Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie - Side Effects of Drugs in Orthodontics - UKM
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Übersichtsartikel 43 Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie Side Effects of Drugs in Orthodontics Autoren E. Bekto, F. Weiland, A. P. Muchitsch, M. Pichelmayer Institut Klinische Abteilung für Kieferorthopädie, Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Medizinische Universität Graz, Österreich Schlüsselwörter Zusammenfassung Abstract l " Nebenwirkungen ! ! von Medikamenten Untersuchungen und Studien der letzten Jahre A number of studies have shown that drugs and haben gezeigt, dass medikamentöse Nebenwir- systemic factors may have effects on the alveolar Key words l " side effects of drugs kungen in der Kieferorthopädie eine immer grö- bone, the desmodont and the tooth itself. These ßere Rolle spielen. Das Ziel dieser Arbeit war es, substances can decrease the rate of bone resorp- anhand wissenschaftlicher Studien und Untersu- tion, which is considered to be the most impor- chungen eine kurze Zusammenfassung zu erstel- tant factor to enable orthodontic tooth move- len über pharmakologische Substanzen und ment. Growth hormone, IGF-I, IGF-II, vitamin-D3, Medikamente, aber auch körpereigene Stoffe, die calcitonin, oestrogens, androgens, insulin, glu- auf die kieferorthopädische Zahnbewegung Ein- cagon, bisphosphonats and NSAID (nonsteroidal fluss haben können. Sie verursachen Veränderun- anti-inflammatory drugs) seem to decrease the gen, die sich auf Alveolarknochen, Desmodont rate of bone resorption and consequently inhibit und den Zahn selbst auswirken. Es werden Stoffe orthodontic tooth movement. On the other hand, und Substanzen erläutert, wie z. B. Wachstums- there are other drugs and factors, such as corti- hormone, Somatomedine, Vitamin D3, Kalzitonin, costeroids, thyroid hormones, prostaglandins, Östrogene, Androgene, Insulin, Glukagon, Bis- leukotrienes or parathormone, which appear to phosphonate und NSAR (nichtsteroidale Anti- stimulate bone resorption, increase the velocity rheumatika), die durch pathologische Prozesse of tooth movement and shorten orthodontic im Körper und als synthetische, zugeführte Mit- treatment time. For a better overview, tables tel die kieferorthopädische Zahnbewegung ver- with nonproprietary names, together with the langsamen, behindern oder stoppen können. Im most common registered names of mentioned Gegensatz dazu gibt es aber auch Substanzen, substances are presented. Special attention welche die kieferorthopädische Zahnbewegung should be paid to the exact anamnesis in order to Bibliografie zu fördern scheinen und ihre Geschwindigkeit zu avoid the side effects and to provide individual DOI 10.1055/s-0028-1098832 erhöhen vermögen. Dazu zählen Kortikosteroide, optimum treatment to the orthodontic Inf Orthod Kieferorthop 2009; Schilddrüsenhormone, das Eicosanoid-System, patients. 41: 43–50 © Georg Thieme Verlag KG vor allem Prostaglandine und Leukotriene oder Stuttgart · New York · das Parathormon. Zur besseren Übersicht und ISSN 0022-0336 einfacheren Handhabung wurden sowohl die Freinamen als auch die Handelsnamen gängigster Korrespondenzadresse Medikamente und Substanzen tabellarisch auf- Dr. E. Bekto Klinische Abteilung für gelistet. Die Tatsache, dass Medikamente und Kieferorthopädie sowohl künstliche als auch natürliche Substanzen Universitätsklinik für Zahn-, so weitreichende Nebenwirkungen haben kön- Mund- und Kieferheilkunde nen, soll als Auftrag einer genauen allgemein- Medizinische Universität Graz medizinischen Anamnese verstanden werden. Auenbruggerplatz 12 Exakte Medikamentenauflistungen müssen ein A-8036 Graz wichtiger Bestandteil der Patientengeschichte Tel.: +43 / 3 16 / 3 85 24 24 oder -29 30 werden, um die kieferorthopädische Therapie Fax: +43 / 3 16 / 3 85 68 59 dem Patienten individuell anpassen zu können. elma.bekto@meduni-graz.at Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
44 Übersichtsartikel Immer größere medizinische Fortschritte ermöglichen Men- drom, chronischer Niereninsuffizienz bzw. Kleinwuchs infolge schen, nicht zuletzt durch moderne und effiziente pharmakologi- einer intrauterinen Wachstumsverzögerung (l " Tab. 1). An miss- sche Wirkstoffe und Medikamente, eine höhere Lebenserwar- bräuchliche Anwendung ist zu denken bei Bodybuilding, da STH tung und bessere Lebensqualität. Die synthetische Zusammen- auf Muskelaufbau und Fettabbau stark stimulierend wirkt. setzung und der nicht selten sehr komplexe Aufbau dieser Stoffe bewirken oft unterschiedlichste Nebenwirkungen. Aufgrund der Somatomedine Multimorbidität, die einerseits durch ein immer höheres Lebens- IGF-I (insulinlike growth factor, syn. Somatomedin C) ist ein alter und andererseits durch die Folgen der westlichen Zivilisa- Wachstumsfaktor, der durch STH-Stimulierung hauptsächlich tionsgesellschaft, deutlich vermehrt auftritt, müssen viele Men- von der Leber sezerniert wird. schen auch mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Diese IGF-II (Somatomedin A) ist ebenso ein Wachstumsfaktor mit dem Tatsache sorgt zusätzlich für gegenseitiges Beeinflussen dieser gleichen Syntheseweg, wie IGF-I. Arzneimittel. Es sind aber nicht nur künstliche Wirkstoffe, die Beide agieren als Mediatoren von STH nur mit zeitlich versetzter das Auftreten der oben genannten Phänomene verursachen. Kör- Wachstumsförderung. Sie wirken auf die kieferorthopädische pereigene Substanzen, die durch unterschiedliche metabolische, Zahnbewegung wie STH hemmend [2]. endokrine, immunologische u. a. Erkrankungen aus dem Gleich- gewicht geraten, haben in einigen Fällen ähnliche Folgen. Viele Vitamin D3 und 1,25-Dihydroxycholecalciferol wissenschaftliche Studien der letzten Jahre belegen, dass medi- Vitamin D3 (syn. Cholecalciferol, Kalciol) leitet sich vom Choleste- kamentöse Nebenwirkungen auch im Fach der Kieferorthopädie rin ab und ist ein fettlösliches Vitamin, das in der Haut mit Hilfe ein Thema sind. Pharmakologische, aber auch systemische, also von UV-3-Licht gebildet wird und in seinen Vorstufen hormon- körpereigene Substanzen, beeinflussen die kieferorthopädische ähnliche Eigenschaften aufweist. Seine eigentliche Wirkform, Zahnbewegung [1]. 1,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) entsteht erst in der Sie haben Auswirkungen auf Alveolarknochen, Wurzelzement Niere, stimuliert durch Parathormon bzw. durch einen Abfall der und Desmodont, bzw. den Zahn selbst [2]. Kalzium- und der Phosphatkonzentration im Blut [3]. Eine zu- Im Folgenden sollen sowohl die Substanzen, die einen hemmen- sätzliche Verabreichung erfolgt, außer bei Mangelzuständen, den Einfluss auf die kieferorthopädische Zahnbewegung haben, auch bei Osteoporose, renaler Osteopathie, als Schutz vor einigen als auch jene, die sie in irgendeinem Zusammenhang fördern Krebsarten, als Vorbeugung von Autoimmunerkrankungen oder können, näher erläutert werden. Schuppenflechten (l " Tab. 2). Durch seine knochenstärkende Wirkung dürfte es in entsprechender Dosierung die kieferortho- pädische Zahnbewegung hemmen. Substanzen, die die Zahnbewegung hemmen können Allerdings gibt es auch Befunde, die dafür sprechen, dass Calci- ! triol an der Proliferation und Differenzierung von Osteklasten Wachstumshormone mitbeteiligt ist [3]. Dies würde dafür sprechen, dass es die Kno- Das Wachstumshormon (STH, syn. Somatotropin, somatotropes chenresorption fördert [4]. Hormon), kann bei Überfunktion der somatotropen Zellen des Hypophysenvorderlappens zu einer gesteigerten bzw. bei Unter- Kalzitonin funktion zu einer erniedrigten Kollagensynthese führen. STH Kalzitonin ist ein Polypeptid, welches in den C-Zellen der Schild- wirkt generell stimulierend auf die Ausbildung von Osteoblasten drüse gebildet wird. Die Ausschüttung erfolgt beim Anstieg der sowie auf deren Differenzierung zu Osteozyten. Daraus resultiert Kalziumionen über die obere Grenze der Normwerte. Kalzitonin eine hemmende Wirkung auf die kieferorthopädische Zahn- hemmt die Osteoklastentätigkeit und damit die Abgabe von Kal- bewegung [2]. Beim Kind verursacht der STH-Mangel auch einen zium aus dem Knochen in das Blut [3]. Durch die osteoklasten- verzögerten Zahndurchbruch. hemmende Wirkung unterdrückt es die Knochenresorption und Zu beachten ist eine medizinisch indizierte Zufuhr bei Patienten verlangsamt bzw. behindert dadurch die kieferorthopädische mit Minderwuchs, Ullrich-Turner-Syndrom, Prader-Willi-Syn- Zahnbewegung. Vorsicht ist geboten bei: Morbus Paget, Hyper- Tab. 1 Wachstumshormon – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung Somatotropin Genotropin ® Minderwuchs, Ullrich-Turner- Norditropin ® Syndrom, Prader-Willi-Syndrom, hemmt die Knochenresorption Saizen ® chronische Niereninsuffizienz, hemmt die Zahnbewegung Omnitrope ® Kleinwuchs infolge intrauteriner (Biosimilar) Wachstumsverzögerung Tab. 2 Vitamin D3 und Derivate – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Cholecalciferol Vigantol (Tab., Öl, Amp.) Mangelzustände (Vitamin D 3) Dedrogyl ® (Tropfen) Osteoporose und Derivate Rocaltrol ® (Kaps.) Schutz vor einigen Krebsarten hemmt bei entsprechender Dosierung Doss® (Kaps.) Vorbeugung von Autoimmun- die Zahnbewegung Bondiol ® erkrankungen Schuppenflechte Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
Übersichtsartikel 45 kalzämie, Knochenschmerzen bei Metastasen, Morbus Sudeck im Klimakterium. Osteoporose nimmt eine besondere Stellung und Osteoporose [3]. Kalzitonin wird entweder injiziert oder mit- ein, vor allem durch neue Medikamente (SERM = selektive " Tab. 3). tels Nasenspray inhaliert (l Estrogenrezeptormodulatoren), wie z. B. Raloxifen. Die Verbin- dung zu den Östrogenen sind die Rezeptoren, da die Wirkung Östrogene von Raloxifen auch über Östrogenrezeptoren vermittelt wird Die weiblichen Sexualhormone haben Einfluss auf Knochen und " Tab. 4) [3]. (l Desmodont [2]. Im Desmodont erhöhen sie die Kollagensynthese, während die Knochenresorption durch ihre Mitwirkung ge- Androgene hemmt wird. Östrogene unterdrücken die Produktion von eini- Androgene hemmen, ähnlich wie Östrogene, die Knochenresorp- gen Zytokinen, hauptsächlich Interleukin-1 (IL-1), Tumornekro- tion, da sie die Wirkung der Osteoklasten unterdrücken. Sie üben sefaktor (TNF-α) und Interleukin-6 (IL-6) [1]. Diese Substanzen einen stimulierenden Einfluss auf die Osteblasten aus. Außerdem stimulieren Osteoblasten und deren Differenzierung, was in Fol- erhöhen Androgene die Knochendichte beim Mann, sodass bei ge zur Hemmung der Knochenresorption führt und dadurch die Mangelerscheinungen mittelfristig schwere Osteoporose zu er- kieferorthopädische Zahnbewegung stoppt oder verlangsamt. warten ist [6]. Zudem kontrollieren Androgene auch das Wachs- Einige Autoren behaupten, dass Östrogene direkt die Knochenbil- tum und die Entwicklung der Muskulatur [1]. dung beeinflussen, indem sie die Osteoblasten stimulieren [5]. Zu Diese Tatsachen resultieren in einer Verlangsamung oder Ab- beachten ist dies bei oralen Kontrazeptiva, bei der Regulierung stoppung der kieferorthopädischen Zahnbewegung. Therapeu- der Menorrhoe, der Therapie bei Amenorrhoe, bei Beschwerden Tab. 3 Calcitonin – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Kalzitonin Karil (Amp., Nasenspray) Morbus Paget Hyperkalzämie Knochenschmerzen bei malignen unterdrückt die Knochenresorption Erkrankungen hemmt die Zahnbewegung Morbus Sudeck Osteoporose Tab. 4 Östrogene – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Estradiol Estrifam (Tab.) Regulierung der Menorrhoe Estraderm ® (Pflaster) Therapie bei Amenorrhoe Estracomb TTS ® Wechselbeschwerden Estring ® (Vaginalring) Progynova ® (Drag.) SERM Evista ® Osteoporose stimuliert die Knochenbildung (Raloxifen, Tamoxifen, Novaldex ® unterdrückt die Knochenresorption Toremifen, Clomiphen) Fareston ® hemmt die Zahnbewegung Conceplan ® orale Kontrazeptiva Eve ® Femigoa ®, Valette ® Leios ® Miranova ® Cilest ® Lyn ® Gravistat ® … Tab. 5 Androgene – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung Testosteron Androtop® (Gel) Substitution bei Mangel Testosteronenantat Testogel ® Testosteron- Andriol ® (Kaps.) undecanoat Nandrolondecanoat Deca-Durabolin ® Anorexia nervosa stimuliert die Knochenbildung (Anabolika) iatrogener Hyperkortizismus erhöht die Knochendichte kachektische Zustände bei chronischen unterdrückt die Knochenresorption Infektionskrankheiten und Tumoren hemmt die Zahnbewegung Osteoporose schlecht heilende Knochenbrüche Röntgenkater Missbrauch beim Bodybuilding Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
46 Übersichtsartikel tisch werden Androgene zur Substitution bei Mangel des männ- wertszeit für die Elimination aus dem Knochen liegt im Bereich " Tab. 5). lichen Geschlechtshormons eingesetzt (l von Monaten bzw. Jahren [3, 9]. BONJ (bisphosphonate-associated osteonecrosis of the jaw), d. h. Insulin bisphosphonatassoziierte Knochennekrose im Kieferbereich, die Das Insulin wird von den Langerhansinseln des Pankreas gebildet einer Osteoradionekrose sehr ähnelt und schwer bzw. gar nicht und beeinflusst nicht nur Glukoseaufnahme und Glukoseverwer- therapierbar ist, stellt nur bei hohen intravenös applizierten tung durch die Zellen, sondern es wirkt auch hinsichtlich des Dosen ein Risiko dar [7, 8]. Eiweißstoffwechsels anabol. Diese Wirkung hat Insulin auch auf Anwendungsgebiete sind: Osteoporose in der Menopause, Mor- die Fibroblasten. Es fördert die Bildung kollagener Strukturen bus Paget, tumorbedingte Hyperkalziämie, Osteolyse durch Kno- und der Glykosaminoglykane, welche ihrerseits im Knochen chenmetastasen oder hämatologische Neoplasien und Prophy- eine Kittfunktion übernehmen und dadurch stabilisierend wir- " Tab. 8). Bisphophosponate laxe von Weichteilkalzifizierungen (l ken [2]. Dies induziert eine Verlangsamung kieferorthopädischer hemmen die kieferorthopädische Zahnbewegung [9]. Zahnbewegung. Insulin wird bei Diabetes mellitus verabreicht " Tab. 6). (l NSAR (Nichtsteroidale Antirheumatika) Die NSAR bzw. NSAID (nonsteroidal antiinflammatory drugs), Glukagon wie sie im angloamerikanischen Sprachgebrauch genannt wer- Glukagon wird ebenfalls im Pankreas, von den A-Zellen, gebildet den, sind entzündungshemmende Schmerzmittel nichtopioiden und es fördert direkt oder durch seine Vorstufen und Derivate die Ursprungs, welche symptomatisch auch in der Rheumatherapie Sekretion von Insulin, Kalzitonin und STH. Das kann indirekt zu angewendet werden. Ihre pharmakologische Wirkung basiert einer relativen Verlangsamung der kieferorthopädischen Zahn- auf der Hemmung der Cyclooxigenaseaktivität. Zu unterscheiden bewegung führen. Die seltene Anwendung findet beispielsweise sind die nichtselektiven NSAR von den selektiven COX-2-Hem- beim hypoglykämischen Schock statt (l " Tab. 7). mern, die weniger Nebenwirkungen im Verdauungstrakt hervor- " Tab. 9) [3]. rufen (l Bisphosphonate Studien haben gezeigt, dass Natriumsalizylate die Knochen- Bisphosphonate können auf den Knochenstoffwechsel zwei Wir- resorption hemmen [1]. Auch klinische Erfahrungen belegen, kungen haben: dass die Zahnbewegung bei Patienten unter lang andauernder " Hemmung der Knochenmineralisation und Therapie mit Azetylsalizylsäure stark verlangsamt ist. Beim " Hemmung des Knochenabbaus. Absetzen des Medikaments kommt es jedoch schlagartig zu einer Beide Wirkungen hängen damit zusammen, dass Bisphospho- Beschleunigung der Zahnbewegung [1, 10]. nate analog zu Pyrophosphat aufgebaut sind und sich wie dieses Nicht nur der Knochen, sondern auch das Desmodont wird durch auf die Oberfläche der Mineralsubstanz des Knochens auflagern. NSAR beeinflusst [11, 12]. Die Hemmung der Mineralisation scheint ein physiko-chemi- Andere Autoren wiederum haben in experimentellen Studien an scher Effekt zu sein, die des Knochenabbaus verläuft dagegen zel- Ratten gezeigt, dass nicht alle NSAR, vor allem nicht alle selek- lulär und trifft direkt die Osteoklasten. Nach oraler Gabe beträgt tiven COX-2-Hemmer, die unerwünschte Verlangsamung der die Verweildauer der Bisphosphonate im Blut nur wenige Stun- Zahnbewegung zur Folge haben müssen [12 – 14]. den. Ihre Bindung im Knochen ist jedoch sehr stark. Die Halb- Tab. 6 Insulin – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung orale Antidiabetika Orabet ® Diabetes mellitus Euglucon ® Starlix® NovoNorm ® Glucophage ® Actos ® Avandia ® stabilisiert den Knochen inhalierbares Insulin Exubera ® Diabetes mellitus verlangsamt die Zahnbewegung kurz, intermediär oder Humolog ® Diabetes mellitus lang wirksames Insulin NovoRapid ® Apidra ® Levemir ® Insulin Lente ® Ultratard ® Lantus ® Tab. 7 Glukagon – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung Glukagon GlucaGen ® selten, z. B. beim relative Verlangsamung der hypoglykämischen Schock Zahnbewegung bei entsprechender Dosierung Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
Übersichtsartikel 47 Tab. 8 Bisphosphonate – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Etidronsäure Diphos (Tab.) Osteoporose in der Menopause Fosamax ® (Tab.) Alendronsäure Actonel ® (Tab.) Bondronat ® Riesedronsäure Ibandonsäure Etidronsäure Diphos ® (Tab.) Morbus Paget Tiludronsäure Skelid ® (Tab.) Riesedronsäure Actonel ® (Tab.) Pamidronsäure Aredia ® Zoledronsüre Aclasta ® Zometa ® (Inf.) hemmt die Knochenmineralisation Coldronsäure Bonefos ® tumorbedingte Hyperkalziämie hemmt die Knochenresorption Ostac ® (Inf.) hemmt die Zahnbewegung Tiludronsäure Skelid ® (Tab.) Pamidronsäure Aredia ® Zoledronsüre Aclasta ® Zometa® (Inf.) Coldronsäure Bonefos ® Osteolyse durch Knochenmetastasen Ostac ® (Inf.) oder hämatologische Neoplasien Pamidronsäure Aredia ® Ibandonsäure Bondronat ® Etidronsäure Diphos ® (Tab.) Prophylaxe von Weichteilkalzifizierungen Alendronsäure Fosamax ® (Tab.) Begleittherapie bei lang andauernder, Pamidronsäure Aredia ® hoch dosierter Kortisontherapie Zoledronsüre Aclasta ® Zometa ® (Inf.) Tab. 9 NSAR – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung nicht selektive NSAR: Erkrankungen des rheumatischen ASS Aspirin ® und degenerativen Formenkreises ASS-Lysin Aspisol ® Schmerztherapie Ibuprofen Aktren ® Dolgit ® Naproxen Dolormin ® Diclofenac Proxen ® Indometacin Voltaren ® hemmt die Knochenresorption Amuno ® hemmt die Zahnbewegung Mobilat ® Elmetacin selektive COX-2-Hemmer chronisch-entzündliche Erkrankungen (Coxibe): Schmerztherapie Celecoxib Celebrex ® Etoricoxib Araxia ® Parecoxib Dynastat ® (Inj.) Substanzen, welche die Zahnbewegung fördern können Eine verstärkte glukokortikoide Stoffwechselwirkung hat eine ! verminderte Synthese der Knochengrundsubstanz sowie die ver- Kortikosteroide mehrte Kalzium-Mobilisation aus dem Knochen zur Kompensa- Mit dem Begriff Kortikosteroide (Kortikoide) wird eine Stoff- tion renaler Kalziumverluste und enteraler Minderresorption gruppe bezeichnet, welche sowohl die ca. 50 in der Nebennieren- von Kalzium zur Folge [3]. Außerdem hemmen Kortikosteroide rinde (NNR) gebildeten Steroidhormone als auch chemisch direkt die Osteoblastenfunktion und somit auch die gesamte ähnliche, synthetisch hergestellte Substanzen beschreibt. Der Knochenmasse [1]. Hohe Dosen können auch Wurzelresorptio- gemeinsame Ausgangstoff ist das Cholesterin. Die in der NNR nen verursachen [17]. gebildeten Hormone können weiterhin in drei Gruppen unterteilt Hauptsächliche Indikationen für die Gabe von Kortikosteroiden werden: Androgene, Mineralkortikoide und Glukokortikoide. sind arthritische Erkrankungen, Allergien, Asthma bronchiale, Neben zahlreichen anderen Funktionen und Wirkungen im Nierenerkrankungen, Bluterkrankungen, aber auch diverse Neo- menschlichen Körper beeinflussen sie auch den Alveolarkno- " Tab. 10). plasien (l chen, das Desmodont und die Zahnsubstanz [1, 2, 16 – 19]. Im Allgemeinen erfolgt die kieferorthopädische Zahnbewegung Schilddrüsenhormone unter Einfluss von Kortikosteroiden schneller [2, 16]. Zu beach- In den Follikelepithelzellen der Schilddrüse werden die Schilddrü- ten ist allerdings der aufgrund der schlechten Knochenqualität senhormone gebildet: Triiodthyronin (T3) und Tetraiodthyronin instabile Therapieerfolg [2, 16, 18]. (T4, Thyroxin). T3 und T4 sind sehr potente Stoffwechselhormone, Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
48 Übersichtsartikel die während der Kindheit auch das Wachstum fördern. Sie werden reichen anderen Funktionen im Körper, vermitteln Prostaglan- hauptsächlich als Substitutionstherapie bei allen Formen von dine Entzündungsprozesse, sensibilisieren Schmerzrezeptoren verminderter oder fehlender Schilddrüsenfunktion angewendet im betroffenen Gebiet, sind beteiligt an reproduktiven Vorgängen " Tab. 11) [3]. T -Therapie erhöht anscheinend das Bone-Remo- (l wie Ovulation, Konzeption, Nidation und Wehen [3]. Prosta- 4 deling. Außerdem fördert es die resorptive Knochenaktivität und glandine stimulieren und aktivieren Osteoklasten, was in weite- vermindert die Knochendichte [1]. Diese Tatsachen lassen den rer Folge zur erhöhten Knochenresorption führt [1, 22 – 24, 27]. Schluss zu, dass die Therapie mit Schilddrüsenhormonen, die kie- In experimentellen Studien wurde gezeigt, dass die lokale Appli- ferorthopädische Zahnbewegung fördert [1, 20]. Außerdem wird, kation von Prostaglandinen die Geschwindigkeit der kieferortho- laut einigen Autoren, die kieferorthopädisch induzierte Wurzel- pädischen Zahnbewegung zum Teil um ein Vielfaches erhöhen resorption unter T4-Therapie signifikant vermindert [1, 20, 21]. kann [25, 26]. Weitere Studien und Untersuchungen werden not- wendig sein, um die Möglichkeit, Prostaglandine als Behelfe in Prostaglandine der Kieferorthopädie anzuwenden, in Erwägung zu ziehen. Prostaglandine sind eine Sammelbezeichnung für zahlreiche In der Allgemeinmedizin werden Prostaglandine auf vielen natürliche oder teilsynthetisch hergestellte hormonähnliche Gebieten angewandt: in der Augenheilkunde zur Glaukomthera- Substanzen (Gewebshormone bzw. Mediatorstoffe). Sie gehören pie, in der Angiologie als vasoaktive Substanzen, in der Gastro- zum Eicosanoid-System und sind Derivate der Prostansäure. enterologie zur Prävention von Magenschleimhautschäden, in Eine andere Vorstufe ist auch die Arachidonsäure [3]. Neben zahl- der Pränatalmedizin zur Auslösung von Wehen (l " Tab. 12). Tab. 10 Kortikosteroide – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung Kortisonazetat Decortin ® (Tab.) Substitutionstherapie Prednison Decortin H ® (Tab.) Allergien Prednisolon Duraprednisolon ® Autoimmunkrankheiten Prednisolonazetat Urbason ® (Tab.) rheumatische Erkr. Methylprednisolon Celestamine ® (Tab.) entzündl. Krankheiten im Darmbereich: Dexamethason Syntestan ® (Tab.) Colitis ulcerosa und Morbus Crohn Betamethason Ultralan ® (Tab.) Hemmung einer Transplantatabstoßung Cloprednol Delphicor ® (Tab.) Leukämien fördert die Zahnbewegung Fluocortolon Volon ® (Tab.) Behandlung von Hauterkrankungen erschwerte Retention durch Triamcinolon instabile Knochenverhältnisse Beclomethasondiproprionat Sanasthmyl ® Inhalationstherapie bei Asthma Budesonid Beclomet Easyhaler® (Pulver) bronchiale Pulmicort ® Fluticasonproprionat Atermur ® Flutide ® Ciclesonid Alvesco ® Tab. 11 Schilddrüsenhormone – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung L-Thyroxin = Levo-Thyroxin Euthyrox ® (Tab.) Substitutionstherapie bei allen Formen erhöht das Bone-Remodeling Thevier ® (Tab.) von verminderter oder fehlender Schild- erhöht die Knochenresorption Liothyronin = L-Triiodthyronin Thybon ® (Tab.) drüsenfunktion erniedrigt die Knochendichte fördert die Zahnbewegung Tab. 12 Prostaglandine – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Bimatoprost Lumigan Glaukomtherapie in der Augen- Latanoprost Ganfort® heilkunde Travoprost Xalatan ® Xalacom ® Travatan ® DuoTrav ® Alprostadil Prostavasin ® als vasoaktive Substanzen stimuliert die Osteoklasten Iloprost Ilomedin ® in der Angiologie erhöht die Knochenresorption Ventavis ® fördert die Zahnbewegung Misoprostol Cytotec ® Prävention von Magenschleimhaut- Sulprostan Arthotec ® schäden in der Gastroenterologie Nalador ® Dinoprostan Minoprostin E2 ® Auslösung von Wehen in der Pränatal- Prepidil ® medizin Propess ® Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
Übersichtsartikel 49 Tab. 13 Leukotriene – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung ® Zafirlukast Accolate Leukotrien-Antagonisten erhöht die Knochenresorption Montelukast Singulair ® in der Behandlung von fördert die Zahnbewegung Asthma bronchiale Tab. 14 Parathormon – gängigste Präparate. Freiname Handelsname Anwendungsgebiet Effekt auf Zahnbewegung Teriparatid Forsteo ® (Injektor) parathyreoprive Tetanie Osteoporose erhöht die Knochenresorption Cinacalcet Mimpara ® (Tab.) Hyperparathyreoidismus fördert die Zahnbewegung (senkt die Parathormon- Freisetzung) Leukotriene len Umstände und den speziellen Gesund- oder Krankheitsstatus Sowie Prostaglandine gehören auch Leukotriene zum Eicosanoid- eines jeden Patienten angepasst werden sollte. In einzelnen Fäl- System. Sie sind ebenfalls Derivate der Arachidonsäure und wer- len kann es notwendig sein, die medikamentöse Therapie nach den unter Vermittlung des Enzyms Lipoxygenase direkt aus ihr Rücksprache mit dem behandelnden Arzt für die Zeit der kiefer- gebildet. Der Hauptentstehungsort dieser sehr kurzlebigen Sub- orthopädischen Behandlung zu modifizieren. stanzen sind die Leukozyten und die Mastzellen [3]. Leukotriene wirken in Kombination mit anderen Substanzen gefäßerweiternd. Sie steigern die Gefäßpermeabilität, verengen die Bronchien und Literatur werden bei anaphylaktischen Reaktionen freigesetzt [3]. In expe- 1 Tyrovola JB, Spyropoulos MN. Effects of drugs and systemic factors on rimentellen Studien wurde demonstriert, dass sowohl Leukotri- orthodontic treatment. Quintessence Int 2001; 32: 365 – 371 ene als auch Prostaglandine im Prozess des Bone-Remodeling 2 Duncker M. Biochemische Aspekte von Zahnbewegungen in der Kiefer- orthopädie. Fortschr Kieferorthop 1986; 47: 114 – 121 eine Rolle spielen. Auch Leukotriene scheinen die Knochenresorp- 3 Lüllmann H, Mohr K, Hein L. Pharmakologie und Toxikologie. Stuttgart. tion zu stimulieren, was sie ebenso zu Mediatoren der kiefer- Thieme; 2006 orthopädischen Zahnbewegung macht (l " Tab. 13) [1, 28, 29]. 4 Huffer WE. Morphology and biochemistry of bone remodelling: possi- Therapeutisch werden allerdings nur Leukotrien-Antagonisten ble control by vitamin D, parathyroid hormone and other substances. eingesetzt, und zwar bei der Behandlung von Asthma bronchiale Lab Invest 1988; 59: 418 – 442 5 Eriksen EF, Colvard DS, Berg NJ et al. Evidence of estrogen receptors in [3]. Diese jedoch können die kieferorthopädische Zahnbewegung normal human osteoblast-like cells. Science 1988; 241: 84 – 86 verlangsamen [29]. 6 Siegenthaler W, Blum HE. Klinische Pathophysiologie. Stuttgart: Thieme; 2006 Parathormon 7 Graham JW. Bisphosphonates and orthodontics: clinical implications. Parathormon wird in der Glandula parathyreoidea (Nebenschild- J Clin Orthod 2006; 40: 425 – 428 8 ADA, Council on scientific affairs. Dental management of patients drüse) gebildet und dessen Freisetzung wird durch das Absinken receiving oral bisphosphonate therapy, Expert panel recommenda- der Konzentration der Kalziumionen im Blut stimuliert. Es wirkt tions. JADA 2006; 137: 1144 – 1150 rückkoppelnd, indem es das Kalzium im Blut erhöht und das 9 Schwartz JE. Ask us: Some drugs affect tooth movement. Am J Orthod Phosphat erniedrigt [3]. Dentofacial Orthop 2006; 127: 644 10 Chumbley AB, Tuncay OC. The effect of indomethacin (an aspirin-like Unter dauerhaft erhöhten Parathormonwerten im Blut werden im drug) on the rate of orthodontic tooth movement. Am J Orthod 1986; Knochen die Osteoklasten aktiviert mit der Folge einer ver- 89: 312 – 314 stärkten Knochenresorption [2, 3, 30]. Durch diesen Effekt scheint 11 Kyrkanides S, O'Banion K, Subtelny JD. Nonsteroidal anti-inflammatory die kieferorthopädische Zahnbewegung begünstigt zu werden. drugs in orthodontic tooth movement: Metalloproteinase activity Zudem regt das Parathormon in der Niere die Bildung des and collagene synthesis by endothelial cells. Am J Orthod Dentofacial Orthop 2000; 118: 203 – 209 Vitamin-D-Hormons an. Therapeutisch eingesetzt wird Parathor- 12 Ohkawa S. Effects of orthodontic forces and anti-inflammatory drugs mon bei parathyreopriver Tetanie (Ausfall der Nebenschilddrüse) on the mechanical strength of the periodontium in the rat madibular und bei Osteoporose in Form einer intermittierenden, gepulsten first molar. Am J Orthod 1982; 81: 498 – 502 Zufuhr des Teriparatids, eines Derivates des Parathormons. Dieser 13 De Carlos F, Cobo J, Perillan C et al. Orthodontic tooth movement after wiederum stimuliert die Osteoblasten, was zu einer Zunahme different coxib therapies. Eur J Orthod 2007; 29: 596 – 599 14 Sari E, Ölmez H, Gürton Ü. Comparison of some effects of acetylsalicylic der Knochenmasse führt [3]. Bei Hyperparathyreoidismus wird acid and rofecoxib during orthodontic tooth movement. Am J Orthod manchmal das Cinacalcet verabreicht, was die Parathormon-Frei- Dentofacial Orthop 2004; 125: 310 – 315 setzung senkt und so den Knochen schützt (l " Tab. 14) [3]. 15 Walker JB, Buring SM. NSAID impairment of orthodontic tooth move- ment. Ann Pharmacother 2001; 35: 113 – 115 16 Kalia S, Melsen B, Verna C. Tissue reaction to orthodontic tooth move- Zusammenfassend ist zu betonen, dass eine genaue Anamnese ment in acute and chronic corticosteroid treatment. Orthod Craniofac über die Allgemeinerkrankungen und Medikamenteneinnahme Res 2004; 7: 26 – 34 kieferorthopädischer Patienten enorm wichtig ist und in der 17 Verna C, Hartig LE, Kalia S et al. Influence of steroid drugs on orthodon- Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen wird. tically induced root resorption. Orthod Craniofac Res 2006; 9: 57 – 62 Alle oben angegebenen Informationen sind als Richtlinien im 18 Ashcraft MB, Southard KA, Tolley EA. The effect of corticosteroid in- duced osteoporosis on orthodontic tooth movement. Am J Orthod Sinne einer optimalen und an Nebenwirkungen armen kiefer- Dentofacial Orthop 1992; 102: 310 – 319 orthopädischen Therapie zu verstehen, welche an die individuel- Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
50 Übersichtsartikel 19 Krishnan V, Davidovitch Z. The effect of drugs on orthodontic tooth 26 Yamasaki K, Shibata Y, Imai S et al. Clinical application of prostaglan- movement. Orthod Craniofac Res 2006; 9: 163 – 171 din E1 (PGE 1) upon orthodontic tooth movement. Am J Orthod 1984; 20 Shirazi M, Detipour AR, Jafari F. The effect of thyroid hormone on ortho- 85: 508 – 518 dontic tooth movement in rats. J Clin Pediatr Dent 1999; 23: 259 – 264 27 Chao CF, Shih C, Wang TM et al. Effects of prostaglandin E2 on alveolar 21 Vázquez-Landaverde LA, Rojas-Huidobro R, Gallego-Corona MA et al. bone resorption during orthodontic tooth movement. Acta-Anat- Periodontal 5′-deiodination on force-induced root resorption – the (Basel) 1988; 132: 304 – 309 protective effect oh thyroid hormone administration. Eur J Orthod 28 Meghji S, Sandy JR, Scutt AM et al. Stimulation of bone resorption by 2002; 24: 363 – 369 lipoxygenase metabolites of arachidonic acid. Prostaglandins 1988; 22 Valiathan A, Dhar S. Prostaglandins and enhanced orthodontic tooth 36: 139 – 149 movement: In search of the silver bullet. Current Science 2006; 90: 29 Mohammed AH, Tatakis DN, Dziak R. Leukotriens in orthodontic tooth 311 – 313 movement. Am J Orthod Dentofacial Orthop 1989; 95: 231 – 237 23 Sandy JR, Harris M. Prostaglandins and tooth movement. Eur J Orthod 30 Stutzmann J, Petrovic A, Shaye R. Analyse der Resorptionsbildungs- 1984; 6: 175 – 182 geschwindigkeit des menschlichen Alveolarknochens in organotypi- 24 Sámano R, Lezama D. Influence of prostaglandins in tooth movement scher Kultur, entnommen vor und während der Durchführung einer by orthodontics. Rev ADM 1999; 56: 59 – 63 Zahnbewegung. Fortschr Kieferorthop 1980; 41: 236 – 250 25 Yamasaki K, Shibata Y, Fukuhara T. The effect of prostaglandins on experimental tooth movement in monkeys (Macaca Juscata). J Dent Res 1982; 61: 1444 – 1446 Bekto E et al. Medikamentöse Nebenwirkungen und Kieferorthopädie. Inf Orthod Kieferorthop 2009; 41: 43 – 50
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