Freundeskreis - Brief - Franziskanerinnen Salzkotten
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Freundeskreis – Brief 13. Ausgabe, Dezember 2018 Liebe Freundinnen, liebe Freunde, „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…“ Haben Sie sich schon auf den Advent eingestimmt? Haben Sie sich die Zeit genommen und diesen vorweihnachtlichen Tagen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, ihnen einen Platz in Ihrem Leben gegeben? Jedes Jahr kommt Weihnachten immer so plötzlich. Eigentlich wissen wir es ja schon früh genug, wann die Adventszeit beginnt, und wir könnten uns gut darauf vorbereiten, und am Ende steht das Weihnachtsfest doch immer früher als gedacht vor der Tür. Aber vielleicht gehören Sie auch zu den Leuten, die sich besser vorbereiten, Zeit finden zur Ruhe zu kommen, Adventslieder zu singen, Plätzchen zu backen und den Weihnachtsstress an sich vorbeiziehen lassen. Für die kommenden Weihnachtstage wünschen wir Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie die Zeit genießen können. Dass sie Tore und Türen öffnen, um mit dem Weihnachtsgeist erfüllt zu werden und dass sie Menschen Zeit und Platz in Ihrem Leben schenken und Freude teilen. Wenn Sie noch mehr über MaZ bei den Franziskanerinnen Salzkotten erfahren und immer auf dem neuesten Stand bleiben möchten, dann schauen Sie auch gerne im Internet unter www.fcjm.de → maz freiwillige vorbei. Dort gibt es für jeden Tag im Advent auch eine kleine Impression aus den MaZ-Projekten.
Schwester Klaras Fernsehauftritt Wer Schw. M. Klara Lüers schon einmal begegnet ist, der fragt sich jetzt wahrscheinlich erst einmal, wie es dazu kam. Eine recht bescheidene Franziskanerin, die schon seit 34 Jahren in Malawi lebt und dort die Projekte in Madisi leitet, im deutschen Fernsehen? Aber genau das war auch der Grund für ihren Auftritt. Bei der ZDF- Spendengala „Ein Herz für Kinder“ wurde Schw. M. Klara eingeladen und die Projekte in Madisi vorgestellt. Schw. M. Klara wurde mit Seit 1984 lebt Schw. M. Klara Lüers in Malawi stehenden Ovationen und kümmert sich um Aids-Waisen begrüßt, denn sie gibt ihr Leben den ärmsten Menschen, insbesondere den Aids-Waisen in Malawi. Sehr erfreulich ist auch, dass nach der Sendung noch einmal sehr viele Spenden eingingen. Wenn Sie den Auftritt von Schw. M. Klara und die Vorstellung der Projekte in Madisi verpasst haben, können Sie mit etwas Glück in der ZDF- Mediathek noch einmal das Einzelvideo aus der Sendung ansehen. (Leider ist es nicht mehr lange verfügbar.) Einen kleinen Eindruck Schw. M. Klara Lüers im Gespräch mit Johannes bieten aber auch B. Kerner schon diese Fotos.
Drei ehemalige SchülerInnen von St. Francis auf dem Weg zum Traumberuf Die Arbeit von Schwester Klara und ihren Mitschwestern und Mitarbeitern in der St. Francis Catholic Primary School tragen Früchte. Bereits vor drei Jahren durften wir über Elias Kumwenda berichten, der damals seine Secondary School abgeschlossen hatte (vergleichbar mit dem Erwerb der deutschen Hochschulreife) und einen der begehrten Plätze am ‘Malawi College of Health Sciences‘ bekommen hat, um die ärztliche Grundausbildung als ‘Medical Assistant‘ zu absolvieren. Es freut uns sehr, dass wir erneut einen Brief von Elias Kumwenda, aber auch zwei weiteren ehemaligen St. Francis-SchülerInnen erhalten haben, in denen die jungen Erwachsenen von ihrem jetzigen Leben erzählen. Ein paar Ausschnitte haben wir für Sie zusammengestellt. Elias Kumwenda: „… Das ist der Zeitpunkt, an dem ich gehört habe, dass Sie mich unterstützen werden, und ich war sehr aufgeregt. Ich schätze Ihre Unterstützung sehr, als ich Geld brauchte, um meinen Traum vom Arztberuf zu verwirklichen. Durch Ihre Unterstützung und Ihr selbstloses Herz haben Sie mich von einem Anfänger zu einem Experten gemacht. Sie haben mir ein Sprungbrett gegeben, um meinen Traum in den nächsten Jahren zu erreichen…
… Darüber hinaus wurde ich Ende des ersten Jahres als Klassen- bester mit einem Buch von Ross und Wilson: Anatomie und Physiologie in Gesundheit und Krankheit in der 12. Ausgabe, Hardcover ausgezeichnet. Dies wurde als Ansporn verliehen. Und ich erwarte, dass ich besser abschneide als bisher, wenn die endgültigen Ergebnisse des Colleges vorliegen…“ Lawi Hau-Hau: „… Nicht zuletzt verspreche ich, hart in meinem Studium zu arbeiten und weiterhin daran zu glauben, dass meine Zukunft so vielversprechend sein wird. Der Glaube ist das Einzige, was mich wachsen lässt. Ich wusste nicht, dass ich die Chance haben würde, meine Ausbildung fortzusetzen. Durch die Gnade Gottes und meinen Glauben kann ich mein Studium durch Ihre Unterstützung fortsetzen. Ich weiß, dass ich die Verantwortung haben werde, auch denen zu helfen, die auf die gleiche Art und Weise hungern; denn ich weiß, wie schmerzhaft es ist, wenn die Schulgelder fehlen; ohne Sie war ich nichts und Gott segne Sie so sehr…“ Lawi hat jetzt aufgrund sehr guter Noten ein Stipendium für die nächsten Semester erhalten, was uns besonders freut.
Hope Banda: „Ich habe meine Ausbildung dort am 24. Dezember 2016 abgeschlossen und meine endgültigen Ergebnisse im Februar 2017 erhalten. Wir haben im März 2017 unseren Abschluss erhalten und durch Gottes Gnade habe ich im Mai 2017 einen Job als Personalleiter im Madisi Krankenhaus bekommen. Die Arbeit ist ein noch größeres Abenteuer, weil ich die Möglichkeit habe, Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, Bildungsniveau und Alter kennenzulernen. Es ist ein Segen, von diesen Menschen etwas über das Leben lernen zu können, während wir miteinander arbeiten. Noch interessanter ist, dass ich an einem Ort arbeite, an dem ich aufgewachsen bin, und so kann ich der Gemeinschaft die Liebe und Fürsorge zurückgeben, die sie mir als kleines Kind entgegengebracht hat.“ Schw. M. Angela hat bei ihrem Besuch in Madisi vor wenigen Wochen Hope persönlich kennen gelernt und erlebt, wie großartig er seine Aufgabe wahrnimmt. Zudem setzt er sich sehr in der Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrei ein.
Ein Wort von Schw. M. Angela Benoit Spendenausschüttung Liebe Freundinnen und Freunde unseres Förderkreises, mit Freude und Dankbarkeit schauen wir auf das Jahr 2018 zurück. Wieder durften wir Ihre Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit erfahren und danken Ihnen von ganzem Herzen im Namen unserer Projektpartner, letztlich der Menschen vor Ort, denen Ihre Gabe oft Lebens-Not-wendend durch unsere Partner vor Ort zukam. Gerne möchte ich eine mich zutiefst berührende Erfahrung mit Ihnen teilen, um Ihnen ein wenig aufzuzeigen, wie sehr Sie mit jeglicher Gabe das Leben der Menschen vor Ort erleichtern. Im November besuchte ich unser Projekt Madisi in Malawi, unter anderem auch alle anderen unserer Projektpartner im Land. Erzählen möchte ich diesmal von Madisi, denn das ging mir wirklich unter die Haut. Nicht zum ersten Mal besuchte ich Dörfer, aus denen unsere Kinder, überwiegend Waisenkinder, zur Schule kommen. Aber zum ersten Mal war ich in der Trockenzeit vor Ort und sogar am Ende dieser Zeit, wo längst der Regen hätte einsetzen müssen. Sehr trocken war das Land und der Wassermangel groß. Seit zwei Jahren kämpfen wir um die Verbesserung der Wassersituation in den Dörfern. Wussten Sie, dass die meisten der Frauen und Kinder in aller Frühe 4-6 km laufen, um an eine Wasserstelle zu kommen? Mit schweren Eimern den gleichen Weg zurück – und abends aufs Neue. Das heißt in völliger Dunkelheit. Frauen und Kinder transportieren Wasser
Wissen und Sehen und Erleben ist dann noch nochmal etwas anderes. 10 Brunnen konnten mit Spendengeldern bereits gebaut werden. Einige wurden mir stolz gezeigt. Immer noch ist der Weg so weit, aber die Frauen finden dann wenigstens frisches Brunnenwasser, wo zuvor nur Tümpel waren, mit Moskitos überfüllt. Sie können sich die Freude der Frauen nicht vorstellen, sie versammelten sich singend und tanzend um den Brunnen, um ihrer Freude Ausdruck zu verleihen. Am zweiten Brunnen, den ich besuchte, wurde mir erklärt, dass jetzt die Regenzeit einsetzen würde und die Frauen aus den Dörfern der gegenüberliegenden Seite des Flusses (jetzt trocken) nicht mehr ohne Gefahr den Fluss überqueren könnten, da Krokodile sie angreifen würden. Aber eine andere Wasserstelle gäbe es nicht. Seit Jahren würden sie das dem Staat klagen, jedes Jahr würden Unfälle geschehen. Da konnte ich nicht anders, als spontan für zwei weitere Brunnen aus dem Freundeskreis zu spenden. In 14 Tagen stand der sehr dringend benötigte Brunnen, noch vor Einsetzen der Regenzeit. Die Frauen konnten es nicht fassen. 2.000 Euro kostet ein Brunnen, der so viel Leben erleichtert und Krankheit eindämmt. Frauen an einem der neu gebauten Brunnen
So können Sie ein wenig ahnen, was wir mit Ihrer Hilfe in all unseren Projekten bewirken. Für sehr viele Kinder und Jugendliche in allen Ländern zahlen wir Schulgelder, Ausbildungen, Studien und die jungen Menschen geben es zurück, wie sich auch unsere MaZ nach ihrem Einsatz auf vielfältige Weise hier engagieren. Das durfte ich auf meiner Reise nach Malawi erfahren. Allein an unserer Schule in Madisi (1.300 Kinder, davon 60 % Waisen) und im Kindergarten (300) sind viele ehemalige SchülerInnen bereits in Stellung. Sie engagieren sich vor Ort, möchten etwas von dem zurückgeben, was sie erhalten haben. Zurück in Salzkotten kam letzte Woche eine Gruppe von Kleinkindern aus dem hiesigen Kindergarten mit ihren Eltern. Es war eine so wunderbare Begegnung. Die Kinder hatten Karten gebastelt und nach den Sonntags- gottesdiensten für 1 Euro verkauft. Mit ganzen 176 Euro im Säckchen kamen sie an und übergaben stolz ihr Ergebnis. Sie wussten sehr wohl, wie viele Kinder Schw. M. Klara davon satt machen kann. Ist das nicht herrlich? Kinder und Eltern aus der Kita St. Johannes Insgesamt konnten wir im Jahr 2018 wieder die stolze Summe von 47.000 Euro austeilen, 25.000 Euro benötigen wir im MaZ- Programm, um 25 % Eigenanteil zu decken. Jedoch erhalten hiervon die Partner Geld für Unterkunft und Verpflegung der MaZ. Jeden Euro, der an Spenden mehr einkommt, verteilen wir nach Bedürftigkeit der Projekte. Und jede Spendenausschüttung wird von unseren Partnern gut dokumentiert. Für diese Transparenz sind wir sehr dankbar. In Dankbarkeit Ihre Schw. M. Angela Benoit
Neue hauptamtliche MaZ-Teamer Laura Küstermeier und Kathrin Oel, die selbst ein Jahr in einem Projekt in einem anderen Teil der Erde mitgelebt, mitgearbeitet und mitgebetet haben, sind nun im MaZ-Programm der Franziskanerinnen Salzkotten hauptamtlich aktiv. Aber wer die beiden sind, wie es dazu kam und was sie jetzt machen, das können sie viel besser selbst erklären: Laura Küstermeier und Kathrin Oel „Maz auf Lebenszeit – und als Beruf ‘Missionar*innen auf Zeit ist nicht nur ein Programm, das ihr während eures Einsatzes macht und das dann vorbei ist…MaZ ist mehr eine Lebenseinstellung und eigentlich nicht auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt‘ – So oder so ähnlich begann vor einigen Jahren auch unsere Vorbereitung, genau wie die der heutigen MaZ und diese Aussage unserer damaligen Teamerin sollte sich für uns beide, Laura Küstermeier und Kathrin Oel, als sehr wahr erweisen: dank des weltwärts-Förderprogramms der BRD, wodurch sich 75% der Kosten decken, der Unterstützung des Erzbistums Paderborn und dieses Freundeskreises der Franziskanerinnen sind wir seit September bzw. November mit jeweils einer halben Stelle hauptamtlich für das MaZ Programm bei den Franziskanerinnen angestellt. Doch zurück zu unseren Anfängen: beide durften wir selbst als MaZ für die Franziskanerinnen tätig sein, Laura 2014/15 an der Guilleme Girls Boarding Primary School in Malawi und Kathrin 2013/14 im Rehabilitationszentrum ‚Hidup Baru‘ in Indonesien. Tief und nachdrücklich beeindruckt sind wir danach dem MaZ Programm der Franziskanerinnen eng verbunden geblieben und haben seither ehrenamtlich in der Begleitung der neuen Freiwilligen vor, während und nach ihrem Einsatz mitgearbeitet.
So können wir die vielen tollen Erfahrungen aus unseren Einsätzen weitergeben und anderen ebensolche Erfahrungen ermöglichen. Nebenher haben wir jeweils einen Beruf erlernt, so hat Laura Laura während ihres MaZ-Einsatzes in Malawi ihr Studium in Sozialer Arbeit abgeschlossen und Kathrin wird im kommenden Sommer ihr Studium in Interkultureller Psychologie beenden. Beide haben wir unser fachliches Wissen durch die praktische Arbeit in Salzkotten bereits anwenden können und freuen uns nun, noch intensiver das MaZ Programm gestalten zu können und Freiwillige, ehrenamtliche Teamer*innen sowie unsere wunderbaren Partner*innen in den verschiedenen Einsatzländern umfassender zu begleiten. Die Vorbereitung des Januarseminars für die neuen Freiwilligen, ein telefonisches Begleitgespräch nach Indonesien, ein erlebnisorientierter Vortrag über MaZ in einer Paderborner Schule oder die Übersetzung unseres Konzepts auf Englisch für unsere malawischen Partner – bei jeder dieser Aufgaben sind wir mit viel Herz und Freude dabei. Gemeinsam mit Schw. M. Alexa wollen wir ein Kathrin während ihres MaZ-Einsatzes in offenes Ohr für jegliche Indonesien Nöte und auch tollen Erfahrungen unserer MaZ bieten, mit unseren Partnerorganisationen auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um so gemeinsam das MaZ Programm weiter verbessern und den Gedanken der Einen Welt möglichst vielfältig weitertragen.“
Aus den Einsatzländern Im Spätsommer war es wieder soweit. Die MaZ, die 2017 ausgereist waren, sind nach einem Jahr in der Ferne nach Deutschland zurückgekehrt, während sich 19 neue MaZ in ein die neuen MaZ bei der Aussendungsfeier aufregendes Abenteuer aufmachten. In diesem Jahr sind auch wieder zwei MaZ nach Rumänien gereist, um dort die Franziskanerinnen im Kindergarten und anderen Projekten zu unterstützen. Aber am Besten bekommen Sie einen Einblick in das Leben der Freiwilligen und die jeweiligen Projekte, wenn Sie eintauchen in die folgenden Berichte. Indien „365 Tage in die Welt… - so lautet das Motto unserer MaZ-Gruppe aus dem Jahrgang 2018/19“ (Stella Borgmeier) Vier MaZ haben sich Victoria und Stella mit Kindern des Kinderdorfes auf den Weg nach Indien gemacht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund eines überschwemmten Flughafens konnten schließlich alle Freiwilligen zu ihrem jeweiligen Projekt reisen und wurden dort herzlich willkommen geheißen.
Zunächst möchten wir eine viel gestellte Frage klären. Natürlich geht jede/r MaZ mit der Konfrontation mit einer fremden Kultur anders um, aber immer wieder dürfen wir doch das gleiche lesen. Victoria Laubenstein, die mit Stella Borgmeier im Kinderdorf in Sevagram Pothy in Kerala lebt und im Assisi Asha Bhavan Schulprojekt in Thalayolaparambu für Kinder und Erwachsene mit einer geistigen Behinderung arbeitet, schreibt: „Die Frage nach dem Kulturschock, finde ich schwierig zu beantworten, da ich mir überhaupt nicht im Klaren darüber bin, was genau ein Kulturschock ist. Schenkt man der Definition des Dudens Beachtung, dass ein Kulturschock das ‘schreckhafte Erleben der Andersartigkeit der durch die fremde Kultur erlebbaren Realität‘ ist, kann ich ganz klar sagen, dass ich keinen Kulturschock erlebt habe. Natürlich unterscheidet sich vieles in meinem Alltag in Indien von meinem bisherigen Alltag in Deutschland, aber da ich mich lange auf diese Zeit vorbereitet habe und mir bewusst war, dass es hier anders sein würde, habe ich – zumindest bisher – noch keinen Schock in diesem Sinne erlebt und schreckhaft war es in meinen Augen schon mal gar nicht!“ Stella Borgmeier, die im Hospiz Avedana Bhavan hilft, hat gelernt worauf es bei ihrer Arbeit unter anderem ankommt. „Zeit nehmen – die Bedeutsamkeit dessen habe ich auch in einigen Situationen im Hospiz erlebt. Ich spiele gerne mit den Patienten und überlege auch zur Weihnachtszeit ein zwei Patientinnen des Hospizes Bastelangebot durchzuführen. Trotzdem fühlt es sich genauso viel wert an einem Patienten die Hand zu halten und ihm über meine Gestik und Mimik zu zeigen, dass ich da bin. Ich durfte schon einige Situationen erleben, die mich berührt haben.“
In der NEST-Familie wurden in diesem Jahr Nicole Spuling und Malte Duckstein aufgenommen. Auch in diesem Kinderdorf in Bengalore heißt das Motto für die MaZ: mitleben, mitbeten, mitarbeiten. In einem vorherigen Brief eines der Kinderhäuser haben wir schon davon berichtet, dass eine neue Schule gebaut werden sollte, nun ist es so weit und die St. Francis Public School beherbergt Kinder vom Kindergarten bis zur neunten Klasse. Und das bedeutet für die Freiwilligen im NEST auch einen neuen Aufgabenbereich. Malte Duckstein gibt uns einen kleinen Einblick in seine tägliche Arbeit: „Zu meinen Aufgaben hier im Kinderdorf und in der angeschlossenen Schule gehört vormittags das Unterrichten in der Schule. Vor allem unterrichte ich die kleineren Kinder vom Kindergarten bis zur dritten Klasse sowie einmal in der Woche die Klassen 5 - 9 in Deutsch. Mit den kleineren Kindern mache ich vor allem Sportunterricht, was eigentlich immer heißt, dass die Kinder auf dem Schulhof spielen. Selbstverständlich bedeutet das oft, dass auch ich mitspielen ‘muss‘. In den höheren Klassen unterrichte ich Kunst. Die Kinder haben Kunstbücher, in denen sie ausmalen, ausschneiden, aufkleben oder Origami lernen können. Das bedeutet, dass ich eigentlich nur für Ruhe sorgen muss und ab und an mal ein oder zwei Tipps geben darf. die St. Francis Public School
Ansonsten arbeiten die Schüler sehr selbstständig. Der Deutschunterricht, den ich zusammen mit den anderen Freiwilligen hier anbiete, ist trotz des Alters der Schüler sehr chaotisch. Das liegt aber einfach an der schieren Menge von Schülern. Aber wenn es darum geht, so schwere Laute wie ‘ch‘ bei z.B. ‘Buch‘ zu machen, sind alle aufmerksam und eifrig dabei. Zudem fahre ich vor und nach der Schule noch als Busbegleiter in einem der Schulbusse mit.“ Und Nicole Spuling ist rückblickend sehr dankbar über die Bildung, die ihr in Deutschland ganz selbstverständlich zu Teil wurde. „Ich muss mich auch immer wieder selbst daran erinnern, dass Schulbildung in Indien keinesfalls so selbstverständlich ist wie in Deutschland. Die Eltern der Kinder wollen ihnen durch das NEST ermöglichen, was sie ihnen von selbst nicht ermöglichen können, nämlich eben diese gute Schulbildung. Wenn wir in der Stadt unterwegs sind, werden wir häufig mit Kinderarbeit konfrontiert. Viele dieser Kinder haben nicht das Privileg, zur Nicole und Victoria in Churidars Schule gehen zu können. Dies ist den Mitarbeitern hier um einiges bewusster als uns Freiwilligen, da sie zum Teil selbst hart für ihre Bildung arbeiten mussten. Somit sehen sie es auch so ungerne, wenn die Kinder die Study Time nicht zum Lernen nutzen oder in der Schule nicht die erhofften Leistungen erbringen, da den Kindern hier eine Chance geboten wird, die nicht als selbstverständlich angesehen werden darf. Dadurch wird das Lernen hier auch als so wichtig erachtet, und die Kinder sollen möglichst viel Zeit in ihre Bildung stecken, was auf mich sehr befremdlich wirkte und zum Teil immer noch wirkt.“
Indonesien In Indonesien haben drei junge Frauen ein neues Zuhause gefunden. Auf Sumatra im Kinderheim Panti Pius lebt Anna Beiske. Sie hilft dort bei den alltäglichen Aufgaben mit, unterstützt die Kinder bei indonesischer Markt Hausaufgaben und spielt mit ihnen, wenn alle Aufgaben erfüllt wurden. Außerdem unterrichtet sie die Novizinnen in Deutsch. Aber es bleibt natürlich nicht nur beim Unterrichten. „Die Novizinnen sind alle ungefähr in meinem Alter (…). Zum vierten Oktober, dem Franziskusfest, haben die Novizinnen einen Tanz eingeübt. Dabei durfte ich auch mitmachen. Da es sich dabei um einen Mix aus verschiedenen kulturellen Tänzen gehandelt hat, kenne ich nun schon Tänze aus zwei indonesischen Kulturen: Batak und Java. Ich habe den Eindruck, dass die Indonesier sehr stolz auf ihre einzelnen Kulturen sind und sich damit auch sehr stark identifizieren. Erstaunlich finde ich daher, dass es scheinbar keine großen Streitigkeiten zwischen den einzelnen Kulturen gibt – zumindest habe ich noch nichts davon mitbekommen. Vielleicht besteht da eine Verbindung zur kolonialen Vergangenheit, manchmal verbindet ein gemeinsamer Feind ja mehr als viele kleinere Gemeinsamkeiten.“ Auf der Nachbarinsel Nias konnten Anna Beening und Laura Reermann im Rehabilitationszentrum Caritas Dorkas für körperlich behinderte Kinder und Jugendliche in Fodo schon viel erleben.
„Vor einigen Tagen kam ein Kind aus dem Spielzimmer auf mich zu und meinte, sie wollte mit mir lernen. Sie ist mittlerweile schon 11 Jahre, hat aber noch nie eine Schule besucht, da dies aufgrund ihrer körperlichen Behinderung bisher nicht möglich war. Sie wurde operiert und im Dezember geht sie nach Hause, zurück zu ihren Eltern und wird dann dort die Schule besuchen. Erst war sie sehr interessiert daran, dass ich ihr Rechtsschreibung und Sätze schreiben usw. beibringe. Ich Laura mit ein paar Reha-Kindern konnte sie davon überzeugen, dass das mit meinem schlechten Indonesisch keine gute Idee ist. Ich kann es ja selbst kaum, da kann ich es ja nicht noch anderen beibringen. Die Idee, dass ich mit ihr rechnen übe, hat ihr gefallen. Die Zahlen kann ich nämlich schon recht gut und auch für mich ist es so eine sehr gute Wiederholung. So übe ich jetzt jeden Tag mit ihr. Sie ist auch schon besser geworden.“ (Laura Reermann) So wie in Deutschland gibt es auch in den Einsatzländern Tage oder Momente, in denen nicht alles wunderschön und die Stimmung der Freiwilligen manchmal etwas gedrückt ist. Woran das liegt, kann Anna Beening ein wenig erklären. Anna mit ein paar Reha-Kindern
„(Ich vermisse ein paar Sachen.) Wie oft denke ich an ein gutes Stück Käse oder Wurst, an deutsche Schokolade oder eine warme Dusche. An deutsche Supermärkte, wo man sofort alles bekommt, was man braucht, und nicht stattdessen in 50 kleinen Läden alles Benötigte zusammensuchen muss, an ein gemütlicheres Bett und an Jahreszeiten. Ich erwarte Pisang goreng – frittierte Bananen unterbewusst noch immer, dass es jetzt kälter wird, die Blätter von den Bäumen fallen und bald der erste Schnee fällt, obwohl ich natürlich weiß, dass das hier auf Nias ein ziemliches Wunder wäre. Dieses Vermissen geht aber bisher noch nicht über ein ‘Das wäre jetzt auch schön.‘ hinaus. Das soll heißen, dass ich zwar an diese Sachen denke, aber sie gut entbehren kann, ohne dass große Traurigkeit aufkommt. Anders ist das bei der Entfernung zu der Familie und meinen Freunden. Das sind schließlich keine Gegenstände, die das Leben luxuriöser machen, sondern Menschen, die man liebt. Dank der heutigen Technik und dem Wissen, dass ich höchstwahrscheinlich alle in neun Monaten wiedersehe, hält sich aber auch dieses Problem in Grenzen. Nur wenn eine besondere Feier ansteht, bei der ich dabei wäre, wenn ich nicht hier wäre, wünsche ich mich ab und zu zurück. Ohne Frage wird die Entfernung zu der Familie und den Freunden auch dadurch weniger schlimm, dass man hier Kontakte knüpft, Menschen ins Herz schließt und Freunde findet und ich will mir noch gar nicht vorstellen, wie es ist, wieder nach Deutschland zu fahren, ohne zu wissen, dass man alle Leute hier in einem Jahr wiedersieht.“ Niassische Kirche
Timor-Leste Drei MaZ haben sich im August auf den Weg nach Timor-Leste gemacht. Benita Münster und Sebastian Uhlenbrock „werden ihr Jahr in Viqueque (…) im Südosten der Insel, verbringen, während (Hanna Madloch ihren) Freiwilligendienst in der Hauptstadt Dili (absolviert). Die beiden Projekte ähneln sich insofern, dass (die MaZ) sowohl in Dili als auch in Viqueque in einem Kinderheim (St. Klara in Dili und Alverna in Viqueque) und in Kindergärten fleißig unterstützen dürfen und so Land und Leute kennenlernen werden. (…) Strand von Timor-Leste Die ersten fünf Wochen verbrachten wir gemeinsam in der Kommunität der Schwestern in Vila Verde, Dili, um dort täglich Sprachunterricht von einem Priester und einem timoresischen Freiwilligen zu bekommen. Dort lernten wir hauptsächlich Tetum, damit uns die Verständigung leichter fällt. Tatsächlich kann kaum jemand hier in Timor-Leste Englisch sprechen. Außerdem lernten wir auch viel über Timors Kultur und spezifische Verhaltensregeln. Für den Anfang war dies das beste was uns passieren konnte, denn so kamen wir schnell an und konnten uns sehr bald auch eigenständig in Dili zurechtfinden und sogar erste Kontakte farbenfrohe Darstellung der Kultur knüpfen.“ (Hanna Madloch) Timor-Lestes an einer Hauswand
Hannah konnte mittlerweile in die Kultur und das Leben in Timor- Leste eintauchen und erhält immer mehr Einblicke in diesen Teil auf der anderen Seite unserer einen Welt. So lernte sie beispielsweise auch, dass „die Familie (…) in Timor-Leste eine große Rolle (spielt). Während ich Smalltalk über Wetter oder Interessen kenne, wird sich in Timor-Leste im Smalltalk bereits nach der Geschwisterzahl, deren Namen und den Verbleib der Eltern erkundet. Ich halte das für eine Mädchen an einem Obststand in Dili schöne Eigenschaft vieler Menschen hier, weil man so ein ganz anderes Interesse am Leben des Gesprächspartners vermittelt. Außerdem sind die Familien hier für deutsche Verhältnisse sehr groß: 8 Kinder sind hier normal. Enge Freunde werden ebenfalls zur Familie gezählt, ohne einen Unterschied zu machen, was ich persönlich sehr schön finde. Die Kinder rufen mich auch ‘Bin‘, was übersetzt ‘große Schwester‘ bedeutet. Generell ist es ein Ausdruck des Respekts, wenn man seine Gegenüber mit Schwester, Bruder, Tante, Onkel oder sogar Oma bzw. Opa anspricht; wie man gerufen wird, kommt natürlich auf das Alter an.“ Impressionen Timor-Lestes
Malawi In Malawi wurden insgesamt sieben neue MaZ herzlich willkommen geheißen. Sie arbeiten nun in Schule, Kindergarten, Internat und Krankenhaus. herzliche Begrüßung der neuen MaZ in Malawi durch einige Schwestern Ein Männer-Trio ist nach Madisi gereist, wo sie in der St. Francis Catholic Primary School und dem zugehörigen Kindergarten unterrichten. Zu dem Trio gehören: Henrik Joost, Jonas Niehaus und Timo Heidinger. Unterschiede zum Leben in Deutschland gibt es sehr viele, einen Unterschied, der sich durch das ganze Leben in Malawi hindurchzieht, beschreibt Henrik Joost wie folgt: „Nicht dass in Deutschland alle unfreundlich sind, ganz und gar nicht, aber hier in Malawi, soweit ich es beobachten und einschätzen kann, werden wir als Fremde nicht nur gegrüßt, sondern oft nach dem Wohlbefinden, Namen, Wohnort und Arbeitsplatz gefragt, obwohl wir uns nie zuvor gesehen haben. Am Anfang habe ich das als ein wenig ungemütlich empfunden. Ich wurde in Deutschland noch nie nach meinem Namen gefragt, wenn ich die Person gar nicht kannte.
Aber mittlerweile habe ich gelernt, dass es der malawische Weg ist und ich finde Malawi trägt zurecht das Attribut ‘the warm heart of Africa‘!“ Ob sich die Freiwilligen manchmal an ihre eigenen ersten Schultage zurückerinnern? Wenn in Malawi ein neues Schuljahr beginnt scheint die Aufregung jedenfalls sowohl auf der Schüler- als auch auf der Lehrerseite zu liegen. „Die ersten Schultage waren sehr aufregend. Das erste Mal vor einer Klasse zu stehen mit 90 Schülern ist eine ungewohnte Situation aber es macht trotz alledem sehr viel Spaß. Natürlich konnte es auch ab und zu sehr laut werden in der Klasse aber nach ein paar Tagen bekam ich ein Gespür dafür, wie die Schüler ticken und es wurde von Tag zu Tag immer ein kleines Stückchen besser. (…) Außerdem war seit Tag 1 der Kontakt mit dem Lehrerkollegium sehr unterhaltsam, mit viel Humor und Spaß verbunden.“ (Jonas Niehaus) malawische Impressionen Anknüpfend an den Bericht von Schw. Klara im Fernseher weiß Timo Heidinger von ein paar besonderen Tagen in Madisi zu berichten: „Ein Filmteam von ‘Ein Herz für Kinder‘ war diesen Monat für ein paar Tage an unserer Schule, um den heutigen Stand unseres Projektes mit einer Kamera festzuhalten. Die ganze Schule hat die drei Männer herzlich, wie in Malawi üblich, empfangen und dazu beigetragen, dass die Besucher mit einem Lächeln in ihren Gesichtern, wieder den Heimweg angetreten haben, als sie ihre Aufnahmen im Kasten hatten. (…) Trotz des ganzen Trubels habe ich meinen Unterricht mit meinen Schülern nicht schleifen lassen. Im Gegenteil, ich ließ die Kinder außerhalb des Klassenzimmers ihre Hände schmutzig machen (und teilweise ihre schönen Schuluniformen, was nicht geplant war).
Im Bau von Sonnentischen durften sich die Kinder richtig austoben. Sonnentische sind kleine Tische aus Stöcken oder Palmblättern, die man dazu benutzen kann Früchte etc. zu trocknen. Die Ergebnisse waren spitze! Ich hatte mich zuvor selbst daran versucht einen Sonnentisch, als Beispiel für die Schüler zu bauen, was sich als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Jungs, wie Mädchen haben zusammen in Gruppen gearbeitet und in Rekordzeit einen oder auch mehrere Sonnentische gezaubert. Es macht richtig Spaß mit den Kindern zu arbeiten, Lehrer zu sein.“ Timo steht als Lehrer vor der Klasse Kinder sind immer wieder für eine Überraschung gut, das dürfen auch Hannah Janz und Philine Flüter immer wieder feststellen. Die beiden MaZ leben und arbeiten in Ludzi. Hannah Janz unterrichtet in der Girls Boarding Primary School und freut sich insbesondere über die individuellen Erfolge ihrer Schülerinnen. „Auf ein Mädchen bin ich (…) besonders stolz, die sonst immer eher etwas zurückhaltend und passiv war. Während (der Unterrichtseinheit Musiknoten/-symbole ist sie) aber unglaublich aufgeblüht (… und konnte) perfekt und ohne meine Hilfe Taktzahlen mit den richtigen Noten und Taktstrichen sowie einfachen Texten (…) verbinden. Und obwohl das Thema (…) schon wieder vorbei ist, ist sie nicht wieder in ihre passive Haltung zurückgefallen, sondern setzt sich jede Stunde extra direkt vor die Tafel, arbeitet aktiv und intensiv mit und scheint Spaß am Unterricht zu haben. Auch so viele andere Kinder zeigen mir immer wieder verborgene Talente, die mich nur staunen und mich oft wünschen lassen, ich hätte viel mehr Zeit, um diese speziell zu fördern und zu entfalten. Einige der Mädchen kreierten beispielsweise nicht nur einen schönen, synchronen Gruppentanz, sondern erfanden gleich auch noch ein eigenes Lied, passend zum Unterricht, dazu.
Andere können wiederum wunderschön malen und zeichnen oder sind unglaublich kreativ. In solchen Momenten stehe ich manchmal in der Klasse und bin so stolz auf diese Mädchen, dass ich vor Rührung fast ein Hannahs Klasse (Standard 7b) bisschen weinen muss.“ Philine Flüter packt im Kindergarten und im St. Joseph’s Hospital mit an. Aber auch mit den Mädchen im Internat verbringt sie viel Zeit und lernt ganz nebenbei eine fremde Sprache. „Besonders durch den Umgang mit den Kindern und den Mädchen vom Boarding, aber auch durch den Kontakt zu den Patienten im Krankenhaus und durch alltägliche Situationen, wie beispielsweise das Einkaufen auf dem Markt, verstehe ich Chichewa immer besser. Ich versuche weiterhin regelmäßig Vokabeln zu lernen, so dass ich hoffentlich bald Chichewa auch noch richtig sprechen kann. Denn es kommt doch öfter vor als ich erwartet hatte, dass einige Menschen hier in Malawi gar kein Englisch sprechen. Wenn ich mich also in solch einer Situation befinde, in der ich mich leider noch nicht länger mit jemandem auf Chichewa unterhalten kann, so spornt mich dies eigentlich nur noch mehr an, weiterhin zu lernen. Hannah und ich haben zudem eine Chichewa-Lehrerin, die uns sehr weiter hilft.“ Philine mit Mädchen aus dem Internat
Paula Kruse und Victoria Walter erzählen von ihrer Arbeit in der Girls Boarding Primary School und den Freizeitaktivitäten mit den Internatsschülerinnen in Guilleme. „Ich unterrichte ca. 90 Mädchen der Standard 6A in dem Fach Expressive Arts, welches Kunst, Kultur, Musik und Sport beinhaltet. (…) Den Rest des Vormittags verbringe ich im Lehrerzimmer und unterstütze das Lehrerkollegium im Plakate zeichnen, Unterricht planen Paula streicht ein Schild und Dokumente abtippen. Aber auch Arbeiten an der Schule, wie zum Beispiel das Streichen einiger Schilder sowie das Aufräumen des Bücherraums der Schule gehören zu meinen alltäglichen Aufgaben. Neben meinem Unterricht lerne ich jeden Tag auch viel dazu. Oftmals werde ich von den LehrerInnen im Lehrerzimmer auf Chichewa angesprochen, was mich immer wieder vor eine neue Herausforderung stellt. Meine fragenden Blicke oder die Frage auf Chichewa, was das bedeuten soll, hilft mir dabei oft weiter.“ (Paula Kruse) „Am Wochenende müssen die Kinder nicht so viel für die Schule lernen, so dass wir ‘Game Time‘ machen können, das heißt, dass die Kinder vorbeikommen können, um sich Spiele auszuleihen. Wir nutzen die Wochenenden auch, um verschiedene Aktivitäten mit den Kindern zu unternehmen, wie das Bemalen großer Bilder oder das Spielen von Frisbee, Fußball oder Volleyball. Wenn wir über das Wochenende keine ‘Assessments‘ (Leistungsüberprüfung) korrigieren müssen, fahren wir in die nächstgrößere Stadt Mchinji, um dort auf Victoria auf einem Kabasa dem Markt die Dinge einzukaufen, die in unserem Dorf nicht erhältlich sind. In Mchinji oder Kamwendo treffen wir uns auch mit unseren Mitfreiwilligen aus Ludzi, um uns über alles Mögliche auszutauschen.“ (Victoria Walter)
Rumänien In Caransebes haben sich Johanna Tscherner und Michelle Neuschulte schon sehr gut eingelebt und helfen insbesondere im Kindergarten St. Ursula mit. Auch in der Sozialstation konnten sie schon Eindrücke von der Arbeit und dem Leben in Rumänien sammeln. Johanna Tscherner schildert ein paar ihrer Eindrücke folgendermaßen: kleiner Traubensnack im Kindergarten „Die Menschen, die in meiner Umgebung wohnen, wirken auf mich generell viel mehr so, als würden sie in und mit der Natur wohnen als in Deutschland. (… Hier) bepflanzen (…) viele Menschen eigene kleine Felder, pflanzen Gemüse zum Eigenbedarf an oder halten ein paar Tiere. Im Herbst gibt es dann sehr viel selbstgemachte Marmelade, Saft, Eingelegtes und sonstiges Frisches. Kleinbauern aus der Umgebung verkaufen auf dem Gemüse- oder Obstmarkt ihre Produkte und auch mitten in der Stadt scheint fast jeder einen kleinen Innenhof zu haben. Daneben gibt es viel mehr private Läden, Rumänischer Hof große Discounter und Bekleidungsketten (…) findet man nur wenige oder gar keine, dafür aber an jeder Ecke einen privat betriebenen Minimarkt, einen Kleiderladen oder auch einige (Läden), in denen es alles Mögliche (von Fahrradschlössern über Unterwäsche bis zu Ziergeschirr, Zitronenpressen, Klobürsten und Make-up) gibt.“
Liebe Freundinnen und Freunde, wir hoffen Sie haben wieder viele Neuigkeiten aus Nah und Fern erfahren! Wir möchten uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Durch Sie wird vieles erst möglich. Die Projekte können sich weiter entwickeln und Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben ein Zuhause, einen Zufluchtsort oder eine Schule gefunden. Aber auch das MaZ-Programm wird durch Ihre Spenden und Ihre Unterstützung erst ermöglicht. Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2019! Und damit Sie sich schon mal einen Termin für das neue Jahr in den Kalender eintragen können, kommt hier noch der Hinweis auf das nächste Sommerfest im Mutterhaus der Franziskanerinnen Salzkotten am Samstag, den 20.07.2019. Spendenkonto für den „Freundeskreis“: Kongregation der Franziskanerinnen Salzkotten Volksbank Paderborn IBAN DE02 4726 0121 9130 1959 01 BIC DGPBDE3MXXX Stichwort: Freundeskreis (FRK)
Ein Grußwort von Schw. M. Alexa Gott ankommen lassen. Eine ganz normale alltägliche Situation: Es schellt oder klopft an der Tür. Ich gehe und öffne die Tür oder sage: Herein. Komm herein oder Herzlich willkommen. Schön, dass Du da bist. Ich habe schon auf Dich gewartet. Hereinkommen, auf Jemanden warten, willkommen sein. Wer freut sich nicht darauf? Eine so schöne Einladung und Geste – nicht wahr? Komm herein… So findet Begegnung statt. Und wie ist das mit Gottes Ankommen bei mir? Ist meine Herzenstür geöffnet? Bin ich bereit ihn einzulassen? Wir stehen kurz vor Weihnachten. Eine Zeit, in der wir uns in tiefer Vorbereitung auf das Fest der Geburt Jesu befinden. Wir wollen Ihm eine Heimat bereiten – er möchte in unsere Herzen einziehen, sich beheimaten und das jedes Jahr neu mit diesem Fest. Aber nicht nur dann. Täglich sind wir aufgerufen Gott einen Platz in unserem Herzen zu geben, Ihn einzulassen und aufzunehmen. Komm herein. Es ist ein Weg, der in die Tiefe führt, zu mir selbst, zu Gott, zu meinem Gegenüber. Komm herein. Öffne die Tür und lass die Tiefe dieser Beziehung zu. Lass Dich auf Neues ein. Geh hinein, hindurch und hinaus. Und steck andere mit Deinem Leben, Deinen Gedanken, Wünschen und Deinen Ideen an. Lass andere teilhaben an dem, was Du denkst, mit Deinen Freuden und Sorgen. Gemeinsam geht sich der Weg besser, leichter und fühlt sich freier an. Tragt und teilt das Miteinander auf dem Weg sein. Seid gegenseitig eine offene Tür… Jesus sagt von sich: Ich bin die Tür, wer durch mich einzieht wird………wird was? Wird liebes-, lern- und lebensfähig. Wird liebes-, lern- und lebensfähig? Welche Zusage? – Da kann ich gar nicht anders als Gott meine Herzenstür öffnen und ihn ankommen lassen bei mir, oder? Diese Gedanken kann ich auch auf den Freiwilligendienst als Missionarin auf Zeit übertragen. Junge Menschen machen sich auf den Weg, schließen in Deutschland eine Tür und gehen für ein Jahr in ein anderes Land, in eine andere Kultur. Dort angekommen sind sie angewiesen, dass ihnen Türen geöffnet werden.
Damit tauchen sie ein in die fremde Kultur. Komm herein. Und es öffnen sich ganz viele Türen und Begegnung geschieht. Und wir sind nun hineingenommen in diese fremden Kulturen, einzutauchen und durch die geöffnete Tür des MaZ Einsatzes zu schauen. Viel Freude dabei. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien und Freunden eine gesegnete vorweihnachtliche Zeit, frohe besinnliche Feiertage und ein gesundes Neues Jahr 2019 mit vielen geöffneten Türen. Schw. M. Alexa und Team eine andere Art von Krippendarstellung
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