Mein Liebesbrief an das IPCC

 
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Mein Liebesbrief an das IPCC
Mein Liebesbrief an das IPCC

Liebes IPCC, als Weltorganisation bist Du ja toll vernetzt. Und Du machst zur
Zeit auch wieder ganz schön Wirbel: Die zukünftige globale Erwärmung sollen
wir alle gemeinsam auf höchstens 1,5 Grad beschränken. Früher waren es 2
Grad, aber das war Dir zu leicht. Völlig richtig, dass Du die Latte jetzt
höher gelegt hast. Du bist schließlich von ganz alleine auf den Trichter
gekommen mit dieser Turbulenzgeschichte und dem ganzen Strahlungs- und
Erwärmungsdingsda. Du weißt schon, ich meine den Treibhauseffekt. Andere
haben sich daran die Zähne ausgebissen. Die sind einfach nicht so schlau wie
Du und haben sich ins Bockshorn jagen lassen. Ist ja auch wirklich nicht so
einfach! Turbulente miteinander wechselwirkende Flüsse von Atmosphäre und
Ozeanen, die Wirkung der Sonnenstrahlung auf einen rotierenden Planeten,
Wärmeübergänge bei Aggregatänderungen des vielen Wassers auf der Erde, die
Winde, die auf- und absteigenden Meereswalzen wie der Golfstrom, die
Klimawirkung des Wasserdampfs und der Wolken, na ich höre jetzt auf, denn Du
weißt das ja alles viel besser.

Und Du hast für das Kernproblem des Klimawandels jetzt endlich die ultimative
geniale Lösung gefunden. Das CO2 ist der alleinige Übeltäter. Super, niemand
wäre sonst darauf gekommen! Das CO2 ist für jeden Klimawandel verantwortlich.
Und dann, schwupps das CO2 in Deine Klimamodelle gesteckt, und schon wissen
wir endlich genau über die kommende Klimakatastrophe Bescheid. Lass Dich bloß
nicht von Kleingeistern beirren, die unverschämt behaupten, Deine Modelle
würden noch nicht einmal die Klimavergangenheit ordentlich beschreiben
können. Da bleibe mal ganz ruhig. Irgendwann wird die deutsche Politik, die
Dir ja glücklicherweise wie kaum jemand sonst treu zur Seite steht, solche
Schwätzer schon ruhig stellen. Wenn alles nichts hilft, wird man sie halt
einsperren. Liebes IPCC, genial ist auch Deine logische Schlussfolgerung:
Wenn wir weniger von dem Giftzeug CO2 in die Luft pusten können wir das Klima
wieder so ruhig stellen, so wie wir das bei einem plärrenden Kleinkind mit
dem Schnuller machen. Das ist die ultimative Hammerlösung! Ich bin sicher,
liebes IPCC, Du bekommst dafür einmal auch den Physik-Nobelpreis, den für
Frieden hast Du ja schon.

Aber hast Du auch einmal darüber nachgedacht, wie das mit den 1,5 Grad
praktisch geschehen soll? Klar, Du hast viel zu tun und kannst nicht für
alles gleich Lösungen hervorzaubern. Aber weil ich Dich und Deinen
Klimaschutz so toll finde, habe ich beschlossen, Dir hier mit Rat und Tat
weiterzuhelfen. Dazu musst Du Dir zuerst einmal die weltweiten Emissionen von
CO2 anschauen! Da erzeugen China plus USA 40% von diesem Giftzeugs, die EU 9%
und wir Deutschen 2,5%. Du weißt vielleicht, dass wir das böse Giftzeugs CO2
zwar für die Photosynthese brauchen, Pflanzen wachsen ohne CO2 dummerweise
nicht. Und was noch schlimmer ist, sie wachsen mit mehr CO2 sogar besser. Die
Erde wurde grüner und die Welternten besser. Lass Dich davon bloß nicht
irritieren! Besser nichts mehr ernten, aber die Welt vor dem Wärmetod retten.
Das ist angesagt, was nützt uns denn mehr Wald, Grünzeug und Weizen? Gefahr
durch Erhitzung ist im Verzug, Gegensteuern ist nie zu früh. Dein
wertvollster Mitstreiter hierzulande, ein Professor Schellen Huber, oder so
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ähnlich nennt er sich, schreibt schon von „Selbstverbrennung“. Teufel auch,
wie recht hat er. Gerade hier in Süddeutschland, wo ich wohne, ist es 1,5
Grad wärmer als in Schweden, wo glücklicherweise meine süße Cousine zu Hause
ist. Ich werde wohl zu ihr ziehen müssen, wenn hier alles in Flammen aufgeht.

Und dann liebes IPCC: Passe unbedingt auf diese unheimlichen Chinesen auf!
Bauen die doch permanent neue Kohlekraftwerke, die immer mehr CO2 erzeugen.
Die Afrikaner inzwischen auch. Bei so viel Ignoranz hast Du also noch viel zu
tun. Und dann zieht Dir noch dieser USA-Päsident Trump eine lange Nase. Ich
finde das mehr als unerhört. Aber so sind nun mal die Amis, die haben den
sogar gewählt. Du hast es also nicht leicht, liebes IPCC, daher will ich Dir
jetzt mit meinen Vorschlägen helfen. Von Gewalt gegen die bösen Chinesen oder
gar die USA würde ich Dir abraten, es fehlen Dir dazu leider die Divisionen.
Früher mit den Päpsten war das schon einmal so ähnlich. Die waren auch daran
die Welt vor Ketzern zu retten. Hätten die damals ausreichend Divisionen
gehabt, würden wir heute im Paradies auf Erden leben. Mein Tipp daher: Mach
es besser hinten herum, so wie hier in Deutschland. Uns Deutsche kann ich Dir
als Musterbeispiel für treueste Klimafolgsamkeit empfehlen. Als Deutscher
weiß ich, wovon ich rede. Was Du hierzulande erreicht hast, macht mich
besonders stolz auf Dich.

Haben es doch kluge grüne Juristen ganz in Deinem Sinne fertiggebracht, die
böse Braunkohle zu verbannen. Der Hambacher Forst gehört jetzt wieder
lustigen Gesellen, die zum Scherz auf Polizisten Scheiße werfen, mit
Schleuderchen schießen und in den Bäumen Holzhäuschen bauen. Humor muss die
Polizei doch aushalten, oder etwa nicht? Ob der Lärm der lieben
Baumhausbewohner der Fledermaus dort bekommt, die unsere Juristen schützen
wollen? Na egal, wo gehobelt wird, fallen Späne. Glücklicherweise haben die
klugen Richter die Waldrodung für Windräder nicht gleich mit verboten. Aber
auch die lustigen Demonstranten des Hambacher Forsts sind schließlich bei
Windradinstallationen in Wäldern nicht zu finden. Daher liebes IPCC, höre
jetzt auf meinen Ratschlag: Wir werden das CO2 Problem mit Windrädern aus der
Welt schaffen, das verspreche ich Dir. Schließlich liefern diese 30.000 sich
in unsere Landschaften so harmonisch einfügenden Anlagen schon satte 3%
unserer Primärenergie. Klar, ihr Strom ist zu flatterhaft, aber das schaffen
wir auch noch. Die restlichen 97% sind dann nur noch ein Klacks. Weg mit
Kohle, Erdöl und Gas, vom Uran will ich erst gar nicht reden. Windrädchen,
Photozellchen und leckerer Energiemais alleine werden uns an die
technologische Weltspitze katapultieren.

Böse Buben haben allerdings Deine Angaben perfide nachgerechnet und sind
darauf gekommen, dass auch höchste CO2 Vermeidungsanstrengungen Deutschlands
die Welttemperatur nicht verringern. Es ist immer wieder die gleiche Plage
mit Leuten, die rechnen. Rechnen ist purer Unsinn. Die richtige grüne
Gesinnung muss stimmen, nicht kleinliche Zahlen. Ich hoffe sehr, liebes IPCC,
dass diese üblen Rechenkünstler die ersten sein werden, die man wegsperren
wird. Lass Dich also bitte nicht durch Rechnen-Dummheiten irritieren. Auch
wenn niemand auf der Welt mehr mitmacht, wir schaffen die 1,5 Grad in
Deutschland dann eben alleine! Unsere Führerin, Frau Merkel, hat schon ganz
andere geschafft. Und schließlich, haben doch so viele von uns diese blöde
Industrie schon lange dicke. Die Klügsten von ihnen haben Theaterkunde oder
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ähnliches studiert, dann abgebrochen und sind schließlich erfolgreich in der
Politik gelandet. Recht haben sie, ein Industriearbeitsplatz macht das Leben
niemals so schön, wie sie es jetzt haben. Tolles Gehalt und dafür im
Parlament grünen Unsinn schwätzen dürfen. Ich möchte endlich auch einmal nur
in der Sonne faulenzen, Die Rente ist mir sowieso sicher und mein bisschen
Strom hole ich mir halt aus der Steckdose. Wozu brauchen wir überhaupt so
viel Energie, ist doch total ungesund. Das begreifen jetzt immer mehr und
wählen völlig richtig unsere ehemaligen abgebrochenen Theaterstudenten.

Nun, liebes IPCC, habe ich noch eine schöne Idee für Dich, die Du umsetzen
solltest. Wie Du weißt, atmet jeder Mensch am Tag so rund ein Kilogramm CO2
aus, also im Jahr knapp eine halbe Tonne. Außerdem kennst Du auch die Zahl
der Autos weltweit, sind so stückers eine Milliarde. Und Du kannst natürlich
auch den jährlichen CO2-Gesamtausstoß aller Autos abschätzen. Damit erhältst
Du kinderleicht ohne Taschenrechner, dass wir böse Menschen auf der Erde mehr
CO2 mit ausatmen erzeugen als mit unseren Autos. Das finde ich skandalös,
daher mein Vorschlag: Du solltest die globalweite IPCC-Bewegung „Weniger
Atmung“ ins Leben rufen. Das Herumjoggen und weiterer Unsinn hören damit
endlich auf. „Sport ist Mord“ sagt schließlich ein deutsches Sprichwort.
„Weniger Atmung“ wird uns vor dem Wärmetod retten. Autofahren wird man den
Ignoranten weltweit wohl nicht abgewöhnen können. Nur bei uns wird es
klappen, wir sind auf dem besten Wege dahin.

Noch ein letzter Tipp von mir: Als ich eben Deinen jüngsten Report SR-15
durchgeblättert habe, war ich nicht wenig enttäuscht. Du hast alles viel zu
milde formuliert, die meisten der früheren Klimakatastrophen haben sich im
SR-15 sogar völlig in Luft aufgelöst. Was ist mit Dir denn los, liebes IPCC?
So geht das nicht weiter. Nimm Dir in Zukunft besser ein Beispiel an unserem
aufrechten Kämpfer Schellen Huber, der redet Tachles. Wenn man den Leuten
nicht richtig Angst macht, gehen die doch einfach zur Tagesordnung über. Das
geht nun wirklich nicht.

Damit will ich jetzt schließen, liebes IPCC. Ich bin nämlich mit
gleichgesinnten grünen Freunden zu einer Demo verabredet. Wir protestieren
gegen Bürger, die für den Erhalt ihres Waldes und gegen Windräder sind. Denn
diese armen Tröpfe haben es mit der Weltrettung immer noch nicht begriffen.
Werde wohl besser noch ein paar faule Tomaten mitnehmen.
Mein Liebesbrief an das IPCC
Petition: GEGEN DAS DIKTAT DER
ÖKOLOGIE – FÜR FAIRE MEDIEN UND DIE
RODUNG DES HAMBACHER FORSTES!

PRO LAUSITZER BRAUNKOHLE E.V. & INITIATIVEN VON
PRO LAUSITZER BRAUNKOHLE E.V.

hier geht es zur Petition

Das Hambach-Urteil: Zum Schaden des
Volkes

Von Günther Leudinger

Der Paukenschlag kam am 5.10.2018 mit einer knappen Meldung der Deutschen
Presseagentur dpa, in der es heißt: „Im Streit um die geplanten Rodungen im
Hambacher Forst hat der Energiekonzern RWE nach Einschätzung des
Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster die Notwendigkeit für die
Versorgungssicherheit nicht belegt. Der Konzern und die Bezirksregierung
Arnsberg als zuständige Behörde hätten nicht durch Tatsachen oder Unterlagen
belegt, dass bei einem Rodungsstopp die Energieversorgung bundes- oder
landesweit gefährdet sei, hieß es am Freitag in der Begründung der OVG-
Entscheidung“.

Diese Entscheidung kam nach den zahllosen jahrelangen Rechtsstreitigkeiten,
die mittlerweile so gut wie alle im Sinne von RWE und der Landesregierung
entschieden worden waren, wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Der Schaden für
die RWE und die Landesregierung ist immens. Während die Fäkalienwerfer in den
Baumhäusern und ihre aus ganz Deutschland zusammengeströmten Unterstützer ein
Freudenfest feierten, musste RWE eilig eine Gewinnwarnung herausgeben und
befürchtet, in nächster Zeit einen Teil seiner Stromerzeugungskapazitäten
stilllegen zu müssen. In Zeitungsmeldungen war von zu erwartenden Verlusten
in Höhe mehrerer Milliarden Eurodie Rede. Für die CDU-geführte
Landesregierung war es ein PR-Desaster. Doch wie kam es überhaupt zu dieser
unerwarteten Entscheidung?
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Eine richterliche Retourkutsche?

Um dieses Urteil einordnen zu können, sollte man sich mit der Vorgeschichte
beschäftigen. Denn erst vor kurzem gab es eine erbitterte Auseinandersetzung
zwischen dem jetzt urteilenden Gericht und den NRW-Behörden, und zwar im Fall
der Abschiebung des islamistischen Gefährders Sami Ben Mohamed A.Dieser hatte
nach Zeugenaussagen Kontakte zu Al Quaida in Afghanistan und betätigte sich
in Deutschland als sogenannter Hassprediger. Trotz jahrelanger Bemühungen um
Abschiebung gelang es den Behörden aufgrund seiner ständigen juristischen
Winkelzüge nicht, ihn loszuwerden. Letzte Stufe der Auseinandersetzung war
ein Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen, welches die bevorstehende
Abschiebung extrem kurzfristig untersagte. Dieses Urteil ging bei der Behörde
erst ein, als der Flieger bereits weniger als eine Stunde von Tunesien
entfernt war. Deshalb wurde der Flug fortgesetzt. Das Oberverwaltungsgericht
für das Land Nordrhein-Westfalen verurteilte diese Behördenmaßnahme am 15.
August als „offensichtlich rechtswidrig. Die folgende Fehde zwischen dem
Oberverwaltungsgericht Münster und den zuständigen Behörden sowohl des Bundes
als auch des Landes NRW wurde mit großer Erbitterung geführt. Sami A. konnte
jedoch trotz richterlicher Weisung bisher nicht zurückgeholt werden. Es ist
nicht auszuschließen, dass dies beim OVG Münster zu einem gewissen Groll
gegenüber der Landesregierung führte. Immerhin waren die dort tätigen Richter
seit Jahrzehnten unter einer SPD-geführten Regierung berufen worden, während
die jetzige Regierung bekanntlich von der CDU geführt wird.

Sind unsere Richter wirklich unabhängig und neutral?

Im Prinzip sind Richter in unseren Rechtsstaaten nur dem Gesetz verpflichtet
und verhalten sich parteipolitisch ebenso wie gesellschaftspolitisch neutral.
Doch die Realität sieht offenkundig anders aus, wie nicht zuletzt die
erbitterten Auseinandersetzungen in den USA um die Berufung von Brett
Kavanaugh zum Richter im Obersten Gericht belegen. In Deutschland geht es
zwar im Ton gesitteter, doch in der Sache dennoch knallhart ebenfalls um
Einflussnahme der berufenden Gremien, in denen die jeweils führenden
politischen Parteien das Sagen haben. Dies wird selbst von Richtern offen
bemängelt, wie das folgende Wikipedia-Zitat belegt: „Das Richterwahlverfahren
wird immer wieder kritisiert, insbesondere wird die mangelnde Transparenz des
Verfahrens bemängelt und dass bei der Wahl neben der fachlichen Qualifikation
auch die parteipolitische Ausrichtung der Kandidaten eine Rolle spiele.
Dementsprechend forderten z. B. die Präsidenten der Oberlandesgerichte und
des Bundesgerichtshofs auf ihrer Jahrestagung 2002 unter anderem, dass die
Bundesrichter in einem transparenten Verfahren ausschließlich aufgrund ihrer
persönlichen und fachlichen Eignung zu berufen seien. Der ehemalige
BundesverfassungsrichterBöckenfördespricht von „Parteipatronage“ und
„personeller Machtausdehnung der Parteien“. Der Einfluss der Exekutive ist
sogar so stark, dass in der gleichen Qualle ausgeführt wird, dass:
„Deutschland,…wäre es nicht schon Kernland der EU, ein problematischer
Beitrittskandidat“ wäre. Und weiter: „Die Bundesvertreterversammlung des
Deutschen Richterbundes(DRB) forderte am 27. April 2007, der Justiz die
Stellung zu verschaffen, die ihr nach dem Gewaltteilungsprinzip und nach der
im Grundgesetz vorgesehenen Gerichtsorganisation zugewiesen ist. Die
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Unabhängigkeit der Justiz werde zunehmend durch den Einfluss der Exekutive
eingeschränkt“.

Missachtung wirtschaftlicher Aspekte

Juristen haben in unserer Gesellschaft das Privileg, sich nicht mit den
wirtschaftlichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen herumplagen zu müssen. Das
geflügelte Wort hierfür lautet „Judex non kalkulat“ – der Jurist rechnet
nicht. Worauf diese auch stolz sind. Was dann aber dazu führen kann, dass ein
Gericht die Ausführungen eines Konzerns bezüglich der wirtschaftlichen
Notwendigkeit einer Maßnahme wie der Abholzung des Hambacher Forsts souverän
einfach beiseite wischt. Und sei es nur aus dem Grund, dass sie keine
Vorstellung davon haben, was es heißt, eine so komplexe Unternehmung wie ein
Kraftwerk mit direkt angeschlossenem Tagebau zu betreiben. Im Falle des oben
angesprochenen Urteils ist es nicht auszuschließen, dass die zuständigen
Richter in der Angelegenheit eine willkommene Gelegenheit gesehen haben
könnten, einer ungeliebten neuen Landesregierung eins auszuwischen. Über die
Konsequenzen für die Firma und das Bundesland braucht man sich in diesen
Kreisen nicht den Kopf zu zerbrechen. Unterstellt man die bereits erwähnte
Schadenshöhe von bis zu 5 Mrd. Euro, so könnte dieser Richterspruch jeden
Einwohner von NRW – vom Säugling bis zur Greisin – rund 280,- Euro kosten.
Von Arbeitsplatzverlusten gar nicht zu reden. Judex non kalkulat.

Wenn zwei dasselbe tun, ist es noch
lange nicht dasselbe! II

Während in Chemnitz ein „brauner Mob“ randalierte, der die Republik umstürzen
will, sind es im Hambacher Forst „Umwelt-Aktivisten“ und „Öko-Revolutionäre“
(Spiegel TV), die die Welt retten wollen. Vermummte Gestalten greifen
Polizisten mit Fäkalien, Steinen, Molotowcocktails und Zwillen an. Ein
Beamter sah sich genötigt, einen Warnschuss abzugeben. Angesichts eines
Fernsehteams hoben Aktivisten bei einem Zusammentreffen im Wald zwar nicht
die gestreckte Hand, sondern einen Knüppel, mit dem sie auf die
Berichterstatter losgingen. Derweil zeigen die gewalttätigen „Waldschützer“
ihr freundliches Gesicht in Form von allerliebsten jungen Sprecherinnen der
entsprechenden Umweltverbände und Lobbygruppen.

 Das Doppelsprech der grünen Klimaschützer plastisch vorgeführt: Politologe
     und Journalist Dirk Steffens gern vom ÖR beschäftigt, bekommt vom
 Sympathisanten Markus Lanz pausenlos anhimmelnde Stichworte geliefert und
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legt los. Mit Dank an FMD’s TV-Channel!

Es geht um ein Waldstück, das für den Braunkohletagebau abgeholzt werden
soll. Von verbliebenen 200 Hektar sollen aktuell 100 Hektar weichen. Zum
Vergleich hier einmal die Waldflächen, die gegenwärtig schon für die
Windenergie weichen müssen.

Nach Angaben der Deutschen Wildtierstiftung hat sich die Anzahl der
Windenergieanlagen im Wald innerhalb Deutschlands seit 2010 versiebenfacht.
Alleine zwischen 2010 und 2015 wurden nach einer Statistik der Stiftung 859
Anlagen im Wald errichtet. Den bisher stärksten Zubau gab es dann 2016 mit
387 Neuanlagen. Nach einem Bericht der Märkischen Allgemeinen wurden für 2017
allein in Brandenburgs Wäldern 293 neue Anlagen geplant. „Es ist davon
auszugehen, dass durchschnittlich 0,5 Hektar Wald pro Anlage dauerhaft in
Anspruch genommen und damit ausgeglichen werden muss“, heißt es überschlägig
von Seiten des Umweltministeriums.

Ganz grob geschätzt dürften seit 2010 demnach über 750 Hektar Wald für
Windkraftanlagen abgeholzt worden sein, ein Vielfaches des jetzt im Hambacher
Forst zur Disposition stehenden Waldes. Aber das ist ja nicht alles: Während
beim Kohleabbau allenfalls ein paar Großbagger in Betrieb gehen, werden im
Wald tausende von Vogel- und Fledermaus-Schredderanlagen errichtet. In
Deutschland fallen den Windkraftanlagen heute im Jahr insgesamt bis zu
250.000 Fledermäuse und über 12.000 Greifvögel zum Opfer. Greenpeace fördert
diese Entwicklung nach Kräften und entdeckt beim Hambacher Forst plötzlich
sein Herz für die Bechsteinfledermaus: „Der Hambacher Wald ist ein
ökologisches Kleinod und Heimat vieler geschützter Arten. Hier lebt zum
Beispiel die bedrohte Bechsteinfledermaus“.

Nach dem Kohleausstieg, für den der Hambacher Forst ja ein Fanal werden soll,
soll es dann erst richtig losgehen mit dem Vogelschreddern. Und das alles für
eine notorisch unzuverlässige Energieform, die für ein Industrieland keine
Basis der Stromversorgung sein kann.

Update vom 15.9.18 17:18 Uhr
Dass das Verhalten der Ökoterroristen vom Hambacher Forst – von den Medien
verständnisvoll Aktivisten genannt, die nur zivilen Ungehorsam probieren-
nichts Neues ist, sondern seit langem ausgeführt und von den Medien und
Politikern geduldet wird, zeigt dieser Bericht aus der Aachener Zeitung von
2016 – außer von der AZ wurde er wohl nirgends publik gemacht. Übernommen
von Hadmut Danisch hier

Das muss man sich klarmachen, welche Art von Leuten unsere Politik und unsere
Mainstream-Meinung beeinflussen (wollen).

Die Aachener Zeitung schreibt – naja, der Artikel ist schon von 2016, die
Frage wäre, ob sich da was geändert hat – über die Proteste im Hambacher
Forst:

    Wenn Michael T. in den Hambacher Forst muss, beschleunigt sein
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Puls, mittlerweile ist er so weit, dass er grundsätzlich mit dem
Schlimmsten rechnet. Die Angreifer könnten hinter Büschen hocken
oder auf Bäumen, in Zelten, in Gruben, der Forst ist voller Fallen.
Angespitzte Äste könnten von Bäumen geworfen werden, Sprengsätze
könnten in seiner Nähe detonieren, er könnte mit Urinbeuteln
beworfen werden. […]

Michael T. hat das alles schon erlebt, einmal stellte er sogar eine
Kiste mit Einmachgläsern sicher, die mit Bitumen gefüllt waren,
einer Art flüssigem Teer. An der Kiste klebte ein Zettel, auf dem
stand: „Fingerabdruckfrei. Viel Spaß beim Bullenabwerfen.“ […]

Im vergangenen Herbst dann eskalierte die Lage gleich mehrfach. Die
Polizei und RWE-Mitarbeiter wurden mit Steinschleudern beschossen,
mit Brandsätzen beworfen, ein RWE-Mitarbeiter fuhr mit einem
Werkswagen auf einen der Wiesencampbewohner zu. Zeitweise hatte man
den Eindruck, es könnte Tote geben.

Wenn Bewohner aufs Revier gebracht werden, machen es die Aktivisten
den Polizisten so schwer wie möglich, ihre Identität festzustellen.
Sie wehren sich körperlich gegen die Abnahme von Fingerabdrücken
oder haben sich die Fingerkuppen vorher abgefeilt, manchmal auch
verätzt. Ausweispapiere hat ohnehin niemand bei sich, sie sprechen
auch nicht mit den Polizisten.

Um sich in Gegenwart von Polizei oder RWE-Personal untereinander zu
verständigen, geben die Wiesencampbewohner Laute von sich,
Zwitschern, Pfeifen, Wolfsgeheul, sagt Axel G. Manche reiben sich
mit Kot oder Menstruationsblut ein, damit die Polizei sie nicht
anfasst oder sich zumindest ekelt. Einmal hatte Axel G. es mit
einem Mann zu tun, der auf dem Revier unaufhörlich seine
Rastalocken hin und her warf — um die Läuse aus seinen Haaren auf
die Polizisten zu übertragen. Axel G. sagt, die Campbewohner
wüssten genau, wie sie die Polizisten provozieren können. „Bei
solchen Einsätzen ruhig zu bleiben, ist manchmal eine
Herausforderung“, sagt er. […]

Der stellvertretenden Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz
im Aachener Polizeipräsidium, Wilhelm Sauer, sagte am Dienstag,
dass hinter der eskalierenden Gewalt im Hambacher Forst „eine
professionelle Strategie“ stecke: Die Problemgruppe unter den
Aktivisten würde den körperlichen Einsatz der Polizisten, würde
also Gewalt provozieren, um sie dann in Videoaufnahmen zu
dokumentieren und im Internet auszuschlachten.

So werde „Stimmung gegen die Polizisten gemacht“, sagte Sauer, die
sich auch auf die friedlichen Aktivisten übertrage. Auch in der
unbeteiligten Bevölkerung werde so der Eindruck erweckt, die
Aktivisten seien Opfer willkürlicher Staatsgewalt.
Mein Liebesbrief an das IPCC
Wenn zwei das gleiche tun, ist es noch
lange nicht das gleiche!

Kürzlich hatte ich darüber berichtet, dass das Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung (PIK) auf dem Telegrafenberg in Potsdam in histosich und
denkmalgeschützten Gebiet auf Grund des Landes/ Bundes rund 5.000 m²
Waldbiotop mit alten Buchen und Eichen fällte, um ein neues Gebäude samt
Parkplätzen für rund 200 Mitarbeiter errichten zu können. Eine Ausnahme wurde
dafür auf Antrag hin vom zuständigen Forstamt erteilt.
Normalerweise ist es strengstens verboten in Waldbiotopen zu bauen, oder
diese baulich zu verändern. Eine solche Ausnahme kann nur erteilt werden,
wenn dies dem Gemeinwohl dient und ein entsprechender Ausgleich geschaffen
wird. Auf Anfrage beim Forstamt wurde mir nach zwei Wochen mitgeteilt, dass
für 4.000 m² der gefällten alten Buchen und Eichen im Waldbiotop auf den
Telegrafenberg als „Ausgleich“ 6.700 m² in der Gemarkung Grube in Westpotsdam
neu aufgeforstet wurden. Die PIK-Pressestelle, darunter aktive
Menschenrechtler und Klimaschützer, konnten mir bis heute keine Informationen
darüber geben, welcher Ausgleich geschaffen wurde. Gemäß den Planungen des
PIKs war vorgesehen den Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft zu den
vorhandenen lnstitutsgebäuden auf den Telegrafenberg mitten ins Waldbiotop zu
setzen und die externen Standorte aufzugeben und mit externen Standorten auch
nicht neu zu planen. Im Gemeinwohl liegt eine solche Planung eigentlich nicht
und rechtfertigt somit auch nicht die Beseitigung von 5.000 m² Waldbiotop.
Der Neubau wurde trotzdem genehmigt, warum auch immer? Die Reaktionen der
Klima- und Umweltaktivisten, auch der am PIK, waren bisher Null.
Im Hambacher Forst in NRW regt sich hingegen seit Jahren der militante
Widerstand. Der Hambacher Forst war einst 5.500 ha groß. Der Großteil wurde
bereits während des Mittelalters abgeholzt. Verblieben sind heute 200 ha
Wald. Davon möchte RWE 100 ha Wald fällen, um Braunkohle aubbauen zu können,
um damit Strom und Wärme für die Allgemeinheit produzieren zu können. Es
handelt sich dabei um Wald, der seit 1978 im Besitz der Rheinbraun, bzw. RWE
AG ist. Der Hambacher Forst wird seit 1978 durch die Rheinbraun AG bzw. die
RWE AG mit Fortschreiten des Tagebaus Stück für Stück gerodet. Nachdem die
für den Bergbau in NRW zuständige Bezirksregierung Arnsberg den
Hauptbetriebsplan 2018 bis 2020 genehmigt hat und eine Klage abgewiesen
wurde, will die RWE AG im Hambacher Forst nun anfangen dort Kohle abbauen.
Aus Gründen des Naturschutzes ist dies erst ab 1. Oktober 2018 wieder
möglich. Der Hambacher Forst gilt allerdings inzwischen als Symbol des
Widerstands der Anti-Kohlekraft-Bewegung gegen die Umweltzerstörung durch die
Kohleindustrie. Somit wird er seit Jahren illegal besetzt. in Baumhäusern
wird der Forst besetzt und militant gegen Räumungen verteidigt.
Gegen den fortschreitenden Abbau wenden sich inzwischen verschiedene lokale
Interessengruppen, Umweltverbände, kirchliche Gruppen und Aktivisten. 2004
protestierten Aktivisten von Greenpeace erstmalig mit aufsehenerregenden
Aktionen gegen das weitere Abbaggern des Waldes. 2009 erhob der BUND erstmals
Klage gegen RWE. Von Mitte April bis Mitte November 2012 hielten rund 50
Umweltaktivisten der Anti-Kohlekraft-Bewegung einen kleineren Teil des Walds
besetzt, um so gegen die Abholzung und für einen Kohleausstieg zu
protestieren. Ab 1. September 2013 wurde der Wald erneut besetzt. Die
Besetzung wurde am 27. März 2014 mit großem Polizeiaufgebot geräumt. Nur vier
Wochen später wurde der Wald an gleich drei Stellen wiederbesetzt. Im Oktober
2014 wurde das Lager erneut geräumt. 14 Aktivisten wurden festgenommen, die
sechs RWE-Mitarbeiter mit Pfefferspray, Blendgranaten, Feuerwerkskörpern und
Knüppeln angegriffen haben sollen. Dabei fanden Polizisten in der Nähe der
Barrikaden zwei intakte Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg und eine
weitere im sogenannten „Klimacamp“. Ein Kriminalbeamter vermutete, die Waffen
hätten womöglich als Sprengfallen dienen sollen. Seit 2016 finden neben der
andauernden Besetzung auf Baumhäusern und Zelten immer wieder teils
gewalttätige Aktionen von einem Teil der Waldbesetzer statt, bei denen mit
brennenden Barrikaden, Steinwürfen auf RWE-Mitarbeiter und Polizisten und
weiteren Sachbeschädigungen massiv gegen die Rodung des Waldes vorgegangen
wird. Mit brennenden Barrikaden und Krähenfüßen versuchte man teilweise, die
Arbeiten zu behindern. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts für das
Land Nordrhein-Westfalen (OVG Münster) vom Dezember 2016 ist das „Wiesencamp“
am Hambacher Forst illegal. Im November 2017 entschied das Verwaltungsgericht
Köln gegen einen Antrag des Landesverbands NRW e. V. des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND NRW) auf die Fortführung des Tagebaus und die
anstehenden Rodungen in dem Waldgebiet. Der BUND erhob direkt anschließend
Berufung vor dem zuständigen OVG Münster. Am 28. August 2018 durchsuchte die
Polizei zum wiederholten Mal das Widerstandscamp, sie stellte dabei
verschiedene Gerätschaften (Spraydosen, Farbtuben, Kartoffelmesser, Gabeln
usw.). Am 3. September 2018 präsentierte die Polizei den Medien ein buntes
Arsenal an beschlagnahmten Waffen der Aktivisten. Neben einigen Zwillen
handelte es sich vor allem um forstliches Gerät (Beile, Äxte, Macheten). Am
5. September 2018 begann RWE damit, Hindernisse und Blockaden der Aktivisten
aus dem Wald zu entfernen. Zum Schutz der Arbeiter waren mehrere
Hundertschaften der Polizei im Einsatz. Am 9. September nahmen 1.100 Bürger
an einer Führung durch den Wald teil. Am 12. September wurde die Räumung für
den nächsten Tag angekündigt. Heute wird mit massiven Widerstand und
Ausschreitungen seitens der Aktivisten bei der geplanten Räumung gerechnet.

Klimaaktivisten in freier Wildbahn.

Hintergrundinformationen zur Renaturierung und Rekultivierung im Tagebau
Hambach

Bergbaubetriebe sind dazu verpflichtet, die Landschaft wiederherzustellen.
Das Bundesberggesetz schreibt vor, dass die durch den Abbau genutzten Flächen
wiederhergestellt werden müssen. Und zwar so, dass sie, sofern gewünscht und
zumutbar, auf die gleiche Art genutzt werden können wie vor Beginn des
Abbaus. Die Flächen müssen entsprechend renaturiert und rekultiviert werden.

Der Tagebau Hambach liegt im rheinischen Braunkohlerevier, zwischen Jülich
und Elsdorf. Das Loch ist zurzeit ungefähr 350m tief. Ein Teil des Abraums
wurde und wird zu einem künstlichen Berg von ca 200m Höhe aufgehäuft, der
fortlaufend rekultiviert wird – der Sophienhöhe. So genannter Forstkies, eine
Mischung aus Kies und Lösslehm wurde möglichst locker in Wellenform
aufgeschichtet. Die Oberfläche ist durch Hügel und Mulden gegliedert.
Zerkleinerte Baumwurzeln und auf kleinen Flächen auch Waldboden aus dem
Hambacher Forst wurden untergemischt, um die biologische Artenvielfalt zu
erhöhen.

Im Zuge der Rekultivierung wurden von RWE im gesamten Rheinischen Revier
bislang mehr als 8.000 Hektar aufgeforstet. Mehr als 22.000 Hektar ehemaliges
Tagebaugelände wurde bis heute rekultiviert. Insgesamt wurden im Umfeld des
Tagebau Hambach bereits mehr als 1.500 Hektar Wald neu angepflanzt. Allein
auf der Sophienhöhe – einem künstlich angelegten, dicht bewaldeten Hügel an
der Nordwestflanke des Tagebaus Hambach – haben RWE-Mitarbeiter bislang mehr
als zehn Millionen Bäume gepflanzt. Die ältesten Bäume dort sind mehr als 40
Jahre alt. Dadurch wurde die Sophienhöhe nicht nur zu einem beliebten
Naherholungsziel für Menschen aus der Region, sondern auch zur Heimat für
zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die Artenvielfalt ist nachweislich hoch.
Unter den fast 3.000 heimischen Tier- und Pflanzenarten finden sich auf der
Sophienhöhe und damit unmittelbar am Tagebau Hambach derzeit 429 Arten, die
auf der sogenannten Roten-Liste verzeichnet sind.

Der Beitrag erschien zuerst bei ScienceSceptical
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