FIFA GOOD PRACTICE GUIDE - ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG - FIFA.com

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FIFA GOOD PRACTICE GUIDE - ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG - FIFA.com
FIFA
GOOD
PRACTICE
GUIDE
ZU VIELFALT UND
ANTIDISKRIMINIERUNG
FIFA GOOD PRACTICE GUIDE - ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG - FIFA.com
INHALTSVERZEICHNIS

VORWORTE
    Vorwort des FIFA-Präsidenten
    Vorwort der FIFA-Generalsekretärin

I   HINTERGRUND UND ZIELE
    1. Motivation dieses Good Practice Guide
    2. Der strategische Ansatz der FIFA als Vorbild für ihre Mitgliedsverbände

II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
    1. Menschenrechte im Fussball
    2. Was bedeutet Vielfalt für den Fussball?
    3. Was bedeutet Diskriminierung im Fussball?
    4. Beispiele zu Diskriminierung im Fussball
    5. FIFA gegen Diskriminierung im Fussball – die Geschichte

III UMSETZUNG VON VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG IM FUSSBALL
    1. Säule: Reglementierung
      1.1 Disziplinarreglement
      1.2 Sicherheit in den und um die Stadien
      1.3 Beschäftigung und Einstellungsverfahren
      1.4 Manager für Vielfalt und Antidiskriminierung
      1.5 Beispiele aus der Weltfussballfamilie

    2. Säule: Kontrolle und Sanktionen
      2.1 Identifikation von Risikospielen
      2.2 Spielbeobachter für Antidiskriminierung
      2.3 Sicherheitsmassnahmen am und im Stadion
      2.4 Schiedsrichterpflichten und dreistufiges Verfahren für diskriminierende Vorfälle
      2.5 Schulung von Spieloffiziellen und Ordnungsdienst
      2.6 Beispiele zur Befolgung rechtlicher Grundlagen
      2.7 Beispiele aus der Weltfussballfamilie
FIFA GOOD PRACTICE GUIDE - ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG - FIFA.com
3. Säule: Bildung
      3.1 Ausbildung und Vorbilder
      3.2 Fortbildung
      3.3 Bildungsprojekte und -kampagnen
      3.4 Dokumentation
      3.5 Evaluation
      3.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie

   4. Säule: Netzwerkarbeit und Kooperation
      4.1 Interner Austausch
      4.2 Externe Arbeitsgruppen und Projektkooperation
      4.3 Konferenzen und Publikationen
      4.4 Beteiligung von Zuschauern
      4.5 Internationaler Austausch
      4.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie

   5. Säule: Kommunikation
      5.1 Branding
      5.2 Veröffentlichungen
      5.3 Botschafter als Vorbild
      5.4 Auszeichnung für Vielfalt
      5.5 Eigene Veranstaltungen
      5.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie

IV BIBLIOGRAFIE UND VERWEISE

Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwendet dieser FIFA Good Practice Guide ausschliesslich die männliche
Form. Sie richtet sich jedoch in diesem Fall an Menschen jeden Geschlechts.

                                                     FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 3
VORWORTE

VORWORT DES FIFA-PRÄSIDENTEN
                                                              Ausprägungen von Diskriminierung zu erkennen und zu
                                                              verstehen, um unser Engagement zur Förderung von
                                                              Vielfalt und Antidiskriminierung effektiv zu gestalten.
                                                              Dies gilt insbesondere für die 211 Mitgliedsverbände
                                                              der FIFA, aber auch für die Fussballfans weltweit.

                                                              Der vorliegende überarbeitete Good Practice Guide zu
                                                              Vielfalt und Antidiskriminierung markiert dabei einen
                                                              bedeutenden Meilenstein, denn er haucht Ideen Leben
                                                              ein, die in unserer Zukunftsvision „FIFA 2.0“ richtungs­
                                                              weisend für Vielfalt und Inklusion dargelegt werden.

Fussball ist für alle da. Das ist keine Erkenntnis von mir    Er enthält nicht nur eine Auswahl existierender
oder der FIFA, sondern ein Wesenszug unseres Sports,          Lösungsvorschläge der Mitgliedsverbände, sondern
was ihn für unsere Kultur so wertvoll macht. Es ist           ermutigt diese auch konstruktiv dazu, bestehende
deshalb die Pflicht der FIFA, dieses kostbare Gut zu          Strukturen zu hinterfragen, erfolgreiche Projekte zu
schützen und zu fördern.                                      optimieren und neue aufzugreifen.

Zu diesem Zweck investieren wir mehr denn je in den           Ein Fussball ohne Diskriminierung ist für die Spieler und
Sport, damit jeder teilhaben kann. Investition in die         die Zuschauer im Stadion, vor den TV-Bildschirmen und
Fussballförderung bedeutet auch mehr soziale                  in den sozialen Medien attraktiver. Je mehr wir es als
Verantwortung. Vielfalt und Antidiskriminierung sind          gemeinsame Aufgabe verstehen, Vielfalt als Stärke zu
dabei ein absolutes Muss.                                     integrieren, desto attraktiver ist der Fussball für all
                                                              unsere Interessengruppen.
Deshalb zeigt die FIFA durch Worte und Taten unmiss­
verständlich, dass Diskriminierung im Fussball keinen         Nur mit dem Know-how unserer Mitgliedsverbände
Platz hat. Sie beruft sich auf Art. 4 der FIFA-Statuten,      können wir glaubwürdig und aktiv zeigen, dass der
der die Route klar vorgibt:                                   Fussball ein Sport für alle ist. Nur im Zusammenspiel
                                                              wird der Fussball zu einer Bereicherung für alle – zu
     „Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer            einem Festival der Kulturen.
Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund von
     Hautfarbe, ethnischer, nationaler oder sozialer          Erheben Sie Ihre Stimme, reichen Sie uns die Hand, und
Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Sprache, Religion,         gehen Sie mutig voran, denn der Schutz der Vielfalt im
  politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen,            Fussball geht uns alle an.
 Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung
 oder aus einem anderen Grund ist unter Androhung             Mit sportlichen Grüssen
 der Suspendierung oder des Ausschlusses verboten.“

Der FIFA ist bewusst, dass gesellschaftliche Ungleich­
heiten ständig neue Formen der Diskriminierung
hervorbringen, die sich leider ab und an im Fussball und      Gianni Infantino
in seinen Stadien spiegeln. Wir versuchen, neue               FIFA-Präsident

4 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
VORWORTE

VORWORT DER FIFA-GENERALSEKRETÄRIN
                                                               Anti­diskriminierung ist für den Erhalt der Spannung
                                                               und Leidenschaft im Fussball grundlegend, die in der
                                                               Anfeuerung des eigenen Teams und der Rivalität von
                                                               einer positiven, produktiven Energie zeugt. Wie im
                                                               Fussball geht es dabei um einen Einsatz, den jeder
                                                               Beteiligte bereitwillig leisten sollte.

                                                               Vielfalt und Antidiskriminierung im globalen Fussball
                                                               zu praktizieren, bedeutet weit mehr, als Flagge zu
                                                               zeigen. Die damit verbundenen sozialen Werte von
                                                               Gemeinsamkeit und Weltoffenheit im Fussball können
                                                               nur nachhaltig verwirklicht werden, wenn die FIFA-
An einem guten Tag können auch Freizeitfussballer              Mitgliedsverbände ihre Massnahmen systematisch und
den Ball so wunderbar berühren, dass er perfekt oben           vielfältig gestalten.
im Torwinkel landet. Dieses Versprechen ist das
Schönste am Fussball, der somit auch viel von der              Dieser Good Practice Guide der FIFA bietet den
Freiheit der Individuen erzählt. Unter der Voraus­             211 Mitgliedsverbänden der FIFA eine Werkzeugkiste
setzung der notwendigen Fitness und Strategie hält             voller Handreichungen zur Strategie und zu prak­tischen
der Fussball solche Möglichkeiten stets parat. Nicht           Möglichkeiten, um Vielfalt und Antidiskriminierung in
wegzudenken sind dabei Spannung und Leidenschaft.              die eigene Verbandsstruktur zu integrieren.
Sie sind grundlegend für die vielen Millionen
Menschen, die sich weltweit in Fussballvereinen oder           Er bietet die Grundlage zur nachhaltigen und
auf den Tribünen als Fans begegnen und engagieren.             einvernehmlichen Förderung von Vielfalt, die uns stets
Wegen alledem lieben wir den Fussball.                         daran erinnert, dass es egal ist, wo jemand herkommt,
                                                               wie jemand aussieht oder was er besitzt. Egal, welche
Die Begeisterung ist enorm, kann sich aber – wie               Fähigkeiten jemand hat oder nicht. Egal, wie jemand
immer beim menschlichen Wesen – ins Negative                   denkt, glaubt oder liebt.
wenden, indem es bei Spielen oder in deren direktem
Umfeld zu Diskriminierungen kommt. Das können                  Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass für alle die
verbale, anfeindende Aussagen sein, sei es von                 gleichen Regeln gelten. Die Kraft, das Wissen und die
Spielern oder Trainern ausgesprochen, von Zuschauern           Leidenschaft dazu haben wir allemal.
gerufen, auf Banner gemalt oder von bedruckten
Aufklebern, Kleidern und Tätowierungen propagiert.
Diskriminierung können auch körperliche
Bedrohungen und Angriffe sein, z. B. rassistischer,
sexistischer oder homophober Art. Alle Formen von
Diskriminierung sind immer entweder psychische oder
physische Gewalt, manchmal beides.

Vielfalt und Antidiskriminierung im globalen Fussball
bedeuten deshalb, voneinander zu lernen und sich               Fatma Samoura
einzusetzen. Dieser Einsatz für Vielfalt und                   FIFA-Generalsekretärin

                                                        FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 5
I
HINTERGRUND
UND ZIELE
I   HINTERGRUND UND ZIELE

Dieser Good Practice Guide richtet sich in erster Linie an die nationalen Fussballverbände als Mitglieder der FIFA.
Er unterstützt sie dabei,

•    ihre verbandsstrukturelle Herangehensweise im Hinblick auf Vielfalt und Antidiskriminierung zu stärken,
•    ihre Vereine praxisorientiert zu sensibilisieren,
•    ihre Zusammenarbeit mit der zuständigen Konföderation zu stärken.

8 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE       I

Damit die Mitgliedsverbände dies auf nationaler Ebene in die Praxis umsetzen können, versammelt dieser Ratgeber
positive Ansätze und praktische Beispiele, wie ein Fussball für alle gelebt wird – auf dem und rund um den
Fussballplatz. Dieser Guide unterbreitet den Mitgliedsverbänden eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich fundiert und
zugleich global über gelebte Vielfalt und Diskriminierung im Fussball zu informieren. Dieses Kompendium regt sie
dazu an, voneinander zu lernen und die eigene Arbeit weiterzuentwickeln, um sich auf eindrucksvolle Weise als
weltoffener Verband zu präsentieren.

                                                      FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 9
I   HINTERGRUND UND ZIELE

1. Motivation dieses Good Practice Guide

Seit 1960 bezieht die FIFA in ihren Statuten sowie                  liefern die FIFA-Resolution gegen Rassismus des
darüber hinaus im FIFA-Ethikreglement und im                        ausserordentlichen FIFA-Kongresses 2001 in
Verhaltenskodex deutlich Stellung zu Vielfalt und                   Argentinien und die FIFA-Resolution gegen Rassismus
Antidiskriminierung. So schafft die FIFA Grundlagen                 und Diskriminierung des 63. FIFA-Kongresses 2013
für ein respektvolles und friedliches Miteinander in                in Mauritius, ebenso wie der Aktionsplan FIFA 2.0:
der Weltfussballfamilie. Konkrete Vorgaben dazu                     Vision für die Zukunft.

                                                                                              „Angesichts ihres Einflusses
                                                                                              und ihrer globalen
                                                                                              Reichweite ist die FIFA
                                                                                              verpflichtet, sich auch für
                                                                                              soziale und humanitäre
                                                                                              Anliegen einzusetzen.
                                                                                              Die Organisation trägt aktiv
                                                                                              dazu bei, den Sport als
                                                                                              Motor zur sozialen
                                                                                              Entwicklung, im Kampf
                                                                                              gegen Rassismus und alle
                                                                                              Formen von Diskriminierung
                                                                                              sowie zur Förderung der
                                                                                              Nachhaltigkeit bei Sport­
                                                                                              grossveranstaltungen und
                                                                                              der Fairness im Fussball
                                                                                              zu nutzen.“
                                                                                              (FIFA 2.0, 2016)

„Rassismus entbehrt jeglicher Vernunft. Tatsächlich lässt sich Rassismus nur
durch reine Unkenntnis und Vorurteile begründen. Es ist die Angst, anders zu sein.
Rassismus ist Feigheit, und Feigheit entsteht aus Angst.“
(Pelé anlässlich der FIFA-Konferenz gegen Rassismus, Buenos Aires, 6. Juli 2001)

10 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE            I

Héctor Castro (vordere Reihe, Dritter von links) schiesst im Finale der ersten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1930™ in Uruguay
das entscheidende 4:2 für Uruguay gegen Argentinien. Castro spielt mit einer Behinderung: Seit einem Unfall fehlt ihm die rechte
Hand bzw. ein Teil des rechten Unterarms.

Insbesondere mit dem Aktionsplan FIFA 2.0 und dem                   immer deutlich gemacht und wird es auch weiter tun:
FIFA-Forward-Programm zur Fussballförderung                         Im Fussball geht es um Teamwork, darum, was man
entwickelt die FIFA die Vision einer Weltfussball­                  macht, und nicht, wer man ist. Fussball ist für alle da!
gemeinschaft, die alle Menschen gleichberechtigt
einschliesst. Jede Person soll mit Respekt und
Anerkennung willkommen sein. Diese Vision setzt
voraus, dass jede Person die Möglichkeit hat, Zugang
zu allen Ebenen des Fussballs zu haben.

Viele Millionen Menschen sehen Fussball als wichtigen
Bestandteil ihres Lebens an und wollen sich deshalb auf
die für sie beste Weise engagieren. Um zu gewährleis-
ten, dass sie zum sozialen und wirtschaftlichen Teil des
Fussballs beitragen können, sollten eventuelle Barrieren
                                                                    1960: Der 32. FIFA-Kongress in Rom markiert einen historischen
lokalisiert werden, um schliesslich darüber aufzuklären
                                                                    Meilenstein, indem er Denkwürdiges zur Förderung von
und sie letztlich zu beseitigen. Die FIFA hat schon                 Antidiskriminierung im Fussball verabschiedet.

                                                          FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 11
I   HINTERGRUND UND ZIELE

2. Der strategische Ansatz der FIFA als Vorbild für ihre Mitgliedsverbände

Sollen Vielfalt und Antidiskriminierung nachhaltig                  Partner selbst, die am besten wissen, wie Vielfalt
gefördert werden, sind zentral einheitliche                         und Antidiskriminierung vor Ort umgesetzt werden
Detailmassnahmen nicht immer hilfreich. Deshalb gilt                können.
für diesen Ratgeber folgender Leitgedanke: Jeder
Mitgliedsverband folgt seinen landesüblichen Gesetzen               Zur Orientierung hat die FIFA ein tragfähiges Modell
und Religionen, hat seine ganz eigene Geschichte und                entwickelt. Es liefert Handreichungen auf fünf grund­
Tradition. Diskriminierungsformen können sich regional              legenden Säulen, die eine Förderung von Vielfalt und
erheblich unterscheiden. Nur wenn diese Aspekte                     Antidiskriminierung im Fussball übersichtlich
berücksichtigt werden, können Massnahmen ihre                       strukturieren:
Zielgruppen wirklich erreichen. Jedem Mitgliedsverband
stellen sich ganz eigene Herausforderungen, wie er                      •    SÄULE 1: Reglementierung
Vielfalt und Antidiskriminierung effektiv fördert.
                                                                        •    SÄULE 2: Kontrolle und Sanktionen
Deswegen liefert dieser Leitfaden eine Auswahl an
Empfehlungen, die die jeweiligen Mitgliedsverbände                      •    SÄULE 3: Bildung
massstabsgetreu anpassen können, um erfolgreicher zu
sein. Was sich in Verband A bewährt hat, funktioniert                   •    SÄULE 4: Netzwerkarbeit und Kooperation
nicht unbedingt in Verband B. Es sind die national
verantwortlichen Organisationen des Fussballs und ihre                  •    SÄULE 5: Kommunikation

„Die FIFA-Statuten sind unmissverständlich. Diskriminierung hat im Fussball keinen Platz. Besondere Spielbeobachter helfen uns
bei WM-Qualifikationsspielen, Fehlverhalten zu ahnden. Weiteres wichtiges Element im Kampf gegen Diskriminierung sind ein
proaktives Vorgehen und Aufklärungskampagnen, die die Vielfalt in all ihren Formen fördern und hochhalten.“
FIFA-Präsident Gianni Infantino.

12 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE          I

                                                                 Wichtig über allem aber bleibt: Hinter einer guten
             Regle-             Kontrolle
                                  und                            Aktion oder Kampagne, hinter einer sinnvollen
           mentierung
                               Sanktionen                        Sanktion und einem kooperativen Netzwerk muss sich
                                                                 nicht zwangsläufig ein hohes Budget oder viel techni-
                                                                 scher Aufwand verbergen. Häufig sind die einfacheren
                                                                 Massnahmen sogar bedeutender. Massnahmen, die die
      Kommuni-                          Bildung
       kation                                                    Aktiven im Fussball und seine Fans vor Ort persönlich
                                                                 und vertrauensvoll ansprechen und einbinden, verspre-
                   Netzwerkarbeit                                chen den grössten Erfolg.
                        und
                    Kooperation
                                                                 Denn insgesamt geht es vor allem um die Förderung
                                                                 von sehr menschlichen Qualitäten: um das Zeigen von
                                                                 Würde, Güte und Empathie. Die Weltfussballfamilie
                                                                 wird es respektvoll zu würdigen wissen, wenn im
Dieses Modell hilft, einen landesspezifischen                    Kampf für Vielfalt und Antidiskriminierung jeder
Aktionsplan zu entwickeln oder den bestehenden zu                Verband nach seinen eigenen Möglichkeiten und
optimieren. Denn es greift alle Kernbereiche auf, in             Fähigkeiten sein Bestes einbringt.
denen Mitgliedsverbände bereits aktiv sind oder aktiv
sein können, wenn sie eigene Positionen und Praxen zu
Art. 4 der FIFA-Statuten (Nicht-Diskriminierung,
Gleichstellung von Frau und Mann und Kampf gegen
Rassismus) einbringen. Alle fünf Säulen zusammen
bieten in ihrer ausgewogenen Balance ein erfolgver-
sprechendes Konzept zur adäquaten Beachtung von                         FIFA 2.0:
                                                                        VISION FÜR DIE ZUKUNFT
Vielfalt und Antidiskriminierung im Fussball.

Aus den einzelnen Säulen können Schnittmengen
hervorgehen. Ist ein Mitgliedsverband z. B. im Bereich
Bildung tätig, bieten sich Netzwerkarbeit und
Kooperation an. Und bei jeder Säule ist es in jedem
Falle tragfähig, den Bereich Kommunikation hinzuzuzie-
hen: Gutes tun und darüber reden!

Da Formen von Gesellschaften im und um den Fussball
genauso wie Diskriminierungsformen und die
Möglichkeiten, sich für Vielfalt einzusetzen, in jeder
Region unserer Welt in einem ständigen Wandel
begriffen sind, kann es jedem Mitgliedsverband nur
                                                                        DEZEMBER 2016

zugutekommen, sein einmal begonnenes Engagement
nicht als zementiert anzusehen. Aufmerksamkeit und               Im Oktober 2016 präsentierte FIFA-Präsident Gianni
                                                                 Infantino die Strategie „FIFA 2.0: Vision für die Zukunft“,
laufende Überprüfung der eigenen Arbeit zu Vielfalt              die aufzeigt, wie die FIFA Gleichstellung und Inklusion
und Antidiskriminierung sind notwendig.                          nachhaltig umsetzt.

                                                         FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 13
II
MENSCHENRECHTE,
VIELFALT UND
ANTIDISKRIMINIERUNG
II   MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

1. Menschenrechte im Fussball

Die FIFA bekennt sich zur Einhaltung aller international anerkannten
Menschenrechte und setzt sich für den Schutz dieser Rechte ein.
(FIFA-Statuten, Art. 3: Menschenrechte)

Die FIFA bewegt Millionen von Menschen auf der                achten und sich für deren Schutz einzusetzen. Diese
ganzen Welt. Zudem schafft sie Arbeitsplätze und              Verpflichtung hat sie in ihrer Menschenrechtspolitik
arbeitet bei ihren Fussballwettbewerben und                   konkretisiert, die vom FIFA-Rat im Mai 2017 verab­
Entwicklungsinitiativen mit unterschiedlichsten               schiedet wurde. Auf dieser Grundlage hat sie ihr
Organisationen zusammen. Diese globale Reichweite             Engagement zum Schutz der Menschenrechte bei all
und dieser Einfluss verpflichten die FIFA, die Würde und      ihren Tätigkeiten systematisiert und verstärkt.
die Rechte jedes Einzelnen, der von ihren Tätigkeiten
betroffen ist, gleichermassen zu schützen. Die FIFA hält      Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Bekämpfung
sich dabei an die Leitprinzipien für Wirtschaft und           von Diskriminierung, wie es Abs. 5 der FIFA-
Menschenrechte der Vereinten Nationen, die in dieser          Menschenrechtspolitik im Bewusstsein um die damit
Hinsicht als internationaler Standard gelten.                 zusammenhängenden Gefahren vorsieht:
                                                              „Diskriminierung ist im Fussball auf und neben dem
Im Februar 2016 hat sich die FIFA deshalb in ihrem            Platz ein Problem. Die FIFA ist bestrebt, innerhalb der
wichtigsten Regelwerk – den FIFA-Statuten – verpflich-        Organisation und bei all ihren Tätigkeiten ein
tet, alle international anerkannten Menschenrechte zu         diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen.“

Am 14. April 2016 überreicht der
Menschenrechtsexperte und Harvard-
Kennedy-School-Professor John Ruggie
seinen unabhängigen Bericht, der die
laufende Entwicklung von Richtlinien für
eine künftige FIFA-Menschenrechtspolitik
grundlegend unterstützt.

FIFA-Präsident Gianni Infantino:
„Die FIFA ist entschlossen, ihre
Verantwortung zur Achtung der
Menschenrechte wahrzunehmen und in
diesem wichtigen Bereich unter den
internationalen Sportorganisationen eine
Führungsrolle einzunehmen.“

16 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                    II

„Die Massnahmen, die die FIFA zur Umsetzung einiger unserer Empfehlungen bislang getroffen hat, stimmen uns zuversichtlich.“

Der erste Bericht des unabhängigen FIFA-Beratungsausschusses für Menschenrechte und Mitarbeiter im September 2017
erwähnt insbesondere den Erlass der FIFA-Menschenrechtspolitik im Mai 2017, den Ausbau der Mechanismen zur Bekämpfung
von Menschenrechtsrisiken für die Arbeiter, die auf den Baustellen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Russland und Katar
beschäftigt werden, die Integration detaillierter Menschenrechtskriterien in die Bewerbungs- und Veranstaltungsvorgaben für
künftige FIFA-Turniere und die stärkere Zusammenarbeit der FIFA mit externen Interessengruppen.

Der Beratungsausschuss beim zweiten Arbeitstreffen am Hauptsitz der FIFA 2017 in Zürich, von links: Ignacio Packer, Terre des
Hommes; Ambet Yuson, Bau- und Holzarbeiter Internationale; Theo van Seggelen, FIFPro; Rachel Davis, Shift; Lene Wendland,
Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte; Brent Wilton, The Coca-Cola Company; Sylvia Schenk,
Transparency International Germany; William Anderson, adidas Group.

                                                          FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 17
II   MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

2. Was bedeutet Vielfalt für den Fussball?

Vielfalt bedeutet Bereicherung. Die Akzeptanz, der                Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche
Austausch darüber und das ständige Lernen über                    Wünsche und Hoffnungen. Je nach ihrer Lebens­
Vielfalt sichern Überleben und entwickeln die                     geschichte treibt sie Unterschiedliches an. Sie haben
Menschheit weiter. Das gilt auch für den Fussball.                vielfältige Erwartungen, Fähigkeiten, Verantwortungen
                                                                  und Bedürfnisse. All das spiegelt sich unterbewusst auch
Vielfalt schafft Chancen und Möglichkeiten, lässt                 auf dem und um den Fussballplatz wider. All das lässt
Kreativität und Innovation entstehen. Ohne all dies               jeden Menschen etwas Eigenes zum Ganzen beitragen.
wäre auch der Fussball nicht so trickreich und rasant, so
strategisch ausgefeilt und kraftvoll zugleich. Ohne dies          Alle Menschen gleich und fair zu behandeln, zielt
wäre Fussball heute nicht so erfolgreich, sondern                 darauf ab, sie in all diesen Eigenschaften wahrzu­
berechenbar und monoton. Weil er genau dies nicht ist,            nehmen, diese zu respektieren und sich im
sondern vielfältig, lieben wir den Fussball.                      gemeinsamen Miteinander entsprechend zu verhalten.
                                                                  Um dies zu erreichen, müssen unterschiedlichen
Gruppen haben vielfältige Merkmale, ihre individuellen            Menschen auch unterschiedliche Angebote gemacht
Mitglieder ebenso. Gleichheit in Vielfalt existiert,              werden. Hier ist die Rede von der Vielfalt der eigenen
wenn niemand seine eigene Freiheit über die eines                 Angestellten und Ehrenamtlichen, von der Vielfalt aller
anderen stellt. Vielfalt lebt, wenn niemand seine eigene          aktiven Menschen auf den und um die Fussballplätze,
Freiheit zur Unterdrückung oder zum Ausschluss eines              einschliesslich der Zuschauer. Von der Vielfalt, die all
anderen benutzt.                                                  diese Menschen miteinander schaffen.

Prof. Michael Kimmel 2016 bei der 2. FIFA-Frauenfussball- und Führungskonferenz zum Thema „Gleichstellung durch Reformen”.

18 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG             II

Der Aktionsplan FIFA 2.0: Vision für die Zukunft
benennt Frauen hierbei als eine der Hauptzielgruppen.            Vielfalt bedeutet z. B.:
Für die FIFA-Interessengruppen, angefangen bei den               • die Menschenrechte zu achten und gleiche
Mitgliedsverbänden, wird dort klar formuliert:                      Möglichkeiten für alle zu fördern;
                                                                 • seine Freiheit nicht über die von anderen
„Gemeinsam müssen sie einen Schritt weiter gehen                    zu stellen;
und dafür sorgen, dass Frauen nicht diskriminiert,               • gegenseitige Akzeptanz und Respekt;
sondern aktiv ermuntert werden, sich als Spielerinnen,           • Individuen nicht als Mitglieder von Gruppen
Zuschauerinnen oder Funktionärinnen zu beteiligen.                  zu reduzieren;
                                                                 • jedes Individuum als einzigartig anzuerkennen;
Die FIFA wird zu diesem Zweck streng darauf achten,              • Anerkennung durch gegenseitige
dass ihre Politik, ihre Praxis und ihr kulturelles                  Rücksichtnahme und gegenseitige soziale
Verständnis auf verschiedenen Ebenen wirklich etwas                 Wahrnehmung;
bewirken. Sie wird ebenfalls dafür sorgen, dass auch             • Konflikte als Chance zu erkennen, um sich
ihre Mitgliedsverbände, Konföderationen und das                     zu entwickeln;
ganze Umfeld des Fussballs Initiativen zur Gleichstellung        • ein friedliches Miteinander.
von Frau und Mann umsetzen.“ (FIFA 2.0, 2016)

                                                       FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 19
II   MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

3. Was bedeutet Diskriminierung im Fussball?

„Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen
aufgrund von Hautfarbe, ethnischer, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht,
Behinderung, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen,
Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung oder aus einem anderen Grund
ist unter Androhung der Suspension oder des Ausschlusses verboten.“
(FIFA-Statuten, Art. 4: Nicht-Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann und
Kampf gegen Rassismus)

Grundlage für Art. 4 der FIFA-Statuten zur Nicht-             Diskriminierung manifestiert Ungleichheit und soziale
Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann             Ausgrenzung. Der Begriff Diskriminierung umfasst
und Kampf gegen Rassismus ist vor allem die                   gemeinhin Herabwürdigungen und Benachteiligungen
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der                   von Gruppen und Personen aufgrund ihrer tatsächlichen
Vereinten Nationen. Diese formuliert darüber hinaus           oder angenommenen Attribute. Diskriminierende
für alle Menschen deutlich den „Anspruch auf                  Herabwürdigungen und Benachteiligungen schliessen
gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung […]                verbale und körperliche Handlungen ein, ebenso wie
und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen                 eine fehlende Gleichberechtigung im Zugang zum
Diskriminierung“ (Art. 7).                                    gesellschaftlichen Leben und zu seinen Institutionen.

20 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG               II

Des Weiteren zu beachten:

• Diskriminierung kann beabsichtigt, aber auch
  unbeabsichtigt geschehen.

• Diskriminierung geht nicht nur von rechtsextremen
  Individuen oder Gruppen aus. Diverse
  diskriminierende Aussagen und Handlungen können
  auch kulturell in der Gesellschaft weitläufig
  unreflektiert verwendet werden oder akzeptiert sein.

• Diskriminierung bedeutet, Stereotypen und Vorurteile
  praktisch und in negativer Weise anzuwenden.

  Was ist ein Stereotyp?
  • Vorgefasste Meinung oder Verallgemeinerung
    zu einer Person oder Personengruppe.
  • Weit verbreitete, aber fixe, vereinfachte und
    unvollständige Wahrnehmung oder Vorstellung
    einer bestimmten Person, Sache oder
    Personengruppe. Stereotype ordnen Individuen
    voreilig Personengruppen zu.

                                                              dieser Stelle lediglich auf die entsprechenden
  Was ist ein Vorurteil?                                      Resolutionen und Berichte der Vereinten Nationen
  • Irrationale, vorgefasste Meinung, die nicht               verwiesen werden.
    auf wahren Tatsachen oder Gegebenheiten
    beruht.                                                   Wenn es um Antidiskriminierung geht, hat die
  • Allgemeine und emotionale Haltung, die                    FIFA eine lange Tradition. Nach den Vereinten
    mangels Kenntnis der Fakten (oder in                      Nationen war sie eine der ersten internationalen
    direktem Widerspruch zu diesen) zu einer                  Organisationen, die bereits 1960 beim FIFA-
    Bevorzugung von Personen und einer                        Kongress in Italien folgenden Art. 2 in ihre Statuten
    negativen Einstellung oder Feindseligkeit                 aufnahm:
    gegenüber anderen führt.
  • Vorurteile bedeuten wortwörtlich eine                     „Der Nationalverband muss allen, die im Land Fussball
    Vorverurteilung von Personengruppen.                      spielen, ohne Diskriminierung aus Gründen der Rasse,
                                                              der Religion oder der Politik oder aufgrund von
                                                              Klassenzugehörigkeit (d. h. Amateur, Nichtamateur
Aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen und                oder Berufsspieler) offenstehen. Kraft Verabschiedung
wissenschaftlichen Grundlagen in unterschiedlichen            dieser beiden Grundsätze können fortan nur
Ländern kann zur Definition von einzelnen in den              Verbände, die diese Grundsätze befolgen, FIFA-
FIFA-Statuten formulierten Diskriminierungsformen an          Mitglieder werden.“

                                                      FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 21
II   MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

4. Beispiele zu Diskriminierung im Fussball

Leider hat Diskriminierung im Fussball viele Gesichter.       Diskriminierung kann sich auch in Gewalt äussern.
Diskriminierung passiert offen oder versteckt, laut und       Dennoch sind nicht alle gewalttätigen Vorfälle
leise. Ausprägungen von Diskriminierung können sich           mit Beteiligung von Fussballfans gleichzeitig
im Laufe der Zeit verändern. Sie können sich z. B.            diskriminierend oder gar rechtsextrem motiviert.
gesellschaftlichen und geopolitischen Verschiebungen
anpassen.

22 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                    II

„Gespräche über Rassismus sind schwierig, denn so sehr jemand auch sagt, dass er das Problem versteht, ist es doch immer etwas ganz
anderes, so etwas am eigenen Leib zu erfahren”, erklärt Roque Júnior, 2002 Weltmeister mit Brasilien, bei FIFA.com.

Diskriminierung im und um die Stadien zeigt sich                    Weltfussball bereit, das laufend aktualisiert wird (siehe
häufig durch bestimmte                                              Bibliografie). Aufgrund des Hausrechts am Spieltag hat
   •   Gesänge, Rufe, Gespräche und Witze                           der Veranstalter von Fussballspielen die Möglichkeit,
   •   Gestik und Mimik                                             Personen, die solche diskriminierenden Symbole, Codes
   •   Banner, Fahnen und sogenannte Choreografien                  und andere Praktiken verwenden, auszuschliessen.
   •   Kleidung oder Kleidungsaufdrucke
       (T-Shirts, Schals, Aufnäher etc.)                            Auch jenseits der Zuschauertribünen kann
   •   Wurfobjekte (in Verbindung mit der                           Diskriminierung stattfinden. Spieler und Trainer können
       jeweiligen Situation)                                        z. B. andere Spieler und Trainer durch Aussagen und
   •   Zerstörung bestimmter Gegenstände                            Handlungen diskriminieren. Viele davon wurden von
       (Banner, Schals etc.)                                        den zuständigen Instanzen ermahnt oder bestraft.
   •   Aufkleber, verteilte Broschüren und Flyer
   •   Graffiti, Schmierereien und Tätowierungen                    Häufig werden Aussagen oder Handlungen, die
   •   Menschen, die mit ihrer Position ein bildlich                betroffene Personen z. B. als sexistisch, rassistisch,
       sichtbares Symbol darstellen                                 antisemitisch oder homophob empfinden, von den
   •   körperliche Angriffe                                         auslösenden Personen nicht als solche bewertet.
und Kombinationen der o. g. Beispiele.                              Hierbei ist es ratsam, Menschen, die Diskriminierung
                                                                    fühlen und erfahren, ernst zu nehmen, der Sache
Die Organisation Fare network stellt dazu online das                auf den Grund zu gehen und im Zweifelsfall zu
Handbuch für diskriminierende Praktiken im                          vermitteln.

                                                           FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 23
II    MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

5. FIFA gegen Diskriminierung im Fussball – die Geschichte

     Datum              Veranstaltung/Massnahme

     Juli 2001          FIFA-Konferenz gegen Rassismus in Buenos Aires
                        Mehrere hundert Delegierte von Mitgliedsverbänden, Konföderationen und
                        Nichtregierungsorganisationen sowie weitere Vertreter erörtern Wege und Mittel zur
                        Bekämpfung von Rassismus im Fussball. Mit der stärkeren Förderung von Toleranz
                        und einem gezielten Vorgehen soll Rassismus aus dem Fussball verbannt werden.

     Juli 2001          Ausserordentlicher FIFA-Kongress verabschiedet Erklärung gegen Rassismus
                        Der ausserordentliche FIFA-Kongress in Buenos Aires verabschiedet die Erklärung gegen
                        Rassismus, auf die sich am Tag zuvor die FIFA-Konferenz gegen Rassismus verständigt hatte.

     Juli 2002          Genau ein Jahr nach der Verabschiedung der Erklärung gegen Rassismus beim
                        ausserordentlichen Kongress 2001 in Buenos Aires veranstaltet die FIFA den ersten
                        internationalen Tag zur Bekämpfung von Rassismus im Fussball (FIFA-Tage gegen
                        Diskriminierung).

     Juni 2003          In der Gruppenphase des FIFA Konföderationen-Pokals in Frankreich stehen zwei Tage
                        im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung. Erstmals bei einer
                        FIFA-Endrunde ist der Handschlag zwischen den Spielern beider Teams nach Spielschluss
                        offizieller Teil des Protokolls (zweite FIFA-Tage gegen Diskriminierung).

     2004               Änderung der FIFA-Statuten
                        II – Zweck, Art. 2 Abs. 3.1 der FIFA-Statuten: „Aus Gründen der Rasse, der Religion oder
                        aus politischen Gründen darf ein Land oder eine Einzelperson nicht diskriminiert werden.“
                        wird wie folgt geändert:
                        „Artikel 3 – Nicht-Diskriminierung und Kampf gegen den Rassismus: Jegliche
                        Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund
                        von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, Politik oder aus einem anderen
                        Grund ist unter Androhung der Suspension und des Ausschlusses verboten.“

     September 2004     Die FIFA verbindet ihr Engagement gegen Rassismus mit dem Weltfriedenstag der
                        Vereinten Nationen (dritte FIFA-Tage gegen Diskriminierung).

     Oktober 2004       Erlass des Ethikreglements
                        Das FIFA-Exekutivkomitee verabschiedet das von der Kommission für Ethik und Fairplay
                        verfasste Ethikreglement. Dieses wurde 2012 wie folgt überarbeitet:

                        „Artikel 23: Diesem Reglement unterstellten Personen ist es verboten, ein Land, eine
                        Privatperson oder eine Gruppe von Personen durch herabwürdigende, diskriminierende
                        oder verunglimpfende Äusserungen oder Handlungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe,
                        Ethnie, nationale oder soziale Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, politische Meinung
                        oder andere Meinung, Wohlstand, Geburt oder sonstigen Status, sexuelle Neigung oder
                        aus anderen Gründen in ihrer Würde oder Integrität zu verletzen.“

     Juni 2005          Die Halbfinalpartien des FIFA Konföderationen-Pokals in Deutschland und die
                        Viertelfinalspiele der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft in den Niederlanden stehen im
                        Zeichen der Kampagne „Nein zu Rassismus“ (vierte FIFA-Tage gegen Diskriminierung).

24 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                II

Datum                Veranstaltung/Massnahme

Juni und Juli 2006   Die Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bilden den Rahmen für die
                     fünften FIFA-Tage gegen Diskriminierung und bieten dem Kampf gegen Rassismus im
                     Fussball damit die bestmögliche Plattform.

                     In allen zwölf Stadien stehen speziell ausgebildete Sicherheitsbeauftragte im Einsatz,
                     die rassistische, politische oder anderweitig diskriminierende Botschaften aufspüren sollen.
                     Die Fanbotschaften engagieren sich ebenfalls gegen Rassismus.

2007                 Die FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Kanada ist Schauplatz der sechsten FIFA-Tage
                     gegen Diskriminierung.

Dezember 2008        Im Rahmen der Halbfinalspiele der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft in Chile werden
                     die siebten FIFA-Tage gegen Diskriminierung gefeiert.

2009                 Änderung der Bestimmung zu Diskriminierung im Ethikreglement
                     „Art. 7 – Diskriminierung: Offiziellen ist es verboten, eine Person oder eine Gruppe
                     von Personen durch herabwürdigende, diskriminierende oder verunglimpfende
                     Äusserungen oder Handlungen in Bezug auf Herkunft, Rasse, Hautfarbe, Kultur, Sprache,
                     Religion oder Geschlecht zu verletzen.“

Juni 2009            Die Halbfinalspiele des FIFA Konföderationen-Pokals in Südafrika bieten dem
                     Weltfussballverband die Bühne für die achten FIFA-Tage gegen Diskriminierung.

                     Vom 23.–25. Juni präsentiert sich das erste Football-for-Hope-Forum in Vanderbijlpark
                     (Südafrika). Über 100 Fachleute aus dem Bereich der sozialen Entwicklung in der
                     ganzen Welt suchen gemeinsam mithilfe des Fussballs nach neuen Lösungen für die
                     aktuellen sozialen Probleme.

September 2009       Die FIFA erlässt für ihre Mitarbeiter die Richtlinie für sexuelle Belästigung und Mobbing.

2010                 FIFA TMS Global Transfers & Compliance setzt sich seit 2010 verstärkt für den Schutz
                     Minderjähriger ein, indem entsprechende Transfers von Spielern und Spielerinnen sowohl
                     im Amateur- als auch im Profifussball systematisch kontrolliert werden. Der Ausschuss
                     der FIFA-Kommission für den Status von Spielern prüft die diesbezüglichen Gesuche, indem
                     er die jeweiligen Umstände jedes einzelnen Falls beurteilt und gleichzeitig die Chancen der
                     Integration, die der Fussball zweifellos bietet, in Erwägung zieht.

Juni und Juli 2010   Die neunten FIFA-Tage gegen Diskriminierung im Rahmen der Viertelfinalspiele der
                     FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ rücken den Kampf gegen Rassismus im Fussball
                     weltweit ins Rampenlicht.

                     Am 10. Juli startet das erste Football-for-Hope-Festival. Bei dem mehrtägigen
                     interkulturellen Austausch im Township von Alexandra in Johannesburg stehen
                     32 Jugendteams im Rampenlicht, die allesamt über das Football-for-Hope-Programm
                     gefördert werden und die soziale Kraft des Fussballs verkörpern.

                                                  FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 25
II    MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

     Datum                Veranstaltung/Massnahme

     Juni und Juli 2011   Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Deutschland bedeutet den Startschuss für die
                          Kampagne „Live Your Goals“, mit der die FIFA den Frauenfussball seither fördert.

                          Darüber hinaus stehen die Halbfinalspiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ im
                          Zeichen der zehnten FIFA-Tage gegen Diskriminierung.

     November 2012        Die elften FIFA-Tage gegen Diskriminierung fallen auf die FIFA Futsal-Weltmeisterschaft
                          in Thailand. Im Achtelfinale zwischen dem zweifachen Weltmeister Spanien und
                          Gastgeber Thailand verurteilt der Fussball jede Form von Diskriminierung.

     2013/2014            FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung
                          Von 2013 bis 2014 tagt die FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung
                          dreimal und beschliesst richtungsweisende Empfehlungen zur nachhaltigen Umsetzung
                          von Vielfalt und Antidiskriminierung.
                          http://www.fifa.com/about-fifa/news/y=2016/m=9/news=clarification-on-fifa-task-force-against-racism-and-
                          discrimination-2837757.html

     Mai 2013             Die neu geschaffene FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung trifft sich
                          am FIFA-Sitz in Zürich zu ihrer ersten Sitzung. Hauptthema sind Disziplinarmassnahmen.

     Mai 2013             Der 63. FIFA-Kongress verabschiedet die FIFA-Resolution gegen Rassismus und
                          Diskriminierung. Diese basiert auf den Grundsätzen Aufklärung, Prävention und Bestrafung
                          (inkl. sportlicher Sanktionen wie Punktabzug und Zwangsabstieg).
                          http://resources.fifa.com/mm/document/afsocial/anti-racism/02/08/56/92/fifa-paper-against-racism-de-def_german.
                          pdf

     Juni 2013            Bei den Halbfinalspielen des FIFA Konföderationen-Pokals Brasilien 2013 machen
                          beide Teams vor dem Spiel auf dem Spielfeld unmissverständlich deutlich, dass Rassismus
                          und Diskriminierung im Fussball keinen Platz haben.

                          Das zweite Football-for-Hope-Forum bringt vom 26.–29. Juni 200 Führungskräfte und
                          Aktivisten aus 50 Ländern zusammen, die Erfahrungen darüber austauschen, wie die Kraft
                          des Fussballs als Werkzeug für soziale Entwicklungen eingesetzt werden kann.

     Juni 2013            Initiative für geflüchtete Menschen weltweit
                          In einem fünftägigen Kurs werden 28 Instrukteure geschult, damit sie ihr neu erworbenes
                          Wissen in den kommenden Monaten im Rahmen von Fussballfestivals und Workshops
                          für syrische Kinder in den Flüchtlingslagern der Region rund um Irbid anwenden können.
                          Der Kurs in Irbid ist eine von mehreren Massnahmen, die die FIFA zur Unterstützung der
                          syrischen Flüchtlinge ergriffen hat. Hierzu gehört auch eine Spende von USD 200 000.
                          Das Geld wird für den Bau eines Kunstrasenplatzes in der Ortschaft Turrah, sechs Kilometer
                          von der syrischen Grenze entfernt, verwendet. Ferner werden 15 000 Trikots unter den
                          Flüchtlingen verteilt.
                          http://de.fifa.com/development/news/y=2013/m=6/news=fifa-support-syrian-refugees-2103449.html

26 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                             II

Datum            Veranstaltung/Massnahme

September 2013   Wichtigste Themen der zweiten Sitzung der FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und
                 Diskriminierung am FIFA-Sitz in Zürich sind Prävention und Aufklärung.

Juli 2014        Im Rahmen der Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™
                 feiert die Fussballgemeinschaft die 13. FIFA-Tage gegen Diskriminierung. Neben dem
                 besonderen Spielprotokoll gegen Diskriminierung lanciert die FIFA in den sozialen
                 Medien eine interaktive Kampagne, um dieses bedeutsame Anliegen in den Blickpunkt
                 zu rücken.

                 32 Teams von Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt treffen sich zum
                 Football-for-Hope-Festival in Caju/Rio de Janeiro (Brasilien) zum interkulturellen Austausch
                 bei einem Fussballturnier.

Dezember 2014    Die FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung trifft sich am FIFA-Sitz in
                 Zürich zu ihrer dritten und letzten Sitzung. Ihre Empfehlungen werden seitdem nachhaltig
                 in die Praxis umgesetzt.

März 2015        1. Frauenfussball- und Führungskonferenz der FIFA
                 Im Rahmen des Weltfrauentags organisiert die FIFA in Zürich eine Frauenfussball- und
                 Führungskonferenz. Diese bietet Referate und Diskussionen zu Gleichberechtigung und
                 Diskriminierungsbekämpfung.
                 http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2015/m=3/news=fussball-experten-formulieren-notwendigkeit-von-
                 frauenquoten-2555758.html

Mai 2015         FIFA-Spielbeobachtungssystem für Antidiskriminierung
                 Zur Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ wird im Londoner Wembley-Stadion
                 das FIFA-Beobachtungssystem für Antidiskriminierung vorgestellt.
                 http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=5/news=diskriminierungsbeobachtung-bei-qualifikationsspielen-
                 der-fifa-fussbal-2604237.html

                 https://www.youtube.com/watch?v=yZskblAsmnY

                 http://resources.fifa.com/mm/document/afsocial/anti-racism/02/60/42/16/fifaanti-discriminationmonitoringsystem_
                 summary_may2015_neutral.pdf

                                                    FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 27
II    MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

     Datum              Veranstaltung/Massnahme

     Mai 2015           Zehn Jahre Football for Hope
                        In zehn Jahren hat Football for Hope 450 Programme von 170 Nichtregierungs­
                        organisationen in 78 Ländern unterstützt, die sich nachhaltig für die soziale Entwicklung
                        mithilfe des Fussballs einsetzen. Vielfalt und Inklusion, z. B. durch die soziale Stärkung
                        von Mädchen und jungen Frauen, aber auch die Förderung von Menschen mit
                        Behinderung, von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Umfeldern sowie
                        von geflüchteten Menschen spielt bei den zahlreichen Projekten eine zentrale Rolle.

                        Anlässlich der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010TM wurden in Afrika
                        zusammen mit lokalen Organisationen z. B. 20 Football-for-Hope-Zentren gebaut,
                        die diesen die Infrastruktur bieten, die sie für ihre Angebote für Jugendliche und die
                        Einwohner vor Ort so dringend benötigen. Im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft
                        Brasilien 2014TM hat die FIFA explizit in Brasilien nach Nichtregierungsorganisationen
                        (NGO) gesucht, die sich mit dem Fussball für den sozialen Wandel einsetzen, und ihre
                        Hilfe von fünf auf 27 brasilianische NGO ausgeweitet.

                        http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=5/news=fifa-feiert-10-jahre-football-for-hope-2603065.html

     Juni 2015          Programm zur Förderung weiblicher Führungskräfte
                        35 talentierte Frauen aus der ganzen Welt nehmen am neunmonatigen Programm teil,
                        das drei praxisbezogene Module umfasst. Ein zentrales Element dabei sind individuelle,
                        von den Teilnehmerinnen gewählte Projekte als Triebfeder für den Mädchen- und
                        Frauenfussball in ihrem Mitgliedsverband.
                        http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2015/m=6/news=neues-fifa-programm-fur-frauen-in-
                        fuhrungspositionen-2652814.html

                        https://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=2/news=abschluss-des-ersten-lehrgangs-des-programms-zur-
                        forderung-von-weiblic-2767686.html

     Juni 2015          Anlässlich der Halbfinalspiele der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Neuseeland finden
                        die 14. FIFA-Tage gegen Diskriminierung statt.
                        http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=6/news=volunteers-mark-2015-anti-discrimination-
                        day-2650275-2650395.html

     Juli 2015          Vorstellung der FIFA-Nachhaltigkeitsstrategie für die Fussball-Weltmeisterschaft
                        Russland 2018TM
                        Die Strategie bildet die Basis für einen praktischen Aktionsplan für Nachhaltigkeit,
                        der Aktionen zu Vielfalt und Antidiskriminierung vorsieht.
                        http://de.fifa.com/worldcup/news/y=2015/m=7/news=weitreichende-nachhaltigkeitsstrategie-fur-die-fifa-fussball-
                        weltmeist-2666926.html

     September 2015     Im Zeichen der gegenwärtigen Situation von Flucht auf der ganzen Welt erhält das
                        Flüchtlingswerk UNHCR der Vereinten Nationen eine Spende von USD 1 Million.

28 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                            II

Datum            Veranstaltung/Massnahme

September 2015   Die FIFA stellt dem europäischen Netzwerk Queer Football Fanclubs (QFF) für deren
                 Jahrestagung an ihrem Hauptsitz in Zürich das Auditorium zur Verfügung. QFF bekämpft
                 jede Form von Diskriminierung im Fussball, insbesondere basierend auf sexueller
                 Orientierung.

Oktober 2015     FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung
                 Der FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung zur Unterstützung
                 des Engagements aller Mitgliedsverbände wird präsentiert.
                 http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=10/news=fifa-stellt-neuen-good-practice-guide-zu-vielfalt-und-
                 antidiskriminier-2710817.html

Januar 2016      Stellvertretend für alle, die sich im und durch den Fussball für geflüchtete Menschen
                 engagieren, nimmt der ehemalige deutsche Nationalspieler und Sohn eines ghanaischen
                 Flüchtlings Gerald Asamoah in Zürich den FIFA-Fairplay-Preis entgegen.
                 http://www.fifa.com/the-best-fifa-football-awards/fair-play-award/index.html

Februar 2016     Im Rahmen einer Reihe von Reformen verständigt sich der ausserordentliche FIFA-
                 Kongress 2016 auf die stärkere Anerkennung und Förderung von Frauen im Fussball:
                 Wahl mindestens einer Frau in den FIFA-Rat durch jede Konföderation sowie
                 Frauenförderung als ausdrückliches statutarisches Ziel der FIFA, um eine vielfältigere
                 Entscheidungsfindung und -kultur zu gewährleisten.
                 http://de.fifa.com/governance/how-fifa-works/the-reform-process.html

März 2016        2. FIFA-Frauenfussball- und Führungskonferenz
                 In Zürich findet zum Thema „Gleichberechtigung durch Reformen“ die zweite
                 Frauenfussball- und Führungskonferenz der FIFA statt, mit Rednerinnen wie der Fussball-
                 Weltmeisterin Abby Wambach und der Tennislegende Billie Jean King.
                 http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=3/news=fifa-president-calls-for-ambitious-targets-for-women-
                 in-decision-makin-2-2769121.html

                 http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=3/news=fifa-frauen-und-fuhrungskonferenz-im-
                 livestream-2768580.html

April 2016       Die FIFA stellt dem Projekt „Football connects“ des Schweizer Vereins Raumfang an ihrem
                 Hauptsitz einen Fussballplatz zur Verfügung, damit der Verein einmal wöchentlich ein
                 Fussballtraining mit Profitrainern für 20–30 unbegleitete Flüchtlinge zwischen 12 und
                 18 Jahren anbieten kann. Den Anstoss zum ersten Training führte FIFA-Präsident
                 Gianni Infantino aus. „Football connects“ trainiert an 12 Standorten in der Schweiz knapp
                 250 Kinder im Alter zwischen 12 und 18 Jahren aus Ländern wie Eritrea, Afghanistan und
                 Syrien.
                 http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=4/news=today-wed-6-football-helping-young-migrants-connect-
                 with-new-communiti-2-2780020.html

                                                    FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 29
II    MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG

     Datum              Veranstaltung/Massnahme

     Juni 2016          Die zweite Auflage des Programms zur Förderung weiblicher Führungskräfte startet.
                        http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=6/news=zweiter-lehrgang-des-programms-zur-forderung-von-
                        weiblichen-fuhrungskr-2799758.html

                        http://de.fifa.com/interactiveworldcup/news/y=2016/m=6/news=weibliche-fuhrungskrafte-beenden-erstes-
                        schulungsmodul-2800812.html

                        http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=9/news=weibliche-fuhrungskrafte-setzen-weg-fort-2831627.html

     September 2016     FIFA-Auszeichnung für Vielfalt 2016
                        Die elfköpfige Jury mit Experten aus der Weltfussballfamilie und Vertretern von staatlichen
                        und nichtstaatlichen Organisationen verleiht der indischen Organisation Slum Soccer die
                        FIFA-Auszeichnung für Vielfalt. Generalsekretärin Fatma Samoura überreicht den Preis im
                        englischen Manchester in Anwesenheit der beiden Jurymitglieder und ehemaligen
                        Nationalspieler Clarence Seedorf und Thomas Hitzlsperger. Finalisten der Auszeichnung
                        2016 sind die International Gay and Lesbian Football Association (IGLFA) und die englische
                        Organisation Kick it out (KIO).
                        http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=8/news=mit-weitsicht-2824400.html

                        http://www.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=9/news=slum-soccer-claim-inaugural-fifa-diversity-
                        award-2836958.html

     September 2016     Nachdem die Pokaltournee der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft im August 2016 im
                        Flüchtlingslager al-Zaatari Halt gemacht hatte, lud die FIFA in Kooperation mit dem
                        UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), dem Asian Football Development Project
                        (AFDP), der UEFA-Stiftung und dem jordanischen Organisationskomitee 250 geflüchtete
                        Mädchen und junge Frauen zum Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft ein. Beim 5:0
                        zwischen Mexiko und Neuseeland in Amman gingen pro Tor 150 Bälle an geflüchtete
                        Menschen.
                        http://www.fifa.com/u17womensworldcup/news/y=2016/m=9/news=football-gives-brief-moment-of-relief-to-al-
                        zaatari-s-refugee-girls-2838110.html

     Oktober 2016       Vorstellung von FIFA 2.0: Vision für die Zukunft
                        Der Aktionsplan FIFA 2.0 definiert die Förderung der Menschenrechte, die Inklusion von
                        Mädchen und Frauen und die Vielfalt im Weltfussball als Teil der übergreifenden
                        Zukunftsvision der FIFA.
                        http://de.fifa.com/about-fifa/news/y=2016/m=10/news=fifa-prasident-infantino-prasentiert-fifa-2-0-vision-fur-die-
                        zukunft-2843432.html

     November 2016      #ENDviolence-Kampagne zur FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft
                        Papua-Neuguinea 2016
                        Zusammen mit der ozeanischen Fussballkonföderation, UNICEF, UN Women, dem Urban
                        Youth Employment Project, der Australian High Commission und der amerikanischen
                        Botschaft in Port Moresby nutzt die FIFA das Turnier als Plattform für den Kampf gegen
                        die Gewalt gegen Frauen und Kinder. Mittel sind Workshops für Jugendliche, ein
                        öffentlicher Umzug durch die Strassen und ein Videoclip beim Finale.
                        http://www.fifa.com/u20womensworldcup/videos/y=2016/m=11/video=give-the-red-card-to-violence-against-
                        women-and-children-endviolence-2856655.html

30 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG                       II

Datum        Veranstaltung/Massnahme

März 2017    Die Liste der Gründe für die Beantragung eines internationalen Transfers oder einer
             Erstregistrierung eines minderjährigen Spielers wird ausgeweitet. Verbände können nun
             im TMS auch aus humanitären Gründen ein Gesuch einreichen. Wenn ein Verband ein
             Gesuch für einen minderjährigen Spieler stellt, der aus humanitären Gründen wechselt
             (wenn der minderjährige Spieler zuvor bei seinem oder einem anderen Verband registriert
             war), hat der ehemalige Verband keinen Zugriff mehr auf die darin enthaltenen
             Informationen, wird zu keiner Stellungnahme aufgefordert und wird nicht über den
             Entscheid des Ausschusses informiert.

             Um den minderjährigen Spieler und seine Familie zu schützen und zu vermeiden, dass die
             Behörden des Herkunftslands deren Aufenthaltsort erfahren, wird der ehemalige Verband
             des minderjährigen Spielers nicht in das Verfahren involviert.
             http://farenet.org/news/fifa-announce-changes-make-easier-young-refugees-play/

März 2017    FIFA-Konferenz für Gleichstellung und Inklusion
             Die FIFA-Konferenz für Gleichstellung und Inklusion 2017 in Zürich mit dem Thema
             „Gleichberechtigung zur Wirklichkeit machen“ knüpft an die Konferenzen zu Frauenfussball
             und Führung aus den Vorjahren an.
             http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2017/m=3/news=den-worten-taten-folgen-lassen-2874866.html

             http://de.fifa.com/about-fifa/fifa-1904/issues/newsid=2878329.html

März 2017    Antidiskriminierung Thema im unabhängigen Beratungsausschuss für
             Menschenrechte
             Zur Verstärkung des Einsatzes für die Achtung der Menschenrechte wird ein unabhängiger
             Beratungsausschuss für Menschenrechte gebildet, dem internationale Experten der
             Vereinten Nationen, von Gewerkschaften, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft
             angehören. Beim ersten Treffen in Zürich bildet der Arbeitsansatz der FIFA zu Vielfalt und
             Antidiskriminierung im Fussball einen der Schwerpunkte.
             http://de.fifa.com/governance/news/y=2017/m=3/news=sitzung-der-experten-des-unabhangigen-
             beratungsausschusses-fur-mensche-2875488.html

März 2017    Eine eigens gebildete Arbeitsgruppe trifft sich erstmals, um Möglichkeiten für den barriere-
             freien Zugang von Personen mit Behinderungen oder beschränkter Mobilität zu den Spielen
             der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018TM zu diskutieren und auszubauen.

April 2017   Barrierefreier Zugang zu den Stadien des FIFA Konföderationen-Pokals Russland 2017
             Alle Stadien des Konföderationen-Pokals verfügen über Einrichtungen für Menschen mit
             Behinderungen und beschränkter Mobilität. Für Zuschauer, die Tickets mit barrierefreiem
             Zugang benötigen, darunter Menschen mit Behinderungen oder beschränkter Mobilität
             sowie adipöse Menschen, stehen vier unterschiedliche Ticketarten zur Verfügung, die ihnen
             unvergessliche Momente und ein ungetrübtes Spielerlebnis ermöglichen sollen. Die meisten
             dieser Ticketkategorien beinhalten auch ein kostenloses Ticket für einen Begleiter.
             http://de.fifa.com/confederationscup/news/y=2017/m=4/news=rollstuhlfahrer-sachkov-lobt-einrichtungen-des-
             konfoderationen-pokals-2880132.html

                                                FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 31
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