"WER HEUTE A KAUFT, BRAUCHT ÜBERMORGEN B" AFTER-SALES-MARKETING ZUR KUNDENBINDUNG UND AKTIVIERUNG.

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                ANCHORTIME // BLACKPAPER

“WER HEUTE A KAUFT,
BRAUCHT ÜBERMORGEN B”
AFTER-SALES-MARKETING
ZUR KUNDENBINDUNG
UND AKTIVIERUNG.
Der Verkauf ist geglückt und der Kunde ist zufrieden mit seinem neuen
Konsumgut. Das ist ein Erfolg. Aber: Wie bringt man als Salesverantwortlicher den
Kunden dazu, auch seinen nächsten Einkauf zu absolvieren, oder weitere Artikel
zu kaufen, an denen er voraussichtlich Bedarf hat oder mittelfristig entwickeln
wird? Damit der Kunde nicht auf eigene Faust auf die Suche nach dem
Folgeangebot geht und immer wieder neu umworben werden muss, gibt es das
„After-Sales-Marketing“ – Werbemaßnahmen NACH dem Einkauf. Praktiziert wird
das allerdings kaum – bis jetzt.

                            NO   00 10
                                 EMANUEL GRIGORESCU
"WER HEUTE A KAUFT, BRAUCHT ÜBERMORGEN B" AFTER-SALES-MARKETING ZUR KUNDENBINDUNG UND AKTIVIERUNG.
NO   00 10                                                                                                                  10. JUL 2020

                                         ANCHORTIME // BLACKPAPER

     “Wer heute A kauft, braucht übermorgen B” – After-Sales-Marketing zur
     Kundenbindung und Aktivierung
     Ein einfaches Beispiel in kleinem Maßstab: Der
     Kunde kauft eine neue Luxusuhr, eine gelungene
     Pre-Marketingstrategie führte ihn zu diesem Produkt.
     Die Uhr läuft mit einer Batterie. Die wird irgendwann
     erschöpft sein. Auswechseln lässt sie sich nur mit
     Spezialwerkzeug.     Ideal     wäre        es    aus    Sicht    des
     Einzelhändlers, wenn er zur Uhr später gleich die
     Batterie und den Service verkaufen könnte, und
     vielleicht sogar das kompatible Wechselarmband, das
     demnächst auf den Markt kommt. Aber: wird er diesen
     Kunden jemals wiedersehen?
     Wird er – vorausgesetzt, er beherrscht die Kunst des
     effizienten After-Sales-Marketings; Werbemaßnahmen,
     die    nach   dem    Kauf     oder     ergänzend          zu    einer
     Kaufentscheidung       greifen.       Es    gibt       erfolgreiche
     Strategien dafür. Leider werden diese Methoden in
     Deutschland bisher kaum in der Praxis angewendet.
     Die Kernfrage lautet: Wie und wann sollte man After-
     Sales-Marketing-Systeme etablieren, um bestehende

     Kunden (beziehungsweise erfasste Leads) an Neu- oder                     Vorschläge zu seiner ursprünglichen Produktsuche –
     Folgekäufe, Empfehlungen für Produkte oder Services                      etwa das kompatible Kabel. Apparat und Leitung im
     heranzuführen?                                                           Bundle, vielleicht noch mit ein wenig Rabatt – das
     Ein    bekanntes     Mittel     des    After-Sales-Marketings            erfreut den Kunden, der sich nun nicht eigens auf die
     sind          beispielsweise               Empfehlungssysteme            Suche nach dem Zubehör begeben muss.
     („recommendations“),          die   sich        hauptsächlich      für   Übertragbar ist dieses Muster auf alle Branchen – der
     den Online-Handel anbieten, jedoch genauso auf                           Dachgepäckträger zum Auto, der Rucksack zum
     einen physischen Point of Sale übertragen lassen.                        Wanderschuh, die Butter zum Brot – der Phantasie des
     Dem Kunden werden dabei Vorschläge unterbreitet                          Marketers sind keine Grenzen gesetzt. Es lässt sich aktuell
     (vom Shop-Algorhythmus oder dem Verkäufer vor                            jedoch eine Diskrepanz zwischen den Bedürfnissen des
     Ort), die mit hoher Wahrscheinlichkeit zur ursprünglich                  Kunden und dem Anspruch des Verkaufsmanagements
     anvisierten Ware passen.                                                 konstatieren, dessen Job es wäre, eben jene Wünsche
     Ein Unternehmen, das After-Sales-Marketing mit solchen                   zu ermitteln und zu bedienen.
     Recommendation-Tools arbeitet, ist der Online-Gigant
     Amazon. Wer dort zum Beispiel nach einem technischen
     Gerät stöbert, bekommt meist               sinnvoll ergänzende

     EMANUEL GRIGORESCU                                                                                                 ©2020 BLACKFLAGSHIP
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NO   00 10                                                                                                 10. JUL 2020

                                   ANCHORTIME // BLACKPAPER

     “Wer heute A kauft, braucht übermorgen B” – After-Sales-Marketing zur
     Kundenbindung und Aktivierung
     Das Problem: Weder auf Seiten des Vertriebes noch
     für den Kunden gibt es Handreichungen, um sich
     strategisch (Verkauf) oder emotional beziehungsweise
     mental    (Konsument)   mit   dem   Kundenbedürfnis
     auseinanderzusetzen.
     Der Verbraucher beschäftigt sich also mit einem
     Artikel, wenn er einen konkreten Bedarf hat oder
     es einen Produktlaunch, ein neues Modell gibt. Das
     erfordert, dass der Kunde sich aus eigenem Antrieb
     mit dem Gegenstand des Konsums auseinandersetzt.
     Dem aufmerksamen Marketer fällt an dieser Stelle
     der Denkfehler auf: Die Rollen sind vertauscht. Es ist
     Aufgabe des Vertriebs, an den Kunden heranzutreten
     und Kaufimpulse zu schaffen. Wie ineffektiv dabei

     „Verbraucherinformationen“ ins Blaue hinein sind,         Anschlussvertrag benötigt. Und er ärgert sich, weil sein
     indem die Kundenkartei abtelefoniert wird, weiß jeder,    gewünschter Leasingwagen binnen in dieser Frist nicht
     der einmal potentielle Käufer seines Produkts auf dem     verfügbar ist und er umständlich eine Zwischenlösung
     falschen Fuß erwischt hat.                                organisieren muss.
     Telefonie ist out. Es gilt, mit gezielten After-Sales-    Die Mehrzahl der Kunden gehört dem Typ B an. Was
     Marketing-Maßnahmen Kaufimpulse zu setzen. Der            sich dadurch für Möglichkeiten dem Vertriebler oder
     Marketer muss den Kunden im richtigen Moment              Marketer eröffnen! Die Strategie ist, diese Klientel
     abholen, mit genau den Informationen versorgen,           genau zur rechten Zeit anzusprechen und ihr die
     die er in diesem Moment benötigt. Er sollte ihm dabei     Lösungen beziehungsweise Artikel zu offerieren, die sie
     zugleich die Flexibilität lassen, sich im eigenen Tempo   zu diesem Zeitpunkt nicht auf dem Schirm hat – sie aber
     mit der Sache zu beschäftigen.                            definitiv brauchen wird. Das ist ein vorausschauender
     Tricky dabei: Konsumenten sind nicht genormt, und         Service des Anbieters! Da kauft man gern oder lässt
     jeder hat seine eigene Herangehensweise beim              sich zumindest beraten!
     Konsum. Nehmen wir Leasingverträge für Autos. Kunde       Ein Kunde, der schon einmal den richtigen Zeitpunkt
     A, ein korrekter und umsichtiger Mensch, weiß, wann       verpasst hat, wird After-Sales-Maßnahmen also immens
     sein Vertrag ausläuft und kümmert sich rechtzeitig        zu schätzen wissen. Sie vermeiden Frust, unnötigen
     (und proaktiv!) um eine Verlängerung. Kunde B, Typ        Aufwand und schaffen positive Konnotationen – der
     „Schlendrian“, merkt erst kurz vor Tag X, dass er einen   Klient erfährt, dass man sich um ihn kümmert.

     EMANUEL GRIGORESCU                                                                                ©2020 BLACKFLAGSHIP
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                                    ANCHORTIME // BLACKPAPER

     “Wer heute A kauft, braucht übermorgen B” – After-Sales-Marketing zur
     Kundenbindung und Aktivierung
      Vom Anbieter erfordert das, sich zur rechten Zeit
     bemerkbar zu machen. Die konkreten Möglichkeiten
     sind vielfältig. Der fixe Angelpunkt ist, unabhängig vom
     gewählten Medium und Kommunikationsweg, dass die
     Marketingmaßnahme derart individualisiert wird, dass
     der Kunde die für ihn relevanten Informationen erhält.
     Ein willkürliches Beispiel: Ein Autohaus hat eine
     Kundenkartei, in der vermerkt ist, was der Kunde wann
     gekauft hat. Nun wird ein Newsletter versendet, in
     dem die allgemeinen Neuigkeiten und vermischten
     Themen kommuniziert werden – aber eben auch
     Marketingbotschaften     für   exakt   diesen   Kunden.
     Kunde A hat im Sommer ein Auto gekauft? Newsletter:
     „Haben Sie schon an die Winterreifen gedacht? Wir

     haben welche im Angebot!“ Kunde B hat vor drei              man potenzielle Kunden ohne die obligatorischen
     Jahren einen Neuwagen gekauft. Newsletter: „Ist Ihr         Blindanrufe.
     Wagen fit für den TÜV? Wir haben alle Ersatzteile!“ Oder    Selbst am Point Of Sale, egal ob Boutique, Store oder
     so ähnlich. Technisch lösen lässt sich das simpel über      Niederlassung, also im direkten Kundenkontakt lässt
     Textbausteine.                                              sich    After-Sales-Marketing       betreiben.    Zufriedene
     Wer es etwas persönlicher und fassbarer mag, kann           Kunden sind interessiert an Informationen oder der
     natürlich ein klassisches Postmailing in diesem Stil        Möglichkeit, Produkte zu empfehlen – sie benötigen
     gestalten – aber personalisiert und mit einer Botschaft,    nur etwas an die Hand, was sie weitergeben können.
     die beim Kunden ein positives Gefühl weckt. Wie nett,       Mit einer solchen Strategie lässt sich der Druck, der
     die erinnern sich an mich. Und sie haben recht – genau      in umsatzstarken Zeiten (Weihnachtsgeschäft, Black
     dies oder jenes ist wirklich aktuell interessant. Das       Friday und dergleichen) am Point of Sales entsteht,
     schaue ich mir an!                                          entzerren und das Aufmerksamkeitspotenzial und die
     Auf diesem Weg lassen sich, nebenbei bemerkt,               Umsätze auf das ganze Jahr strecken.
     vortrefflich obendrein Leads reaktivieren, die einmal       Wem      das   nach     zu   viel    Aufwand      für   seine
     in die Datenbank geraten sind, ohne etwas gekauft zu        Marketingmaßnahmen klingt, dem sei gesagt: So
     haben. „Sie hatten sich für unser Modell XY interessiert?   gut    wie   jedes   vernünftige    Customer-Relationship-
     Dann haben wir jetzt gute Neuigkeiten: Das gibt es jetzt    Management-Tool hat heutzutage die Möglichkeit zum
     auch in jetblack und mit Schiebedach!“ So generiert         Individualisieren. Also: Macht es!

     EMANUEL GRIGORESCU                                                                                      ©2020 BLACKFLAGSHIP
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NO   00 10                                                                                                    10. JUL 2020

                                      ANCHORTIME // BLACKPAPER

     “Wer heute A kauft, braucht übermorgen B” – After-Sales-Marketing zur
     Kundenbindung und Aktivierung
     Um es zu betonen: Es geht dabei nicht darum, ob
     ein Newsletter jetzt ein besseres Medium ist als ein
     Hochglanzmailing oder ein virtuelles Add-on. Es
     geht nicht um den Inhalt im Einzelnen. Die Frage,
     die     sich     der   Marketingverantwortliche   vielmehr
     stellen muss, lautet: Mit welchen Mitteln, welchen
     Möglichkeiten und Ansätzen lässt sich After-Sales-
     Marketing in meinem konkreten Fall umsetzen? Wie
     „denken“ meine Kunden, welchen Impuls benötigen
     Sie in welchem Moment – ausgehend davon, was
     sie gekauft haben oder wofür sie sich interessieren?
     Welche damit verbundenen Konsumbedürfnisse oder
     Notwendigkeiten kommen mit Zeitversatz auf sie zu?
     Wo kann ich meinen Konsumenten sinnvoll abholen?

     Und wann?                                                      nächsten Schritt nachzudenken. Zum gegebenen
     Wer das versäumt, läuft Gefahr, dass der Kunde – weil          Konsumzeitpunkt sollte er sich dann daran erinnern,
     er eben keine Impulse erfahren hat – zwischenzeitlich          bereits emotional darauf eingestellt haben – und euer
     längst mit einem Mitbewerber Kontakt aufgenommen               Angebot annehmen.
     hat, der den Dreh besser beherrscht.
     Fazit
     Ein Kunde hat, bevor er eine Ware oder Dienstleistung
     erworben hat, sich in einem langwierigen Prozess
     damit          auseinandergesetzt.    After-Sales-Marketing
     bedeutet daher nicht, ihn gleich im Anschluss mit
     weiteren (womöglich in diesem Moment irrelevanten)
     Werbebotschaften          zu   bombardieren,   sondern   zur
     richtigen Zeit passgenau zu informieren. Timing und
     Personalisierung sind die Zauberworte. Es ist dann
     auch nicht nötig, mühsam Content zu konstruieren,
     um Marketingbotschaften um ihrer selbst willen zu
     generieren. Technische Lösungen bieten CRM-Tools.
     Gebt eurem Kunden die Gelegenheit, über den

     EMANUEL GRIGORESCU                                                                                   ©2020 BLACKFLAGSHIP
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