Limburg an der Lahn Masterplan Mobilität 2030 2. Sitzung des Projektbeirats am 09.04.2018 Ergebnisdokumentation
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Limburg an der Lahn Masterplan Mobilität 2030 2. Sitzung des Projektbeirats am 09.04.2018 Ergebnisdokumentation
Montag, 09.04.2018, 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr, Josef-Kohlmaier-Halle, Termin Clubebene, Hospitalstraße 4, 65549 Limburg Teilnehmende ca. 30 Ablauf Begrüßung Hr. Dr. Hahn, Bürgermeister Stadt Limburg Vorstellung Ablauf der Veranstaltung und Zeitplan Masterplan Mobilität, Hr. Ilgner, team ewen Berichterstattung zum Masterplan Mobilität, Hr. Madden, Planersocietät, Hr. v. Lueder, Gertz Gutsche Rümenapp, Hr. Dr. Frehn, Planersocietät Entwurf zum Zielkonzept des Masterplan Mobilität, Hr. Dr. Frehn, Planersocietät & Bearbeitungsphase Ausblick, Hr. Dumeier Stadt Limburg Begrüßung, Herr Dr. Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, begrüßt die Hr. Dr. Hahn, Teilnehmenden zur zweiten Sitzung des Projektbeirates zum Masterplan Bürgermeister Stadt Mobilität 2030. Die Arbeiten der Gutachter und der Stadt Limburg sind Limburg vorangeschritten und es gilt nun, über die Ziele des Masterplans zu beraten. Hinweise und Rückmeldungen aus der ersten Sitzung des Projektbeirates und einer öffentlichen Veranstaltung im Februar 2018 sind eingearbeitet. Er betont, dass der Masterplan ein wichtiger Beitrag zur Gestaltung der Zukunft in Limburg ist. Die Einbeziehung möglichst vieler Akteure, sowohl aus Limburg und den umliegenden Kommunen ist Grundlage für den Erfolg des Masterplans. Auf Grund der Vielzahl der Akteure, mit vielen unterschiedlichen Interessen, müssen Kompromisse angestrebt werden. Eine umfangreiche Haushaltsbefragung wird durchgeführt, um ein besseres Bild über das Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Herr Dr. Hahn bedankt sich bei den Teilnehmenden für Ihre Mitarbeit und wünscht eine konstruktive Sitzung. Masterplan Mobilität 2030 2
Vorstellung Ablauf der Herr Ilgner, Moderationsbüro team ewen, stellt den Teilnehmenden den Sitzung und Zeitplan Ablauf der Sitzung vor: Im ersten Teil werden die Gutachter einen Masterplan Mobilität, Überblick über ihre bisherige Arbeit geben und ihren Vorschlag für ein Herr Ilgner, Moderation team ewen Zielsystem vorstellen. Diese Ziele werden dann im zweiten Teil der Sitzung diskutiert, ergänzt und ggf. auch korrigiert. Neben der heutigen Sitzung sollen noch zwei weitere Sitzungen des Projektbeirates 2018 stattfinden und ein zweites öffentliches Bürgerforum. Der Masterplan Mobilität 2030 soll im ersten Quartal 2019 fertiggestellt werden. Berichterstattung zum Bürgerbeteiligung Masterplan Mobilität, Herr Madden, Planersocietät Dortmund, stellt die zentralen Bausteine Hr. Madden, Hr. v. Lueder, der weiteren Bürgerbeteiligung vor. Beim Bürgerforum Anfang Februar Hr. Dr. Frehn kamen über 100 Teilnehmende zusammen und diskutierten mit Vertretern der Stadt und den Gutachtern die Ergebnisse der Bestandsanalyse und deren weitere Wünsche und Ziele für den Masterplan. Über einen online Ideenmelder konnten Ideen mit Verbesserungsvorschlägen für die Stadt eingebracht werden. Diese konnten wiederum kommentiert und mit „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ bewertet werden. Über 230 Ideen wurden eingetragen. Das Einbringen von Ideen war vom 06.02.18 bis 06.03.18 möglich. Die Seite ist weiterhin online einsehbar und es können die Vorschläge noch bewertet werden. Über eine „Postkartenaktion“ sind ebenfalls Vorschläge eingereicht worden. Die Postkarten lagen verteilt im Stadtgebiet aus. Weiterhin ist es möglich Vorschläge direkt an die Stadt Limburg oder die Gutachter zu schicken (masterplan-mobilitaet@stadt.limburg.de oder limburg@planersocietaet.de). Verkehrsmodell Um die Auswirkungen der später entwickelten verschiedenen Maßnahmen berechnen und bewerten zu können, ist ein valides Verkehrsmodell nötig. Herr von Lueder, Gertz Gutsche Rümenapp, Masterplan Mobilität 2030 3
berichtet, dass der Aufbau des Modells bereits vollständig und die Kalibrierung weitestgehend abgeschlossen ist. In der Feinabstimmung geht es nun darum, die Details der Limburger Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu erfassen und im Modell richtig abzubilden. Neben Limburg sind auch Diez, Elz und Runkel detailliert erfasst. Die Abbildung auf Folie 20 zeigt die geplante Südumgehung von Limburg auf. Wird im Modell davon ausgegangen, dass diese realisiert ist? Die Daten von Hessen Mobil dienen als Grundlage für das überörtliche Straßennetz. Hessen Mobil hat in seinem Verkehrsnetz die Südumgehung aufgenommen, da sie im Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgeführt ist und daher unterstellt wird, dass diese bis 2030 realisiert wird. In dem - speziell für Limburg - erstellten Verkehrsmodell können dann aber auch Varianten ohne Südumgehung abgebildet werden. Haushaltsbefragung Herr Dr. Frehn, Planersocietät Dortmund, stellt das Vorgehen der Haushaltsbefragung vor. Das Ziel besteht darin, repräsentative Grundlagendaten für den Masterplan Mobilität, aber auch für weitere Verkehrsplanungen zu erhalten, um damit zielgerichtete Empfehlungen aussprechen zu können. In den nächsten Tagen werden 3.500 zufällig ausgewählte Haushalte in Limburg, Elz und Diez postalisch angeschrieben und zur Teilnahme aufgerufen. Auf der Internetseite www.mobil-lm-elz-diez.de sind weitere Informationen zu finden. Eine freiwillige Teilnahme – nicht angeschriebener Haushalte - ist aber nicht möglich. Sollte es aus einzelnen Stadtteilen zu wenige Rückmeldungen geben, werden sie sinnvoll mit umliegenden Gebieten zusammengefasst. Sollten die angestrebten 1.000 Rückmeldungen nicht zustande kommen, werden weitere Haushalte angeschrieben. Grundsätzlich gilt, dass eine möglichst hohe Rücklaufquote bessere Ergebnisse liefert. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Sommer 2018 vorliegen. Masterplan Mobilität 2030 4
Entwurf zum Zielkonzept Herr Dr. Frehn stellt die Grundlagen für den Vorschlag des Zielsystems des Masterplan Mobilität, vor. Der Masterplan benötigt ein Zielsystem, da nicht nur kurzfristige, Hr. Dr. Frehn, sondern auch mittelfristige und langfristige Maßnahmen auf Basis der Planersocietät Ziele festgelegt werden. Die Ziele formulieren somit die grundsätzliche Entwicklungsrichtung des Masterplans. Der Masterplan hat eine hohe strategische Bedeutung für die nächsten 10 – 15 Jahre. Die Vorschläge der Ziele sind im Einklang mit übergeordneten Zielen und Grundsätzen der EU, Bund und Land (bspw. Klimaschutz) abgeleitet. Sie behandeln ebenfalls für Limburg spezifische Probleme und Handlungsfelder. Sie basieren zudem auf der vorausgegangenen Bestandsanalyse und den Rückmeldungen aus dem Beteiligungsprozess. Herr Dr. Frehn erklärt den Aufbau des Zielsystems: Sechs Oberziele mit jeweils vier oder fünf Unterzielen sollen alle wichtigen Themenfelder abdecken. In weiteren Schritten sollen Indikatoren gefunden werden, um auch die Zielerreichung bewerten bzw. messen zu können. Das vorgestellte Zielsystem soll hier im Projektbeirat diskutiert, angepasst und verfeinert werden, bevor es dann den politischen Gremien vorgelegt wird. In drei Kleingruppen werden jeweils zwei Oberziele mit entsprechenden Unterzielen diskutiert. - Gruppe 1: Zielfelder A (Sichere und attraktive Mobilitätsoptionen für Alle schaffen) und C (Umweltbelastungen reduzieren und Kfz-Verkehr verträglich gestalten). - Gruppe 2: Zielfelder B (Die Erreichbarkeit und Attraktivität Limburgs sichern und optimieren) und D (Den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV fördern) - Gruppe 3: Zielfelder E (Stadt und Straßenräume lebenswert und hochwertig gestalten) und F (Digitale mobilitätsbezogene Information und Kommunikation ausweiten) Kurzvorstellungen aus der Arbeitsphase Vgl. die ausführlichen Gruppenzusammenfassungen und konkreten Änderungshinweise zu den Zielen im Anhang. Masterplan Mobilität 2030 5
Gruppe 1: In Gruppe 1 wurde sehr ausführlich darüber diskutiert, woran „notwendiger Verkehr“ festgemacht werden kann und wie er sich von „unnötigem Verkehr“ unterscheiden lässt. Ein klares Ergebnis lässt sich nicht formulieren, da die Bewertung sehr individuell ist. Grundsätzlich ist die Umsetzung von förderfähigen Modellprojekten anzustreben, auch um so die Attraktivität von Fuß- & Radverkehr und des ÖPNV zu steigern. Gruppe 2: In Gruppe 2 diskutierten die Teilnehmenden unter anderem die stärkere Betonung des Schienenverkehrs in Bezug auf den Güterverkehr, um damit Straßen zu entlasten, sowie den Erhalt der Attraktivität der Innenstadt. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei der Frage der Erreichbarkeit von Limburg, sowohl aus den Stadtteilen nach Limburg, als auch aus dem Umland. Denn beispielsweise die Verbesserung der Barrierefreiheit an Haltestellen, könne nur unter Einbeziehung der umliegenden Gemeinden sinnvoll umgesetzt werden. Gruppe 3: Die Teilnehmenden aus Gruppe drei stellten fest, dass sich bei diesen beiden Oberzielen vermutlich am wenigsten Zielkonflikte einstellen werden. Es erscheint sinnvoll nach erfolgreichen Projekten in anderen Kommunen zu schauen, um diese dann anzupassen und zu übertragen. Aber auch die Frage, nach einer „lebenswerten Stadt“ ist gar nicht so leicht zu beantworten, um die verschiedenen Bedürfnisse abzudecken. Besonders dann, wenn es gilt, dieses Ziel mit Maßnahmen zu hinterlegen. Nach Vorstellung der Gruppendiskussionen erkundigen sich Vertreter aus der Stadtverordnetenversammlung, ob Anträge und Beschlüsse aus der Stadtverordnetenversammlung hier wieder eingebracht werden müssen bzw. wo diese auftauchen? Diese wurden in der Stadtverordnetenversammlung - mit Verweis auf den Masterplan Mobilität – nicht diskutiert. Die Gutachter prüfen im Rahmen der Maßnahmenentwicklung auch bereits in der Politik diskutierte Vorschläge und geben dann eine Einschätzung bzgl. der Weiterverfolgung/Umsetzung ab. Vertreter der Stadtverordnetenversammlung bitten darum, dass die Abwägungen zu den Anträgen transparent dokumentiert werden und auch Gründe für Ablehnung benannt werden. Ausblick und Herr Dumeier dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die Verabschiedung, Hr. Diskussion, Rückmeldungen und die vielen Anregungen zu dem Dumeier, Stadt Limburg Zielsystem. Das Gutachterbüro wird die Ergebnisse der Sitzung auswerten und das Zielsystem daraufhin überarbeiten. Dem Steuerungskreis wird das überarbeitete Zielsystem vorgelegt. Im nächsten Schritt gilt es, dann Maßnahmen zu finden, damit die Ziele erreicht werden können. Hier wird Kompromissbereitschaft bei allen Beteiligten nötig sein. Abschließend verweist Herr Dumeier auf den GreenCity Plan, der aktuell parallel erarbeitet wird (dieser enthält überwiegend kurzfristige Masterplan Mobilität 2030 6
Maßnahmen zur Reduzierung der Stickoxidbelastungen). Aufgrund der engen zeitlichen Vorgaben des Bundes muss dieser bereits im Sommer vorliegen. Masterplan Mobilität 2030 7
Anhang Diskussion in der Gruppe 1: Zielfelder A und C Am Anfang wurde in einer Runde erst einmal die Rückmeldungen der Teilnehmenden abgefragt. Diese Diskussion war stark von einer Maßnahmendiskussion (weniger von Zielvorstellungen) geprägt, die sich zwischen den Gegenpolen „Kfz-Verkehr ist weiterhin notwendig und sinnvoll“ und „es sind Einschränkungen erforderlich“ bewegte. Es wurden z. B. Maßnahmen genannt, die sich im Spannungsfeld zwischen Fahrverboten und Verkehrsverflüssigung zur Umweltentlastung (die allerdings u. U. auch zu einer Attraktivierung des Kfz-Verkehrs führt) abspielen. Es wurde bemängelt, dass die derzeitige Umweltzonenregelung nicht die Erreichbarkeit von innerstädtischen Parkplätzen berücksichtigt. Fahrradstreifen auf der Fahrbahn werden (aus Verkehrssicherheitsgründen) z. T. kritisch gesehen. Andererseits wurde betont, dass ein Umdenken erforderlich sei (CarSharing, E-Mobilität, Multimodalität), Lkw-Durchgangsverkehr sollte verhindert werden. Mehr Tempo 30-Regelungen auf den Hauptverkehrsstraßen führe zu höheren Verkehrswiderständen (und damit zu weniger Verkehr). Dem wurde wiederum entgegnet, dass der Wirtschaftsverkehr notwendiger Verkehr sei (im Gegensatz zu viel „unsinnigem Verkehr“ im Privatverkehr). Beim Berufsverkehr könnte eine Attraktivierung von Homeoffice-Arbeit zu weniger Verkehr führen. Verkehr ist in seiner Masse eine Vielzahl von freiwilligen Entscheidungen, die gewahrt bleiben sollte. Es wurde sich gefragt, warum bei der Bundesverkehrswegeplanung nicht andere Bereiche wie z. B. Luftreinhaltung berücksichtigt wurden, so dass eine Südumfahrung möglicherweise besser abgeschnitten hätte. Unternehmen haben auch eine gewisse Standorttreue, die es zu berücksichtigen gelte und die Wirtschaftsunternehmen würden sehr rational handeln. Alternativen zum Auto zu finden, sind für einzelne Personen, die mehrere Termine am Tag haben, schwierig. Hier gilt es, Fußverkehr, Radverkehr und ÖPNV attraktiver zu gestalten. Die Umsetzung von Modellprojekten wäre vor dem Hintergrund von Förderungen durch den Bund sehr sinnvoll und sollte genutzt werden. Die konkreten Diskussionen zum Zielfeld C lassen sich wie folgt zusammenfassen: C1 Umwelt- und Klimaschutz: Minimierung verkehrsbedingter Umweltbelastungen (Schadstoffe und Lärm) > Ziel sollte weiter konkretisiert werden: Einhaltung der Grenzwerte NOx bis 2023, darüber hinaus bis 2030 weitere deutliche Senkung der Luftschadstoffbelastung > Auch für CO2-Emissionen sowie für den Lärm sind ebenfalls Reduzierungen anzustreben C2 Stadtverträgliche Abwicklung des Kfz-Verkehrs, insb. des Wirtschafts- und Durchgangsverkehrs in der Kernstadt und in den äußeren Stadtteilen > Hier gilt es Kompromisse mit den Unternehmen z.B. für den Lkw-Durchgangsverkehr zu finden > Der Verkehr sollte stadtverträglich in der Stadt abgewickelt werden (mehr gegenseitige Rücksichtnahme, verkehrssicherer, umweltschonender, niedrigere Geschwindigkeiten). Eine verkehrsverflüssigende Abwicklung könnte unter Umständen zu einer Umweltreduzierung beitragen, dies kann aber nur abschnittsweise erfolgen, damit nicht noch mehr Verkehr angezogen wird. Masterplan Mobilität 2030 8
> Die zukünftige Siedlungs- und Gewerbeansiedlung ist verkehrsoptimiert vorzunehmen (Hinweis für Zielfeld E) C3 Optimierung der Parkraumnutzung > Parkraum ist ein knappes Gut, hier gilt es durch finanzielle Steuerung zu einem effizienten System zu kommen. Die innerstädtische Parkraumnutzung sollte daher stärker zur Steuerung des Gesamtverkehrs, zur Reduzierung des Parksuchverkehrs sowie zu einer effizienten Parkraumnutzung beitragen. C4 Verbesserung der Rahmenbedingungen und Infrastruktur für Elektro- und Brennstoffzellenmobilität > Als grundsätzliches Ziel ok. Aber der Kfz-Verkehr sollte auch reduziert werden. Wir brauchen neben einer Energiewende im Verkehr (Stichworte: E-Mobilität etc.) auch eine Mobilitätswende, in dem Alternativen zum Auto gefördert werden, der Verkehr optimiert wird und technologische Optionen genutzt werden. Zum Zielfeld A wurde abschließend nur kurz die Unterziele behandelt: A1 Verbesserung und Ausbau der Barrierefreiheit in allen Verkehrssystemen > Ziel ist ok, aber ist ganzheitlich zu denken A2 Förderung der eigenständigen Mobilität aller Bevölkerungsgruppen, insb. mobilitätseingeschränkter Menschen > Ziel ist ok A3 Erhöhung der Verkehrssicherheit: Kontinuierliche Reduktion von Unfällen und Konflikten im Verkehr > Ziel ist ok, stärkere Rücksichtnahme A4 Erhöhung der sozialen Sicherheit im öffentlichen Raum > Ziel ist ok Ergänzend wurde ein weiteres Unterzielfeld genannt, das entweder im Zielfeld C oder alternativ in einem anderen Zielfeld aufgeführt werden sollte: X Optimierung der Logistik und Förderung von alternativen Logistikkonzepten Diskussion in der Gruppe 2: Zielfelder B und D Bei der Diskussion in der Gruppe 2 wurde sich den Zielen sowohl über die Nennung von einigen Maßnahmen, die teils „Leuchtturmmaßnahmen“ darstellen könnten, als auch über die den Zielen beigefügten Indikatoren, genähert. Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass im Grundsatz den Zielen und ihren Indikatoren zugestimmt wurde; insbesondere das Zielfeld D „Den Fuß- und Radverkehr sowie den ÖPNV fördern“ mit seinen Unterzielen erscheint eindeutig. Dennoch sind einige Änderungen bzw. die Masterplan Mobilität 2030 9
Betonung von Schwerpunktthemen genannt worden. Diese betreffen unter anderem den Wirtschaftsverkehr in der Innenstadt (stärkere Betonung einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene, das bedeutende Handlungsfeld der Citylogistik als bedeutendes Thema und die Sicherstellung der Einkaufsattraktivität der Limburger Innenstadt) sowie die Erreichbarkeit Limburgs aus der Region und den Stadtteilen mit der Hervorhebung/Bevorrechtigung des ÖPNV. Die im Detail diskutierten Punkte sind nachfolgend festgehalten: B1 Sicherstellung und Optimierung der regionalen Erreichbarkeit für alle Verkehrsmittel (ÖPNV, ICE, Rad, MIV, Fernbus) > Fernbus nur aus der Peripherie (nur Halt am ICE-Bahnhof) > Indikator: Fahrzeitverhältnis mit dem ÖPNV aus den umliegenden Kommunen von 1,75 als Direktverbindung zu hoch, besser 1,5; Splittung des regionalen ÖPNV in Direktlinien und Linien, die die Stadtteile erschließen (z. B. Schnellbusse, z. B. Relation Obertiefenbach – LM) > erreichbar beispielsweise mittels einer Busspur auf der B 54 B2 Sicherstellung und Optimierung der Erreichbarkeit aller Stadtteile für alle Verkehrsmittel (ÖPNV, Rad, Fuß, MIV) > ÖPNV sollte für Verbindungen in die Stadtteile priorisiert werden, mit dem MIV sei die Erreichbarkeit ja schon gut B3 Verbesserung der Bedingungen im Tourismus- und Freizeitverkehr > Ziel ist ok > Indikator für den Erhalt der Attraktivität der Einkaufsstadt wird gewünscht – hierfür braucht es zudem optimale Parkbedingungen B4 Ausbau und Optimierung regionaler Schnittstellen (Bahnhöfe, Umsteigehaltestellen etc.) > hier sollten die „regionalen Schnittstellen“ auch in den umliegenden Kommunen mit angesprochen werden, entsprechend soll der Indikator auch für diese gelten (hochwertig, barrierefrei und mit DFI bis 2030) B5 Funktionsgerechte und gleichzeitig stadtverträgliche Abwicklung des Wirtschaftsverkehrs > besser: „Verlagerung“ des Wirtschaftsverkehrs statt „stadtverträgliche Abwicklung“ > … durch Förderung von der Verlagerung von Verkehren von der Straße auf die Schiene > Indikator: mutig und ambitioniert, erreichbar mit City-Logistik als Schlüsselthema! > Tetra Pak als lokaler Akteur mit viel Schwerverkehr in der Innenstadt D1 Aktivierung der Potenziale im Fuß- und Radverkehr zur Förderung der Nahmobilität > Ziel ist ok Masterplan Mobilität 2030 10
> Der Indikator (Erhöhung des Anteils des Umweltverbunds am Modal Split um 10%- Punkte bis ca. 2025 und 20%-Punkte bis 2030) ist ok, könnte sich aber noch ambitionierter vorgestellt werden D2 Aktivierung der Potenziale im klassischen ÖPNV und Ausbau zukunftsträchtiger öffentlicher Mobilitätsangebote > Ziel ist ok > Der Indikator (Steigerung der Fahrgastzahlen im ÖPNV um min. ein Drittel bis 2025 und um min. die Hälfte bis 2030) sei ambitioniert D3 Förderung der Inter- und Multimodalität sowie von Sharing-Konzepten > Ziel ist ok > bis spätestens 2025 sollte ein Grundangebot zum Bike-Sharing und Car-Sharing sowohl in der Stadt als auch in den Stadtteilen zur Verfügung stehen, am besten auch regional D4 Förderung alternativer Mobilitätsangebote im Rahmen von städtebaulichen Entwicklungen > Ziel und Indikator sind ok > als Beispielprojekt wird der IV. Bauabschnitt in Blumenrod genannt; dieser könnte modellhaft für eine städtebauliche Entwicklung mit Mobilitätsalternativen stehen > in diesem Kontext: kostenfreies Parken für E-Autos Diskussion in der Gruppe 3: Zielfelder E und F Die Oberziele E + F werden grundsätzlich als von allen Interessengruppen tragbar angesehen. Insbesondere das Themenfeld Kommunikation und Digitalisierung bietet wenig Angriffsfläche für Zielkonflikte, auch die Maßgabe einer kompakten Stadt der kurzen Wege wird vor allem als strategische Klammer verstanden, die in der Maßnahmenfindung vermutlich nur schwierig mit konkreten Maßnahmen unterfüttert werden kann, sondern vielmehr „strategische Leitlinien“ definiert, die in das tägliche Handeln von Politik und Verwaltung übernommen werden. Insbesondere der Bereich „Kommunikation“ und „Mobilitätsmanagement“ wird als sehr wichtiges Leitziel betrachtet. Das Fehlen einer Funktion/Institution, die Daten/Ideen/Kompetenzen bündelt und den Austausch und die Kollaboration fördert, wird als Makel gesehen, es wird aber darauf verwiesen, dass es wichtig ist vor allem auch schon Bestehendes besser zu nutzen, bekannt zu machen und zu fördern. Hierzu gehört auch die Sichtung/Aufbereitung und Prüfung der Adaptionsfähigkeit bestehender anderer Ansätze aus Städten und Regionen, um das Rad nicht ständig neu zu erfinden. Auch im Bereich Open Data soll sich vor allem auf die Ansätze konzentriert werden bei denen man als Stadt und Region unmittelbar profitieren kann und nicht im Wettstreit mit großen (privaten) Akteuren steht oder von Unternehmen/Institutionen abhängig ist. Insbesondere die Chance, von Daten, die die Bürger freiwillig bereitstellen, zu profitieren, sollte einen Teilaspekt für die Ziele darstellen. Als Beispiele dienen Openstreetmap oder auch Mängelmelder und andere Ansätze der partizipativen Planung. Das Ziel Effizienzsteuerung durch Verkehrssteuerung und Verkehrsmanagement wird als wichtig betrachtet, da sich durch den neuen Verkehrsleitrechner Vorteile erhofft werden, z. B. in der Analyse von Verkehrsströmen, der Veränderung unter bestimmten Rahmenbedingungen und bei Versuchen. Hier sollten vor allem der Austausch und die Nutzbarkeit von ohnehin auflaufenden Daten im Mittelpunkt Masterplan Mobilität 2030 11
stehen. Die konkreten Potentiale durch dieses Unterziel zu einer Verkehrsreduktion zu kommen, werden jedoch als eher gering eingeschätzt. Das Unterziel „Chancen der Digitalisierung im Verkehr nutzen“ wird als zu allgemein betrachtet und sollte noch konkretisiert werden, bzw. einen starken Querverweis zu den Verkehrsträgern beinhalten, z. B. autonome Shuttledienste etc. Das Ziel Stadt- und Straßenräume lebenswert und hochwertig zu gestalten wird vor allem in Bezug auf die Folgewirkungen von Digitalisierung als sehr wichtig erachtet. Wenn es nicht gelingt, die soziale Interaktion durch attraktive Zentren und Orte des Austauschs zu fördern, wird es durch zunehmende Telearbeit / Lieferdienste etc. sonst eher zu negativeren Entwicklungen im öffentlichen Raum kommen (Trend zum cocooning). Das Ziel „Stadt der kurzen Wege“ dient hierbei jedoch in weiten Teilen nur als strategische Klammer, da konkrete aktive Maßnahmen schwer durch die Stadt durchgeführt werden können, sondern sich z. B. bei Investorenanfragen auf die Leitziele zu besinnen. Auch eine Aufbereitung von Daten zur Situation in der Infrastrukturerreichbarkeit in den verschiedenen Teilbereichen kann hierbei als Hilfsmittel für Entscheidungen dienen, es gibt also wieder einen Querverweis zum Thema „Integrator“-Funktion z. B. durch einen Mobilitätsmanager, diese Datenaufbereitung und Analyse könnte auch als eigenes Unterziel formuliert werden. Das Ziel der attraktiven Verbindungen wird als wünschenswert betrachtet, birgt jedoch auch die meisten Zielkonflikte. Es wird sich hier, insbesondere durch die Abwägung auch mittels des Verkehrsmodells, erhofft, die Maßnahmenbestandteile zu identifizieren, die keine Interessensgruppe benachteiligen, sondern von denen möglichst alle profitieren. Auch in Maßnahmen, die unabhängig von Veränderungen an bestehenden Straßen durchgeführt werden können, aber trotzdem die Wettbewerbsfähigkeit von einzelnen Verkehrsträgern erhöhen können, sollte durch ein eigenes Unterziel mehr Raum eingeräumt werden, hierzu gehören z. B. neue Querungen nur für Fuß-/Radverkehr oder Ähnliches. Ziel muss vor allem eine transparente Herleitung und Bewertung und eine Nachvollziehbarkeit der Abwägung zwischen verschiedenen konkurrierenden Maßnahmen sein. E1 Förderung einer Stadt der kurzen Wege und der Funktionsmischung > eher strategische Leitlinie > Betrachtung Einkaufen: Trennung von Nutz- und Genussversorgung E2 Aufwertung und Stärkung des Stadtzentrums, der Stadtteilzentren und der nahen Wohnumfelder > soziale Interaktion fördern E3 Schaffung attraktiver Verbindungen zwischen und innerhalb der Kernstadt und der Stadtteile > hier könnte es Zielkonflikte geben E4 Nutzung und Weiterentwicklung der Potenziale von öffentlichen Räumen im Sinne einer hohen Aufenthaltsqualität und der Klimaanpassung > Ziel ist ok Masterplan Mobilität 2030 12
F1 Verbesserung von Kommunikation und Mobilitätsmanagement > Koordination/Aggregation > Informationsaustausch fördern > verkehrsträgerübergreifend > Alle Akteure F2 Open Data im Bereich der Mobilität für BürgerInnen verfügbar machen und partizipative Verkehrsplanung intensivieren > Abgrenzung des Handlungsspielraums > E-Government > Crowd Data > Weniger Neues, Konzentration auf Bestehendes (beste Ansätze übertragen) F3 Vernetzung und Effizienzsteigerung der Verkehrsinfrastruktur durch Informations- und Verkehrsmanagement > Nutzen durch Telematik F4 Chancen der Digitalisierung nutzen und vorantreiben Masterplan Mobilität 2030 13
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