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media activity Inhalt 1 guide 2021 1 MEDIENNUTZUNG IM ÜBERBLICK 2 2 BEWEGTBILDNUTZUNG 1 4 3 PRINTNUTZUNG 3 2 4 AUDIONUTZUNG 3 8 5 DIGITALE NUTZUNGSFORMEN 4 6 6 ONLINENUTZUNG 56 7 PARALLELNUTZUNG & IMPULSWIRKUNG 68 8 SMARTE LAUTSPRECHER 74
media 2 activity Mediennutzung 3 guide 2021 Mediennutzung Überblick Die Menschen verbringen immer mehr Zeit mit Medien. Im Jahr 2021 erreicht die Mediennutzung in Deutschland das zweite Mal in Folge einen neuen Höchstwert. Diese Entwicklung ist von Im mehreren Faktoren geprägt. Erstens: Die Anzahl an Angeboten und Endgeräten wächst weiter. Zweitens: Die Corona-Pandemie pusht die Mediennutzung un- mittelbar. Dabei legen sowohl die Nutzung von Massenmedien wie auch die private Individual kommunikation zu.
media 4 activity Mediennutzung 5 guide 2021 Smartphone und Fernseher Smart-TVs gewinnen weiter an Bedeutung ohne Internetfunktionen zunehmend vom Markt. werden am Meisten genutzt Knapp 90 Prozent der 14- bis 69-Jäh- Auch Blu-ray-Player verlieren weiter an Bedeutung, was angesichts des rigen nutzen mindestens einen Fern- seit mehr als zehn Jahren immer wei- seher: Die Anzahl der Geräte in den ter einbrechenden physischen Video- Gerätenutzung (persönlich) | Angaben in Prozent Haushalten steigt weiter an. Vor allem markts zu erwarten war: Laut GfK sind Smart-TVs werden immer mehr zum die Ausgaben für Kauf und Leihen von Standard in den deutschen Wohn- DVDs und Blu-rays zwischen 2010 und TV 92 Spiele- 28 zimmern: 73 Prozent haben mittler- 2020 um mehr als 60 Prozent zurück- 89 konsole 26 weile internetfähige Fernseher im gegangen1. Tablets hingegen haben 88 29 90 28 Haushalt, jede:r Vierte sogar zwei im letzten Jahr wieder Reichweite hin- 87 30 oder mehr. Bei 58 Prozent ist auch zugewonnen: Mehr als jede:r Zweite mindestens ein TV-Gerät mit dem verwendet inzwischen diese immer Smartphone 72 Handy ohne 39 Internet Internet verbunden. leistungsfähigeren mobilen Touch- 85 23 Das deutschlandweit am meisten screen-Computer. Auch Streaming- 89 18 90 15 verbreitete Device ist mit 92 Prozent Sticks (24%), die Fernseher ohne Smart- 92 14 erstmals das Smartphone, dafür ver- TV-Technik internettauglich machen, schwinden einfache Mobiltelefone verbreiten sich weiter. Radio * 76 E-Book- 15 82 Reader 20 1 Quelle: „Der Home-Video-Markt 2020“, GfK im Auftrag der FFA 87 18 87 18 Internetfähige 84 19 Laptop 64 Streaming- 9 73 Stick/-Box 18 TV-Geräte immer 70 18 69 22 beliebter 71 24 PC 54 Wearable 3 Ø Anzahl an TV-Geräten im Haushalt 57 9 57 15 1,65 54 19 TV 53 23 1,72 DVD-/Blu-ray- 60 Smarte 13 Player 57 Lautsprecher 22 0,94 52 23 Smart TV 48 1,08 VR-Brille 3 40 3 Tablet 33 4 0,70 47 3 Connected TV 48 0,84 46 52 2015 2017 2019 2020 2021 2020 2021 Basis: 14–69 Jahre, n=12.335; * Ab 2019 inkl. Autoradios Basis: 14–69 Jahre, n=4.919 Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 6 activity Mediennutzung 7 guide 2021 Mediennutzung steigt Wearables wachsen dynamisch, Smart Speaker erneut auf Höchstwert nur noch moderat Smarte Lautsprecher verbreiten sich weiter, allerdings zeigt der Markt ak- tuell nur moderate Wachstumsdyna- mik. Fast jede:r Vierte nutzt inzwischen Sprachassistenten wie Alexa von Ama- Ø tägliche Nutzungsdauer Medien & Kommunikation Mediennutzung Angaben in Minuten kommunikation zon. Vielfältige Funktionalitäten und immer neue Weiterentwicklungen wie beispielsweise integrierte Displays sorgen dafür, dass die Technologie noch an Reichweite gewinnt. Dennoch wächst die Nutzerschaft nur noch 1.000 langsam, was vielfältige Gründe hat (siehe Kapitel 8). Wearables wie Fitnesstracker oder 780 Mediale Individual- Smart Watches gewinnen stetig an Bedeutung. Mit einem Plus von 4 Pro- kommunikation stark 800 742 701 713 143 zentpunkten liegt ihre Verbreitung 644 672 121 127 687 123 gestiegen aktuell bei 23 Prozent. Dagegen sind VR-Brillen nach wie vor nur für eine 116 131 Minderheit von Interesse. Ihre Penetra- 620 637 Ø tgl. Nutzungsdauer | Angaben in Min. 600 98 tion liegt stabil bei rund 3 Prozent. 580 586 556 556 Die Gerätenutzung und -verbreitung 546 ist nur ein wichtiger Indikator für die 51 Telefonie Relevanz der unterschiedlichen Me- (online & offline) 62 diengattungen. Da man Inhalte längst 400 auf verschiedensten Endgeräten kon- sumiert, muss man weitere Metriken 40 E-Mails wie die Nutzungsdauer erfassen, um 46 die Bedeutung der unterschiedlichen 200 Kanäle und Angebote differenziert be- werten zu können (siehe Infobox). 32 Messenger/SMS 35 13 Stunden täglich Massen- und Individualkommunikation 0 Der Media Activity Guide weist sowohl 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2020 2021 die Dauer der täglichen Mediennut- zung als auch die der Individualkom- munikation aus. Die Mediennutzung meint dabei die Rezeption von Inhalten, Basis: 14–69 Jahre, n=17.257 die über Massenmedien wie z.B. Ra- Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa dio und Fernsehen verbreitet werden.
media 8 activity 9 guide 2021 Unter Individualkommunikation wird die gerätegestützte Nutzungsdauer Kommunikation zwischen Einzelpersonen zusammenge- fasst. Die Nutzungsdauer ist eine Genau 13 Stunden am Tag verbringen die Deutschen mit Genau zentrale Kenngröße, um die Massen- und Individualkommunikation. Dies ist zum zwei- Bedeutung von Medien zu ten Mal in Folge ein Rekordwert. Der Anstieg im letzten quantifizieren und einen Jahr, in dem die Feldzeit der Studie teilweise in den ersten fairen intermedialen Ver- Corona-Lockdown fiel, war ausschließlich auf erhöhte Me- gleich zu ermöglichen. Sie diennutzung zurückzuführen. Massenmedien gewinnen 13 Stunden setzt sich zusammen aus der in Krisenzeiten an Bedeutung, und so führten auch der Reichweite eines Mediums heftige Ausbruch der COVID-19-Pandemie und die damit und der entsprechenden verbundenen Maßnahmen im März 2020 zu einer signi- Verweildauer der Nutzenden fikant höheren Nachfrage nach seriöser Information und am Tag beim jeweiligen Medium. So Unterhaltung. errechnet sich die durch- In der aktuellen Erhebung steigt die Nutzung von Massen- schnittliche tägliche und Individualkommunikation gleichermaßen, jeweils um Nutzungsdauer auf Basis rund 20 Minuten. Der deutliche Anstieg der Individual- aller befragten Personen – kommunikation, der sich erstmals in der aktuellen Welle verbringen erreichte und nicht erreichte zeigt, hängt ebenfalls mit der Pandemie zusammen. Personen – einer Zielgruppe. So liegt die Nutzung sämtlicher Kommunikationswege deutlich über dem Vorjahr – offenbar weil die Menschen anstelle persönlicher Treffen verstärkt telefoniert und ge- die Deutschen chattet haben. Es wurde vor allem deutlich mehr online und offline telefoniert, mehr als eine Stunde täglich. Das Plus von über 20 Prozent ist zurückzuführen auf Videocalls und andere Kommunikationswege wie z.B. E-Mails. mit Medien.
media 10 activity Mediennutzung 11 guide 2021 Mediennutzung wächst auf hohem Niveau weiter TV HAT DEN 37% Besonders bemerkenswert ist das GRÖßTEN ANTEIL TV weitere Wachstum des Medienkon- sums gegenüber dem Ausnahmemo- nat März 2020, in dem die Nutzung an der täglichen von Massenmedien erstmals bei über 10 Stunden täglich lag. Im aktuellen Mediennutzung Jahr wird mit 637 Minuten erneut ein Höchstwert erzielt. Der Großteil 238 Min. (37%) entfällt mit knapp 4 Stunden nach wie vor auf das Fernsehen; der Ø tägliche Nutzungsdauer Medienangebote Anteil ist gegenüber dem Vorjahr Angaben in Minuten stabil. Mit großem Abstand folgt die inhaltliche Internetnutzung mit ca. 2,5 Stunden und einem ebenfalls sta- bilen Nutzungsanteil von 23 Prozent. Sie umfasst z.B. das Ansehen von On- 23% linevideos, Social-Media-Aktivitäten, das Lesen von Online-Artikeln sowie Online-Shopping. Onlinevideos sind nach wie vor der stärkste Treiber die- 149 Min. ses Wachstums, aber auch E-Learning gewinnt in Zeiten der Pandemie stark an Bedeutung. Auf Radio entfallen internet weiterhin 100 Minuten tägliche Nut- inhaltlich* zung. Ebenfalls stabil bleibt das Nut- zungsniveau von Musik(-streaming) und Games mit jeweils rund einer 16% 7% Dreiviertelstunde. Bücher und Print- medien werden jeweils weniger als 46 Min. 100 Min. eine halbe Stunde genutzt. Musik** 7% Radio 45 Min. * Inhaltliches Internet: Onlinevideos, Online-Shopping, Social Media, Artikel/Beiträge lesen, Blogs/Foren, Online-Navigation, 4% 3% 25 Min. 20 Min. E-Learning, Onlinebanking; ** Musik: Musikstreaming/CD/Schall- Games platte/mp3; *** Sonstiges: DVD/Blu-ray, Podcast, Hörbuch, Kino; Basis: 14–69 Jahre, n=2.458; Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEO- SCOPE 1.4, Marktstandard: TV, Q1/2021, eigene Berechnungen Buch Print Sonstiges*** 2%
media 12 activity Mediennutzung 13 guide 2021 Vier Stunden Fernseh- nutzung täglich fazit TV und Smartphone sind die meistge- Ø tägliche Nutzungsdauer Medienangebote | Angaben in Minuten nutzten Geräte – vor allem Smart-TVs 2015 erobern die Wohnzimmer. 2017 2019 300 2020 Wearables liegen weiter auf Wachstums- 2021 244 248 237 238 kurs; die Verbreitung von Smart Speakern 236 steigt nur noch langsam. Die gesamte Mediennutzung (Massen- und 149 Individualkommunikation) erreicht mit 13 133 106 102 Stunden einen neuen Höchstwert. 101 101 100 100 89 63 Der Konsum von Massenmedien wächst 34 39 36 48 46 40 32 30 43 45 auf über 10,5 Stunden täglich, davon ent- fällt mit konstant 4 Stunden nach wie vor 0 der größte Anteil auf das Fernsehen. TV Internet Radio Musik Games gesamt inhaltlich* gesamt** gesamt* Die Internetnutzung steigt weiterhin dyna- 50 32 misch und ist vor allem getrieben durch die 27 26 28 25 17 21 16 15 14 8 10 6 7 5 4 5 5 6 4 3 4 4 zunehmende Bedeutung von Onlinevideos. 0 Buch & E-Books Zeitung & Zeitschrift DVD/ Podcasts E-Paper & E-Mag Blu-ray * 2017: Änderungen in Fragestellung; ** Ab 2018: Berücksichtigung von Autoradios Basis: 14–69 Jahre, n=12.335; Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, Marktstandard: TV, Q1-2019/2020/2021, eigene Berechnungen
media 14 activity Bewegtbildnutzung 15 guide 2021 Bewegtbild- Die Deutschen verbringen täglich im Durchschnitt 284 Minuten mit nutzung Bewegtbild – sie sehen also fast 5 Stunden Filme, Serien, Tutorials oder anderen Videocontent. Das sind noch einmal 9 Minuten mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre weiter fort: Getrieben von der zunehmenden Verfügbarkeit breitbandiger Internetzugänge, dem vielfältigen Angebot an digi- talisierten Videoinhalten sowie der Verbreitung internetfähiger mobiler Endgeräte steigt die Bewegtbild- nutzung seit Jahren. Verstärkt wurde diese Entwicklung zudem von den Auswirkungen der Corona- Pandemie.
media 16 activity Bewegtbildnutzung 17 guide 2021 TV mit höchster Reichweite, Pay-VoD wächst weiter Nutzung Bewegtbildangebote (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten 100 96 96 95 TV bleibt das dominierende 94 93 93 93 93 93 92 92 92 Bewegtbildmedium 91 91 91 91 91 91 91 91 90 90 89 Der Videomarkt ist in Bewegung. Die 86 84 85 85 84 84 84 84 85 stetig steigende Anzahl an Nutzungs- 83 83 82 82 möglichkeiten beeinflusst dabei auch 81 81 80 80 die Nutzungsgewohnheiten. In der 79 79 79 79 79 78 77 Gesamtstichprobe der 14- bis 69-Jäh- 75 75 74 73 74 74 rigen bleibt das Fernsehen jedoch un- 72 72 72 72 72 72 72 71 71 78 verändert das Bewegtbildmedium mit 70 70 70 77 76 76 der höchsten Reichweite. Der weiteste 72 72 Nutzerkreis, also der Anteil der min- 71 71 destens seltenen Nutzer:innen, liegt 63 70 64 69 63 60 60 67 68 68 68 67 67 62 60 aktuell bei 89 Prozent. Langfristig sinkt 59 65 57 die Reichweite leicht, weil vor allem 55 jüngere Generationen Bewegtbild zu- 53 nehmend auch über andere Kanäle 52 49 50 nutzen. Starke Reichweitenverluste 47 gibt es beim Kino, was angesichts der 45 44 COVID-19-Pandemie nicht überrascht: 41 Anhaltende Einschränkungen bei öf- 40 TV 38 fentlichen Filmvorführungen sowie 37 37 35 36 verschobene Premieren von Block- Kino bustern wie „James Bond – keine Zeit 32 DVD/Blu-ray zum Sterben“ oder der Marvel-Ver- 29 27 filmung „Morbius“ führen zu einem Kostenlose Onlinevideos Reichweitenrückgang von 7 Prozent 24 22 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Pay-VoD 20 20 Auch DVDs und Blu-rays verlieren zu- 18 16 nehmend Nutzerschaft, denn die Vielzahl digitaler Videoangebote ver- drängt die physischen Trägermedien. Aktuell nutzt etwa die Hälfte der Deut- schen Streamingdienste wie Netflix Basis: 14–69 Jahre, oder Amazon Prime Video; 80 Prozent n=40.648 schauen sich online mindestens selten Quelle: ViewTime kostenfreie Bewegtbild-Inhalte an wie Report 2021, forsa 0 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 W3/20 W1/21 zum Beispiel Videos auf YouTube oder W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W2/20 W4/20 W2/21 in Sendermediatheken.
media 18 activity Bewegtbildnutzung 19 guide 2021 Nutzungsdauer von TV stabil Trotz der beachtlichen Wachstums- raten im Onlinesegment ist TV nach das ist mehr als doppelt so viel wie vor fünf Jahren (14 Min.). Auf Pay-VoD ent- auf hohem Niveau wie vor das mit Abstand beliebteste fallen inzwischen 31 Minuten. Insge- Bewegtbildmedium. samt liegt die Nutzungsdauer von On- Mit 217 Minuten dominiert lineares linevideos bei rund einer Stunde und Fernsehen die Videonutzung weiterhin damit bei weniger als einem Drittel der Ø tägliche Nutzungsdauer Bewegtbildangebote (rollierend) TV klar: Etwa drei Viertel (76%) des Bewegt- TV-Nutzungsdauer. Angaben in Minuten bildkonsums entfallen auf klassische In der jungen Zielgruppe der unter Kostenlose und alternative TV-Nutzung. 30-Jährigen zeigt sich eine stärkere Onlinevideos Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Verschiebung von linearer zu nicht- Pay-VoD bleibt die TV-Sehdauer stabil; gleich- linearer Videonutzung. Die TV-Nut- DVD/Blu-ray zeitig gewinnen Onlinevideos weiter an zungsdauer ist rückläufig, weil vor Bedeutung. Kostenlose Onlinevideos allem die Verweildauer zugunsten Kino werden 33 Minuten täglich geschaut, konkurrierender Angebote sinkt. 250 232 233 231 228 230 231 228 228 227 228 226 225 223 220 218 215 217 216 219 219 217 212 212 31 32 33 30 26 29 22 23 24 25 24 25 19 20 21 31 14 14 14 15 17 26 28 30 13 13 13 24 4 5 5 6 7 9 11 13 14 16 17 19 19 20 20 22 3 3 0 W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W2/20 W4/20 W2/21 W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 W3/20 W1/21 Basis: 14–69 Jahre, n=40.648 Quelle: ViewTime Report 2021, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, Marktstandard: TV
media 20 activity Bewegtbildnutzung 21 guide 2021 Rollierende Berechnungen Der ViewTime Report untersucht seit 2015 quartalsweise die Entwicklung der Bewegt- bildnutzung in Deutschland. Für die rollierende Wellenbetrachtung wird jeweils der Durchschnitt der vorangegangenen vier Quartale gebildet. Dadurch lassen sich Trends auf solider Fallzahlbasis und um saisonale Effekte bereinigt sauber abbilden. Die Bei- spielabbildung zeigt die Entwicklung der TV-Sehdauer bis zum 3. Quartal 2020: Die Mehr als Darstellung von Quartalsergebnissen weist Schwankungen auf, die vor dem Hinter- grund der Saisonalität sowie der Pandemie schlüssig und erklärbar sind. Die rollieren- den Wellen glätten diese Schwankungen und bilden langfristige Trends ab. Die Daten des Media Activity Guides und des ViewTime Reports sind nur bedingt ver- gleichbar. Die Abfrage der Medienangebote aus dem Media Activity Guide erfolgt im 3,5 Stunden Vergleich zum ViewTime Report nur einmal jährlich. Folglich beziehen sich Analysen aus dem Media Activity Guide jeweils auf Quartalsdaten (Q1), Analysen aus dem View- Time Report hingegen auf rollierende Wellen. Daher kann es etwa bei Werten wie der Nutzungsdauer von Bewegtbild zu Abweichungen kommen. Rollierende Berechnung am Beispiel der TV-Sehdauer E14–69 | Angaben in Minuten 228 230 231 232 233 231 228 228 227 228 226 225 223 220 sehen die Deutschen 218 215 217 216 212 212 250 219 237 218 täglich fern 191 Q4/19 Q2/20 Q1/20 Q3/20 QU AR TA L SD AT E N W4/15 W2/16 W4/16 W2/17 W4/17 W2/18 W4/18 W2/19 W4/19 W2/20 BEWEGTBILDNUTZUNG W1/16 W3/16 W1/17 W3/17 W1/18 W3/18 W1/19 W3/19 W1/20 W3/20 Basis: 14–69 Jahre, n=35.735 76 Prozent der Videonutzung Quelle: ViewTime Report 2021, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; entfallen auf TV VIDEOSCOPE 1.4, Marktstandard: TV
media 22 activity Bewegtbildnutzung 23 guide 2021 Pay-Vod-Nutzung stagniert in Streaming-Anbieter im Trend zu sein. Weiteres Wachstum ist allen- falls noch bei den über 30-Jährigen zu der jungen Zielgruppe Seit der Markteinführung von Netflix in Deutschland 2014 ist die Nutzung erwarten, wobei bei den 30- bis 49-Jäh- rigen aktuell die stärkste Dynamik zu kostenpflichtiger Videoangebote in beobachten ist. 61 Prozent nutzen in der Bevölkerung stark gestiegen. Über dieser Zielgruppe bereits Pay-VoD, wäh- Nutzung Pay-VoD (rollierend) | Angaben in Pozent, mind. selten die Hälfte der 14- bis 69-Jährigen sieht rend es bei den 50- bis 60-Jährigen nur 100 mindestens selten bezahlpflichtigen 26 Prozent sind (ohne Abbildung). 84 84 Videocontent. Die Reichweite steigt im Die mit dem klassischen Fernsehen auf- 82 82 84 Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent. gewachsene ältere Generation hat fes- 78 80 76 72 In der jungen Zielgruppe liegt der wei- te Sehgewohnheiten und steht neuen 68 67 69 71 69 70 teste Nutzerkreis bereits bei 84 Prozent. Technologien verhaltener gegenüber. 65 62 64 66 60 61 Zugleich zeichnet sich bei den 14- bis Eine Adaption der digitalen Angebote 57 55 57 29-Jährigen eine Sättigung der Pay- wird bei ihnen voraussichtlich nur lang- 50 52 52 53 46 48 50 VoD-Nutzung ab. Reichweite und Nut- sam voranschreiten. 42 45 zungsdauer wuchsen im letzten Jahr 53 38 40 50 52 34 35 37 47 49 nur noch gebremst. Mit einer täglichen Verschiebungen im SVoD-Markt 31 27 33 44 45 Sehdauer von durchschnittlich etwa 31 41 27 28 38 40 einer Stunde scheint das Nutzungs Netflix dominiert zwar den SVoD- 24 35 36 37 37 E 14–29 Jahre 21 32 potenzial weitestgehend ausgeschöpft Markt, gerät jedoch zunehmend unter 29 27 E 14–49 Jahre 24 Druck. Denn auch die Streaming-Kon- 20 20 22 16 18 kurrenz wie Amazon Prime Video und E 14–69 Jahre Disney+ baut ihren Kundenstamm aus 0 und realisiert wachsende Reichwei- ten. Auch die durchschnittliche Nut- zungsdauer von Netflix stagniert seit Ø tägliche Nutzungsdauer Pay-VoD (rollierend) | Angaben in Minuten etwa einem Jahr bei rund 20 Minuten, während die gesamte SVoD-Sehdau- er weiterhin steigt. Die unterdurch- 70 61 62 62 63 schnittliche Entwicklung von Netflix 60 54 hat zur Folge, dass die Marktanteile 50 51 47 48 46 nachgeben: Während vor einem Jahr 43 45 41 43 noch mehr als drei Viertel (77%) der 39 36 33 36 Pay-VoD-Nutzung auf Netflix entfielen, 31 31 sind es aktuell gerade noch zwei Drit- 29 30 26 27 28 25 22 tel (65%). Der Marktanteil von Amazon 20 20 31 17 28 30 Prime Video liegt seit 2019 konstant bei 14 15 17 26 9 10 13 22 24 etwa 20 Prozent. Der im März 2020 in 7 8 11 19 19 20 20 E 14–29 Jahre 7 8 9 16 17 Deutschland gelaunchte Streaming- 4 5 6 13 14 9 11 dienst Disney+ verbucht bereits einen E 14–49 Jahre 5 5 6 7 0 3 3 4 Marktanteil von 5 Prozent. Das Wachs- E 14–69 Jahre tum von Disney+ geht folglich nahezu ausschließlich zu Lasten von Netflix. Hauptgrund hierfür sind Sättigungs- W4/20 W2/20 W3/20 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W2/21 tendenzen von Netflix bei den 14- bis W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 W1/21 Basis: 14–69 Jahre, n=40.648 Quelle: ViewTime Report 2021, forsa 29-Jährigen.
media 24 activity Bewegtbildnutzung 25 guide 2021 Netflix verliert deutlich Marktanteile Gebremste Marktanteile Pay-VoD-Anbieter | Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer 100 Netflix- 75 77 75 73 67 66 68 70 65 65 64 64 65 61 60 55 52 Nutzung, 51 50 47 41 33 34 37 vor allem 34 36 34 29 30 30 31 29 Netflix 26 24 22 21 20 19 18 19 20 19 19 19 20 20 Amazon Prime Video in der 0 W4/20 W2/20 W3/20 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W2/21 W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 W1/21 jungen Netflix Amazon Prime Video Zielgruppe Disney+ Sonstige 20 65 5 9 Basis: 14–69 Jahre, n=40.648 / n=6.143 Quelle: ViewTime Report 2021, forsa
media 26 activity Bewegtbildnutzung 27 guide 2021 Sehdauer und Abrufe von Netflix rückläufig Das dynamische Wachstum von Netflix in den letzten Jahren war vor allem auf die Popularität bei den unter 30-Jährigen zurückzuführen. Die Corona-Krise beschleunigte zudem den Streaming-Hype: So stieg die ohnehin überdurchschnittlich hohe Netflix- Nutzung in der jungen Kernzielgruppe zu Beginn der Pandemie noch einmal deut- lich an und gipfelte vor einem Jahr in einer Sehdauer von täglich 49 Minuten. Dieses Wachstum gerät nun ins Stocken: Der weiteste Nutzerkreis in der jungen Zielgruppe erhöht sich nur noch mäßig und liegt aktuell bei 77 Prozent. Zudem verzeichnet die Nutzungsdauer leicht rückläufige Quoten, was auf eine Sättigungstendenz hindeutet. Ähnliche Entwicklungen zeigen auch die Ergebnisse des SVoD-Titeltrackers der GfK: Die Abrufe auf der Streaming-Plattform durch 14- bis 29-Jährige nehmen seit dem 4. Quartal 2020 ab und erreichen den niedrigsten Wert seit Ausbruch der Pandemie. Nicht in der Abbildung enthalten ist die Entwicklung in der mittleren und älteren Zielgruppe: Die 30- bis 49-Jährigen sind seit Beginn der Corona-Krise verstärkt auf Netflix aufmerksam geworden und verzeichneten im letzten Jahr eine kontinuierlich steigende Nutzungsdauer. Die Wachstumsdynamik scheint jedoch aktuell auch hier gebremst. Für über 50-Jährige dagegen spielt SVoD im Allgemeinen und Netflix im Besonderen nach wie vor keine nennenswerte Rolle. Ø tägliche Nutzungsdauer (rollierend) und Abrufe Netflix E 14–29 Angaben in Minuten/ Abrufe in Mio 60 49 46 36 25 Nutzungs- dauer 10 Abrufe 4 454,4 694,4 442,5 442,5 670,9 528,8 550,9 626,6 563,0 in Mio 406,1 451,0 411,6 0 Basis: 14–29 Jahre, n=10.138 Quelle: ViewTime Re- W4/20 W2/20 W3/20 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W2/21 W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 W1/21 port 2021, forsa/GfK SVoD-Titeltracker, Q2/21
media 28 activity Bewegtbildnutzung 29 guide 2021 kostenlose Onlinevideos nur Reichweite von Onlinevideos auf hohem Niveau gesättigt und werden noch immer durch Online- Angebote ersetzt. noch mit leichtem Wachstum Die Reichweite von kostenfreien Online- Ein Großteil der kostenlosen Videonut- zung entfällt auf YouTube und die Sen- videos ist mit 80 Prozent bereits sehr dermediatheken. Mit einer Reichweite hoch und steigt seit Mitte 2020 kaum von 81 Prozent (inkl. auditiver Nutzung) Nutzung kostenlose Onlinevideos (rollierend) | Angaben in Prozent, mind. selten noch an. Vor allem in jungen Zielgrup- ist YouTube der relevanteste Kanal. Der 96 96 97 97 97 100 94 95 95 96 95 95 96 96 pen ist mit einem weitesten Nutzer- Google-Dienst wird dabei nicht nur als 90 89 90 91 91 92 92 92 88 kreis von 97 Prozent bereits eine nahezu Videokanal, sondern auch als Audio- 85 vollständige Abdeckung erreicht. Doch medium genutzt. User lassen ihre Play- 90 92 91 91 auch bei den Älteren wächst der Markt lists laufen und hören mehrere Stücke 88 90 85 85 85 86 86 86 86 86 87 82 nur noch moderat. hintereinander, ohne aktiv hinzusehen, 78 80 78 78 79 80 Die Nutzungsdauer kostenloser Online- quasi als Ersatz für Radio oder Musik- 74 74 74 74 74 77 71 72 72 72 71 72 72 72 videos erfuhr durch die Corona-Pande- streaming. Insgesamt wird das Portal 37 69 71 65 67 63 mie zunächst einen Schub. Mittlerweile Minuten täglich genutzt, davon ist mit 14 59 60 60 55 57 hat sich die Sehdauer in der jungen Ziel- Minuten (37%) mehr als ein Drittel reine gruppe bei etwa einer Stunde und in der Audionutzung. werberelevanten Zielgruppe bei 45 Mi- Die Reichweite der Sendermediatheken nuten eingependelt. 14- bis 69-Jährige liegt bei 59 Prozent. Hierzu zählen die E 14–29 Jahre nutzen kostenfreie Online-Bewegtbild- Mediatheken der öffentlich-rechtlichen E 14–49 Jahre angebote im Schnitt gerade einmal eine Sender ebenso wie Joyn und TVNOW, halbe Stunde täglich. Die gegenüber die Streaming-Plattformen der großen E 14–69 Jahre 2019 deutlich erhöhte Nutzungsintensi- privaten Sendergruppen. Im Zuge der 0 tät erklärt sich durch das auch im Jahr wachsenden Verbreitung internetfähi- 2021 in großen Teilen von der Pandemie ger TV-Geräte nutzen immer mehr Men- Ø tägliche Nutzungsdauer kostenlose Onlinevideos (rollierend) | Angaben in Minuten geprägte Alltagsleben. Schulunterricht, schen TV-Content über Mediatheken. Sport und andere Aktivitäten wurden 100 Hohe Reichweite von Mediatheken 63 63 Nutzungsfrequenz YouTube & Mediatheken (rollierend) | Angaben in Prozent 57 56 60 60 61 56 54 55 54 52 47 45 45 43 43 43 45 W2/16 21 26 12 14 72 41 38 38 YouTube 34 34 34 36 34 35 36 35 35 32 31 32 W2/21 37 25 8 11 81 30 27 28 29 24 21 20 E 14–29 Jahre 19 19 19 21 21 32 33 29 30 31 E 14–49 Jahre 25 24 25 26 W2/16 7 13 44 23 24 12 13 21 22 19 20 Mediatheken E 14–69 Jahre 17 13 14 14 13 13 14 15 W2/21 9 22 15 14 59 0 W4/20 W2/20 W3/20 W4/18 W2/18 W4/19 W4/16 W1/20 W2/19 W2/16 W3/18 W4/17 W3/19 W4/15 W3/16 W2/17 W3/17 W2/21 (fast) täglich mind. monatlich W1/18 W1/19 W1/16 W1/17 W1/21 Basis: 14–69 Jahre, n=40.648 Basis: 14–69 Jahre, n=12.290 Quelle: ViewTime Report 2021, forsa Quelle: ViewTime Report 2021, forsa mind. wöchentlich seltener
media 30 activity Bewegtbildnutzung 31 guide 2021 Große Unterhaltung findet Die Videonutzung auf PCs oder Laptops auf dem TV-Screen statt und Smartphones liegt bei je knapp 20 Minuten, also auf deutlich geringerem Trotz wachsender Verbreitung internet- Niveau als beim TV-Screen. Dabei ruft fähiger Endgeräte und leistungsstarker das Publikum auf diesen Geräten vor Daten-Flatrates ist der TV-Screen nach allem kostenlose Onlinevideos ab, also fazit wie vor das mit Abstand wichtigste eher kürzere Clips. Auf das Tablet ent- Abspielgerät: Insgesamt 242 Minuten fällt mit durchschnittlich 6 Minuten nur schauen die Deutschen auf dem Fern- ein sehr geringer Anteil des Bewegtbild- sehgerät Bewegtbildinhalte. Der Groß- konsums (2%). Ein Grund dafür ist, dass teil davon entfällt mit 210 Minuten auf die Marktpenetration von Tablets deut- Fernsehen dominiert den Video-Markt das lineare Fernsehen. Daneben schaut lich niedriger ist als die der weit verbrei- man auf dem großen Screen vor allem teten Smartphones und PCs/Laptops nach wie vor und verzeichnet die größte Pay-VoD (19 Min.). (siehe Kapitel 1). Reichweite sowie die längste Nutzungs- dauer unter den Bewegtbildangeboten. Bewegtbildnutzung vor allem am TV-gerät Onlinevideos profitierten von der Ø tägliche Bewegtbildnutzung nach Gerät | Angaben in Minuten Corona-Krise, die Nutzung wächst jedoch nur noch moderat. TV-Screen 210 11 19 3 242 Bei den unter 30-Jährigen zeigen sich erste Sättigungstendenzen in der SVoD- PC/Laptop 3 9 6 19 Nutzung. Smartphone 2 10 4 17 Netflix verliert innerhalb des letzten Jahres deutlich an Marktanteilen. Tablet 6 Live-TV kostenlose Pay-VoD DVD/Blu-ray Onlinevideos TV-Screen TV-Screen/ TV-Screen Wichtigster Smartphone Screen Basis: 14–69 Jahre, n=6.143 Quelle: ViewTime Report 2021, forsa; AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.4, Marktstandard: TV
media 32 activity Printnutzung 33 guide 2021 nutzung 3 Print- Printmedien verlieren weiterhin an Leserschaft. Nach dem starken Reich- weiteneinbruch bei Zeitungen und Zeitschriften zwischen 2017 und 2019 setzt sich der Negativtrend abge- schwächt fort. Dies können auch die intensiven Bemühungen der Verlage, Kundschaft über digitale Abonne- ments und Apps an sich zu binden, nicht verhindern.
media 34 activity Printnutzung 35 guide 2021 Leichte Reichweitenverluste bei allen Printmedien 100 91 90 86 86 Nutzung Printangebote 84 83 Angaben in Prozent, 77 77 75 mind. selten 63 64 61 2017 2019 2020 2021 0 Bücher & Zeitungen & Zeitschriften & Bücher haben weiterhin eine Auch bei der Nutzungsdauer liegt E-Books E-Paper E-Mag hohe Reichweite das Buch mit 25 Minuten vorn, wobei der Trend ebenfalls rückläufig ist; im 84 Prozent der Gesamtzielgruppe le- letzten Jahr waren es noch 3 Minuten Ø tägliche Nutzungsdauer Σ 2021: 25 Min. sen zumindest selten Bücher. Obwohl mehr. Auf das Lesen von Zeitungen Printangebote -3 Min. (ggü. 2020) sie damit die größte und auch die sta- entfallen gerade einmal 14 Minuten pro Angaben in Minuten 24 bilste Reichweite im Printsegment Tag. Zeitschriften haben mit durch- 20 21 19 haben, ist über die Jahre ein leichter schnittlich 5 Minuten nur eine sehr Abwärtstrend zu erkennen. Deutlich geringe Nutzung. 4 4 4 3 5 3 3 3 negativer entwickeln sich Zeitungen und Zeitschriften: Beide Printmedien Die junge online- und technikaffine haben vor allem zwischen 2017 und Zielgruppe nutzt Printmedien gene- Buch Print E-Book Buch anderes 2019 extrem an Leserschaft verloren. rell nur wenig. Der digitale Anteil an Gerät* In den letzten vier Jahren sank der der ohnehin niedrigen Nutzung ist weiteste Nutzerkreis von Zeitungen dabei nicht so hoch, wie man erwar- Σ 2021: 14 Min. Σ 2021: 5 Min. und allen zugehörigen digitalen An- ten würde. Beim Buch ist der digitale -1 Min. (ggü. 2020) -2 Min. (ggü. 2020) geboten von 90 auf 75 Prozent. Zeit- Anteil in der jungen Zielgruppe sogar 16 schriften werden als Print- oder On- unterdurchschnittlich, bei Zeitun- 14 * Tablet, Smartphone, PC, 12 11 line-Produkt nur noch von 61 Prozent gen und Zeitschriften mit 26 bzw. 16 8 Laptop; **Änderung in Frage- 4 5 6 5 gelesen, während es 2017 noch 83 Prozent zwar überdurchschnittlich, 3 3 2 formulierung 2018 1 1 1 0 Prozent waren. Nach einer Stagnation aber dennoch gering und ohne klare im letzten Jahr zeigt die aktuelle Erhe- Wachstumstendenzen. Basis: 14–69 Jahre, n=4.927 Quelle: Media Activity Guide Zeitung Print Zeitung Zeitschrift Zeitschrift bung erneut Reichweitenverluste bei 2021, forsa E-Paper** Print E-Mag** allen Printmedien.
media 36 activity Printnutzung 37 guide 2021 Digitale Printprodukte werden wenig genutzt fazit Nutzungsdauer Printangebote nach Erscheinungsform Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer Bücher haben im Printsegment mit 84 Prozent die größte Reich- gedruckt weite, gefolgt von Zeitungen digital mit 75 und Zeitschriften mit 61 Prozent. 75 80 25 20 Buch Reichweiten und Nutzungs- dauern von Zeitungen und Zeit- schriften sinken nach starken 81 74 Verlusten zwischen 2017 und 2019 langsam weiter. 19 26 Zeitung Die kostenpflichtigen Digitalan- gebote der Verlage werden nur 93 84 sehr zögerlich angenommen. 7 16 Zeitschrift 14–69 Jahre 14–29 Jahre Basis: 14–69 Jahre, n=1.230 Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 38 activity Audionutzung 39 guide 2021 nutzung Seit Einführung des Audio-Kom- primierungsverfahrens MP3 4 Audio- Mitte der 90er-Jahre hat sich die Wertschöpfungskette in der Musik- industrie dramatisch verändert. Musiktitel werden heute vor allem über Abo-basierte Streamingdienste gehört, sodass der Absatz physischer Tonträger massiv eingebrochen ist2. Außerdem spielen im Audiosegment zunehmend Podcasts und Hörbücher eine Rolle. Das klassische Rundfunk- radio hat weiterhin die höchste Reichweite und Nutzung. 2 Der Absatz von CD-Alben ist zwischen 2010 und 2020 um 67 Prozent eingebrochen. Quelle: Bundesverband Musikindustrie/GfK Entertainment
media 40 activity Audionutzung 41 guide 2021 MUSIKSTREAMING UND Radio bleibt das am meisten genutzte Audiomedium Modelle, sondern auch kostenpflich- tige Abonnements. Diese bieten ne- PODCASTS GEWINNEN NUTZER Das Radio trotzt der Disruption im Me- ben Werbefreiheit etwa die Möglich- keit, eigene Playlists zu erstellen und dienmarkt als nach wie vor reichwei- mit anderen zu teilen. Außerdem lie- 95 tenstärkstes Audiomedium mit der fern sie Titelvorschläge und kuratier- 91 91 90 Nutzung Audioangebote längsten Nutzungsdauer. 90 Prozent te Playlists, die ein Algorithmus pas- Angaben in Prozent, der Deutschen hören Radio via Rund- send zur bisher abgerufenen Musik mind. selten funk oder online, die Nutzungsdauer zusammenstellt. liegt relativ stabil bei 100 Minuten und Diese flexible Form der Audionutzung 63 übertrifft damit alle anderen Audio- bietet dem Publikum Abwechslung 57 angebote deutlich. Die Verbreitung und hilft, immer wieder Neues zu 2017 51 verlagert sich allmählich vom klas- entdecken – unter Berücksichtigung 2019 sischen Rundfunk hin zum Internet. des individuellen Musikgeschmacks. 2020 38 38 Der Nutzungsanteil des Onlineradios Das ist ein erheblicher Mehrwert im 2021 36 32 32 ist in den letzten vier Jahren von 13 Vergleich zu physischen Tonträgern. auf 22 Prozent gestiegen. Entsprechend wächst die Populari- 24 63 Prozent nutzen Musikstreaming tät von Musikstreaming kontinuier- mit durchschnittlich 40 Minuten Nut- lich. In der jungen Altersgruppe der zungsdauer pro Tag. Hörbücher und unter 30-Jährigen nutzen bereits 93 Basis: 14–69 Jahre, n=4.927 Quelle: Media Activity Guide Podcasts erreichen einen weitesten Prozent Streamingdienste für Musik, 2021, forsa Nutzerkreis von jeweils 38 Prozent. 71 Prozent sogar täglich. Die Nutzungsdauer ist mit fast 90 Radio inkl. Musik- Hörbücher Podcasts Minuten inklusive MP3s mehr als Onlineradio streaming Musikstreaming erreicht die doppelt so hoch wie bei den 14- bis breite Masse 69-Jährigen insgesamt. Weitere Ø tägliche Nutzungsdauer Σ 2021: 100 Min. Σ 2021: 46 Min. Wachstumspotenziale im Musik- Audioangebote Fast zwei Drittel der Bevölkerung streaming-Markt liegen daher eher Angaben in Minuten 88 41 40 84 hören inzwischen Musik über Strea- bei den mittleren und älteren Ziel- 81 78 mingdienste wie Spotify, wo man gruppen. 28 29 weder einen physischen Tonträger Die digitalen Angebote ersetzen zu- noch ein dauerhaftes Nutzungs- nehmend physische Trägermedien wie 12 recht erwirbt. Hierbei gibt es nicht CDs. Deren Nutzungsdauer fiel in den 7 7 nur kostenlose (werbefinanzierte) letzten vier Jahren von 12 auf 5 Minuten. 5 Musik-CD/ Musikstreaming/ Schallplatte** MP3 22 18 17 14 * seit 2018: Berücksichtigung von Autoradios; 4 4 5 3 ** seit 2021 Berücksichtigung von Schallplatten Basis: 14–69 Jahre, n=4.927; Quelle: Media Activity Guide Radio Rundfunk* Radio Internet Podcasts Hörbücher 2021, forsa
media 42 activity Audionutzung 43 guide 2021 Podcasts weiter im Trend Die tägliche Nutzungsdauer der Audiofiles ist jedoch im Vergleich zu Musikstreaming in der jungen Auch Podcasts konnten ihre Nutzer- schaft insbesondere in den letzten anderen Audioangeboten mit durch- schnittlich knapp 4 Minuten noch re- Zielgruppe sehr beliebt zwei Jahren zunehmend ausbauen. lativ gering. Die Verweildauer, also die Sie sind attraktiv, weil sie sich parallel Zeit, die sich ein Nutzer mit Podcasts 92 93 100 zu anderen Alltagstätigkeiten kon- beschäftigt, liegt jedoch bereits bei 88 Nutzung Musikstreaming sumieren lassen und ein breites The- durchschnittlich 47 Minuten. im Zeitverlauf* menspektrum von politischen Kom- In der Zielgruppe der unter 30-Jähri- Angaben in Prozent, mentaren über Comedy bis hin zu gen sind Podcasts besonders popu- mind. selten 63 64 aufwendig produzierten Hörspielen lär. Die Reichweite liegt bei knapp 60 bieten. Das sorgt für starke Zuwächse: Prozent, ist aber im letzten Jahr nicht 57 51 Bereits 38 Prozent der 14- bis 69-Jäh- mehr gewachsen. Die Nutzungsdauer rigen nutzen Podcasts. Das entspricht ist in dieser affinen Altersgruppe mit einem Wachstum von 55 Prozent in knapp 8 Minuten täglich doppelt so 34 nur zwei Jahren. hoch wie bei den 14- bis 69-Jährigen. 2018 2019 2020 2021 0 E 14–69 E 14–29 100 Nutzung Podcasts im Zeitverlauf* Angaben in Prozent, mind. selten 57 57 38 39 36 32 24 24 0 E 14–69 E 14–29 * ab 2018 erhoben; Musikstreaming: ab 2019 inkl. YouTube Music und Audiostreaming auf YouTube; Basis: 14–69 Jahre, n=4.934 Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 44 activity Audionutzung 45 guide 2021 63% fazit Radio bleibt das reichweiten- stärkste Audiomedium mit der längsten Nutzungsdauer. Die Verbreitung über das Internet nimmt zu und macht inzwi- schen mehr als ein Fünftel der Nutzungsdauer aus. Musikstreaming erreicht die breite Masse und ist vor allem streamen in der jungen Zielgruppe sehr beliebt. musik Die Verbreitung von Podcasts wächst weiter, bei den unter 30-Jährigen liegt die Reichweite bereits bei knapp 60 Prozent. STREAMING Digitale Angebote ersetzen zunehmend physische Trägermedien wie CDs.
media 46 activity Digitale Nutzungsformen 47 guide nutzungsformen 2021 Digitale Digitale Angebote ergänzen zu- 5 nehmend die analogen Nutzungs- formen der Mediengattungen: Neben gedruckten Printmedien gibt es E-Paper und E-Mags. MP3s und Musikstreaming-Apps erweitern den Musikmarkt, und im Videosegment sind On-Demand-Angebote digitale Alternativen zu DVDs und Blu-rays. Die neuen Angebote bieten vor allem eine höhere Flexibilität und Convenience in der Nutzung, doch nicht alle Mög- lichkeiten werden in gleichem Maße vom Publikum angenommen.
media 48 activity Digitale Nutzungsformen 49 guide 2021 Mit „digitalen Nutzungsformen“ ist Das ist zwar etwas mehr als bei Zeit- nicht der rein technische Übertra- schriften, aber dennoch ein insge- gungsweg gemeint wie etwa bei der samt niedriges Niveau. Insgesamt TV-Nutzung über das digitale Kabel- spielen die Charakteristika von auf netz oder DVB-T-2. Vielmehr geht es Papier gedruckten Inhalten in Sachen hier um digitale Varianten analoger Haptik und Handling für die Attrakti- Angebote, die Nutzer:innen einen vität von Printmedien offenbar eine spürbaren Mehrwert bieten. nach wie vor große Rolle. Dies gilt sogar für die junge online- und Print: Digitale 1-zu1-Print- technikaffine Zielgruppe, die Printme- Ausgaben nicht erfolgreich dien generell wenig nutzt. Hier ist der digitale Anteil an der ohnehin niedri- Die Verlage haben schon früh ver- gen Nutzung nicht so hoch, wie man sucht, ihre Inhalte auch digital zu ver- erwarten würde. Bei Zeitungen und breiten. Neben der Veröffentlichung Zeitschriften ist er mit 26 bzw. 16 Pro- von Beiträgen auf ihren Websites stell- zent zwar überdurchschnittlich, aber ten sie digitale Versionen ihrer Print- dennoch gering. titel oder spezielle Aufbereitungen in Es zeigt sich, dass kostenpflichtige Apps zur Verfügung. Digital-Abos wer- digitale 1-zu-1-Adaptionen der Titel den häufig durch exklusive Online-Ar- offenbar kein Zukunftsmodell sind. tikel und Archiv-Funktionen ergänzt. Stattdessen versuchen die Verlage Diese Bemühungen waren nicht sehr nun verstärkt, ihre Online-Auftritte erfolgreich. Digitale Printangebote zu hybriden Angeboten auszubauen, haben nach wie vor einen geringen die kostenfreien Lesestoff bieten und Nutzungsanteil. Viele Zeitschriften gleichzeitig immer mehr Beiträge hin- und Magazine leben von Bildern, ter die Bezahlschranke stellen. Dabei weswegen ihre digitalen Varianten gibt es verschiedene Vertriebskonzep- weniger attraktiv für die Leserschaft te wie z.B. Abomodelle oder Abrech- sind. Schließlich können E-Mags die nung als Pay-per-Click. Bildwelten auf kleineren Screens Im Bereich Bücher hält sich die digita- und in teilweise schlechterer Qualität le Nutzung stabil bei rund 25 Prozent. nicht adäquat transportieren. Daher Bei den 14- bis 29-Jährigen ist der nehmen E-Mags nur 7 Prozent der digitale Anteil mit 20 Prozent sogar gesamten Lesezeit ein. Bei Zeitungen unterdurchschnittlich. Hier sind auch entfällt knapp ein Fünftel der Nut- in naher Zukunft keine großen Ver- zungsdauer auf digitale Angebote. schiebungen mehr zu erwarten.
media 50 activity Digitale Nutzungsformen 51 guide 2021 Digitale Nutzungs- formen vor allem 100 97 94 95 im Musik- und Video- 88 markt verbreitet Anteil digitaler Nutzungsformen nach Mediengattung Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer Basis: 14–69 Jahre, n=2.458 E 14–69 Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa E 14–29 25 Audio 26 Video 22 Print 19 20 19 16 14 7 3 0 BUCH ZEITUNG ZEITSCHRIFT RADIO MUSIK LIVE-TV ON DEMAND
media 52 activity Digitale Nutzungsformen 53 guide 2021 Audio: Musikstreaming und Laptop. Selbst die junge Zielgruppe mp3s verdrängen herkömmli- verfolgt TV-Content am liebsten live che Trägermedien auf dem großen Screen. Der Anteil alternativer Nutzung ist bei den 14- Digitale Nutzungsformen finden sich bis 29-Jährigen mit 14 Prozent zwar auch im Audiobereich: So gibt es ne- überdurchschnittlich, liegt aber den- ben klassischem Radio über den nor- noch auf vergleichsweise niedrigem malen Rundfunk zahllose Angebote Niveau. Das Fernsehen wird nicht nur via Internetradio. Dennoch bevorzugen gerne und oft gemeinsam mit ande- die Menschen nach wie vor den tradi- ren genutzt, sondern schafft auch tionellen Rundfunk: Gerade einmal 22 ein Gemeinschaftsgefühl über das Prozent entfallen auf die Nutzung von eigene Wohnzimmer hinaus, denn Onlineradio; in der jungen Zielgruppe man teilt ein Erlebnis gleichzeitig mit der 14- bis 29-Jährigen sind es sogar vielen anderen Menschen. Nicht nur, nur 19 Prozent. Der eher geringe An- aber vor allem bei großen TV-Events teil des Internetradios an der Gesamt- ist dieses gemeinsame Erleben ein nutzung ist vermutlich auch darauf zentraler Treiber der Nutzung. zurückzuführen, dass über das her- On-Demand-Angebote wie Mediathe- kömmliche Funksignal empfangene ken oder kostenpflichtige Streaming- lokale und regionale Sender beim Pub- dienste als digitale Alternativen zu likum besonders gefragt sind. physischen Trägermedien bieten hin- TV lebt Ein anderes Bild zeigt sich beim The- gegen Flexibilität, Convenience sowie ma Musik: Hier setzen sich Streaming- eine große Auswahl an Content, kurz: Apps und MP3s mit ihren flexiblen einen echten Mehrwert für ihre Nut- Möglichkeiten zunehmend gegenüber zerschaft. Folglich setzen sich im On- klassischen Trägermedien wie CDs Demand-Bereich digitale Nutzungs- vom durch. Betrachtet man die gesamte formen gegenüber DVDs und Blu-rays Hördauer von Musik, entfallen bereits deutlich schneller durch – ihr Anteil 88 Prozent auf digitale Nutzungsfor- liegt bereits bei 94 Prozent. men; in der jungen Zielgruppe liegt der Content Anteil sogar bei 97 Prozent. Auch Musikstreaming bietet deutlichen Mehrwert Video: On-Demand-Angebote erfolgreich Digitale Nutzungsformen erhöhen vor allem die Flexibilität: Die jeder- und Im Videosegment gibt es zwei Arten zeitige Verfügbarkeit der Inhalte so- von Angeboten, die unterschiedlich wie die Möglichkeit zeit- und ortsun- stark digital genutzt werden: lineares abhängiger Nutzung erleichtern den Fernsehen und On-Demand-Diens- Zugriff auf den Content erheblich. Live-Charakter te. TV lebt von seinem Content, der Im Printbereich zum Beispiel können Linearität und dem Live-Charakter, auf einem einzigen E-Book-Reader weswegen es nach wie vor überwie- viele Bücher geladen sein und somit gend in der klassischen Form genutzt bequem transportiert werden. Glei- wird. Nur 3 Prozent entfallen auf alter- ches gilt für Zeitungen, deren digi- native Nutzungswege wie etwa Live- tale Varianten verschiedene Vorteile streaming über Smartphone, PC oder versprechen.
media 54 activity Digitale nutzungsformen 55 guide 2021 Doch diese überzeugen das Publikum dann Zuspruch, wenn sie eine Erweite- wenig. Digitale Printmedien haben rung des klassischen Medienangebots nur einen geringen Nutzungsanteil. darstellen. Vor allem auf Musikstrea- Andere digitale Angebote bieten neben ming- und Onlinevideo-Angebote trifft der Flexibilität eine größere Auswahl an das zu: Sie bieten neben Flexibilität Content. Über das Internet hat man Zu- und Angebotsvielfalt etwa ein attrak- fazit gang zu einer Vielzahl zusätzlicher Ra- diosender, und Musikstreaming-Apps tives Empfehlungsmanagement in Form von vorgeschlagenen Playlists Digitale Angebote ergänzen zu- beinhalten umfassende Musikinhalte in bester Soundqualität. Auch im Be- bzw. Film- und Serienvorschlägen, welche auf die persönliche Nutzung nehmend das Print-, Audio- und wegtbildmarkt liefern Streamingdiens- te und andere Onlinevideo-Anbieter zugeschnitten sind. Das stiftet nicht nur erheblichen Mehrwert, sondern Videosegment. eine enorme Auswahl an Inhalten und führt auch zu einer intensiveren Aus- Der Anteil elektronischer Print- punkten damit gegenüber physischen einandersetzung mit den Angeboten Trägermedien. sowie einer stärkeren Nutzerbindung. Aber nicht nur größere Auswahl, auch zusätzliche Features können die Nut- Folglich ist der Anteil der digitalen Nut- zung bei Musik und Video-on-Demand ausgaben an der gesamten zungsintensität digitaler Angebote steigern. Denn diese finden besonders überdurchschnittlich hoch. Lesezeit ist niedrig. Hohe Relevanz haben digitale Musikstreaming und Nutzungsformen im Bereich Video-on-Demand bieten deutlichen Mehrwert Musikstreaming und Video-on- Demand. Mehrwert digitaler Nutzungsformen gegenüber klassischen Nutzungsformen Verfügbarkeit/Flexibilität/ Größere Auswahl Zusätzliche Features Bei TV spielt das Live-Erleben Convenience (Empfehlungslisten/-vorschläge) am Big Screen eine zentrale E-Book · Rolle: Der Anteil alternativer · Nutzung ist eher gering. E-Paper E-Mag · Internetradio · · Musikstreaming* · · · TV alternativ · On-Demand · · · * inkl. MP3-Dateien
media 56 activity Onlinenutzung 57 guide 2021 nutzung Online- 6 Nahezu jede:r Deutsche nutzt das Internet. 88 Prozent der 14- bis 69-Jährigen sind sogar täglich online. Die Vielfalt an Angeboten und Nutzungsmöglichkeiten spiegelt sich auch in der kontinuierlich gestiegenen Nutzungsdauer wider. Während manche Nutzungsfelder im zweiten Corona-Jahr weiter an Bedeutung gewinnen, stellt sich bei anderen wieder eine Normalisierung ein.
media 58 activity OnlinenutzunG 59 guide 2021 videos machen die Hälfte der Inhaltliche Internetnutzung wächst weiterhin dynamisch Media, Onlinebanking, E-Learning oder Online-Shopping. Die Nutzung Internetnutzung aus Noch nie haben die Deutschen so viel als reiner Übertragungskanal wie beim Musikstreaming oder zur Kom- Zeit mit dem Internet verbracht. Die munikation, z.B. über Messenger, ge- tägliche Nutzungsdauer ist mit 2,5 hört dagegen nicht dazu. Stunden um etwa 1,5 Stunden höher Knapp die Hälfte und mit Abstand der Ø tägliche Nutzungsdauer inhaltliches Internet als im Jahr 2015. Dieses stetige Wachs- größte Anteil der inhaltlichen Inter- Angaben in Minuten | Anteile in Prozent tum gewann mit dem Ausbruch der netnutzung entfällt auf Onlinevideos Pandemie im letzten Jahr nochmals (49%). Aufgrund der zunehmenden stark an Dynamik: Im Ausnahmemo- Verbreitung und Nutzung von Strea- Internet inhaltlich nat März 2020 lag die Nutzungsdauer mingdiensten wie Netflix und Prime mit plus 32 Minuten deutlich über der Video sind kostenpflichtige Videos der 149 Gesamt des Vorjahrs; 2021 ist ein erneutes Plus Treiber für dieses Wachstum. An zwei- von 16 Minuten zu verzeichnen. ter Stelle folgen Social-Media-Aktivi- Inhaltliches Internet macht aktuell täten, die etwa 13 Prozent der inhalt- Onlinevideos 72 49 % etwa ein Viertel der täglichen Medien- lichen Internetnutzung ausmachen. nutzung aus (23%), in der werberele- Auf das Lesen von Online-Artikeln vanten Zielgruppe sogar ein Drittel und -Beiträgen entfallen 11 Prozent. (32%). Zur inhaltlichen Internetnut- Alle anderen Anwendungen sind mit Social Media 20 13 % zung zählen zum Beispiel Onlinevi- jeweils unter 10 Prozent der täglichen deos, redaktionelle Beiträge, Social Nutzungsdauer weniger relevant. Artikel/Beiträge 16 11 % Online lesen Blogs/Foren 14 9% E-Learning 9 6% Online-Shopping 7 5% Online-Navigation 7 5% Online-Banking 4 3% Basis: 14–69 Jahre, n=2.458 Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 60 activity Onlinenutzung 61 guide 2021 Mehr Zeit für E-Learning und Online-Shopping Ø tägliche Nutzungsdauer inhaltliches Internet Angaben in Minuten 2020 VS. 2019 2021 vs. 2020 in % in % Onlinevideos 30 47 +26 % +22 % 59 72 Social Media 15 17 +32 % -14 % 23 20 Artikel/Beiträge 17 online lesen 14 +73 % -33 % 24 16 Blogs/Foren 8 Pandemie beeinflusst meisten von der Schließung der Schu- 5 +99 % +41 % Online-Aktivitäten spürbar len, Universitäten und Ausbildungs- 10 einrichtungen betroffen waren, stieg 14 Die Entwicklungen der einzelnen On- die Nutzungsdauer von E-Learning im E-Learning 3 line-Aktivitäten sind deutlich von der Vergleich zum Vorjahr deutlich von 8 4 -1 % +112 % Corona-Pandemie geprägt. Es gibt auf 16 Minuten. 4 Nutzungskategorien, die 2020 und Insgesamt liegen zwar alle Aktivitäten 9 2021 ein starkes Nutzungswachstum über den jeweiligen Nutzungsintensi- Online-Shopping 8 verzeichnen: Onlinevideos, Blogs und täten im Vor-Corona-Jahr 2019, doch 5 Foren. in einigen Kategorien zeichnet sich -5 % +60 % 4 Andere Aktivitäten, etwa Online- eine Normalisierung des Nutzungs- 7 Shopping und E-Learning, haben verhaltens ab. Vor allem der hohe Online-Navigation 5 nicht gleich bei Ausbruch der Pan- Informationsbedarf, der sich insbe- 6 demie an Bedeutung gewonnen, sondere zu Beginn der Pandemie im -5 % +19 % 6 sondern erst nach und nach. Ein- März 2020 in einem verstärkten Inte- 7 geschränkte Einkaufsmöglichkeiten resse an redaktionellen Artikeln wi- Online-Banking 3 2017 im stationären Handel pushten das derspiegelte, geht wieder zurück und 3 2019 kontaktlose Einkaufen im Internet. die Nutzung liegt mit 16 Minuten nur -7 % +33 % Homeschooling und Online-Unter- noch leicht über Vorkrisenniveau. Die 3 2020 4 2021 richt trugen maßgeblich zur gestiege- Nutzungsdauer von Social-Media-An- nen Nutzung von E-Learning bei. Bei geboten nimmt ebenfalls ab und liegt Basis: 14–69 Jahre, n=9.850 jungen Leuten, die naturgemäß am nun bei 20 Minuten. Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 62 activity Onlinenutzung 63 guide 2021 Über 60 Prozent nutzen Netzwerk mit der höchsten Reichwei- Social-Media-Angebote te (43%), gefolgt von Instagram (35%). Snapchat und TikTok spielen in der Ge- 61 Prozent der Deutschen nutzen Social- samtbevölkerung mit einer Reichweite Media-Angebote, 42 Prozent sogar täg- von 13 bzw. 10 Prozent bisher eine eher lich. Dabei gilt: Je jünger die Zielgruppe, untergeordnete Rolle, sind jedoch in desto höher die Reichweite. Knapp 70 jungen Zielgruppen sehr beliebt: Insbe- Prozent der Jugendlichen und jungen sondere TikTok hat bei 14- bis 29-Jähri- Erwachsenen greifen täglich auf ihre gen im letzten Jahr stark an Reichweite Social-Media-Accounts zu. gewonnen – von 15 auf 26 Prozent. Hin- 2,5 Stunden Etwa die Hälfte der täglichen Nutzung sichtlich der Nutzerstrukturen zeigt sich entfällt auf das eher passive Ansehen ein eindeutiges Bild: Snapchat ist die und Kommentieren von Beiträgen an- Plattform mit der jüngsten Zielgruppe. derer. Das Einstellen eigener Beiträ- Knapp 80 Prozent der User:innen sind täglich sind die ge und Posts, also die aktive Nutzung, zwischen 14 und 29 Jahre alt. Bei TikTok nimmt hingegen gerade einmal 12 Pro- sind immerhin knapp zwei Drittel der zent der täglichen Social-Media-Aktivi- Nutzenden unter 30. Weitere 26 Prozent tät ein und damit genauso viel wie die zählen zum mittleren Alterssegment. Pflege beruflicher Kontakte. Auf die Instagram spricht hingegen ein brei- Deutschen Recherche zu Marken und Produkten teres Publikum an. Die Hälfte zählt zur in sozialen Netzwerken entfallen knapp jungen Zielgruppe; 33 Prozent sind zwi- 20 Prozent, auf Dating nur 4 Prozent der schen 30 und 49 Jahre alt. Facebook hat Social-Media-Nutzung. Laut ViewTime mit Abstand die älteste Nutzerschaft. Report ist Facebook nach wie vor das Fast drei Viertel sind 30 Jahre oder älter. Social-Media-Nutzung ist überwiegend passiv 4 online Social-Media-Aktivitäten 12 Angaben in Prozent der täglichen Nutzungsdauer Geteilte Bilder/Informatio- nen etc. ansehen und kom- mentieren 12 52 Über Marken/Produkte informieren Berufliche Kontakte knüpfen und pflegen Selbst Informationen/Bilder/ 19 Videos veröffentlichen INHALTLICHES INTERNET Online-Dating 23 Prozent der Mediennutzung entfällt auf Basis: 14–69 Jahre, n=1.231 die inhaltliche Nutzung des Internets Quelle: Media Activity Guide 2021, forsa
media 64 activity Onlinenutzung 65 guide 2021 Snapchat hat die Reichweite 43% 35% 13% 10% jüngste Nutzer- 100 7 schaft 15 12 Reichweite und Nutzerstruktur von Social-Media-Plattformen 29 14 Angaben in Prozent 26 33 38 44 31 32 E 50–69 E 30–49 41 E 20–29 E 14–19 23 27% 51% 79% 31 62% 19 4 0 Basis: 14–69 Jahre, (Nutzer:innen der jeweiligen Social-Media-Plattform), n=6.223 FACEBOOK INSTAGRAM SNAPCHAT TIKTOK Quelle: ViewTime Report W2/2021, forsa
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