Erasmus Erfahrungsbericht IT-Carlow Ole Hildebrand - FH Hannover Fakultät IV -Wirtschaft und Informatik

 
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Erasmus Erfahrungsbericht IT-Carlow Ole Hildebrand - FH Hannover Fakultät IV -Wirtschaft und Informatik
Erasmus Erfahrungsbericht
                IT-Carlow
           Ole Hildebrand

                 FH Hannover
                 Fakultät IV
                 –Wirtschaft und Informatik-
Wer ich bin und was ich mache:

Hallo, mein Name ist Ole Hildebrand und ich studiere Wirtschaftsinformatik an der FH
Hannover. Ich habe von September 2009 bis Mai 2010 als Erasmus Student am Institut of
Technology in Carlow / Irland studiert. Einen Teil meines Studiums im Ausland zu verbringen
hatte ich mir schon immer vorgestellt und die FH Hannover bietet in dem Bereich viele
Möglichkeiten dieses zu verwirklichen. Da für mich nur ein Studium in einem
Englischsprachigen Land in Frage kam, hatte ich mich auch voll auf Irland, USA und
Australien konzentriert, da diese drei Länder von der FH Hannover für den Studiengang WI
angeboten werden. Ich entschied mich recht schnell für Irland, da ich nur positive Resonanz
von Vorgängern gehört hatte und noch andere Leute, die ich vom Studium kannte, sich auch
entschieden nach Carlow zu gehen.

Da es die Möglichkeit gibt in Irland einen zusätzlichen Irischen Bachelor zu machen, musste
man in Hannover mindestens das Grundstudium abgeschlossen haben.

Organisatorisches

Als erstes ist zu sagen, dass es nur möglich ist ein volles akademisches Jahr nach Irland zu
gehen. Dieses hängt zum einen mit dem Doppel-Bachelor zusammen und zum anderen, dass
im Kurs „Computer Systems Management“ keine Winterprüfungen geschrieben werden.
Wer natürlich nur sein Englisch verbessern möchte oder die Praxisphase im Ausland
verbringen will, kann sich da bestimmt für andere Kurse einschreiben lassen. Das
akademische Jahr in Irland startet Anfang September und läuft bis Ende Mai.

Wer sich entscheidet nach Irland zu gehen, muss sich als erstes mit Herrn Schütz oder Herrn
Krause in Verbindung setzten. Diese richten dann ein kleines Vorstellungsgespräch ein, in
dem alle Einzelheiten des Studiums im Ausland und die auszufüllenden Formulare für
Erasmus und die FH durchgesprochen werden. Wenn dann alles geklärt wurde, einfach nur
noch eine Online-Bewerbung an die IT schicken und auf antwort warten. Bei mir hatten die
BWLer die Antwort ungefähr drei Wochen früher, also keine Sorge wenn es ein wenig länger
dauert.

Die Studiengebühren (500€) müssen während des Jahres in Hannover nicht bezahlt werden,
dafür aber die Semestergebühren. Wie das genau läuft hab ich bis heute nicht verstanden.
Da am besten ans Internationale Büro wenden.
Das wichtigste Organisatorische ist aber den Mobilitätszuschlagsantrag und die Erasmus
Anträge rechtzeitig abzugeben. Da sonst einem viel Geld durch die Lappen gehen würde.

Finanzelle Hilfe kann auch noch über das Auslandsbafög beantragt werden. Hier ist noch zu
sagen, dass Leute die sonst kein Bafög bekommen manchmal trotzdem mit dem
Auslandsbafög glück haben.

Unterkunft

Eine Unterkunft in Carlow zu finden ist nicht schwer. Das International Office der IT hat mir
hier weitergeholfen und einen Link mit diversen Wohnungsangeboten geschickt
http://accommodation.itcarlow.ie/list.php. In dieser Liste findet eigentlich jeder das richtige.
Für Leute die es lieber sicherer haben wollen, gibt es die Möglichkeit bei Ankunft erstmal in
eins der vielen B&B Häuser zu gehen und sich die verschiedenen Wohnungen vor Ort
anzugucken.

Während meiner Zeit in Carlow habe ich natürlich mehrere Wohnungen und Wohnheime
gesehen in verschiedenen Lagen und Preisklassen.

Ich selbst habe ein Zimmer in einem Haus in der Straße Monacurragh / Blackbog Road
gewohnt. Die Lage war optimal, es waren zu Fuß 10 Minuten zur IT und 15 Minuten zum
Town-Center. Das Zimmer war zwar etwas kleiner (9 qm²), dafür kostete es auch nur 60 EUR
pro Woche plus die Nebenkosten am Ende des Monats (30 EUR). Insgesamt habe ich dann
immer um die 300€ pro Monat für Miete bezahlt.

Sollte der Stundenplan etwas löchriger sein, ist die Möglichkeit einmal schnell für ein, zwei
Stündchen nach Hause zu gehen sehr von Vorteil. Wenn es abends auf die Piste geht kann
man auch mal mit Taxi fahren. Innerhalb von Carlow ist das pro Person und Strecke um die 2
Euro. Da das Wetter in Irland auch eher wechselhaft ist, macht das Fahrrad fahren jeden
morgen zur IT auch keinen Spaß. Daher würde ich also ganz klar ein Zimmer zwischen Town-
Center und IT empfehlen.

Bei Rückfragen zwecks Wohnungssuche könnt ihr euch gerne an mich wenden, ich habe
viele Häuser von innen gesehen und kenne mich nach der Zeit in Carlow recht gut aus. Ich
kann euch das eine oder andere Schnäppchen mit guter Lage empfehlen und Kontakte
vermitteln.

Anreise

Angereist bin ich mit Lufthansa. Der Flug ging von Hannover über Kopenhagen nach Dublin
und kostete um 180 EUR. Ich entschied mich für die teurere Variante, da bei Ryanair nur 15
Kilo Gepäck erlaubt sind und man für ein Jahr im Ausland doch ein bisschen mehr benötigt.
Bei den meisten anderen Fluggesellschaften sind 20 Kilo erlaubt. Ich hatte dann auch 27 Kilo
Gepäck und habe nur einen netten Hinweis bekommen nächstes mal bitte besser auf die
Beschränkung zu achten. Andere Möglichkeiten sind mit Aer Lingus von Hamburg oder mit
flybe von Hannover über Southampton zu fliegen. Bei diesen Flügen bezahlt man so um die
100 EUR.

Vom Dublin Airport aus fahren Busse nach Carlow. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden je nach
Verkehr. Die gängigen Busunternehmen heißen „JJ Kavanagh & Sons“ und „Bus Eireann“. Auf
den jeweiligen Websites könnt ihr bequem die Busfahrpläne ausdrucken.

Kleiner Tipp: solltet ihr irgendwo mit dem Bus hinfahren und wisst dass ihr innerhalb der
nächsten 45 Tage zurückfahrt, kauft gleich ein „Return Ticket“ Am Beispiel Carlow - Dublin
Airport: Einfache Fahrt = 17 Euro; Hin und zurück: 24 Euro.

Carlow

Carlow ist eine Stadt mit ca. 14.000 Einwohnern zwischen Dublin und Kilkenny. Wie
wahrscheinlich jede Stadt in Irland hat Carlow eine recht hohe Pubdichte. In der kleinen
Straße durchs Zentrum wechseln sich Pubs, Nightclubs und Mischungen aus beidem ab. Es
dauert tatsächlich eine Weile bis man alle Einrichtungen erforscht hat und das erste mal der
Satz „Oh nein, nicht schon wieder ___________ heut Abend“ fällt. In Carlow ist jeden Abend
was los, von Mittwoch bis Sonntag geht’s von einem Nachtclub in den nächsten, Montag und
Dienstag kann man sich im Pub ausruhen. Die Pubs schließen leider recht früh (zwischen 11
und halb 1 meist), die Nachtclubs machen spätestens um 2 Uhr dicht da sie vom Gesetz her
nicht länger aufhaben dürfen. Daraus resultierte dass die Party meist in eines der
Studentenhäuser verlegt wurde, denn um 2 wollen die wenigsten nach Hause.

In Carlow ist trotz der geringen Größe alles vorhanden. Es gibt mehrere
Einkaufsmöglichkeiten, (von Aldi, Lidl über Superquinn hinzu der großen shopping mall mit
Tesco) ein Kino, mehrere Restaurants und Fast Food Geschäfte (Mc D., Pizza Hut, Supermacs,
KFC).

Die Lebenshaltungskosten

……sind leider recht hoch. Die Mieten sind, wie schon erwähnt, ziemlich hoch. Mit 300 bis
400 Euro im Monat sollte auf jedenfall gerechnet werden.
So ziemlich alles im Supermarkt ist 10 bis 80 Cent teurer als in Deutschland, von Butter über
Wurst, Käse, Milch hin zu Eiern und was es sonst noch alles gibt. 50 Euro für einen großen
Wocheneinkauf sind schnell ausgegeben (wenn man Waren in der unteren Preisklasse
kauft). Für qualitativ etwas hochwertigere Lebensmittel wird es ungleich teurer (vor allem
Fleisch, Wurst und Käse).
Von Alkohol und Zigarettenpreisen will ich gar nicht erst anfangen (ich nehme es trotzdem
mit rein da es wohl einige Leser interessieren wird). Ein Pint (0.568 Liter) im Pub kostet im
Schnitt 5 Euro (am Wochenende in Dublin hab ich auch schonmal 6,10€ gezahlt). Im
Supermarkt oder in speziellen „Off-Licence“ Shops kann bis 22.00 Uhr ebenfalls Alkohol
gekauft werden, danach nur im Pub. Eine Dose Bier kostet in der Regel um 1 Euro, eine
Flasche Jägermeister wird mit ca. 27 Euro berechnet. Zigaretten dürfen in Irland nicht
öffentlich zur Schau gestellt werden im Verkauf, sondern sind nur unter der Ladentheke
erhältlich. Für gewöhnlich an speziellen Info-Points im Supermarkt oder ähnlichem. Eine
Schachtel mit 20 Zigaretten kostet ca. 8,70 Euro, 30 Gramm Drehtabak in etwa 9 Euro. Alles
in allem sollten auf jeden Fall genug finanzielle Rücklagen oder ein Geldgeber vorhanden
sein, Irland ist an jeder Ecke etwas teurer als Deutschland. Alles in allem würde ich (je nach
Lebensstil) 700 bis 800 Euro im Monat anpeilen (Miete + Lebenshaltungskosten + Ausgehen).

Bedenkt aber, dass gerade in der ersten Zeit noch einige weitere Kosten anfallen können!
Kleinigkeiten wie eine Prepaid-Karte fürs Handy, ein Fahrrad mieten, fürs Gym und
Societies einschreiben, Bettdecke und Bettwäsche etc. summieren sich schnell.

Eine Kreditkarte ist unabdingbar – ihr seid flexibler, ihr wisst genau wann und wie viel
abgebucht wird und Gebühren beim Abheben spart ihr auch! Ich habe mir extra für Irland
ein Konto bei der DKB (Deutsche Kreditbank) eröffnet, da mit dieser Kreditkarte an den
meisten Geldautomaten der Welt ohne Gebühren abgehoben werden kann.

Die IT Carlow

Das Institut an sich ist recht modern. Es gibt eine große Bibliothek, welche sich über drei
Stockwerke erstreckt. Es werden ausreichend Rechner bereitgestellt an denen die Studenten
arbeiten können. Einige Zimmer sind mit Rechnern ausgestattet um Übungsstunden
abzuhalten.

Die IT Carlow bietet eine Vielzahl von Societies an, denen man am Semesteranfang beitreten
kann für eine kleine Gebühr von 3 Euro pro Anmeldung. Es wird alles angeboten, von Poker
über American Football bis hin zu Bogenschießen, Rugby, Handball etc. Diese Angebote
werden vor allem von Erasmus-Studenten genutzt und sind eine hervorragende Gelegenheit
Leute kennenzulernen.

Wenn euch irgendwas interessiert, versucht es einfach mal aus! Ich selbst habe z.B.
Volleyball, American Football und Handball an der IT ausprobiert. Außerdem war ich in der
International Society. In diesen Clubs / Soc. habe ich viele nette Leute kennengelernt und
es hat super spaß gemacht. Am Semesteranfang sind die Societies immer voll mit
Frischlingen – niemand wird euch mustern weil ihr „der/die Neue“ seid.
Der Kurs - Computer Systems Management

Offiziell war ich für den Studiengang in Year 3 eingeschrieben.

Folgende Fächer sind im Kurs enthalten:

       - Project Management
       - Wide Area Networking / Networking
       - System Administration
       - Business Management
       - Application Development
       - Information System Engineering
       - Projekt

Eine Vorlesung dauert angenehme 45 Minuten, Doppelstunden hatte ich während meines
Studiums keine einzige. Die Vorlesungen beginnen ab 09:00 Uhr und enden um 17:00. Oft
sieht es leider so aus, dass sich die Vorlesungen über den ganzen Tag verstreuen mit 1 bis
2stündigen Pausen dazwischen. Der Stundenplan ändert sich aber während des Semesters
des öfteren, wer im September einen blöden Stundenplan bekommt muss den Kopf nicht
gleich hängen lassen.

Wer sich jetzt fragt „Ja wie, nur 6 Fächer für ein akademisches Jahr?“: Nun ja, der
Studiengang ist etwas speziell was die Regelungen der Prüfungsordnung betraf. In der Regel
ist das erste Semester an der IT Weihnachten zu Ende, das heißt vor den Weihnachtsferien
finden Prüfungen statt. Das zweite Semester beginnt dann im neuen Jahr (nach 3 bis 4
Wochen Heimaturlaub) mit neuen Kursen und dauert an bis Ende Mai. Insgesamt gibt es 60
Credits für erfolgreich bestandene Kurse. Das System ist also relativ gleich wie das an der FH.
Im Studiengang Computer Systems Management war es jedoch so, dass vor Weihnachten
keine Final Exams geschrieben wurden und die Fächer bis Mitte März weiterliefen. Ab März
hatte dann der ganze Kurs ein 10wöchiges Individual-Projekt. Dieses Projekt kann auch als
Schwerpunktloses Projekt in Hannover angerechnet werden.

Die Prüfungen und das Leistungsniveau:

Die Leistung wird an der IT wird in Prozenten gemessen. Wer 100% Leistung erbringt, hat
alles perfekt gemacht. Ab 40% hat man den Test bestanden. Während an der FH oft die
Prüfung am Ende des Semesters 100% der Endnote ausmachen, können an der IT die
Professoren selbst entscheiden, wie viel Prozent der Endnote (welche auch in Prozent
angegeben wird) die Endjahresprüfung ausmacht. Der Rest muss von den Studenten schon
während des Semesters erbracht werden. Hier ein kurzes Beispiel, wie es im Kurs System
Administration ablief:

       -      10% bekam ein Student gutgeschrieben, der in mindestens 18 der
20 Übungsstunden anwesend war. Bei Anwesenheit < 18
                     Übungsstunden wurden die Prozente dementsprechend
                     runtergerechnet
       -      50% konnte man durch die Teilnahme an angesagten Tests
                     erreichen. 5 Tests wurden während des Jahres geschrieben,
                     wovon die besten 4 mit jeweils 12,5% zu Buche geschlagen haben.
                     Wer in einem der Tests folglich 100% erreicht, bekommt die vollen
              12,5%, welche ein Test wert ist, auf die Endnote gerechnet. Der
                     Schlechteste wird nicht berücksichtigt
       -      40% zählt das Final Exam.

Wie die Prozente auf Test (Assessments), Reports und Aufsätze (Assignments) oder
Präsenzübungen (Labs) verteilt sind, unterscheidet sich je nach Kurs und Vorlesung. In
Business Management zum Beispiel war das Final Exam mit 70% gewichtet, die restlichen
30% waren auf ein Assessment, ein Gruppenprojekt und eine Präsentation verteilt.

Dieses System macht das Studieren in Carlow doch erheblich Schulischer, da man im
Semester immer mal für einen Test üben oder Aufsätze schreiben muss. Dies verlangt eine
ständige Vorbereitung für die ganzen Tests während des Semesters. Allerdings hat man
dadurch auch eine ziemlich genaue Vorstellung was beim Final Exam auf einen zukommt,
und erlebt keine bösen Überraschungen.

Sprachliches und Kulturelles

Sprachlich sowie inhaltlich konnte ich nach 4 Studiensemestern Wirtschaftsinformatik dem
Unterricht sehr gut folgen. Meine Englischkenntnisse waren schon vor dem Aufenthalt ok.
Ich habe die Erfahrung gemacht dass die deutschen Studenten im internationalen Vergleich
das so ziemlich beste Englisch haben. Bei den französischen Mitstudenten war das Englisch-
Niveau ungleich schlechter - he-she-it das „s“ muss mit ist keine Selbstverständlichkeit (was
jetzt nicht diskriminierend klingen soll – es gab auch einige die sehr gutes Englisch hatten).
Doch trotz teils massiver Englischdefizite konnte sich jeder gut Durchboxen, und alle
Erasmus-Studenten haben während ihres Aufenthaltes in Irland ihre Englischkenntnisse
drastisch verbessert. Ein Sprachkurs für Erasmus-Studenten wurde angeboten (Sollte aber
abgeschafft werden). Ich selbst habe den Kurs nicht besucht, da er vom Niveau her eher
niedrig gehalten wurde, was jedoch auch sinnvoll war, um die im Englisch eher schwachen
Studenten zu fördern.

Der Erasmus-Jahrgang wurde dominiert von französischen Studenten. Frankreich war mit ca.
80 Studenten vertreten, gefolgt von vielen Koreanern und Chinesen. Deutschland stand mit
16 Mann (und Frau) auf der Matte, eine Hand voll Spanier war auch dabei und ein paar
einzelne Finnen, Holländer und Russen. Das Eis war sehr schnell gebrochen, es gab in der
ersten Woche diverse Veranstaltungen, bei denen sich die Studenten beschnuppern und
näher kennenlernen konnten. Schon in der zweiten Woche war eine Hausparty angesagt, da
einer der Franzosen Geburtstag hatte. Die Stimmung war unglaublich, das Haus war
brechend voll mit Leuten, die sich eigentlich gar nicht kannten und trotzdem eine
wahnsinnige Party zusammen schmissen. Die Nationalitäten waren ziemlich schnell
Nebensache, so ziemlich jeder entpuppte sich als partywillig – egal ob aus China, Korea,
Deutschland, Frankreich oder sonst woher. Meistens war das Motto „Everybody’s
Welcome!“.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass französische Studenten es eher als störend
empfanden, dass sie von so vielen Landsmännern- und Frauen umgeben sind, da man sich
dann natürlich bequemer weise auf Französisch unterhielt. So waren sie immer ganz froh
wenn noch andere Nationalitäten in der Runde saßen, damit man gezwungen war, Englisch
zu sprechen. Ich empfand den Anteil von Deutschen an der Gruppe perfekt, da man selten
nur unter Deutschen war, aber trotzdem genug Leute hatte, mit denen man sich auch mal in
der Muttersprache über das Erlebte unterhalten konnte.

Irische Studenten gehen sehr offen und freundlich mit ausländischen Mitstudenten um. Der
Anteil ausländischer Studenten an der ITC ist recht hoch, teilweise sind bis zu 50% eines
Studiengangs nicht irisch. Privat hatte ich jedoch recht wenig mit Iren zu tun. In meinem
Studiengang waren dreiviertel des Kurses irisch. Dennoch haben sich die Gruppen nicht
richtig vermischt. Ich denke das lässt sich darauf zurückführen, dass einheimische Studenten
bereits ihre festen Freundeskreise und sozialen Kontakte haben, im krassen Gegensatz zu
den Erasmus-Studenten, die jedes Jahr kommen und sich untereinander erst einmal ein
soziales Netzwerk aufbauen müssen. Die beiden Gruppen haben eher harmonisch
nebeneinander als harmonisch miteinander gelebt. Aber wie bereits erwähnt, das hatte
nichts mit Ablehnung oder Feindseligkeit zu tun, sondern ist einfach so gewachsen.
Natürlich war ich das eine oder andere Mal auch unter irischen „Classmates“ oder im
Wohnzimmer mit den Freunden meines Mitbewohners zusammen, was auch stets lustig
war, aber einfach nicht zur Regel wurde.

Schlussbemerkung

Zusammenfassend ist zu sagen, dass ich mein Erasmus Studium in Irland und die
Erfahrungen die ich gemacht habe nicht missen möchte. Ich habe viele Freundschaften
geschlossen und pflege den Kontakt mit einigen deutschen und französischen Freunden auch
noch nach dem Studium. Ich freue mich schon, einige von ihnen bei der Graduation wieder
zu, um mit der ganzen Bande noch ein Mal auf die Piste zu gehen.

Ich hoffe ich konnte euch mit meinem Bericht einen kleinen Einblick in meine Erlebnisse
geben, manche Ungewissheiten aus dem Weg räumen und Unklarheiten beseitigen. Sollten
immer noch Fragezeichen im Raum stehen, geht einfach ins International Office und besorgt
euch meine Kontaktdaten.
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