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K 1 . I M PA R Creative Commons Lizenz 4.0 Attribute-Share Alike (CC BY-SA): Entwickelt von der Evangelischen Trägergruppe im Projekt „Alles Glaubenssache?“ / Zeichnungen von Soufeina Hamed, tuffix.net“ Mehr zum Kontext und zum Material unter: www.politische-jugendbildung-et.de/projekt/illustrationen-diversitaet
Fragen zum Comic „IM PARK“ Frage 1: Was ist hier zu sehen? Frage 2: Was tun die unterschiedlichen Menschen auf dem Bild? Frage 3: Habt ihr etwas Ähnliches selbst schon einmal gesehen? Wo? Frage 4: Was seht ihr auf dem Bild, was ihr selbst aber noch nie oder selten in der Öffentlichkeit gesehen habt? Woran kann das liegen? Frage 5: Ist euch an dem Bild etwas unbekannt, habt ihr Fragen?
Anhang M3 Zeitungsartikel zur Nutzung von Klappstühlen in Frankreich, Bilder zur Nutzung des öffentlichen Raums
Der Camping-Sessel ist das neue It-Accessoire im französischen Rap Der Camping-Sessel ist in Frankreichs Vororten, Parks und Hip Hop-Videos gerade allgegenwärtig. Das hat politische Gründe. Von Felix Diewald Eigentlich war der „Chaise Pliante“ (so heißt der Camping-Sessel auf französisch) ja für Outdoor- Abenteuer und Festivals gedacht. Jugendliche aus den ärmeren Vierteln Frankreichs haben ihn seit geraumer Zeit aber zweckentfremdet und chillen damit vor den riesigen Betonwohnhäusern in den Banlieues, den vernachlässigten Vororten der Großstädte. Es ist eine modische Umdeutung, so wie US-Rapper in den 90ern begonnen haben, elitäre Marken wie Polo Ralph Lauren oder die Tennismarke Lacoste zu tragen. Französische Künstler*innen verarbeiten diesen aktuellen Camping-Stuhl-Trend in ihrer Musik. So hat etwa der Rapper und Schauspieler Hatik dem Campingstuhl eine gleichnamige siebenteilige-Song-Video-Reihe und ein Album gewidmet. Angeblich hat Hatik immer einen Camping-Sessel dabei und rappt sogar im Studio auf einem. Resultat französischer Stadtplanung Dass der Campingstuhl mittlerweile zum „Banlieue Way of Life“ gehört, hat mit der französischen Stadtplanung der letzten Jahre zu tun. Unter Präsident Jaques Chirac sind in den Nuller-Jahren sukzessive die Sitzmöglichkeiten und Bänke in den ärmeren Vierteln von öffentlichen Plätzen entfernt worden. Die verquere Hoffnung der Politik: Wenn die Menschen weniger vor den Hochhäusern „herumlungern“, gibt es infolge auch weniger Kriminalität, Proteste und Ausschreitungen. Die Bewohner der Banlieues hatten aber keine Lust, die ganze Zeit in ihren Substandard-Wohnungen zu sitzen. Ihr nehmt uns die Parkbänke weg? Okay, dann holen wir uns eben eigene. Der Camping-Stuhl als Self-Empowerment Die französische Urbanitätsforscherin Camille Gosselin bezeichnet dieses Phänomen in einem Interview mit dem Magazin „Society“ als einen Akt der Selbstermächtigung. Der Campingstuhl – ein Symbol für die Rückeroberung des öffentlichen Raums in den Schlafstädten. Die Bewohner*innen der Banlieues verlassen sich also nicht mehr auf die Stadt, sie organisieren sich die Infrastruktur selbst. Sessel & Shisha für alle Camping-Sessel sind ein demokratisches Gut: Das Basismodell gibt es in französischen Sport-Shops schon ab 13,99 Euro (und es ist in den Großstädten ein Best-Seller), die Premium-Ausstattung kostet auch nicht mehr als 30 Euro. Mit einem Tragegurt kann der Stuhl zusammengeklappt wie eine Sporttasche immer mitgetragen werden. Besonders beliebt ist der Stuhl in Kombination mit einer Wasserpfeife und einem kühlen Getränk in der Getränkehalterung an der Armlehne. Wichtige französische Zeitungen haben den Campingstuhl-Trend aufgegriffen und bezeichnen den Sessel als „Star-Objekt des Sommers“. Auch auf Social Media gewinnt der Chaise Pliante an Bedeutung: Cool ist, wer ein einzigartiges Modell hat. Verschiedene französische DIY-Designer bieten deshlab via Instagram an, den eigenen Campingstuhl zu pimpen und mit Stickereien und Designs individuell anzupassen. Der Chaise Pliante, so scheint es, wird in Frankreich immer mehr zu einem eigenen Mode-Item und zu einem wichtigen Teil des persönlichen Outfits. Felix Diewald: Der Camping-Sessel ist das neue It-Accessoire im französischen Rap. Erschienen auf fm4.orf, 28.08.2020. URL: https://fm4.orf.at/stories/3006445/, Datum des Zugriffs: 10.09.2021.
Quellen der Bilder, der Reihenfolge nach (Datum des Zugriffs jeweils 10.09.2021) 1 https://unsplash.com/photos/Wliy8emVZgU 2 https://unsplash.com/photos/kcLEis-Flj0 3 https://unsplash.com/photos/FB1n9kXP7WA 4 https://unsplash.com/photos/nxf6pVgFRMI 5 https://unsplash.com/photos/pECsAgbJrNY 6 https://unsplash.com/photos/yvARieyanZs 7 https://unsplash.com/photos/jfLEavCEMtw 8 https://unsplash.com/photos/JH84iDJ3f1I 9 https://unsplash.com/photos/NnwFbiHM9bs 10 https://unsplash.com/photos/fLY1man2U-Q 11 https://unsplash.com/photos/GLRMiCB5sWY 12 https://unsplash.com/photos/Dd7E4rSMacg 13-17 https://www.instagram.com/quechflok/
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