MALAWI Mädchen und Frauen als - starke Antriebskraft. Seite 4 - 6 EBOLA Kurzfristig handeln, langfristig denken!
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Das Magazin für Stifter 03/14 MALAWI Mädchen und Frauen als starke Antriebskraft. Seite 4 - 6 EBOLA Kurzfristig handeln, langfristig denken! Seite 8
NEUIGKEITEN AUS: LAOS GESUNDE KINDER DURCH SAUBERES WASSER In Bokeo, im nördlichen Laos, wachsen die Mädchen und Jungen gesünder auf. Denn Plan baut und renoviert Wasser- und Sanitäranlagen und klärt die Kinder und ihre Familien über Hygiene und Krankheiten auf. 02 | Stifter Post 3/2014
EDITORIAL Liebe Stifterinnen und Stifter, liebe Freunde des Plan Stiftungszentrums, auf ein bewegendes Jahr blicken wir zurück. Mit ei- nem Tag der offenen Tür und einer Benefizgala fei- erten wir am 1. März den 25. Geburtstag von Plan International Deutschland. Im Oktober wurde die Stiftung Hilfe mit Plan mit dem Qua litätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung aus- gezeichnet. Die diesjährige Verleihung des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte war ein weiterer Höhepunkt. Da- von erzählen die spannenden Beiträge in dieser Ausgabe. Außerdem lesen Sie über Plans Unterstützung für die Menschen in den von Ebola betroffenen Regionen. Und Thorsten Schröder berichtet von seinen Eindrücken und Erlebnissen auf der Projektreise nach Malawi. Wir wünschen Ihnen frohe und erholsame Feiertage und freuen uns auf das gemeinsame Engagement im kom- menden Jahr. Mit weihnachtlichen Grüßen 60% Dr. Werner Bauch Vorstandsvorsitzender … der ländlichen Bevölkerung haben keinen Zugang zu sanitären Anlagen INHALT Neuigkeiten aus: Laos / Editorial.................... Seite 2 - 3 Projektreise: Malawi........................................... Seite 4 - 6 Kurz & knapp...............................................................Seite 7 Entwicklungszusammenarbeit: Ebola............ Seite 8 - 9 Engagement mit Gesicht............................... Seite 10 - 11 Aktuelle Termine..................................................... Seite 12 Stifter Post 3/2014 | 03
PROJEKTREISE: MALAWI SPÜRBARE ENERGIE UND STARKER WILLE Ein persönlicher Bericht von Thorsten Schröder aus Malawi Afrikanische Töne schwirren durch die angenehm warme Und genau so erleben wir im Verlauf der Reise noch ande- malawische Luft, acht Frauenstimmen singen ein Lied und re Einheimische, die in Plan-Projekten aktiv sind: z.B. eine heißen uns damit willkommen, ihren Besuch aus Europa. Frauengruppe, die Eltern versucht davon zu überzeugen, Wir sind eine Dreiviertelstunde lang über staubige Pisten dass Bildung für ihre Töchter wichtig ist. Sie sollen die Mäd- und durch Schlaglöcher aus der Hauptstadt Lilongwe in chen mit 13 oder 14 Jahren zur Schule schicken und nicht dieses Dorf gefahren, um eines der vielen Plan-Projekte im schon verheiraten oder zur Arbeit aufs Feld schicken. Oder Land zu besuchen: die Spargruppe. Die Frauen haben eisern in einem anderen Dorf Frauen und Männer, die lernen, wie Geld beiseitegelegt und gesammelt, um untereinander sie eine bessere Ernte einfahren und welche Fruchtfolge die Kleinkredite zu vergeben. Nach der Gesangs-Einlage füh- richtige ist. Dieses Wissen kann überlebenswichtig sein im ren sie uns herum und präsentieren, was einige von ihnen Agrarland Malawi. Oder diejenigen, die sich darum kümmern, damit geschaffen haben: kleine, einfache Häuser, die nun dass Schwangere sich frühzeitig und regelmäßig untersuchen eine Miete einbringen und für ein regelmäßiges Einkom- lassen und medizinisch betreut entbinden – all das sind über- men sorgen. Stolz und engagiert, so treten diese Frauen auf. haupt keine Selbstverständlichkeiten. 04 | Stifter Post 3/2014
PROJEKTREISE: MALAWI ! Auch in den Kindern steckt jede Menge Energie. Während nur 22,6% der Mädchen die Erwachsenen über die Projekte diskutieren, sitzen sie in besuchen eine weiterführende Schule großer Zahl still und neugierig dabei. Sobald wir aber einen Luftballon aufpusten oder einen Fußball ins Spiel bringen, Es ist beeindruckend, wie engagiert die Frauen sind, die wir sind sie kaum zu bändigen. Wie von der Leine gelassen toben hier kennenlernen. In Malawi hat der Mann das Sagen, doch sie lärmend los. Einerseits schön, diese Begeisterung zu se wir spüren, wie viel Energie und Willen in den Frauen steckt. hen, andererseits bedrückend, denn es zeigt deutlich, dass die Sie wollen auch mitbestimmen, ihren Familien ein besseres Menschen hier nicht viel haben. Aber mit den Projekten von Leben ermöglichen. Man muss sie nur stärken, ihnen Möglich- Plan kann ihr Leben besser werden, die Arbeit ist ein erster keiten aufzeigen. entscheidender Schritt und das Fundament für ihre Zukunft. 80%leben von 60% leben in 50% der Mädchen heiraten nur 50% der Kinder machen der Landwirtschaft Ernährungsunsicherheit vor dem 18. Lebensjahr ihren Schulabschluss Stifter Post 3/2014 | 05
PROJEKTREISE: MALAWI PLAN IN MALAWI Ohne bedeutungsvolle Bodenschätze und Ressourcen gilt Eigenständigkeit. Englisch ist zentrale Unterrichtssprache. Malawi als reines Agrarland. 80 Prozent der Bevölkerung „Hier konnte ich erstmals konzentriert lernen. Die Ruhe in leben von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Das macht den Klassen ist für mich jeden Tag aufs Neue ein Wunder“, sie besonders anfällig für Naturkatastrophen und für Fol- berichtete Mary, die seit Sommer die Schule besucht. gen des Klimawandels. Schulungen über Anbaumethoden, Umweltclubs an den Schulen aber auch Spargruppen sind 19 Mädchen erhalten wie Mary ein Stipendium, das Schulge- wichtige Bausteine von Plans Arbeit. bühren, Uniform und Materialien beinhaltet. Außerdem über- nachten sie im schulnahen Wohnheim. An acht Dorfschulen, Doch wie langfristig auf diese Veränderungen reagieren? wie die Mwaya Primarschule, ist Plan ebenfalls aktiv. Hier er- Bildung ist ein entscheidender Schlüssel, um Mädchen und fahren Mädchen in Clubs mehr über ihre Rechte. Lehrkräfte Jungen für die Zukunft zu stärken. In einem Land, in dem erhalten Fortbildungen zu kindgerechten Lehrmethoden, es auf eine Lehrkraft 74 Schulkinder kommen und gerade mal wird über die Benachteiligung von Mädchen aufgeklärt. 50 Prozent von ihnen überhaupt ihren Schulabschluss ma- chen, ist eine Verbesserung der Bildungssituation essenti- ell. 1994 schaffte die Regierung zwar Schulgebühren ab Malawi: Zahlen & Fakten und die Einschulungsrate explodierte, gleichzeitig fehlten in den Gemeinden jedoch die Gelder für Ausstattung und Geografie: Südöstliches Afrika, ohne Zugang zum Meer, Lehrerbildung. Die Bildungsqualität sank erneut. Nachbarländer sind Mosambik, Sambia und Tansania Fläche: 118.484 km2 (ca. 1/3 von Deutschland) Seit 15 Jahren ist Plan in der Projektregion Mzuzu, im Nor- Hauptstadt: Lilongwe den von Malawi, mit Projekten aktiv. Viele Dorfschulen sind Bevölkerung: 16,36 Millionen Einwohner (Wachs- in einem katastrophalen Zustand, wie die Mwaya Grund tumsrate 2,8 Prozent) schule. 90 Prozent der Kinder haben keine Bücher, 100 Alphabetisierungsrate: 61 Prozent Kinder in einer Klasse sind keine Seltenheit. Englisch lernen Lebenserwartung: 55 Jahre (81 Jahre in Deutschland) die meisten nicht. Besonders die Mädchen leiden unter den Sprache: Amtssprache Englisch, Nationalsprache langen, teils gefährlichen Schulwegen. Sie brechen früh Chichewa, im Norden Chitumbuka zeitig die Schule ab, helfen im Haushalt und heiraten früh. Wirtschaft: Landwirtschaft zu 80 Prozent, Dienst leistungen, Bau, verarbeitende Industrie Nicht weit entfernt und doch in einer anderen Welt liegt die BIP pro Kopf: 320 $ Privatschule in Mzuzu Stadt. Die Klassen bestehen aus rund (Deutschland 41.165 $) 30 Schulkindern. Zahlreiche Clubs fördern Kreativität und Mit weniger als 1,25$ pro Tag lebende Menschen: 61,6 Prozent Länderentwicklungs-Index: 174 (von 187 Staaten) Plan-Land seit: 1994 (Quellen: Auswärtiges Amt, Weltbank, BMZ) Unterstützen Sie uns in Malawi: Stiftung Hilfe mit Plan Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE60 7002 0500 0008 8757 07 Stichwort: MWI 1148 Dank eines Stipendiums besucht Mary seit dem Sommer die Privatschule. 06 | Stifter Post 3/2014
KURZ & KNAPP Schicksal der Kamalari-Mädchen, für die sich Plan seit 2006 stark macht, ist inzwischen vielen ein Begriff. Dieses Schicksal auf großer Leinwand zu erleben und neue Ein- drücke zu erhalten war den rund 40 geladenen Gästen am 8. Oktober in Berlin möglich. Anschließend stand Na- thalie Schwaiger, Autorin des Films, Rede und Antwort und berichtete von aktuellen Entwicklungen im Land. Möchten auch Sie den Film für eine Veranstaltung nutzen? Haben Sie eine Idee, wo wir den Film ausstrahlen können? Wir freuen uns von Ihnen zu hören – 040 / 611 40 170. Stiftung Hilfe mit Plan für Qualität ausgezeichnet Transparente und verantwortungsvolle Treuhandver- Stifter Ulrich Wickert mit den diesjährigen Preisträgern aus Deutschland, waltung gewinnt in einem wachsenden Stiftungs- Guatemala und Kolumbien. markt zunehmend an Bedeutung. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen rief daher in diesem Jahr das Ulrich Wickert Preis ehrt Qualitätssiegel für gute Treuhandstiftungsverwaltung engagierte Journalisten ins Leben – ein Siegel, das Stifterinnen und Stiftern zur Tränenreich und emotional, bunt und vielfältig, mit Orientierung dienen soll. Gemeinsam mit drei weiteren Witz und Poesie wurde im Oktober zum dritten Mal Dachstiftungen wurde der Stiftung Hilfe mit Plan am der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte verliehen. 1. Oktober feierlich das Siegel überreicht. „Eine Aus- Neben dem herausragenden ZEIT-Dossier von Marian zeichnung, auf die wir stolz sind und die uns in Hinblick Blasberg über Kinderarbeit in Bolivien wurde ebenfalls auf das Vertrauen unserer vielen Treuhandstiftungen die Reportage „Der Glasjunge“ des kolumbianischen sehr wichtig ist“, betonte Dr. Werner Bauch, Vorstands- Journalisten Jorge Enrique Rojas ausgezeichnet. Alida vorsitzender Stiftung Hilfe mit Plan. und Albertina aus Guatemala nahmen in Vertretung den Preis für das dortige Projekt „Radio Pocolá“ ent- gegen. Die beiden jungen Frauen bewiesen, dass wahre Größe von innen kommt, und begeisterten mit ihrem ehrlichen Engagement. Für das nächste Jahr wurde nun eine weitere Katego- rie ausgeschrieben. In Andenken an das Plan-Grün dungsmitglied Peter Scholl-Latour wird erstmals der Peter Scholl-Latour Preis für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konflikt gebieten verliehen. Kamalari-Mädchen auf großer Leinwand Im letzten Herbst erstmals ausgestrahlt wurde der Film „Kamlahari – die verschenkten Töchter Nepals“ mittler- Kathrin Hartkopf (Mitte) und Lena Lüdemann nahmen die Auszeichnung weile auf zahlreichen Filmfestivals weltweit gefeiert. Das von Dr. Christian Sundermann, Vergabeausschuss, entgegen. Stifter Post 3/2014 | 07
EBOLA: KURZFRISTIG HANDELN, LANGFRISTIG DENKEN Ein Gastbeitrag von Dr. Julia Leininger, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik Anfang März 2014 brach Ebola erstmals in Guinea aus - eine Krankheit, die sich schnell auch in die Nachbarländer Sierra Leone und Liberia verbreitete. Die Regierungen allein sind nicht in der Lage eine solche Epidemie zu bewältigen, auch gesellschaftliche Strukturen sind bedeutend. Es zischt, wenn John seine bunten Warnparolen gegen Eb- bleiben, dass die internationale Gemeinschaft in vergleich- ola auf Häuserwände sprüht. Die farbigen Bilder informie- baren Situationen schnell und angemessen reagiert. Damit ren mit staatlicher Genehmigung über die Symptome von dies gewährleistet ist, bleibt noch viel zu tun. Die aktuelle Ebola und über wichtige Hygienemaßnahmen. In den Ra- Situation zeigt, dass es nicht nur finanzieller Unterstützung dios der westafrikanischen, von Ebola betroffenen Länder bedarf, sondern es am Auf- und Ausbau von Strukturen laufen Sendungen mit aktuellen Informationen und eigens mangelt. Medizinisches Personal, technisches Gerät und komponierte Lieder besingen Präventionsmöglichkeiten. klare Zuständigkeiten auf internationaler Seite sind wichtige Vereine und Bürgerinitiativen arbeiten aktiv und eigen- Bausteine für eine angemessene globale Organisationsstruk- ständig daran, die Krankheit einzudämmen. tur in den kommenden Monaten, wenn nicht Jahren. ! Das ist ein Teil der Geschichte um die akute Ebola-Krise, über die wir in unseren Medien kaum etwas erfahren. 75% der registrierten Hier dominieren andere Bilder: Wo Ebola bereits gras Fälle sind Frauen siert, sind Helferinnen und Helfer in Sicherheitsanzügen unterwegs, in Isolierstationen leiden Menschen und in provisorisch eingerichteten, hochmodernen Labors tes- Doch kurzfristige Hilfsleistungen wie Nahrungsmittel und tet medizinisches Personal Blutproben. Über die Fernseh- Labors sind nur der Anfang. Für die langfristige Bekämpfung bildschirme flimmern engagierte Freiwillige, die mehr in- von Gefahren wie Ebola und den daraus folgenden Proble- ternationalen Einsatz fordern. Das ist richtig und wichtig. men wie die medizinische Versorgung anderer Kranker, der Zusammenbruch von lokalen Märkten und der eingeschränk- Das falsche Bild von passiven afrikanischen Opfern ten Lebensmittelversorgung, bedarf es mehr. Reformen müs- Das Bild aktiver internationaler Hilfe auf der einen und pas- sen an staatlichen Strukturen und in der Gesellschaft ansetzen. siver, afrikanischer Opfer auf der anderen Seite ist hinge- gen falsch und unvollständig. Aber es sind gerade diese Bürgerinitiativen schaffen neues Vertrauen Vorstellungen, die Vorschläge und Ideen für zukünftiges Schauen wir noch einmal genauer hin: Mangelnde politische Krisenmanagement beeinflussen. Freilich wird es wichtig Freiheit und Misstrauen gegenüber dem Staat erklären auch, 08 | Stifter Post 3/2014
ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT Durch die steigenden Preise verkaufen die Marktfrauen nur noch wenig Ware. Wer passieren möchte, muss sich an Checkpoints untersuchen lassen. warum die Eindämmung der Krankheit anfangs schleppend Um auf eine Krise gut vorbereitet zu sein und sich auf soziale verlief. In Liberia und Sierra Leone hat der Bürgerkrieg bis Mobilisierung verlassen zu können, müssen staatliche Dienst 2003 nicht nur Häuser, staatliche Einrichtungen und Straßen leistungen wie Gesundheitsfürsorge oder Bildung ausgebaut zerstört, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. In Guinea werden. Wenn der Staat mit einer flächendeckenden Versor- herrschten bis vor kurzem Diktatoren. Sie haben nicht nur ge- gung sichtbar wird, schenken Bürgerinnen und Bürger eher das sellschaftliches Engagement im Keim erstickt, sondern auch Vertrauen, das für effektives Handeln in Krisensituationen nötig das Vertrauen der Bevölkerung zugrunde gerichtet. So blieb ist. Doch der Staat kann es nicht alleine regeln - nirgendwo. So- auch das Vertrauen in die nationale und internationale Hilfe zialer Zusammenhalt und die Bereitschaft füreinander einzuste- teilweise aus. Umso bemerkenswerter sind die vielen Bürger- hen, sind genauso wichtig. Das funktioniert langfristig am initiativen, die in der akuten Krisensituation auftauchen. besten, wenn Menschen frei leben und sich entfalten können. PLAN VOR ORT AKTIV Seit dem 8. August 2014 bezeichnet die WHO die Ebo durch, verteilt Informationsmaterialien, beteiligt sich an la-Epidemie als internationalen Gesundheitsnotfall. Das Gesundheitskampagnen und klärt im Radio auf. Außer- Leben in den betroffenen Ländern ist eingeschränkt: dem errichtet Plan Waschstationen und sanitäre Anlagen, Grenzübergänge sind geschlossen, der Flugverkehr ist stellt Benzin für Transporte bereit und unterstützt die Ge- fast eingestellt, an vielen Schulen findet kein Unterricht sundheitsbehörden. Die Kinder erhalten psychosoziale mehr statt, Gesundheitszentren werden gemieden. Betreuung, werden in temporären Kinderheimen oder Pflegefamilien untergebracht und erhalten Nahrungsmittel Besonders Kinder sind in Krisensituationen Opfer von und Gegenstände des täglichen Bedarfs. sexuellem Missbrauch und Ausbeutung, leiden unter Hun- ger oder Krankheiten. Viele haben ihre Eltern verloren und sind auf sich allein gestellt. Plan-Lexikon Plan verfolgt in den betroffnen Ländern drei primäre Ziele: Die Arbeit nicht nur für, sondern vor allem mit Kindern, die weitere Übertragung verhindern, die Sterblichkeit sen- steht im Zentrum aller Plan-Aktivitäten in alltäglichen ken und Kinder schützen. wie auch Krisensituationen. Die kindorientierte Gemeindeentwicklung ist nur durch die aktive Teil- Eine langfristige Verhaltensänderung ist zentral für die habe aller Beteiligten möglich und wirkt so nachhaltig. Bekämpfung von Ebola. Plan führt Hygieneschulungen Stifter Post 3/2014 | 09
ENGAGEMENT MIT GESICHT Gerne unterstützen wir Sie bei Ihren geplanten Aktivitäten und Veranstaltungen. Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen - info@plan-stiftungszentrum.de, 040 / 611 40 170. Marie-Luise Marjan liest für den guten Zweck Im Oktober las Marie-Luise Marjan in verschiedenen Rosenhof-Residenzen Passagen aus ihrem Buch „Kind- heitsträume“ vor. Träume haben wohl viele Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt. Damit diese Wirklichkeit werden, engagiert sich Marie-Luise Marjan schon seit Stifterehepaar Marion und Frank Oswald (links) auf den Stiftungswochen. vielen Jahren für Plan, als Patin und Stifterin. Und so kommen die Erlöse der Lesungen den Mädchen aus dem Stiftungswochen in Cuxhaven Stipendienprojekt in Thailand zugute. mit der Moin! Stiftung Mit dem Tag der Stiftungen am 1. Oktober starteten auch in Cuxhaven die Stiftungswochen. Drei Wochen „Una Fiesta“ mit der Stiftung Johana lang hatten Stiftungen die Möglichkeit sich zu präsen- Am 11. Oktober luden die Stifterinnen Karina Klein und tieren und die eigene Arbeit vorzustellen. Marion und Milena Grieger nach Esslingen. Es gab doppelt Grund zum Frank Oswald nutzten die Chance, um ihre Moin! Stif- Feiern: Nicht nur, dass der 10. Oktober der Welt-Mädchen- tung im Norden bekannter zu machen. Mit einem bunt tag ist, auch wollten die Stifterinnen mit dem Benefizfest gestalteten Info-Stand und einer eigens produzierten ihr erstes Stiftungsjahr angemessen begehen. Eingeladen Stiftungskarte stellten sie ihre Stiftung und ihr Projekt waren Freunde und Bekannte, Wegbegleiter und Unterstüt- zur Lehrerausbildung in Burkina Faso vor. „Es war eine zer. Die Spenden des Fests und die Erlöse der Tombola kom- tolle Gelegenheit, mit so vielen interessierten Menschen men dem Stiftungsprojekt in Bolivien zugute. Dort entsteht in Kontakt zu kommen. Wir hoffen, dass sich daraus mit Unterstützung der Stiftung Johana ein Frauenhaus, das viele neue Ideen und Anknüpfungspunkte ergeben“, er- Mädchen und Frauen Schutz bietet, die Opfer von sexueller zählt Stifterin Marion Oswald. Gewalt und Missbrauch geworden sind. Erntedank mit Stifterin Ingeborg Lohse und Ministerin Schwesig Im November feierte das Schweriner Schlosspark-Center Erntedank und lud zwei engagierte Plan-Frauen ein: Stifte rin Ingeborg Lohse verkaufte ihre begehrten Marmeladen- Kreationen, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig kochte gemeinsam mit Kindern für den guten Zweck. Beide Frauen sind engagierte Plan-Patinnen und konnten sich erst im Oktober beim Ulrich Wickert Preis in Berlin persönlich kennenlernen und austauschen. In Pink ein Zeichen für Mädchen und Frauen setzen. 10 | Stifter Post 3/2014
ENGAGEMENT MIT GESICHT UNSERE TATEN BLEIBEN Stifterin Dorothea Kohlhaas im Gespräch Was war Ihre Motivation, eine Stiftung zu gründen? Welchen Fokus hat Ihre Stiftungsarbeit? "Das Einzige, was von uns bleibt, sind die Früchte unserer Ich bin Diplom-Pädagogin, Gesprächs- und Reittherapeutin Gedanken, unserer Worte und unserer Taten." Dieser für gehandicapte Kinder. Daher liegt mir die Bildung von buddhistische Spruch spiegelt die Beweggründe meines Kindern und Jugendlichen, besonders von Mädchen und Engagements wider. Frauen, am Herzen, damit sie ein gleichberechtigtes und eigenständiges Leben führen können. Ich hoffe dadurch Aufgrund meiner ungewöhnlichen familiären Lebenssitua- mehr glückliche Stunden in ihr Leben zu bringen. tion und meines Lebenswegs musste ich oft darum kämp- fen, dazu zu gehören. Früh entwickelte ich Interesse für Welche zukünftigen Aktivitäten andere Menschen und deren Lebensweise, besonders für planen Sie mit Ihrer Stiftung? die Ärmeren und Benachteiligten. Die vielen ungerechten Nach der Projektreise nach Malawi werde ich zukünftig Lebenssituationen ließen in mir den Entschluss wachsen, die das dortige Stipendienprojekt für Mädchen unterstützen Welt zu verbessern. Ich begann Freunden, Bekannten und (Anm. Red.: s.S.6). Auch in Ecuador, wo ich seit Beginn fremden Menschen zu helfen. Zuerst mit Rat und Tat, später des Jahres ein Patenkind habe, werde ich ein Bildungs auch mit finanzieller Unterstützung. Ich habe von diesen projekt fördern. Außerdem möchte ich in Deutschland Menschen viel zurückbekommen. Seit 20 Jahren unterstütze Kindern aus sozialschwachen Familien Bildung bzw. eine ich nun einen Jungen aus schwierigen sozialen Verhältnissen Ausbildung ermöglichen. in Deutschland und spende für verschiedene Organisatio nen. 2008 übernahm ich meine erste Plan-Patenschaft. Hat sich Ihr Blick auf die Projektarbeit durch die Reise verändert? Der nächste Schritt lag auf der Hand: die Stiftungsgrün Auf der Reise ist mir bewusst geworden, dass es ohne dung. Vor allem wollte ich einen persönlichen Bezug zu gezielte und strukturierte Projektarbeit kaum langfristige den Menschen haben, in welchen Lebensbedingungen und Entwicklungen geben kann. Erst durch das Engagement Situationen sie leben. Im September 2014 wurde die Doro- der Plan-Teams vor Ort und in Deutschland, aber auch thea und Walter Kohlhaas Stiftung, in Erinnerung auch an durch das Engagement jedes einzelnen Projektteilnehmen- meinen verstorbenen Ehemann, gegründet. den, ob Mann, Frau oder Kind, kann viel erreicht werden. Stifter Post 3/2014 | 11
KTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLES + AKTUELLE EXTERN EX TERN 20. - 21. Januar, Hamburg – Buchtipps: Forum Engagementförderung Beeindruckend engagierte Menschen Die Körber Stiftung lädt gemeinsam mit dem Bundesver- Gemeinsam mit Christina Lamb erzählt Malala Yousafzai, band Deutscher Stiftung zum Forum Engagementförderung Trägerin des Friedensnobelpreises, ihre eigene Geschichte nach Hamburg. Stiftungsvertretern wird eine Plattform in dem Buch „Ich bin Malala“. Eindrucksvoll berichtet die geboten, sich auszutauschen, zu vernetzen. Mehr Infor- junge Frau von ihrem Kampf für die Rechte von Kindern. mationen unter: www.stiftungen.org/de/veranstaltungen/ arbeitskreise-und-foren/forum-engagementfoerderung.html Birger Thureson schildert in dem Buch „Die Hoffnung kehrt zurück“ die Arbeit des engagierten Frauenarztes Denis Mukwege, er wurde in diesem Jahr mit dem Sacharow- 12. Februar, Hamburg – Thema Klima Preis des Europaparlaments geehrt. Unermüdlich setzt er politik im Haus der Philanthropie sich für die unzähligen Opfer von Vergewaltigungen und In Kooperation mit dem oekom verlag lädt Plan zu einer be- Missbrauch ein, möchte der Öffentlichkeit die Augen öff- sonderen Podiumsdiskussion. Die aktuelle Klimapolitik mit nen und stößt vielfach auf Widerstand. Blick auf die Klimakonferenz in Paris wird im Fokus stehen. Informationen zu der Veranstaltung finden Sie rechtzeitig Als Taschenbuch erhältlich ist nun auch das Schicksal von Ur- vorab unter: www.haus-der-philanthropie.de mila Chaudhary, ehemaliger Kamalari aus Nepal. In "Sklaven- kind" berichtet sie über die zwölf Jahre, in denen sie in einer Form von Leibeigenschaft lebte. Nun setzt sich die engagierte 23. Februar - 2. März 2015 – Frau für die Rechte der Mädchen in Nepal ein. Projektreise nach Guatemala Offiziell als „middle income“-Land betitelt, ist Guate- mala geprägt von starken sozialen Gegensätzen. Über 50 Bis 23. April 2015, Wilhelmshaven – Prozent der Bevölkerung leben in Armut, 13 Prozent so Ausstellung zu Kinderspielzeug gar in extremer Armut. Die Stärkung von wirtschaftlichen Neues Spielzeug zu kaufen, einfach in einen Laden ge- Kompetenzen und Selbstständigkeit von jungen Erwach- hen und sich etwas aussuchen – das ist für viele Kinder senen stehen daher im Fokus. So werden Mikrokredite undenk bar. Kreativ basteln sie stattdessen ihr eigenes vergeben und Spargruppen gegründet. Weitere Stationen Spielzeug aus Naturstoffen und Materialresten. Die Aus- der Reise werden ein Medienprojekt und ein Inklusions stellung zeigt 250 Werke aus 30 Ländern – ab Dezem- projekt sein. Mehr Informationen finden Sie zeitnah unter: ber im Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven www.plan-stiftungszentrum.de/aktuelles/termine (www.wattenmeer-besucherzentrum.de). IMPRESSUM KONTAKT Herausgeber: Stiftung Hilfe mit Plan, Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kathrin Hartkopf und das Bramfelder Straße 70, 22305 Hamburg Team des Plan Stiftungszentrums freuen sich auf Ihren Anruf! Erscheinungsweise: vierteljährlich Verantwortlich: Dr. Werner Bauch, Kathrin Hartkopf Tel.: 040 / 611 40 - 170 Redaktionelle Mitarbeit: Bastian Borregaard, Dr. Julia Fax: 040 / 611 40 - 258 Leininger, Vanessa Lerch, Kerstin Schaadt, Thorsten Schröder info@plan-stiftungszentrum.de Schlussredaktion: Vanessa Lerch www.plan-stiftungszentrum.de Fotos: Alf Berg (Titel, S. 4, 6), Jim Holmes (S. 2), Friedrun Rein Spendenkonto Stiftung Hilfe mit Plan: hold (S. 3, 12), Michael Fahrig (S. 7), Neil Brandvold (S. 8, 9) Bank für Sozialwirtschaft Gestaltung: Jantje Selle | Druck: THINKPRINT GmbH IBAN: DE60 7002 0500 0008 8757 07 Plan setzt sich für eine geschlechtergerechte Kommunikation ein und möchte auch sprachlich nicht diskriminieren. Melden Sie sich gerne, falls Ihnen hierzu etwas auffällt.
Sie können auch lesen