LESEANDACHT Sonntag Kantate
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LESEANDACHT Sonntag Kantate 2. Mai 2021 BEGRÜSSUNG Herzlich willkommen zum Go7esdienst am Sonntag Kantate. Das ist Lateinisch für singt, und stammt aus dem Wochenpsalm: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Lobet den HERRN mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König! Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Die Ströme sollen in die Hände klatschen, und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN. Wir müssen uns nicht grämen, wenn wir an diesem Sonntag nicht zusammen in der Kirche singen dürfen. Wer zuhause mit der Leseandacht feiert, darf nach Herzenslust singen, die anderen dürfen es später in der herrlichen Natur tun. Und in der Kirche dürfen zwar unsere Münder nicht singen, aber durchaus unsere Seelen, wozu das erste Lied auffordert – eine schöne AlternaVve auch für alle mit wenig Gesangstalent:
Du meine Seele singe (EG 302) 1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn. Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will Ihn herzlich loben, solang ich leben werd. 3. Hier sind die starken KräZe, die unerschöpZe Macht; das weisen die GeschäZe, die seine Hand gemacht: der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer, der Fisch unzähl'ge Herde im großen wilden Meer. 8. Ach ich bin viel zu wenig, zu rühmen Seinen Ruhm; der Herr allein ist König, ich eine welke Blum. Jedoch weil ich gehöre gen Zion in sein Zelt, ist's billig, daß ich mehre sein Lob vor aller Welt. VOTUM Lasst uns in der Kirche oder zu Hause Go7esdienst feiern im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. GEBET Go7, unser Vater, auch wir haben viel Grund, dir zu danken und dich zu loben, doch wir müssen bekennen, die gedankenlos und undankbar wir oZ deine Gaben empfangen und wie schnell die Unzufriedenheit unseren Lobgesang überscha7et. Wir bi7en dich: Erbarme dich. Ja, Go7 erbarmt sich! Und wir dürfen erleben, was der Beter von Psalm 30 besingt: »Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet, dass ich dir lobsinge und nicht sVlle werde. HERR, mein Go7, ich will dir danken in Ewigkeit.« Go7, wunderbarer Vater, erhalte uns das Lob, auch wenn wir gerade nicht singen dürfen, auch wenn uns manchmal Seite 2
SVmmen übertönen lässt, der deine Melodie auch noch hält in den Misstönen der Welt. Vater, lass du uns die SVmme sein für alle, die nicht gehört werden, die mundtot gemacht werden oder noch gar keine SVmme haben. Gib du uns durch deinen Heiligen Geist die richVgen Worte! Vater, lass uns eine SVmme finden für alle, die selbst verstummt sind im Leid, in Krankheit, in Verbi7erung, in Schuld oder Angst. Lass deine SVmme der ErmuVgung, des Trostes und der Gnade durch uns erklingen! Lasst uns nun einsVmmen in den Chor der ganzen Christenheit, der mit Jesu Worten betet: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die KraZ und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen Mögen sich die Wege (neue Lieder 71) 1. Mögen sich die Wege vor deinen Füßen ebnen, mögest du den Wind im Rücken haben. Und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Go7 seine schützende Hand über dir halten. Und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Go7 seine schützende Hand über dir halten. 2. Möge warm die Sonne dir dein Gesicht bescheinen, Regen sanZ auf deine Felder fallen, und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Go7 seine schützende Hand über dir halten. Und bis wir uns wiedersehn, und bis wir uns wiedersehn, möge Go7 seine schützende Hand über dir halten. Seite 7
Die Pharisäer konnten es nicht aumalten, auch Jesu Hinrichtung stoppte es nicht. Die Christenverfolgung in Rom konnte den Jubel ebenso wenig verstummen lassen wie die Verfolgung, die Christen heute in so vielen Ländern erleiden müssen. AtheisVsche Philosophen wollten die Gute BotschaZ im Namen der Auulärung als überholt verklingen lassen; die NaVonalsozialisten wollten sie verdrehen und die Kommunisten sie verbieten, doch alle diese Ideologien liegen inzwischen auf dem Müllhaufen der Geschichte, während das Wort Go7es weiter redet. Und auch die Versuche von heute, das Evangelium umzuschreiben oder zu unterdrücken, werden nicht schaffen, was schon den Pharisäern misslang: Go7es Lob wird weiter klingen, bis die Chöre bei Jesu Wiederkehr erschallen, wie es in der Johannesoffenbarung am Ende der Bibel beschrieben wird. Ich sing dir mein Lied (neue Lieder 56) 1. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde, du Quelle des Lebens. Dir sing ich mein Lied. 2 Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die heil macht – wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied. 5. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Töne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen, du ZukunZ des Lebens. Dir sing ich mein Lied. FÜRBITTGEBET & VATER UNSER Vater, erfülle deine Kinder mit jenem inneren Gesang, der Vef aus dir kommt, der sich nicht von manchen inneren Seite 6
gar nicht nach Singen zumute ist, wenn unser Leben von En7äuschungen, von Leid und Not geprägt ist. Erhalte in uns die Lieder, die uns in Kindertagen im Dunklen Mut gemacht hat und die uns noch am Sterbebe7 durchtragen wollen. Wir danken dir für die Musik, die deine Schöpfung durchdringt und auch uns erfasst und unsere Seelen einsVmmen lässt. Amen. Biblische LESUNG Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Go7 zu loben mit lauter SVmme über alle Taten, die sie gesehen ha7en, und sprachen: »Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!« Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: »Meister, weise doch deine Jünger zurecht!« Er antwortete und sprach: »Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.« (Lukasevangelium 19,37–40) ANSPRACHE Und wieder wird laut gejubelt am Sonntag Kantate. Wenn hier von »der ganzen Menge der Jünger« die Rede ist, sind nicht nur die zwölf engsten Jünger gemeint – aus den anderen Berichten vom Einzug in Jerusalem wissen wir, dass es eine gewalVge Schar gewesen sein muss, die da jubelte und sang. Das machte allerdings die religiöse Elite der Pharisäer nervös. Natürlich war es nicht verboten, Go7 zu loben. Und das Lob auf »den, der im Namen des Herrn kommt«, war Psalm 118 entnommen, also ein absolut regelkonformes Lied. ProblemaVsch war nur die KombinaVon mit der AnkunZ von Jesus, denn damit wurde letztlich Go7 für Seite 3
diesen dubiosen Wanderprediger gelobt und diesem zugesprochen, dass er der verheißene König sei! Das sahen die Pharisäer aber gar nicht so und sorgten sich, dass die Lehren von Jesus die Leute verwirren und die jüdischen TradiVonen durcheinanderbringen könnten. Außerdem gab es ja einen König, der von der Römischen Besatzungsmacht geduldet war. Wenn jetzt ein anderer zum König ausgerufen wurde, könnte das einen Aufruhr geben, und die Römer könnten den Juden die ihnen zugestandene relaVve Freiheit ganz schnell wieder wegnehmen. Aber wie bringt man eine begeistert schreiende Menge zum Verstummen ohne Megaphon und Schreckschusspistole? Weil sie sich nicht durchsetzen können, wenden sie sich an Jesus: Wenn dieser ein Zeichen geben würde, würden sie ruhig werden, um ihn anzuhören. Und dann könnte er sie einfach friedlich nach Hause schicken. So ihr Plan. Jesus antwortet darauf weder, dass er das nicht könne, noch dass er es nicht wolle. Er geht auf die Absicht ein, die hinter der Aufforderung steckt: Nicht die Volksmenge soll ja zum Schweigen gebracht werden, sondern ihre Botscha:. Aber die, erklärt Jesus, wird niemals verstummen: Wenn die Menschen sie nicht verkünden, werden es sogar die Steine tun. Das erinnert an den Wochenpsalm, in dem das Meer Go7 durch sein Brausen ehrt, die Flüsse ihm applaudieren und die Berge fröhlich sind: Da passen auch schreiende Steine ganz gut rein. Der ganzen Schöpfung wohnt der Lobpreis inne; das lässt sich eben nicht unterdrücken. Einige Tage später, am Karfreitag, war der Jubel der Volksmenge tatsächlich verstummt. Der Stein, der dann schrie, war der Felsen Golgatha, auf dem das Kreuz stand, und dessen Schrei bis heute in alle Welt hinaus schallt: Seite 4
Go7es Plan lässt sich nicht aumalten, sein Wort lässt sich nicht zum Schweigen bringen. Und wie ist das bei mir? Kann ich das bestäVgen? Nun, ich liebe es, Go7 mit Musik zu preisen. Wenn ich sonntags nicht hier bin oder woanders Go7esdienst halte, spiele ich in der Regel in verschiedenen Lobpreisbands in einer der Gemeinden umher. Doch neulich, während der letzten Winterausläufer, schwang ich mich nach so einem Go7esdienst auf mein Fahrrad, geriet nach wenigen Metern auf einen Eisrest auf der Fahrbahn und stürzte: aufgeschlagenes Knie, blutende Hände. Und über die Lippen, die gerade noch Go7 gelobt ha7en, ennuhr mir ein hässliches Sch-Wort! Das war dann wohl noch nicht das Vef aus dem Herzen kommende Lob; es war ein Bäumchen mit schwachen Wurzeln, dass sich vom kleinsten Wind umwerfen lässt! Wo ich doch hinmöchte, ist der unerschü7erliche Lobpreis, der dann noch Go7 dankt, dass mir nichts schlimmeres passiert ist und dass er meine Wunden heilen lassen wird. Wenn wir ganz von diesem Vefen Jubel durchdrungen sind, dann lässt er sich auch von größeren Katastrophen nicht aus dem Takt bringen. Von einem Beispiel erzählt einer der anderen Texte dieses Sonntags (Apostelgeschichte 16): Als Paulus und Silas unschuldig verurteilt worden waren, ausgepeitscht und mit ihren schmerzenden Wunden in einem kalten, dunklen Verließ angeke7et, fingen sie an … Loblieder zu singen! Dieser Gesang ist keine Show, kein aufgesetztes Gefühl, kein mühsamer Selbstbetrug. Das muss jener Schöpfungsgesang sein, den Go7 in das menschliche Herz gepflanzt hat, der auch Steine zum Schreien bringt, der auch in unseren Herzen weitersingt, wenn es im Go7esdienst gerade nicht erlaubt ist. Seite 5
SEGEN Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden. Amen. Wir laden ein Wir feiern weiter GoSesdienst, solange die Inzidenz im Landkreis unter 100 ist. Parallel finden Sie weiterhin die Leseandachten ausgedruckt in der Kirche und unter: www.eki-hinterzarten.de o „OFFENER DONNERSTAG“ in der BärenhoWapelle in TiYsee, 17 – 19 Uhr o GoSesdienst am 9. 5. um 10.30 Uhr in der Ev. Kirche Hinterzarten mit PrädikanVn Susanne Berninger o GoSesdienst zu ChrisY Himmelfahrt am 13. 5. um 10.30 Uhr in der Ev. Kirche Hinterzarten mit PrädikanVn Barbara Kamke Seite 8
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