Lift up ARCHITEKTURWETTBEWERB FÜR STUDIERENDE - Urbane Nachverdichtung für studentisches Wohnen in Holzbauweise - Universität Innsbruck
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ARCHITEKTURWETTBEWERB FÜR STUDIERENDE Lift up Urbane Nachverdichtung für studentisches Wohnen in Holzbauweise Entwurfsstudio 2 / SS 2021 Projektträger:
ARCHITEKTURWETTBEWERB FÜR STUDIERENDE Lift up Urbane Nachverdichtung in Holzbauweise für studentisches Wohnen in Innsbruck Entwurfsstudio 2 SS 2021 Betreuer: Andreas Flora / Thomas Thaler
Zum Wettbewerb: Das Institut für Gestaltung / Gestaltung1 lobt im Sommersemster 2021 gemeinsam mit dem Verein proHolz Tirol und dem Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften / Arbeitsbereich Holzbau einen Wettbewerb für Studierende zum Thema „Städtische Nachverdichtung mit Holz“ aus. Konkret geht es um die Überbauung von eingeschossigen, terziär genutzten Bestandstrukturen im Stadtteil Reichenau in Innsbruck. Ziel des Projektes ist das Aufzeigen von neuen Möglichkeiten im Entwurf und der technischen Umsetzung in der Überbauung von Bestandsstrukturen. Funktional sollen die Bauten studentisches Wohnen aber auch studentisches Leben ermöglichen. In diesem Sinne kann das Gebäude die Funktionen Studentenheim, Co-Working, Freizeit, Sport oder Gastronomie enthalten. Innsbruck ist eine Studentenstadt. Diese Tatsache erhöhte in den letzten Jahren zunehmend die Spannungen zwischen unterschiedlichen Gruppen von Wohnungssuchenden. Eine mögliche Entspannung am Wohnungsmarkt könnte die Überbauung bestehender eingeschossiger Konsumbauten im Stadtraum für studentisches Wohnen sein. Durch die intensivere Nutzung von bereits verbautem Grund könnte mit innovativen Bausystemen und vertragsrechtlichen Instrumenten der Überhitzung des Immobilienmarktes entgegengewirkt werden. Studentisches Wohnen kann anders sein. Studentisches Wohnen muss nicht hochwertigen Baugrund in der Stadt besetzen. Studentisches Wohnen hat wechselnde Anforderungen und sollte auf den Zeitgeist reagieren können. Studentisches Wohnen kann einzeln, zu zweit oder in Gruppen funktionieren und sollte Wohnen, Freizeit, Arbeit, Sport und gesellschaftliches Leben abdecken können. Studentisches Wohnen muss Konzentration und Rückzug ermöglichen – aber auch Lärm und Austausch. Wie spezifisch kann Wohnraum für junge Menschen sein? Worin kann er sich unterscheiden? Besonders junge Menschen partizipieren an der Stadt und sind weniger auf Besitz fixiert. Vielmehr interessiert sie die Leistung an sich – diese kann aber auch durch Teilen von Angeboten und Räumen abgedeckt werden. Wer könnte all diese Frage besser beantworten als junge Menschen selbst? Die Beantwortung all dieser Fragen ist deshalb Gegenstand des gegenständlichen Wettbewerbs.
Zum Wettbewerb (Fortsetzung): Die Festlegung auf Holzbauweisen beinhaltet die Chance einfache und doch vielfältige Wohnformen kostengünstig, in kurzen Bauzeiten, ressourcenschonend und nachhaltig zu entwickeln. Zudem soll den Studierenden das Wissen rund um den Baustoff Holz interdisziplinär vermittelt werden. Neben dem Aufzeigen der Leistungsfähigkeit des modernen Holzbaus soll im Projekt auch die Frage ausgelotet werden, wie ein stark monofunktional ausgerichteter Stadtteil aus den 1960er und 1970er Jahren zu einem heterogenen zeitgemäßen Lebensraum weiterentwickelt werden kann. Die Großsiedlungen aus den 1950er, -60er und -70er Jahren sind mitunter bereits zeitgleich mit ihrer Errichtung gesellschaftlich in Verruf geraten. Zu technologiegläubig, zu groß und zu monofunktional auf das Wohnen ausgerichtet – so die häufigsten Vorwürfe. Sowohl die Ausführungen im Bestseller „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ der jungen Christiane F. zum Aufwachsen in der Gropius-Stadt in Berlin oder der frühzeitige Abriss der Großsiedlung Pruitt-Igo in St. Louis, Missouri bezeugen diese früh einsetzende kritische Haltung gegenüber dieser Bauepoche. Andererseits gibt es nennenswerte positive Tendenzen, welche den neuen Umgang mit derartigen Quartieren exemplarisch aufzeigen. Die Projekte von Lacaton Vassal in Paris und Bordeaux zur Sanierung derartiger Geschosswohnbauten oder das kulturelle und durchaus auch sentimentale Revival der Berliner Plattenbauten zeigen wie nahe Kult und Verdammnis beieinander liegen können. In diesem Sinne soll der Stadtteil Reichenau neu gedacht werden. Er soll diverser von den sozialen Gruppen, von den Nutzungen und den formalen Architekturtypologien nachverdichtet und umgestaltet werden. Hierzu stehen 9 Bauplätze zur Auswahl an denen die Studierenden architektonisch intervenieren sollen. Alle Bauplätze besitzen terziäre Nutzungsangebote und das Potenzial zur Nachverdichtung. Hierbei drängen sich Leichtbauweisen aus Holz auf, da die Nachverdichtung sinnvollerweise durch Überbauung der eingeschossigen Supermärkte, Wettbüros, Ethno-Restaurants, Bars und Geschäfte erfolgen sollte. In einem größeren Zusammenhang werden bei dem Entwerfen Themen wie Bodenversiegelung, städtische Nachverdichtung, Preisentwicklung des Immobilienmarktes, Leichtbauweisen und bauen mit nachwachsenden Rohstoffe thematisiert. Um diese wichtigen Aspekte für die Nachhaltige Entwicklung einer Stadt wie Innsbruck gestalterisch, technisch und ökonomisch aufzeigen zu können wird das Entwurfsstudio als multidisziplinärer Workshop abgewickelt. Studierende der Architektur und der technischen Wissenschaften kooperieren bei der Projektentwicklung, Inputs kommen von Architekten, Soziologen, Tragwerksplanern, Energy-Consultern, Holzbaufirmen und von der Politik.
Keywords: Einfaches Bauen / Junges Wohnen / Sharing Culture / Aufstockungen / Plattenbauten / Holz / Nawaros / Bodenversiegelung / städtische Nachverdichtung / Preisentwicklung am Immobilienmarkt / Leichtbauweisen, Ökologische Baumaterialien / Vorfertigung / Leuchtturmprojekte / Kurze Wege / Suffizienz / Brandschutz / Baugesetze / Mischnutzungen / Sockelzonen
Nachfolgend die Institutionen und Personen welche am Projekt beteiligt sein werden: Institutionen: Pro Holz Tirol Rüdiger Lex Universität Innsbruck / Institut für Gestaltung Arbeitsbereich Gestaltung 1 Assoz.Prof. Andreas Flora Universität Innsbruck / Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften Arbeitsbereich für Holzbau Univ.-Prof. Philipp Dietsch Initiatoren und Koordinatoren: Julia Seidl, Politikerin Heinz Eppacher Holzbaumeister Thomas Thaler, Architekt Andreas Flora, Architekturprofessor Lehre: Thomas Thaler (Architektur und Städtebau) Andreas Flora (Architektur und Städtebau) Harald Trapp (Architektur und Soziologie) Philipp Dietsch (Holzbau) Roland Maderebner (Holzbau)
Berater: Tragwerksplanung: DI Thomas Badergruber, die Tragwerkspartner, Innsbruck http://www.tragwerkspartner.com Haustechnikplanung: BSc. Simon Messner, AllesNachPlanIngenieure, Wien Energyconsulting: MBA DI (FH) Rainer Krissmer, fa en-con, Wildermieming http://www.en-con.at Holzbaumeister: Zimmermeister Karl-Heinz Eppacher, Fa Dach und Fach, Polling https://dachundfach.at/
Erforderliche Leistungen: Phase 1: Recherche (nur Architekturstudierende) zu … 1. Themenkomplex Bodenversiegelung 2. Themenkomplex Städtische Nachverdichtung 3. Stadtteil Reichenau 4. Kostentreiber im Wohnbau bzw. am Immobilienmarkt 5. Holzbau in der Stadt 6. Studentisches Leben und Wohnen Phase 2: Vorprojekt zu einem Funktionshybrid inkl. Studentenheim in Holzbauweise an einem der vorgeschlagenen Bauplätze Phase 3: Ausarbeitung und Detaillplanung der Projekte gemeinsam mit den Bauingenieur-Studierenden
Beurteilungskriterien Potenzial für die Stadtteilentwicklung Städtebauliche Einbindung Innovationsgehalt des Entwurfs Typologische und architektonische Qualität Qualität der Grundrisse Funktionalität und Innovation der Konstruktion Nachhaltigkeitsaspekte wie Umgang mit Ressourcen Preise Für Preise stehen insgesamt 3.000€ zur Verfügung
Bisher feststehende Termine: Bis 04.03 – Online-Vorstellung des Themas und Anmeldung zum Entwerfen Anmeldefrist – 04.03. 0:00 - 24:00 Uhr Freitag, 5.3. – Zuteilung der Teilnehmer laut Präferenzliste Mittwoch, 10.3. – Allgemeine Einführung in die Themenstellung und Kerninhalte der Lehrveranstaltung; Rahmenbedingungen des Wettbewerbs Donnerstag, 11.3. – Einteilung, Ablaufplanung: Einteilung der ArchitektInnen und Bauingenieure in Gruppen; Vorstellung des Terminplans Mittwoch 24.03. – Referate der Architekturstudent*innen zu vorgegebenen Analysethemen Donnerstag, 15.4. – Referate der BauingenieursstudentInnen zu den Grundlagen, Randbedingungen und Beispielen von Aufstockungen Donnerstag, 13.5. – Zwischenpräsentation und Beginn Ausarbeitungsphase Ende Juni – Schlusspräsentation/Projektabgabe der Wettbewerbsbeiträge Anfang Juli – Jurysitzung und Bekanntgabe der Sieger Sommer und Herbst 2021 – Nachbearbeitungsphase gemeinsam mit Experten aus der Praxis im Rahmen eines zusätzlichen Wahlfachs Herbst 2021 – Ausstellung der Arbeiten und Vorstellung des Projektkatalogs
Rahmenprogramm: Die Lehrveranstaltung ist Teil eines Semester-Schwerpunktes zum Thema Wohnbau von Gestaltung1. Die Lehrveranstaltung „Wohnbau Vorlesung“ ist Teil davon und wird empfohlen. Begleitet werden die Lehrveranstaltungen wieder von dem Interviewformat „Pop the bubble“, in welchem wir ein Semester lang mit Fachleuten rund um das Schwerpunktthema Wohnbau sprechen wollen.
Milestones des gesamten Projektes 1. Wettbewerbsabgabe: Das erste Etappenziel wird im Frühsommer eine Präsentation vor einem qualifizierten Gremium, bestehend aus Lehrenden, freischaffenden Architekten und unabhängigen Fach-Experten sein. 2. Für das zweite Etappenziel werden von diesem Gremium eine zu bestimmende Anzahl an Projekten für eine tiefergehende Betrachtung ausgewählt und auf ihre Realisierbarkeit, in punkto Städtebau, Baurecht, Infrastruktur, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und natürlich auch Errichtungskosten geprüft werden. Diese Prüfung erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2021. 3. Parallel dazu wird eine Ausstellung und eine Publikation vorbereitet. 4. Das finale Ziel ist Ende 2021 eine öffentliche Präsentation der gesamten Ergebnisse, aller studentischen Arbeiten und der tiefergehenden Betrachtungen zu den gewählten Projekten.Das angestrebte Ziel ist erreicht, wenn die Ergebnisse einen Lösungen zur Entspannung eines überhitzten Wohnungsmarktes bieten können bzw. einen weiteren Baustein für das Ziel einer nachhaltigen Stadt darstellen.
Erstes Treffen: Mittwoch 10.März: 9 Uhr via zoom Wöchentliche Treffen am Mittwoch und zum Teil am Donnerstagvormittag gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Holzbau Unterrichtssprache: Deutsch LV: Entwerfen + 1 Wahlfach (optional)
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