AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE - Schule - Universität Potsdam
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70. Jahrgang, 51/2020, 14. Dezember 2020 AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE Schule Claudia Lohrenscheit Wilfried Schubarth DAS RECHT AUF BILDUNG SCHULE ALS SOZIALEN ORT IM PERMANENTEN (WIEDER)ENTDECKEN KRISENZUSTAND Lisa Pagel · Laura Schmitz · Katharina Werner C. Katharina Spieß · Ludovica Gambaro WAS KOSTET ES, ZUR SCHULSITUATION NICHT IN BILDUNG GEFLÜCHTETER KINDER ZU INVESTIEREN? UND JUGENDLICHER Kai Maaz · Martina Diedrich Michael Wrase · Jutta Allmendinger SCHULE UNTER DAS RECHT AUF BILDUNG PANDEMIEBEDINGUNGEN VERWIRKLICHEN Stefan Immerfall SCHULE IN DER PANDEMIE: ERFAHRUNGEN AUS OSTWÜRTTEMBERG ZEITSCHRIFT DER BUNDESZENTRALE FÜR POLITISCHE BILDUNG Beilage zur Wochenzeitung
Schule APuZ 51/2020 CLAUDIA LOHRENSCHEIT WILFRIED SCHUBARTH DAS RECHT AUF BILDUNG SCHULE ALS SOZIALEN ORT IM PERMANENTEN KRISENZUSTAND (WIEDER)ENTDECKEN Das Recht auf Bildung ist nicht erst seit der Kinder und Jugendliche sind von der Corona- Corona-Pandemie ständig herausgefordert. Krise besonders betroffen. In der Krise haben sie „Bildung für alle“ lautet seit vielen Jahren das die Schule als sozialen Ort, als Ort der Begeg- Versprechen der internationalen Staatengemein- nung mit Freunden und Lehrkräften vermisst. schaft: Jedes Kind soll an jedem Ort der Welt zur Dies belegt die Relevanz der sozialen Dimension Schule gehen können. von Schule, die es künftig auszubauen gilt. Seite 04–08 Seite 28–33 KATHARINA WERNER LISA PAGEL · LAURA SCHMITZ · WAS KOSTET ES, NICHT IN BILDUNG C. KATHARINA SPIEẞ · LUDOVICA GAMBARO ZU INVESTIEREN? ZUR SCHULSITUATION GEFLÜCHTETER Eine gute Bildung hat für den Einzelnen und KINDER UND JUGENDLICHER die Gesellschaft einen großen Nutzen, etwa Schule ist zentral für die Integration geflüchteter höhere Arbeitseinkommen und ein vermindertes Kinder und Jugendlicher. Minderjährige mit Risiko, arbeitslos zu werden. Mehrmonatige Fluchthintergrund fühlen sich an ihrer Schule Schulschließungen sind mit individuellen wie wohl und besuchen diese oft ganztägig. Die volkswirtschaftlichen Kosten verbunden. Schulschließungen während der Corona-Krise Seite 09–14 dürften sie besonders hart getroffen haben. Seite 34–40 KAI MAAZ · MARTINA DIEDRICH SCHULE UNTER PANDEMIEBEDINGUNGEN MICHAEL WRASE · JUTTA ALLMENDINGER Seit März 2020 hat die Schule in Deutschland in DAS RECHT AUF BILDUNG VERWIRKLICHEN einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit unter- Benachteiligungen im deutschen Bildungssystem schiedlichste Transformationen durchlaufen. wegen Herkunft, Hintergrund oder Behinde- Nach den Schulschließungen ging es in verschie- rung stehen dem Menschenrecht auf Bildung dene hybride Modelle über und dann in den für alle entgegen. Bund und Länder müssen sich „Normalbetrieb“ unter Pandemiebedingungen. beim Abbau von Barrieren und Diskriminierung Seite 15–21 gemeinsam anstrengen. Seite 41–45 STEFAN IMMERFALL SCHULE IN DER PANDEMIE: ERFAHRUNGEN AUS OSTWÜRTTEMBERG Schulen und Lehrkräfte sind trotz Defiziten ihrer (Eigen-)Verantwortung in Zeiten der Schulschließungen gerecht geworden. Aus Elternsicht erwies es sich als besondere Heraus- forderung, die Lernmotivation ihrer Kinder hochzuhalten, wie eine eigene Studie zeigt. Seite 22–27
APuZ 51/2020 „WIR WOLLEN WIEDER IN DIE SCHULE“ Schule als sozialen Ort (wieder)entdecken Wilfried Schubarth Als Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ihrer Familien durch „E-Schooling“, was zu enormen traditionellen Sommerpressekonferenz Ende Au- Spannungen oder gar zu Gewalt führen könne. gust 2020 ihre Ziele für die nächste Zeit verkün- „E-Schooling“ könne die Lehrkraft nicht erset- dete, stand die Aussage, „alles zu tun, dass unsere zen. Die Bedürfnisse von Kindern seien bisher Kinder nicht Verlierer der Pandemie sind“ ganz nicht berücksichtigt worden – so ein erstes Fa- oben – noch vor dem Wirtschaftsleben und dem zit. Eine „Generation Corona“ sei zu erwarten, gesellschaftlichen Zusammenhalt.01 Damit zeigte äußerte die Sozialpsychologin Barbara Krahé im die Bundesregierung eine steile Lernkurve, waren „Tagesspiegel“.03 doch Kinder und Jugendliche während der Coro- Die in der Folgezeit präsentierten Studien na-Pandemie lange Zeit nicht im Fokus gewesen. schienen die Befürchtungen der Expert*innen Seitdem lernen wir täglich mehr über die Pande- zu bestätigen. Als erstes machten die JuCo- mie und das Leben mit ihr. Dazu gehört, die Er- und KiCo-Studien der Universitäten Frank- fahrungen der Corona-Krise für die Zukunft kri- furt am Main und Hildesheim auf die Probleme tisch aufzuarbeiten, auch im Bereich von Schule von Kindern und Jugendlichen aufmerksam. So und Bildung. zeigte die JuCo-Studie, eine Online-Befragung In diesem Beitrag gehe ich den Fragen nach, unter etwa 6000 Jugendlichen im Zeitraum April was aus der Corona-Krise über Schule als sozia- 2020, dass Jugendliche und junge Erwachsene len Ort gelernt werden kann und was das für die nicht den Eindruck hatten, dass ihre Interes- Zukunft von Schule und Bildung bedeuten könn- sen in der derzeitigen Krise zählten. Ihre Sorgen te. Dabei wird zunächst anhand aktueller Studien würden nicht gehört, und in die Gestaltungs- gezeigt, inwieweit Kinder und Jugendliche eine prozesse wären sie nicht eingebunden. Einsam- vernachlässigte Gruppe in der Corona-Krise wa- keitsgefühle und Verunsicherung seien verbrei- ren. Daran anschließend werden theoretische und tet. Problematisch sei, dass sie nicht als junge empirische Perspektiven auf Schule als sozial- Menschen, sondern ausschließlich als Schüler* kommunikativer Lern- und Erfahrungsraum ent- innen gesehen werden, die im System funktio- wickelt und abschließend Folgerungen für Schule nieren sollen. Das Autorenteam schlussfolgerte, und Bildung abgeleitet. dass das Recht junger Menschen auf Beteili- gung und Schutz kein „Schönwetterrecht“ sei, KINDER UND JUGENDLICHE sondern krisenfest sein müsse, denn schließlich ALS VERLIERER DER KRISE? seien die Rechte der jungen Menschen Grund- rechte, deren Einschränkung begründet werden Bereits Ende April, sechs Wochen nach dem müsse. 04 „Lockdown“, fragte die Deutsche Presse-Agen- Die parallel vorgenommene KiCo-Studie un- tur: „Sind Kinder die Verlierer der Corona-Kri- ter etwa 25 000 Eltern machte auf die Belastun- se?“,02 und verwies auf gesperrte Spielplätze, gen in den Familien aufmerksam, die mit dem Kontaktverbote zu Peers und Großeltern sowie Wegbrechen der Infrastruktur für Kinder und die weitgehende Schließung von Kitas und Schu- Jugendliche und die prekäre Situation in den Be- len. Expert*innen wurden zitiert, die auf mög- treuungs-, Freizeit- und Bildungsangeboten ent- liche negative Folgen für die Entwicklung von standen waren. Familien seien eine Art Seismo- Kindern und Jugendlichen hinwiesen, so auf psy- graph für gesellschaftliche Probleme, wobei sich chosoziale Schäden durch Eingesperrtsein und soziale Folgen besonders dort zeigen würden, Kontaktverbote sowie auf die Überforderung der wo bereits vorher strukturelle Benachteiligung 28
Schule APuZ und mehrfache Belastungen vorlagen – ein Be- che „Spätfolgen“, da Kinder für ihre Entwick- fund, der in den nachfolgenden Studien immer lung andere Kinder, Bewegungsfreiheit und wieder bestätigt wurde. Gegenüber dem „Home- Erfahrungsräume bräuchten.07 schooling“ zeigten sich die Eltern eher neutral, Einen ersten Eindruck über das Ausmaß die Unterstützung durch Lehrkräfte sowie die häuslicher Gewalt im „Lockdown“ vermittelte Information seitens der Schulen wurde dagegen Anfang Juni eine Studie der Technischen Univer- mehrheitlich kritisiert.05 sität München auf Grundlage einer repräsenta- Die Herausforderungen für Familien, aber tiven Online-Befragung unter rund 3800 Frau- auch die Gefährdungen für das Kindeswohl ver- en zwischen 18 und 65 Jahren. Danach wurden deutlichen zwei Studien des Deutschen Jugend- in 6,5 Prozent aller Haushalte Kinder gewalttätig instituts: „Die Ergebnisse zur Betreuung und bestraft. Etwa 3 Prozent der Frauen wurden Op- dem Kontakt zu Lehrkräften und Erzieher/in- fer körperlicher Gewalt. 3,6 Prozent wurden von nen legen nahe, dass es bisher im Zweifelsfall den ihrem Partner vergewaltigt. Bei Frauen in Qua- Eltern überlassen bleibt, die Situation zu meis- rantäne und bei Familien mit finanziellen Pro- tern – und wenn dies nicht gelingt, sind Kin- blemen lagen die Zahlen deutlich höher. Nur ein der die Leidtragenden (…). Da sich noch kein sehr kleiner Teil der Betroffenen nutzte Hilfsan- Ende der Corona-Krise abzeichnet und es in ei- gebote, weshalb die Werbung für solche Angebo- ner globalisierten Gesellschaft jederzeit wieder te ausgebaut werden sollte.08 zu einer solchen Krise kommen kann, sollte al- Am 10. Juli 2020 wurde die COPSY-Studie les darangesetzt werden, Konzepte zu erstellen, des Universitätsklinikums Hamburg-Eppen- die Familien in solchen Situationen noch stär- dorf vorgestellt, eine bundesweite Online-Be- ker entlasten und das Wohl der Kinder in den fragung von über 1000 Kindern und Jugendli- Mittelpunkt stellen.“06 Eine bundesweite Be- chen zwischen 11 und 17 Jahren sowie mehr als fragung von Jugendämtern konnte die Annah- 1500 Eltern zu Auswirkungen der Corona-Pan- me eines Anstieges von Kindeswohlgefährdung demie auf die psychische Gesundheit. Demnach zwar nicht belegen, verwies jedoch auf ein grö- habe sich die Lebensqualität der Kinder und Ju- ßer werdendes Dunkelfeld, da Fälle von Miss- gendlichen während der Corona-Pandemie ver- brauch, Gewalt und Vernachlässigung junger schlechtert. Zwei Drittel gaben eine verminder- Menschen aufgrund unterbrochener Kommuni- te Lebensqualität und ein geringeres psychisches kationswege nicht ausreichend erkannt würden. Wohlbefinden an (im Vergleich: vor der Corona- Zudem könnten zusätzliche Unterstützungsbe- Pandemie nur ein Drittel). Das Risiko für psy- darfe entstehen. Zu bedenken seien auch mögli- chische Auffälligkeiten sei von 18 auf 31 Prozent angestiegen. Hyperaktivität (24 Prozent), emoti- onale Probleme (21 Prozent) und Verhaltenspro- 01 Vgl. Angela Merkel „Mit ein bisschen Vernunft und Beschrän kung können wir gut durch diese Zeit kommen“, 28. 8. 2020, bleme (19 Prozent) traten vermehrt auf, ebenso www.sueddeutsche.de/1.5013224. psychosomatische Beschwerden wie Gereiztheit 02 Deutsche Presse-Agentur, Sind Kinder die Verlierer der (54 Prozent), Einschlafprobleme (44 Prozent) Corona-Krise?, 27. 4. 2020, www.sueddeutsche.de/leben/familie- sowie Kopf- und Bauchschmerzen (40 bzw. sind-kinder-die-verlierer-der-corona-krise-dpa.urn-newsml-dpa- 31 Prozent). Lernen sei für zwei Drittel anstren- com-20090101-200427-99-850075. 03 „Eine Generation Corona ist zu erwarten“, Interview mit gender geworden. Der Schulalltag wurde teilwei- Barbara Krahé, in: Der Tagespiegel, 9. 10. 2020, S. 21. se als extrem belastend empfunden. Auch in den 04 Vgl. Sabine Andresen et al., Erfahrungen und Perspektiven Familien habe sich die Stimmung verschlech- von jungen Menschen während der Corona-Maßnahmen. Erste tert: 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen Ergebnisse der bundesweiten Studie JuCo, 2020, www.dksb.de/ fileadmin/user_upload/J uCo_StudieJugendliche.pdf. 05 Vgl. Sabine Andresen et al., Kinder, Eltern und ihre Erfah- 07 Vgl. Andreas Mairhofer et al., Kinder-und Jugendhilfe in rungen während der Corona-Pandemie. Erste Ergebnisse der Zeiten der Corona-Pandemie. DJI-Jugendhilfebarometer bei bundesweiten Studie KiCo, 2020, https://hildok.bsz-bw.de/files/ Jugendämtern, Deutsches Jugendinstitut, Juni 2020, www.dji.de/ 1081/KiCo_FamilienCorona.pdf. fileadmin/user_upload/bibs2020/1234_DJI-J ugendhilfebaro 06 Alexandra Langmeyer et al., Kindsein in Zeiten von Corona. meter_Corona.pdf. Erste Ergebnisse zum veränderten Alltag und zum Wohlbefin- 08 Vgl. Technische Universität München, Erste große Studie zu den von Kindern, Deutsches Jugendinstitut, 9. 5. 2020, S. 25 f., Erfahrungen von Frauen und Kindern in Deutschland: Häusliche www.dji.de/fileadmin/user_upload/dasdji/themen/Familie/DJI_ Gewalt während der Corona-Pandemie, 2. 6. 2020, www.tum.de/ Kindsein_Corona_Erste_Ergebnisse.pdf. nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36053. 29
APuZ 51/2020 und 37 Prozent der Eltern berichteten, dass sie takt mit den Mitschülern zu bleiben.“12 Ähnlich sich häufiger streiten als vor der Corona-Krise. David Simovski aus Dagersheim, Jahrgangsstu- Vor allem Kinder, deren Eltern einen niedrigen fe 1 des Technischen Gymnasiums, der vor allem Bildungsabschluss oder einen Migrationshinter- seine Freunde vermisste: „Das Gemeinschafts- grund haben, erlebten die Veränderungen als äu- gefühl in der Klasse fehlt mir. Auch den meis- ßerst schwierig. Finanzielle Probleme, beengter ten meiner Freunde geht es so.“ Das beobachte- Wohnraum und eine fehlende Tagestruktur sei- te auch Herbert Waldschmidt, leitender Lehrer en Risikofaktoren, weshalb Unterstützungskon- an der Gottlieb-Daimler-Schule in Sindelfingen: zepte für Familien eingefordert werden.09 Zu „Viele Schüler sagen: ‚Wir wollen wieder in die ähnlichen Befunden gelangte eine Befragung von Schule.‘“13 Und als die Schulen langsam wieder 150 Kinderärzten, die vor allem vor den Spätfol- öffnen konnten, erkannte Lutz Feudel, Schullei- gen und möglichen Entwicklungsverzögerungen ter am Gymnasium Landsberg: „Man lernt Din- warnten.10 ge erst zu schätzen, wenn man sie plötzlich nicht Als erstes Zwischenfazit ist festzuhalten, dass mehr hat. Deswegen sind die Schülerinnen und Kinder und Jugendliche unter der Corona-Pan- Schüler froh, dass sie wiederkommen dürfen. Die demie besonders zu leiden hatten und dass ihre Krise bringt auch positive Erfahrungen mit sich“. Interessen und Bedürfnisse vernachlässigt wur- Aber auch negative, so Andreas Slowig, Leiter den. Ihr Grundrecht auf Beteiligung sollte auch in des Christian-Woll-Gymnasiums in Halle an der Krisenzeiten gegeben sein. Das heißt auch, sie als Saale: „Die Schere zwischen starken und schwä- junge Menschen zu respektieren und ihnen nicht cheren Schülerinnen und Schülern ist noch wei- nur die Rolle der Schülerin beziehungsweise des ter auseinandergegangen.“ Bei der Rückkehr ins Schülers zuzuschreiben. Schulhaus überwog jedoch die Freude: „Sieben Wochen Schule zu Hause hinterlassen Spuren. „WIR WOLLEN WIEDER Die Schüler sind strahlend wiedergekommen. IN DIE SCHULE“ So etwas habe ich in 20 Jahren als Lehrer noch nicht erlebt. Aber klar, zuhause herrscht auf Dau- Wie haben nun die Kinder und Jugendlichen den er auch eine bedrückende Lernatmosphäre.“14 Fernunterricht11 in der Corona-Krise erlebt? Wer Dass Kinder und Jugendliche besonders stark un- oder was wurde vermisst? Und was sagen die ter der Kontaktbeschränkung litten, wurde durch schulbezogenen Corona-Studien dazu? die Studie der TUI Stiftung belegt,15 womit frü- Schon wenige Wochen nach der Schulschlie- here Befunde bestätigt wurden: Auf die Frage, ßung häuften sich Berichte, dass Schüler*innen was sie an der Schule besonders mögen, nannten die Schule vermissten, eine bis dahin kaum be- zwei Drittel der 10- bis 18-Jährigen Treffen mit kannte Erfahrung. Celine Jeschkeit (14), Binz: Freunden und nur 23 Prozent, dass sie dort etwas „Es ist für mich eine neue Erfahrung, digital un- lernen können.16 terrichtet zu werden, was ich persönlich nicht so gut finde. Im Klassenzimmer ist es jederzeit mög- lich, miteinander zu sprechen, Fragen zu stellen 12 Zit. nach Klaus Amberger, Schüler aus MV in der Corona- Krise: Viele vermissen Freunde und Schule, 2. 4. 2020, www.ostsee- und ein Feedback zu bekommen. Da das im Mo- zeitung.de/Mehr/Meinung/Kommentar/Schueler-aus-MV-in-der- ment nicht möglich ist, ist es wichtig, in Kon- Corona-Krise-Viele-vermissen-Freunde-und-Schule. 13 Zit. nach Gerlinde Wicke-Naber, Homeschooling in der Corona-Krise. Die Schüler vermissen die Schule, 30. 3. 2020, 09 Vgl. Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Psychische www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.homeschooling-in-der-corona- Gesundheit von Kindern hat sich während der Corona-Pande- krise-die-schueler-vermissen-die-schule.e658f3ca-ef52-42b9- mie verschlechtert, 10. 7. 2020, www.uke.de/allgemein/presse/ 9bce-690e8ad9c4fa.html. pressemitteilungen/detailseite_96962.html. 14 Zit. nach Oliver Leiste, Lernen während der Coronak- 10 Vgl. Anna Quasdorf, 150 Mediziner warnen vor Folgen. rise: Wie Schüler die Schulen vermissen – und umgekehrt, Erschreckende Studie veröffentlicht: Corona-Krise macht Kinder 14. 5. 2020, www.mdr.de/sachsen-anhalt/wie-schueler-die- krank, 22. 8. 2020, www.ruhr24.de/-13864278.html. schulen-vermissen-100.html. 11 Zu den Begrifflichkeiten „Homeschooling“, „Fernunterricht“, 15 Vgl. Marcus Spittler, Corona – Eine Generationenfrage?, 2020, „Distanzlernen“ und weiteren siehe Detlef Fickermann/Benjamin www.tui-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/10/2020_10- Edelstein, „Langsam vermisse ich die Schule …“ Schule während Corona-Eine-Generationenfrage-Beitrag-Marcus-Spittler-WZB.pdf. und nach der Corona-Pandemie, in: Die Deutsche Schule Beiheft 16 Vgl. Jürgen Zinnecker et al., null zoff & voll busy. Die erste 16/2020, S. 9–33. Jugendgeneration des neuen Jahrhunderts, Opladen 2004. 30
Schule APuZ Während die Erfahrungsberichte typische Lernenden wünschten sich für künftigen Fernun- Stimmungen im „Lockdown“ wiedergeben, kon- terricht häufigeres Feedback, mehr Videokonfe- zentrierten sich die schulbezogenen Studien vor al- renzen und Erklärvideos sowie eine bessere Or- lem auf das Lernen im Fernunterricht. Danach habe ganisation.21 Expert* innen gaben Hinweise für die Krise bestehende Bildungsungleichheiten ver- eine Verbesserung des häuslichen Lernens für schärft. Schereneffekte werden vor allem auf fehlen- Lehrkräfte, Eltern und Bildungsadministration.22 de Kompetenzen zum selbstgesteuerten Lernen und Als zweites Zwischenfazit ist festzustellen, zur Selbstorganisation des Tagesablaufes zurückge- dass Schüler*innen ihre Freunde, ihre Klasse und führt, was wiederum mit fehlenden Entwicklungs- Lehrkräfte vermisst haben. In den Schulstudi- möglichkeiten in benachteiligten Familien zusam- en kommt das jedoch kaum vor. Diese konzen- menhängt.17 Besonders große Herausforderungen trieren sich auf mangelnden Wissenszuwachs und werden für Schulen in „sozialen Brennpunkten“ auf sich verschärfende Ungleichheiten, während und bei Schüler*innen mit sonderpädagogischem mögliche Verluste an sozialem Lernen sowie die Förderbedarf diagnostiziert. sozialkommunikativen Bedürfnisse der Schüler* Die Lernzeit habe sich, Elternbefragungen innen meist außen vor bleiben. Schule erscheint zufolge, von 7,4 auf 3,6 Stunden halbiert; umge- als reine Unterrichtsanstalt, die Wissen zu ver- kehrt sei die Zeit mit Computer, Fernsehen und mitteln habe. Angesichts scheinbar zunehmen- Handy von 4 auf 5,1 Stunden angestiegen. Neben der Probleme infolge der Corona-Krise stellt Wissenslücken wurde auch eine Vertrauenslücke sich die Frage nach Defiziten im sozialen Um- konstatiert, da die Hälfte der Kinder nie Online- gang und entsprechenden Konsequenzen umso Unterricht und nie ein persönliches Gespräch mit dringender.23 einer Lehrkraft in dieser Zeit gehabt hätte.18 Auch wurden die Folgen der verminderten Lernzeit für WOZU IST DIE SCHULE DA? das Erwerbseinkommen und den künftigen Ar- beitsmarkterfolg berechnet.19 Im Unterschied zu Dieser Kontrast von im „Lockdown“ erlebter den Eltern schätzen die Lehrkräfte den Fernun- Bedeutung von Schule als sozialkommunika- terricht so ein: Etwa ein Drittel hätten zu sämt- tiver Ort einerseits und der Fokussierung auf lichen Schüler*innen Kontakt gehalten, die Hälf- Schulleistungen andererseits führt zur Frage, te hätte einen Großteil erreicht, nur drei Prozent welche Leitbilder von Schule in der Gesellschaft hätten keinen Kontakt gehabt. Die Mehrheit be- existieren und wozu Schule eigentlich da ist – fürchtet, dass der Einfluss des Elternhauses auf eine Frage, die seit Längerem diskutiert wird. In die schulischen Leistungen zugenommen habe. der Schultheorie ist Konsens, dass Schule ver- Zwei Drittel der Schulen hatten für den Fernun- schiedene gesellschaftliche Funktionen zu er- terricht kein Gesamtkonzept, bei digital gestütz- füllen hat, die ein Spannungsfeld bilden:24 die tem Lernen bestehe großer Nachholbedarf.20 Die Enkulturationsfunktion, die in die Kultur und Sinnsysteme einführt; die Qualifikationsfunkti- 17 Vgl. Stefan Huber/Christoph Helm, Lernen in Zeiten der on, die auf berufsrelevante Fähigkeiten zielt; die Corona-Pandemie. Die Rolle familiärer Merkmale für das Lernen Allokationsfunktion, die über Prüfungen unter- von Schüler*innen: Befunde vom Schul-Barometer in Deutsch- schiedliche Berufslaufbahnen zuweist; und die land, Österreich und der Schweiz, in: Die Deutsche Schule Beiheft 16/2020, S. 37–60. Integrationsfunktion, die über die Vermittlung 18 Vgl. Ludger Wößmann et al., Bildung in der Coronakrise: Wie haben die Schulkinder die Zeit der Schulschließungen ver- 21 Vgl. Albrecht Wacker/Valentin Unger/Thomas Rey, „Sind bracht, und welche Bildungsmaßnahmen befürworten die Deut- doch Corona-Ferien, oder nicht?“ Befunde einer Schüler*innen schen? Ifo Institut, Ifo Schnelldienst 9/2020, www.ifo.de/DocDL/ befragung zum „Fernunterricht“, in: Die Deutsche Schule Beiheft sd-2020-09-woessmann-etal-bildungsbarometer-corona.pdf. 16/2020, S. 79–94. 19 Vgl. Ludger Wößmann, Folgekosten ausbleibenden Lernens: 22 Vgl. beispielsweise Olaf Köller et al., Pädagogische und Was wir über die Corona-bedingten Schulschließungen aus der For- didaktische Anforderungen an die häusliche Aufgabenbearbei- schung lernen können, Ifo Schnelldienst 6/2020, www.ifo.de/DocDL/ tung, in: Die Deutsche Schule Beiheft 16/2020, S. 163–174. sd-2020-06-vorab-woessmann-corona-schulschliessungen.pdf 23 Vgl. Alexander Kissler, Rektorin einer Berliner Grundschule 20 Vgl. Birgit Eickelmann/Kerstin Drossel, Schule auf Distanz. schlägt Alarm: Die Bedingungen nach den Corona-Schließun- Perspektiven und Empfehlungen für den neuen Schulalltag. Eine gen seien „absolut furchtbar“, 13. 10. 2020, www.nzz.ch/ld. repräsentative Befragung von Lehrkräften in Deutschland, Mai 1581404. 2020, www.vodafone-stiftung.de/wp-content/uploads/2020/05/ 24 Vgl. Helmut Fend, Neue Theorie der Schule, Wiesbaden Vodafone-Stiftung-Deutschland_Studie_Schule_auf_Distanz.pdf. 2006, S. 49 ff. 31
APuZ 51/2020 von Werten und Normen die gesellschaftspoli- Leistung, Selbstwertgefühl und soziale Empa- tische Ordnung stabilisieren und zur Demokra- thie umfasst.27 tisierung der Gesellschaft beitragen soll. Mit- Die Berichte über vermisste Rückmeldungen unter wird noch die Funktion als Treffpunkt und mangelnde Lernmotivation verdeutlichen, für die Peergroup hinzugezählt. Gerade letz- dass Lernen vor allem ein sozialer Prozess ist, der tere wurde von den Schüler*innen im „Lock- von der unmittelbaren Interaktion lebt. Gerade down“ als besonders bedeutsam erlebt, wurden der junge Mensch braucht für seine Entwicklung doch vor allem die Peers vermisst. Insofern ist das Gegenüber und die Gruppe als Spiegelung Schule der beste Platz, sich mit Freund*innen und Anreiz. Digitalisierung und Fernunterricht zu treffen. können die direkte Begegnung nicht ersetzen. Die Vor dem Hintergrund der skizierten Befund- Bedeutung der Schule und Schulklasse als soziales lage wird die These vertreten, dass sich durch die System, der Lehrer-Schüler-Beziehung sowie der Corona-Krise die Spannung zwischen den Funk- Peerkultur für das Gelingen des Bildungs- und tionen von Schule weiter verschärft hat: Die Dis- Erziehungsauftrages ist belegt.28 Auch in der Ge- kussionen um die Abschlussprüfungen sowie um walt- sowie der Gesundheitsforschung erweisen verminderte schulische Leistungen zeigen, dass sich das Schul- beziehungsweise Klassenklima als der Fokus auf der Allokations- und die Qualifi- wichtige Faktoren.29 kationsfunktionen liegt, während die Legitima- In den vergangenen Jahren wurden immer tionsfunktion, insbesondere die Werte- und De- wieder Visionen von Schulen entwickelt: vom mokratiebildung, außen vor blieb. Somit wurden „Gemeinsamen Haus des Lernens“ (1995) über die in den Bildungs- und Erziehungszielen for- „Bildung neu denken“ (2003) bis zum „New mulierten personalen und sozialen Kompeten- Learning“ (2020). Der Bildungsforscher Hans zen nur sehr eingeschränkt gefördert. Ausdruck Brügelmann hat ein Bild von Schule als Ort der dieser Schieflage ist die Wahrnehmung der Kin- Begegnung von Generationen und von Kulturen der und Jugendlichen vornehmlich als Leistungs entworfen, die die Aufgabe hat, gemeinsame Ori- träger* innen und die weitgehende Negierung entierungen zu entwickeln, die trotz aller Ver- ihrer sozialkommunikativen sowie Partizipati- schiedenheit tragfähig sind. Im Unterschied zur onsbedürfnisse. Auch unsere Studien belegen PISA-Debatte, die den Blick verengt hätte, setzt diese Schieflage. So nehmen Lehrkräfte Mob- er auf Selbst- und Mitbestimmung, Partizipation bingfälle vor allem durch ihre „Leistungsbril- und die Vorbereitung der Schüler*innen auf ihre le“ wahr, was eine konstruktive Konfliktlösung Rolle als Bürger*innen in der Demokratie.30 An- erschwert.25 gesichts der Polarisierung in der Gesellschaft und Das Auseinanderfallen zwischen dem funkti- der Anfälligkeit auch Jugendlicher für Rechtspo- onalen und dem sozialen System von Schule führt pulismus und Verschwörungsmythen ist die Dis- nach dem Sozialpädagogen Lothar Böhnisch zu einem „Anomieproblem“, dessen Kennzeichen 27 Vgl. Helmut Fend, Der Umgang mit Schule in der Adoleszenz. die Trennung von Schüler*innenrolle und Schü Entwicklungspsychologie der Adoleszenz in der Moderne, Bd. IV, ler*innensein sei.26 Während bei Letzterem der Bern 1997. 28 Vgl. z. B. Walter Herzog, Schule und Schulklasse als soziale junge Mensch als Ganzes gesehen wird, wird er Systeme, in: Rolf Becker (Hrsg.), Lehrbuch der Bildungssoziologie, bei der Schüler*innenrolle auf das Funktionie- Wiesbaden 2009, S. 155–194; Birte Knierim/Diane Raufelder/ ren im System Schule reduziert. Auch der Pä- Alexander Wettstein, Die Lehrer-Schüler-Beziehung im Span- dagoge Helmut Fend unterscheidet verschiede- nungsfeld verschiedener Theorieansätze, in: Psychologie in ne Systeme von Schule – das Funktionssystem Erziehung und Unterricht 1/2017, S. 35–48. 29 Vgl. Wolfgang Melzer et al., Gewaltprävention und der Leistungserbringung, der sozialen Akzep- Schulentwicklung, Bad Heilbrunn 20112; Bilz et al. (Anm. 25); tanz und das Selbstsystem – und plädiert für eine Sebastian Wachs et al., Mobbing an Schulen, Stuttgart 2016; „ganzheitliche“ Persönlichkeitsentwicklung, die Wilfried Schubarth, Gewalt und Mobbing an Schulen, Stuttgart 20204; Nancy John/Ludwig Bilz, Kinder- und Jugendgesundheit in Brandenburg. Ergebnisse der HBSC-Gesundheitsstudie 2018 25 Vgl. Ludwig Bilz et al., Gewalt und Mobbing an Schulen, im Auftrag der WHO, Lengerich 2020. Bad Heilbrunn 2017. 30 Vgl. Hans Brügelmann, Die Schule als Sozialisationsinstanz 26 Vgl. Lothar Böhnisch, Schule als anomische Struktur, in: oder: Was lernen junge Menschen in der Schule und was au- Wilfried Schubarth/Wolfgang Melzer (Hrsg.), Schule, Gewalt ßerhalb?, in: Imbke Behnken/Jane Mikota (Hrsg.), Sozialisation, und Rechtsextremismus, Opladen 1993, S. 147–158. Biografie und Lebenslauf, Weinheim–München 2009, S. 90–109. 32
Schule APuZ kussion um Partizipation, Werte- und Demokra- nikativen Bedürfnisse zu fördern und An- tiebildung längst überfällig.31 sätze des sozialen und Demokratie-Lernens Die Corona-Krise, so das dritte Zwischenfa- auszubauen. Die Facetten des Sozialen sind zit, hat die soziale Schieflage des Systems Schule vielfältig und reichen von der Beziehungs- offengelegt, einschließlich der Vernachlässigung und Schulkultur bis zur Architektur. Der des sozialen Systems von Schule. Eine Verbes- Beitrag der Digitalisierung hingegen ist hier serung der sozialen Qualität von Schule könnte begrenzt. auch die Bildungsungleichheiten vermindern hel- fen. Reformorientierte Schulen und Schulpreis- 3. Die schulbezogenen Corona-Studien fokus- träger-Schulen zeigen, wie das gelingen kann.32 sieren auf den Fernunterricht. Wichtig wäre aber auch, die Entwicklung sozialer und de- SCHULE ALS SOZIALEN mokratierelevanter Kompetenzen zu unter- UND DEMOKRATISCHEN ORT suchen und zu fördern und außerschulische GESTALTEN Lernorte und Akteur*innen einzubeziehen. Aus dem Dargelegten lassen sich fünf Punkte re- 4. Für eine praxistaugliche Lehrkräftebildung sümieren beziehungsweise ableiten: heißt das, die sozialen Interaktionen zu professionalisieren und der Werte- und De- 1. Kinder und Jugendliche sind von der Co- mokratiebildung mehr Bedeutung beizu- rona-Krise in mehrfacher Hinsicht betrof- messen, einschließlich der Prävention von fen: Ihre Freiräume, Entwicklungsmög- Gewalt, Mobbing, Extremismus und Hate lichkeiten und sozialen Beziehungen sind Speech.33 eingeengt, hinzu kommen psychische Be- lastungen und Gefährdungen des Kindes- 5. Die Politik sollte erkennen, dass Schulen wohls. Eine „Generation Corona“ könnte systemrelevant sind, nicht nur für den Wirt- die Folge sein. Dies steht im Kontrast zur schaftsstandort, sondern auch langfristig für öffentlichen Debatte, bei der sie oft nur als den Erhalt der Demokratie und das Überle- Leistungsträger*innen oder exzessive Party ben der Menschheit. Eine Krise ist bekannt- gänger*innen vorkommen. lich auch eine Chance für Selbstreflexion und Neuanfang. 2. Kinder und Jugendliche haben in der Co- rona-Krise die Schule als sozialen Ort, als Ort der Begegnung mit ihren Freunden und Lehrkräften vermisst. In Entscheidungs- prozesse an ihren Schulen wurden sie nicht einbezogen. Grund genug, die auch durch den PISA-Boom vernachlässigten sozialen Dimensionen von Schule (wieder) zu entde- cken, die Partizipations- und sozialkommu- 31 Vgl. Wilfried Schubarth, Mehr Demokratie wagen? Demo- kratiebildung in der (Corona)Krise, in: Schulmanagement, Juni 2020, S. 8–11, ders./Christina Gruhne/Birgitta Zylla, Werte ma- chen Schule. Lernen für eine offene Gesellschaft, Stuttgart 2017. 32 Siehe z. B. die Initiativen BeziehungsWeise der Breuninger- Stiftung und die Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Für Anregungen und Recherchen danke ich Beziehungen. Alexander Wettstein, Sophia Bock und Luise Rosinski. 33 Vgl. das Modellprojekt des Deutschen Forums Kriminalprä- vention (DFK) „Prävention und Intervention bei Mobbing“ (PRIMO), WILFRIED SCHUBARTH ein Basiscurriculum für Lehramtsstudierende. Vgl. auch Wilfried ist Professor für Erziehungs- und Sozialisationsthe- Schubarth, Lehrerbildung in Deutschland – sieben Thesen zur Diskussion, in: ders./Sylvi Mauermeister/Andreas Seidel (Hrsg.), orie am Department Erziehungswissenschaften der Studium nach Bologna. Befunde und Positionen, Potsdam 2017, Universität Potsdam. S. 127–136. wilschub@uni-potsdam.de 33
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