Leben & Wohnen - miteinander füreinander - Immobilienbeilage - Leben & Wohnen

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Leben & Wohnen - miteinander füreinander - Immobilienbeilage - Leben & Wohnen
Leben & Wohnen
Immobilienbeilage
Samstag/Sonntag, 1./2. Februar 2020

                                                              Heute:
                                                            Neues
                                                         der Möbe von
                                                                 lmesse
                                                              Köln

miteinander füreinander
               Wohnen für alle, mitten im Ort:
        Ein Projekt in Andelsbuch zeigt, wie das geht.
Leben & Wohnen - miteinander füreinander - Immobilienbeilage - Leben & Wohnen
4 Leben & Wohnen                                                                  Samstag/Sonntag, 1./2. Februar 2020
                                                                                             Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                        Samstag/Sonntag, 1./2. Februar 2020
                                                                                                                        Vorarlberger Nachrichten                                                                                                                                       5
                                                                                                                                                                                                            ZWISCHEN Gebäuden ist nicht „Restfläche“, sondern Freiraum.
                                                                                                                                                                                                            Der wurde hier sehr bewusst gestaltet, mit hoher Aufenthaltsqualität
                                                                                                                                                                                                            für alle. Mauern oder Zäune gibt es nicht. Eine sanfte Zonierung ergibt sich
                                                                                                                                                                                                            durch Hecken und Sträucher. Ansonsten herrscht Offenheit, Durchblick
                                                                                                                                                                                                            und freie Bewegung.

                                                                                                                                                                                                            NEBEN den Wohnhäusern gibt es auf einer eigenen Grundparzelle das
                                                                                                                                                                                                            Gemeinschaftshaus, einen gemeinsam genutzten Obst- und Gemüsegarten
                                                                                                                                                                                                            und für jede Wohneinheit ein Hochbeet. Auch Salat und Kräuter für die
                                                                                                                                                                                                            Küche des „miteinander füreinander“ gedeihen hier.

                                                                                                                                                                                                                                                VOR dem Eingang zum „miteinander
                                                                                                                                                                                                                                                füreinander“, wo die Gemeinde zeitge-
                                                                                                                                                                                                                                                mäßes, altersgerechtes Wohnen anbie-
                                                                                                                                                                                                                                                tet. Die Grundrisse in diesem und in allen

                                                                                                                        Q
                                                                                                                                                                                                                                                vier Häusern variieren je nach Bedarf.

        miteinander füreinander
                                                                                                                                   uadratischer Grundriss,     sentliches Element sozialer Ver­        Der Gemeinde gehört das nord­            Sie sind aber alle über Eck organisiert.
                                                                                                                                   symmetrische Fassa­         sorgung an idealer Stelle ins Orts­   westliche Objekt. Wohnen mit               Das bringt mehr Luft und Licht, macht
                                                                                                                                   den, überhöhte Form,        gefüge integriert wird. Zweitens      Unterstützung, Begleitung oder             die Räume interessant und angenehm.
                                                                                                                                   oft ein Zeltdach – in der   verfolgt die Konzeption der drei      Betreuung wird hier angeboten.
                                                                                                                                   Wälder Bautradition         weiteren, privaten Wohngebäude        „Betreubares Wohnen“ greift zu
                                                                                                                        waren diese Merkmale Gebäuden          das sinnvolle, am Gemeinwohl          kurz. Es ist ein umtriebiges, viel­
                 Ein Artikel bietet eigentlich zu wenig Platz für all das,                                              von besonderem Rang vorbehal­          orientierte Ziel, Bebauung dort       seitig genutztes Haus, wie beim
       was die Wohnanlage mitten in Andelsbuch zum Vorzeigeprojekt macht.                                               ten: Gemeindeamt, Pfarrhaus,           zu verdichten und unterschied­        Rundgang mit Architekt Klaus
                                                                                                                        Schule. Nun gibt es mitten in An­      liche Generationen und Lebens­        Metzler, der gemeinsam mit
   Sie ist Beispiel für sinnvolle Verdichtung im Dorfkern, ein vorbildlicher Beitrag                                    delsbuch gleich vier neue Häuser,      modelle dort zusammenzubrin­          Werner Krismer für das Gesamt­
  zum Thema Wohnen im Alter und gibt eine Ahnung davon, wie sich das Konzept                                            die sich ähnlich aus der Masse he­
                                                                                                                        ben. Im Gegensatz zu den typolo­
                                                                                                                                                               gen, wo es der Gemeinde guttut:
                                                                                                                                                               mitten im Zentrum. Die Gebäude
                                                                                                                                                                                                     projekt verantwortlich zeichnet,
                                                                                                                                                                                                     deutlich wird: „Die klassische
  „sozialer Wohnbau“ überwinden ließe, um einer Idee vom gemeinschaftlichen,                                            gischen Vorfahren repräsentieren       sind nicht gerade klein, aber sie     Betreuungssituation wollten wir
 guten Leben Platz zu machen, die das eigentliche Ziel allen Planens und Förderns,                                      sie weder Amt noch Würdenträ­
                                                                                                                        ger. Die Sonderstellung gebührt
                                                                                                                                                               stehen mit ihrem Programm am
                                                                                                                                                               richtigen Fleck, in einer Dichte,
                                                                                                                                                                                                     vermeiden“, sagt er, „wir wollten
                                                                                                                                                                                                     Leben im Haus.“ Schon das Fo­
                         allen Bauens und Gestaltens sein sollte.                                                       dem Ensemble trotzdem. Erstens,        die ins Kerngebiet passt. Sie sind    yer im Erdgeschoß strahlt diese
                                                                                                                        weil mit dem Haus „miteinan­           außerdem so durchlässig gesetzt,      Lebendigkeit aus. Innenfenster
                             Autor: Tobias Hagleitner | Fotos: Benno Hagleitner                                         der füreinander“ ein betreubares       dass genug Platz bleibt für attrak­   bringen Naturlicht ins Treppen­
                                                                                                                        Wohnangebot der Gemeinde zur           tive Blickachsen und Wegverbin­
                                                                                                                        Siedlung dazugehört, also ein we­      dungen.                                        FORTSETZUNG auf Seite 6
Leben & Wohnen - miteinander füreinander - Immobilienbeilage - Leben & Wohnen
6 Leben & Wohnen                                                                                              Samstag/Sonntag, 1./2. Februar 2020
                                                                                                                         Vorarlberger Nachrichten
                                                                                                                                                      Samstag/Sonntag, 1./2. Februar 2020
                                                                                                                                                      Vorarlberger Nachrichten                                                                                                                                         7
FORTSETZUNG der Geschichte miteinander füreinander von Seite 5

                                                                                                                   „Wir müssen die
                                                                                                                    Wohnformen
                                                                                                                      fürs Alter
                                                                                                                   neu definieren.“
                                                                                                                        Werner Schedler
                                                                                                                     Bauherr und Bewohner

                                                                                                                                                           2                                                                                                   3

                                                                                                                    Tagesbetreuung und Mittagstisch
                                                                                                               1    nehmen jene in Anspruch,
                                                                                                              die selbstständig außerhalb wohnen,
                                                                                                              hier aber Austausch und Unterstützung
                                                                                                     1        finden. Wer im Haus wohnt, ist
                                                                                                              selbstverständlich auch willkommen.

       Eine Baukulturgeschichte von
                                                                        haus und gewähren Einblick in         sind es zwei Einheiten mit je 75
       Das vai ist die Plattform für Architektur, Raum und              die anschließenden Räume: links       m2 und im Dachgeschoß gibt es
       Gestaltung in Vorarlberg. Neben Ausstellungen und                neben dem Eingang die Koor­           eine ergänzende Kleinwohnung
       Veranstaltungen bietet das vai monatlich öffentliche             dinationsstelle für alle Anliegen     für Kurzzeitnutzung nach Bedarf,
       Führungen zu privaten, kommunalen und gewerblichen
                                                                        im und ums Haus, geradeaus der        zum Beispiel für Angehörige.
       Bauten. Mehr unter Architektur vor Ort auf www.v-a-i.at
                                                                        Saal. Hier gibt es Tagesbetreuung       Die Idee von Gemeinschaft
       Mit freundlicher Unterstützung durch                             für interne wie externe Gäste, mit­   und Durchmischung wurde nicht
                                                                        tags kommen Schulkinder zum           auf das „betreubare“ Haus be­                4                                                                                      5
                                                                        Essen. Gekocht wird in der haus­      schränkt. Bauträger beziehungs­
       Daten und Fakten                                                 eigenen Küche. Das kluge Nut­         weise Bauherr Werner Schedler
                                                                        zungskonzept wurde von einer          war das auch für den Rest der                  Der große Gemeinschaftsraum              Ein Blick ins Treppenhaus. Die           „Mit einfachen Mitteln eine schöne        Bauträger und Bauherr Werner
       Ensemble	          Haus „miteinander füreinander“
                           (Betreubares Wohnen), 3 nachbarschaft-       eigenen Projektgruppe erarbei­        Anlage wichtig, die komplett im
                                                                                                                                                       2     ist unterteilbar. Daneben gibt es    3   farbigen Flächen sind die Rück-      4   Gestaltung“, war das Motto der        5   Schedler, Koordinatorin „mitein-
                           liche Wohnhäuser, 1 Gemeinschaftshaus;       tet, geleitet von den Architekten     Rahmen des geförderten Wohn­            einen Ruheraum und einen Multifunkti-      wände der Postkästen für die einzelnen   Architekten. Die Möbel sind allesamt      ander füreinander“ Verena Marxgut,
                                                                                                                                                      onsraum im Foyer. Das Raumangebot          Wohneinheiten im Haus. Der leicht gelb   Wälder Qualitätshandwerk. Die             Architekt Klaus Metzler und der Autor
                           Andelsbuch                                   Christian Feldkircher und Albert      baus, also nach engen Kosten-           ist also flexibel für verschiedenste       gefärbte, sandgestrahlte Beton wirkt     waschbaren Lampenschirme sind von         lachen aus einem Spätsommertag in
       Bauherrschaft       Gemeinde Andelsbuch und beo projekt,        Moosbrugger (alias firm), Spezi­      und Bauvorgaben, realisiert wur­
                            Andelsbuch                                                                                                                Nutzungen.                                 angenehm natürlich, lehmartig.           der Grazer Designerin Barbara Stölzl.     den kalten Februar herein.
                                                                        alisten für Bauherrenberatung in      de. So gibt es einen gemeinsamen
       Architektur 	Arbeitsgemeinschaft Krismer/Metzler,
                            Wien/Andelsbuch, www.klausmetzler.eu        diesem Bereich. Als Nutzerin und      Garten und rückenfreundliche
       Fachplanung          Konzept Betreubares Wohnen: firm           damit Expertin für das geeignete      Hochbeete, n denen jede einzelne
                             Feldkircher und Moosbrugger ZT, Lustenau   Raumprogramm war die Haus­            Wohneinheit Anteil hat. Von der
                             und Sozialausschuss der Gemeinde;          leiterin Verena Marxgut von An­       Bewohnerschaft der vier Häuser
                             Kunst am Bau: ONA B., Wien                 fang an dabei: „Es war wertvoll,      wird zudem ein eigenes Gemein­
       Eröffnung           5/2018
                                                                        dass alle, die hier arbeiten, bei     schaftshaus betrieben. Es gibt da
       Grundstücksfläche	5579 m²
       Nutzflächen	4504 m² (davon Gemeinschaftshaus
                                                                        der Entwicklung involviert wa­        einen Pizzaofen, einen lauschi­
                             247 m²; zzgl. Tiefgarage 1555 m²)          ren“, zeigt sie sich sehr zufrieden   gen Dachboden als Indoor-Spiel­
       Bauweise: Verputzter Ziegelbau (Gemeinschaftshaus:               mit dem Prozess und vor allem         platz für die Kinder, Waschküche
       Holzbau); Teils Vorhangfassade Fichte; Fenster: Weißtanne;       mit dem Ergebnis und begleitet        und Werkstatt im Keller. Schedler
       Böden: Geschliffener Estrich, Türen: Eiche; Möbel: Eiche,        uns hinauf in den ersten Stock.       wohnt auch selbst in einem der
       Ahorn; Heizung über Wärmepumpe mit Tiefenbohrung                 Ein im Kern weitgehend offener        Häuser: „Es geht darum, dass die
       unterstützt durch Photovoltaik
                                                                        Grundriss bietet eine gemütliche      Leute eine Möglichkeit haben für
       Energiekennwert 32–35 kWh/m² im Jahr (HWB)
       Ausführung (Auswahl): Baumeister: Oberhauser & Sched-            Gemeinschaftswohnung für sechs        Austausch und Geselligkeit. Dazu
       ler, Andelsbuch; Zimmerer: dr’holzbauer, Andelsbuch und          Personen, wobei es den Architek­      müssen wir aber die herkömmli­
       Gerhard Berchtold, Schwarzenberg; Elektro: Willi, Andels-        ten gelungen ist, die umgebenden      chen Wohnformen aufbrechen“,
       buch; Sanitär und Heizung: Siegfried Steurer, Andelsbuch;        Einzelapartments durch raffinier­     meint er mit Blick aufs Wohnen
       Dachdecker: Peter Felder, Andelsbuch; Spenglerei: Siegfried      te Zonierung nicht als „Pflege­       im Alter, auf das Problem der
       Kramser, Egg; Schlosserei: Felder und Simeoni, Andelsbuch;                                                                                                                                                                                                                         Das hochattraktive Gemeinschafts-
                                                                        zimmer“, sondern als vollwertige      Vereinzelung und die damit ver­                                                                                                                                        6
       Fensterbau: Arnold Feurstein, Bizau; Sonnenschutz: Manfred                                                                                                                                                                                                                         haus mit anschließendem
                                                                        Wohnung im Miniformat auszu­          bundenen Kosten: „Wir können                                                                                                                                          Gewächshaus wird rege genutzt für
       Immler, Andelsbuch; Innentüren: Bereuter, Lingenau;
       Estrich: Vigl & Strolz, Schoppernau; Holzböden: Raum &           bilden. Im Geschoß darüber sind       nicht erwarten, dass die jüngeren                                                                                                                                     Feiern aller Art. Bei schlechtem Wetter
       Zeit, Andelsbuch; Möblierung: Fechtig, Andelsbuch                vier Kleinwohnungen mit je 50 m2      Generationen das in der jetzigen             6                                                                                                                        ist der Raum vor allem bei den Kindern
                                                                        untergebracht. Im dritten Stock       Form weitertragen.“                                                                                                                                                   als Extraspielzimmer beliebt.
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