MAGERSUCHT - Haase LUISA SIMONS, STUFE 11 - Knowunity

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MAGERSUCHT - Haase LUISA SIMONS, STUFE 11 - Knowunity
MAGERSUCHT
Projektarbeit Ernährungslehre

                  Haase

  LUISA zog
        SIMONS, STUFE 11
   LEHRERIN: FRAUftp.ffg
                  ACHENBACH
    Abgabetermin: 07.01.2021
MAGERSUCHT - Haase LUISA SIMONS, STUFE 11 - Knowunity
Inhaltsverzeichnis

Teil 1

         Einleitung            Seite 3

         Essstörungen          Seite 4

         Magersucht            Seite 4

         Diagnosekriterien     Seite 5

         Symptomatik           Seite 5

         Ursachen              Seite 6

         Körperliche Schäden   Seite 7

         Psychische Schäden    Seite 7

         Folgeschäden          Seite 7

         Therapie              Seite 7

         Kliniken              Seite 8

         Schluss               Seite 8

Teil 2

         Einleitung            Seite 9

         Interview             Seite 10

         Umfrage               Seite 12

         Schluss               Seite 17
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MAGERSUCHT - Haase LUISA SIMONS, STUFE 11 - Knowunity
Einleitung

Anorexie (Magersucht) ist eine schwere psychische Erkrankung und gehört zu
den Essstörungen. Eine Magersucht kann, auch wenn sie eine psychische
Erkrankung ist, sehr schwere körperliche Beschwerden hervorrufen.

Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich der Meinung bin, dass die
Menschen viel zu wenig über psychische Erkrankungen wissen. Außerdem finde
ich das Thema sehr interessant. Der Ausdruck Magersucht wird oft auch in
abwertendem Zusammenhang benutzt. Ziel meiner Arbeit ist die Aufklärung über
Magersucht. Wenn ich mehr darüber erfahre, kann ich auch anderen mein
Wissen weitergeben.

Ich habe die Informationen dem Internet entnommen. Zuerst habe ich mir
grundlegendes Wissen zum Thema Magersucht angeeignet. Dann habe ich
angefangen, mir die wichtigsten Informationen herauszuschreiben und mir das
Interview für den praktischen Teil angeschaut und analysiert. Als nächstes habe
ich dann genauere Informationen recherchiert und mit den gesammelten Daten
eine Umfrage gestartet. Es sollte unbedingt ausreichend Zeit sein, dass sich viele
Menschen damit auseinander setzten können. Zuletzt habe ich eine Struktur
geschaffen, angefangen zu schreiben und während des Schreibens über

                           1-
einzelne Themen noch tiefergehende Informationen herausbekommen.          an

                                     3
Essstörungen

Essen gehört zu den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen, denn ohne
Essen kann man nicht überleben. Essen dient neben der Versorgung mit
Nährstoffen auch der Befriedigung psychischer Bedürfnisse wie Geborgenheit,
Zuwendung, Trost oder Belohnung. Mit Essensentzug

                                                               YAN
kann auch bestraft werden. Unter einer Essstörung
versteht man psychosomatische Störungen, ausgelöst
durch Essen. Die Betroffenen haben keine Kontrolle über
ihr Essverhalten. Kennzeichnend für eine Essstörung ist
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die ständige Sorge um Gewicht und Essen. Dabei ist es
                                                                 Abbildung 1:
egal, in welcher Form: ob es übermäßige Fressanfälle sind        Magersüchtige Frau
oder die Panik vor der Gewichtszunahme.      •

Magersucht

Der Begriff Anorexie bedeutet ursprünglich Appetitlosigkeit. Diese Übersetzung
ist allerdings nicht ganz entsprechend der Krankheit. Bei einer Magersucht hat
man eher Angst vor der Gewichtszunahme und empfindet nach einiger Zeit ein
positives Gefühl mit Hunger.

Magersucht startet meistens mit einer Diät, die sich dann zu der Krankheit
entwickelt, weil das Ergebnis gut gefällt.

Ca. 1-2% der jungen Mädchen und Frauen sind betroffen, weitere 4% haben
leichte Symptome und nicht die voll ausgeprägte Krankheit. Die Zahl der
Menschen, die eine Therapie aufsuchen, ist in den letzten Jahren gestiegen.
Dabei ist die höchste Auftrittswahrscheinlichkeit bei den Sportarten Ballett,
Turnern und Eiskunstlauf. Am häufigsten tritt die Krankheit im Alter zwischen 15
und 25 Jahren auf. 95% aller Magersüchtigen sind weiblich und oft gehören sie
der oberen Mittelschicht an. Allerdings steigt die Zahl der Jungen und Männer,
die magersüchtig werden, immer mehr an.
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2.
Diagnosekriterien

Das Körpergewicht liegt deutlich unter dem
Normalwert (mind. 15%). Das niedrige oder
reduzierte Gewicht erfolgt durch extreme
Nahrungsreduktion, durch übertriebenes
Sporttreiben oder auch durch Appetitzügler o. ä.

Gewicht und Figur werden häufig verzerrt            Abbildung 2:
                                                    Ein falsches Körperbild
wahrgenommen. Die Betroffenen halten sich
selber für zu dick, selbst wenn sie schon stark untergewichtig sind. Außerdem
besteht bei Magersüchtigen eine starke Angst vor dem Zunehmen. Die
Menstruation kann ausbleiben oder verzögert starten, denn der Körper bekommt
nicht genug Nährstoffe.

Symptomatik

Magersüchtige sind oft sehr leistungsorientiert. Sie haben dann viel zu hohe
Ansprüche an sich selbst. Dies kann die schulischen oder auch die sportlichen
Leistungen betreffen. Sie sind oft überdurchschnittlich begabt. Die Betroffenen
leiden häufig unter Versagensängsten und benutzen deshalb die Kontrolle über
ihr Gewicht als Ausgleich. Ihr zwanghaftes Verlieren von Gewicht gibt ihnen ein
Gefühl von Kontrolle. Das immer niedrigere Gewicht ist für Magersüchtige jedes
Mal eine Bestätigung. Obwohl Erkrankte wenig essen, beschäftigen sie sich sehr
mit dem Thema Essen, sie kochen beispielsweise gerne für andere. Sie essen
nur kalorienarme Nahrung. Magersüchtige können Körpersignale wie Hunger,

                                                  Mann
Temperatur oder Müdigkeit nicht mehr richtig
wahrnehmen. Auch Zwänge oder Rituale kann
Magersucht mit sich bringen (sie müssen nicht
unbedingt auf das Essen bezogen sein).
Erkrankte reagieren sehr empfindlich auf Kritik
und sind sehr streng mit sich selbst. Häufig       Abbildung 3:
                                                   Körperkontrolle
können sie ihre Gefühle nicht gut beschreiben.

Oft bemerken Familie und Freunde erst gar nicht, dass die Person so stark
abgenommen hat. Sie sehen die Person jeden Tag und bemerken deshalb den
Unterschied nicht. Die Betroffenen versuchen es durch weite Kleidung zu
verdecken. Die Betroffenen merken oft selber nicht, wie lebensbedrohlich es ist,
was sie tun. Meistens erst dann, wenn es zu einem körperlichen

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Zusammenbruch kommt. Oft ist das Selbstwertgefühl nur noch mit dem Gewicht
verbunden und wenn sie zunehmen verlieren sie noch mehr davon. Durch
                                _
Magersucht kann die Pubertät aufgehalten oder stark verändert werden. Das hat
zur Folge, dass die Periode ausfällt, die Brüste nicht wachsen ö. ä.
Erkrankte können außerdem oft keine sexuellen Gefühle aufbauen.

Ursachen

Magersucht kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft kommen bei einer
Magersucht ganz viele Auslöser zusammen. Aber es gibt Ursachen, die häufiger
als andere Auslöser für eine Magersucht sind.

Dabei gibt es einen Unterschied zwischen psychischen und körperlichen
Ursachen. Die psychischen Ursachen sind zum Beispiel der Wunsch nach
Kontrolle, durch die strenge Kontrolle über Gewicht und Essen geprägt.

Spezialisten gehen auch davon aus, dass die Pubertät eine Magersucht
hervorrufen kann. Denn in dieser Zeit ändert sich Psyche und Körper des
Menschen. Das wiederum kann zu Überforderung führen.

Ein weiterer häufiger Grund ist ein hoher Leistungsanspruch. Die Erkrankten sind
meistens intelligent, strebsam und sehr perfektionistisch. Schon als kleine Kinder
können sie diese Charaktereigenschaften bekommen und sind somit gefährdeter
für eine Magersucht, als andere.

Magersüchtige haben oft ein geringes Selbstbewusstsein und durch die Kontrolle
über ihren Körper haben sie das Gefühl, selbstsicherer und stärker zu sein.
Außerdem können auch Mobbing oder Familienprobleme dazu führen, dass sich
eine Magersucht entwickelt.

Ein biologischer Faktor kann zum Beispiel eine gestörte Stressverarbeitung sein.
Diese hat meistens genetische Ursachen. Dadurch tritt in manchen Familien die
Magersucht häufiger auf. Genauso auch bei Zwillingen: es kann vorkommen,
dass, wenn einer der beiden Zwillinge an Magersucht erkrankt, der andere auch
erkrankt. Ein erhöhter Serotoninspiegel kann dazu führen, dass es für
Magersüchtige einfacher ist, auf Essen zu verzichten. Der Botenstoff Serotonin
beeinflusst das Essverhalten und Sättigungsgefühl.

Das sind nur einige der Ursachen, die es für eine Magersucht geben kann. Eine
einzige Ursache, die für alle Betroffenen gilt, gibt es nicht.

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Körperliche Schäden

Durch die Magersucht wird häufig die Periode beeinträchtigt. Wenn die
Magersucht über einen längeren Zeitraum geht, kann die Periode auch langfristig
beeinflusst werden. Außerdem kann langanhaltende Magersucht die
Fruchtbarkeit beeinflussen. Dadurch, dass der Körper sehr wenig Energie hat,
frieren Magersüchtige sehr häufig und haben Schüttelfrost. Außerdem kann die
Unterernährung zu Herz-Kreislauf-Störungen führen und dadurch zu häufigerer
Ohnmacht. Denn die Herzfrequenz ist gering und Blutbildveränderung sind
erkennbar. Die Haut ist trocken und schuppig und die Nägel werden brüchig und
es kommt zu Haarausfall. Durch den ständigen Hunger wird die Muskelmasse
aufgelöst. Es können auch Schlafstörungen hervorgerufen werden. Die niedrigen
Blutzuckerwerte können zu Ohnmacht, Koma und zum Tod führen.

                                                                 :
Psychische Schäden

Magersüchtige ziehen sich oft zurück und distanzieren sich von anderen. Das
kann zu Depressionen und damit auch zu einer Selbstmordgefahr führen.
Angststörungen und Zwangsstörungen gehören auch oft dazu. Es kommt
teilweise zu starken Gefühlsausbrüchen.

Folgeschäden

Die Periode wird beeinflusst, was durch hormonelle Verhütungsmittel verhindert
werden kann. Die Magersucht führt auch zu Unterfunktionen der
Geschlechtsdrüsen wie Eierstöcke und Hoden. Auch entkalkte Knochen
(Osteoporose) und Blutarmut (Änamie) aufgrund von Eisenmangel können
Folgen von Magersucht sein, genauso wie Schwäche, Krämpfe, Verstopfungen
und Blähungen. Psychische Ängste und Störungen merkt man auch oft noch
lange nach der Erkrankung.

Therapie

Am besten ist es, wenn man zu einem möglichst frühen Zeitpunkt mit der
Therapie beginnt. Die Therapeuten, die Magersucht behandeln, haben spezielle
Erfahrungen im Bereich der Essstörungen. Bei Minderjährigen werden teilweise
auch Angehörige in die Therapie mit einbezogen. Es gibt sowohl stationäre als

                                    7
auch ambulante Therapien. Für eine Magersuchtbehandlung sind meistens die
                     stationären Aufenthalte deutlich effektiver.

nom
                     Kliniken (Behandlungskonzept)

                     Am Anfang der Therapie wird ein Gewichtsvertrag abgeschlossen. In diesem
                     Vertrag sind Sport, Ausgangsbeschränkung, Teilnahme an den Therapien
                     vereinbart. In diesem Vertrag werden außerdem Gewichtsschritte vereinbart.
Abbildung 4:
                     Wenn diese Gewichtschritte erreicht werden, werden die Maßnahmen immer
Klinische Therapie
                     mehr gelockert.

                     Am Anfang bekommen manche Patienten noch kalorienreiche Zusatznahrung mit
                     Fresubin. Dies wird gemacht, um den körperlichen Zustand zu verbessern,
                     obwohl das Essverhalten noch gestört ist. Die Patienten werden 1-3 Mal pro
                     Woche gewogen, damit sie sich nicht permanent mit ihrem Gewicht beschäftigen

                                    go.RO
                     können. Es gibt eine Essensprotokolle und -pläne. Die Patienten essen alle
                     zusammen in einem Aufenthaltsraum.

                     Es werde verschiedene Einzel- und Gruppentherapien, wie zum Beispiel die
                     Körperwahrnehmungstherapie angeboten. In der zweiten Therapiehälfte werden
                     die Angehörigen mit in die Therapie einbezogen. Außerdem werden Aktivitäten in
                     der Freizeit angeboten.

                     Schluss

                     Zusammenfassend ist Magersucht eine sehr schwere psychische Krankheit. Sie
                     sollte nicht unterschätzt werden und kann in Extremfällen sogar zum Tod führen.
                     Magersucht kann starke Folgeschäden haben und auch im Verlauf der Krankheit
                     starke körperliche Beeinträchtigungen ergeben

                     Ich habe viel über die Krankheit gelernt. Die Methode, meine Informationen im
                     Internet zu suchen, hat mir sehr gefallen. Ich bin gut damit zurechtgekommen.

                                                           8
Einleitung Teil 2

Magersucht gehört zu den Essstörungen. Ich habe mich in diesem praktischen
Teil auf ein Interview mit einer Magersüchtigen bezogen, die mittlerweile leider an
der Krankheit verstorben ist. Ich habe ein Interview gewählt, welches nicht von
mir selber ist. Ich habe mich aber dafür entschieden, weil ich leider niemanden
gefunden habe, der mit mir über seine Erkrankung sprechen möchte. Das kann
ich natürlich gut verstehen, weil es wahrscheinlich sehr schwer ist, darüber zu
reden.

Auf Youtube reden Leute freiwillig über ihre Krankheit und sind wahrscheinlich
offener als andere. Diejenige, die interviewt wurde, war selber Influencerin und
hatte deshalb kein Problem über das Thema zu reden.

Außerdem habe ich eine Umfrage über das Thema gestartet. Ich wollte wissen,
wie viel Wissen über Magersucht verbreitet ist und wollte den Teilnehmern ein
bisschen Wissen mitgeben.

                                     9
Das Interview wurde vor ein paar Wochen aufgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt
war Josi 24 Jahre alt. Mittlerweile ist Josi leider an der Krankheit verstorben. Sie
ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie gefährlich die Krankheit ist. ozzfest

Frage: Wie ist es dazu gekommen, dass du magersüchtig geworden bist?

Antwort: Durch Mobbing in der Schule, da war gerade einmal 11 Jahre. Ich war
nicht dick oder so. Ich hatte nur kleine Pausbäckchen, aber übergewichtig war ich
nicht. Wenn ich Süßigkeiten mitgenommen, kamen Kommentare wie Das hat
aber schon viele Kalorien, oder? . Wegen dieser Kommentare wollte ich denen
zeigen, dass ich auch abnehmen kann. Ich hatte das Gefühl, dass ich durch den
Verzicht eine Leistung erbracht habe. Ich habe immer mehr Komplimente
bekommen, weil ich auf einmal so dünn war. Die Komplimente haben irgendwie
süchtig gemacht. Irgendwann haben die Leute gesagt, ich bin zu dünn. Das
wiederum war für mich eine Bestätigung.

Wann haben deine Familie und dein Umfeld etwas gemerkt und wie sind sie
damit umgegangen bzw. was passierte dann?

Mein Umfeld hat es vor meinen Eltern gemerkt, denn die sahen mich jeden Tag
und dann haben sie den krassen Unterschied nicht so gemerkt. Mein Bruder hat
sie dann drauf aufmerksam gemacht. Daraufhin kam ich in eine Klinik.

Wie war deine Klinikzeit?

Nicht besonders schön und auch nicht nützlich. Denn ich war mit Kindern in einer
Klinik mit ganz verschiedenen psychischen Krankheiten. Somit wurde ich mit
verschiedenen Problemen zusätzlich zu meinen konfrontiert.
Die Kinder, die wegen einer Magersucht dort waren, wollten gar nicht gesund
werden. Ich wollte gesund werden. Mit 13/14 Jahren wurde ich mit Geschichten
konfrontiert, wie sich Leute selbst verletzt haben. Durch das Heimweh wollte ich
aber einfach ganz schnell nach Hause und dort gesund werden. Also nahm ich
ganz schnell zu, damit ich aus der Klinik kam. Das hat mir aber für meine
Krankheit gar nichts gebracht, denn es ist ja Kopfsache und nicht eine Sache des
Zunehmens. Das kann man gut mit einen Herzinfarkt vergleichen. Wenn dir dein
Arm weh tut, ist es nur ein Symptom des Herzinfarktes. Genauso ist die Dünnheit
nur ein Symptom der Magersucht. Mir wurde von anderen gesagt, dass ich nicht
krank sei, weil ich essen würde. Das hat mich nicht wirklich weitergebracht.

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                                      00
In der heutigen Gesellschaft ist zunehmen eine Schwäche und Abnehmen eine
Stärke und genau das ist in meinem Kopf. Ich weiß, dass es alle stark finden
würden, wenn ich zunehmen würde. Aber ich die Magersucht ist in meinem Kopf.

Hast du auf die anderen gehört, nichts zu essen, weil du angeblich sonst
nicht krank bist oder hast du weiter gegessen?

Ich fand es so schrecklich in der Klinik, dass ich gegessen habe, um da
rauszukommen und zuzunehmen. Dadurch, dass ich zugenommen habe,
dachten die Therapeuten, dass es nur eine Phase war und ich gesund bin.
Daraufhin haben sie mich entlassen.
Ich war auch noch ein zweites Mal in der Klinik. Dort war es genau das gleiche:
ich habe zugenommen, um da rauszukommen. Die Klinik denkt dann, du bist
gesund. Sie behandeln nur die körperlichen Symptome, nicht die Psyche, obwohl
es das ist, was das eigentlich leidet.

Wie ist es nach dem zweiten Klinikaufenthalt weiter gegangen?

Ich war schon immer ein positiver Mensch, also habe ich auch weiterhin positiv
gedacht. Allerdings wurde durch die ständige Unterernährung meine Pubertät
stark beeinflusst. Ich habe meine Periode nicht bekommen und auch mein
Brustwachstum usw. blieb aus. Ich habe dann vom Arzt die Pille verschreiben
bekommen, dadurch habe dann meine Periode bekommen, aber Brüste habe ich
nie bekommen. Weil ich keine Brüste hatte, wurde ich dann gemobbt und es kam
soweit, dass ich mir Sachen in den BH tat, dass es so aussah, als hätte ich
Brüste.

Wie wird man mit der Krankheit erwachsen?

Langsamer oder schwerer. Man braucht oft Hormone, damit die Pubertät
einsetzt. Man verliert seine Lebensfreude und hat überhaupt keine Selbstliebe,
weil einem sein eigenes Aussehen nicht gefällt. Wenn man sich selber nicht
wohlfühlt, ist es schwer, eine sexuelle Bindung aufzubauen. Deshalb sind auch
Beziehung und das Sexleben sehr schwierig.

Was sind deine Wünsche für die Zukunft?

Ich würde mir wünschen, dass ich es wieder schaffe, mit der Krankheit zu leben,
denn ganz verschwinden ist fast unmöglich. Ich war nie richtig gesund, ich
möchte damit umgehen und mein Körper unter Kontrolle haben.

Ich möchte wieder Lebensfreude, mich selber finden, das Verrückte an mir. Die,
die stolz auf sich und ihre Figur ist.
                                                     gpn
                                              sssTTggpfTzpoTSAg
                                         11
                                         00
Umfrage

                Diese Umfrage ist von ca. 40 Leuten aus verschiedenen Altersklassen gemacht
                worden:

                https://www.survio.com/survey/d/T6K7R2D5K9S1U6E4N

                Dadurch, dass bei Josi aus dem Interview die Magersucht durch Mobbing
                                                          ausgelöst wurde, war meine erste
                                                          Frage, ob die Teilnehmer schon mal
                                                          aufgrund ihres Aussehens gehänselt
                                                          wurden.

                                                          Ich konnte glücklicherweise
                                                          feststellen, dass fast 70% diese
                                                          Erfahrung noch nicht machen
                                                          mussten. Trotzdem ist es traurig,
                                                          dass es noch mehr als 30% gibt.

                                                          Denn genau wegen sowas entstehen
                                                          viele psychische Krankheiten.

Abbildung 5:
Mobbing

                                           Bei dieser Frage haben die meisten auf die richtige
                                           Antwort getippt, denn in der Pubertät verändert sich
                                           der ganze Körper und deshalb kommt es zu der
                                           höchsten Auftrittsrate.

                                           Ich denke, genau das ist auch vielen klar. •

      Abbildung 6:
      Alter

                                                     12
                                                     00
Es gibt nicht den einen richtigen Grund,
 aber hier sieht man, was die Leute
 denken, was der Hauptgrund ist.
 Meistgewählt waren hier der Wunsch
                                            Abbildung 7.
 nach Kontrolle, Druck durch                Gründe

 Freundschaften und Trennung eines
 Partners.

 Im mittleren Bereich liegen Familienprobleme. Zum Schluss kommt Mobbing und
 vermindertes Selbstwertgefühl.

                                       Ungefähr die Hälfte der Teilnehmer haben
                                       sich hier richtig entscheiden. Man sieht hier
                                       nur eine Zahl, aber das sind hochgerechnet
                                       sehr viele Schicksale.   so

Abbildung 8:
Häufigkeit

                                      13
                                      00
Die wenigsten hätten gedacht, dass so viele
                                         Menschen an der Krankheit sterben. Nur 10,5%
                                         wussten       die   richtige   Antwort.    Bei     den
                                         Magersüchtigen stirbt eine von zehn Betroffenen.
                                         Viele unterschätzen die Krankheit. Die meisten
                                         Kranken sterben an den Folgen oder an dem
                                                                                              KGaa
                                         Nährstoffmangel. Manchmal allerdings auch an
                                         Selbstmord, weil sich zu ihrer Krankheit noch
                                         eine Depression entwickelt.

               Abbildung 9:
               Sterberisiko

                              Das nur ein Teil der Ergebnisse. Ich habe das Gefühl, bei
                              dem Thema ist schon recht viel Wissen verbreitet.
                              Allerdings verbindet man auch oft genau diese Dinge mit
                              Magersucht.     Zu    den      direkten   Folgen     zählen   die
                              aufgezählten Sachen: Man kann sich selber nicht mehr
                              richtig   einschätzen,     Vitaminmangel,    Schwächegefühl,
                              Auswirkungen auf Haare                      •

Abbildung 10
Folgen

                                               14
                                               00
Die Pubertät kann durch eine Magersucht mit schlimmerem
                                       Ausmaß fast aufgehalten werden. Die Vermutungen der
                                       Umfrageteilnehmer sind alle richtig oder gehen in die richtige
                                       Richtung.

Abbildung 11:
Beeinflussung der Pubertät

                                  Hier sieht man drei verschiedenen Antworten, die gegeben wurden.
                                                                                     -
                                                                                     "
                                  Überwiegend wurde gesagt, dass es auf jeden Fall angesprochen
                                              '

                                                    gaaaanz
                                  werden soll. Einzelne waren sich nicht sicher und wenige waren
                                  dagegen. Ihre Kritik war, dass sich Betroffene oder Angehörige verletzt
                                  fühlen könnten.

Abbildung 12:
Psychische Themen in der Schule

                                                           15
                                                           00
Behutsam mit der Betroffenen zu sprechen, ist
                                  das Wichtigste. Man sollte nicht zu vorschnell
                                  sein, denn es ist eine psychische Krankheit und
                                  sonst könnte es dazu kommen, dass die Person
                                  abblockt.

                                  Genau das würden auch viele machen. Allerdings
                                  würden viele auch mit der Person sprechen, ohne
                                  dass sie das möchte. Es ist wichtig, dass niemand
                                  hintergangen   oder    gezwungen    wird.   Wenn
                                  jemand nicht reden möchte, dann sollte man nicht
                                  auf Krampf mit ihm/ihr sprechen. Viele brauchen
                                  mehrere Anläufe, um sich zu öffnen. Auch ein
Abbildung 13:                     Klinikaufenthalt sollte mit der betroffenen Person
Umgang in der Familie
                                  abgesprochen werden. Wenn nach mehrfachen
Versuchen nichts zu machen ist, sollte man sich (also die helfende Person) mit
einem Therapeuten oder Psychologen auseinandersetzten und sich mit ihm
beraten. Es selbst zu probieren und zu die Verantwortung zu übernehmen, wird
die meisten Leute überfordern. Das sollte auf keinen Fall passieren, denn dann ist
niemandem geholfen. •

                        Diese Frage habe ich rein aus eigenem Interesse gestellt.
                        Ich wollte auch ein bisschen erschrecken, wie wichtig die
                        Sachen für einen sind; also um zu zeigen, wie viel
                        Lebensqualität Magersüchtige verlieren.

                        Alles dies sind Dinge, die bei einer Magersucht schwierig
                        oder gar nicht vorhanden sind.    ,

Abbildung 14:
Bedeutungsreihenfolge

                                      16
                                      00
Rohan
Zusammenfassend fand ich das Interview sehr erschreckend. Auch durch den
Fakt, dass Josi verstorben ist. Sie wirkt, obwohl sie diese Krankheit hat, in dem
Interview glücklich und stark. Ich bin erstaunt, wie viel Mobbing anrichten kann.

Die Umfrage war sehr interessant. Ich habe das Gefühl, viele wissen einiges über
                                                                              of
Magersucht, aber sie sind sich des Ausmaßes der Krankheit nicht bewusst. Das
liegt aber unter anderem daran, dass Magersucht meiner Meinung nach als
Tabuthema gesehen wird. Es wird kaum darüber gesprochen.       wann
Ich finde, es sollte unbedingt zumindest angesprochen und ein bisschen aufgeklärt
werden, denn viele Schüler wissen gar nicht, dass Magersucht eine psychische
Erkrankung ist. Genauso wissen sie auch nicht über andere psychische
Krankheiten Bescheid. Bei Magersucht wird gesagt: Iss doch mal was! und bei
Depression denken sie, es wäre nur Trauer: Lach doch mal, es ist doch alles gut! .
Allerdings finde ich, man sollte über solche Themen nicht von Lehrern aufgeklärt
werden sollte, sondern von Profis in den Themen.
                                                   aogTgpaEBTTb
Dass das Thema bald besprochen wird, kann angekündigt werden und die, die ein
Problem damit haben, können sich melden. Ich weiß, dass vielen die Themen
schwer fallen, aber selbst für die Betroffenen finde ich das Aufklären hilfreich.
Angehörige beziehungsweise Freunde können dann viel besser damit umgehen.,

Ich denke, durch die Umfrage habe ich verstanden, wie viel Wissen verbreitet ist
und durch ein Feedback am Ende habe ich gesehen, dass viele auch noch etwas
gelernt haben. •

                                     17
                                     00
Quellen

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17.08.2011,    Update:     07.07.2020      https://www.psychenet.de/de/psychische-
gesundheit/informationen/magersucht.html (letzter Aufruf: 30.12.2020)

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https://www.netdoktor.de/krankheiten/magersucht/ (letzter Aufruf: 04.01.2021)

Monika Cremer, Katharina Feyll, Dr. Rita Hermann, Dr. Annette Immel-Sehr,
Claudia Thienel. Allgemeine Fragen zu Essstörungen [online]. https://www.bzga-
essstoerungen.de/was-sind-essstoerungen/haeufig-gestellte-fragen/             (letzter
Aufruf: 06.01.2021)

Essstörung-die Krankheit erkennen und verstehen [online]. Update:30.09.2020
https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/essstoerungen#         (letzter
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Wie sieht die Behandlung einer Anorexia nervosa auf unserer Station aus [online]

http://www.psychosomatik-bonn.de/krankheitsbilder/behandlungskonzept-von-
anorexia-nervosa/ (letzter Aufruf 05.01.2021)

Sauter, Cornelia. Gesundheitliche Folgen der Magersucht [online]

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symptome/magersucht/folgeerkrankungen#:~:text=Herz%2D%20und%20Kreisla
ufbeschwerden%2C%20Nierensch%C3%A4digungen%20sowie,An%C3%A4mie
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Schaum, Miriam. Folgen von Magersucht. [online] magersucht.net/folgen-einer-
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Sekretariat Vernetzungsgruppe Essstörungen Aargau. Magersucht (Anorexi)
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Fachpersonen/FAQ/Magersucht-Anorexie (letzter Aufruf 01.01.2021)
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https://www.youtube.com/watch?v=wRQyrlHPGCA

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go.gg

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