Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Leistungsbericht &
Wissensbilanz 2014
Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Leistungsbericht
& Wissensbilanz
2014
der Universität
Wien
Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Verzeichnis der
                                                                                                     Wissensbilanz-
    Inhalt                                                                                           Kennzahlen
    Vorwort                                       5   9. Nationale Kooperationen            130   1A	Intellektuelles Vermögen –                        2.A.9	Anzahl der ordentlichen Studierenden mit
                                                                                                         Humankapital                                            Teilnahme an internationalen Mobilitäts-
    1. Strategische Entwicklung der Universität 8    10. Bibliothekswesen                   136   1.A.1 Personal                                33            programmen (Incoming)                   121
    1.1 Umsetzung des Entwicklungsplans und                                                         1.A.2	Anzahl der erteilten Lehrbefugnisse 		         2.A.10 Studienabschlussquote                    96
         der Leistungsvereinbarung 2013-2015      9   11. Bauwesen                           142          (Habilitationen)                       34
    1.2 Inneruniversitäre Zielvereinbarungen    12                                                 1.A.3	Anzahl der Berufungen an die                   2.B	Kernprozesse – Forschung und
                                                       12. Preise und Auszeichnungen         146                                                              Entwicklung/Entwicklung und
                                                                                                            Universität                            36
    2. Aufbauorganisation und Organe            16   12.1 Preise und Auszeichnungen für                                                                      Erschließung der Künste
                                                                                                     1.A.4 Frauenquoten                           108
                                                             WissenschafterInnen              146                                                         2.B.1	Personal nach Wissenschaftszweigen
                                                                                                     1.A.5	Lohngefälle zwischen Frauen und
    3. Qualitätssicherung und                         12.2 Auszeichnungen für Studierende   151                                                                (in Vollzeitäquivalenten)               34
                                                                                                            Männern                               110
        Qualitätsmanagement                      26                                                                                                       2.B.2	Doktoratsstudierende mit Beschäfti-
                                                       13. Rechnungsabschluss 2014            158                                                                gungsverhältnis zur Universität         64
    4. Personalentwicklung und                                                                      1.B	Intellektuelles Vermögen –
                                                       13.1 Überblick über den                           Beziehungskapital
        Nachwuchsförderung                       32         Rechnungsabschluss 2014          158                                                         3.A	Output und Wirkungen der Kern-
                                                                                                     1.B.1	Anzahl der Personen im Bereich des
    4.2 Nachwuchsförderprogramme                 42   13.2 Rechnungsabschluss 2014                                                                            prozesse – Lehre und Weiterbildung
                                                                                                            wissenschaft­lichen Personals mit einem
    4.3 Vereinbarkeit von Beruf und Familie     48         der Universität Wien             168                                                         3.A.1 Anzahl der Studienabschlüsse            90
                                                                                                            mindestens 5-tägigen Auslands-
                                                                                                            aufenthalt (Outgoing)                  122    3.A.2	Anzahl der Studienabschlüsse in der
    5. Forschung und Entwicklung                52   14. Anhang                             190                                                                Toleranzstudiendauer                   92
                                                                                                     1.B.2	Anzahl der Personen im Bereich des
    5.1 Drittmittelprojekte                      52                                                                                                       3.A.3	Anzahl der Studienabschlüsse mit Aus-
                                                                                                            wissenschaft­lichen Personals mit einem
    5.2 Doktoratsausbildung                      59                                                        mindestens 5-tägigen Aufenthalt                       landsaufenthalt während des Studiums  123
    5.3 Forschungsplattformen                    64                                                        (Incoming)                             122
    5.4 Forschungsinvestitionen                  68                                                                                                       3.B    utput und Wirkungen der
                                                                                                                                                                 O
                                                                                                     1.C	Intellektuelles Vermögen –                             Kernprozesse – Forschung und
    6. Studium, Lehre und Weiterbildung         74                                                      Strukturkapital                                        Entwicklung/Entwicklung und
                                                                                                     1.C.1	Anzahl der in aktive Kooperationsverträge            Erschließung der Künste
    6.1 Studienangebot                          75
                                                                                                             eingebundenen Partnerinstitutionen/           3.B.1	Anzahl der wissenschaftlichen Veröffent­-
    6.2 Studienbeginn, Studienzulassung und
                                                                                                             Unternehmen                           127           lichungen des Personals                  66
         Anzahl der Studierenden                 76
                                                                                                     1.C.2 	Erlöse aus F&E-Projekten in Euro        53   3.B.2	Anzahl der gehaltenen Vorträge bei
    6.3 Serviceleistungen für Studierende       85
                                                                                                     1.C.3 	Investitionen in Infrastruktur im                    wissenschaftlichen Veranstaltungen       66
    6.4 Barrierefrei Studieren                   88
                                                                                                             F&E-Bereich                             69   3.B.3	Anzahl der Patentanmeldungen,
    6.5 Studienabschlüsse und Berufseinstieg    90                                                                                                             Patenterteilungen, Verwertungs-Spin-
    6.6 Weiterbildungsangebot                    98                                                                                                             offs, Lizenz-, Options- und Verkaufs-
                                                                                                     2.A	Kernprozesse – Lehre und
    6.7 Investitionen in Studium und Lehre     100                                                      Weiterbildung                                          verträge                             114
                                                                                                     2.A.1	Zeitvolumen des wissenschaftlichen/
    7. Universität und Gesellschaft            104
                                                                                                            künstlerischen Personals im Bereich
    7.1 Gleichstellung und Diversität          104                                                        Lehre in Vollzeitäquivalenten            84
    7.2 Wissenschaft und Wissensvermittlung                                                         2.A.2 Anzahl der eingerichteten Studien         75
         für Kinder                             111
                                                                                                     2.A.3	Durchschnittliche Studiendauer in
    7.3 Unternehmensgründung                    113                                                        Semestern                                94
    7.4 Universitäts-Sportinstitut              115                                                 2.A.4	BewerberInnen für Studien mit beson-
    7.5 Alumniverband                           116                                                        deren Zulassungsbedingungen              79
                                                                                                     2.A.5 Anzahl der Studierenden                   80
    8. Internationalität und Mobilität         120
                                                                                                     2.A.6	Prüfungsaktive Bachelor-, Diplom- und
    8.1 Mobilitätsprogramme                     120                                                        Masterstudien                            84
    8.2 Internationale Kooperationen und                                                            2.A.7	Anzahl der belegten ordentlichen
         Netzwerke                              124                                                        Studien                                  82
    8.3 Neue universitäre Partnerschaften      126                                                 2.A.8	Anzahl der ordentlichen Studierenden mit
    8.4 Kongressmanagement für die                                                                         Teilnahme an internationalen Mobilitäts-
         internationale Scientific Communitiy   127                                                        programmen (Outgoing)                   121

2                                                                                                                                                                                                                3
Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Vorwort

    Wir stellen die Fragen. Seit 1365.

    Der vorliegende Leistungsbericht und die Wissens-     Die Universität Wien öffnet dazu ihre Türen, um
    bilanz 2014 bieten einen eindrucksvollen Über-        neue Einblicke in den Universitäts-Alltag zu geben.
    blick über die Entwicklungen und Zielsetzungen        Die Universität Wien will das Jahr 2015 für den
    der Universität Wien in Forschung, Lehre, Studium     Dialog mit der Gesellschaft nutzen und dabei aktiv
    und Administration.                                   kommunizieren, welchen Beitrag Forschung und
                                                          Lehre für die Zukunft unseres Landes leisten.
    Die positive Bilanz 2014 verdankt die Universität     Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und
    Wien ihren 9.700 MitarbeiterInnen in Forschung,       laden Sie ein, eine unserer zahlreichen Veranstal-
    Lehre und Administration. Die MitarbeiterInnen        tungen im Jubiläumsjahr zu besuchen!
    und deren Leistungen ermöglichen exzellente For-
    schungsergebnisse, steigende Drittmitteleinnahmen
    sowie ein vielfältiges und innovatives Studienange-   Heinz W. Engl
    bot für die rund 93.000 Studierenden. Leistungsbe-    Rektor
    richt und Wissensbilanz 2014 stellen die Bedeutung
    der Universität Wien für die Region Wien, für Ös-     Eva Nowotny
    terreich und für die Gesellschaft im Allgemeinen      Vorsitzende des Universitätsrats
    dar.

    Die Wissensbilanz 2014 erscheint im 650. Grün-
    dungsjahr unserer Universität.
    Das Jubiläumsjahr 2015 nutzt die Universität Wien
    in ganz besonderer Weise dafür, ihr Leistungsspek-
    trum zu präsentieren. Die Öffentlichkeit hat das
    ganze Jahr über die Gelegenheit, bei den zahlrei-
    chen Veranstaltungen unsere WissenschafterIn-
    nen und Lehrenden zu treffen. Aus der Geschichte
    der Universität Wien wissen wir, dass es Fragen der
    Grundlagenforschung sind, die zu bedeutenden
    und überraschenden Entwicklungen für vielfältigste
    Lebensbereiche führen. Unter den Wissenschaf-
    terInnen der Universität Wien aller Epochen gibt
    es große Vorbilder, die dazu ermutigen, Fragen zu
    stellen und mit den Antworten die Welt zu verän-      Informationen zur Universität Wien und zum
    dern – im Großen wie im Kleinen.                      Jubiläumsjahr online: www.univie.ac.at

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Walter Pohl
                 ist Professor für Geschichte des
           Mittelalters an der Universität Wien.
          2004 wurde er mit dem Wittgenstein-
            Preis ausgezeichnet, 2012 erhielt er
              den ERC Advanced Grant der EU.

    W     arum zerfallen Imperien, wie entstehen neue
          Völker und Staaten? Warum verändern sich
    Gesellschaften grundlegend? Historische Beispiele
    können uns helfen, solche Prozesse zu verstehen.
    Walter Pohl fragt, wie sich Identitäten herausbilden,
                                                            Werden
    verändern und wieder verschwinden können.
    Dadurch fällt es uns leichter, die Gegenwart zu         wir aus der
                                                            Geschichte
    verstehen und Tendenzen, die in die Zukunft
    führen, besser wahrzunehmen. Fragen, die uns
    gerade heute beschäftigen.

                                                            klug?
    Wir stellen die Fragen. Seit 1365.

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
rufen sowie die internationale Konkurrenzfähigkeit    Eine besondere Neuerung und auch Herausforde-
                                                                                                                                     in der Forschung, die sich eindrücklich in den 31     rung im Studienjahr 2014/15 war die Einführung
                                                                                                                                     ERC Grants widerspiegelt. Mit 9.700 Mitarbeiter-      des Lehramtsstudiums im Bologna-Studiensystem.
                                                                                                                                     Innen zählt die Universität Wien zu den größten       Parallel dazu liefen Abstimmungsgespräche mit Pä-
                                                                                                                                     Arbeitgebern in der Region. Die rund 6.900            dagogischen Hochschulen im Wiener Raum, um
                                                                                                                                     WissenschafterInnen machen sie zur größten For-       die Rahmenbedingungen für künftige Kooperati-
                                                                                                                                     schungs- und Bildungseinrichtung Österreichs.         onen festzulegen. In Vorbereitung sind zudem die
                                                                                                                                                                                           Masterstudien für den Lehramtsbereich, die plan-
                                                                                                                                     Gerade durch diese starke internationale Orientie-    mäßig mit dem Studienjahr 2015/16 in Kraft treten.
                                                                                                                                                                                           Im Oktober 2014 haben 1.944 Personen ein Lehr-

                     1. S trategische Entwicklung
                                                                                                                                     rung und Vernetzung bringt die Universität Wien
                                                                                                                                     wichtige Impulse in die Region. Die Universität       amtsstudium an der Universität Wien begonnen.
                                                                                                                                     Wien trägt so in vielfältiger Weise zur Entwick-      Während die Zahl der StudienbeginnerInnen insge-

                        der Universität
                                                                                                                                     lung der Gesellschaft bei. Im engeren Sinne über      samt 2014 bei 14.960 lag, haben 9.600 Studierende
                                                                                                                                     ihre Kernaufgaben durch die Generierung neuen         ihr Studium an der Universität abgeschlossen.
                                                                                                                                                                                                                                                  Gerade durch ihre
                                                                                                                                     Wissens (Forschung) und durch dessen Vermitt-
                                                                                                                                                                                                                                                  starke internatio-
                                                                                                                                     lung (Aus- und Weiterbildung) sowie durch die in      Der Großteil der Studien ist inzwischen auf das        nale Orientierung
                                                                                                                                     diesem Zusammenhang geschaffenen Arbeits- und         europäische Studiensystem umgestellt. Die jeweils      und Vernetzung
                                                                                                                                     Studienplätze mit einer resultierenden Wertschöp-     auslaufenden Diplomstudien werden mit Begleit-         bringt die Univer-
                                                                                                                                     fung von rund EUR 1,1 Milliarden jährlich. Im wei-    maßnahmen unterstützt, dazu zählen u. a. Maß-          sität Wien wichtige
                                                                                                                                     teren Sinne durch den breiten Transfer von uni-       nahmen wie zusätzliche Gastprofessuren, ein ver-       Impulse in die
                                                                                                                                     versitärem Wissen in Gesellschaft und Wirtschaft.     mehrtes Lehrangebot in der Abschlussphase oder         Region.
                                                                                                                                     Ihren strategischen Zielsetzungen entsprechend        Unterstützungsangebote wie Schreibwerkstätten.
                     In der Leistungsvereinbarung sind Vorhaben und          nach Abschluss einer Qualifizierungsphase einen         wird die Universität Wien insbesondere ihr Jubilä-
                     Ziele sowie das Budget der Universität Wien für         unbefristeten Vertrag als „assoziierte/r ProfessorIn“   umsjahr dazu nutzen, um die „Wirkung von Uni-         Forschung
                     die Jahre 2013-2015 festgehalten. Die Leistungs-        an der Universität Wien. 2014 waren 71 Mitarbeiter-     versität“ sichtbar zu machen. Allen Veranstaltungen
                     vereinbarung ist zwischen dem Bundesministe-            Innen als AssistenzprofessorIn nach Kollektivver-       2015 ist eines gemeinsam: die Relevanz von For-       Für den Bereich der Forschung sind die im Ent-
                     rium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft         trag bzw. als assoziierte/r ProfessorIn an der Uni-     schung und Lehre für die Weiterentwicklung der        wicklungsplan festgehaltenen Instrumente wie For-
                     und der Universität Wien abgeschlossen. Die Leis-       versität Wien beschäftigt.                              Gesellschaft und die Bildung künftiger Generatio-     schungsplattformen bzw. Forschungszentren, aber
                     tungsvereinbarung legt den finanziellen Rahmen                                                                  nen zu vermitteln.                                    auch die Erweiterung der DoktorandInnenförde-
                     fest, Wichtiges kann in Angriff genommen werden,        Die Universität Wien beschäftigt als größte For-                                                              rung durch individuelle Maßnahmen von hoher
                     teilweise sind neue Initiativen möglich. Die finan-     schungs- und Bildungseinrichtung Österreichs ins-                                                             Relevanz.
In der Leistungs-    zielle Situation der Universität Wien ist auch im       gesamt 6.900 WissenschafterInnen, darunter rund         1.1 U
                                                                                                                                          msetzung des Entwicklungs-
vereinbarung sind    Jahr 2014 solide, auch wenn die Spielräume eng sind.    400 ProfessorInnen. 2014 berief die Universität             plans und der Leistungsverein-                    Die Gruppe der DoktorandInnen ist besonders
Vorhaben und
Ziele sowie das
                     Dies erfordert eine gute Planung und auch Pla-          Wien 25 ProfessorInnen neu und ernannte 9 asso-             barung 2013-2015                                  wichtig für die Entwicklung der Forschung an der
                     nungssicherheit. Vor diesem Hintergrund ist die         ziierte ProfessorInnen (vgl. Kapitel 4.1 Personal-                                                            Universität Wien. DoktorandInnen, die sich einem
Budget der Univer-
                     nächste Leistungsvereinbarung 2016-2018 von ent-        strukturentwicklung). Die Qualität der Berufungen       2014 stand einerseits im Zeichen der Umsetzung        Promotionsprojekt widmen, um in der Forschung
sität Wien für die
Jahre 2013-2015      scheidender Bedeutung.                                  ist entscheidend für die Zukunft von Forschung und      der aktuellen Leistungsvereinbarung 2013-2015,        tätig zu werden, werden deshalb durch besondere
festgehalten.                                                                Lehre. Ein wesentliches Kriterium bei der Beru-         andererseits erarbeitete die Universität Wien in      Maßnahmen gefördert (vgl. Kapitel 5.2 Doktorats-
                     Seitens der Studierenden ist die Nachfrage für ein      fungspolitik der Universität Wien ist die internatio-   Vorbereitung auf die nächste Leistungsvereinba-       ausbildung). Neben etablierten Fördermaßnahmen
                     Studium an der Universität Wien ungebrochen.            nale Orientierung: Bei 41 % der 2014 Berufenen lag      rung 2016-2018 den Entwicklungsplan Universität       wie den strukturierten Doktoratskollegs (z. B. im
                     30 % der Studierenden, die eine österreichische         der letzte Arbeitsort außerhalb des deutschsprachi-     Wien 2020.                                            Rahmen von FWF-DKs) und dem von der Uni-
                     Universität wählen, entscheiden sich für ein Studi-     gen Raums, 34 % kamen aus Deutschland und 24 %                                                                versität Wien 2013 neu geschaffenen Programm
                     um an der Universität Wien. Die Universität Wien        aus Österreich.                                         Studium und Lehre                                     uni:docs zur individuellen DoktorandInnen-För-
                     stellt sich der ihr vom Staat gestellten Aufgabe,                                                                                                                     derung eröffnete das Rektorat Ende 2013 eine er-
                     breite Bildung für eine Vielzahl von Studierenden       Die Realisierung von Chancengleichheit betrifft im      Die Universität Wien strebt danach, den Studieren-    gänzende, neue Förderschiene: die Vienna Docto-
                     zu vermitteln und zugleich in der internationalen       wissenschaftlichen Bereich insbesondere die Frau-       den bestmögliche Betreuungsverhältnisse zu bieten     ral Academies (VDA), deren erste Ausschreibungs-
                     Forschung konkurrenzfähig zu bleiben. Beides ist        enförderung. Im vergangenen Berichtsjahr betrug         und will das Studienangebot derart gestalten und      runde in einem zweistufigen Verfahren 2014 er-
                     eine ständige Herausforderung angesichts der im         der Frauenanteil bei den Berufungen 25 %, 2014 lag      entwickeln, dass die Vorteile des Bologna-Systems     folgte. Für 2015 ist die Einrichtung von bis zu acht
                     internationalen Vergleich knappen Finanzierung          der Anteil der Professorinnen bei 26 %, was einer       zur Geltung kommen. Studierende sollen an der         Vienna Doctoral Academies geplant.
                     und erfordert Effizienz und Effektivität in allen Be-   Verdoppelung des Prozentsatzes gegenüber 2007           Universität Wien verstärkt Angebote im Bereich
                     reichen.                                                entspricht.                                             der interdisziplinären Masterstudien vorfinden, so-   Das Instrument der Forschungsplattform dient zur
                                                                                                                                     dass nach dem Bachelor, direkt im Anschluss oder      Förderung besonders innovativer, fächerübergrei-
                     Um attraktiv für die „besten Köpfe“ auch unter dem      Internationale Reichweite ist eine ganz entschei-       nach erster Berufserfahrung, über den Master eine     fender Forschungsgebiete. Sie sind thematisch offen
                     wissenschaftlichen Nachwuchs zu sein, hat die Uni-      dende Dimension für die Universität Wien, die sich      individuelle Spezialisierung erfolgen kann. Bei-      und werden für die Dauer von drei Jahren mit
                     versität Wien in den vergangenen Jahren attraktive      als „Global University“ versteht. Wichtige Grad-        spiele dafür sind ein Masterstudium Environmen-       Option auf einmalige Verlängerung nach positi-
                     Doktoratsprogramme und ein Tenure-Track-Modell          messer dafür sind der Anteil der internationalen        tal Sciences nach dem Bachelorstudium Erdwis-         ver Zwischenevaluierung eingerichtet. Da 2014/15
                     entwickelt, das dazu beiträgt, dass junge Forscher-     Studierenden, der aktuell bei rund 27 % liegt, die      senschaften oder ein Masterstudium Internationale     einige Plattformen durch das Erreichen ihrer ma-
                     Innen ihre Zukunft besser und früher planen kön-        Leistung der Universität Wien, immer wieder hoch-       Entwicklung nach einem sozial- oder wirtschafts-      ximalen Förderdauer ablaufen, konnte 2014 eine
                     nen. Diese Laufbahnstellen ermöglichen ihnen            karätige WissenschafterInnen aus aller Welt zu be-      wissenschaftlichen Bachelor.                          weitere Ausschreibung innovativen und interdiszi-

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
plinären Forschungsvorhaben die Möglichkeit der         Wöbken vom Department für Mikrobiologie und
     Anschubförderung bieten. Die Einrichtung wird           Ökosystemforschung und Angela Hancock vom
     2015 erfolgen. Die ersten Forschungsplattformen         Department für Strukturbiologie und Computatio-
     wurden 2004/05 eingerichtet und im Rahmen wei-          nal Biology. Dagmar Wujastyk, Indologin und Ex-
     terer Ausschreibungsrunden, zuletzt im März 2012,       pertin für Geschichte der südasiatischen Medizin,
     ergänzt (Einrichtung 2013 bzw. 2014). Insgesamt         wechselt mit ihrem ERC Starting Grant, dotiert mit
     steht für die neuen Plattformen ein Budget von bis      EUR 1,4 Millionen, von der Universität Zürich an
     zu EUR 1,5 Millionen für die Laufzeit von drei Jah-     die Universität Wien. Anfang 2015 gingen drei ERC
     ren zur Verfügung. Die eingerichteten Forschungs-       Consolidator Grants an Wissenschafter der Uni-
     plattformen decken eine breite Palette an Fachbe-       versität Wien: Der an der Universität Wien tätige
     reichen von Migrations- bis zur Krebsforschung ab       Physiker Markus Aspelmeyer erhielt den Grant für
     (vgl. Kapitel 5.3 Forschungsplattformen).               sein Projekt „Quantum control of levitated massive
                                                             mechanical systems: a new approach for gravitati-
     Nach Abschluss der maximal 6-jährigen Förderung         onal quantum physics“, das sich mit der Entwick-
     können erfolgreiche Forschungsplattformen in For-       lung von Methoden zur Quantenkontrolle levitier-
     schungszentren überführt werden. Diese sind Sub-        ter massiver Objekte befasst. Christophe Erismann
     einheiten einer Fakultät oder eines Zentrums, wel-      kommt für sein ERC-Projekt „Reassessing Ninth
     che oder welches sich an der Finanzierung beteiligt.    Century Philosophy. A Synchronic Approach to
     Die Einrichtung erfolgt nach Vorlage eines interna-     the Logical Traditions“ von der École Pratique des
     tional zu begutachtenden Konzepts (inkl. Ressour-       Hautes Études Paris an die Universität Wien, wo er
     cen) durch die Leitung der Forschungsplattform,         bereits als Gastforscher tätig war. Sascha Martens,
     aus dem die Notwendigkeit der Verstetigung des          Biologe an den Max F. Perutz Laboratories, finan-
     Forschungsansatzes hervorgeht, durch Beschluss          ziert mit seinem ERC Consolidator Grant das For-
     des Rektorats nach Anhörung der Leitungen der           schungsprojekt „Molecular mechanisms of auto-
     betroffenen Fakultäten bzw. Zentren. Forschungs-        phagosome formation during selective autophagy“.
     zentren werden regelmäßig evaluiert und finan-          Martens wurde bereits 2010 mit dem ERC Starting
     zieren sich zu einem erheblichen Anteil aus Dritt-      Grant ausgezeichnet.
     mitteln. Sie werden längstens auf die Dauer des
     Beschäftigungsverhältnisses ihrer LeiterInnen ein-      Insgesamt gingen bisher 31 ERC Grants an Wis-          in laufenden Verhandlungen steht, ist der Neubau      Neue inhaltliche Akzente –
     gerichtet. 2014 nahm das erste Forschungszentrum        senschafterInnen der Universität Wien: 12 ERC          für die Lebenswissenschaften/Biologie im 3. Bezirk,   Universität Wien 2020
     an der Universität Wien seine Tätigkeit auf: Jenes      Advanced Grants, 14 ERC Starting Grants, 4 ERC         in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehenden                                                            In Vorbereitung auf
     für Human Rights, Anfang 2015 erfolgte die Ein-         Consolidator Grants und 1 ERC Proof of Concept         Vienna Biocenter.                                     In Vorbereitung auf die nächste Leistungsverein-    die nächste Leis-
     richtung des Center for Interdisciplinary Research      (vgl. Kapitel 5.1 Drittmittelprojekte).                                                                      barung 2016-2018 hat die Universität den Ent-       tungsvereinbarung
     and Documentation of Inner and South Asian Cul-                                                                Im Investitionsbereich steht die Universität vor      wicklungsplan Universität Wien 2020 erarbeitet.     2016-2018 hat die
     tural History (CIRDIS) als Forschungszentrum.           Entwicklung im Infrastrukturbereich                    großen Herausforderungen, da die Kosten für In-       Das Rektorat hat den Entwicklungsplan Universität   Universität den
                                                                                                                    standhaltung, Wartung, Sanierungen etc. aus dem       Wien 2020 im November 2014 beschlossen, am 23.      Entwicklungsplan
     Mit den Forschungs- und Lehrverbünden wurden            In ihrem Standortkonzept verfolgt die Universi-        Globalbudget zu tragen sind und die Basis für den     Jänner 2015 wurde dieser – nach einstimmiger po-    Universität Wien
     2013 im Rahmen der Neuerung des Organisations-          tät Wien insbesondere die Ziele einer Fokussierung     Sockelbetrag vor über 10 Jahren festgelegt wurde,     sitiver Stellungnahme des Senats – vom Universi-    2020 erarbeitet.
     plans weitere, neue Organisationsformen definiert.      der Standorte und einer Optimierung der Flächen-       unter anderem vor Einführung neuer Bestimmun-         tätsrat einstimmig genehmigt.
     Mit Beginn des Jahres 2014 wurden die ersten bei-       nutzung. Das Ziel der Standortkonsolidierung im        gen im Bereich des ArbeitnehmerInnenschutzes.
     den Forschungsverbünde „Geschlecht und Hand-            1., 3. und 9. Wiener Gemeindebezirk wurde auch         Zudem warten seit 2004 bekannte Generalsanie-         Neben den fakultäts- und zentrumsspezifischen
     lungsmacht“ sowie „Umwelt“ für vorerst drei Jahre       2014 gemäß den Vorgaben des strategischen Stand-       rungsprojekte aufgrund knapper budgetärer Mittel      Teilen enthält der Entwicklungsplan der Universi-
     vom Rektorat eingerichtet. Weiters startet 2015 der     ortkonzepts durch die Universität Wien weiter ver-     auf ihre Umsetzung (vgl. Kapitel 11. Bauwesen).       tät Wien auch die allgemeinen universitären Ziele
     Forschungsverbund „Chemistry meets Microbio-            folgt, um dadurch einen wirtschaftlichen und funk-                                                           und Strategien bis 2020. Der Entwicklungsplan ist
     logy“. Durch Forschungsverbünde soll an der Uni-        tionalen Mehrwert für die Universität zu erzielen.     Insgesamt steht der Universität Wien für die Jahre    die Grundlage für die Leistungsvereinbarung 2016-
     versität Wien kritische Masse in gesellschaftlich re-   Eine wirtschaftliche und sparsame Flächenbewirt-       2013 bis 2015 ein Globalbudget (inkl. Kostener-       2018, die 2015 mit dem Bundesministerium für
     levanten Themenbereichen geschaffen werden, die         schaftung hat unter anderem auch positive Auswir-      sätze für Studienbeiträge) von rund EUR 1,3 Mil-      Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft verhandelt
     Ausgangspunkt für Anträge auf Forschungsplattfor-       kungen auf die Umwelt, insbesondere auf den Ener-      liarden (ohne Drittmittel) zur Verfügung. Die von     wird. Grad und Priorisierung der Umsetzung der
     men und Drittmittelprojekte in der Säule „große,        gieverbrauch.                                          der Universität zu gestaltenden Bereiche haben sich   Ziele und Vorhaben hängen von den finanziellen
     gesellschaftliche Herausforderungen“ des EU-Rah-                                                               in den vergangenen Jahren erfolgreich entwickelt.     und infrastrukturellen Rahmenbedingungen der
     menprogramms Horizon 2020 sein soll.                    In die Standortbewertung selbst, die eine Basis für    So stiegen die Einnahmen durch Drittmittel seit       nächsten Leistungsvereinbarungsperiode ab.
                                                             zukünftige Standortentscheidungen darstellt, flie-     2007 um 65 %, die Steigerung des Globalbudgets
     Im Bereich der kompetitiven Einwerbung von              ßen ebenfalls umweltrelevante Faktoren ein wie z. B.   lag im Vergleichszeitraum bei 15 %. Die Overheads     Der aktuell beschlossene Entwicklungsplan bringt
     Drittmitteln lag auch 2014 ein besonderes Augen-        Energieverbrauch oder die Anbindung an öffentli-       insbesondere aus FWF-Projekten ermöglichen der        folgende inhaltliche Akzentuierungen:
     merk auf themenoffenen Exzellenzprogrammen der          che Verkehrsmittel und das Radwegnetz.                 Universität und den Fakultäten wichtige Unterstüt-
     EU, im Speziellen auf den ERC Grants.                                                                          zungsmaßnahmen insbesondere bei der Drittmit-         • Lehre: Profilbildung im Masterstudienbereich;
                                                             Das nächste große Standortprojekt entsprechend         telforschung.                                         • Forschung: stärkerer Fokus auf Anwendungs-
     2014 erhielten drei Wissenschafterinnen der             dem Bauleitplan der Wiener Universitäten, über                                                                 orientierung in Ergänzung zu Grundlagenfor-
     Universität Wien ERC Starting Grants: Dagmar            welches die Universität Wien mit dem BMWFW                                                                     schung;

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
• Personal: kompetitives Programm für Postdoc-          mit ähnlichem Aufgabenprofil gezeigt. Damit sich      -möglichkeiten erweitert wurden und damit eine         täre Mittelverteilung erfolgt durch die DekanInnen
       Stellen, Ausbau Laufbahnstellen;                      Österreich und insbesondere die Universität Wien      breitere Basis für die Entscheidungsvorbereitung       und ZentrumsleiterInnen nach bedarfs- und leis-
     • Neues Kapitel: Universität in Wirtschaft &            im Bereich von Forschung und tertiärer Bildung        geschaffen wird ohne die Entscheidungskompetenz        tungsorientierten Kriterien, die mit dem Rektorat
       Gesellschaft (Third Mission).                         gegenüber Ländern, die verstärkt in diese Bereiche    und -verantwortung der jeweiligen Leitungsorgane       abgestimmt werden. Daneben wurden für zentrale
                                                             investieren, behaupten können, sind zusätzliche In-   in Frage zu stellen.                                   strategische Maßnahmen Budgets verhandelt, wenn
     Das Wirken der Universität umfasst neben ihren          vestitionen und eine über die Inflationsabgeltung                                                            diese ihrer Natur oder Dimension nach nicht aus
     Kernaufgaben Forschung und Lehre auch eine              hinausgehende steigende Finanzierung erforderlich.    Die Zielvereinbarungen der Fakultäten und Zen-         dem Grundbudget bedeckt werden können. Die
     aktive Interaktion und Kommunikation mit Wirt-                                                                tren spannen inhaltlich einen weiten Bogen: Im         Festlegung von Investitionsprojekten ist ein weite-
     schaft, Gesellschaft, Öffentlichkeit und Politik. Die                                                         Bereich Studium und Lehre wurden gemeinsam             rer Bestandteil der Zielvereinbarung.
     Zielsetzungen für diesen Wirkungsbereich der Uni-       1.2 Inneruniversitäre                                mit den StudienprogrammleiterInnen die Schwer-
     versität Wien sind im Kapitel „Wirken der Univer-            Zielvereinbarungen                               punkte Studieneingangs- und Orientierungsphase,        In Ergänzung zu den Zielvereinbarungen werden
     sität in der Gesellschaft“ des Entwicklungsplans zu-                                                          Lehrplanung und Lehrstundenbudgets besprochen.         im Rahmen der Jahresgespräche die Ziele zwischen
     sammenfassend formuliert. Das 650-Jahr-Jubiläum         Für die universitätsinterne Umsetzung der Strate-     Im Forschungsteil wurden Aspekte der Nachwuchs-        DekanInnen/ZentrumsleiterInnen bzw. den Leiter­
     2015 ist Anlass, der Öffentlichkeit einen Einblick in   gie- und Ressourcenplanung werden zwischen dem        förderung, der Entwicklung der Publikationen,          Innen der Dienstleistungseinrichtungen einerseits
     die Arbeit der Universität zu ermöglichen und auf-      Rektorat und sowohl den Fakultäten und Zentren        Drittmittel und Overheads behandelt. Schließlich       und den einzelnen MitarbeiterInnen andererseits
     zuzeigen, welche gesellschaftliche und wirtschaftli-    als auch den Dienstleistungseinrichtungen Zielver-    werden die Investitionen und Budgets der Fakultä-      vereinbart. In diesem jährlich zu führenden Aus-
     che Wirkung und Strahlkraft von ihrer Arbeit aus-       einbarungen abgeschlossen.                            ten und Zentren festgelegt. Seit 2011 wird das Sach-   tausch wird der Beitrag der MitarbeiterInnen zur
     geht.                                                                                                         mittel- und Investitionsgrundbudget der Fakultäten     Umsetzung der Leistungs- bzw. Zielvereinbarung
                                                             In den Zielvereinbarungen wird festgehalten, wel-     und Zentren auf Basis einer beschränkten Anzahl        der Universität wie auch der jeweiligen Organisa-
     Der Entwicklungsplan definiert in der Forschung         che Ziele die Einrichtungen erreichen sollen und      an Parametern (z. B. Anzahl der MitarbeiterInnen,      tions- und Subeinheit transparent gemacht und dis-
     ein sich dynamisch entwickelndes Profil und be-         welches Budget ihnen – im Sinne einer leistungs-      Anzahl der Studierenden mit geeigneten fachspezi-      kutiert sowie die individuellen Entwicklungsziele
     tont anwendungsoffene Grundlagenforschung, das          und bedarfsorientierten Ressourcenverteilung – zur    fischen Gewichtungen) errechnet. Die innerfakul-       des/der jeweiligen MitarbeiterIn besprochen.
     Vordringen in neue Forschungsgebiete und Inter-         Verfügung gestellt wird. Die Ergebnisse der Ziel-
     disziplinarität als besondere Chance der Universi-      vereinbarungen werden jeweils nach Abschluss der
     tät Wien. Die besondere fachliche Breite der Uni-       Gespräche in den Einheiten, den Fakultäten, Zen-
     versität Wien bietet dieser eine gute Ausgangspo-       tren und Dienstleistungseinrichtungen kommuni-
     sition für die Wahrnehmung der Chancen, die das         ziert und nach Abschluss des Gesamtprozesses für
     EU-Forschungsprogramm Horizon 2020 eröffnet.            die MitarbeiterInnen der jeweiligen Einrichtung im
     Im Sinne des Grundprinzips der Verbindung von           Intranet veröffentlicht.
     Forschung und Lehre soll sich diese auch in inter-
     disziplinären Masterprogrammen widerspiegeln.           2013 wurden die Zielvereinbarungen erstmals auf
     Die Bologna-Studienarchitektur wird für verstärkte      einen zweijährigen Geltungszeitraum ausgerichtet.
     vertikale und horizontale Mobilität genutzt. Die        Auch das Budget wurde auf zwei Jahre, für 2013
     qualitätsorientierte Weiterentwicklung des Dokto-       und 2014, geplant. In Monitoring-Gesprächen Ende
     ratsstudiums wird fortgesetzt, im Bereich der Ba-       2013/Anfang 2014 wurden die zentralen strategi-
     chelor- und Diplomstudien müssen jene Rahmen-           schen Themen inhaltlich tiefergehend behandelt.
     bedingungen geschaffen werden, die vertretbare          Die im neuen Organisationsplan fixierte stärkere
     quantitative Betreuungsverhältnisse ermöglichen.        Rolle von Fakultätskonferenzen wurde 2013 und
                                                             2014 vom Rektorat auch dadurch betont, dass di-
     Universitäten sind in der Wissensgesellschaft für       rekte Gespräche des Rektorats mit allen Fakultäts-
     die Weiterentwicklung des Landes in gesellschaftli-     konferenzen stattfanden: In Vorbereitung auf die
     cher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht von     nächste Entwicklungsplanung wurden dabei stra-
     großer Bedeutung. Für die Universität Wien als die      tegische Schwerpunktsetzungen in Forschung und
     bei weitem größte und fachlich vielfältigste Univer-    Lehre diskutiert. Zentrales Thema in der Lehre
     sität Österreichs gilt dies in besonderer Weise. Die    waren die Gestaltung des Masterstudien-Angebots
     durch das Universitätsgesetz 2002 gegebene Auto-        und in der Forschung die fakultären Schwerpunkt-
     nomie hat der Universität in den vergangenen Jah-       setzungen in Vorbereitung auf den nächsten Ent-
     ren eine positive Entwicklung ermöglicht. Die Pu-       wicklungsplan. Es wurden jeweils auch ein Fahr-
     blikation und Wirkung von Forschungsergebnissen         plan für die Ausschreibung von Professuren in Um-
     konnten beträchtlich gesteigert werden, ebenso die      setzung des Entwicklungsplans besprochen, die
     eingeworbenen Drittmittel und Forschungspreise.         nächsten Personalstrukturgespräche vorbereitet
     Die Anzahl der in zahlreichen Studiengängen be-         sowie Maßnahmen zur Frauenförderung diskutiert.
     treuten Studierenden und der AbsolventInnen ist         Adaptierungen der Zielvereinbarungen erfolgten
     stark angestiegen. Der neue Entwicklungsplan als        nur bei starker Veränderung der Parameter oder bei
     Grundlage der Leistungsvereinbarung zeigt auf,          dringenden, unvorhergesehenen Vorhaben.
     wie die Universität Wien die bevorstehenden Her-
     ausforderungen bewältigen will. Dies wird im Ent-       Die bestehende Organisation wurde in den vergan-
     wicklungsplan Universität Wien 2020 auch durch          genen beiden Jahren dahingehend verändert, dass
     einen Vergleich mit ausländischen Universitäten         die Informations- und Stellungnahmerechte und

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
Monika Henzinger
              ist Professorin für Computational
                Science an der Universität Wien.
         2013 wurde sie mit dem ERC Advanced
                    Grant der EU ausgezeichnet.

     M     onika Henzinger ist Informatikerin und
           beschäftigt sich mit smarten Algorithmen.
     Das sind solche, die mit weniger Rechenschritten
     schnellere und damit energieeffizientere Ergebnisse
     erzielen. Wenn man beispielsweise daran denkt,
     dass bei einer einzigen Google-Suche 200 Milli-
     gramm CO2 (Quelle: New Scientist) freigesetzt
     werden und täglich 3,5 Milliarden Suchanfragen
     gestellt werden, dann versteht man, dass smarte
     Algorithmen das Thema sind, wenn es um Umwelt
     und Sparen von Ressourcen geht.
     Wir stellen die Fragen. Seit 1365.

                                                           Können Algorithmen
                                                           unserer Umwelt helfen?

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Leistungsbericht & Wissensbilanz 2014 - Öffentlichkeitsarbeit
2. Aufbauorganisation                                                                            Universitätsrat
                                                                                                       (Funktionsperiode März 2013 bis Februar 2018)
                                                                                                                                                          Senat
                                                                                                                                                          (Funktionsperiode Oktober 2013 bis September 2016)

         und Organe                                                                                                                                       VertreterInnen der UniversitätsprofessorInnen
                                                                                                                                                          (9 Mitglieder)

                                                                                                       Dr. Eva Nowotny
                                                                                                       Vorsitzende

     Organisationsstruktur (Stand 31. Dezember 2014)                                                   Dr. Johannes Ditz                                  Univ.-Prof. Dr. Gabriele Kucsko-Stadlmayer
                                                                                                       Prof. Dr. Marlis Dürkop-Leptihn                    Vorsitzende
                                                                                                       Prof. Dr. Bärbel Friedrich (ab 8. Oktober 2014)
      Universitätsleitung                                                                              Prof. Dr. Wilfred van Gunsteren                    Univ.-Prof. Mag. Dr. Bernhard Grasemann
                                                                                                       (bis 7. Oktober 2014)                              Univ.-Prof. Mag. Dr. Stefan-Michael Newerkla
      Universitätsrat                 	Rektorat                   	Senat
                                                                                                       Prof. Dr. Ursula Lehmkuhl                          Univ.-Prof. Dipl.-Math. Dr. Stefanie Rinderle-Ma
      Büro des Universitätsrats        Büro des Rektorats          Büro des Senats
                                                                                                       Dr. Johannes Schnizer                              Univ.-Prof. Mag. Dr. Sieglinde Rosenberger
                                                                                                       Dr. Anneliese Stoklaska                            Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Barbara Schober
      15 fakultäten und 4 Zentren                           Studienrecht und –organisation             Giulio Superti-Furga, Ph.D. (bis 9. Jänner 2015)   O. Univ.-Prof. Dr. Michael Viktor Schwarz
                                                                                                       Em. O. Univ.-Prof. Dr. Georg Winckler              Univ.-Prof. Dr. Othmar Steinhauser
      Katholisch-Theologische Fakultät                      Studienpräses
                                                                                                                                                          Univ.-Prof. Mag. Dr. Michael Wagner
      Evangelisch-Theologische Fakultät                     49 Studienprogrammleitungen
      Rechtswissenschaftliche Fakultät
                                                                                                                                                          VertreterInnen der UniversitätsdozentInnen
      Fakultät für Wirtschaftswissenschaften                Dienstleistungseinrichtungen                                                                  sowie der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen
      Fakultät für Informatik                               und weitere Stabsstellen                                                                      im Forschungs- und Lehrbetrieb (4 Mitglieder)
      Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
      Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät         Bibliotheks- und Archivwesen                                                                  Mag. Dr. Stefan Krammer
      Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft     Finanzwesen und Controlling (Quästur)                                                         Ao. Univ.-Prof. Dr. Ilse Reiter-Zatloukal
      Fakultät für Psychologie                              Forschungsservice und Nachwuchsförderung                                                      Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Michaela Schaffhauser-
      Fakultät für Sozialwissenschaften                     Internationale Beziehungen                                                                    Linzatti (1. stv. Vorsitzende)
      Fakultät für Mathematik                               Öffentlichkeitsarbeit                                                                         Ass.-Prof. Mag. Dr. Günter Trettenhahn
      Fakultät für Physik                                   Personalwesen und Frauenförderung
      Fakultät für Chemie                                   Postgraduate Center                                                                           Vertreter des allgemeinen Universitätspersonals
      Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und        Raum- und Ressourcenmanagement                                                                (1 Mitglied)
      Astronomie                                            Studienservice und Lehrwesen
                                                                                                                                                          HR Mag. Christian Albert (2. stv. Vorsitzender)
      Fakultät für Lebenswissenschaften                     Veranstaltungsmanagement
      Zentrum für Translationswissenschaft                  Zentraler Informatikdienst
                                                                                                                                                          VertreterInnen der Studierenden (4 Mitglieder)
      Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
      Zentrum für Molekulare Biologie                       Qualitätssicherung                                                                            Alina Bachmayr-Heyda
      Zentrum für LehrerInnenbildung                                                                                                                      Camila Del Pilar Garfias
                                                            Berufungsservice
                                                                                                                                                          Meryl Haas
                                                            Interne Revision
                                                                                                                                                          Florian Hule
      Forschungsplattformen
      18 Forschungsplattformen                              Gremien mit besonderen Aufgaben
                                                            Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen
      Interessensvertretungen                               Schiedskommission

      Betriebsrat Allgemeines Personal
      Betriebsrat Wissenschaftliches Personal
      HochschülerInnenschaft an der Universität Wien

16                                                                                                                                                                                                             17
V.l.n.r.: Heinz Faßmann, Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Heinz W. Engl, Karl Schwaha, Christa Schnabl.
     Rektorat
     (Funktionsperiode Oktober 2011 bis September 2015)

     O. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr. h. c.                Univ.-Prof. Mag. Dr.                                    Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann                                               Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Christa Schnabl
     Heinz W. Engl                                          Susanne Weigelin-Schwiedrzik                            Vizerektor für Personalentwicklung und                                      Vizerektorin für Studierende und Lehre
     Rektor                                                 Vizerektorin für Forschung und Nachwuchs-               Internationale Beziehungen
                                                            förderung, erste Stellvertreterin des Rektors                                                                                       Theologin/Ethikerin, seit 2011 Vizerektorin für
     Heinz W. Engl ist seit 1. Oktober 2011 Rektor der                                                              Geograph, Schwerpunkt Migrations- und Stadt-                                Studierende und Lehre, 2007-2011 Vizerektorin
     Universität Wien. 2007 wechselte Heinz W. Engl als     Sinologin, 2010 bis 2011 Dekanin (von 2004 bis          forschung, seit 2011 Vorsitzender des Expertenrats                          für Studierende und Weiterbildung, 2004 bis 2007
     Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung        2010 Vizedekanin) der Philologisch-Kulturwissen-        für Integration im Bundesministerium für Inneres,                           Vizedekanin der Katholisch-Theologischen Fakul-
     an die Universität Wien. Als Dekan an der Johan-       schaftlichen Fakultät, 2002 Berufung an die Uni-        wirkliches Mitglied der ÖAW, 2006 bis 2011 Dekan                            tät, seit 2004 außerordentliche Universitätsprofes-
     nes Kepler Universität Linz (1996 bis 2000), als Re-   versität Wien, 1999 bis 2001 Prorektorin für Inter-     der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und                          sorin am Institut für Sozialethik der Katholisch-
     ferent des FWF und als stellvertretender Universi-     nationale Beziehungen der Universität Heidelberg,       Astronomie, 2003 bis 2009 Mitglied des Senats der                           Theologischen Fakultät, Gastprofessorin an mehre-
     tätsratsvorsitzender an der TU Graz (2003 bis 2007)    1996 bis 1999 Mitglied des Senats der Universität       Universität Wien (Kuriensprecher ProfessorInnen),                           ren ausländischen Universitäten (u. a. Universität
     sammelte der Mathematiker weitere Erfahrungen          Heidelberg und 1988 Berufung an die Universität         2000 Berufung an die Universität Wien, 1996 bis                             Tübingen, Universität Fribourg).
     im Universitäts- und Forschungsmanagement. Seit        Heidelberg, zahlreiche Forschungsaufenthalte au-        2000 Professor an der Technischen Universität Mün-
     1988 ist Heinz W. Engl ordentlicher Universitäts-      ßerhalb Europas (u. a. Peking-Universität, Univer-      chen.                                                                       Mag. Dr. Karl Schwaha
     professor für Industriemathematik an der Johan-        sity of California in Berkeley). Seit 2011 korrespon-                                                                               Vizerektor für Infrastruktur
     nes Kepler Universität Linz. Gastprofessuren führ-     dierendes Mitglied der ÖAW.
     ten ihn unter anderem in die USA, nach Australien                                                                                                                                          Chemiker, Schwerpunkt physikalische Chemie,
     und Großbritannien. Von 2003 bis 2011 leitete er                                                                                                                                           2008 bis 2011 Unternehmensberater, Aufsichtsrat
     das von ihm gegründete Johann Radon Institute for                                                                                                                                          mehrerer wissenschaftlicher Organisationen und
     Computational and Applied Mathematics (RICAM)                                                                                                                                              Unternehmen, 1978 bis 2008 Tätigkeit bei VOEST
     der ÖAW, deren wirkliches Mitglied er ist. Seit 2013                                                                                                                                       ALPINE Industrieanlagenbau (VAI), 1999 bis 2008
     ist Rektor Engl Mitglied der Academia Europaea.                                                                                                                                            Mitglied des Vorstands der VAI (ab 2006 Siemens
     Im Mai 2014 haben der Universitätsrat und der                                                                                                                                              VAI Metals Technologies), 1977/78 Postdoc Fellow-
     Senat der Universität Wien Heinz W. Engl für die                                                                                                                                           ship an der Universität Cambridge, 1973 bis 1978
     Funktionsperiode 1. Oktober 2015 bis 30. Septem-                                                                                                                                           Assistent an der Universität Innsbruck.
     ber 2019 wiedergewählt.

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Organisation im wissenschaftlichen                  Fakultät für Lebenswissenschaften                     Gremien der Studienprogrammleitungen                    fahrung verfügen. Der wissenschaftliche Beirat der
     und studienrechtlichen Bereich                      Dekan: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Herndl                                                                         Universität berät das Rektorat in Fragen der Ent-
                                                         (seit Oktober 2014)                                   Die Studienprogrammleitungen werden von der             wicklungsplanung der Universität Wien.
     15 Fakultäten und vier Zentren                      Em. O. Univ.-Prof. Dr. Horst Seidler                  Studienkonferenz, einem je zur Hälfte aus Studie-       Mitglieder des SAB:
                                                         (bis September 2014)                                  renden und Lehrenden bestehenden Gremium, be-
     Katholisch-Theologische Fakultät                                                                          raten.                                                  • Andreas Barner (Boehringer Ingelheim)
     Dekanin: Univ.-Prof. Dr. Sigrid Müller              Zentrum für Translationswissenschaft                                                                          • Elisabeth Blackburn (University of California,
                                                         Zentrumsleiterin: Univ.-Prof. Dr. Larisa Schippel     Gremien auf Ebene der Fakultäten und                      San Francisco)
     Evangelisch-Theologische Fakultät                                                                         Zentren                                                 • Tony F. Chan (The Hong Kong University of
     Dekan: Univ.-Prof. Dr. Martin Rothgangel            Zentrum für Sportwissenschaft und                                                                               Science and Technology)
     (seit Oktober 2014)                                 Universitätssport                                     Fakultäts- und Zentrumskonferenzen                      • Lorraine Daston (Max-Planck-Institut für
     Univ.-Prof. Dr. Christian Danz                      Zentrumsleiter: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.                                                                      Wissenschaftsgeschichte, Berlin)
     (bis September 2014)                                Arnold Baca                                           Fakultäts- und Zentrumskonferenzen wurden auf           • Georg Gottlob (University of Oxford)
                                                                                                               der Ebene der Fakultäten bzw. Zentren als kollegial     • Robert Huber (Max-Planck-Institut für Bio-
     Rechtswissenschaftliche Fakultät                    Zentrum für Molekulare Biologie                       besetzte Beratungsgremien eingerichtet (das Fol-          chemie, Martinsried)
     Dekan: Univ.-Prof. Mag. Dr. Paul Oberhammer         Zentrumsleiter: Univ.-Prof. Dr. Graham Warren, FRS    gende gilt analog für Zentren). Die Größe der Fa-       • Aditi Lahiri (University of Oxford)
     (seit Oktober 2014)                                                                                       kultätskonferenz richtet sich nach der Größe und        • Christine Langenfeld (Georg-August-Universität
     O. Univ.-Prof. DDr. Heinz Mayer                     Zentrum für LehrerInnenbildung                        der Binnenstruktur der Fakultät. Die Fakultäts- und       Göttingen)
     (bis September 2014)                                Zentrumsleiter: Univ.-Prof. Dr. Lutz-Helmut Schön     Zentrumskonferenzen setzen sich aus VertreterIn-        • Bjørn Stensaker (Universitetet i Oslo)
                                                                                                               nen der ProfessorInnen, der UniversitätsdozentIn-
     Fakultät für Wirtschaftswissenschaften              Studienpräses                                         nen und der wissenschaftlichen MitarbeiterInnen,        Organisation im Administrationsbereich
     Dekan: Univ.-Prof. Dr. Oliver Fabel, M.A.                                                                 der Studierenden sowie des allgemeinen Univer-
                                                         Um eine bestmögliche Betreuung der Studierenden       sitätspersonals zusammen. Mit Inkrafttreten des         Im Bereich der Administration gliedert sich die
     Fakultät für Informatik                             in studienrechtlichen Belangen zu gewährleisten,      neuen Organisationsplans am 1. Jänner 2013 wur-         Univer­sität Wien in folgende Einheiten:
     Dekan: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Klas     wurde an der Universität Wien die Funktion der/       den die Informations- und Stellungnahmerechte
                                                         des Studienpräses eingerichtet. Mit 1. Oktober 2014   der Fakultäts- und Zentrumskonferenzen ausge-           Dienstleistungseinrichtungen
     Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät         wurde Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Lieberzeit zum       weitet.
     Dekanin: Univ.-Prof. Dr. Claudia Theune-Vogt        Nachfolger der langjährigen Studienpräses Univ.-                                                              •   Bibliotheks- und Archivwesen
                                                         Prof. Mag. Dr. Brigitte Kopp bestellt. In der Aus-    Wissenschaftliche Beiräte                               •   Finanzwesen und Controlling (Quästur)
     Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät       übung seiner umfangreichen Aufgaben wird der          der Fakultäten und Zentren                              •   Forschungsservice und Nachwuchsförderung
     Dekan: Univ.-Prof. Dr. Matthias Meyer, M.A.         Studienpräses von den StudienprogrammleiterIn-                                                                •   Internationale Beziehungen
                                                         nen unterstützt.                                      Jede Fakultät bzw. jedes Zentrum hat die Möglich-       •   Öffentlichkeitsarbeit
     Fakultät für Psychologie                                                                                  keit, einen wissenschaftlichen Beirat (Scientific Ad-   •   Personalwesen und Frauenförderung
     Dekan: Ao. Univ.-Prof. Dr. Germain Weber            49 Studienprogrammleitungen                           visory Board) einzurichten, der die Fakultät/das        •   Postgraduate Center
                                                                                                               Zentrum bei ihrer/seiner strategischen Entwicklung      •   Raum- und Ressourcenmanagement
     Fakultät für Philosophie und Bildungs-              Mit der Institution der Studienprogrammleitun-        berät. Die wissenschaftlichen Beiräte setzen sich       •   Studienservice und Lehrwesen
     wissenschaft                                        gen (SPL) wurde eine eigenständige Struktur ge-       aus drei bis fünf international ausgewiesenen Wis-      •   Veranstaltungsmanagement
     Dekanin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Nemeth       schaffen, die zwar mit dem Forschungsbetrieb eng      senschafterInnen der entsprechenden Disziplinen         •   Zentraler Informatikdienst
                                                         vernetzt, aber doch primär auf die spezifischen       zusammen. Für die Beiräte konnten hochkarätige
     Fakultät für Sozialwissenschaften                   Bedürfnisse des Studien- und Lehrbetriebs abge-       WissenschafterInnen von renommierten Universi-          Stabsstellen
     Dekanin: Univ.-Prof. Dr. Ulrike Felt                stimmt ist. Im Rahmen der Umstellung auf das          täten (u. a. Universiteit Leiden, Harvard University,
     (seit Oktober 2014)                                 neue Doktoratsstudium wurden 2009 zwölf zusätz-       ETH Zürich, Bristol University, University of Cali-     •   Büro des Universitätsrats
     Dekan: Univ.-Prof. Dr. Rudolf Richter               liche SPL eingerichtet. 2013 wurde eine eigene SPL    fornia/Berkeley) gewonnen werden.                       •   Büro des Rektorats
     (bis September 2014)                                LehrerInnenbildung eingerichtet, die die unter-                                                               •   Büro des Senats
                                                         richtsfächer-übergreifenden Teile des Lehramtsstu-    Beiräte auf Ebene der Gesamtuniversität                 •   Berufungsservice
     Fakultät für Mathematik                             diums bündelt.                                                                                                •   Interne Revision
     Dekan: Univ.-Prof. i.R. Dr. Harald Rindler                                                                Wissenschaftlicher Beirat (Scientific
                                                         Die SPL bilden die zentrale Anlaufstelle in allen     Advisory Board) der Universität Wien                    Besondere Einrichtung für
     Fakultät für Physik                                 studienrechtlichen und studienorganisatorischen                                                               Qualitätssicherung
     Dekan: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Robin Golser      Fragen und agieren als Schnittstelle zwischen Leh-    Im neuen Organisationsplan wurde die Zusammen-
     (seit Oktober 2014)                                 renden, Studierenden und Universitätsadminist-        setzung des wissenschaftlichen Beirats (Scientific      Sonstige Organe
     Univ.-Prof. Dr. Markus Arndt (bis September 2014)   ration. Die StudienprogrammleiterInnen betreuen       Advisory Board) neu gestaltet. Dieser besteht nun
                                                         je nach Studierendenzahlen eine oder mehrere          aus neun unabhängigen und international ausge-          Schiedskommission
     Fakultät für Chemie                                 Studien hinsichtlich der Erstellung des Lehrpro-      wiesenen WissenschafterInnen, seine Besetzung er-
     Dekan: O. Univ.-Prof. DDr. Bernhard Keppler         gramms. Im Rahmen des Qualitätsmanagements            folgt durch die Universitätsleitung. Senat, Rektorat    Die Schiedskommission besteht aus sechs Mitglie-
                                                         der Lehre sind sie für die Umsetzung der Evaluati-    und Universitätsrat bestellen jeweils drei Mitglie-     dern, von denen je zwei Mitglieder vom Senat, vom
     Fakultät für Geowissenschaften, Geographie          onsergebnisse zuständig.                              der. Mindestens zwei der Mitglieder müssen über
     und Astronomie                                                                                            Erfahrung bei der Konzeption und Durchführung
     Dekan: Univ.-Prof. Dr. habil. Thilo Hofmann                                                               von Evaluierungsverfahren und/oder Leitungser-

20                                                                                                                                                                                                                          21
Universitätsrat und vom Arbeitskreis für Gleichbe-      zen mit dem Aufbau neuer Forschungsgruppen und          für GründerInnen aus dem universitären Bereich zu
     handlungsfragen nominiert werden.                       professioneller Services im Bereich wissenschaftli-     sein. Die Zielgruppe sind UniversitätsmitarbeiterIn-
     Vorsitzende: Ass.-Prof. Dr. Brigitte Lueger-Schuster    cher Infrastrukturen den Prozess der Exzellenzori-      nen, Studierende höherer Semester, aber auch Ab-
                                                             entierung und Schwerpunktbildung.                       solventInnen, die an eine Unternehmensgründung
     Ethikkommission                                                                                                 denken (vgl. Kapitel 7.3 Unternehmensgründung).
                                                             Innovationszentrum
     Die 2012 eingerichtete Ethikkommission besteht          Universität Wien GmbH                                   UNIPORT Karriereservice
     aus elf Mitgliedern aus den Bereichen Lebenswis-                                                                Universität Wien GmbH
     senschaften, Naturwissenschaften, Sozial- und           Die Innovationszentrum Universität Wien GmbH,
     Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Rechtswis-      eine 100-prozentige Tochter der Universität Wien,       Diese Einrichtung ist eine Tochter der Universität
     senschaften, Theologie, Philosophie und Bildungs-       wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, ei-          Wien (74,99 Prozent, 25,01 Prozent hält die Innova-
     wissenschaft, Sport- und Pflegewissenschaft sowie       nerseits die vielfältigen Aktivitäten der Universität   tionszentrum Universität Wien GmbH) und wurde
     je einem Mitglied, das vom Rektorat, vom Universi-      Wien im Bereich der Weiterbildung (Sprachenzent-        2002 für Studierende und AbsolventInnen etabliert,
     tätsrat und vom Senat entsendet wird.                   rum, Deutschkurse – Wiener Internationale Hoch-         um Beratung und Service in Karrierefragen anzu-
     Vorsitzende: Em. O. Univ.-Prof. Ilse Kryspin-Exner      schulkurse, Sommerhochschule, aber auch Univer-         bieten. Eine stärkere Vernetzung von Studierenden,
                                                             sitätskurse) zu bündeln und andererseits einen or-      Universität und Wirtschaft sind die Ziele der ge-
     Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen                ganisatorischen Anker für neue innovative Ideen         setzten Aktivitäten.
                                                             und Projekte, wie z. B. für die Kinderbüro Uni-
     Der seit 1991 an der Universität Wien bestehende        versität Wien GmbH oder die INiTS Universitäres         UNIPORT versteht sich als Service-, Karriere-,
     Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen ist ein        Gründerservice Wien GmbH, zu bilden.                    Informations- und Beratungszentrum und fungiert
     vom Senat der Universität Wien eingerichtetes Kol-                                                              als Vermittler zwischen Studierenden aller Fach-
     legialorgan. Ihm gehören 21 Mitglieder an.              Kinderbüro Universität Wien GmbH                        richtungen der Universität Wien und Unternehmen,
     Vorsitzender: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Richard                                                                  Institutionen und Organisationen. Das Servicean-
     Gamauf                                                  Als Serviceeinrichtung steht das Kinderbüro, das        gebot umfasst u. a. Karriereinformationen, Vermitt-
                                                             seit 2006 als 100-prozentige Tochter der Innova-        lung von Jobs und Praktika, Coaching und Work-
     Betriebsräte                                            tionszentrum Universität Wien GmbH eingerich-           shops sowie Karriere-Messen (vgl. Kapitel 6.5 Stu-
                                                             tet ist, allen MitarbeiterInnen und Studierenden in     dienabschlüsse und Berufseinstieg).
     Der Betriebsrat für das wissenschaftliche Univer­si­    Fragen der Vereinbarkeit von Beruf/Studium und
     täts­personal hat 29 Mitglieder.                        Elternschaft als Ansprechpartner zur Seite. Das         WasserCluster Lunz GmbH
     Vorsitzender des Betriebsrats für das wissenschaftli-   Kinderbüro entwickelt Maßnahmen zur Verbesse-
     che Universitätspersonal:                               rung der Vereinbarkeit von Betreuungsleistung mit       Die WasserCluster Lunz GmbH, eine 33,33-prozen-
     Ao. Univ.-Prof. Dr. Gert Michael Steiner                Beruf/Studium, wie z. B. flexible Kinderbetreuung       tige Tochter der Universität Wien, ist ein gemein­
                                                             insbesondere für Kinder von Studierenden und von        sames Projekt der Universität Wien mit der Univer-
     Der Betriebsrat für das allgemeine Universitäts-        MitarbeiterInnen der Universität Wien (vgl. Kapitel     sität für Bodenkultur Wien und der Donau-Univer-
     personal hat 17 Mitglieder.                             4.3 Vereinbarkeit von Beruf und Familie). Zudem         sität Krems. Sie wurde im Jahr 2005 mit der Absicht
     Vorsitzender des Betriebsrats für das allgemeine        betreibt das Kinderbüro Wissenschaftskommunika-         gegründet, die Forschungs- und Lehrtätigkeit, ins-
     Univer­sitätspersonal: Norbert Irnberger                tion speziell für Kinder, beispielsweise im Rahmen      besondere in Ökologie, Biologie und Technologie
                                                             der KinderuniWien (vgl. Kapitel 7.2 Wissenschaft        des Wassers, im Bereich der Biologischen Station
     Beteiligungen der Universität Wien                      und Wissensvermittlung für Kinder).                     Lunz am See weiterzuführen (vgl. Kapitel 9. Natio-
                                                                                                                     nale Kooperationen).
     Um neue Kooperationsmodelle zu ermöglichen              INiTS Universitäres Gründerservice
     und das Serviceangebot auszubauen, nutzt die Uni-       Wien GmbH                                               Die Universität Wien verwaltet acht Stiftungen
     versität Wien als vollrechtsfähige Institution in                                                               nach dem Bundes-Stiftungs- und Fondsgesetz
     besonders geeigneten Bereichen die Organisati-          Das universitäre Gründerservice INiTS, eine             (keine Privatstiftungen). Diese Stiftungen verfolgen
     onsform des Privatrechts (insbesondere die Ge-          37-prozentige Tochter der Innovationszentrum            gemeinnützige Ziele, insbesondere die Förderung
     sellschaft mit beschränkter Haftung) zur Aufgaben-      Universität Wien GmbH, hat 2002 seine Unterstüt-        universitärer Forschung sowie die Verbesserung der
     erfüllung.                                              zungs- und Beratungstätigkeit für Jungunterneh-         sozialen Situation der Studierenden.
                                                             merInnen aufgenommen und ist eine Gesellschaft
     Max F. Perutz Laboratories GmbH                         der Wirtschaftsagentur Wien (bis Frühjahr 2014: des
                                                             Zentrums für Innovation & Technologie der Stadt
     Um die universitäre Zusammenarbeit im Bereich           Wien (ZIT)), der Universität Wien und der Techni-
     der Molekularen Biologie am Forschungsstandort          schen Universität Wien. INiTS ist das Wiener Zent-
     Wien zu stärken, gründeten die Universität Wien         rum des AplusB-Programms (Academia plus Busi-
     und die Medizinische Universität Wien im März           ness), durch das bundesweit wissens- und techno-
     2005 gemeinsam die Max F. Perutz Laboratories, an       logiebasierte Unternehmensgründungen gefördert
     denen die Universität Wien einen Anteil von 60 %        werden. Ziel ist es, durch die Bündelung und Akti-
     hält. Damit wurde auch der Aufbau des Center for        vierung des Potenzials, durch die enge Kooperation
     Integrative Bioinformatics Vienna (CIBIV) in die        mit der Wirtschaft und durch die Integration beste-
     Wege geleitet. Die beiden Universitäten unterstüt-      hender Initiativen, Ansprechpartner und Begleiter

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Markus Arndt
                        ist Professor für Quantennanophysik an
                        der Universität Wien. 2008 erhielt er den
                        Wittgenstein-Preis, 2012 wurde er mit dem
                        ERC Avanced Grant der EU ausgezeichnet.

                        V   iele Quantenphänomene verblüffen, weil sie
                            scheinbar dem gesunden Menschenverstand

Ist es möglich, dass    widersprechen: Ein Atom oder Molekül kann scheinbar
                        im selben Moment an verschiedenen Orten sein oder

ein Ding zur gleichen
                        in verschiedene Richtungen fliegen. Wenn die Quan-
                        tenphysik so seltsame Phänomene zulässt – wie kann
                        man sie technologisch nutzen und warum erscheint

Zeit an zwei Orten
                        uns unser Alltag dann so normal?
                        Wir stellen die Fragen. Seit 1365.

sein kann?

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