MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Ein Ratgeber der Stadt Puchheim
             in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz

             MEH R A R T E N
             I M G AR T E N
             Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere
Stadtnatur

                                                           3
MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Das Titelbild zeigt einen Schachbrettfalter auf der Blüte von Weiden-Alant (siehe auch S. 45).

    IMP R E S S U M
    Herausgeber
    Stadt Puchheim, Poststraße 2, 82178 Puchheim,
    Telefon: 089/80098-0, Fax: 089/80098-222,
    info@puchheim.de, www.puchheim.de
    Ortsgruppe Puchheim im BUND Naturschutz
    https://fuerstenfeldbruck.bund-naturschutz.de
    Verantwortlich für den Inhalt
    Dipl.-Biol. Toni Schmid, im Vorstand der Ortsgruppe Puchheim im BUND Naturschutz
    in Zusammenarbeit mit Dipl.-Biol. Monika Dufner, Umweltamt Puchheim
    Text Dipl.-Biol. Toni Schmid, toni.schmid.puchheim@t-online.de
    und Dipl.-Biol. Monika Dufner
    Gestaltung Kathrin Schemel
    Fotos Dipl.-Biol. Toni Schmid
    Druck Juni 2020
    Auflage 1000 Exemplare                                                                           Raupe des Braunwurz-Mönchs auf Knoten-Braunwurz

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Grußwort

                                                  A   ls Landkind war es für mich relativ leicht, ein Muttertagsgeschenk kos-
                                                      tenfrei zu organisieren. Ich musste nur aufs Feld gehen und konnte
                                                  mit Margeriten, „Zahnbürstl“ und „Teufelsblumen“ einen üppigen und bun-
                                                  ten Blumenstrauß zusammenpflücken. Viele dieser Pflanzen sind heute sehr
                                                  selten geworden, einige sind vom Aussterben bedroht. Aber es gibt sie
                                                  noch und der Biologe Anton Schmid hat sie in Puchheim entdeckt, fotogra-
                                                  fiert und beschrieben. In Zusammenarbeit mit Monika Dufner vom Umwelt-
                                                  amt der Stadt Puchheim und der Ortsgruppe des BUND Naturschutz ist eine
                                                  Broschüre entstanden, die für Vielfalt im Garten wirbt. In diesem Ratgeber
                                                  erfahren Sie, welche Pflanzen für Ihren Garten geeignet sind, welche Be-
                                                  deutung die einzelnen Arten im Ökosystem haben, wie man Lebensräume
                                                  für Tiere schafft und erhält.
                                                  Die prächtigen Bilder und informativen Texte werden Sie motivieren, die
                                                  Pflanzen und Tiere vor Ort mit anderen Augen zu sehen. Es wäre schön,
                                                  wenn sich dadurch Ameisenbläuling und Wiesenknopf an vielen Stellen in
                                                  Puchheim zum jährlichen Rendezvous einfinden würden.
                                                  Ein großes Danke gilt denjenigen, die diese Broschüre gestaltet haben: dem
                                                  Autor und Fotografen, der fachlichen Begleitung und der grafischen Um-
                                                  setzung. Mit „Mehr Arten im Garten“ ist ein Stück Stadtnatur in Puchheim
                                                  sichtbar geworden. Unser Ansinnen ist es, mehr davon zu sähen und zu
                                                  sehen. Machen Sie mit dabei!

                                                  Ihr Norbert Seidl
                                                  Erster Bürgermeister

                                                  D   em BUND Naturschutz liegt der Erhalt der Artenvielfalt immer schon am
                                                      Herzen. Die Ortsgruppe Puchheim, die es seit etwa 40 Jahren gibt, küm-
                                                  mert sich nicht nur im Rahmen von Informationsveranstaltungen sondern
                                                  auch durch konkrete Projekte um den Erhalt oder die Schaffung von Lebens-
                                                  räumen für unsere heimischen Arten. Beispiele sind die Duftlauch-Pfeifen-
                                                  gras-Wiese an der Alpenstraße, die Streuobstwiese am Mondscheinweiher
                                                  und die Erntesträucher an der Sprengerinstraße. Wir hoffen, dass wir mit die-
                                                  ser Broschüre auch zur Artenvielfalt in den privaten Gärten beitragen können.

                                                  Toni Schmid
    Glanzkäfer auf den Blüten von Hirtentäschel   BUND Naturschutz Ortsgruppe Puchheim

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Einleitung                                                                                                                                                                               Einleitung

             EINLEITUNG                                                                            WERTVOLLE GÄRTEN

             Seit Beginn des 20. Jahrhunderts geht die globale Artenvielfalt stetig zurück.        Einen großen Schatz stellen die privaten Gärten dar. Gärten mit einheimischen
             Das Bevölkerungswachstum, die Intensivierung der Landwirtschaft, die Ver-             Blumen, Stauden, Sträuchern und Bäumen sind wichtige Rückzugsgebiete für die
             siegelung von Flächen für Städte, Straßen und Gewerbe, all dies trägt dazu            heimische Tierwelt. Blumenwiesen sind schön und artenreich. Sie sind Lebensraum
             bei, dass der Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen immer kleiner               und Nahrung für viele Insekten wie Schmetterlinge, Wild- und Honigbienen.
             wird und die Artenvielfalt rapide abnimmt. Klimaveränderungen stellen eine            Einheimische Sträucher wiederum dienen Vögeln als Brutplatz und zugleich als
             zusätzliche Herausforderung dar. Dabei können auch Städte aufgrund der                Futterquelle. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen Garten zu einem klei-
             hohen Strukturvielfalt Lebensraum für viele Arten sein. Eine hohe Arten-              nen Paradies für Mensch, Pflanze und Tier werden zu lassen.
             vielfalt wiederum ist Voraussetzung für stabile Ökosysteme, die besser mit                                              Für die derzeit so beliebten sterilen Gärten mit
             Klimaveränderungen zurechtkommen.                                                                                       Kiesbeeten, Gabionen und Schotterflächen trifft
                                                                                                                                     dies sicherlich nicht zu. Auch der Einsatz von
                                                                                                                                     Mährobotern lässt Blumen und Schmetterlingen
             S TA D T N AT U R - P R O J E K T E I N P U C H H E I M                                                                 keine Chance. Wer fürchtet, dass der naturnahe
                                                                                                                                     Garten unordentlich aussieht und pflegeintensiv
             Die Stadt Puchheim führt seit Jahren verschiedene Maßnahmen zur Förderung der                                           wird, dem wird empfohlen mit kleinen Maß-
             Artenvielfalt in der Stadt durch. Zahlreiche Blumenwiesen ersetzen bereits das Ein-                                     nahmen, wie zum Beispiel dem Pflanzen einiger
             heitsgrün. Auch die Verkehrsinseln der Stadt werden in den nächsten Jahren nach                                         heimischer Stauden und dem Verzicht auf gefüllte
             und nach ökologisch aufgewertet.                                                                                        Blüten, zu beginnen. Jeder Beitrag ist wichtig!
             Städtische Streuobstwiesen sind Lebensraum für viele Arten, auf ihnen kann aber       Kräuterspirale in Puchheim        Lassen Sie sich inspirieren.
             auch von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt geerntet werden. Auch das Pro-
             jekt „Stadtbeete“ bietet an vielen Stellen die Möglichkeit, auf städtischem Grün      Die von der Stadt Puchheim herausgegebene und vom Bund Naturschutz erstellte
             zu pflanzen und zu ernten.                                                            Broschüre „Mehr Arten im Garten“ soll Sie auf Ihrem Weg zum naturnahen Garten
                                                                                                   mit wertvollen Tipps sowie Artenlisten und Bezugsquellen für einheimische Pflanzen
                                               Mit dem „Stadtnatur-Pfad“, der im vergangenen       begleiten. Die wunderschönen Aufnahmen machen sicherlich Lust auf Gärtnern.
                                               Jahr am Puchheimer Planieweg entstanden ist,
                                               wird auf die Bedrohung verschiedener Lebens-
                                               räume und Arten hingewiesen und wichtige
                                               Zusammenhänge werden dargestellt. Vor allem         TIPP
                                               aber finden sich dort Tipps, wie alle zu mehr
                                                                                                   Durch „Tage der offenen Gartentür“, durch Wettbewerbe, Ausstellungen und Vorträ-
                                               Artenvielfalt beitragen können.
                                                                                                   ge wirbt die Stadt bereits seit Jahren für mehr „Natur“ in Gärten und auf Balkonen.
                                                                                                   Mit dem Förderprogramm „Mehr Arten im Garten“ plant die Stadt Puchheim zu-
                                                                                                   sätzlich einen finanziellen Anreiz für die Durchführung von Maßnahmen zu mehr
                                                                                                   Artenvielfalt im Garten zu schaffen.

             „Stadtnatur-Pfad“ am Puchheimer
             Planieweg

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Inhaltsverzeichnis

                                    HINWEISE                     10

                                    WIESE STATT RASEN            12

                                    BLÜHENDE BEETE               20

                                    WEG RÄNDER UND
                                    FREIE FLÄCHEN                26

                                    BÄUME UND STRÄUCHER          32

                                    FEUCHTBIOTOPE                40

                                    NUTZGAR TEN                  46

                                    BALKONBEPFLANZUNG            52

                                    BEGRÜNTES HAUS               58

                                    PLATZ FÜR TIERE              66

                                    BEZUGSQUELLEN FÜR PFLANZEN   74

                                    INFORMATIONSQUELLEN          75

                                    REGISTER                     76

    Wollschweber am Kriech-Günsel

8                                                                                     9
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Hinweise                                                                                                                                                                                     Hinweise

           HINWEISE                                                                                 HEIMISCHE PFLANZEN FÜR DIE
                                                                                                    E R H A LT U N G U N S E R E R T I E R A R T E N
           Die Pflanzenlisten empfehlen möglichst nur bei uns heimische Pflanzen,
           da sie den heimischen Tierarten als Futterpflanzen dienen.                               Erst durch den Menschen sind in Mitteleuropa während vieler Jahrhunderte aus
                                                                                                    einer von Wäldern dominierten Naturlandschaft durch Besiedelung und Landbe-
           Angaben bei den Pflanzenlisten:                                                          wirtschaftung strukturreiche Kulturlandschaften mit einer Vielzahl verschiedener
           Stauden sind Pflanzen, die im Winter oberirdisch absterben, im nächsten Frühjahr         Lebensräume und einer Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten entstanden. Der Mensch
           aber neu austreiben.                                                                     rodete Wälder und legte Äcker und Wiesen an. Die Dörfer und Städte bestanden
           Zweijährige Pflanzen entwickeln im ersten Jahr aus dem keimenden Samen eine                                                             dabei seit jeher nicht nur aus Ge-
           Blattrosette, erst im zweiten Jahr Blüten und Früchte; sie sterben danach ab.                                                           bäuden, sondern auch aus Gärten.
           Einjährige Pflanzen wachsen in einem Jahr bis zur Fruchtreife und sterben danach ab.                                                    Es konnten sich die „heimischen“
           Ein Baum verholzt, bildet in der Regel nur einen Stamm und wird mehrere Meter hoch.                                                     Pflanzen, die für unser Klima und
           Ein Strauch ist ebenfalls ein Gehölz, verzweigt sich aber schon nahe am Boden,                                                          die geschaffenen Lebensbedingun-
           kann mehrere Stämme ausbilden und wird weniger hoch als ein Baum.                                                                       gen geeignet waren, und die davon
                                                                                                                                                   lebenden Tiere ansiedeln. Es entstand
           Blütezeit, Blütenfarbe und Wuchshöhe; z.B.: Mai – September  30 – 120 cm                                                               eine vielfältige Lebensgemeinschaft,
                                                                                                                                                   die sich für den Menschen als sehr
           Tiere: Dabei handelt es sich nur um eine Auswahl von Arten bzw. Tiergruppen.                                                            geeignet und nützlich erwies.
           Die Angaben sind also keineswegs vollständig. Bei den Schmetterlingen sind Arten,                                                       In den letzten Jahrzehnten steigt aber
           deren Raupen die Pflanzen als Futterpflanzen benötigen, angegeben, manchmal                                                             nicht nur die Zahl der vom Ausster-
           aber auch Arten, die diese Pflanzen regelmäßig zur Nektaraufnahme aufsuchen.                                                            ben bedrohten Tier- und Pflanzen-
                                                                                                                                                   arten in Deutschland, sondern auch
           Der Eintrag Wildpflanzenküche besagt, dass es Rezepte zur Verwendung in der                                                             die absolute Anzahl der Tiere ist stark
           Küche (siehe Abschnitt „Informationsquellen“ am Ende dieser Broschüre) gibt.                                                            rückläufig. Besonders betroffen von
           Warnung: Nicht alle Pflanzen mit diesem Eintrag sind roh genießbar, manche                                                              dieser Entwicklung sind als arten-
           sogar giftig! Bitte immer erst zusätzlich informieren!                                   Bockkäfer auf einer blühenden Brennnessel      reichste Tiergruppe die Insekten.

           Soweit verfügbar wurden für alle Pflanzenempfehlungen ein Pollenwert und ein             Um diesem Sterben entgegenzuwirken, müssen wir Lebensräume erhalten
           Nektarwert angegeben, um den Futterwert für Insekten zu charakterisieren. Der            oder wieder neu erschaffen. Zum Beispiel, indem wir in unseren Gärten
           Pollen ist vor allem für alle Bienenarten wichtig. Nektar ist für alle Insekten – auch   wieder unsere heimischen Pflanzenarten als Lebensgrundlage für die heimi-
           Schmetterlinge, Schwebfliegen, Käfer und Ameisen – interessant.                          schen Tiere wachsen lassen.

           Leider gibt es unter den „Zierpflanzen“, die für den Garten angeboten werden,            Dazu müssen Sie nicht gleich all Ihre „Lieblinge“ aus dem Garten verbannen. Auch
           einige, die keinerlei Pollen oder Nektar bieten. Dies gilt besonders für gezüchtete      Pflanzen wie Bartnelken, Phlox, Fingerstrauch, ungefüllte Pfingstrosen- und Dahlien-
           Pflanzen, die „gefüllte Blüten“ aufweisen. Dabei sind die Staubblätter der Blüte,        sorten oder Sonnenhut sind Futterquellen für viele Insekten. Aber eine Entwicklung
           die eigentlich den Pollen produzieren, zu weiteren Kronblättern ausgebildet. Oft         hin zu einem naturnahen Garten mit einem höheren Anteil an heimischen Pflanzen-
           kann man dies selbst schon erkennen, wenn keinerlei Staubblätter an der Blüte sicht-     arten wird auch in Ihrem Garten die Vielfalt an Tierarten steigern.
           bar sind. Wenn es nicht erkennbar ist, sollte man beim Anbieter nachfragen.

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Wiese statt Rasen   Wiese statt Rasen

      WIESE STATT
      RA SEN

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Wiese statt Rasen                                                                                                                                                                                       Wiese statt Rasen

              In vielen Gärten machen reine Grünflächen den größten Anteil aus. Meist
              handelt es sich um einen „Gebrauchs-Rasen“, „Zier-Rasen“ oder „Nutz-Rasen“,
              der im schlimmsten Fall auch noch tagtäglich von einem Mähroboter oder
              eigenhändig jede Woche gemäht wird. Dabei beherbergen solche Rasenflä-
              chen – erkennbar – deutlich weniger Pflanzenarten als eine Wiese.
              Außerdem kommen die Pflanzen bei intensivem Schnitt fast nie zur Blüte und
              zur Fruchtbildung, können also kaum als Futterpflanzen für Tiere dienen.

              Wer also keinen „Nutz-Rasen“ benötigt, weil er die Rasenfläche nicht zum Fußball-
              spielen mit den Kindern oder sonst intensiv nutzt, sollte unbedingt seinen Rasen zu ei-
              ner extensiveren Grünfläche – am besten und einfachsten einer Wiese – umgestalten:

              1. Einige ca. einen Meter breite Streifen der Fläche (30 % der Fläche) vom Rasen
              befreien – durch Fräsen, Umgraben, Grubbern oder ähnliche Bodenbearbeitung. Die
              Erde durch Rechen oder Eggen krümelig für eine Aussaat vorbereiten.
              2. Auf den gelockerten Boden eine Blumenwiesen-Saatmischung ausbringen (bitte auf
              eine regional passende, standortgerechte Mischung achten! Siehe Tipp auf Seite 19)
              und unter Zuhilfenahme eines Rechens das Saatgut mit der Erde vermischen.
              3. Fläche anwalzen, oder – bei kleinen Flächen – mit der Schaufel oder Fußbrettern
              den Boden andrücken, so dass ein enger Kontakt zwischen Erde und ausgebrachten
              Samen gegeben ist.
              4. In den ersten Wochen bei Bedarf gießen, damit die keimenden Sämlinge nicht
              vertrocknen.
              5. Die Fläche im ersten Jahr im Herbst (September/Oktober) einmal mähen. Für die
              Mahd den Rasenmäher auf die höchste Halmlänge einstellen oder die Sense bzw.              Eine artenreiche Wiese. Beobachten Sie! Fotografieren Sie! Erfreuen Sie sich an der Vielfalt!
              einen Balkenmäher benutzen. In den Folgejahren die Fläche nur noch zwei oder
              drei Mal im Jahr (ab Mai/Juni bis Ende Oktober) mähen.
                                                                6. Das Mähgut in den ersten             Von den neu angelegten Streifen aus erobert die Blumenwiese auch den Rest der
                                                                Jahren abtransportieren. In der         Grünfläche. Wenn der Garten neu angelegt wird, kann natürlich gleich die gesamte
              TIPP                                              Regel ist der Gartenboden sehr          Fläche als Blumenwiese angesät werden.
                                                                nährstoffreich. Da nährstoffärmere
              Meist macht es Sinn, in die Wiesen-
                                                                Grünflächen aber artenreicher sind,     Die Wiese ist als neue Grünfläche pflegeleichter, enthält wesentlich mehr Pflanzen-
              fläche kleine „Wege“ hineinzumä-
                                                                ist es meist gut, mit dem Mähgut        arten und ist entsprechend auch viel stärker von Tieren belebt.
              hen, auf denen man sich immer noch
                                                                auch Nährstoffe zu entfernen.
              durch den Garten bewegen kann,
                                                                                                        Geduld! Durch Reduzieren des Mähens und „Ausmagern“ kann auch aus einem Ra-
              auch wenn die Wiesenpflanzen eine
                                                                Die beste Zeit zur Aussaat              sen eine artenreiche Wiese entstehen. Aber dies dauert wesentlich länger (viele Jahre),
              gewisse Größe erreicht haben.
                                                                ist von März bis Mai oder von           da nur auf zufällig entstehenden freien Flächen Samen neuer Pflanzenarten keimen
                                                                August bis September.                   können, die aus der Umgebung durch Wind oder Vögel etc. eingebracht werden.

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MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Wiese statt Rasen                                                                                                                                                                                  Wiese statt Rasen

      TYPISCHE WIESEN-PFLANZEN

      Löwenzahn                         Kriech-Günsel                    Scharfer Hahnenfuß               Kuckucks-Lichtnelke              Wiesen-Salbei                    Wiesen-Glockenblume
      Taraxacum sect. Ruderalia         Ajuga reptans                    Ranunculus acris                 Lychnis flos-cuculi              Salvia pratensis                 Campanula patula

      Staude, April – Juli              Staude, Mai – August             Staude, Mai – September          Staude, Mai – Juli               Staude, Mai – August             Staude, Mai – Juli
       5 – 40 cm                        30 – 60 cm                      30 – 120 cm                     30 – 80 cm                      30 – 60 cm                      30 – 60 cm
      Heilpflanze                       Heilpflanze                      Sorten mit gefüllten Blüten      Wildpflanzenküche                Heilpflanze                      Wildpflanzenküche
      Wildpflanzenküche                 Wildpflanzenküche                sind für Bienen wertlos.                                          Wildpflanzenküche
                                                                                                          TIERE                                                             TIERE
                                                                         Schwach giftig
      TIERE                             TIERE                                                             14 Schmetterlinge, u. a.         TIERE                            Glockenblumen-Mönch
      36 Schmetterlinge, u.a.           14 Schmetterlinge, u.a.          TIERE                            Zitronenfalter. Beliebt bei      Schmetterlinge Regensburger      (Schmetterling)
      Habichtskrautspinner, Löwen-      Hummelschwärmer,                 10 Schmetterlinge, u. a.         Wiesen-Schaumzikaden             Gelbling und Sandgrauer          Wildbienen
      zahnbär, Gammaeule, Feder-        Skabiosenschwärmer,              Braunfleckiger Perlmuttfalter,   („Kuckucksspeichel“)             Heide-Kleinspanner               Gute Bienenweide
      fußeule, Hausmutter. Schweb-      Gelbwürfeliger Dickkopffalter    Sumpfwiesen-Perlmuttfalter,      Pollen: mäßig, Nektar: mäßig     Pollen: gering, Nektar: mittel
      fliegen. Sandbienen. Maikäfer     Pollen: gering, Nektar: mittel   Kohleule. Wildbienen
      Pollen: sehr hoch, Nektar: hoch                                    Pollen: mittel, Nektar: mittel

      Wiesen-Sauerampfer                Wiesen-Bocksbart                 Zaun-Wicke                       Wiesen-Storchschnabel            Wilde Möhre                      Margerite
      Rumex acetosa                     Tragopogon pratense              Vicia sepium                     Geranium pratense                Daucus carota                    Leucanthemum ircutianum

      Staude, Mai – Juli                Staude, Mai – Juli               Staude, Mai – August             Staude, Juni – August            Zweijährig, Juni – September     Staude, Juni – Oktober
        30 – 100 cm                    30 – 60 cm                      30 – 60 cm                      20 – 60 cm                        30 – 100 cm                      20 – 80 cm
      Heilpflanze                       Wildpflanzenküche                Ameisen saugen an Nek-           Wildpflanzenküche                Wildpflanzenküche                Wildpflanzenküche
      Wildpflanzenküche                 TIERE
                                                                         tarien unter den Blüten.         TIERE                            TIERE                            TIERE
      TIERE                             Wildbienen                       Wildpflanzenküche                7 Schmetterlinge, u.a.           13 Schmetterlinge, u.a.          Hauhechel-Garteneule
      31 Schmetterlinge, u.a. Gras-     Pollen: mäßig, Nektar: mäßig     TIERE                            Storchschnabel-Bläuling,         Schwalbenschwanz, Toten-         (Schmetterling)
      nelken-Widderchen, Dukaten-                                        8 Schmetterlinge, u.a.           Schönbär, Achateule              kopfschwärmer, Landkärt-         Pollen: mittel, Nektar: mittel
      falter, Schwefelvögelchen,                                         Bläulinge, Erbseneule,           Pollen: mittel, Nektar: mittel   chen, Widderchen.
      Kleiner Ampferfeuerfalter                                          Hackeneule, Wickeneule                                            Möhrenfliege, Rüsselkäfer
      Pollen: mittel, Nektar: keiner                                     Pollen: mittel, Nektar: gut                                       Pollen: mittel, Nektar: mittel

16                                                                                                                                                                                                               17
MEHR ARTEN IM GARTEN Lebensräume schaffen für Pflanzen und Tiere - Ein Ratgeber der Stadt Puchheim in Zusammenarbeit mit dem BUND Naturschutz
Wiese statt Rasen                                                                                                                                                                                   Wiese statt Rasen

      Wiesen-Platterbse                Gewöhnliches Leimkraut           Gewöhnliche Schafgarbe           Gewöhnlicher Pastinak            Skabiosen-Flockenblume            Acker-Witwenblume
      Lathyrus pratensis               Silene vulgaris                  Achillea millefolium             Pastinaca sativa                 Centaurea scabiosa                Knautia arvensis

      Staude, Juni – August            Staude, Juni – September         Staude, Juni – September         Zweijährig, Juli – September     Staude, Juli – August             Staude, Juli – August
       30 – 100 cm                       10 – 60 cm                        20 – 80 cm                    30 – 190 cm                     30 – 120 cm                      30 – 120 cm
      Wildpflanzenküche                Wildpflanzenküche                Heilpflanze                      Wildpflanzenküche                                                  Heilpflanze
                                                                                                                                          TIERE
      TIERE                            TIERE
                                                                        Wildpflanzenküche                TIERE                            24 Schmetterlinge, u.a.           Wildpflanzenküche
      20 Schmetterlinge, u.a.          39 Schmetterlinge, u.a.          TIERE                            4 Schmetterlinge, u.a.           Veränderliche Herbsteule,         TIERE
      Hackeneule, Platterbsen-         Taubenkropf-Blütenspanner,       9 Schmetterlinge, u.a.           Schwalbenschwanz,                Flockenblumen-Grünwidder-         4 Schmetterlinge, u.a.
      Widderchen, Prächtiger           Braungelbe Leimkrauteule         Scheckspanner, Beifußspan-       Hochstauden-Blütenspanner.       chen, Flockenblumen-              Skabiosen-Scheckenfalter,
      Bläuling                         Hummeln beißen ein Loch in       ner, Schafgarbenspanner,         Selleriefliege                   Scheckenfalter                    Skabiosen-Blütenspanner
      Pollen: gering, Nektar: gering   den Kelch, um an Nektar zu       Rotrandbär. Rainfarnblatt-       Pollen: gering, Nektar: mittel   Pollen: mittel, Nektar: gut       Pollen: mittel, Nektar: hoch
                                       gelangen („Blüteneinbruch“)      käfer, Schildkäfer
                                       Pollen: gering, Nektar: gering   Pollen: mittel, Nektar: gering

      Vogel-Wicke                      Wiesen-Flockenblume              Kleiner Wiesenknopf
      Vicia cracca                     Centaurea jacea                  Sanguisorba minor
                                                                                                               Nicht wundern, wenn hier einige bekannte Arten unserer Wiesen nicht aufgeführt
                                                                                                               sind. Wiesen sind sehr artenreich! Es gibt viele verschiedene Wiesentypen, aber alle
                                                                                                               sind sie im Vergleich zum „Gebrauchs“-Rasen viel artenreicher.

      Staude, Juni – August            Staude, Juni – November          Staude, Juni – September               TIPP
       30 – 120 cm                     20 – 100 cm                      15 – 50 cm
      Wildpflanzenküche                Heilpflanze                      Heilpflanze                            Wiesen-Mischungen machen‘s einfacher!
                                       Wildpflanzenküche                Wildpflanzenküche                      Bei einigen der auf S. 74 genannten Bezugsquellen erhalten Sie regional passende
      TIERE
                                                                                                               Wiesen-Mischungen (z. B. für eine Salbei-Glatthafer-Wiese bei www.rieger-hofmann.de
      8 Schmetterlinge, u.a.           TIERE                            TIERE
      Erbseneule, Hackeneule,          47 Schmetterlinge, u.a.          9 Schmetterlinge, u.a. Spani-             Sortiment/Shop  Mischungen  01 Blumenwiese (Blumen 50 % / Gräser 50 %).
      Goldene Acht, Vogelwicken-       Großer Perlmutterfalter,         sche Fahne, Kleines Nacht-             Dem Saatgut dieser Mischungen können Sie dann noch von Ihnen bevorzugte Pflan-
      Bläuling. Rüsselkäfer            Schachbrett, Kardinal,           pfauenauge, Kleiner Würfel-            zen hinzufügen.
      Pollen: mittel, Nektar: hoch     Flockenblumen-Schecken-          dickkopffalter, Goldafter
                                       falter. Bohr-/Fruchtfliegen      Pollen: mittel, Nektar: mittel
                                       Pollen: mittel, Nektar: hoch

18                                                                                                                                                                                                                19
Blühende Beete         Blühende Beete

     BLÜ H E NDE
     BEE TE
     FRÜHJAHRSBLÜHER
     UND STAUDEN

20                                21
Blühende Beete                                                                                                                                                                                  Blühende Beete

                                                                                                    FRÜHJAHRSBLÜHER

                                                                                                    Kleines Schneeglöckchen          Winterling                       Frühlings-Knotenblume
                                                                                                    Galanthus nivalis                Eranthis hyemalis                Leucojum vernum

                                                                                                    Staude, Februar – März           Staude, Februar – April          Staude, Februar – April
                                                                                                        8 – 20 cm                     5 – 15 cm                          10 – 30 cm
             Honigbiene beim Blütenbesuch auf Winterlingen                                          Heilpflanze                      Giftig                           Giftig
                                                                                                    Giftig                           Geophyt                          Geophyt
                                                                                                    Geophyt                          TIERE                            TIERE
             Fast jeder Garten enthält Flächen, die als Blumenbeete, Staudenbeete oder              TIERE                            Bestäuber sind Fliegen,          Bestäuber vor allem Bienen
             Blühflächen bezeichnet werden und Pflanzen enthalten, die uns durch ihre               Samen bieten Nahrung für         Bienen und Hummeln               und Tagfalter
                                                                                                    Ameisen und werden durch         Pollen: gut, Nektar: mittel      Pollen: mittel, Nektar: mittel
             Blüte oder Farbe und Form erfreuen sollen. In solchen Bereichen werden
                                                                                                    diese verbreitet.
             meist auch die Frühjahrsblüher angesiedelt.
                                                                                                    Pollen: mittel, Nektar: mittel

             Wichtig: Keine Pflanzen mit „gefüllten“ Blüten pflanzen! Gefüllte Blüten entste-
             hen, wenn die eigentlichen Staubblätter einer Pflanze zu Kronblättern entwickelt
             werden. Das heißt, diese Blüten bieten keinen Pollen und meist keinen Nektar für       Krokus                           Leberblümchen                    Hohe Schlüsselblume
             Insekten. Beispiele für Arten, die gerne mit gefüllten Blüten angeboten werden:        Crocus spec.                     Hepatica nobilis                 Primula elatior
             Gänseblümchen, Chrysantheme, Edelrose, Pfingstrose, Ringelblume, Dahlie, Akelei.
                                                              Bei den Frühjahrsblühern handelt
                                                              es sich meist um „Geophyten“,
             TIPP                                             dies sind Pflanzen, die in Form von
                                                              Zwiebeln, Knollen oder Rhizomen
             Geophyten nicht abschneiden/mähen,
                                                              unter der Erde Nahrungsreserven
             bevor die Blätter komplett braun
                                                              für das Frühjahr bereithalten und     Staude, Februar – April          Staude, März – April             Staude, März – Mai
             und trocken sind! Aus den grünen
                                                              deshalb als Erste im Jahr ihre Blü-       4 – 12 cm                   5 – 15 cm                       10 – 30 cm
             Blättern verblühter Pflanzen werden                                                    Geophyt                          Heilpflanze                      Heilpflanze
                                                              ten zeigen und den Insekten Nekt-
             noch Nährstoffe in die Zwiebeln                                                                                         Schwach giftig
                                                              ar und Pollen anbieten können.        TIERE                                                             TIERE
             eingezogen. Wenn dies nicht gelingt,
                                                              Wer sich bei der Fülle geeigneter     Bestäuber sind sehr oft          TIERE                            4 Schmetterlinge, u.a.
             sterben die Pflanzen ab oder treiben                                                   Hummeln                          Wichtiger Pollenlieferant für    Schlüsselblumen-Würfelfalter.
                                                              Stauden überfordert sieht: Stau-
             im nächsten Jahr nur schwach und                                                       Pollen: mittel, Nektar: hoch     Bienen, Käfer und Schweb-        Bestäuber nur langrüsselige
                                                              denpakete machen´s leichter. Sie
             ohne Blüten aus.                                                                                                        fliegen. Die Samen tragen        Insektenarten wie Hummeln
                                                              sind bereits farblich und größen-
                                                                                                                                     Ölkörper und werden von          und Schmetterlinge. Bienen
                                                              mäßig abgestimmt (siehe S. 74).
                                                                                                                                     Ameisen verbreitet.              beißen die Kronröhre auf, um
                                                                                                                                     Pollen: mittel, Nektar: keiner   an Nektar zu gelangen.

22                                                                                                                                                                                                         23
Blühende Beete                                                                                                                                                                                     Blühende Beete

     FÜR BLÜHFLÄCHEN AN SONNIGEN ODER HALBSCHATTIGEN STANDORTEN

     Zypressen-Wolfsmilch             Einjähriges Silberblatt           Wiesen-Schlüsselblume            Echtes Labkraut                  Gewöhnliche Nachtkerze           Färber-Hundskamille
     Euphorbia cyparissias            Lunaria annua                     Primula veris                    Galium verum                     Oenothera biennis                Anthemis tinctoria

     Staude, April – Mai              Zweijährig, April – Juni          Staude, April – Juni             Staude, Juni – September         Zweijährig, Juni – September     Staude, Juni – September
      15 – 30 cm                      30 – 100 cm                      10 – 30 cm                      20 – 70 cm                      40 – 200 cm                     30 – 60 cm
     Giftig                           Früchte dekorativ für
                                                                        TIERE
                                                                                                         Heilpflanze                      Heilpflanze                      TIERE
     TIERE
                                      Trockensträuße.                   7 Schmetterlinge, u.a.                                            Wildpflanzenküche                4 Schmetterlinge, u.a.
                                                                                                         TIERE
     21 Schmetterlinge, u.a.          Wildpflanzenküche                 Schlüsselblumen-Würfelfalter,                                                                      Kamillen-Blütenspanner,
                                                                                                         15 Schmetterlinge, u.a.          TIERE
     Wolfsmilchschwärmer, Wolfs-      TIERE                             Primel-Erdeule                   Labkrautschwärmer, Kleiner       Nachtkerzenschwärmer,            Karden-Sonneneule
     milch-Glasflügler, Kaiserbär     Aurorafalter. Blüten werden       Bestäuber sind langrüsselige     Weinschwärmer, Tauben-           Mittlerer Weinschwärmer,         Buckel-Seidenbiene
     Verbreitung der Samen durch      von Hautflüglern, Schweb-         Insekten wie Hummeln und         schwänzchen, Fleckenbär.         Taubenschwänzchen. Bestäu-       Pollen: mittel, Nektar: mittel
     Ameisen. Pollenquelle für        fliegen und Schmetterlingen       Schmetterlinge                   Verbreitung der Samen durch      bung überwiegend durch
     Fliegen, Wespen, Käfer und       besucht                           Pollen: gering, Nektar: mittel   Ameisen                          Nachtfalter aus der Familie
     einige Wildbienen.               Pollen: mittel, Nektar: mittel                                     Pollen: mittel, Nektar: hoch     der Schwärmer
                                                                                                                                          Pollen: gering, Nektar: mittel

     Rote Lichtnelke                  Saat-Esparsette                   Gewöhnl. Frauenmantel            Gewöhnliches Leinkraut           Moschus-Malve                    Rainfarn
     Silene dioica                    Onobrychis viciifolia             Alchemilla vulgaris              Linaria vulgaris                 Malva moschata                   Tanacetum vulgare

     Staude, April – September        Staude, Mai – Juli                Staude, Mai – Oktober            Staude, Juni – Oktober           Staude, Juni – Oktober           Staude, Juli – September
      30 – 90 cm                      30 – 60 cm                        10 – 80 cm                    20 – 75 cm                        20 – 80 cm                    60 – 120 cm
     TIERE                            TIERE
                                                                        Heilpflanze                      TIERE                            TIERE
                                                                                                                                                                           Heilpflanze. Giftig
     9 Schmetterlinge, u.a. Seifen-   23 Schmetterlinge, u.a. Postil-   Wildpflanzenküche                5 Schmetterlinge, u.a. Roter     4 Schmetterlinge, u.a.           TIERE
     krauteule, Silenenspanner,       lon, viele Bläulinge, Espar-      TIERE                            Scheckenfalter, Leinkraut-Blü-   Malven-Würfelfleck, Distel-      13 Schmetterlinge, u.a. Rain-
     Pechnelkenspanner. Hummeln       setten-Widderchen, Espar-         2 Schmetterlinge:                tenspanner. Bestäuber Bie-       falter, Malven-Dickkopffalter.   farn-Blütenspanner, Rainfarn-
     begehen „Blüteneinbruch“         setten-Glasflügler. Bestäuber     Marmoriertes Gebüsch-            nen, Hummeln und Schmet-         Gerne von Hummeln, Bienen        Mönch, Zimtbär.
     durch Aufbeißen des Kelchs,      verschiedene Bienenarten,         eulchen                          terlinge. Hummeln begehen        und Schwebfliegen besucht        Rainfarn-Maskenbiene, Rain-
     um an Nektar zu kommen.          Schwebfliegen und Schmet-         Violettgraue Kapseleule          „Blüteneinbruch“ durch           Pollen: gering-mittel,           farn-Seidenbiene, Rainfarn-
     Pollen: mittel, Nektar: mittel   terlinge. Pollen: sehr hoch,                                       Aufbeißen des Sporns             Nektar: hoch                     Schildkäfer, Rainfarn-Blattkäfer
                                      Nektar: sehr hoch                                                  Pollen: gering, Nektar: mittel                                    Pollen: mittel, Nektar: mittel

24                                                                                                                                                                                                            25
Wegränder und freie Flächen   Wegränder und freie Flächen

      WE G-
      RÄ NDER
      U ND
      F R E IE
      F LÄCHE N
      „W I L DE PFLAN ZEN“

26                                                    27
Wegränder und freie Flächen                                                                                                                                                         Wegränder und freie Flächen

                                                                                                        „W I L D E P F L A N Z E N “ D E R W E G R Ä N D E R U N D F R E I F L Ä C H E N
                                                                  Einige der bekanntesten und
                                                                  attraktivsten Pflanzen – wie der      Huflattich                     Klatschmohn                    Pechnelke
                                                                  Klatschmohn, die Kornblume            Tussilago farfara              Papaver rhoeas                 Lychnis viscaria
                                                                  oder der Natternkopf – finden
                                                                  sich nicht in Wiesen oder Rasen
                                                                  und auch nicht in Staudenbeeten,
                                                                  da sie nicht schnittverträglich
                                                                  sind und jedes Jahr freie Flächen
                                                                  benötigen, um sich aus keimen-
                                                                  den Samen bis zur Blüte und           Staude, März – April           Zweijährig, Mai – Juli         Staude, Mai – Juli
                                                                  zur neu aussamenden Frucht zu          7 – 30 cm                     30 – 90 cm                    30 – 60 cm
                                                                  entwickeln.                           Heilpflanze                    Heilpflanze                    Für Steingärten geeignet
                                                                  Wege und andere Freiflächen, die      Wildpflanzenküche              Wildpflanzenküche              TIERE
                                                                  mit Asphalt, Verbundpflaster oder     TIERE                          TIERE                          Typische „Falterblume“,
                                                                  ähnlicher Versiegelung gestaltet      17 Schmetterlinge, u.a.        Futterpflanze für Mohn-        an der Schmetterlinge
                                                                  werden, sind nahezu tot. Sie bieten   Karminbär, Distelfalter,       mauerbiene, Sand-, Furchen-,   Nektar finden.
                                                                                                        Glänzende Erdeule              Honigbienen, Hummeln,          Klebrige Bereiche am Stiel,
              Eine Pflanze, deren Name viel über ihren Standort   kein Substrat, auf dem Pflanzen
                                                                                                        Pollen: hoch, Nektar: mittel   Schwebfliegen                  an denen kleinere Insekten
              verrät: die Wegwarte                                keimen und gedeihen können.
                                                                                                                                       Pollen: hoch, Nektar: keiner   hängen bleiben
                                                                  Dabei gibt es eine Reihe von                                                                        Pollen: mittel, Nektar: mittel
              Pflanzen, die sich gerade an vom Menschen geschaffenen, aber nicht
              genutzten Freiflächen (an Wegrändern, in Pflasterfugen, an Mauern und
              Zäunen), die geringe Mengen an Sand, Kies oder Erde bieten, wohlfühlen.                   Gänse-Fingerkraut              Spitz-Wegerich                 Gewöhnlicher Erdrauch
                                                                                                        Potentilla anserina            Plantago lanceolata            Fumaria officinalis
              Wichtigste Voraussetzung ist hier natürlich, dass Flächen gar nicht erst versiegelt
              werden oder bestehende Versiegelungen wieder entfernt werden. Meist ist dann
              nur etwas Toleranz nötig, um „wilden Pflanzen“, die sich selbst aussäen und meist
              sehr genügsam sind, Raum zu lassen. Wer will, kann aber natürlich auch mit einem
              Samentütchen nachhelfen, damit sich die gewünschten Pflanzen ansiedeln. Viele
              dieser „Unkräuter“ können uns sogar als Heilpflanzen dienen oder in der „Wild-
              pflanzenküche“ verwendet werden.                                                          Staude, Mai – August           Staude, Mai – September        Einjährig, Mai – Oktober
              Wichtig: Verzichten Sie auf alle „übertriebenen“ Säuberungsaktionen und falsch             10 – 20 cm                       10 – 50 cm                  15 – 30 cm
              verstandene „Verschönerungen“!                                                            Heilpflanze                    Heilpflanze                    Heilpflanze. Giftig
                                                                                                        Wildpflanzenküche              Wildpflanzenküche              TIERE
              „Das meiste auf der Welt geht nicht durch Gebrauch kaputt sondern                         TIERE                          TIERE                          Insektenbestäubung durch
              durch Putzen.“ Erich Kästner                                                              4 Schmetterlinge, u.a.         23 Schmetterlinge, u.a.        Hummeln und Schmetterlinge.
                                                                                                        Brombeerspinner,               Wegerich-Scheckenfalter,       Verbreitung der Samen durch
                                                                                                        Zimtbär                        Westlicher Scheckenfalter,     Ameisen.
                                                                                                                                       Wegerichbär. Käfer Spitz-      Samen dienen Vögeln (z.B.
                                                                                                                                       wegerich-Borstenrüssler        Turteltaube) als Nahrung
                                                                                                                                       Pollen: gut, Nektar: keiner    Pollen: mittel, Nektar: mittel

28                                                                                                                                                                                                          29
Wegränder und freie Flächen                                                                                                                                                       Wegränder und freie Flächen

      Gewöhnlicher Natternkopf       Bunte Kronwicke                  Echter Frauenspiegel
      Echium vulgare                 Coronilla varia                  Legousia speculum-veneris

      Zweijährig, Mai – Oktober      Staude, Juni – August            Einjährig, Juni – August
        25 – 80 cm                    30 – 60 cm                    10 – 30 cm
      Heilpflanze                    Giftig                           TIERE
      Wildpflanzenküche              TIERE                            Wertvoll für Wildbienen und
      TIERE                          29 Schmetterlinge, u.a.          Schwebfliegen.
      49 Schmetterlinge, u.a.        Kronwicken-Bläuling,             Bietet reichlich Nektar
      Harlekinbär, Messingeule,      Himmelblauer Bläuling,
      Spanische Fahne. Langhorn-     Beringtes Kronwicken-
      biene, Natternkopf-Mauer-      Blutströpfchen, Postillon.
      biene, Fels-Natternkopfbiene   Kugelwanze
      Pollen: mittel, Nektar: gut    Pollen: mittel, Nektar: mittel

      Gewöhnliche Kornblume          Wilde Karde                      Gewöhnliche Wegwarte
      Cyanus segetum                 Dipsacus fullonum                Cichorium intybus

                                                                                                       Wegrand mit Geruchloser Kamille und Klatschmohn
      Einjährig, Juni – Oktober      Zweijährig, Juli – August        Staude, Juli – Oktober
       30 – 80 cm                    70 – 200 cm                     30 – 150 cm
      Heilpflanze                    TIERE
                                                                      Heilpflanze
      Wildpflanzenküche              5 Schmetterlinge, u.a.           Wildpflanzenküche                TIPP
      TIERE                          Kardeneule, Ampfer-Rinden-       TIERE
      Bestäuber sind Hautflügler,    eule, Kaisermantel.              5 Schmetterlinge, u.a. Grauer    Die Inhalte einer spannenden Ausstellung des Bund Naturschutz zum Thema „Wilde
      Schwebfliegen und Tagfalter.   Samen im Winter für viele        Mönch. Bestäubung durch          Pflanzen vor der Tür“ sind im Internet abrufbar unter: www.bund-naturschutz.de
      Verbreitung der Samen durch    Vögel (z.B. Distelfinken) als    Bienen (viele Wildbienen, z.B.      Suche „Wilde Pflanzen“  Wilde Pflanzen vor der Tür  Überblick über die Rollups.
      Ameisen.                       Futter interessant.              Hosenbienen) und Schweb-
      Pollen: mittel, Nektar: hoch   Pollen: mittel, Nektar: hoch     fliegen. Blatt- und Bockkäfer.
                                                                      Pollen: hoch, Nektar: hoch

30                                                                                                                                                                                                        31
Bäume und Sträucher           Bäume und Sträucher

     BÄ UM E UN D
     ST R ÄUCHER
     MI T U N T ER W U CH S

32                                            33
Bäume und Sträucher                                                                                                                                                                            Bäume und Sträucher

                                                                                                          DIE BEI VÖGELN BELIEBTESTEN STRÄUCHER
                                                                   Da Sträucher und Bäume als
                                                                   Brutplätze und Futterquelle für        Schwarzer Holunder               Traubenholunder                  Gewöhnlicher Wacholder
                                                                   Vögel und andere Tiere dienen,         Sambucus nigra                   Sambucus racemosa                Juniperus communis
                                                                   sind sie einer der wichtigsten
                                                                   Lebensräume im Garten. Daher ist
                                                                   es besonders entscheidend, dass
                                                                   hier keine Exoten für die Pflan-
                                                                   zung ausgewählt werden.

                                                                   Eine Hecke sollte sich beispielswei-   Strauch, Juni – Juli             Strauch, April – Juni            Strauch, April – Mai
                                                                   se aus einer Mischung heimischer           3–7m                          1,5 – 3 m                          3–8m
                                                                   Sträucher (und schnittverträglicher    Wildpflanzenküche                Beeren etwas giftiger als die    Küchengewürz
                                                                   heimischer Bäume; wie Hainbuche        Beeren roh leicht giftig         des Schwarzen Holunders          Zwischenwirt für den Birnen-
                                                                                                                                                                            gitterrost – nicht zusammen
                                                                   und Rotbuche) zusammensetzen.          TIERE                            TIERE
                                                                                                          62 Vogelarten                    47 Vogelarten                    mit Birnen pflanzen!
                                                                   Ein besonders beliebter Baum bei
                                                                   Vögeln ist die Eberesche (Sorbus au-   18 Schmetterlinge, u. a.         4 Schmetterlinge, u. a.          TIERE
                                                                                                          Nachtschwalbenschwanz,           Gelber Fleckleibbär              43 Vogelarten. 10 Schmetterlin-
                                                                   cuparia), deshalb auch „Vogelbeere“
                                                                                                          Pflaumen-Zipfelfalter,           Wichtiger Frühblüher für         ge, u. a. Wacholder-Blütenspan-
                                                                   genannt, an der über 60 verschiede-
                                                                                                          Holunderspanner                  Bienen                           ner, Kiefernspanner, Wachol-
                                                                   ne Vogelarten beim Fressen beobach-    Pollen: gering, Nektar: mittel   Pollen: gering, Nektar: gering   der-Glasflügler. Singzikade
             Die Blüten der Eberesche sind bei Insekten beliebt,   tet werden können.
             die Früchte besonders bei Vögeln                      Ansonsten sollen aus der Vielzahl
                                                                   heimischer Bäume hier keine Empfeh-    Echter Faulbaum                  Eingriffliger Weißdorn           Wildrose
             lungen ausgesprochen werden, da in den meisten Privatgärten wohl nur für Sträu-              Frangula alnus                   Crataegus monogyna               Rosa spec.
             cher und einige Obstbäume (siehe Abschnitt „Nutzgarten“) ausreichend Platz ist.
             Grundsätzlich gilt: Laubbäume sind Nadelbäumen vorzuziehen.

             Übrigens: Einige beliebte Gartengehölze (z.B. Forsythien, Kirschlorbeer und Thuja)
             bieten keinem bekannten einheimischen Insekt Futter.

                                                                                                          Strauch, Mai – Juni              Strauch, Mai – Juni              Strauch, Mai – Juli
                                                                                                           1–4m                               3 – 12 m                         0,5 – 4 m
             TIPP                                                                                         Heilpflanze                      Zwischenwirt für Feuerbrand –    Wildpflanzenküche
                                                                                                          Giftig                           nicht in den Obstgarten!         Sehr viel Vitamin C
             Viele der „Frühjahrsblüher“ (siehe S. 23) fühlen sich unter Bäumen und Sträuchern                                             Heilpflanze
                                                                                                          TIERE                                                             TIERE
             wohl, weil sie in einer Zeit austreiben und erblühen, in der die Laubgehölze noch            36 Vogelarten                    TIERE                            27 Vogelarten. 20 Schmetterlin-
             keine Blätter tragen und deshalb keinen Schatten machen können.                              39 Schmetterlinge, u. a.         34 Vogelarten. 60 Schmetter-     ge, u. a. Rosenwickler, Erleneule,
                                                                                                          Zitronenfalter, Brombeer-Zip-    linge, u. a. Trauerwidderchen,   Rosenspanner, Blattwespen, Gall-
                                                                                                          felfalter, Faulbaum-Bläuling,    Großer Fuchs. Schwebfliegen,     wespen, Blattschneiderbiene, Pin-
                                                                                                          Kleines Nachtpfauenauge          Pflanzenwespen, Bockkäfer        selkäfer, Rosenkäfer, Prachtkäfer
                                                                                                          Pollen: mittel, Nektar: hoch     Pollen: mittel, Nektar: mittel   Pollen: hoch, Nektar: mittel

34                                                                                                                                                                                                             35
Bäume und Sträucher                                                                                                                                                                                    Bäume und Sträucher

     Gewöhnl. Traubenkirsche             Blutroter Hartriegel              Gewöhnl. Pfaffenhütchen             Wolliger Schneeball              Kornelkirsche                     Rote Heckenkirsche
     Prunus padus                        Cornus sanguinea                  Euonymus europaea                   Viburnum lantana                 Cornus mas                        Lonicera xylosteum

     Strauch, April – Mai                Strauch, Mai – Juni               Strauch, Mai – Juni                 Strauch, April – Juni            Strauch, März – April             Strauch, Mai – Juni
         5 – 25 m                            1–5m                           1,5 – 3 m                             1–3m                          2–5m                                1–2m
     Heilpflanze                         Heilpflanze                       Alle Pflanzenteile giftig           Giftig                           Heilpflanze                       Giftig
     Wildpflanzenküche                   Wildpflanzenküche                 TIERE                               TIERE
                                                                                                                                                Wildpflanzenküche                 TIERE
     TIERE                               TIERE                             24 Vogelarten                       15 Vogelarten                    Früchte völlig ausgereift gut     8 Vogelarten
     24 Vogelarten. 29 Schmetter-        24 Vogelarten. 18 Schmetter-      8 Schmetterlinge, u. a.             6 Schmetterlinge, u. a.          für Marmelade geeignet            24 Schmetterlinge, u. a.
     linge, u. a. Segelfalter, Kleines   linge, u. a. Oleanderschwär-      Pfaffenhütchen-Harlekin,            Grüner Zipfelfalter, Großer      TIERE                             Geißblatteule, Hecken-
     Nachtpfauenauge. Trauben-           mer, Brombeerzipfelfalter,        Pfaffenhütchen-Wellrand-            Schlehenspanner, Blausieb        15 Vogelarten                     kirschen-Glasflügler,
     kirschen-Gespinstmotten kön-        Faulbaumbläuling, Hartriegel-     spanner                             Pollen: gering, Nektar: gering   Sehr früher Pollen- und           Blauschwarzer Eisvogel
     nen den Strauch kahlfressen –       spanner. Sand-, Furchen- und      Pollen: mittel, Nektar: gering                                       Nektarlieferant für Wild- und     Pollen: mittel, Nektar: mittel
     erholt sich aber schnell            Schmalbienen                                                                                           Honigbienen
     Pollen: gering, Nektar: gering      Pollen: mittel, Nektar: mittel                                                                         Pollen: mittel, Nektar: hoch

     Gewöhnlicher Schneeball             Gewöhnlicher Liguster             Schlehe
     Viburnum opulus                     Ligustrum vulgare                 Prunus spinosa

                                                                                                                   Zum Vergleich: Der gerne gepflanzte sogenannte „Schmetterlingsstrauch“ (Buddleja
                                                                                                                   davidii), der aus Asien stammt, bietet bei uns nur zwei bekannten Schmetterlings-
                                                                                                                   raupen Nahrung. Insgesamt finden sich etwa 45 Schmetterlinge dort zur Nektar-
                                                                                                                   suche ein.
                                                                                                                   Die Sträucher, die bei uns eigentlich diesen Namen verdienen, sind Schlehe, Weiß-
     Strauch, Mai – Juni                 Strauch, Juni – Juli              Strauch, April – Mai                    dorn und Liguster. Besonders Liguster kommt in unseren Gärten sehr häufig vor.
         1,5 – 3 m                           0,5 – 5 m                         1–3m                                Wertvoll für Schmetterlinge und Vögel ist er jedoch nur dann, wenn er auch blühen
     Giftig                              Giftig                            Heilpflanze                             und fruchten darf.
     TIERE                               TIERE
                                                                           Wildpflanzenküche
     22 Vogelarten                       21 Vogelarten                     TIERE                                   Haben Sie in Ihrem Garten viele Sträucher und Bäume (z.B. auch Obstgehölze, wie
     4 Schmetterlinge, u. a.             61 Schmetterlinge, u. a. Ligus-   20 Vogelarten. 125 Schmetter-           sie im Abschnitt „Nutzgarten“ noch beschrieben werden) gepflanzt, so sollten Sie
     Maivogel, Purpurglanzeule           terschwärmer, Zitronenfalter      linge, u. a. Segelfalter, Trauer-       darunter nur Pflanzen ansiedeln, die mit Schatten zurechtkommen. Auch hier gibt
     Bestäuber sind meist Fliegen        Pollen für Furchenbienen          widderchen, Großes Nachtpfau-
                                                                                                                   es viele heimische, insektenfreundliche Pflanzenarten, von denen einige in der
     Pollen: mittel, Nektar: hoch        und Sandbienen, Nektar für        enauge, Gelbes Ordensband.
                                                                                                                   folgenden Empfehlungsliste vorgestellt werden.
                                         Bienen und Fliegen                Sandbienen, Prachtkäfer
                                         Pollen: mittel, Nektar: mittel    Pollen: mittel, Nektar: mittel

36                                                                                                                                                                                                                     37
Bäume und Sträucher                                                                                                                                                                            Bäume und Sträucher

     UNTER STRÄUCHERN UND BÄUMEN (SCHATTENVERTRÄGLICHE PFLANZEN)

     Bärlauch                         Wald-Sauerklee                   Waldmeister                      Scharbockskraut                  Wald-Erdbeere                     Kleiner Odermennig
     Allium ursinum                   Oxalis acetosella                Galium odoratum                  Ficaria verna                    Fragaria vesca                    Agrimonia eupatoria

     Staude, April – Juni             Staude, April – Mai              Staude, Mai – Juni               Staude, März – Mai               Staude, Mai – Juni                Staude, Juni – September
         20 – 50 cm                      5 – 12 cm                         15 – 30 cm                    5 – 20 cm                          5 – 20 cm                      30 – 100 cm
     Heilpflanze                      Wildpflanzenküche                Heilpflanze, Wildpflanzen-       Wildpflanzenküche                Heilpflanze                       TIERE
     Wildpflanzenküche                                                 küche, entwickelt den Duft-      Heilpflanze; enthält viel        Wildpflanzenküche                 2 Schmetterlinge: Kleiner
                                      TIERE
     Geophyt                                                           stoff Cumarin („Waldmeister-     Vitamin C                                                          Würfeldickkopffalter, Halb-
                                      3 Schmetterlinge, u. a.                                                                            TIERE
                                                                       bowle“), Geophyt                 Geophyt                                                            würfelfleckfalter
     TIERE                            Schwarze Glattrückeneule                                                                           4 Schmetterlinge, u. a. Kleiner
     Ergiebige Frühjahrstracht-       Pollen: mittel, Nektar: gering   TIERE                            TIERE                            Würfeldickkopffalter, Wege-       Pollen: mittel, Nektar: mittel
     pflanze für Bienen, Hummeln                                       5 Schmetterlinge, u. a.          Schmetterling: Achateule         rich-Erdeule. Früchte werden
     und Schwebfliegen                                                 Schluchten-Labkrautspanner,      Pollen: mittel, Nektar: mittel   von Säugetieren, Vögeln, Kä-
     Pollen: mittel, Nektar: hoch                                      Rotbinden-Blattspanner                                            fern, Ameisen u.a. geschätzt
                                                                       Pollen: mittel, Nektar: mittel                                    Pollen: mittel, Nektar: gering

     Echtes Lungenkraut               Ährige Teufelskralle             Busch-Windröschen                Kleines Immergrün                Wald-Veilchen                     Knoten-Braunwurz
     Pulmonaria officinalis           Phyteuma spicatum                Anemone nemorosa                 Vinca minor                      Viola reichenbachiana             Scrophularia nodosa

     Staude, März – Mai               Staude, Mai – Juli               Staude, März – Mai               Zwerg-Strauch, April – Juni      Staude, März – Mai                Staude, Juni – September
       10 – 30 cm                      30 – 80 cm                       10 – 25 cm                    10 – 20 cm                      10 – 25 cm                        40 – 120 cm
     Heilpflanze                      Wildpflanzenküche                Giftig                           Giftig                           Wildpflanzenküche                 Heilpflanze
     Wildpflanzenküche                                                                                                                   TIERE
                                      TIERE                            TIERE                            TIERE                                                              TIERE
     TIERE                            Bestäuber sind Bienen,           Schmetterling: Anemonen-         Schmetterling: Oleander-         8 Schmetterlinge, u. a.           8 Schmetterlinge, u. a.
     4 Schmetterlinge, u. a. Lun-     Schmetterlinge und Käfer.        Blattspanner                     schwärmer                        Veilchen-Perlmutterfalter,        Braunwurz-Mönch, Königs-
     genkraut-Staubeule, Lungen-      Schmetterling: Lilagold-         Pollen: gut                      Bestäuber sind Schmetterlin-     Kaisermantel                      kerzen-Mönch. Bestäuber
     kraut-Metalleule. Bestäuber      Feuerfalter                      wichtiger Pollenlieferant im     ge, Bienen und Wollschweber      Samenverbreitung durch            sind Bienen und Wespen,
     hauptsächlich Wildbienen         Sandbienen                       Frühling                         Pollen: gering, Nektar: mittel   Ameisen                           besonders Faltenwespen.
     Pollen: mittel, Nektar: mittel                                                                                                      Pollen: gering, Nektar: gering    Pollen: gering, Nektar: gering

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Feuchtbiotope       Feuchtbiotope

      F E U C HT-
      BIO TOP E

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Feuchtbiotope                                                                                                                     Feuchtbiotope

                                            In der historischen Vergangenheit Puchheims wird der ganze Bereich nörd-
                                            lich des Dorfes „Puchheim-Ort“ als Niedermoor beschrieben. Man kann sich
                                            einen Bewuchs mit Birken, Erlen, Weiden, Torfmoos, Wollgras, Pfeifengras,
                                            Kuckucks-Lichtnelken, Knabenkräutern, Trollblumen, Blutweiderich etc.
                                            vorstellen. Davon ist – nach Jahren des Torfstichs, der Anlage von Drainage-
                                            gräben, der Aufschüttung von Hausmüll und intensivster Bebauung – prak-
                                            tisch nichts mehr erhalten.

                                            Dabei können solche Feuchtbereiche wunderschön sein. Und es ist gar nicht so
                                            schwierig, Feuchtbereiche zu schaffen und Pflanzen anzusiedeln, die es gerne nass
                                            mögen. Natürlich können Sie kein Niedermoor anlegen, jedoch ist auch ein Teich
                                            eine Bereicherung im Garten.
                                            Zu jedem Gartenteich gehört ein Ufer- und Randbereich (der ruhig etwas größer
                                            sein darf), in dem Feuchte liebende Pflanzen gepflanzt werden können.
                                            Auch staunasse Böden (mit einem hohen Ton-/Lehm-Anteil im Untergrund) eignen
                                            sich meist für die Ansaat oder Anpflanzung Feuchte liebender Pflanzen. Viele dieser
                                            Pflanzen entwickeln sich auch im etwas feuchteren, weil schattigeren, Bereich unter
                                            Bäumen und Sträuchern ganz gut.
                                            Außerdem gibt es natürlich die Möglichkeit, in Wannen und Bottichen Wasserpflan-
                                            zen oder Feuchte liebende Pflanzen zu kultivieren.

                Großer Teich mit Seerosen   Feuchtwiese im Süden von Puchheim

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Feuchtbiotope                                                                                                                                                                                             Feuchtbiotope

      FEUCHTE LIEBENDE PFLANZEN

      Sumpf-Dotterblume                Schlangen-Wiesenknöterich         Echtes Mädesüß                    Großer Wiesenknopf                  Bach-Nelkenwurz                   Arznei-Baldrian
      Caltha palustris                 Bistorta officinalis              Filipendula ulmaria               Sanguisorba officinalis             Geum rivale                       Valeriana officinalis

      Staude, April – Juni             Staude, Mai – Juni                Staude, Juni – August             Staude, Juni – September            Staude, April – Juli              Staude, Mai – August
       15 – 30 cm                      30 – 100 cm                         50 – 150 cm                    30 – 150 cm                         30 – 150 cm                       30 – 200 cm
      Schwach giftig                   Heilpflanze                       Heilpflanze                       Heilpflanze                         TIERE
                                                                                                                                                                                 Heilpflanze
      TIERE
                                       Wildpflanzenküche                 Wildpflanzenküche                 Wildpflanzenküche                   Schmetterlinge Labkraut-          Wildpflanzenküche
      4 Schmetterlinge, u.a.           TIERE                             TIERE                             TIERE                               Haarbüschelspanner, Alpen-        TIERE
      Wegerich-Erdeule, Rotbraune      20 Schmetterlinge, u.a.           14 Schmetterlinge, u.a. Mäde-     7 Schmetterlinge, u.a. Heller       Würfeldickkopffalter.             5 Schmetterlinge, u.a. Baldrian-
      Moorheiden-Erdeule.              Blauschillernder Feuerfalter,     süß-Perlmuttfalter, Violetter     Wiesenknopf-Ameisenbläuling,        Bestäuber Hummeln, Bienen,        Blütenspanner, Baldrian-
      Bestäubung durch Käfer,          Natterwurz-Perlmuttfalter.        Silberfalter, Schwarzer Trauer-   Dunkler Wiesenknopf-Amei-           Schwebfliegen. Erdhummeln         Scheckenfalter. Bestäuber
      Fliegen und Bienen. Sehr         Beliebt bei Honig- und            falter. Bestäuber sind Bienen,    senbläuling, Violetter Silberfal-   beißen Blüten auf. Pollen:        Zweiflügler, Bienen und Tag-
      beliebt bei Schwebfliegen        Wildbienen                        Fliegen, Schwebfliegen u. Kä-     ter, Kleines Nachtpfauenauge        gering-mittel, Nektar: gering     falter. 4 Wildbienenarten
      Pollen: gut, Nektar: mittel      Pollen: mittel, Nektar: hoch      fer. Pollen: hoch, Nektar: kein   Pollen: mittel, Nektar: mittel                                        Pollen: mittel, Nektar: hoch

      Gewöhnlicher Beinwell            Kohl-Kratzdistel                  Gewöhnl. Blutweiderich            Weiden-Alant                        Wilde Engelwurz                   Wasserdost
      Symphytum officinale             Cirsium oleraceum                 Lythrum salicaria                 Inula salicina                      Angelica sylvestris               Eupatorium cannabinum

      Staude, Mai – Juli               Staude, Juni – September          Staude, Juli – September          Staude, Juni – Oktober              Mehrjährig, Juli – September      Staude, Juli – September
         30 – 100 cm                     50 – 150 cm                    50 – 150 cm                      25 – 80 cm                            80 – 150 cm                    50 – 150 cm
      Heilpflanze                      Heilpflanze                       Heilpflanze                       TIERE
                                                                                                                                               Heilpflanze                       TIERE
      Wildpflanzenküche                Wildpflanzenküche                 Wildpflanzenküche                 5 Schmetterlinge, u.a.              Wildpflanzenküche                 45 Schmetterlinge, u.a.
      TIERE                            TIERE                             TIERE                             Großes Wiesenvögelchen,             TIERE                             Wasserdost-Goldeule,
      5 Schmetterlinge, u.a. Lungen-   19 Schmetterlinge, u.a. Distel-   21 Schmetterlinge, u.a.           Schachbrett, Tagpfauenauge.         13 Schmetterlinge, u.a. Bären-    Admiral, Spanische Flagge.
      kraut-Staubeule, Messing-        falter, Zimtbär. Bestäubung       Weiderich-Blütenspanner           Bestäuber Bienen, Grab-             klau-Blütenspanner, Schwal-       Besonders bei Schmetter-
      eule. Erdhummeln beißen          durch Schmetterlinge und          Bestäuber Schwebfliegen,          wespen, Schwebfliegen.              benschwanz. 9 Wildbienen-         lingen und Schwebfliegen
      die Kronröhre an. Ameisen-       Hummeln. Samen für Vögel          Bienen und Schmetterlinge         7 Wildbienenarten                   arten. Sehr beliebt bei Schweb-   beliebt
      verbreitung der Samen            sehr interessant. Pollen: hoch,   8 Wildbienenarten                 Pollen: hoch, Nektar: mittel        fliegen, Wespen und Käfern        Pollen: mittel, Nektar: hoch
      Pollen: gering, Nektar: mittel   Nektar: sehr hoch                 Pollen: mittel, Nektar: hoch                                          Pollen: mittel, Nektar: hoch

44                                                                                                                                                                                                                  45
Nutzgarten                              Nutzgarten

     N UT ZGAR TEN
      E S SB AR E S A US D EM GAR TEN

46                                             47
Nutzgarten                                                                                                                                                                                          Nutzgarten

                                                                                                    TRADITIONELLE OBSTBÄUME
             Der Nutzgarten stellt sicher die ursprünglichste und eine fraglos sinnvolle
             Form des Gärtnerns dar.                                                                Apfel                             Birne                            Vogel-Kirsche/Süß-Kirsche
             Im Nutzgarten findet sich oft ein Gemüsebeet (mit oder ohne Kräutergärt-               Malus domestica                   Pyrus communis                   Prunus avium
             chen) und meist sind auch Obstbäume und Beerensträucher Bestandteil
             dieses Gartenbereichs.

             GEMÜSEBEET

             Das Gemüsebeet benötigt Licht und Dünger. Der Dünger sollte – wenn möglich – in        Baum, April – Mai                 Baum, April – Mai                Baum, April – Mai
             Form von Kompost aus dem eigenen Garten stammen und sich sonst auf notwendi-               bis 10 m                          bis 20 m                        bis 25 m
             ge Mengen organischer Dünger beschränken.                                              Fallobst und nicht geerntete      Fallobst sehr beliebt bei        Nektar an den Blattstielen
                                                                                                    Früchte werden von Vögeln         Wespen und Schmetterlingen       besonders für Ameisen
                                                                                                    als Winternahrung genutzt
             Natürlich muss in einem Gemüsebeet auch Pflanzenschutz erfolgen. Die Kulturpflan-                                        TIERE                            TIERE
             zen können sich ohne unsere Hilfe oft nicht gegen die Wildpflanzen und Fressfeinde     TIERE                             17 Schmetterlinge, u.a.          20 Schmetterlinge, u.a.
             durchsetzen. Aber Unkrautbekämpfung sollte sich im Hausgarten auf mechanisches         13 Schmetterlinge, u.a. Segel-    Birnbaumeule, Pflaumen-          Gelbes Ordensband, Nieren-
                                                                                                    falter, Großer Fuchs, Lindeneu-   glucke, Obsthain-Blüten-         fleck-Zipfelfalter
             Jäten und Hacken beschränken. Schnecken können durch einen Schneckenzaun bzw.
                                                                                                    le, Sphinxeule. Eichenschre-      spanner. Großer Wespen-          Kirschfliege, Prachtkäfer,
             ein Schneckenband oder tägliches Entfernen in Schach gehalten werden. Grundsätzlich
                                                                                                    cke, Apfelsägewespe. Pollen:      bock, Birnenknospenstecher       Kirschkernstecher
             sollte im privaten Garten möglichst kein chemisches Pflanzenschutzmittel eingesetzt    sehr hoch, Nektar: sehr hoch      Pollen: gut, Nektar: mittel      Pollen: hoch, Nektar: mittel
             werden. Manchmal muss man einfach damit leben, dass Pflanzen zugrunde gehen oder
             nur geringen Ertrag bringen. Oft haben Mischkulturen positive Auswirkungen: So hat
             sich beispielsweise der Anbau von Karotten und Zwiebeln in gemeinsamer Kultur be-      Pflaume/Zwetschge                 Walnuss                          Haselnuss
             währt, um den Befall mit Zwiebelfliegen beziehungsweise Möhrenfliegen zu reduzieren.   Prunus domestica                  Juglans regia                    Corylus avellana

             Auch für unsere Obstgehölze gilt: Viele Obstsorten werden schon einige Jahrhun-
             derte oder länger traditionell bei uns angebaut. Es gibt somit auch viele Tierar-
                                                               ten, die als Kulturfolger bei uns
                                                               vorkommen, sich von den Pflanzen
             TIPP                                              ernähren und meist sogar zur
                                                               Bestäubung notwendig sind.           Baum, April                       Baum, Mai                        Baum, Februar – April
             Nutzpflanzen wie Feldsalat, Kopfsa-
                                                               Wir sollten darauf achten, dieses        bis 10 m                        bis 25 m                       bis 6 m
             lat, Rucola, Radieschen, Schnittlauch,                                                 Ganz ähnlich sind auch            Die Walnuss hemmt das
                                                               bewährte Zusammenspiel aus tradi-                                                                       TIERE
             Rhabarber, auch einmal ausblühen                                                       Mirabellen, Kirschpflaumen,       Wachstum vieler Pflanzen.
                                                               tionellen Obstgehölzen und daran                                                                        65 Schmetterlinge, u.a. Brau-
             und fruchten lassen. Einige säen sich                                                  Kriechpflaumen ...                Ausnahmen z.B.: Busch-Wind-
                                                               angepassten Tierarten zu erhalten.                                                                      ner Haselspanner, Haseleule,
             dadurch gleich für das nächste Jahr                                                    TIERE
                                                                                                                                      röschen, Brombeeren, Gräser.     Grünes Blatt, C-Falter
             aus und die Blüten und Früchte bieten                                                  28 Schmetterlinge, u.a.           TIERE                            Rüsselkäfer, Haselmasken-
             den Insekten Nahrung.                                                                  Pflaumen-Zipfelfalter, Gelbes     Eichhörnchen, Siebenschläfer,    zikade, Ochsenlaubzikade,
                                                                                                    Ordensband, Pflaumenglucke        Mäuse, Krähen u.a. legen         Dornenlaubzikade
                                                                                                    Pollen: gut, Nektar: mittel       Vorräte der Nüsse an             Pollen: mittel, Nektar: keiner
                                                                                                                                      Pollen: mittel, Nektar: keiner

48                                                                                                                                                                                                         49
Nutzgarten                                                                                                                                                                                          Nutzgarten

     BEERENSTRÄUCHER

     Himbeere                         Brombeere/Kratzbeere             Stachelbeere
     Rubus idaeus                     Rubus sect. Rubus                Ribes uva-crispa

     Strauch, Mai – Juni              Strauch, Mai – Oktober           Strauch, April – Mai
         60 – 200 cm                      bis 300 cm                     60 – 120 cm
                                                                       Bestäuber sind Fliegen
     TIERE                            TIERE
     75 Schmetterlinge, u.a.          80 Schmetterlinge, u.a.          und Bienen                         Ein kleiner Bockkäfer, Fliegen und andere Käfer auf den Blüten einer Brombeere
     Himbeer-Wollrückenspinner,       Brombeer-Perlmuttfalter,         TIERE
     Himbeer-Glasflügler.             Brauner Waldvogel, Braun-        13 Schmetterlinge, u.a.
     Pflanzenwespen, Maskenbie-       gerändertes Ochsenauge,          Weißes C, Stachelbeer-             Unsere Obstgehölze gehören zu den wertvollsten Pflanzen für Insekten und Vögel.
     ne, Himbeerkäfer, Himbeer-       Ulmenzipfelfalter.               spanner, Schönbär.
                                                                                                          Wenn sie allerdings diesen Tieren als Futterpflanzen dienen, heißt das oft auch, dass
     gallmücke                        Buckelzirpe                      Blattwespen, Sandbienen
                                                                                                          Blätter oder Früchte gefressen werden. Hier ist Toleranz nötig. Es muss ein Kompromiss
     Pollen: hoch, Nektar: hoch       Pollen: hoch, Nektar: hoch       Pollen: gering, Nektar: gut
                                                                                                          gefunden werden, um gleichzeitig die Artenvielfalt zu fördern und selbst noch eine gute
                                                                                                          Ernte einzufahren. Nicht immer aber sind Insekten im Nutzgarten Konkurrenten oder
                                                                                                          gar „Schädlinge“. Viele Blütenbesucher sind als Bestäuber sogar dringend notwendig!
     Kupfer-Felsenbirne               Heidelbeere                      Rote Johannisbeere
     Amelanchier lamarckii            Vaccinium myrtillus              Ribes rubrum

                                                                                                          TIPP
                                                                                                          Wie vielfältig das Leben auf einem Apfelbaum ist, zeigt der spannende Lehrfilm
                                                                                                          „Das versteckte Leben im Apfelbaum“ mit vielen Detailaufnahmen.
                                                                                                          Kostenlos online abrufbar unter: www.planet-schule.de (Filme online)

     Strauch, April – Mai             Strauch, Mai – Juni              Strauch, April – Mai
         bis 10 m                         15 – 50 cm                   0,8 – 2 m
     Eingebürgerter, nordamerika-     TIERE
                                                                       Ökol. Bedeutung der Schwar-
     nischer Strauch                  106 Schmetterlinge, u.a.         zen Johannisbeere ähnlich          Projekt Stadtbeete Puchheim: Eine vom Bund Naturschutz betreute Fläche mit
     TIERE                            Blassgrüner Heidelbeerspanner,   TIERE                              „Erntesträuchern“, bei denen alle Bürger kostenlos ernten dürfen, findet sich an der
     Durch relativ frühen Blühter-    Braune Heidelbeer-Erdeule,       34 Vogelarten. 8 Schmetter-        Sprengerinstraße, Ecke Büchlweg in Puchheim. Sie ist Teil des Projekts „Stadtbeete
     min eine wertvolle Insekten-     Hochmoor-Bläuling                linge, u. a. Weißes C, Johannis-   Puchheim“. Auch Bürgergarten und Bürgerackerflächen, Hochbeete und Kräuterspi-
     weide. Früchte sehr beliebt      Pollen: mittel, Nektar: hoch     beer-Glasflügler, Hopfenblüten-
                                                                                                          ralen bieten die Möglichkeit, Gemüse auf städtischem Grund zu pflanzen und zu ern-
     bei Vögeln (Drosseln, Stare,                                      spanner, Stachelbeerspanner
                                                                                                          ten. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite der Stadt Puchheim.
     Tauben, ...). Pollen: mittel –                                    4 Wildbienen
     gering, Nektar: mittel                                            Pollen: mittel, Nektar: hoch

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