Lehrerhandreichung Grundschulaktion "Space Seeds"
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Inhaltsverzeichnis Hintergrund und Ziel des Wettbewerbs____________ 4 Bezug zu Lehr- und Bildungsplänen_______________ 5 Inhaltliche Bedeutung: Biodiversität und Raumfahrt _____________________ 6 Didaktischer Kommentar________________________ 7 Überleitung und Hinweise zur Projektarbeit _______ 10 Hinweise zur Pflanzaktion ______________________11 Bild: AdobeStock/Floydine 3
Hintergrund und Ziel des Wettbewerbs Seit jeher ist der Mensch neugierig. Insbesondere Kinder besitzen Was ist biologische Vielfalt? Warum brauchen wir diese Vielfalt? den Drang, zu entdecken, zu lernen und zu forschen. Sowohl die Und wie kann die Raumfahrt beim Schutz der Biodiversität helfen? Natur um uns herum als auch die Ferne des Weltraums und die Die Antworten darauf werden erarbeitet und die SuS auf das Experi- Luft- und Raumfahrt wirken in großem Ausmaß faszinierend. mentieren und Forschen vorbereitet. Dadurch werden sie selbst zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, den Forschenden von Das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und morgen. Raumfahrt (DLR) stattete den ESA-Astronauten Alexander Gerst mit In einem Blindversuch untersuchen die SuS die Wildblumensamen, fast zwei Kilogramm Samenmischungen aus, die mit ihm zusammen die ausschließlich auf der Erde waren und die „Space Seeds“, die als Teil der Mission „horizons“ auf der Internationalen Raumstation bei ihrem Aufenthalt auf der ISS komplett anderen Bedingungen (ISS) waren. ausgesetzt waren. Die Grundschulaktion „Space Seeds – Weltraumblumen beobach- Die Mitmachaktion lehrt nicht nur, wie wir unsere Biodiversität auf ten“ für Schülerinnen und Schüler (SuS) der dritten und vierten der Erde beobachten, untersuchen und schützen können, sondern Klasse soll zum Forschen und Experimentieren anregen und auch, warum dies für zukünftige Missionen der Raumfahrt notwen- gleichzeitig das Bewusstsein für Biodiversität und den Schutz dig ist, denn nur da, wo Pflanzen sind, kann der Mensch leben. unseres Planeten aufbauen und stärken. Bezug zu Lehr- und Bildungsplänen Das Schülerheft hat als Themenschwerpunkte die Biodiversität und auch in den Richtlinien und Lehrplänen für den Primarbereich, ge- Raumfahrt und ermöglicht den SuS erste Erfahrungen mit echter nauer die Stufen drei und vier, des Unterrichtsfaches Sachkunde zu Forschung und eigenem Experimentieren. Es beschäftigt sich mit der finden sind. So werden den SuS durch das Erkunden, Beobachten Biodiversität, ihrer Bedeutung für unseren Planeten, verschiedenen und Untersuchen ihrer Umgebung und den anschließenden Aus- Forschungsmethoden und Schutzmaßnahmen. tausch darüber neue Möglichkeiten und Methoden aufgezeigt, Un- tersuchungen zu planen und durchzuführen, Beobachtetes einzuord- Das zugehörige Lehrerheft gibt Ihnen dementsprechend einen nen und neue Erkenntnisse zu kommunizieren und zu sichern. Durch Überblick über die Lerninhalte des Schülerheftes. Es beinhaltet Hin- die Analyse, den Vergleich und das Sortieren erlernen sie außerdem, tergrundinformationen zur Rolle der Biodiversität, verschiedenen Ordnungsvorstellungen und naturwissenschaftliche Modelle und Forschungsmethoden, dem Rückgang der Artenvielfalt und der Ab- Muster zu erkennen. Darüber hinaus wird das Verständnis von biolo- nahme der Biodiversität sowie Schutzmaßnahmen. Des Weiteren gischen und ökologischen Zusammenhängen gestärkt und so eine werden Lernziele der einzelnen Themenbereiche sowie mögliche Grundvoraussetzung dafür geschaffen, dass sich Verantwortungsbe- Impulsfragen und Hinweise zu den Aufgaben und Experimenten wusstsein und Achtung im Umgang mit der Natur und den verschie- des Schülerheftes vorgestellt. denen Lebewesen entwickeln können. Das Niveau ist stets so ange- Bild: ESA setzt, dass kein Vorwissen vorausgesetzt wird und Sie die Materialien Das Schülerheft lässt sich in den Sachkundeunterricht integrieren. flexibel im Unterricht einsetzen können. Die Aufgaben sind an Kompetenzschwerpunkte angelehnt, die so 4 5
WAT T E NM E Didaktischer Kommentar Mögliche Impulsfragen (1) • Welche Lebewesen erkennt Ihr? Wo leben sie? Warum wohl? • Was ist eine Pflanze? Und was ist ein Tier? Das Schülerheft setzt sich mit folgenden Inhalten auseinander: • Wo auf unserer Erde ist die Artenvielfalt besonders hoch? Biodiversität und ihre Bedeutung aktuelle Forschungsansätze, zu • Wo ist sie sehr gering? Habt Ihr Ideen warum das so ist? denen unter anderem auch die Raumfahrt und die weltraumge- • Was ist eine Art? stützte Erdbeobachtung zählen, Rückgang der Biodiversität und der Was ist ein Lebensraum? Was ist ein Ökosystem? Artenvielfalt sowie Schutzmaßnahmen, um die biologische Vielfalt zu erhalten. In den einzelnen Kapiteln erhalten die SuS entspre- chende Hintergrundinformationen und werden über kleine Aufga- ben, Rätsel und Versuche zum entdeckenden Lernen angeregt. Das Forscherauftrag 1 letzte Kapitel zeigt Möglichkeiten auf, wie man den Schutz der Bio- (Seite 6/7) diversität in den Alltag integrieren kann. Außerdem werden tolle Lösung Bastelanleitungen gegeben, mit denen man ebenfalls einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten und bei der Umsetzung 1) Ökosystem Küste mit Möwe und Dünengras gleichzeitig die eigenen motorischen und instrumentellen Fähigkei- ten ausbauen kann. Als Einstieg in die Thematik und zur Veran- schaulichung der Vielfältigkeit des Lebendigen werden Bilder von zahlreichen unterschiedlichen Lebewesen – von Bakterien bis zum riesigen Blauwal – genutzt. Die Annäherung an das komplexe The- 2) Ökosystem See mit Stockente und Seerose ma der Biodiversität wird so von dem den SuS bereits Bekannten her vollzogen. Biodiversität? Was ist denn das? (1) Der Begriff der Biodiversität wird definiert und die drei Säulen der 3) Ökosystem Regenwald mit Lianen und Pfeilfrosch Biodiversität, die genetische Vielfalt, die Artenvielfalt und die Öko- systemvielfalt genauer betrachtet. Über das Zusammenfügen ver- schiedener Ökosysteme wird eine Verbindung zwischen den an un- terschiedliche Bedingungen angepassten Arten und ihren Lebens- räumen hergestellt und die Bedeutung des Zusammenspiels der drei 4) Ökosystem Gebirge/Alpiner Raum mit Steinbock und Edelweiß Bereiche der Biodiversität so greifbarer. Lernziele: Die SuS lernen, was Biodiversität ist und welche Bereiche zu ihr gehören. Sie lernen außerdem, was ein Ökosystem ist und er- Inhaltliche Bedeutung: fahren etwas darüber, wie eng die verschiedenen Bereiche der Bio- diversität miteinander verknüpft und auch voneinander abhängig Bilder: AdobeStock, 123RF Biodiversität und Raumfahrt sind. Das Bild, das die SuS von Lebewesen haben, wird erweitert und ihr Blick für die Vielfältigkeit des Lebendigen geöffnet. Die pro- Mögliche Impulsfragen (2) gnostizierte Artenvielfalt und deren unterschiedliche Verteilung wird • Was mögt Ihr an der Natur? vorgestellt. Die SuS lernen außerdem zu vergleichen, Unterschiede • Wo erlebt Ihr Biodiversität? Die Biodiversität ist in den vom Menschen vielfach überprägten tung der Biodiversität für uns Menschen bewusst, gewinnt der zu erkennen und Zusammengehöriges zu verbinden. • Was würdet Ihr vermissen, wenn es weniger Landschaften stark gefährdet. Natürliche Lebensräume gehen durch Schutz der Biodiversität einen hohen Stellenwert. Doch das Ökosys- Tierarten gäbe? Industrie, Urbanisierung und Landwirtschaft verloren und die geneti- tem Erde ist komplex und seine Teilräume stehen in einem ständigen _______________________________________________________ • Wer isst wen oder was? sche Vielfalt, die Artenvielfalt und die Ökosystemvielfalt werden im- Austausch miteinander. Effektiver Schutz sollte deshalb am besten • Was zeigt ein Nahrungsnetz? mer geringer. Auch der anthropogene Klimawandel führt zum Rück- grenzübergreifend und als Lebensraum- und Artenschutz gestaltet Und warum ist Biodiversität wichtig? (2) gang der Biodiversität. Durch die verhältnismäßig schnell eintreten- werden. Eine Aufgabe, die sich nur mit Hilfe der Raumfahrt und der Die Bedeutung der Biodiversität und die Verbindung der einzelnen • Was in Eurer Frühstücksdose gäbe es nicht, wenn es keine Insekten gäbe? de Veränderung des Klimas verändert sich unser Planet und seine weltraumgestützten Erdbeobachtung realisieren lässt. Durch die Ökosysteme zu dem großen Ökosystem Erde werden erläutert. Da- Ökosysteme. Viele Arten, die über Millionen von Jahren evolviert Fernerkundung unseres Planeten ist das Monitoring der Biodiversi- bei wird der Fokus zunächst auf die Bedeutung der biologischen • Gäbe es Dein Lieblingsessen, wenn es keine Insekten gäbe? Wieso ist das so? und an ihre Habitate angepasst sind, sind deshalb gefährdet. Dabei tät auf globaler Ebene möglich. Zum ersten Mal haben Wissen- Vielfalt für die Menschen gelegt und im Zuge dessen auch die Pho- sind die Biodiversität und intakte Ökosysteme für den Menschen un- schaftler die Möglichkeit, die Erde als Ganzes zu beobachten und tosynthese, die Bestäuberleistung verschiedener Insekten und die abdingbar! Denn ein Großteil der menschlichen Aktivitäten ist eng können auch dort forschen, wo sie aus finanziellen oder politischen ökonomische Bedeutung der Biodiversität skizziert. Anschließend an die Biodiversität geknüpft. Die Vorteile, die uns die Natur und die Gründen sonst kaum forschen könnten. Der Biodiversitätsschutz wird am Beispiel von Nahrungsnetzen und Schlüsselarten auch die Tipp zu Forscherauftrag 2 Biodiversität bereitstellen, werden oft unter dem Begriff der Ökosys- kann genau wie die heutige Raumfahrt nur international erfolgen. Bedeutung der Biodiversität für die Tierwelt deutlich gemacht. Eventuell fällt es manchen SuS schwer, die Aufgabe ohne Hilfs- temdienstleistungen zusammengefasst. Dazu zählen die Bereitstel- Zeitgleich zur internationalen Zusammenarbeit ist es ebenfalls wich- mittel zu bewältigen. Kleine Zettel können dann leicht Abhilfe lung von frischer Luft und sauberem Wasser, die Bestäubung von tig, in der breiten Bevölkerung ein Bewusstsein für die Rolle der Bio- schaffen. Die SuS können die Art, die sie gewählt haben, damit Nutzpflanzen durch Insekten, die Reproduktion von Fischpopulatio- diversität zu schaffen. verdecken und anhand der Pfeile schauen, welche Arten durch das nen als Nahrungsmittel und das Bereitstellen einer Umwelt, die auch Verschwinden der von ihnen gewählten Art beeinflusst werden. Geben Sie Hilfestellung mit Nachfragen wie: Wenn … verschwin- als Erholungsort genutzt werden kann. Macht man sich die Bedeu- det, gibt es dann mehr oder weniger von ...? 6 7
Lernziele: Die SuS lernen die Bedeutung der Biodiversität für Biodiversität in Gefahr! (5) Mögliche Impulsfragen (3) Menschen und Tiere kennen. Sie verstehen, dass die Ökosysteme Die Biodiversität nimmt ab und der Grund ist der moderne Mensch. Mögliche Impulsfragen (4) • Kommen auf der Erde überall dieselben Pflanzen- zusammenhängen und das System Erde als ein großes Ökosystem Durch Verstädterung und konventionelle Landwirtschaft schrumpfen • Was glaubt Ihr, warum man Weltraumforschung nicht und Tierarten vor? einfach auf der Erde betreiben kann? betrachtet werden kann. Sie lernen außerdem, dass die Gründe die Lebensräume der verschiedensten Lebewesen auf kleine • Welche Tier- und Pflanzenarten kennt Ihr, die nicht für die Wichtigkeit der Biodiversität unterschiedlich sind und von Inseln zwischen vom Menschen überprägten Naturräumen zusam- • Wie stellt Ihr Euch das Leben im Weltraum/auf einem ande- bei uns leben/wachsen? ren Planeten vor? Was braucht Ihr/brauchen Pflanzen, um Erholungsmöglichkeiten bis zur Ökonomie reichen. Sie lernen auch, men. Doch der Verlust der Ökosysteme und der Rückgang der • Warum kommen in anderen Regionen der Welt an einem solchen Ort leben zu können? dass Pflanzen Photosynthese betreiben und der Atmosphäre da- genetischen Vielfalt und der Artenvielfalt wird auch durch den andere Tier- und Pflanzenarten vor als bei uns? • Warum ist es sinnvoll, in einigen Situationen bemannte durch Kohlenstoffdioxid entziehen und Sauerstoff für andere Lebe- anthropogenen Klimawandel herbeigeführt. Am Beispiel der Wild- oder unbemannte Raumfahrt einzusetzen? • Wie viele unterschiedliche Lebensräume kennt Ihr? wesen bereitstellen. blumen wird erläutert, dass der Erhalt der biologischen Vielfalt nur • Welche unterschiedlichen Tiere/Pflanzen aus dem • Was sind die Vorteile der bemannten/unbemannten Raum- gelingen kann, wenn die Lebensräume und die Arten umfassend fahrt? Lebensraum Wald/Wiese/Gewässer etc. kennt Ihr? _______________________________________________________ geschützt werden. • Warum leben in unterschiedlichen Ökosystemen verschiedene Pflanzen und Tiere? Forschen wie die Profis … so arbeiten die Wissen- Lernziele: Die SuS lernen, dass die biologische Vielfalt abnimmt Mögliche Impulsfragen (5) schaftler (3) und der Grund für deren Rückgang der Mensch ist. Sie erfahren, • Kennt Ihr Gewächshäuser? Wisst Ihr, wie sie funktionieren? Bis heute findet ein Großteil der Biodiversitätsforschung durch klas- wie der moderne Mensch seine Umwelt beeinflusst und verstehen, • Wie funktioniert der Klimawandel? sische quantitative Untersuchungen statt. Dabei werden insbeson- dass die Vernichtung von Lebensräumen durch Verstädterung, In- • Reicht es aus, nur einzelne Tierarten zu erhalten? Sind dere die Parameter Artendichte, Häufigkeitsverteilung von Arten, dustrie und Landwirtschaft, aber auch der menschengemachte Kli- manche Lebewesen unwichtig? Tipp zu Forscherauftrag 4 Seltenheit, verwandtschaftliche Vielfalt, funktionelle Diversität und mawandel für den Rückgang der Artenvielfalt verantwortlich sind. • Warum sind verschiedene Lebensräume so wichtig? Der Forscherauftrag, also das gesamte Experiment, soll als damit einhergehende Ökosystemleistungen, bedrohte Arten, nicht Sie lernen an beispielhaften Beziehungen zwischen verschiedenen • Was hat das mit Biodiversität zu tun? Blindversuch durchgeführt werden. Die Lehrerinnen und Lehrer einheimische Arten und Nutzwert für den Menschen erhoben und Lebewesen außerdem, dass ein Schutz der biologischen Vielfalt sowie die SuS wissen vorab nicht, in welches Versuchsfeld sie die • Wie beeinflussen wir die biologische Vielfalt durch unser somit auch qualitative Ergebnisse erzielt. nicht partiell erfolgen kann, sondern Lebensräume und Tier- und normalen Wildblumensamen und in welches sie die Space Seeds alltägliches Verhalten? Forschung und Experimente sind eng aneinandergekoppelt. Die Pa- Pflanzenarten geschützt werden müssen. einpflanzen. Dadurch wird der Einfluss von Erwartungen und • Was haben Kühe mit dem Klimawandel zu tun? Verhaltensweisen, die durch diese Information ausgelöst würden, rameter, die dabei untersucht werden, sind von besonderer Bedeu- • Warum ist der Klimawandel menschengemacht? eliminiert. Die Samenpäckchen sind daher in unterschiedlichen tung, um die Ergebnisse besser verstehen zu können. Durch die _______________________________________________________ Farben markiert. Durchführung eines eigenen Experimentes kommen die Kinder mit dem Thema Experimentieren in Kontakt. So können wir die Biodiversität schützen Im Alltag können wir selbst die biologische Vielfalt durch umwelt- Forscherauftrag 5 Lernziele: Die SuS erfahren, wie die Wildblumensamen für das For- freundliches Verhalten schützen. Verschiedene Impulse werden (Seite 21) Tipp zu Forscherauftrag 4 schungsprojekt richtig anzupflanzen sind und wie sich ein Teil der gegeben und die Verantwortung für sich und seine Umwelt, an- Die Samen eignen sich zur Anlage einer kleinen Blumen- Arbeit des Naturfilmers Jan Haft gestaltet. knüpfend an Konsumverhalten, Transportmöglichkeiten und Müll- Lösung wiese oder eines Beetes (ca. 1 Quadratmeter). Sie erfahren ebenso, dass es neben der Beobachtung auch wichtig vermeidung greifbar und realisierbar gemacht. Anhand verschie Industrie, Landwirtschaft, Klimawandel, Methan, Zur Vorbereitung der SuS auf das Experimentieren kann vorab ist, Forschung in Form von Experimenten zu betreiben. Sie lernen, dener Bastelideen wird der Bann des Passiven gebrochen und der Kohlenstoffdioxid, Auto, Flugreisen ein kurzes Test-Experiment mit Kressesamen im Klassenzimmer wie sie selbst im Bereich der Biodiversität forschen können und was Weg zum aktiven (Mit)Gestalten seiner Umwelt geebnet. erfolgen. bei einem Experiment zu beachten ist. Dazu lernen sie die wichtigs- Y L Q J S A N N K K F H E J D C K A ten Parameter für das Pflanzenwachstum kennen und können ihre Lernziele: Die SuS lernen, dass auch individueller Handlungsspiel- N A L X H F T E R H J Z E Y X M O R Fähigkeiten des Experimentierens testen. raum zum Schutz der Biodiversität besteht und sie durch Müllver- C Q T P M W J B U I V W F D K F H I _______________________________________________________ meidung und -trennung, eine umweltfreundliche Ernährung und die H P S L M M R F R O B X A I A Q L Y Wahl umweltfreundlicher Transportmöglichkeiten, wie dem Fahrrad, T U S E D J O W U U G Y S J H S E P Rätsel (Seite 19) Biodiversität und Weltraum – wie passt das denn zusammen? (4) einige Schutzmöglichkeiten einfach in ihren Alltag integrieren kön- nen. Außerdem lernen sie, wie man Samenbomben macht und ein B D U L A N D W I R T K V C R J T S C H A F A A O W E G Y M S T S N L H Lösung Biodiversitätsforschung kann auf viele verschiedene Arten aus dem Insektenhotel baut. Dabei arbeiten und erschaffen sie nicht nur et- R Y M T X Y K G V N M X N F I O T V Weltraum betrieben werden. Die Beobachtung der Erde und Experi- was mit ihren eigenen Händen, sondern erlernen und erleben auch, C N K L H C Z T U K W Y U L G M O V 2 5 mente im Weltraum sind dabei nur Teile davon. Daher spielen die dass sie ihre Umwelt aktiv mitgestalten können. B Q H M B A K N R D X A R U O L F S R A U M S T A T I O N unterschiedlichen Bedingungen auf der Erde, im Weltall und auf an- P H V E P M X B D G B U U G K I F S deren Planeten eine wichtige Rolle in der Biodiversitätsforschung. P P B T K P M C O I H T A R U B D P S Dabei werden zwei große Fragestellungen verfolgt: 1. Wie kann uns E D N H T L L O O M C O I E P A I H Raumfahrt helfen, unsere Biodiversität zu untersuchen und zu T schützen? 2. Wie kann uns Biodiversität bei zukünftigen Missionen W J I A K T X H O S Q T Q I H M O H 1 V D I N K L Z J H V R N H S F M X G W E L T R A U M im Weltall helfen? N A G E Y R C M M M R U I E F Z I K O Lernziele: Die SuS lernen verschiedene Formen der Biodiversitäts- K K L I U M A W A N D E L N N C R D I 4 F H F I W L F D I N D U S T R I E forschung aus dem Weltraum kennen. Zusätzlich erfahren sie etwas F E R N E R K U N D U N G über die Parameter, die sich auf die Pflanzen auswirken und warum A dieses Thema für die Raumfahrt Relevanz besitzt. 3 Damit einhergehend werden grundlegende Informationen über die Tipp zu Forscherauftrag 6 M O N D L A N D U N G Raumfahrt gelehrt. Die Unterschiede zwischen bemannter und un- Für die Standortbedingungen der Insektenhotels können im T bemannter Raumfahrt werden für die SuS dargelegt. Klassenverband zunächst Ideen gesammelt werden. Es empfiehlt sich, eine Checkliste zu erstellen, die dann in Kleingruppen auf dem Schulhof (wenn dort eine Anbringung erlaubt und gewünscht ist) oder einzeln als Hausaufgabe zu Hause abgearbeitet werden kann. 8 9
Überleitung und Hinweise zur Projektarbeit Hinweise zur Pflanzaktion Zum Abschluss der Mitmachaktion wird eine Überleitung zur Vorab können sich die SuS darauf vorbereiten und sich überlegen, Wildblumensamen „Space Seeds“ 3. Nun muss das Saatgut an der Oberfläche festgedrückt werden, Projektarbeit und zum Wettbewerb hergestellt. Als Nachweis der auf welche Parameter oder Arten sie achten möchten. Beispielswei- Bei den Blumensamen der Space Seeds handelt es sich um einen damit es nicht durch Regen oder Wind verloren geht und damit Aktion und zur Teilnahme am Wettbewerb „Space Seeds – Welt- se können sie auf verschiedene Insekten, mit oder ohne Flügel, Rau- Schmetterlings- und Wildbienensaum. Die Mischung besteht aus die Samenkörner durch den Bodenkontakt Wasser aus der Erde raumblumen beobachten“ sollen ein Poster oder eine Collage mit pen oder Asseln achten oder aber sich auf Bäume, Blütenfarben 90 Prozent Wildblumen und berücksichtigt in besonderem Maße aufnehmen, quellen und schließlich keimen können. Bildern und Beschreibungen der Forschertätigkeit der SuS einge- oder Blattformen fokussieren. Besonders auffällige Merkmale sowie die Ansprüche von Wildbienen und Schmetterlingen. Die 10 Pro- 4. Für die benötigte Feuchtigkeit des Beetes sorgt nun die Bewässe- reicht werden. die Häufigkeit der Arten sollten sich die SuS während der Beobach- zent Untergräser dienen als Futterpflanzen für Schmetterlingsrau- rung. Nehmen Sie dafür besser geringere Wassermengen und tung notieren. pen. Da sie von Frühjahr bis Herbst blühen, sorgen sie für einen gießen Sie erneut, sobald der Boden das Wasser aufgenommen Lernziele: Das Ziel der Grundschulaktion und des damit einherge- wertvollen Lebensraum und bieten kontinuierliche Sammelquellen hat. henden Wettbewerbs „Space Seeds – Weltraumblumen beobach- Fernerkundung durch Satellitenbild oder topografische Karte für Bienen, Schmetterlinge und Co. Nachdem sich der Saum entwi- 5. N ach der Aussaat beginnt für Sie und die SuS die schwierigste ten“ ist der erste Kontakt der SuS mit dem Thema Forschen und Ex- Um die räumliche Orientierung der SuS zu stärken, können LuL eine ckelt hat, genügt ein einmaliger Schnitt im Spätherbst oder Früh- Zeit: das Warten, denn Wachstum braucht Zeit! Werden Sie nicht perimentieren in Kombination mit Biodiversität und Raumfahrt. Zu- topografische Karte oder ein Luftbild der Schule, des Schulhofes jahr zur Pflege. Das Saatgut sollte bis zur Aussaat kühl und trocken ungeduldig, wenn sich mehrere Wochen nichts auf Ihrer Ansaat- nächst wird verdeutlicht, was die biologische Vielfalt bedeutet und und der Umgebung ausdrucken. Die SuS können daraufhin dort die gelagert werden. fläche regt. Die Saat keimt erst nach 3–6 Wochen auf feuchtem welchen Wert diese für uns und unseren Planeten aufweist. Sie ler- Orte einzeichnen, an denen sie zuvor die Biodiversität untersucht Boden. nen, dass auch mit Hilfe der Raumfahrt auf diverse Weise die Biodi- haben und an welchem Standort sich die Probefläche zur Aussaat versität untersucht werden kann und warum dies auch für zukünfti- der Wildblumensamen befindet. Der Standort und die Umweltbe- Wie werden Wildblumen richtig ausgesät? Die Keimung hängt von Temperatur und Feuchtigkeit ab. Bis zum ge Langzeitmissionen der Raumfahrt von großer Wichtigkeit ist. Die dingungen dort sind ebenfalls ein interessanter Aspekt, der auf dem Ideal ist eine Aussaat in den Monaten März und April, da die Wild- Schuljahresende werden voraussichtlich erste Blattrosetten erkennbar SuS setzen sich mit dem Versuchsaufbau auseinander und stellen Poster berücksichtigt werden kann. blumenarten etwa vier bis fünf Wochen durchgehende Feuchtigkeit sein sowie Blüten von einjährigen Pflanzen (z. B. Klatschmohn und Thesen auf, welchen Einfluss die Bedingungen auf der Erde und im benötigen, um den Keimungsprozess zu starten. Kornblume). Da das Saatgut viele zwei- und mehrjährige Arten ent- Weltall auf Pflanzen haben. hält, lohnt es sich, das Forschungsprojekt im Folgejahr weiter zu be- 1. Bevor die Wildblumensamen ausgesät werden können, muss das obachten, da der Saum erst dann seine volle Blütenpracht entfaltet. Postergestaltung Beet vorbereitet werden. Dazu muss das Beet von anderen Pflan- Werkzeuge zen und Wurzeln befreit und der Boden aufgelockert werden. Wir Für die Gestaltung des Posters zur Einreichung als Nachweis Naturbeobachtung mit Notizblock, Stift und Lupe raten zu einer Aussaat in einem Beet im Freien. Nur wenn es nicht der Aktion sind den SuS keine Grenzen gesetzt. Ob Collagen, Pflanzen und Tiere kennenzulernen und zu beobachten, ist auch im anders möglich ist, sollten Kübel zur Aussaat benutzt werden. Fotos, Texte, Zitate, Bilder oder Ähnliches – es ist fast alles nahen, natürlichen Umfeld möglich. Zur eigenständigen Beobach- 2. Anschließend werden die Blumensamen breitwürfig auf der erlaubt. Lediglich das Format darf DIN A1 nicht überschrei- tung benötigen die SuS lediglich Schreibmaterial, gegebenenfalls Fläche ausgebracht. Wenn möglich, durchmischen Sie das Saat- ten. Natürlich kann das Plakat auch nach wissenschaftlichen auch Malutensilien. Im Schulgarten, auf dem Schulhof oder in nahe- gut mit trockenem Sand im Verhältnis 1:10, um die Ansaatmen- Kriterien konzipiert werden. Dabei ist es notwendig, eine gelegenen öffentlichen grünen Bereichen wie Wäldern oder Stadt- ge gleichmäßig verteilen zu können. Achtung: Die Wildblumen These oder Fragestellung mit auf dem Poster unterzubringen. parks können sich die SuS auf die Lauer legen und Pflanzen und dabei obenauf säen und nicht in den Boden einarbeiten, da sie Nach welcher Methode die Forschenden vorgegangen sind Tiere, die sie dort vorfinden, beschreiben oder abzeichnen. Insekten Licht zum Keimen benötigen. (Blindstudie) und welche Materialien verwendet wurden, wie Bienen, Ameisen, Hummeln und Käfer lassen sich ebenso gut kann an dieser Stelle ebenfalls eingebracht werden. Und nicht wie Pflanzen beobachten. zu vergessen sind selbstverständlich die Ergebnisse, die die SuS herausgefunden haben, um das Poster zu komplettieren. Bild: AdobeStock/ Christian Schwier 10 11
Lehrerhandreichung Grundschulaktion „Space Seeds“_D_01/2020 Das DLR im Überblick Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Es betreibt Forschung und Entwicklung in den Schwerpunkten Luftfahrt, Raum- fahrt, Energie und Verkehr sowie in den Querschnittsbereichen Sicherheit und Digitalisierung. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundes- regierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem sind im DLR zwei Projektträger zur Forschungsförderung angesiedelt. Global wandeln sich Klima, Mobilität und Technologie. Das DLR nutzt das Know-how seiner 47 Forschungsinstitute, um Lösungen für diese gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Heraus- forderungen zu entwickeln. 8.600 Mitarbeitende im DLR haben eine gemeinsame Mission: Wir erforschen Erde und Sonnensystem und entwickeln Technologien für eine nachhaltige Zukunft. So tragen wir dazu bei, den Wissens- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Impressum Herausgeber: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) Raumfahrtmanagement | Innovation & Neue Märkte Schul- und Jugendprojekte Anschrift: Königswinterer Straße 522–524 53227 Bonn Autoren: Johanna Hemp, Ruhr-Universität Bochum Sarah Sticksel, Ruhr-Universität Bochum Jun.-Prof. Dr. Andreas Rienow, Ruhr-Universität Bochum Beratend: Kerstin Bachmann, Grundschulrektorin (i. R.) Gestaltung: CD Werbeagentur GmbH www.cdonline.de Druck: M+E Druckhaus www.me-druckhaus.de DLR.de Bilder DLR (CC-BY 3.0), soweit nicht anders angegeben. Nachdruck nur mit Zustimmung des Herausgebers.
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