ÜETLIBERG - Pro Uetliberg
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PRO ÜETLIBERG M i t g l i e d e r - I n f o M a i 2 0 1 8 Liebe Freundinnen und Freunde des Üetlibergs Sie erinnern sich: Der neuste Gestaltungsplan vom Oktober 2015 für das Naherholungsgebiet Üetliberg enttäuschte uns sehr, da er trotz vieler Einwendungen weitgehend dem abgelehnten Plan von 2012 entsprach. Weder das frühere ENHK-Gutachten von 2008 die vielen Menschen zunehmend Sorge macht. noch die Vereinbarungen von 1986 bzw. 1990 Velofahrer kommen da gut weg. Wer eine zwischen der damaligen Besitzerschaft und Stal- bestimmte Strecke mit dem Velo zurücklegt, likon über eine freie Zugänglichkeit der Terrassen braucht weniger Energie, als wenn er diese zu bis nach Westen zu Rondoterrasse wurden berück- Fuss gehen würde. Anders sieht es bekanntlich sichtigt. Leider konnten wir eine Nachbesserung beim Motorfahrzeugverkehr aus. In der Schweiz in unserem Sinn wegen fehlender Unterstützung ist der Verkehr mit einem Anteil von über einem durch den ZVH nicht verlangen. Aber immerhin Drittel am Gesamtenergieverbrauch die grösste hat der Zürcher Heimatschutz, vor allem sein Prä- Verbrauchergruppe von nicht erneuerbarer Ener- sident, Prof. Martin Killias, sich gegen die exor- gie. Wir haben im Artikel «Umwelt und Mobili- bitante Gerichtsgebühr von Fr. 16 000.– gewehrt . tät» energetische Betrachtungen angestellt. Im Seine Beschwerde wurde mittlerweile gutgeheis- Artikel über Mountainbiker kommen diese in die- sen, d.h. wir erhielten eine «Ermässigung» von ser Hinsicht ungeschoren davon. Fr. 2000.–. Wenigstens etwas! Wie bringen wir das freigesetzte CO2 wieder aus Auch haben wir immerhin erreicht, dass ein Mass der Atmosphäre? Es gibt bis jetzt nur eine funk- für die Aktivitäten auf dem Berg festgelegt tionierende Möglichkeit, wenigstens einen klei- wurde. Unsere Aufgabe ist es nun – und wird nen Teil wegzubringen: Wir lassen Pflanzen auch bleiben – dafür zu sorgen, wachsen, Biomasse produzie- dass auch Mass gehalten wird. ren (Photosynthese) und so das Dazu suchen wir nach wie vor CO2 in organischen Kohlen- die Unterstützung der zuständi- stoffverbindungen speichern. gen Behörden. Weltweit machen das zu 90 % Masshalten ist ein Thema, das die Bäume. Der Wald kann nicht nur die Beleuchtung und aber auch zur CO2-Schleuder den Verkehr am Üetliberg be- werden, wenn er teilweise oder trifft, sondern unser aller Leben ganz abgeholzt wird. Das CO2 und Überleben. Und da wären wird beim Abbau oder der Ver- wir bereits bei den Themen brennung des Holzes wieder «Energieverbrauch» und freigesetzt. Angesichts des «Klimaänderung». massiven Holzschlages am Das Verbrennen nicht erneuer- Üetliberg haben wir dieses barer Energieträger wie Erdöl- Problem bei unserem Treffen produkte und Kohle mit mit Vertretern von Grün Stadt entsprechender CO2-Freiset- Zürich eingebracht (mehr dar- zung ist unbestritten die grösste liberg wird viel CO2 freigesetzt. Ein un- über ab Seite 2). Durch den massiven Holzschlag am Üet- Ursache der Klimaänderung, erwünschter Beitrag zur Klimaänderug. H.Z./ M.G.
E 2 Waldwirtschaft am Üetliberg ine Delegation des Vorstandes unseres stimmten zeitlichen Rhythmus, je nach Gelände Vereins hat sich mit Vertretern von Grün und Lage. Die schneisenartigen Eingriffe seien Stadt Zürich (GSZ) zu einer Aussprache Ausdruck dieser periodischen Schläge. Das führe getroffen. Gegenstand des Gesprächs waren die jeweils zu örtlichen Blössen, die nach ein paar Waldpflege, die Informationsarbeit von GSZ Monaten kaum mehr zu erkennen seien. Zur an- sowie der Artikel im letzten Info betreffend Ross- gemahnten Berücksichtigung der übergeordneten weidli. Unseren Argumenten für eine zurückhal- Klimaziele wurde eingewendet, dass der Üetli- tendere Bewirtschaftung des Waldes und der bergwald zu klein sei, um weltweit als CO2-Spei- Pflege eines Bestandes von grossen Bäumen (vgl. cher eine Rolle zu spielen. dazu die beiden grau unterlegten Artikel) stellten In der ausführlichen Diskussion zeigten sich – bei die GSZ-Vertreter ihre Bewirtschaftungspläne und aller Übereinstimmung in Bezug auf die Bedeu- die entsprechende Schlag-Planung gegenüber. tung der Nachhaltigkeit – wichtige Differenzen Diese basieren auf ihren Nachhaltigkeitskriterien, bezüglich Natur- und Klimaschutz. Aus unserer und diesen Bewirtschaftungsplänen wird nachge- Sicht gebieten nur schon die gerade aktualisierten lebt. Es werde festgelegt, wo welcher Waldtyp zu Anforderungen des seit rund 30 Jahren gültigen beachten ist. Die Schlagplanung folge einem be- BLN-Gebiets (Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmälern) eine zurückhaltendere Unsere Sicht zur Waldwirtschaft Form der Waldbewirtschaftung. Darüber hinaus verlangt das Pariser Klimaschutzabkommen auch Die Zuordnung von Üetliberg und Teilen des von der Schweiz (und damit auch am Üetliberg Albis zum Bundesinventar der Landschaften zu seinem Anteil) einen entschiedenen Beitrag an und Naturdenkmäler (BLN) als den wertvolls- die CO2-Speicherung. ten Landschaften der Schweiz verlangt unter Zum Thema Rossweidli stellten sich die Vertreter anderem, dass die Waldbewirtschaftung nur von GSZ auf den Standpunkt, die Darstellung in zurückhaltend erfolgt. Und Rodungen sind unserem letzten Info sei falsch und die offene Flä- ohne ein überwiegendes Interesse im BLN- che des Rossweidli keine Rodung. Einerseits Gebiet nicht erlaubt. Und das fehlt unseres Er- wurde argumentiert, es habe keine Bewilligung achtens im Fall Rossweidli. Im Übrigen wäre gebraucht, weil es gemäss alten Karten in früherer für eine Rodung dieses Ausmasses (nach Zeit eine Waldwiese gewesen sei, anderseits wird Waldgesetz über 5000 m²) eine Rodungsbewil- festgehalten, es sei immer noch Wald und werde ligung des Bundes nötig; die liegt nicht vor. so auch immer bezeichnet. Grund für das Schla- Zum Klimaschutzabkommen: Die Schweiz gen der Bäume in dieser Fläche sei das Hangried, hat sich zur Förderung von CO2-Senken ver- in dem eine grosse Vielfalt von seltenen Pflanzen pflichtet. Dieses Ziel kann sie nur erreichen, und Tieren anzutreffen sei. Diese Wiese wird nun wenn sie die verfügbaren Waldflächen ent- jedes Jahr mit erheblichem Aufwand gemäht. sprechend pflegt. Wir können diese Aufgabe Nach unserer Auffassung kann Wald nicht zwecks nicht einfach an den Amazonas-Wald in Anlegen einer artenreichen Wiese geschlagen Lateinamerika delegieren. Und dass es Mög- werden; denn wenn das ein Grund wäre, könnten lichkeiten einer anderen Waldbewirtschaftung unter diesem Titel ja weitere Riedflächen im Wald mit dem Effekt von mehr Biomasse über und freigelegt, das heisst gerodet werden. Die aufge- unter dem Boden gibt, zeigen die Beispiele tretene Artenvielfalt muss schon vorhanden gewe- zum Binding-Preis Wald auf Seite 3. sen sein, damit sie sich sogleich ausbreiten konnte. Per Zufall hat am selben Tag der Aussprache Es besteht auch die Frage, ob hier ein künstliches der Tagesanzeiger vom 8. Mai einen Artikel Biotop oder eine natürliche Waldfläche wichtiger zur Klimaänderung publiziert. im Beitrag ist. Und ob zu ersterem überhaupt Wald geschla- über die globalen CO2-Emissionen wird auf- gen werden darf. Mit dem Ziel des Pariser- gezeigt, welchen herausragenden Beitrag die Klimaschutzabkommens stimmt das jedenfalls Wälder und die Böden mit ihrer Biomasse als nicht überein, und die Schweiz hat sich verpflich- CO2-Speicher leisten. H.Z./P.H. tet, CO2-Senken zu forcieren. H.Z./P.H.
3 Waldwirtschaft mit Binding-Preis Abstand Die Binding-Stiftung hat seit 1987 jährlich Pflanzen und Tieren enthält. Die genügsame einen Schweizer Forstbetrieb ausgezeichnet, und überlegte Holznutzung gewährleistet Holz der den Wald nach den Grundsätzen der Nach- von sehr guter Qualität, eine optimale Trink- haltigkeit nutzt, die ökologischen Potentiale wasser-Filterwirkung und regelmässig und das soziale Umfeld umfassend berücksich- schwarze Zahlen in der Kasse. Und dient nicht tigt und Strategien für den wirtschaftlichen Er- zuletzt für die Bevölkerung der weiteren Um- folg umsetzt. Nach dem Motto, «Weniger ist gebung als begehrtes Erholungsgebiet. mehr – Suffizienz als Schlüssel zum Erfolg», Die Vergabe des Binding-Preises 2012 in den wurde 2016 die Bürgergemeinde Basadingen- nordwestschweizerischen Blauen (Jura) zeigt, Schlattingen mit dem Binding-Preis ausge- dass auch in einem topografisch und geolo- zeichnet. Unter Beachtung dieser Grundsätze gisch anders gelagerten Gebiet mit den glei- haben sie auf 308ha einen stufigen Wald ge- chen Grundsätzen der Suffizienz ein analoger schaffen, der heute unter anderem über 4000 Wald erarbeitet werden konnte. Beide Preisträ- Bäume mit Umfang von mehr als 2m sowie ger können Vorbild für die Waldwirtschaft am eine grosse Artenvielfalt mit vielen seltenen Üetliberg sein. H.Z./P.H. F Umwelt und Transportieren ür Güter die Bahn». So heisst der be- Batterien wird sehr viel Energie benötigt. Oft kannte Werbeaufruf. Ob ein Gütertransport werden diese in China produziert und der dazu mit der Bahn auf den Üetliberg möglich benötigte Strom stammt aus Kohlekraftwerken wäre, wollten wir von der SZU erneut wissen, (CO2-Schleudern). Der Strom für den Betrieb der nachdem eine Anfrage von uns vor über zehn Jah- Fahrzeuge (Batterieladung) ist im Mittel auch ren abschlägig beantwortet worden war. Ein nicht so sauber. Deutschland produziert mehr als Grund für das erneute Vorbringen unseres Anlie- die Hälfte des Stromes mit nicht erneuerbaren gens sind die geplanten Bauprojekte auf der Üet- Energien (viele Kohlekraftwerke). Die Schweizer libergstrecke; vielleicht wäre da eine Anpassung Wasserkraft reicht auch nicht immer und wir im- F an einen Güterverkehr möglich gewesen. portieren Kohlestrom aus Deutschland oder Im abschlägigen Bescheid argumentiert die SZU, Polen. dass die Umstände sich seit unserer ersten An- Im Maiheft «Spektrum der Wissenschaft» ist ein frage nicht geändert hätten. ausführlicher Artikel zur Ökobilanz der E-Mobi- ür Personen die Bahn». Selbstverständ- lität erschienen. H.Z. lich. Manchmal geht es aber doch nicht ohne MIV. Wenn beim motorisierten Indi- vidualverkehr mit Elektroautos auf den Berg ge- fahren wird, sei dies ja klimaverträglich. E-Autos haben keinen Auspuff, der klimaschädigendes CO2 ausstösst. Tatsächlich? Verschiedene Unter- suchungen haben gezeigt, dass ein E-Mobil etwa gleich viel CO2 produziert wie ein ähnlicher Ben- ziner. Denn beim Bau von E-Mobilen wird wesentlich mehr CO2 ausgestossen als bei der Herstellung Sind Elektromobile weniger schädlich für das Klima als vergleichbarer Benziner: Für die Herstellung der Benziner? – Nicht was die CO2-Produktion betrifft.
4 Mitgliederzuschrift Die Eiben und der Kahlschlag – nichts als Widersprüche U Hunderte von gesunden Eiben wurden gefällt – Eibenförderung oder Eibenvernichtung? nser Hausberg ist ein wichtiges Verbrei- Forstunternehmen Abächerli hat im Auftrag der tungsgebiet der Eibe und sein Bestand Stadt ganze Arbeit geleistet. von europäischer Bedeutung. Entdecken Vereinzelte Stämme ragen aus dem Kahlschlag, Sie diesen in vielerlei Hinsicht einzigartigen nur Strünke erinnern daran, dass eben erst ein Baum zu Fuss und erfahren Sie Wissenswertes Wald voller Eiben hier stand. Wo finde ich denn über Biologie, Geschichte und Förderung der wie versprochen das Wissenswerte über Biologie Eibe». und Förderung der Eibe? Wenn nicht im Wald Diese zwei Sätze, gelesen auf der Webseite der dann vielleicht im Internet? Die Stichwortsuche Stadt Zürich¹, sind Einladung genug. Auf geht’s führt zur Website «Eibenförderung»² des kanto- zur Entdeckung. Tatsächlich: hunderte von gesun- nalen Amtes für Landschaft und Natur (ALN), den Eibenstämmen auf engstem Raum, entastet, das sich wie folgt präsentiert: Das ALN erfüllt abgelängt und aufgestapelt. So habe ich mir das vielfältige und zukunftsweisende Aufgaben für allerdings nicht vorgestellt. den Kanton Zürich in den Bereichen Land- und Der Fussaufstieg durch die trostlosen, frisch ge- Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei sowie Natur- und schlagenen Schneisen im einstigen Mischwald of- Bodenschutz³. Vielleicht finden sich hier Antwor- fenbarte das ganze Ausmass. Das Obwaldner ten auf die verstörende Fällaktion der Stadt? Unser Experiment geht so: Wir nehmen die drei Kernzitate der ALN-Seite «Eibenförderung» und bemühen uns zu verstehen. Mein fiktiver Dialog mit dem Amt für Land- schaft und Natur des Kantons Zürich: ALN: Die Eibe gilt als langfristig gefährdete Art. Ganz junge Bäume und solche mittleren Alters sind selten. K: In der Tat, sehr selten, kaum Eiben, kaum Bäume zu sehen! Dann war die Fällaktion nichts anderes, als eine konsequente Amtshandlung, um die obrig- keitliche kantonale Aussage mit klaren Fakten zu Trostlose Schneisen statt Mischwald. Nur vereinzelte unterlegen? Strünke ragen noch aus dem Boden. Kein Kahlschlag? ALN: Die Eibe ist nicht nur eine Bereicherung für
5 Auf der Baldern gibt es jetzt an die Artenvielfalt sondern auch ein besonderer Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Im Gegensatz Wochenenden zur Vergangenheit (z. B. Ausrottung wegen Giftig- einen Kiosk mit keit für Pferde) gefährdet heute das äsende Wild Köstlichkeiten für den (jungen) Eibenbestand. Wanderer! K: Artenvielfalt? War nicht auszumachen, aber drü- cken wir mal ein Auge zu, was nicht mehr ist kann Es ist ein erster kleiner Erfolg unserer Petition zur Wiedereröffnung des H vielleicht wieder werden. Aber dass wir dem baum- frevelnden äsenden Wild die Nahrungsgrundlage Berggasthauses. Dazu folgende entziehen müssen, leuchtet ein – sonst hätten wir Mitgliederzuschrift bald keine Eiben mehr, dann lieber gleich selber ab- holzen! Heute war ich auf dem Albis wandern, vom ALN: Da die Eiben sehr langsamwüchsig sind, Üetliberg bis zum Teehüsli Buchenegg, das bleiben sie jahrzehntelang dem Wildverbiss ausge- vom Verein Specht Natur - und Vogelschutz setzt. So muss die Eibenverjüngung – wo vorhan- Adliswil Bonstetten geführt wird. den – mit Einzelschutz gegen Rehwildverbiss Nachdem ich auf der Baldern eine Suppe und etwas geschützt werden. Mit gezielten Durchforstungen zu trinken gehabt hatte, kam ich mit dem Leiter des konnten bis Ende 2009 auf rund 140 ha günstige neuen Minirestaurants Baldern ins Gespräch. Seit Lichtverhältnisse für diese Baumart geschaffen Dezember 2017 betreibt der Schwiegersohn des Be- werden. sitzers diese Verpflegungsstätte. Er sagte mir, dass K: Wir verstehen natürlich gut, dass man beim Ein- Pro Üetliberg schon öfters mit ihm und mit dem In- zelschutz sparen kann. Was man weghaut, braucht haber der Liegenschaft Baldern, Herrn Charles Rou- man nicht aufwändig zu schützen. Dass ein Kahl- let, Kontakt gehabt habe. schlag maximalen Lichteinfall bewirkt, leuchtet Wir kamen auch auf das Thema Restaurant Baldern wiederum ein, aber eine Frage bleibt: Hat die Firma während der Woche zu sprechen. Man sagte mir, Abächerli nicht doch ein bisschen übertrieben beim dass dafür noch kein Konzept vorhanden sei. Unter Erschaffen von günstigen Lichtverhältnissen? der Woche seien eben nur wenige Leute unterwegs, Immerhin steht in Wikipedia, dass die Eibe bevorzugt und da würde sich ein Restaurantbetrieb auf Baldern grössere Bäume als Unterstand hat. Und noch etwas nicht lohnen. steht in Wikipedia, das uns mit Blick auf den Kahl- Vielleicht müsste sich bei uns im Verein Pro Üetli- schlag irritiert: «In allen europäischen Ländern ge- berg eine Arbeitsgruppe bilden, die eventuell ein hört die Europäische Eibe zu den geschützten Konzept zu einem durchgehenden attraktiven Be- Pflanzenarten. In Deutschland steht sie auf der Roten trieb auf der Baldern ausarbeiten würde. Auch ein Liste der gefährdeten Arten und war im Jahre 1994 hoher Bekanntheitsgrad ist nötig. Das heisst: Baum des Jahres sowie Giftpflanze des Jahres 2011.» Es braucht Werbung! Walter Müller Die Irritation nimmt kein Ende. Gemäss Richtli- Unser Wochenend-Tipp: Nächstes nien betreffend Beiträge an Naturschutzmassnah- Ausflugsziel Baldern. Zeigen wir, dass es das men im Wald vom 1. März 2008 gewährt der Berggasthaus braucht. Kanton Zürich Sonderbeiträge für die Erhaltung, Pflege und Förderung von Eibenbeständen. Ist es Viele spannende Möglichkeiten zur gar so, dass Widersinn die handlungsleitende Logik Gestaltung Ihrer Freizeit finden Sie hinter der Eibenabholzung ist? Eine Logik nach die- unter www.gruenagenda.ch. So z.B. sem Muster: Zuerst eine sehr teure Fällaktion, dann ● Freitag, 25. Mai: Brunneneinweihung der die ebenso kostenintensive Aufforstung, weil es Holzkorporation Altstetten, Grillplatz Schlag- dafür Kantonsbeiträge gibt. Die Stadtkasse leeren, um hernach tröpfelnde Kantonsgelder einzusam- baum. Und schon am meln? Georges Kübler ● Sonntag, 27. Mai: Brunnenführung im ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Zürichbergwald. Ab Tram-Endstation Zoo. ¹ https://www.stadt-zuerich.ch/ted/de/index/stadtverkehr2025/routen/am_uetli- ● Samstag, 25. August: 150-Jahr-Feier der Holzkorporation Witikon, Loorenstrasse 21. berg.html ² https://aln.zh.ch/internet/baudirektion/aln/de/wald/zuercher_wald/naturschutz/ei- benfoerderung.html ³ https://aln.zh.ch/internet/baudirektion/aln/de/home.html
6 T Mitgliederzuschrift Es gibt nichts, was es nicht gibt. raf ich doch am Sonntagmorgen, Lastwagenmotor erdulden mussten. Was die Po- 18.3.2018, um 10.07h auf dem Kulm ein. lizei «unten» dann machte, entzieht sich meiner Zwischen Turm und Terrasse stand ein Kenntnis; sie ist leider nicht verpflichtet, einen grosser Lastwagen mit österreichischer Nummer. Anzeigeerstatter darüber zu informieren. Am Vorabend hatte ein «Event» stattgefunden, Meinerseits habe ich aber auch den Polizeivorste- und dieses Vehikel musste offenbar dafür benö- her in Uitikon ins Bild gesetzt. Er versicherte mir, tigtes Material wieder hinunter transportieren. zusammen mit der Gemeinde Stallikon zu prüfen, Solche Fahrten sind schon an und für sich un- ob dieser Punkt des unnötigen Laufenlassens von schön; noch viel ärgerlicher aber war, dass bei Motoren bereits als Auflage in die Erteilung der diesem Lastwagen der Motor lief (!), obwohl man weit und breit keinen Fahrer sah. Ich wartete einen Moment, aber nichts geschah. Deshalb begab ich mich zur Rezeption und for- derte die Leute auf, das Abstellen des Motors zu veranlassen. Man erklärte mir, es werde dem- nächst etwas eingeladen, worauf ich antwortete, dazu müsse ja sicher nicht der Motor laufen. Nach wie vor tat sich nichts. Ich markierte Präsenz und besah den Lastwagen etwas genauer. Er hatte zwar einen «Ad blue»-Kleber, d.h. er verwendet Treibstoff mit etwas geringerem Schadstoffaus- stoss, aber es stank trotzdem noch. Dann, um 10.25 h, erschien endlich der Fahrer. Ich forderte ihn auf, sofort den Motor abzustellen. Der Mann erklärte gar nicht, warum er den Motor laufen liess, sondern meinte, ich solle nicht so kleinlich sein, das mache doch nichts, er fahre bald ab, und im Übrigen sei das nicht meine Sache, ich solle weitergehen. Ich belehrte den Fremden hierauf, in der Schweiz gehe jeder dann weiter, wenn er wolle, und nicht dann, wenn es ein anderer befehle. Das unnötige Laufenlassen des Motors sei verboten, deshalb nochmals: Er Brummender und stinkender Sündenbock: Der Fahrer solle ihn sofort abstellen. Der Mann traf keine An- liess den Motor ungerührt weiterlaufen. stalten dazu, weshalb ich Tel. 117 wählte, den Sachverhalt schilderte und darauf hinwies, den Fahrbewilligung einzubeziehen wäre. Lastwagen könne man demnächst unten in Emp- Ist ja zwar unglaublich, dass man solche Dinge, fang nehmen. die doch eigentlich selbstverständlich sein sollten, Weiter zu warten hatte ich keine Lust, irgendwann noch speziell schriftlich festhalten muss! Jeden- muss der Laster wohl schliesslich abgefahren falls ist es unbedingt nötig, Zwischenfälle aller sein. Der Motor war also schätzungsweise wäh- Art anzuzeigen, sonst verkündet nachher der Ho- rend rund einer halben Stunde in Betrieb gewe- telier bei jeder Gelegenheit triumphierend, die sen, und nebst dem Schadstoffausstoss stellte der Lastwagenfahrten auf den Üetliberg hätten nie zu Vorfall für die Bergbesucher auch insofern eine Beanstandungen Anlass gegeben. Und ein Letz- unerhörte Zumutung dar, als sie beim Betrachten tes, einmal mehr: Events mit Materialtransporten der Aussicht vor dem Panoramastein und auf dem in grossem Rahmen sollten auf dem Kulm ohne- Plateau neben sich einen dauernd brummenden hin generell untersagt werden. H.P.K.
7 Mountainbike-Konzept der Stadt Zürich Die Stadt hat am 1. März ihr Konzept zum 50 000 Mountainbiker soll es in der Stadt Zürich Velofahren auf Wegen, in Grünräumen und geben. 8000 Fahrer zählt die Stadt zum harten auf Bikerparkanlagen vorgestellt. Es soll Kern. Das sind diejenigen, die häufig im Wald helfen, Nutzungskonflikte zu lösen. biken. Damit es nicht weniger werden, baut die Um es vorweg zu nehmen: Die Biker sind zufrie- Stadt in verschieden Quartieren zusätzlich zu den den. Sie bekommen eine neue Strecke für Moun- bestehenden Anlagen weitere Veloinfrastrukturen: tainbiking. Zusätzlich zu dem Trail auf dem Pumptracks und Bikerparks für Kinder. Weniger Adlisberg und dem Trail, der vom Üetliberg zum Biker werden es in naher Zukunft sicher nicht. Triemli führt, wird der weiter südlich liegende, Der Modetrend ist zu einem beträchtlichen Wirt- nur teilweise ausgebaute Höcklertrail in den schaftsfaktor geworden. Für ein anspruchsvolles nächsten Jahren komplett neu gebaut und verlän- Zweirad wird auch schon mal der Preis eines gert. Im oberen Teil soll es eine schwierige Ab- Kleinwagens bezahlt. Das Biken wird auch be- fahrt sein. Der untere, flache Teil ist für Einsteiger quemer. Die Verkäufe von E-Mountaibikes, mit gedacht und führt direkt zum Biker Park Allmend. denen auch Bergstrecken befahren werden, neh- Noch sind aber nicht alle Fragen geklärt. In der men rasch zu. Schutzzone wurde zwar schon in der Vergangen- Ob es der Stadt gelingt, mit dem Verhaltenskodex heit ein Korridor für den Höckler-Trail ausge- für Biker den Nutzungskonflikt zu lösen? Eine schieden. Für den Bau braucht es aber noch eine Koexistenz, eine Entflechtung zwischen Wande- Bewilligung des Kantons. Unklar ist auch, wer rern, unsportlichen Naturfreunden und Velofah- die Strecke bauen und unterhalten wird. rern? Ein Schutz der Pflanzen- und Tierwelt Es bleibt ein Wermutstropfen. Dieses Gebiet süd- ausserhalb der Trails? Natürlich ist es nur eine lich der Juchegg ist ein kleines, fast urwaldähnli- Minderheit von Velofahrern, die auf den Wander- ches Naturparadies, von Holzhauern seit länge- wegen mit ihrem rasanten Fahrstil Fussgänger rem verschont. Nur durch ein kaum bekanntes erschrecken und gefährden. Hier warten noch Weglein erschlossen. Der Trail könnte da einiges Probleme, die gelöst werden müssen. an Unruhe einbringen. H.Z. Der Üetliberg ist für alle da – Wanderer, Biker, Naturfreunde … Geniesser und Geniesserinnen Ach pfui, mit Elektromotor, lächerlich und unnö- Auf verschlungenen Trampelpfaden und durch tig, hat die nicht sogar noch blöd gegrinst? einsame Lichtungen hinauf zum Kulm, umgeben Wenn’s runter geht zeig ich dir, was ein richtiges von üppigen Grüntönen, Vogelgezwitscher, alten Bike ist! weisen Bäumen. Zum Teufel mit den Bikern, Wanderwege sind Die zweitletzte Kehre vor dem Grat, schweisst Wanderwege, anderes als Wanderer hat hier tropft auf den Lenker, das gute Gefühl, dem Kör- nichts zu suchen per einen Dienst getan zu haben und erst noch Nicht schon wieder: Fussgänger auf dem Bike- dem drögen Fitness-Studio entkommen. Trail, was soll das! Bremsen oder den «Streif- Gemütlich auf dem breiten Wandwerweg mit schuss» provozieren? Blick zum Freiamt, dem Jura und dem Alpen- Utopisten kamm in geselliger Gesellschaft und die Vor- Das Feuer brennt. Darf ich meine Wurst auch freude auf einen Merlot Bianco. hinlegen? Das war mal eine nette Begegnung. Den wippenden Federweg geniessend konzen- Wer weiss wie lang’s noch geht ohne, ob ich triert den Singletrail runter zum Triemli und dann auch mal elektrische Unterstützung nötig sich vom Fahrtwind kühlen lassen. habe? Miesepeter und Kummerlinden Wanderer begrüssen freundlich die abbremsen- Vorbei mit der Ruhe, Kindergeschrei, Cervelat- den Biker – beidseitiges Merci, ein schöner Tag! gestank, und den Abfall lassen sicher wieder alle Okay, bin ja auch nicht immer ganz korrekt un- liegen – es gibt doch anderswo genügend Spiel- terwegs, und 's ist ja kein Renntag heute. und Rummelpätze. G.K.
PRO ÜETLIBERG Pro Üetliberg lädt Sie ein zur Führung Schwesternhäuser Etwas erschrocken haben uns verschiedene Leute durch das Ortsmuseum Albisrieden auf den von der Stadt aus gut sichtbaren Neubau des Sonderausstellung obersten Schwesternhauses aufmerksam gemacht. Die gute Sichtbarkeit ergibt sich aus dem massiven Uetliberg Holzschlag auf der Stadtseite und dem Neubau, der gestern – heute – morgen doch einiges grösser ist, als das alte Häuschen. Geschichte und Geschichten vom Uetliberg Zur langen Geschichte: Die vor über 100 Jahren als Ferienheime für Zürcher Diakonissinnen auf dem Unser Guide wird Hans Amstad sein, Orts- Üetliberggrat unterhalb des heutigen Fernsehturmes Chronist und Präsident des Vereins Ortsmu- gebauten Häuschen sind alle in Privatbesitz. Das seum. Der pensionierte Primarlehrer kam in oberste Haus war lange zum Verkauf ausgeschrie- Albisrieden zur Welt und hat sein Leben lang ben. Nachdem es ein Bauherr aus München erwor- dort gewohnt. Er kennt Albisrieden und seinen ben hatte, reichte er um das Jahr 2000 ein Hausberg bis in den letzten Winkel. Bauprojekt ein. Später brannte das alte Haus ab und Unsere Führung mit Apéro findet statt am ein redimensioniertes Projekt wurde von der Stadt Donnerstag, 21. Juni, 18.00 Uhr. 2014 bewilligt. Der Neubau blieb bei der (zu hoch Anmeldungen bis 13. Juni an gebauten?) Kellerdecke stecken. info@pro-uetliberg.ch Der Münchner verkaufte in der Folge das Grund- oder Tel. 044 400 48 00 stück einer Bauherrschaft aus Kilchberg. Die Stadt bewilligte mit Entscheid vom Februar 2017 den Er- Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung, satzneubau. jeweils von 13.30 – 16.00 Uhr: Hoffen wir, dass der Bau (trotz früher betonierter 2./3. Juni (Samstag, Sonntag) Kellerdecke!) nicht zu hoch geraten ist. H.Z. 1. Juli (Sonntag) 8. Juli (Sonntag, In Ihre Agenda: Fest 200 Jahre Alte Kirche) Mitgliederver- IMPRESSUM 2. September (Sonntag) sammlung 2018 Verantwortlich für Text, 22. September (Samstag, Viehschau) findet statt am Layout und Redaktion: Das Ortsmuseum befindet sich an der Ecke Montag, Pablo Gross P.G. Albisrieder-/Triemlistrasse. 12. November Hannes Zürrer H.Z. Margrith Gysel M.G. Liebe Freundinnen und Freunde Paul Hertig P.H. Unsere Sorge gilt der Kontinuität der Vorstandsarbeit. Die meisten Mit- Hans-Peter Köhli. H.P.K. glieder sind nun seit über zehn Jahren dabei und entsprechend älter und info@pro-uetliberg.ch etwas müde. Wir brauchen dringend Leute, die mit frischen Kräften ein- Pro Üetliberg steigen und uns gelegentlich ablösen können. Besonders würde uns freuen, Postfach 36 wenn sich auch jüngere Frauen und Männer dafür begeistern könnten. 8142 Uitikon Melden Sie sich, wenn Sie Lust und Zeit haben, sich mit uns für die Ret- Postkonto tung der geschützten Üetliberg-Landschaft einzusetzen. Der Vorstand 87-383086-6 Besuchen Sie auch unsere home-page: IBAN: CH64 0900 www.pro-uetliberg.ch und verfolgen Sie unsere Arbeit auf I0000 8738 3086 6 Facebook! https://www.facebook.com/ProUetliberg Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. Denn Verwandten und Bekannten für Pro Üetliberg. je mehr wir sind, desto mehr Gewicht hat un- Margrith Gysel, 044 400 48 00, nimmt Ihre An- sere Stimme. Werben Sie doch im Kreise Ihrer meldung gerne entgegen. Uitikon, Mai 2018 Gedruckt auf Umweltschutzpapier
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