FIFA GOOD PRACTICE GUIDE - ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG - FIFA.com
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INHALTSVERZEICHNIS VORWORTE Vorwort des FIFA-Präsidenten Vorwort der FIFA-Generalsekretärin I HINTERGRUND UND ZIELE 1. Motivation dieses Good Practice Guide 2. Der strategische Ansatz der FIFA als Vorbild für ihre Mitgliedsverbände II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 1. Menschenrechte im Fussball 2. Was bedeutet Vielfalt für den Fussball? 3. Was bedeutet Diskriminierung im Fussball? 4. Beispiele zu Diskriminierung im Fussball 5. FIFA gegen Diskriminierung im Fussball – die Geschichte III UMSETZUNG VON VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG IM FUSSBALL 1. Säule: Reglementierung 1.1 Disziplinarreglement 1.2 Sicherheit in den und um die Stadien 1.3 Beschäftigung und Einstellungsverfahren 1.4 Manager für Vielfalt und Antidiskriminierung 1.5 Beispiele aus der Weltfussballfamilie 2. Säule: Kontrolle und Sanktionen 2.1 Identifikation von Risikospielen 2.2 Spielbeobachter für Antidiskriminierung 2.3 Sicherheitsmassnahmen am und im Stadion 2.4 Schiedsrichterpflichten und dreistufiges Verfahren für diskriminierende Vorfälle 2.5 Schulung von Spieloffiziellen und Ordnungsdienst 2.6 Beispiele zur Befolgung rechtlicher Grundlagen 2.7 Beispiele aus der Weltfussballfamilie
3. Säule: Bildung 3.1 Ausbildung und Vorbilder 3.2 Fortbildung 3.3 Bildungsprojekte und -kampagnen 3.4 Dokumentation 3.5 Evaluation 3.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie 4. Säule: Netzwerkarbeit und Kooperation 4.1 Interner Austausch 4.2 Externe Arbeitsgruppen und Projektkooperation 4.3 Konferenzen und Publikationen 4.4 Beteiligung von Zuschauern 4.5 Internationaler Austausch 4.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie 5. Säule: Kommunikation 5.1 Branding 5.2 Veröffentlichungen 5.3 Botschafter als Vorbild 5.4 Auszeichnung für Vielfalt 5.5 Eigene Veranstaltungen 5.6 Beispiele aus der Weltfussballfamilie IV BIBLIOGRAFIE UND VERWEISE Hinweis: Im Sinne der besseren Lesbarkeit verwendet dieser FIFA Good Practice Guide ausschliesslich die männliche Form. Sie richtet sich jedoch in diesem Fall an Menschen jeden Geschlechts. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 3
VORWORTE VORWORT DES FIFA-PRÄSIDENTEN Ausprägungen von Diskriminierung zu erkennen und zu verstehen, um unser Engagement zur Förderung von Vielfalt und Antidiskriminierung effektiv zu gestalten. Dies gilt insbesondere für die 211 Mitgliedsverbände der FIFA, aber auch für die Fussballfans weltweit. Der vorliegende überarbeitete Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung markiert dabei einen bedeutenden Meilenstein, denn er haucht Ideen Leben ein, die in unserer Zukunftsvision „FIFA 2.0“ richtungs weisend für Vielfalt und Inklusion dargelegt werden. Fussball ist für alle da. Das ist keine Erkenntnis von mir Er enthält nicht nur eine Auswahl existierender oder der FIFA, sondern ein Wesenszug unseres Sports, Lösungsvorschläge der Mitgliedsverbände, sondern was ihn für unsere Kultur so wertvoll macht. Es ist ermutigt diese auch konstruktiv dazu, bestehende deshalb die Pflicht der FIFA, dieses kostbare Gut zu Strukturen zu hinterfragen, erfolgreiche Projekte zu schützen und zu fördern. optimieren und neue aufzugreifen. Zu diesem Zweck investieren wir mehr denn je in den Ein Fussball ohne Diskriminierung ist für die Spieler und Sport, damit jeder teilhaben kann. Investition in die die Zuschauer im Stadion, vor den TV-Bildschirmen und Fussballförderung bedeutet auch mehr soziale in den sozialen Medien attraktiver. Je mehr wir es als Verantwortung. Vielfalt und Antidiskriminierung sind gemeinsame Aufgabe verstehen, Vielfalt als Stärke zu dabei ein absolutes Muss. integrieren, desto attraktiver ist der Fussball für all unsere Interessengruppen. Deshalb zeigt die FIFA durch Worte und Taten unmiss verständlich, dass Diskriminierung im Fussball keinen Nur mit dem Know-how unserer Mitgliedsverbände Platz hat. Sie beruft sich auf Art. 4 der FIFA-Statuten, können wir glaubwürdig und aktiv zeigen, dass der der die Route klar vorgibt: Fussball ein Sport für alle ist. Nur im Zusammenspiel wird der Fussball zu einer Bereicherung für alle – zu „Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer einem Festival der Kulturen. Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund von Hautfarbe, ethnischer, nationaler oder sozialer Erheben Sie Ihre Stimme, reichen Sie uns die Hand, und Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Sprache, Religion, gehen Sie mutig voran, denn der Schutz der Vielfalt im politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen, Fussball geht uns alle an. Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung oder aus einem anderen Grund ist unter Androhung Mit sportlichen Grüssen der Suspendierung oder des Ausschlusses verboten.“ Der FIFA ist bewusst, dass gesellschaftliche Ungleich heiten ständig neue Formen der Diskriminierung hervorbringen, die sich leider ab und an im Fussball und Gianni Infantino in seinen Stadien spiegeln. Wir versuchen, neue FIFA-Präsident 4 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
VORWORTE VORWORT DER FIFA-GENERALSEKRETÄRIN Antidiskriminierung ist für den Erhalt der Spannung und Leidenschaft im Fussball grundlegend, die in der Anfeuerung des eigenen Teams und der Rivalität von einer positiven, produktiven Energie zeugt. Wie im Fussball geht es dabei um einen Einsatz, den jeder Beteiligte bereitwillig leisten sollte. Vielfalt und Antidiskriminierung im globalen Fussball zu praktizieren, bedeutet weit mehr, als Flagge zu zeigen. Die damit verbundenen sozialen Werte von Gemeinsamkeit und Weltoffenheit im Fussball können nur nachhaltig verwirklicht werden, wenn die FIFA- An einem guten Tag können auch Freizeitfussballer Mitgliedsverbände ihre Massnahmen systematisch und den Ball so wunderbar berühren, dass er perfekt oben vielfältig gestalten. im Torwinkel landet. Dieses Versprechen ist das Schönste am Fussball, der somit auch viel von der Dieser Good Practice Guide der FIFA bietet den Freiheit der Individuen erzählt. Unter der Voraus 211 Mitgliedsverbänden der FIFA eine Werkzeugkiste setzung der notwendigen Fitness und Strategie hält voller Handreichungen zur Strategie und zu praktischen der Fussball solche Möglichkeiten stets parat. Nicht Möglichkeiten, um Vielfalt und Antidiskriminierung in wegzudenken sind dabei Spannung und Leidenschaft. die eigene Verbandsstruktur zu integrieren. Sie sind grundlegend für die vielen Millionen Menschen, die sich weltweit in Fussballvereinen oder Er bietet die Grundlage zur nachhaltigen und auf den Tribünen als Fans begegnen und engagieren. einvernehmlichen Förderung von Vielfalt, die uns stets Wegen alledem lieben wir den Fussball. daran erinnert, dass es egal ist, wo jemand herkommt, wie jemand aussieht oder was er besitzt. Egal, welche Die Begeisterung ist enorm, kann sich aber – wie Fähigkeiten jemand hat oder nicht. Egal, wie jemand immer beim menschlichen Wesen – ins Negative denkt, glaubt oder liebt. wenden, indem es bei Spielen oder in deren direktem Umfeld zu Diskriminierungen kommt. Das können Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass für alle die verbale, anfeindende Aussagen sein, sei es von gleichen Regeln gelten. Die Kraft, das Wissen und die Spielern oder Trainern ausgesprochen, von Zuschauern Leidenschaft dazu haben wir allemal. gerufen, auf Banner gemalt oder von bedruckten Aufklebern, Kleidern und Tätowierungen propagiert. Diskriminierung können auch körperliche Bedrohungen und Angriffe sein, z. B. rassistischer, sexistischer oder homophober Art. Alle Formen von Diskriminierung sind immer entweder psychische oder physische Gewalt, manchmal beides. Vielfalt und Antidiskriminierung im globalen Fussball bedeuten deshalb, voneinander zu lernen und sich Fatma Samoura einzusetzen. Dieser Einsatz für Vielfalt und FIFA-Generalsekretärin FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 5
I HINTERGRUND UND ZIELE
I HINTERGRUND UND ZIELE Dieser Good Practice Guide richtet sich in erster Linie an die nationalen Fussballverbände als Mitglieder der FIFA. Er unterstützt sie dabei, • ihre verbandsstrukturelle Herangehensweise im Hinblick auf Vielfalt und Antidiskriminierung zu stärken, • ihre Vereine praxisorientiert zu sensibilisieren, • ihre Zusammenarbeit mit der zuständigen Konföderation zu stärken. 8 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE I Damit die Mitgliedsverbände dies auf nationaler Ebene in die Praxis umsetzen können, versammelt dieser Ratgeber positive Ansätze und praktische Beispiele, wie ein Fussball für alle gelebt wird – auf dem und rund um den Fussballplatz. Dieser Guide unterbreitet den Mitgliedsverbänden eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich fundiert und zugleich global über gelebte Vielfalt und Diskriminierung im Fussball zu informieren. Dieses Kompendium regt sie dazu an, voneinander zu lernen und die eigene Arbeit weiterzuentwickeln, um sich auf eindrucksvolle Weise als weltoffener Verband zu präsentieren. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 9
I HINTERGRUND UND ZIELE 1. Motivation dieses Good Practice Guide Seit 1960 bezieht die FIFA in ihren Statuten sowie liefern die FIFA-Resolution gegen Rassismus des darüber hinaus im FIFA-Ethikreglement und im ausserordentlichen FIFA-Kongresses 2001 in Verhaltenskodex deutlich Stellung zu Vielfalt und Argentinien und die FIFA-Resolution gegen Rassismus Antidiskriminierung. So schafft die FIFA Grundlagen und Diskriminierung des 63. FIFA-Kongresses 2013 für ein respektvolles und friedliches Miteinander in in Mauritius, ebenso wie der Aktionsplan FIFA 2.0: der Weltfussballfamilie. Konkrete Vorgaben dazu Vision für die Zukunft. „Angesichts ihres Einflusses und ihrer globalen Reichweite ist die FIFA verpflichtet, sich auch für soziale und humanitäre Anliegen einzusetzen. Die Organisation trägt aktiv dazu bei, den Sport als Motor zur sozialen Entwicklung, im Kampf gegen Rassismus und alle Formen von Diskriminierung sowie zur Förderung der Nachhaltigkeit bei Sport grossveranstaltungen und der Fairness im Fussball zu nutzen.“ (FIFA 2.0, 2016) „Rassismus entbehrt jeglicher Vernunft. Tatsächlich lässt sich Rassismus nur durch reine Unkenntnis und Vorurteile begründen. Es ist die Angst, anders zu sein. Rassismus ist Feigheit, und Feigheit entsteht aus Angst.“ (Pelé anlässlich der FIFA-Konferenz gegen Rassismus, Buenos Aires, 6. Juli 2001) 10 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE I Héctor Castro (vordere Reihe, Dritter von links) schiesst im Finale der ersten FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1930™ in Uruguay das entscheidende 4:2 für Uruguay gegen Argentinien. Castro spielt mit einer Behinderung: Seit einem Unfall fehlt ihm die rechte Hand bzw. ein Teil des rechten Unterarms. Insbesondere mit dem Aktionsplan FIFA 2.0 und dem immer deutlich gemacht und wird es auch weiter tun: FIFA-Forward-Programm zur Fussballförderung Im Fussball geht es um Teamwork, darum, was man entwickelt die FIFA die Vision einer Weltfussball macht, und nicht, wer man ist. Fussball ist für alle da! gemeinschaft, die alle Menschen gleichberechtigt einschliesst. Jede Person soll mit Respekt und Anerkennung willkommen sein. Diese Vision setzt voraus, dass jede Person die Möglichkeit hat, Zugang zu allen Ebenen des Fussballs zu haben. Viele Millionen Menschen sehen Fussball als wichtigen Bestandteil ihres Lebens an und wollen sich deshalb auf die für sie beste Weise engagieren. Um zu gewährleis- ten, dass sie zum sozialen und wirtschaftlichen Teil des Fussballs beitragen können, sollten eventuelle Barrieren 1960: Der 32. FIFA-Kongress in Rom markiert einen historischen lokalisiert werden, um schliesslich darüber aufzuklären Meilenstein, indem er Denkwürdiges zur Förderung von und sie letztlich zu beseitigen. Die FIFA hat schon Antidiskriminierung im Fussball verabschiedet. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 11
I HINTERGRUND UND ZIELE 2. Der strategische Ansatz der FIFA als Vorbild für ihre Mitgliedsverbände Sollen Vielfalt und Antidiskriminierung nachhaltig Partner selbst, die am besten wissen, wie Vielfalt gefördert werden, sind zentral einheitliche und Antidiskriminierung vor Ort umgesetzt werden Detailmassnahmen nicht immer hilfreich. Deshalb gilt können. für diesen Ratgeber folgender Leitgedanke: Jeder Mitgliedsverband folgt seinen landesüblichen Gesetzen Zur Orientierung hat die FIFA ein tragfähiges Modell und Religionen, hat seine ganz eigene Geschichte und entwickelt. Es liefert Handreichungen auf fünf grund Tradition. Diskriminierungsformen können sich regional legenden Säulen, die eine Förderung von Vielfalt und erheblich unterscheiden. Nur wenn diese Aspekte Antidiskriminierung im Fussball übersichtlich berücksichtigt werden, können Massnahmen ihre strukturieren: Zielgruppen wirklich erreichen. Jedem Mitgliedsverband stellen sich ganz eigene Herausforderungen, wie er • SÄULE 1: Reglementierung Vielfalt und Antidiskriminierung effektiv fördert. • SÄULE 2: Kontrolle und Sanktionen Deswegen liefert dieser Leitfaden eine Auswahl an Empfehlungen, die die jeweiligen Mitgliedsverbände • SÄULE 3: Bildung massstabsgetreu anpassen können, um erfolgreicher zu sein. Was sich in Verband A bewährt hat, funktioniert • SÄULE 4: Netzwerkarbeit und Kooperation nicht unbedingt in Verband B. Es sind die national verantwortlichen Organisationen des Fussballs und ihre • SÄULE 5: Kommunikation „Die FIFA-Statuten sind unmissverständlich. Diskriminierung hat im Fussball keinen Platz. Besondere Spielbeobachter helfen uns bei WM-Qualifikationsspielen, Fehlverhalten zu ahnden. Weiteres wichtiges Element im Kampf gegen Diskriminierung sind ein proaktives Vorgehen und Aufklärungskampagnen, die die Vielfalt in all ihren Formen fördern und hochhalten.“ FIFA-Präsident Gianni Infantino. 12 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
HINTERGRUND UND ZIELE I Wichtig über allem aber bleibt: Hinter einer guten Regle- Kontrolle und Aktion oder Kampagne, hinter einer sinnvollen mentierung Sanktionen Sanktion und einem kooperativen Netzwerk muss sich nicht zwangsläufig ein hohes Budget oder viel techni- scher Aufwand verbergen. Häufig sind die einfacheren Massnahmen sogar bedeutender. Massnahmen, die die Kommuni- Bildung kation Aktiven im Fussball und seine Fans vor Ort persönlich und vertrauensvoll ansprechen und einbinden, verspre- Netzwerkarbeit chen den grössten Erfolg. und Kooperation Denn insgesamt geht es vor allem um die Förderung von sehr menschlichen Qualitäten: um das Zeigen von Würde, Güte und Empathie. Die Weltfussballfamilie wird es respektvoll zu würdigen wissen, wenn im Dieses Modell hilft, einen landesspezifischen Kampf für Vielfalt und Antidiskriminierung jeder Aktionsplan zu entwickeln oder den bestehenden zu Verband nach seinen eigenen Möglichkeiten und optimieren. Denn es greift alle Kernbereiche auf, in Fähigkeiten sein Bestes einbringt. denen Mitgliedsverbände bereits aktiv sind oder aktiv sein können, wenn sie eigene Positionen und Praxen zu Art. 4 der FIFA-Statuten (Nicht-Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann und Kampf gegen Rassismus) einbringen. Alle fünf Säulen zusammen bieten in ihrer ausgewogenen Balance ein erfolgver- sprechendes Konzept zur adäquaten Beachtung von FIFA 2.0: VISION FÜR DIE ZUKUNFT Vielfalt und Antidiskriminierung im Fussball. Aus den einzelnen Säulen können Schnittmengen hervorgehen. Ist ein Mitgliedsverband z. B. im Bereich Bildung tätig, bieten sich Netzwerkarbeit und Kooperation an. Und bei jeder Säule ist es in jedem Falle tragfähig, den Bereich Kommunikation hinzuzuzie- hen: Gutes tun und darüber reden! Da Formen von Gesellschaften im und um den Fussball genauso wie Diskriminierungsformen und die Möglichkeiten, sich für Vielfalt einzusetzen, in jeder Region unserer Welt in einem ständigen Wandel begriffen sind, kann es jedem Mitgliedsverband nur DEZEMBER 2016 zugutekommen, sein einmal begonnenes Engagement nicht als zementiert anzusehen. Aufmerksamkeit und Im Oktober 2016 präsentierte FIFA-Präsident Gianni Infantino die Strategie „FIFA 2.0: Vision für die Zukunft“, laufende Überprüfung der eigenen Arbeit zu Vielfalt die aufzeigt, wie die FIFA Gleichstellung und Inklusion und Antidiskriminierung sind notwendig. nachhaltig umsetzt. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 13
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 1. Menschenrechte im Fussball Die FIFA bekennt sich zur Einhaltung aller international anerkannten Menschenrechte und setzt sich für den Schutz dieser Rechte ein. (FIFA-Statuten, Art. 3: Menschenrechte) Die FIFA bewegt Millionen von Menschen auf der achten und sich für deren Schutz einzusetzen. Diese ganzen Welt. Zudem schafft sie Arbeitsplätze und Verpflichtung hat sie in ihrer Menschenrechtspolitik arbeitet bei ihren Fussballwettbewerben und konkretisiert, die vom FIFA-Rat im Mai 2017 verab Entwicklungsinitiativen mit unterschiedlichsten schiedet wurde. Auf dieser Grundlage hat sie ihr Organisationen zusammen. Diese globale Reichweite Engagement zum Schutz der Menschenrechte bei all und dieser Einfluss verpflichten die FIFA, die Würde und ihren Tätigkeiten systematisiert und verstärkt. die Rechte jedes Einzelnen, der von ihren Tätigkeiten betroffen ist, gleichermassen zu schützen. Die FIFA hält Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Bekämpfung sich dabei an die Leitprinzipien für Wirtschaft und von Diskriminierung, wie es Abs. 5 der FIFA- Menschenrechte der Vereinten Nationen, die in dieser Menschenrechtspolitik im Bewusstsein um die damit Hinsicht als internationaler Standard gelten. zusammenhängenden Gefahren vorsieht: „Diskriminierung ist im Fussball auf und neben dem Im Februar 2016 hat sich die FIFA deshalb in ihrem Platz ein Problem. Die FIFA ist bestrebt, innerhalb der wichtigsten Regelwerk – den FIFA-Statuten – verpflich- Organisation und bei all ihren Tätigkeiten ein tet, alle international anerkannten Menschenrechte zu diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen.“ Am 14. April 2016 überreicht der Menschenrechtsexperte und Harvard- Kennedy-School-Professor John Ruggie seinen unabhängigen Bericht, der die laufende Entwicklung von Richtlinien für eine künftige FIFA-Menschenrechtspolitik grundlegend unterstützt. FIFA-Präsident Gianni Infantino: „Die FIFA ist entschlossen, ihre Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte wahrzunehmen und in diesem wichtigen Bereich unter den internationalen Sportorganisationen eine Führungsrolle einzunehmen.“ 16 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II „Die Massnahmen, die die FIFA zur Umsetzung einiger unserer Empfehlungen bislang getroffen hat, stimmen uns zuversichtlich.“ Der erste Bericht des unabhängigen FIFA-Beratungsausschusses für Menschenrechte und Mitarbeiter im September 2017 erwähnt insbesondere den Erlass der FIFA-Menschenrechtspolitik im Mai 2017, den Ausbau der Mechanismen zur Bekämpfung von Menschenrechtsrisiken für die Arbeiter, die auf den Baustellen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Russland und Katar beschäftigt werden, die Integration detaillierter Menschenrechtskriterien in die Bewerbungs- und Veranstaltungsvorgaben für künftige FIFA-Turniere und die stärkere Zusammenarbeit der FIFA mit externen Interessengruppen. Der Beratungsausschuss beim zweiten Arbeitstreffen am Hauptsitz der FIFA 2017 in Zürich, von links: Ignacio Packer, Terre des Hommes; Ambet Yuson, Bau- und Holzarbeiter Internationale; Theo van Seggelen, FIFPro; Rachel Davis, Shift; Lene Wendland, Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Menschenrechte; Brent Wilton, The Coca-Cola Company; Sylvia Schenk, Transparency International Germany; William Anderson, adidas Group. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 17
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 2. Was bedeutet Vielfalt für den Fussball? Vielfalt bedeutet Bereicherung. Die Akzeptanz, der Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Austausch darüber und das ständige Lernen über Wünsche und Hoffnungen. Je nach ihrer Lebens Vielfalt sichern Überleben und entwickeln die geschichte treibt sie Unterschiedliches an. Sie haben Menschheit weiter. Das gilt auch für den Fussball. vielfältige Erwartungen, Fähigkeiten, Verantwortungen und Bedürfnisse. All das spiegelt sich unterbewusst auch Vielfalt schafft Chancen und Möglichkeiten, lässt auf dem und um den Fussballplatz wider. All das lässt Kreativität und Innovation entstehen. Ohne all dies jeden Menschen etwas Eigenes zum Ganzen beitragen. wäre auch der Fussball nicht so trickreich und rasant, so strategisch ausgefeilt und kraftvoll zugleich. Ohne dies Alle Menschen gleich und fair zu behandeln, zielt wäre Fussball heute nicht so erfolgreich, sondern darauf ab, sie in all diesen Eigenschaften wahrzu berechenbar und monoton. Weil er genau dies nicht ist, nehmen, diese zu respektieren und sich im sondern vielfältig, lieben wir den Fussball. gemeinsamen Miteinander entsprechend zu verhalten. Um dies zu erreichen, müssen unterschiedlichen Gruppen haben vielfältige Merkmale, ihre individuellen Menschen auch unterschiedliche Angebote gemacht Mitglieder ebenso. Gleichheit in Vielfalt existiert, werden. Hier ist die Rede von der Vielfalt der eigenen wenn niemand seine eigene Freiheit über die eines Angestellten und Ehrenamtlichen, von der Vielfalt aller anderen stellt. Vielfalt lebt, wenn niemand seine eigene aktiven Menschen auf den und um die Fussballplätze, Freiheit zur Unterdrückung oder zum Ausschluss eines einschliesslich der Zuschauer. Von der Vielfalt, die all anderen benutzt. diese Menschen miteinander schaffen. Prof. Michael Kimmel 2016 bei der 2. FIFA-Frauenfussball- und Führungskonferenz zum Thema „Gleichstellung durch Reformen”. 18 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Der Aktionsplan FIFA 2.0: Vision für die Zukunft benennt Frauen hierbei als eine der Hauptzielgruppen. Vielfalt bedeutet z. B.: Für die FIFA-Interessengruppen, angefangen bei den • die Menschenrechte zu achten und gleiche Mitgliedsverbänden, wird dort klar formuliert: Möglichkeiten für alle zu fördern; • seine Freiheit nicht über die von anderen „Gemeinsam müssen sie einen Schritt weiter gehen zu stellen; und dafür sorgen, dass Frauen nicht diskriminiert, • gegenseitige Akzeptanz und Respekt; sondern aktiv ermuntert werden, sich als Spielerinnen, • Individuen nicht als Mitglieder von Gruppen Zuschauerinnen oder Funktionärinnen zu beteiligen. zu reduzieren; • jedes Individuum als einzigartig anzuerkennen; Die FIFA wird zu diesem Zweck streng darauf achten, • Anerkennung durch gegenseitige dass ihre Politik, ihre Praxis und ihr kulturelles Rücksichtnahme und gegenseitige soziale Verständnis auf verschiedenen Ebenen wirklich etwas Wahrnehmung; bewirken. Sie wird ebenfalls dafür sorgen, dass auch • Konflikte als Chance zu erkennen, um sich ihre Mitgliedsverbände, Konföderationen und das zu entwickeln; ganze Umfeld des Fussballs Initiativen zur Gleichstellung • ein friedliches Miteinander. von Frau und Mann umsetzen.“ (FIFA 2.0, 2016) FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 19
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 3. Was bedeutet Diskriminierung im Fussball? „Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund von Hautfarbe, ethnischer, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand, sexueller Orientierung oder aus einem anderen Grund ist unter Androhung der Suspension oder des Ausschlusses verboten.“ (FIFA-Statuten, Art. 4: Nicht-Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann und Kampf gegen Rassismus) Grundlage für Art. 4 der FIFA-Statuten zur Nicht- Diskriminierung manifestiert Ungleichheit und soziale Diskriminierung, Gleichstellung von Frau und Mann Ausgrenzung. Der Begriff Diskriminierung umfasst und Kampf gegen Rassismus ist vor allem die gemeinhin Herabwürdigungen und Benachteiligungen Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der von Gruppen und Personen aufgrund ihrer tatsächlichen Vereinten Nationen. Diese formuliert darüber hinaus oder angenommenen Attribute. Diskriminierende für alle Menschen deutlich den „Anspruch auf Herabwürdigungen und Benachteiligungen schliessen gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung […] verbale und körperliche Handlungen ein, ebenso wie und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen eine fehlende Gleichberechtigung im Zugang zum Diskriminierung“ (Art. 7). gesellschaftlichen Leben und zu seinen Institutionen. 20 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Des Weiteren zu beachten: • Diskriminierung kann beabsichtigt, aber auch unbeabsichtigt geschehen. • Diskriminierung geht nicht nur von rechtsextremen Individuen oder Gruppen aus. Diverse diskriminierende Aussagen und Handlungen können auch kulturell in der Gesellschaft weitläufig unreflektiert verwendet werden oder akzeptiert sein. • Diskriminierung bedeutet, Stereotypen und Vorurteile praktisch und in negativer Weise anzuwenden. Was ist ein Stereotyp? • Vorgefasste Meinung oder Verallgemeinerung zu einer Person oder Personengruppe. • Weit verbreitete, aber fixe, vereinfachte und unvollständige Wahrnehmung oder Vorstellung einer bestimmten Person, Sache oder Personengruppe. Stereotype ordnen Individuen voreilig Personengruppen zu. dieser Stelle lediglich auf die entsprechenden Was ist ein Vorurteil? Resolutionen und Berichte der Vereinten Nationen • Irrationale, vorgefasste Meinung, die nicht verwiesen werden. auf wahren Tatsachen oder Gegebenheiten beruht. Wenn es um Antidiskriminierung geht, hat die • Allgemeine und emotionale Haltung, die FIFA eine lange Tradition. Nach den Vereinten mangels Kenntnis der Fakten (oder in Nationen war sie eine der ersten internationalen direktem Widerspruch zu diesen) zu einer Organisationen, die bereits 1960 beim FIFA- Bevorzugung von Personen und einer Kongress in Italien folgenden Art. 2 in ihre Statuten negativen Einstellung oder Feindseligkeit aufnahm: gegenüber anderen führt. • Vorurteile bedeuten wortwörtlich eine „Der Nationalverband muss allen, die im Land Fussball Vorverurteilung von Personengruppen. spielen, ohne Diskriminierung aus Gründen der Rasse, der Religion oder der Politik oder aufgrund von Klassenzugehörigkeit (d. h. Amateur, Nichtamateur Aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen und oder Berufsspieler) offenstehen. Kraft Verabschiedung wissenschaftlichen Grundlagen in unterschiedlichen dieser beiden Grundsätze können fortan nur Ländern kann zur Definition von einzelnen in den Verbände, die diese Grundsätze befolgen, FIFA- FIFA-Statuten formulierten Diskriminierungsformen an Mitglieder werden.“ FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 21
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 4. Beispiele zu Diskriminierung im Fussball Leider hat Diskriminierung im Fussball viele Gesichter. Diskriminierung kann sich auch in Gewalt äussern. Diskriminierung passiert offen oder versteckt, laut und Dennoch sind nicht alle gewalttätigen Vorfälle leise. Ausprägungen von Diskriminierung können sich mit Beteiligung von Fussballfans gleichzeitig im Laufe der Zeit verändern. Sie können sich z. B. diskriminierend oder gar rechtsextrem motiviert. gesellschaftlichen und geopolitischen Verschiebungen anpassen. 22 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II „Gespräche über Rassismus sind schwierig, denn so sehr jemand auch sagt, dass er das Problem versteht, ist es doch immer etwas ganz anderes, so etwas am eigenen Leib zu erfahren”, erklärt Roque Júnior, 2002 Weltmeister mit Brasilien, bei FIFA.com. Diskriminierung im und um die Stadien zeigt sich Weltfussball bereit, das laufend aktualisiert wird (siehe häufig durch bestimmte Bibliografie). Aufgrund des Hausrechts am Spieltag hat • Gesänge, Rufe, Gespräche und Witze der Veranstalter von Fussballspielen die Möglichkeit, • Gestik und Mimik Personen, die solche diskriminierenden Symbole, Codes • Banner, Fahnen und sogenannte Choreografien und andere Praktiken verwenden, auszuschliessen. • Kleidung oder Kleidungsaufdrucke (T-Shirts, Schals, Aufnäher etc.) Auch jenseits der Zuschauertribünen kann • Wurfobjekte (in Verbindung mit der Diskriminierung stattfinden. Spieler und Trainer können jeweiligen Situation) z. B. andere Spieler und Trainer durch Aussagen und • Zerstörung bestimmter Gegenstände Handlungen diskriminieren. Viele davon wurden von (Banner, Schals etc.) den zuständigen Instanzen ermahnt oder bestraft. • Aufkleber, verteilte Broschüren und Flyer • Graffiti, Schmierereien und Tätowierungen Häufig werden Aussagen oder Handlungen, die • Menschen, die mit ihrer Position ein bildlich betroffene Personen z. B. als sexistisch, rassistisch, sichtbares Symbol darstellen antisemitisch oder homophob empfinden, von den • körperliche Angriffe auslösenden Personen nicht als solche bewertet. und Kombinationen der o. g. Beispiele. Hierbei ist es ratsam, Menschen, die Diskriminierung fühlen und erfahren, ernst zu nehmen, der Sache Die Organisation Fare network stellt dazu online das auf den Grund zu gehen und im Zweifelsfall zu Handbuch für diskriminierende Praktiken im vermitteln. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 23
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG 5. FIFA gegen Diskriminierung im Fussball – die Geschichte Datum Veranstaltung/Massnahme Juli 2001 FIFA-Konferenz gegen Rassismus in Buenos Aires Mehrere hundert Delegierte von Mitgliedsverbänden, Konföderationen und Nichtregierungsorganisationen sowie weitere Vertreter erörtern Wege und Mittel zur Bekämpfung von Rassismus im Fussball. Mit der stärkeren Förderung von Toleranz und einem gezielten Vorgehen soll Rassismus aus dem Fussball verbannt werden. Juli 2001 Ausserordentlicher FIFA-Kongress verabschiedet Erklärung gegen Rassismus Der ausserordentliche FIFA-Kongress in Buenos Aires verabschiedet die Erklärung gegen Rassismus, auf die sich am Tag zuvor die FIFA-Konferenz gegen Rassismus verständigt hatte. Juli 2002 Genau ein Jahr nach der Verabschiedung der Erklärung gegen Rassismus beim ausserordentlichen Kongress 2001 in Buenos Aires veranstaltet die FIFA den ersten internationalen Tag zur Bekämpfung von Rassismus im Fussball (FIFA-Tage gegen Diskriminierung). Juni 2003 In der Gruppenphase des FIFA Konföderationen-Pokals in Frankreich stehen zwei Tage im Zeichen des Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung. Erstmals bei einer FIFA-Endrunde ist der Handschlag zwischen den Spielern beider Teams nach Spielschluss offizieller Teil des Protokolls (zweite FIFA-Tage gegen Diskriminierung). 2004 Änderung der FIFA-Statuten II – Zweck, Art. 2 Abs. 3.1 der FIFA-Statuten: „Aus Gründen der Rasse, der Religion oder aus politischen Gründen darf ein Land oder eine Einzelperson nicht diskriminiert werden.“ wird wie folgt geändert: „Artikel 3 – Nicht-Diskriminierung und Kampf gegen den Rassismus: Jegliche Diskriminierung eines Landes, einer Einzelperson oder von Personengruppen aufgrund von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, Politik oder aus einem anderen Grund ist unter Androhung der Suspension und des Ausschlusses verboten.“ September 2004 Die FIFA verbindet ihr Engagement gegen Rassismus mit dem Weltfriedenstag der Vereinten Nationen (dritte FIFA-Tage gegen Diskriminierung). Oktober 2004 Erlass des Ethikreglements Das FIFA-Exekutivkomitee verabschiedet das von der Kommission für Ethik und Fairplay verfasste Ethikreglement. Dieses wurde 2012 wie folgt überarbeitet: „Artikel 23: Diesem Reglement unterstellten Personen ist es verboten, ein Land, eine Privatperson oder eine Gruppe von Personen durch herabwürdigende, diskriminierende oder verunglimpfende Äusserungen oder Handlungen in Bezug auf Rasse, Hautfarbe, Ethnie, nationale oder soziale Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion, politische Meinung oder andere Meinung, Wohlstand, Geburt oder sonstigen Status, sexuelle Neigung oder aus anderen Gründen in ihrer Würde oder Integrität zu verletzen.“ Juni 2005 Die Halbfinalpartien des FIFA Konföderationen-Pokals in Deutschland und die Viertelfinalspiele der FIFA Junioren-Weltmeisterschaft in den Niederlanden stehen im Zeichen der Kampagne „Nein zu Rassismus“ (vierte FIFA-Tage gegen Diskriminierung). 24 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Datum Veranstaltung/Massnahme Juni und Juli 2006 Die Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ bilden den Rahmen für die fünften FIFA-Tage gegen Diskriminierung und bieten dem Kampf gegen Rassismus im Fussball damit die bestmögliche Plattform. In allen zwölf Stadien stehen speziell ausgebildete Sicherheitsbeauftragte im Einsatz, die rassistische, politische oder anderweitig diskriminierende Botschaften aufspüren sollen. Die Fanbotschaften engagieren sich ebenfalls gegen Rassismus. 2007 Die FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Kanada ist Schauplatz der sechsten FIFA-Tage gegen Diskriminierung. Dezember 2008 Im Rahmen der Halbfinalspiele der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft in Chile werden die siebten FIFA-Tage gegen Diskriminierung gefeiert. 2009 Änderung der Bestimmung zu Diskriminierung im Ethikreglement „Art. 7 – Diskriminierung: Offiziellen ist es verboten, eine Person oder eine Gruppe von Personen durch herabwürdigende, diskriminierende oder verunglimpfende Äusserungen oder Handlungen in Bezug auf Herkunft, Rasse, Hautfarbe, Kultur, Sprache, Religion oder Geschlecht zu verletzen.“ Juni 2009 Die Halbfinalspiele des FIFA Konföderationen-Pokals in Südafrika bieten dem Weltfussballverband die Bühne für die achten FIFA-Tage gegen Diskriminierung. Vom 23.–25. Juni präsentiert sich das erste Football-for-Hope-Forum in Vanderbijlpark (Südafrika). Über 100 Fachleute aus dem Bereich der sozialen Entwicklung in der ganzen Welt suchen gemeinsam mithilfe des Fussballs nach neuen Lösungen für die aktuellen sozialen Probleme. September 2009 Die FIFA erlässt für ihre Mitarbeiter die Richtlinie für sexuelle Belästigung und Mobbing. 2010 FIFA TMS Global Transfers & Compliance setzt sich seit 2010 verstärkt für den Schutz Minderjähriger ein, indem entsprechende Transfers von Spielern und Spielerinnen sowohl im Amateur- als auch im Profifussball systematisch kontrolliert werden. Der Ausschuss der FIFA-Kommission für den Status von Spielern prüft die diesbezüglichen Gesuche, indem er die jeweiligen Umstände jedes einzelnen Falls beurteilt und gleichzeitig die Chancen der Integration, die der Fussball zweifellos bietet, in Erwägung zieht. Juni und Juli 2010 Die neunten FIFA-Tage gegen Diskriminierung im Rahmen der Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ rücken den Kampf gegen Rassismus im Fussball weltweit ins Rampenlicht. Am 10. Juli startet das erste Football-for-Hope-Festival. Bei dem mehrtägigen interkulturellen Austausch im Township von Alexandra in Johannesburg stehen 32 Jugendteams im Rampenlicht, die allesamt über das Football-for-Hope-Programm gefördert werden und die soziale Kraft des Fussballs verkörpern. FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 25
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG Datum Veranstaltung/Massnahme Juni und Juli 2011 Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ in Deutschland bedeutet den Startschuss für die Kampagne „Live Your Goals“, mit der die FIFA den Frauenfussball seither fördert. Darüber hinaus stehen die Halbfinalspiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft™ im Zeichen der zehnten FIFA-Tage gegen Diskriminierung. November 2012 Die elften FIFA-Tage gegen Diskriminierung fallen auf die FIFA Futsal-Weltmeisterschaft in Thailand. Im Achtelfinale zwischen dem zweifachen Weltmeister Spanien und Gastgeber Thailand verurteilt der Fussball jede Form von Diskriminierung. 2013/2014 FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung Von 2013 bis 2014 tagt die FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung dreimal und beschliesst richtungsweisende Empfehlungen zur nachhaltigen Umsetzung von Vielfalt und Antidiskriminierung. http://www.fifa.com/about-fifa/news/y=2016/m=9/news=clarification-on-fifa-task-force-against-racism-and- discrimination-2837757.html Mai 2013 Die neu geschaffene FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung trifft sich am FIFA-Sitz in Zürich zu ihrer ersten Sitzung. Hauptthema sind Disziplinarmassnahmen. Mai 2013 Der 63. FIFA-Kongress verabschiedet die FIFA-Resolution gegen Rassismus und Diskriminierung. Diese basiert auf den Grundsätzen Aufklärung, Prävention und Bestrafung (inkl. sportlicher Sanktionen wie Punktabzug und Zwangsabstieg). http://resources.fifa.com/mm/document/afsocial/anti-racism/02/08/56/92/fifa-paper-against-racism-de-def_german. pdf Juni 2013 Bei den Halbfinalspielen des FIFA Konföderationen-Pokals Brasilien 2013 machen beide Teams vor dem Spiel auf dem Spielfeld unmissverständlich deutlich, dass Rassismus und Diskriminierung im Fussball keinen Platz haben. Das zweite Football-for-Hope-Forum bringt vom 26.–29. Juni 200 Führungskräfte und Aktivisten aus 50 Ländern zusammen, die Erfahrungen darüber austauschen, wie die Kraft des Fussballs als Werkzeug für soziale Entwicklungen eingesetzt werden kann. Juni 2013 Initiative für geflüchtete Menschen weltweit In einem fünftägigen Kurs werden 28 Instrukteure geschult, damit sie ihr neu erworbenes Wissen in den kommenden Monaten im Rahmen von Fussballfestivals und Workshops für syrische Kinder in den Flüchtlingslagern der Region rund um Irbid anwenden können. Der Kurs in Irbid ist eine von mehreren Massnahmen, die die FIFA zur Unterstützung der syrischen Flüchtlinge ergriffen hat. Hierzu gehört auch eine Spende von USD 200 000. Das Geld wird für den Bau eines Kunstrasenplatzes in der Ortschaft Turrah, sechs Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, verwendet. Ferner werden 15 000 Trikots unter den Flüchtlingen verteilt. http://de.fifa.com/development/news/y=2013/m=6/news=fifa-support-syrian-refugees-2103449.html 26 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Datum Veranstaltung/Massnahme September 2013 Wichtigste Themen der zweiten Sitzung der FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung am FIFA-Sitz in Zürich sind Prävention und Aufklärung. Juli 2014 Im Rahmen der Viertelfinalspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014™ feiert die Fussballgemeinschaft die 13. FIFA-Tage gegen Diskriminierung. Neben dem besonderen Spielprotokoll gegen Diskriminierung lanciert die FIFA in den sozialen Medien eine interaktive Kampagne, um dieses bedeutsame Anliegen in den Blickpunkt zu rücken. 32 Teams von Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt treffen sich zum Football-for-Hope-Festival in Caju/Rio de Janeiro (Brasilien) zum interkulturellen Austausch bei einem Fussballturnier. Dezember 2014 Die FIFA-Arbeitsgruppe gegen Rassismus und Diskriminierung trifft sich am FIFA-Sitz in Zürich zu ihrer dritten und letzten Sitzung. Ihre Empfehlungen werden seitdem nachhaltig in die Praxis umgesetzt. März 2015 1. Frauenfussball- und Führungskonferenz der FIFA Im Rahmen des Weltfrauentags organisiert die FIFA in Zürich eine Frauenfussball- und Führungskonferenz. Diese bietet Referate und Diskussionen zu Gleichberechtigung und Diskriminierungsbekämpfung. http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2015/m=3/news=fussball-experten-formulieren-notwendigkeit-von- frauenquoten-2555758.html Mai 2015 FIFA-Spielbeobachtungssystem für Antidiskriminierung Zur Vorrunde der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ wird im Londoner Wembley-Stadion das FIFA-Beobachtungssystem für Antidiskriminierung vorgestellt. http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=5/news=diskriminierungsbeobachtung-bei-qualifikationsspielen- der-fifa-fussbal-2604237.html https://www.youtube.com/watch?v=yZskblAsmnY http://resources.fifa.com/mm/document/afsocial/anti-racism/02/60/42/16/fifaanti-discriminationmonitoringsystem_ summary_may2015_neutral.pdf FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 27
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG Datum Veranstaltung/Massnahme Mai 2015 Zehn Jahre Football for Hope In zehn Jahren hat Football for Hope 450 Programme von 170 Nichtregierungs organisationen in 78 Ländern unterstützt, die sich nachhaltig für die soziale Entwicklung mithilfe des Fussballs einsetzen. Vielfalt und Inklusion, z. B. durch die soziale Stärkung von Mädchen und jungen Frauen, aber auch die Förderung von Menschen mit Behinderung, von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Umfeldern sowie von geflüchteten Menschen spielt bei den zahlreichen Projekten eine zentrale Rolle. Anlässlich der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010TM wurden in Afrika zusammen mit lokalen Organisationen z. B. 20 Football-for-Hope-Zentren gebaut, die diesen die Infrastruktur bieten, die sie für ihre Angebote für Jugendliche und die Einwohner vor Ort so dringend benötigen. Im Vorfeld der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014TM hat die FIFA explizit in Brasilien nach Nichtregierungsorganisationen (NGO) gesucht, die sich mit dem Fussball für den sozialen Wandel einsetzen, und ihre Hilfe von fünf auf 27 brasilianische NGO ausgeweitet. http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=5/news=fifa-feiert-10-jahre-football-for-hope-2603065.html Juni 2015 Programm zur Förderung weiblicher Führungskräfte 35 talentierte Frauen aus der ganzen Welt nehmen am neunmonatigen Programm teil, das drei praxisbezogene Module umfasst. Ein zentrales Element dabei sind individuelle, von den Teilnehmerinnen gewählte Projekte als Triebfeder für den Mädchen- und Frauenfussball in ihrem Mitgliedsverband. http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2015/m=6/news=neues-fifa-programm-fur-frauen-in- fuhrungspositionen-2652814.html https://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=2/news=abschluss-des-ersten-lehrgangs-des-programms-zur- forderung-von-weiblic-2767686.html Juni 2015 Anlässlich der Halbfinalspiele der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Neuseeland finden die 14. FIFA-Tage gegen Diskriminierung statt. http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=6/news=volunteers-mark-2015-anti-discrimination- day-2650275-2650395.html Juli 2015 Vorstellung der FIFA-Nachhaltigkeitsstrategie für die Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018TM Die Strategie bildet die Basis für einen praktischen Aktionsplan für Nachhaltigkeit, der Aktionen zu Vielfalt und Antidiskriminierung vorsieht. http://de.fifa.com/worldcup/news/y=2015/m=7/news=weitreichende-nachhaltigkeitsstrategie-fur-die-fifa-fussball- weltmeist-2666926.html September 2015 Im Zeichen der gegenwärtigen Situation von Flucht auf der ganzen Welt erhält das Flüchtlingswerk UNHCR der Vereinten Nationen eine Spende von USD 1 Million. 28 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Datum Veranstaltung/Massnahme September 2015 Die FIFA stellt dem europäischen Netzwerk Queer Football Fanclubs (QFF) für deren Jahrestagung an ihrem Hauptsitz in Zürich das Auditorium zur Verfügung. QFF bekämpft jede Form von Diskriminierung im Fussball, insbesondere basierend auf sexueller Orientierung. Oktober 2015 FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung Der FIFA Good Practice Guide zu Vielfalt und Antidiskriminierung zur Unterstützung des Engagements aller Mitgliedsverbände wird präsentiert. http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2015/m=10/news=fifa-stellt-neuen-good-practice-guide-zu-vielfalt-und- antidiskriminier-2710817.html Januar 2016 Stellvertretend für alle, die sich im und durch den Fussball für geflüchtete Menschen engagieren, nimmt der ehemalige deutsche Nationalspieler und Sohn eines ghanaischen Flüchtlings Gerald Asamoah in Zürich den FIFA-Fairplay-Preis entgegen. http://www.fifa.com/the-best-fifa-football-awards/fair-play-award/index.html Februar 2016 Im Rahmen einer Reihe von Reformen verständigt sich der ausserordentliche FIFA- Kongress 2016 auf die stärkere Anerkennung und Förderung von Frauen im Fussball: Wahl mindestens einer Frau in den FIFA-Rat durch jede Konföderation sowie Frauenförderung als ausdrückliches statutarisches Ziel der FIFA, um eine vielfältigere Entscheidungsfindung und -kultur zu gewährleisten. http://de.fifa.com/governance/how-fifa-works/the-reform-process.html März 2016 2. FIFA-Frauenfussball- und Führungskonferenz In Zürich findet zum Thema „Gleichberechtigung durch Reformen“ die zweite Frauenfussball- und Führungskonferenz der FIFA statt, mit Rednerinnen wie der Fussball- Weltmeisterin Abby Wambach und der Tennislegende Billie Jean King. http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=3/news=fifa-president-calls-for-ambitious-targets-for-women- in-decision-makin-2-2769121.html http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=3/news=fifa-frauen-und-fuhrungskonferenz-im- livestream-2768580.html April 2016 Die FIFA stellt dem Projekt „Football connects“ des Schweizer Vereins Raumfang an ihrem Hauptsitz einen Fussballplatz zur Verfügung, damit der Verein einmal wöchentlich ein Fussballtraining mit Profitrainern für 20–30 unbegleitete Flüchtlinge zwischen 12 und 18 Jahren anbieten kann. Den Anstoss zum ersten Training führte FIFA-Präsident Gianni Infantino aus. „Football connects“ trainiert an 12 Standorten in der Schweiz knapp 250 Kinder im Alter zwischen 12 und 18 Jahren aus Ländern wie Eritrea, Afghanistan und Syrien. http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=4/news=today-wed-6-football-helping-young-migrants-connect- with-new-communiti-2-2780020.html FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 29
II MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG Datum Veranstaltung/Massnahme Juni 2016 Die zweite Auflage des Programms zur Förderung weiblicher Führungskräfte startet. http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=6/news=zweiter-lehrgang-des-programms-zur-forderung-von- weiblichen-fuhrungskr-2799758.html http://de.fifa.com/interactiveworldcup/news/y=2016/m=6/news=weibliche-fuhrungskrafte-beenden-erstes- schulungsmodul-2800812.html http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2016/m=9/news=weibliche-fuhrungskrafte-setzen-weg-fort-2831627.html September 2016 FIFA-Auszeichnung für Vielfalt 2016 Die elfköpfige Jury mit Experten aus der Weltfussballfamilie und Vertretern von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen verleiht der indischen Organisation Slum Soccer die FIFA-Auszeichnung für Vielfalt. Generalsekretärin Fatma Samoura überreicht den Preis im englischen Manchester in Anwesenheit der beiden Jurymitglieder und ehemaligen Nationalspieler Clarence Seedorf und Thomas Hitzlsperger. Finalisten der Auszeichnung 2016 sind die International Gay and Lesbian Football Association (IGLFA) und die englische Organisation Kick it out (KIO). http://de.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=8/news=mit-weitsicht-2824400.html http://www.fifa.com/sustainability/news/y=2016/m=9/news=slum-soccer-claim-inaugural-fifa-diversity- award-2836958.html September 2016 Nachdem die Pokaltournee der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft im August 2016 im Flüchtlingslager al-Zaatari Halt gemacht hatte, lud die FIFA in Kooperation mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR), dem Asian Football Development Project (AFDP), der UEFA-Stiftung und dem jordanischen Organisationskomitee 250 geflüchtete Mädchen und junge Frauen zum Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft ein. Beim 5:0 zwischen Mexiko und Neuseeland in Amman gingen pro Tor 150 Bälle an geflüchtete Menschen. http://www.fifa.com/u17womensworldcup/news/y=2016/m=9/news=football-gives-brief-moment-of-relief-to-al- zaatari-s-refugee-girls-2838110.html Oktober 2016 Vorstellung von FIFA 2.0: Vision für die Zukunft Der Aktionsplan FIFA 2.0 definiert die Förderung der Menschenrechte, die Inklusion von Mädchen und Frauen und die Vielfalt im Weltfussball als Teil der übergreifenden Zukunftsvision der FIFA. http://de.fifa.com/about-fifa/news/y=2016/m=10/news=fifa-prasident-infantino-prasentiert-fifa-2-0-vision-fur-die- zukunft-2843432.html November 2016 #ENDviolence-Kampagne zur FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Papua-Neuguinea 2016 Zusammen mit der ozeanischen Fussballkonföderation, UNICEF, UN Women, dem Urban Youth Employment Project, der Australian High Commission und der amerikanischen Botschaft in Port Moresby nutzt die FIFA das Turnier als Plattform für den Kampf gegen die Gewalt gegen Frauen und Kinder. Mittel sind Workshops für Jugendliche, ein öffentlicher Umzug durch die Strassen und ein Videoclip beim Finale. http://www.fifa.com/u20womensworldcup/videos/y=2016/m=11/video=give-the-red-card-to-violence-against- women-and-children-endviolence-2856655.html 30 / FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG
MENSCHENRECHTE, VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG II Datum Veranstaltung/Massnahme März 2017 Die Liste der Gründe für die Beantragung eines internationalen Transfers oder einer Erstregistrierung eines minderjährigen Spielers wird ausgeweitet. Verbände können nun im TMS auch aus humanitären Gründen ein Gesuch einreichen. Wenn ein Verband ein Gesuch für einen minderjährigen Spieler stellt, der aus humanitären Gründen wechselt (wenn der minderjährige Spieler zuvor bei seinem oder einem anderen Verband registriert war), hat der ehemalige Verband keinen Zugriff mehr auf die darin enthaltenen Informationen, wird zu keiner Stellungnahme aufgefordert und wird nicht über den Entscheid des Ausschusses informiert. Um den minderjährigen Spieler und seine Familie zu schützen und zu vermeiden, dass die Behörden des Herkunftslands deren Aufenthaltsort erfahren, wird der ehemalige Verband des minderjährigen Spielers nicht in das Verfahren involviert. http://farenet.org/news/fifa-announce-changes-make-easier-young-refugees-play/ März 2017 FIFA-Konferenz für Gleichstellung und Inklusion Die FIFA-Konferenz für Gleichstellung und Inklusion 2017 in Zürich mit dem Thema „Gleichberechtigung zur Wirklichkeit machen“ knüpft an die Konferenzen zu Frauenfussball und Führung aus den Vorjahren an. http://de.fifa.com/womens-football/news/y=2017/m=3/news=den-worten-taten-folgen-lassen-2874866.html http://de.fifa.com/about-fifa/fifa-1904/issues/newsid=2878329.html März 2017 Antidiskriminierung Thema im unabhängigen Beratungsausschuss für Menschenrechte Zur Verstärkung des Einsatzes für die Achtung der Menschenrechte wird ein unabhängiger Beratungsausschuss für Menschenrechte gebildet, dem internationale Experten der Vereinten Nationen, von Gewerkschaften, der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft angehören. Beim ersten Treffen in Zürich bildet der Arbeitsansatz der FIFA zu Vielfalt und Antidiskriminierung im Fussball einen der Schwerpunkte. http://de.fifa.com/governance/news/y=2017/m=3/news=sitzung-der-experten-des-unabhangigen- beratungsausschusses-fur-mensche-2875488.html März 2017 Eine eigens gebildete Arbeitsgruppe trifft sich erstmals, um Möglichkeiten für den barriere- freien Zugang von Personen mit Behinderungen oder beschränkter Mobilität zu den Spielen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018TM zu diskutieren und auszubauen. April 2017 Barrierefreier Zugang zu den Stadien des FIFA Konföderationen-Pokals Russland 2017 Alle Stadien des Konföderationen-Pokals verfügen über Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und beschränkter Mobilität. Für Zuschauer, die Tickets mit barrierefreiem Zugang benötigen, darunter Menschen mit Behinderungen oder beschränkter Mobilität sowie adipöse Menschen, stehen vier unterschiedliche Ticketarten zur Verfügung, die ihnen unvergessliche Momente und ein ungetrübtes Spielerlebnis ermöglichen sollen. Die meisten dieser Ticketkategorien beinhalten auch ein kostenloses Ticket für einen Begleiter. http://de.fifa.com/confederationscup/news/y=2017/m=4/news=rollstuhlfahrer-sachkov-lobt-einrichtungen-des- konfoderationen-pokals-2880132.html FIFA GOOD PRACTICE GUIDE ZU VIELFALT UND ANTIDISKRIMINIERUNG / 31
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