LIEDER.GARTEN - Rhonefestival
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LIEDER.GARTEN OPEN AIR-KONZERTE IM STOCKALPERGARTEN PROGRAMM & TEXT SA, 17. JULI, 17H: LIED(ER) IM GARTEN Äneas HUMM, Bariton Benjamin MEAD, Klavier Franz SCHUBERT (1797–1828) Im Frühling SCHULZE Die Vögel SCHLEGEL Der Jüngling an der Quelle SCHLEGEL Der Schmetterling SCHLEGEL Das Lied im Grünen RIEL Richard STRAUSS (1864–1949) Das Rosenband KLOPSTOCK Nachtgang BIERBAUM Breit’ über mein Haupt SCHACK Schön sind, doch kalt SCHACK Heimliche Aufforderung MACKAY
Im Frühling SCHULZE Still sitz ich an des Hügels Hang, Der Himmel ist so klar, Das Lüftchen spielt im grünen Tal, Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl Einst, ach, so glücklich war. Wo ich an ihrer Seite ging So traulich und so nah, Und tief im dunkeln Felsenquell Den schönen Himmel blau und hell, Und sie im Himmel sah. Sieh, wie der bunte Frühling schon Aus Knosp’ und Blüte blickt! Nicht alle Blüten sind mir gleich, Am liebsten pflückt’ ich von dem Zweig, Von welchem sie gepflückt. Denn alles ist wie damals noch, Die Blumen, das Gefild; Die Sonne scheint nicht minder hell, Nicht minder freundlich schwimmt im Quell Das blaue Himmelsbild. Es wandeln nur sich Will und Wahn, Es wechseln Lust und Streit, Vorüber flieht der Liebe Glück, Und nur die Liebe bleibt zurück, Die Lieb’ und ach, das Leid! O wär ich doch ein Vöglein nur Dort an dem Wiesenhang! Dann blieb’ ich auf den Zweigen hier, Und säng ein süsses Lied von ihr, Den ganzen Sommer lang.
Die Vögel SCHLEGEL Wie lieblich und fröhlich, Zu schweben, zu singen, [Von]1 glänzender Höhe Zur Erde zu blicken! Die Menschen sind thöricht, Sie können nicht zwitschern. Sie jammern in Nöthen, Wir flattern gen Himmel. Der Jäger will tödten, Dem Früchte wir pickten; Wir müssen ihn höhnen, Und Beute gewinnen. Der Jüngling an der Quelle SCHLEGEL Leise, rieselnder Quell! Ihr wallenden, flispernden Pappeln! Euer Schlummergeräusch Wecket die Liebe nur auf. Linderung sucht’ ich bei euch, Und sie zu vergessen, die Spröde; Ach, und Blätter und Bach Seufzen, Luise, dir nach!
Der Schmetterling SCHLEGEL Wie soll ich nicht tanzen? Es macht keine Mühe, Und reizende Farben Schimmern hier im Grünen. Immer schöner glänzen Meine bunten Flügel, Immer süßer hauchen Alle kleinen Blüthen. Ich nasche die Blüthen; Ihr könnt sie nicht hüten. Wie groß ist die Freude, Sey's spät oder frühe, Leichtsinnig zu schweben Ueber Thal und Hügel. Wenn der Abend säuselt, Seht ihr Wolken glühen; Wenn die Lüfte golden, Scheint die Wiese grüner. Ich nasche die Blüthen, Ihr könnt sie nicht hüten.
Das Lied im Grünen RIEL In’s Grüne, in’s Grüne, da lockt uns der Frühling, Der liebliche Knabe, Und führt uns am blumenumwundenen Stäbe, Hinaus, wo die Lerchen und Amseln so wach, In Wälder, auf Felder, auf Hügel, zum Bach In’s Grüne, in’s Grüne. Im Grünen, im Grünen, da lebt es sich wonnig, Da wandeln wir gerne, Und heften die Augen dahin schon von ferne; Und wie wir so wandeln mit heiterer Brust, Umwallet uns immer die kindliche Lust, Im Grünen, im Grünen. Im Grünen, im Grünen, da ruht man so wohl, Empfindet so Schönes, Und denket behaglich an Dieses und Jenes, Und zaubert von hinnen, ach! was uns bedrückt, Und alles herbei, was den Busen entzückt, Im Grünen, im Grünen. Im Grünen, im Grünen, da werden die Sterne So klar, die die Weisen Der Vorwelt zur Leitung des Lebens uns preisen. Da streichen die Wölkchen so zart uns dahin, Da heitern die Herzen, da klärt sich der Sinn, Im Grünen, im Grünen. Im Grünen, im Grünen, da wurde manch Plänchen Auf Flügeln getragen, Die Zukunft der grämlichen Ansicht entschlagen. Da stärkt sich das Auge, da labt sich der Blick, Sanft wiegen die Wünsche sich hin und zurück Im Grünen, im Grünen. Im Grünen, im Grünen am Morgen, am Abend In traulicher Stille Entkeimet manch Liedchen und manche Idylle Und Hymen oft kränzt den poetischen Scherz, Denn leicht ist die Lockung, empfänglich das Herz Im Grünen, im Grünen. In’s Grüne, in’s Grüne lasst heiter uns folgen Dem freundlichen Knaben! Grünt einst uns das Leben nicht förder, So haben wir klüglich die grünende Zeit nicht versäumt, Und wann es gegolten, doch glücklich geträumt, Im Grünen, im Grünen.
Das Rosenband KLOPSTOCK Im Frühlingsschatten fand ich sie; Da band ich Sie mit Rosenbändern: Sie fühlt’ es nicht und schlummerte. Ich sah sie an; mein Leben hing Mit diesem Blick an ihrem Leben: Ich fühlt’ es wohl, und wußt’ es nicht. Doch lispelt’ ich ihr sprachlos zu, Und rauschte mit den Rosenbändern: Da wachte sie vom Schlummer auf. Sie sah mich an; ihr Leben hing Mit diesem Blick’ an meinem Leben, Und um uns ward Elysium. Nachtgang BIERBAUM Wir gingen durch die stille, milde Nacht, dein Arm in meinem, dein Auge in meinem; der Mond goss silbernes Licht über dein Angesicht; wie auf Goldgrund ruhte dein schönes Haupt, und du erschienst mir wie eine Heilige: mild, mild und gross, und seelenübervoll, heilig und rein wie die liebe Sonne. Und in die Augen schwoll mir ein warmer Drang, wie Tränenahnung. Fester fasst’ ich dich und küsste – küsste dich ganz leise, – meine Seele weinte. Breit’ über mein Haupt SCHACK Breit’ über mein Haupt dein schwarzes Haar, Neig’ zu mir dein Angesicht, Da strömt in die Seele so hell und klar Mir deiner Augen Licht. Ich will nicht droben der Sonne Pracht, Noch der Sterne leuchtenden Kranz, Ich will nur deiner Locken Nacht Und deiner Blicke Glanz.
Schön sind, doch kalt die Himmelssterne SCHACK Schön sind, doch kalt die Himmelssterne, Die Gaben karg, die sie verleihn; Für einen deiner Blicke gerne Hin geb’ ich ihren goldnen Schein! Getrennt, so daß wir ewig darben, Nur führen sie im Jahreslauf Den Herbst mit seinen Ährengarben, Des Frühlings Blütenpracht herauf. Doch deine Augen—o, der Segen Des ganzen Jahres quillt überreich Aus ihnen stets als milder Regen, Die Blüte und Frucht zugleich.
Heimliche Aufforderung MACKAY Auf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund, Und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund. Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu, Dann lächle ich, und dann trinke ich still wie du ... Und still gleich mir betrachte um uns das Heer Der trunknen Schwätzer—verachte sie nicht zu sehr. Nein, hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, Und laß beim lärmenden Mahle sie glücklich sein. Doch hast du das Mahl genossen, den Durst gestillt, Dann verlasse der lauten Genossen festfreudiges Bild, Und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch,— Dort will ich dich dann erwarten nach altem Brauch, Und will an die Brust dir sinken eh’ du’s gehofft, Und deine Küsse trinken, wie ehmals oft, Und flechten in deine Haare der Rose Pracht— O komm, du wunderbare, ersehnte Nacht!
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