeschnitten werden, da es       >	Als Mayonnaise Ersatz könnte eine Mehlschwitze
                             Schimmelpilze und Pilzsporen         gekocht werden, die mit Essig, Senf, Salz und Zucker
                             enthalten kann. Das Gehäuse          abgeschmeckt wird.
                             lässt sich problemlos mit einem
                             Gehäuseausstecher (Apfel-

     3. W
         as ist im Umgang und in der Verabreichung der Medikamente
        zu beachten?

                            Es ist immens wichtig, dass Sie    um optimale Medikamentenspiegel im Blut zu erreichen.
                            sich vor der Entlassung Ihres      Ein genau eingestellter Blutspiegel ist für einen guten
                            Kindes aus dem Krankenhaus         Therapieerfolg mit möglichst wenigen Nebenwirkungen
                            im Umgang mit den Medi-            unabdingbar.
                            kamenten sehr sicher fühlen.
                            Sie müssen verstanden haben,       Einige Lebensmittel haben einen Einfluss auf die Auf-
                            welche Wirkung die einzelnen       nahme der Medikamente. Weiterhin ist bedeutsam, dass
                            Medikamente haben, und wie         die Medikamente immer frisch zubereitet gegeben wer-
                            sie zubereitet und verabreicht     den müssen, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
                            werden. Denn durch die
     Einnahme der Medikamente schützen Sie Ihr Kind vor        Wichtig ist auch ein Anruf beim behandelnden Arzt,
     einer Abstoßungsreaktion, und tragen damit eine große     wenn die Medikamente kurz nach der Einnahme „erbro-
     Verantwortung für sein Wohlbefinden.                      chen“ wurden. Bitte besprechen Sie dann, ob und wieviel
                                                               der Medikamente nachgegeben werden müssen.
     Genauso ist es für die Kinder wichtig, dass die
     Einnahme der Medikamente für sie zu einer Selbst-         Der Umgang mit den Medikamenten muss unbedingt
     verständlichkeit wird.                                    vor der Entlassung aus dem Krankenhaus von Ihnen als
                                                               Familie gelernt werden!
     Beispielsweise müssen bei der Gabe der Immunsuppres-
     siva die zeitlichen Abstände genau eingehalten werden,

18
4. Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?

In der Regel zu den abgesprochenen Routineuntersu-           Auch eine Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens mit
chungen. Ansonsten, immer wenn die Kinder Anzeichen          z.B. Trinkunlust, Schlappheit und auffallender Müdig-
einer Infektion zeigen, wie Fieber, Blässe, Übelkeit und     keit sollte vom betreuenden Arzt, bzw. der betreuenden
Erbrechen, Durchfall, Hauterscheinungen, die auf eine        Ärztin überprüft werden.
Kinderkrankheit oder eine allergische Reaktion hin-
weisen könnten. Weiterhin wenn die transplantierten
Kinder eine auffallende Gewichtszunahme mit nachlas-
                                                              Sie als Eltern kennen Ihr Kind am allerbesten, um
sender Urinausscheidung haben.                                eine Veränderung im Wohlbefinden zu erkennen!

5. Was ist beim Kontakt zu anderen Menschen im täglichen Leben zu
    beachten? – Kindergarten, Schule, Sportverein
                             Welche Zeitfenster können       Diese Broschüre kann Ihnen viel Mut und Vertrauen
                             für bestimmte Verhaltens-       schenken, Ihr Kind am Kindergartenleben teilnehmen zu
                             regeln empfohlen werden?        lassen.
                             Die Kinder sollten nicht von
                             ihrer Umwelt isoliert werden.   Der Schulbesuch ist nach ungefähr einem viertel Jahr
                             Sie sollten möglichst normal    nach der Transplantation möglich. Auch auf den Sport-
                             aufwachsen. Sie können in       unterricht müssen die Kinder nicht verzichten!
                             aller Regel ihre körperliche
                             Belastbarkeit selbst sehr gut
                             einschätzen und dürfen diese
                             nach Belieben einsetzen. Der
                                                              Die Zeitfenster, die vorgeschlagen werden, sind
Kontakt zu anderen Menschen ist für ihre psychosoziale        natürlich immer vom Allgemeinzustand der
Entwicklung sehr wichtig. Bei Kleinkindern sollte man         Kinder abhängig, und müssen vorher mit dem
das erste halbe Jahr abwarten, bis sie den Kindergarten       betreuenden Arzt, bzw. der betreuenden Ärztin,
wieder besuchen.                                              besprochen werden.

Vom BDO gibt es eine Broschüre zum Thema „Unser
Transplantiertes Kind im Kindergarten“, die sehr emp-        Ungefähr ein Jahr nach der Herztransplantation wird das
fehlenswert ist. Sie ist gegen eine Schutzgebühr über die    Verreisen, auch in ferne Länder, wieder möglich sein. Es
Geschäftsstelle des BDO zu erhalten.                         müssen allerdings immer die hygienischen Bedingungen

                                                                                                                        19
und die Gefahr von        nehmen Sie zur Sicherheit Mineralwasser mit. In der
                                         Infektionskrank-          Nähe des Urlaubsortes sollte sich ein Kinderkardiologe,
                                         heiten in anderen         bzw. eine Kinderklinik mit angeschlossener Kinderkar-
                                         Ländern überprüft         diologie befinden. Für den Notfall können Arztbriefe und
                                         und bedacht werden.       der Impfpass des Kindes mit in den Urlaub genommen
                                         Insbesondere bei          werden. Des weiteren sollte man sich bei Flugreisen
                                         den Anforderungen         darüber informieren, ob Sie ein ärztliches Attest zur Mit-
                                         an die Trinkwas-          nahme der notwendigen Medikamente benötigen, damit
                                         serqualität gibt es       es beim Einchecken am Flughafen nicht zu Problemen
                                         große Unterschiede,       kommt.

     6. Wo finden Sie Adressen, Informationen im Internet, bzw. Literatur zum
         Thema Herztransplantation?
     Hier finden Sie ein paar Internetadressen mit hilfreichen Seiten für Sie als Eltern und für Ihre Kinder.

     6.1 Internetlinks
     www.bvhk.de                                                  Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK)
     bvhk.de/wp-content/uploads/2016/11/Broschu__re_Herz-         Leitfaden: „Die Herztransplantation bei Kindern“ (BVHK)
     transplantation_2015.pdf
     www.klinikum.uni-muenchen.de/Herzchirurgische-Klinik-und- Die Herztransplantation – Mehr als nur der Austausch eines
     Poliklinik/Kinderkardiologie/download/inhalt/fachgebiete/ Organs!
     Broschuere_Kinderkardiologie_2015.pdf
     www.herzklick.de                                             „Herzklick“ – ein Projekt des BVHK
     www.kiohilfe.de/                                             Kinderhilfe Organtransplantation
     www.ukgm.de/ugm_2/deu/ugi_kik/8690.html                      Leitfaden HTX Kindertransplantationszentrum Universitäts-
                                                                  klinikum Gießen und Marburg GmbH, Leitfaden von Eltern für
                                                                  Eltern A wie Angst bis Z wie Zuversicht
     www.bzga.de/infomaterialien/organspende                      Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (bzga)
     www.kindergesundheit-info.de
     www.d-t-g-online.de                                          Deutsche Transplantationsgesellschaft
     www.bdo-ev.de                                                Bundesverband der Organtransplantierten e.V.
     www.dso.de                                                   Deutsche Stiftung Organtransplantation

20
6.2 Literaturverzeichnis

1.	Leitfaden HTX Kindertransplantationszentrum Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Leitfaden
    von Eltern für Eltern, A wie Angst bis Z wie Zuversicht; online unter: https://www.ukgm.de/ugm_2/deu/
    ugi_kik/41191.html; letzter Zugriff am 18.03.2021

2.	DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR PÄDIATRISCHE KARDIOLOGIE UND ANGEBORENE HERZFEHLER
    e.V. S2k Leitlinie: Herztransplantation im Kindes- und Jugendalter sowie bei Erwachsenen mit angeborenen
    Herzfehlern (EMAH); online unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/023-046l_S2k_Herztrans-
    plantation-Kinder-Jugendliche_Erwachsene-EMAH-angeborene-Herzfehler_2020-03.pdf

3.	Dr. med. Susanne Rödel, Transplantation Verstehen; online unter: https://www.transplantation-verstehen.de/
    spezialthemen/sommer/baden; letzter Zugriff am: 18.03.2021

4.	Die Herztransplantation. Informationsbroschüre der Kinderkardiologie am Klinikum Großhadern München,
    online unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/023-046l_S2k_Herztransplantation-Kinder-
    Jugendliche_Erwachsene-EMAH-angeborene-Herzfehler_2020-03.pdf

5.	Roche Lexikon Medizin 5. Auflage; online unter: Roche Lexikon Medizin (5. Aufl.) (elsevier-data.de) letzter Zu-
    griff am: 18.03.2021

6.	Unser transplantiertes Kind im Kindergarten; online unter: SONDERDRUCKE DES (bdo-ev.de) letzter Zugriff
    am: 18.03.2021

7.	Onko Internetportal_Ernährung nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) (Kno-
    chenmarktransplantation und periphere Blutstammzelltransplantation); online unter: http://www.klinikum.
    uni-muenchen.de/Herzchirurgische-Klinik-und-Poliklinik/Kinderkardiologie/download/inhalt/fachgebiete/
    Broschuere_Kinderkardiologie_2015.pdf

8.	Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten (rki.de),
    online unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Infek-
    tionspraevention_immunsupprimierte_Patienten.pdf?__blob=publicationFile

                                                                                                                      21
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                                                                                                                                          tern
                                                                                                                                                broo
                                                                                                                                                           ker W
                                                                                                                                                                eg

                                                               nweg
                                                        Schwane

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                                     U27                                                      U33
                                                                                                                                    Kinder-
                                                                                                                               notaufnahme                                    B1      B2
                                                                              V32              V31

                                           U26                                                                                                                                                                  Hege
                                                               R3                                                                                                                                                             wisc
                                                                                                                                                                                                                                         hstra
                                                                                                                                                                                                                                               ße
                                                 R2                                  U30
                                                                                                                        Liegendanfahrt
                                                                                                                        Klinikum

                                                                                                                                                                                      B
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                                                                                                                                                                                                 U44

                               S1                       R1                                                                          C
                                                                                                    Interdisziplinäre

                              S2                          Michaelisstr.                             Notaufnahme (INA)
                                                                                                                                                                                                                                         V41
                                                                                                                                                                                                                                                     C   Haus
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          w eg
                                                 E                                                                                                                             A          V45
                                                                                                                                                                                                       U39

                                                                                                                                                                                                                                                         Eingang
                    U25
                                                                                D                                                   V13                                                                        U38
                                                                                                                                                  Arnold-Heller-Str.

                                                                                                                                                                                                                                   V40                   Notaufnahmen

                                                                                                                                                                                                                     Fleckenstr.
                  Sch

      V24                                                                                                                                V12                                                             U37
                   we

                                                                                                                                                                        U35
                                                                                               .
                                                                                            Str                                                                                                                                                          Parkhaus
                    ste

                                                                                         n-

                                                                                                                                                                                                                                                ße
                                   K2                                               nk
                                                                                       li      V14
                                                                                                                                                                                          Ho

                                                                                                                                                                                                                                           Stra
                        rng

                                                                              Fra                                                                                                               spi
                                                                                                                                                                                                   tal                                                   Information/Empfang
                                                 K3                      d-
                         ang

                                                                                                                                         V11
                                                                      lin                                                                                                                                straße

                                                                                                                                                                                                                                     iker
                                                                    a
                                                                 os
                                                                                                                                                                       V10
            V23
                                                              R

                                                                                                                                                                                                                                    nsw
                                                                                              U16                                                                                                                                                        Kasse
                              K1

                                                                                                                                                                                                                                   Bru
                                                                        U17
                                                                                                              V15
                                                                                                                                                                                                Hospitalstraße                                           Café/UKSH-Bistro
                                                  U18
                                                                                                                                                                                                32/33/61/62
                                   V22                                                                      geplant                                                                                                                                      Apotheke

                                                                                                                                                                                                                                                         Briefkasten
                                                                              Uni-Kliniken                              Felds
                                                                                                                                traße                                                                                                                    Taxi-Stand
                                                                              32/33/61

                                    L                                                                                                                                                                                                                    Bushaltestelle
                                                                                                                                                                                                                                                         Linien 1,2, 3
                                                                                                                                                                             er
                                                                                                                                                                         ng

                                                                                                                                                                                  n
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                                                                                                                                                                              ge
                                                                                                                                                                              Se

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Kontakt

Klinik für angeborene Herzfehler                          Terminvergabe MRT
und Kinderkardiologie                                     MRT.Kinderkardiologie.Kiel@uksh.de
Direktor: Prof. Dr. med. Anselm Uebing
Arnold-Heller-Straße 3, Haus C , 24105 Kiel               Terminvergabe Herzkatheter
                                                          Tel.: 0431 500-63 834
Ambulanz                                                  Herzkatheter.Kinderkardiologie.Kiel@uksh.de
(Sprechzeiten nur nach Voranmeldung)
Allgemeine Kinderkardiologische Sprechstunde              Stationen
Mo. bis Fr. 8 –13 Uhr                                     Kinderintensivstation (C.118)
Schwerpunktsprechstunde für Fontan-Patienten              Tel.: 0431 500-28 118, Fax: -28 148
Mi. 8 –13 Uhr (sowie nach Vereinbarung in der allgemei-   Haus C, 1.OG
nen Sprechstunde)
Privatsprechstunde Prof. Dr. A. Uebing                    Kinderkardiologische Station (C.216)
Mo. und Fr. 8 –13 Uhr (sowie nach Vereinbarung in der     Tel.: 0431 500-25 631, Fax: -28 246
allgemeinen Sprechstunde)                                 Haus C, 2.OG
Sekretariat: Tel.: 0431 500-25 602, Fax: -25 604

Terminvergabe Ambulanz
Tel.: 0431 500-20 160, Fax: -24 124
Ambulanz.Kinderklinik.Kiel@uksh.de

                                                                                                        23
Stabsstelle Integrierte Kommunikation, G. Weinberger, Stand April 2021
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