Library goes international - Beobachtungen an der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar - Opus4
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LESESAAL WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEK Katrin Richter, Stefanie Röhl Library goes international Beobachtungen an der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar Internationale Studierende und Forschende sind aus un- schärfend waren sowohl Gespräche mit Studierenden, Promo- serem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Im Gegen- vierenden und Lehrenden als auch im Bibliothekskollegium vo- teil: Weit über den eigentlichen Beruf hinaus schärft der ge- rausgegangen, bei denen sich die folgenden Fragestellungen meinsame Dialog auch unsere Weltsicht. Das ist Anlass und herauskristallisierten: Wie verändert sich der Ort Bibliothek? Inspiration genug, um mit diesem Bericht entsprechende Reichen unsere Englischkenntnisse aus? Wie können wir inter- Internationalisierungspraktiken der Universitätsbibliothek kulturell sicher agieren? Was bewirkt Auslandsmobilität? Was der Bauhaus-Universität Weimar aufzuzeigen. heißt Internationalisierung in der Bibliothek und wie stellen wir uns darauf ein? Die Strategie der Universität umsetzen Die eigene Heimat in Bildern und Büchern wiederentdecken Die Bauhaus-Universität Weimar versteht sich als »vielfältig Das moderne, sich in alle Himmelsrichtungen hin öffnende Bi- internationale Universität.«1 Im Jahr 2011 vom Stifterverband bliotheksgebäude verströmt urbane Lebendigkeit. Zwischen für die Deutsche Wissenschaft und dem Deutschen Akademi- den Bibliotheksbesuchen treffen einerseits Studierende und schen Austauschdienst (DAAD) zur »Internationalen Hoch- Forschende in den großzügigen Foyers aufeinander, manche schule« gekürt, wurde die prämierte, ganzheitliche und nach- verweilen auf den imposanten Treppen, andere wiederum sky- haltige Orientierung in der »Internationalisierungsstrategie pen angeregt mit Familienangehörigen. Inmitten von Weimar der Bauhaus-Universität 2016-2020« verankert. Ausgerichtet ist – nicht zuletzt durch das integrierte Audimax mit den Vor- auf globale Akteure ist die Universität mittlerweile mit mehr als lesungen und den Großveranstaltungen, wie die Immatrikula- 205 Partnerhochschulen und annähernd 600 Austauschplätzen tionsfeier, die Bauhaus Summer School oder die »Lange Nacht weltweit vernetzt. Der Anteil internationaler Studierender liegt des wissenschaftlichen Schreibens« – ein von interkulturellen derzeit bei 27 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch Begegnungen durchdrungener Ort entstanden. wie im deutschlandweiten Vergleich.2 Folglich besitzt eine die Ausstellungen in den Foyers und in der Bibliothek tragen zu Internationalisierung unterstützende Struktur einen sehr ho- diesem Flair bei. In dem jährlich stattfindenden Fotowettbewerb hen Stellenwert und wirkt sich unmittelbar auf die Bibliothek aus. 1 https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/international/in Exemplarisch können drei Effekte genannt werden: Erstens fos-zur-internationalisierung/internationalisierungsstrategie/ wurde die Universitätsbibliothek der Vizepräsidentin für Inter- [letzter Zugriff: 10.12.2018] nationalisierung und Digitalisierung zugeordnet, die auch den 2 https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/profil/portrait/zah Fachbeirat der Bibliothek leitet; zweitens bringt das vom Inter- len-des-jahres/ [letzter Zugriff: 10.12.2018]. national Office initiierte admINT-Projekt3 die Internationalisie- 3 Das drittmittelgeförderte Projekt »admINT« dient der interkultu- rung der Administration entscheidend voran und drittens be- rellen Personal- und Organisationsentwicklung an der Bau- haus-Universität Weimar. https://www.uni-weimar.de/de/uni einflussen die international Forschenden, wie die Fellows des versitaet/international/fuer-administrative-mitarbeiter/admint/ Internationalen Kollegs für Kulturtechnikforschung und Medi- [letzter Zugriff: 10.12.2018]. enphilosophie (IKKM), den Bibliotheksbestand. Daher stellen 4 https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/struktur/zentra Internationalisierungsmaßnahmen seit 2011 ein strategisches le-einrichtungen/universitaetsbibliothek/wir-ueber-uns/strate Ziel der Universitätsbibliothek dar.4 gieplan/ [letzter Zugriff: 10.12.2018]. Da Internationalisierung keineswegs Selbstzweck ist, son- 5 Künstlerische Lautsprecherdurchsage © 2007 Matthias Neumann, dern vielmehr die Weiterentwicklung der gesamten Institu- Alumnus der Bauhaus-Universität Weimar. 2007 wurde gemein- sam mit den Mitarbeitenden des Sprachenzentrums die eigens tion beinhaltet, wird in diesem Aufsatz der Versuch unter- für die Bibliotheksräume arrangierte Durchsage in französischer, nommen, die Universitätsbibliothek als Teil dieser Organisa- chinesischer, englischer, italienischer, spanischer und deutscher tion in den Blick zu nehmen. Als zentrale wissenschaftliche Sprache produziert. Einrichtung und ausgestattet mit ihren Kernkompetenzen Er- 6 Simon-Ritz, Frank: Auf dem Weg ins digitale Zeitalter. Ein Besuch werben, Erschließen, Vermitteln und Bewahren wird der Bib- der Addis Abeba University Library und der Nationalbibliothek liotheksalltag aus unserer Sicht reflektiert. Diese Perspektive Äthiopiens. In: BuB 69 (2017) 8-9, S. 490-493 146
LESESAAL WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEK des International Office gewähren Studierende Einblicke in ihre Auslandsmobilitäten. Während der Ausstellung des Berliner Künstlers Axel Malik in den Bibliotheksräumen entzifferte ein arme- nischer Student die dazugehörigen, großformati- gen Schreibübungen Goethes, welcher sich einst an arabischen Schriftzeichen übte. Als die Schau des Pekinger Künstlers Zhao Wumian zu sehen war, freuten sich Studierende für ihre chinesi- schen Kommilitonen, da ihnen eine ganz beson- dere Aufmerksamkeit innerhalb der universitären und der Weimarer Öffentlichkeit zuteilwurde. Neben dieser Entwicklung besteht anderer- seits eine wichtige Qualität des Bibliotheksraums Thekengespräch: Nach Einschätzung der Mitarbeiterinnen finden an den Ausleih- und darin, dass er ein Ort der Ruhe bleibt. Wer die Informationstheken zeitweise über 50 Prozent der Dialoge auf Englisch statt. Foto: Bibliothek aufsucht, möchte konzentriert arbei- Bauhaus-Universität Weimar / Henry Sowinski ten und nicht permanent abgelenkt sein. Das gilt ganz besonders für internationale Studierende, die während bibliotheksspezifischen Englischunterrichts, der 2016/2017 ihres Aufenthalts meist am Studienort bleiben und eher selten für Mitarbeiterinnen der Abteilung Benutzung und Informati- nach Hause fahren. Verlängerte Öffnungszeiten, attraktive Ar- onsdienstleistungen erfolgreich umgesetzt wurde. Sowohl spe- beitsplätze mit WLAN und Strom, ein mehrsprachiger Bestand zielle Vokabeln als auch unterschiedliche Kommunikations- – das sind schließlich die Anforderungen für eine adäquate At- techniken müssen angewendet werden: Begriffe umschreiben, mosphäre, in der Wissen erworben und Bildung erlangt wer- statt sie eins zu eins übersetzen oder auf vorhandene englische den kann. Eine ukrainische Studentin erzählte, dass sie bei Informationsmaterialien verweisen. Heimweh ganz bewusst die Bibliothek aufsucht, um ein Buch Neben der kontinuierlichen Übung und der praktischen An- aus ihrer Heimat zu lesen. Dass Bücher und Bilder in der ei- wendung sind Unterstützungsmaßnahmen für die Kommu- genen Muttersprache überhaupt vorhanden sind, nehmen in- nikation nicht zu unterschätzen. Englische Beschilderungen, ternationale Studierende nicht als selbstverständlich, sondern vielmehr als Zeichen des Interesses an ihrer Kultur und damit ANZEIGE an ihnen selbst wahr. Es ist – far from home – ein wertschät- zender Dialog, der auf ganz besondere Weise den Einzelnen prägt. Zu diesen Gesten unsererseits zählt auch die mehrspra- chige, zur täglichen Bibliotheksschließung eingesetzte Laut- sprecherdurchsage: »Please note. Chères lectrices et chers lec- teurs (…).«5 Die Sprache ist der Schlüssel Wie bewahren Sie Ihre Schätze auf ? Nach Einschätzung der Mitarbeiterinnen finden an unseren Mit unseren Ausleih- und Informationstheken zeitweise über 50 Prozent Sortimentsboxen der Dialoge auf Englisch statt. Ständig zwischen zwei Sprachen gelingt die Aufbewahrung zu switchen, erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Hinzu sicher, ordentlich kommt, dass Englisch meist für beide Gesprächspartner nicht und platzsparend. die Muttersprache ist und verschiedene Niveaus und Akzente aufeinander treffen. Die Kenntnis englischer Übersetzungen für bibliothekarisch geläufige Termini wie Magazin, Leihfristver- längerung und Mahngebühren sollte nicht vorausgesetzt wer- den, auch wenn sie einem selbst durch Glossare und Nachschla- gewerke geläufig sind. Dies zeigt sich auch in englischsprachi- gen Bibliotheksführungen und -schulungen für Erstsemester internationaler Studiengänge sowie Austauschstudierende. 2017 wurde ein Drittel der Studierenden auf Englisch in die Benutzung eingeführt. Um diese Herausforderung zu meistern, Erfahren Sie mehr auf www.peter-haase.de ist das Sprachenzentrum unserer Universität ein wichtiger Part- ner. Im Rahmen des admINT-Projekts entstand die Idee eines Peter Haase e.K. seit Anton-Emmerling-Str. 32 | 90513 Zirndorf 1982 Tel: 0911 - 600 17 33 | Fax: 0911 - 600 18 31 www.peter-haase.de | Mail: info@peter-haase.de
LESESAAL WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEK Anleitungen, Rechercheinstrumente und Informationsmateria- vertretenen Herkunftsländer mit ihren hochschulrelevanten lien dienen nicht nur dem Verständnis, der Akzeptanz und der Charakteristika vorzustellen. Orientierung unseres internationalen Publikums, sondern stel- Interkulturelle Trainer und Studierende präsentieren ge- len auch eine wichtige Arbeitserleichterung für das Personal dar. meinsam gesellschaftliche, kulturelle, sprachliche und religi- Aber auch die Ergebnisse externer Übersetzungsleistungen müs- öse Aspekte ihrer Heimatländer. Schwerpunkte sind in der Re- sen kontinuierlich aktualisiert werden, wofür fundierte Englisch- gel die Bildungssituation, das universitäre Leben und das Lern- kenntnisse und entsprechende Zeitkontingente notwendig sind. und Studienverhalten. Seit 2016 fand »Kulturen im Fokus« zu Für das Vermitteln von Serviceangeboten sowie das selbst- Iran, der arabischen Welt, China, Russland, Indien und Korea sichere Einfordern von Regeln und Konditionen sind englische statt. Durch die Teilnahme an den Veranstaltungen können Sprachkenntnisse nicht nur für einzelne Personen, sondern für sowohl Erwartungshaltungen der internationalen Studieren- einen Großteil des Kollegiums elementar und werden auch von den und ihre Auffassung von Service und Studiendisziplin als allen Zielgruppen unserer Bibliothek vorausgesetzt. Da ein dy- auch Gesten und Verhaltensweisen besser eingeordnet werden. namisches Berufsumfeld, wie es das Bibliotheks- und Informa- Mehrfaches, auf uns manchmal penetrant wirkendes Nachfra- tionswesen darstellt, ständige Veränderungen der Serviceange- gen muss nicht als Missachtung oder Ignoranz gewertet wer- bote mit sich bringt, bedingt es auch die Weiterentwicklung der den, sondern betont in einem bestimmten kulturellen Kontext, Englischkenntnisse. Dies setzt nicht nur eine Verankerung des wie wichtig dem Gesprächspartner ein Sachverhalt ist. Sprachunterrichts in der bibliothekarischen Ausbildung aller Das Gelingen interkultureller Kommunikation basiert auf ge- Laufbahngruppen voraus, sondern im Sinne des lebenslangen genseitigem Verständnis. In der Bibliothek, aber auch in ande- Lernens auch adäquate Fort- und Weiterbildungsmöglichkei- ren Servicebereichen unserer Universität stellt sich zuweilen die ten. Nur so kann langfristig ein komplett zweisprachiges Ange- Frage, inwiefern die Studierenden ausreichend auf ihr Studium bot anvisiert werden, um alle Studierenden in gleicher Weise in Deutschland vorbereitet sind. Angebote und ihre Grenzen und Ausführlichkeit zu informieren. müssen immer wieder deutlich formuliert, Selbstständigkeit und Eigenleistungen eingefordert werden. Dies geschieht zu einem Großteil an den Servicetheken und stellt häufig eine zusätzliche Jedem Service liegt eine innere Haltung zugrunde Herausforderung, manchmal sogar Belastung für das Personal dar. In diesem Zusammenhang könnten perspektivisch neue For- Interkulturell sensibel zu agieren, hängt letztendlich mit ei- mate wie interkulturelle Trainings für ankommende Studierende ner offenen und toleranten Einstellung zusammen. Gerade im und spezielle Bibliothekseinführungen entwickelt werden. Servicebereich entwickeln sich immer wieder Situationen, auf die man sich nicht oder nur teilweise vorbereiten konnte. Die Bereitschaft, jedem Gesprächspartner und seinem Anliegen Mobil sein und bleiben achtsam zu begegnen, wird vorausgesetzt. Zur Unterstützung werden im Rahmen des admINT-Projekts interkulturelle Trai- 2010 wurde in unserer Bibliothek erstmals das Programm Eras- nings sowie die Veranstaltungsreihe »Kulturen im Fokus« an- mus+ für eine dreiwöchige Hospitation an zwei britischen Uni- geboten, deren Ziel es ist, die am häufigsten auf dem Campus versitätsbibliotheken genutzt. Gefolgt vom Gegenbesuch einer Stefanie Röhl ist Diplom-Bib- Katrin Richter ist Diplom-Kul- liothekarin (FH). Während ihres turwissenschaftlerin/Medien Studiums an der HTWK Leipzig und Wissenschaftliche Biblio- absolvierte sie Auslandsse- thekarin (M.A. LIS). Nach ihrem mester an der Bibliothek des Studium an der Bauhaus-Uni- Goethe-Instituts Inter Natio- versität Weimar und der Hum- nes Abidjan (Elfenbeinküste) boldt-Universität zu Berlin ist sie und an der Universidad de Gra- seit 2004 als Abteilungsleiterin nada (Spanien). Weitere be- und Fachreferentin an der Uni- rufliche Stationen führten sie versitätsbibliothek Weimar, seit nach Frankreich und Laos. Seit 2008 ist sie an der Univer- 2015 zudem als Stellvertretende Direktorin beschäftigt. sitätsbibliothek Weimar, seit 2014 als Sachgebietsleiterin Im Rahmen der Direktorenkonferenz Wissenschaftlicher Informationsdienstleistungen beschäftigt. 2010 nahm sie Bibliotheken Thüringens (DTWB) war sie von 2011 bis 2018 eine dreiwöchige Studienreise in Großbritannien, 2017 die Sprecherin der AG Informationskompetenz, seit 2018 ist International Staff Week in Budapest wahr. Seit 2015 wirkt sie Sprecherin der AG Benutzung. Darüber hinaus gehört sie im Beratungsteam des universitären admINT-Projekts sie der universitären Senats-Arbeitsgruppe Bauhaus100 mit. (Foto: Bauhaus-Universität Weimar / Candy Welz) an. (Foto: Bauhaus-Universität Weimar / Carolin Klemm) 148
LESESAAL WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEK ist damit weit mehr als ein individueller Gewinn. Das Gleiche gilt für die Besuche internationaler Gäste, die immer die ganze Einrichtung betref- fen. Schon bei der Vorbereitung werden Materi- alien übersetzt, mit Interesse wird den Präsenta- tionen gefolgt, interessante Dialoge finden statt. Der persönliche Austausch zu fachlichen, aber auch interkulturellen Themen macht Internatio- nalität greifbar. Bibliotheken international gestalten Die Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universi- tät Weimar ist ein internationaler und zugleich ein interkultureller Ort. Die Zweisprachigkeit im Beschriftete Ruhezone im Bibliotheksgebäude Limona. Foto: Bauhaus-Universität Dialog und die Mehrsprachigkeit im Bestand wer- Weimar / Katrin Richter den weiterhin an Bedeutung gewinnen. Die Ver- stetigung eines von interkultureller Sensibilität englischen Berufskollegin entstand ein intensiver Austausch. getragenen Services impliziert auch eine darauf abgestimmte Zu diesem Zeitpunkt waren wir damit beschäftigt, den Inter- Personalentwicklung. Um sich den Herausforderungen, die netauftritt und verschiedene Informations- und Schulungsma- eine globale Gesellschaft mit sich bringt, ganzheitlich stellen terialien auf Englisch zu erarbeiten, wobei die Unterstützung zu können, ist ein Zusammenspiel von strategischer Veranke- einer Muttersprachlerin sehr willkommen war. Auch Fachge- rung und persönlicher Haltung notwendig. spräche zu bibliothekarischen Themen haben uns inspiriert und konnten bei einem gemeinsamen Besuch des Bibliothe- kartages intensiviert werden. Mit der Einführung des admINT-Projekts wurden die Ver- fahrensweisen der Auslandsmobilität vereinfacht. Unsere Bib- ANZEIGE liothek profitiert hiervon und setzte in den letzten zwei Jahren einen deutlichen Akzent auf internationalen Austausch. 2017 wurden gegenseitige Besuche auf Leitungsebene mit einer Uni- versitätsbibliothek in Addis Abeba organisiert.6 Durch die Prä- sentationen der beiden Bibliotheksdirektoren wurde der Blick für Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der globalen Biblio- thekswelt geschärft, beispielsweise in Bezug auf die freie Ver- fügbarkeit elektronischer Ressourcen. Ebenfalls 2017 war die Universitätsbibliothek Weimar bei ei- ner bibliothekarischen Staff Week vertreten. »Strategy and inno- vative solutions and/or services in the university libraries« war das Thema in Budapest und gab Raum für Expertenvorträge, Fachdiskussionen und Bibliotheksbesichtigungen. 2018 wurde Auslandsmobilität erstmals auch in die bibliothekarische Aus- bildung integriert. Nach ihrer Rückkehr aus Malmö berichtete unsere Volontärin zu »Widening Participation«, dem Thema der dortigen Staff Week, und vermittelte Eindrücke aus einer schwe- dischen Universitätsbibliothek. Im gleichen Jahr wurden die För- dermöglichkeiten auch zur Vertiefung der englischen Sprach- kenntnisse genutzt, indem eine Kollegin für zwei Wochen an Englischkursen einer irischen Sprachschule in Galway teilnahm. Zurück am eigenen Arbeitsplatz wird das Erlebte stets als Mehrwert und Motivationsschub eingestuft: Sprachkennt- nisse, Präsentationstechniken, eine Sichtweise von außen auf das eigene Bibliotheks- und Berufsverständnis und Praxisan- regungen. Die interkulturelle Erfahrung wird durch Berichte und Diskussionen in den Bibliotheksalltag transportiert und BuB 71 02-03/2019 149
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