MINI*TAUROS UND DAS GEHEIMNIS DES LABYRINTHS - Dschungel Wien

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MINI*TAUROS UND DAS GEHEIMNIS DES LABYRINTHS - Dschungel Wien
Begleitmaterial zur Vorstellung

MINI*TAUROS
UND DAS GEHEIMNIS DES LABYRINTHS

                                                            © Martina Stapf

Tanz*Hotel
Tanztheater mit Livemusik | 60 Min. | 8 – 12 Jahre

Begleitinformationen erstellt von: Claudia Bürger
(nach Inhalten und Texten von Bert Gstettner © Wien 2020)

Kartenreservierungen für pädagogische Institutionen:
+43 1 522 07 20 18 | paedagogik@dschungelwien.at
MINI*TAUROS UND DAS GEHEIMNIS DES LABYRINTHS - Dschungel Wien
KULTURVERMITTLUNG
Vorbereitender Workshop
Auf Anfrage kommen wir gerne vor Ihrem Theaterbesuch an Ihre Schule, stimmen die Klasse
auf das Thema ein und bereiten Sie und Ihre Schüler*innen auf das Medium
„zeitgenössisches Theater“ vor – mit Gesprächen und kreativen Übungen aus dem Tanz-,
Performance- und Schauspielbereich.

Dauer: 2 Schulstunden
Kosten: € 130,00 pro Klasse
Ort: Fest- oder Turnsaal an Ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich.

Publikumsgespräch
Sehr gerne können Sie sich für ein kostenloses Publikumsgespräch direkt im Anschluss an die
Vorstellung anmelden. Im Publikumsgespräch können die Kinder und Jugendlichen relevante
Themen des Stückes bearbeiten, Fragen stellen und ihren ersten Eindrücken Ausdruck
verleihen. Unterschiedliche Formate passend zu Inhalt und Zielgruppe – zum Teil mit
interaktiven Elementen – bieten den geeigneten Rahmen für direkten Austausch und
ermöglichen neue Zugänge zur darstellenden Kunst.

Bitte geben Sie bei der Reservierung bekannt, ob Sie ein Publikumsgespräch wünschen.

Nachbereitender Workshop
Vor allem bei theatererfahrenen Klassen kann es sinnvoll sein, statt des vorbereitenden
Workshops eine Nachbereitung zu buchen. Hier verarbeiten die Schüler*innen das gesehene
Stück in Gesprächen und durch eigenes kreatives Schaffen.

Dauer: 2 Schulstunden
Kosten: € 130,00 pro Klasse
Ort: Fest- oder Turnsaal an ihrer Schule, ev. auch in einem größeren Klassenzimmer möglich.

Ansprechperson für weitere Information und Beratung:
Judit Abegg | +43 1 522 07 20-24
j.abegg@dschungelwien.at

                                             II
Inhaltsverzeichnis
1. ZUR PRODUKTION                                1
 1.1   Inhalt                                     2
 1.2   Idee/Konzept                               3
 1.3   Zum Entstehungs- und Probenprozess         4
 1.4   Textauszüge                                5
 1.5   Das Team                                   6
 1.6   Im Gespräch mit …                          7

2. HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND WEITERFÜHRENDE
   EMPFEHLUNGEN                                  8

3. IDEEN FÜR DIE VOR- UND NACHBEREITUNG          9

4. KONTAKT                                       10

                                  III
1. Zur Produktion

MINI*TAUROS
Tanz*Hotel

Uraufführung
Tanztheater mit Livemusik | 60 Min. | Ab 8 Jahren

Vorstellungstermine im Dschungel Wien:

SA 14.11.        18:00      Premiere
SO 15.11.        16:30

DI 17.11.        10:00
MI 18.11.        10:00
DO 19.11.        10:00 + 18:00

SA 13.02.        18:00
SO 14.02.        16:30

MO 15.02.        10:00
DI 16.02.        10:00
MI 17.02.        10:00

Team

Regie, Choreografie, Bühne: Bert Gstettner
Tanz/Perfomance: Elina Lautamäki, Stefan Ried, Verena Schneider und das
T*H Kinderteam: Vanessa Fülöp, Caspar Fuchs, Lilli Horner, Julian Voglmayr, Leo Wacha

Musik: Stefan Heckel
Kostüm: Hanna Adlaoui-Mayerl
Schauspiel-Coaching: Noemi Fischer
Regieassistenz: Miriam Strasser
Organisation: Claudia Bürger
Produktion: Tanz*Hotel / Art*Act Kunstverein
Fotocopyright: Bert Gstettner / Tanz*Hotel und Martina Stapf / Fotografie | Bildrecht 2019

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1.1 Inhalt

Nimm den Faden fest in die Hand!

Minotauros ist gefangen in des Königs geheimnisvollem Labyrinth. Wer hineingerät findet
nicht mehr hinaus und drinnen lauert dieses gefährliche Tier-Mensch-Wesen. Frisst der
Minotauros Kinder? Ist es möglich, ihm zu begegnen und ihm tief und fest in die Augen zu
schauen, ohne sich zu fürchten? Der listige Theseus hat noch jedes Problem gelöst, und
Königstochter Ariadne hat da so eine Idee …

Wir stehen ganz still da und lauschen. Sind wir eingeschlossen in dieses Labyrinth? Verrät
uns das Echo den richtigen Weg? Still, still, horch, was hörst du, ist da jemand? Hörst du dein
Herz klopfen? Hörst du deinen Atem rauschen? Spürst du das Beben unter deinen Füssen?

Muss der Minotauros erledigt werden oder kann er auf andere Weise erlöst werden? Wenn
wir dem Minotauros begegnen, werden wir unsere Talente nützen und selbst diesem
Ungeheuer furchtlos entgegentreten. Vielleicht werden wir sogar Freunde und erfinden
zusammen einen Tanz? Lachend, singend und springend überwinden wir dann alle
Hindernisse des Labyrinths und machen daraus den schönsten Tanzplatz für uns alle!

Das T*H Kinderensemble und erwachsene Tänzer-/Musiker*innen spielen ein Tanztheater
über Um- und Irrwege, lösungsorientiertes und verbindliches Handeln.

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1.2 Idee/Konzept

Die bisherigen Tanz*Hotel Produktionen für junges Publikum, hatten meist ein (Kinder-) Buch
als Grundlage oder Ausgangsposition, wie z.B. Herr*Jemineh hat Glück, basierend auf dem
gleichnamigen Bilderbuch, geschrieben von Heinz Janisch. Mini*Tauros hingegen, basiert auf
dem Mythos, des ins Labyrinth geworfenen Minotauros, aus der minoischen Zeit auf Kreta.

Inhaltlich geht es nicht um eine bloße Gut-gegen-Böse Nacherzählung; sondern es wird
Spielraum für verschiedene Interpretationsmöglichkeiten geboten. Themen wie „Geheimnis“
und „Verrat“ werden genauso behandelt; wie die Frage nach der Vielschichtigkeit von (nach
wie vor üblichen) Dichotomien und deren Dekonstruktion: männlicher Held versus
Bösewicht/ Monster, männlicher Held und zu rettende weibliche Prinzessin...

Zentral ist die komplexe Idee und Metapher des Labyrinths und die spannende Durch-
wanderung desselben. Dazu wird auf die mythologische Überlieferung der minoischen Kultur
Bezug genommen, die durch soziale und kulturelle Errungenschaften in einer Geschlechter-
ausgeglichenen Gesellschaft, eine Ausnahmestellung innerhalb der archaischen Kulturen
einnimmt.

Die Idee des Labyrinths wird durch seine Windungen und Spiralen heute als erste
Überlieferung von Tanzfiguren und musikalischen Strukturen angesehen; und ist uns
dadurch in die Wiege der abendländischen Kultur gelegt worden. In dieser Kreation begibt
sich der Choreograf Bert Gstettner mit seinem Team einerseits tief in die Geschichte der
Problem-Entstehungen und der Problem-Lösungen hinein; und andererseits in die konkrete
Beziehung zwischen Erzählung, Ritual und symbolischen Figuren.

Mythen damals, Mythen heute – Helden*innen und Bösewichter ... alles eindeutig?
Oder doch vielschichtiger?
Was ist eine Heldentat, was ein Verrat?
Rolle der Frau? Geschlechterzuschreibungen damals und heute?
Metapher des Labyrinths als Rätsel.
Hat der Minotauros besondere Fähigkeiten? Können diese positiv eingesetzt werden?

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1.3 Zum Entstehungs- und Probenprozess

                                 Mini*Tauros ist ein die Generationen verbindendes Tanz-
                                 Musik-Theater-Projekt von Bert Gstettner und die
                                 sechste Tanz*Hotel Produktion für junges Publikum.
                                 Seit 2013 und der Erfolgsproduktion „Herr*Jemineh hat
                                 Glück“ entwickelt der Choreograf Tanzstücke nicht nur
                                 für Kinder; sondern vor allem mit ihnen.
                                 Das daraus entstandene Tanz*Hotel Kinderensemble ist
                                 in der zweiten Generation; und für den „harten Kern“
                                 der Gruppe ist es bereits das dritte gemeinsame Stück.
                                 Die Kinder sind nicht nur Darsteller*innen; sondern auch
                                 in     den     Kreationsprozess       des   Choreografen
                                 miteinbezogen. (Photo: © Bert Gstettner)

                                    Im Rahmen von Workshops (Photos: © Bert Gstettner)
                                    starteten die Vorarbeiten Ende Oktober 2019. Dabei
                                    näherte sich das fünfköpfige Kinderteam inhaltlich
                                    dem Stück und in weiterer Folge gemeinsam mit den
                                    drei erwachsenen Darsteller*innen auch durch
                                    Bewegungsstudien. In Anleitung von Choreograf Bert
                                    Gstettner wurden die drei Hauptcharaktere
                                    Minotauros, Ariadne und Theseus sowie das Thema
                                    des Labyrinths mithilfe von Improvisationsthemen,
                                    Objektspiel, Musik und Requisiten erforscht.

                               Leitmotive bei Mini*Tauros:
                               1.) Eine abenteuerliche Unternehmung des Theaterteams
                               als Forschungsreise ins „Labyrinth“ – erforscht wird das
                               Finden eines Weges bis zum Erreichen einer Wahrheit oder
                               Erkenntnis. Dort trifft man auf das Mischwesen des
                               Minotauros – halb Mensch, halb Tier oder halb Mensch,
                               halb Maschine?

                               2.) Der Faden als Symbol und Hilfsmittel, der an
                               verschiedenen Markierungen im Gelände festgemacht wird
                               und der Leitfaden ist, um eine Erinnerung oder ein
                               Gedächtnis zu bilden. So entsteht eine Wegbeschreibung,
                               Landkarte oder Orientierung. Man findet wieder den Weg
                               zurück oder hinaus.

3.) Handlungsebenen und Bezüge der einzelnen Figuren Daedalos (der Konstrukteur/
Erfinder), Ariadne (die Liebende), Theseus (der Held), Minotauros (das Wilde/Tierische)
werden untersucht und szenisch erzählt.

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1.4 Textauszüge

Auszüge aus dem Mini*Tauros Skript. Choreograf Bert Gstettner entwirft gemeinsam mit
den Kindern die Texte und bearbeitet diese für das Stück:

…die Situation im Labyrinth
Kinder beginnen Rhythmus, Leo rappt.
LEO:          Es ist wie eine Schnitzeljagd.
              Es gibt drei Wege
CHOR:         Drei Wege
LEO:          Einer führt davon
              durch einen dunklen Eingang
              in eine finstere Höhle
CHOR:         Finstere Höhle
LEO:          Geht man weit genug
              findet man dort einen Schatz
              oder aber auch
CHOR:         Oder aber auch
LEO:          den schrecklichen Mini*Minotauros
(…)

…Thema Angst
ARIADNE:    Hast_du Angst vor_der Dunkelheit
JULIAN:     Dem Ungewissen?
(…)
JULIAN:     Was ist ein Labyrinth?
ARIADNE:    Traust du_ dich hinein?
(…)
JULIAN:     Wer ist der Mino_tauros?
ARIADNE:    Und was machst du
(…)
ARIADNE:    wenn du_ihm_begegnest?
(…)

ARIADNE:     Es geht ebenso darum, wie man zu diesem Schatz kommt und auch wieder
             zurück – der Weg ist das Ziel – und auch darum: keine Angst zu haben und mit
             Mut die Angst zu überwinden. Aber was ist Angst überhaupt?

Caspar beantwortet diese Frage mit einem Madrigal.

CASPAR:      Angst ist das Gefühl das etwas Schlimmes passieren könnte.
CHOR:        Passieren könnte.
(…)
CASPAR:      Doch kann man Angst auch überwinden.
CHOR:        Überwinden, überwinden.

                                           5
1.5 Das Team

Tanz*Hotel 1992 von Bert Gstettner gegründet. T*H ist eine zeitgenössische Compagnie und
tritt als Label Disziplinen übergreifender Projekte im Tanz/Performance/Choreografie
Bereich auf. Die Studios im Tanz*Hotel | Resort 1020 bieten Raum für Training, Proben und
Workshops. http://tanzhotel.at/de

T*H Kinderensemble Seit der 2013 uraufgeführten Produktion Herr*Jemineh hat Glück, gibt
es ein Kinderensemble, jetzt bereits in der zweiten Generation. Die Kinder begegnen hierbei
unterschiedlichen Ausdrucksformen wie Tanz, Akrobatik, Objektspiel, Textarbeit und
entwickeln bzw. erlernen Choreografien mit der Möglichkeit Theaterluft zu schnuppern.

Hanna Adlaoui Mayerl Seit 2004 als freischaffende Kostüm- und Bühnen-Designerin für Film,
Theater, Tanz und Oper. Zusammenarbeit mit dem Serapions Ensemble Wien (1999 - 2004),
Mitarbeit bei den Bregenzer Festspiele (1998 - 2002) und am Burgtheater Wien (2005 -
2011).

Noemi Fischer Regisseurin, Radiosprecherin. Lehrtätigkeit für Schauspieler*innen,
Tänzer*innen u.a. im T*H | Resort 1020, MUK Privatuniversität Wien. Sie befindet sich in der
Recherchephase für die nächste Produktion mit Ensemble unter ihrer Regie.

Bert Gstettner Tänzer/Choreograf, T*H Leitung. Tanz- und Choreografiestudien in Wien,
Paris und in New York bei Erick Hawkins. Nach Engagements als Tänzer und nach
tanzpolitischen Initiativen, gründet er 1992 seine Company TANZ*HOTEL. Zahlreiche
Choreografien, Eigenproduktionen und internationale Festival-Teilnahmen sowie
Auftragsarbeiten. Unterrichts- und Mentoring-Tätigkeit, Leitung Residenzprojekt Artist At
Resort. http://www.tanzhotel.at/de

Stefan Heckel Lebt und arbeitet in Wien und Graz. Musiker mit Unterrichtstätigkeit am
Jazzinstitut der KUG Kunstuniversität Graz. Mitglied der AEC-Arbeitsgruppe „Diversity,
Identity & Inclusivness“ (Pop&Jazz Plattform). http://www.stefanheckel.at/

Elina Lautamäki          Interdisziplinär arbeitende Tänzerin/Musikerin, Choreografin,
Tanzpädagogin. Die gebürtige Finnin lebt und arbeitet seit 2012 in Wien, Zusammenarbeiten
u.a. mit der schallundrauch agency. http://elinalaut.com/

Stefan Ried Schauspieler, seit 2008 Theater, Film und szenische Lesungen. Lebt in Wien,
arbeitet aktuell in Salzburg (Theater Ecce) und Linz (ArtWorkers). https://stefanried.com/

Verena Schneider Tänzerin, Choreografin, Tanzpädagogin. die gebürtige Tirolerin war die
letzten Jahre im Ausland (Italien, Frankreich, Belgien) unterwegs und setzte sich intensiv mit
Zirkus und Bewegung/ Tanz/ Akrobatik auseinander. https://www.verenaschneider.org/

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1.6 Im Gespräch mit …

…dem Choreografen und künstlerischen Leiter von Tanz*Hotel, Bert Gstettner: über’s
Choreografieren, Labyrinthe und die aktuellen Bezüge zur Covid-19 Krise im Jahr 2020.

„Was ist für dich das Spannende an der Gestaltung und Umsetzung einer Choreografie bzw.
an einem Tanzstück?“
Bert: Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen – es ist beglückend und manchmal auch
anstrengend. Im Tanz, als Bühnenkunst, kommt intensiver Körpereinsatz zur Wirkung – das
ganze Leben, der ganz Körper drückt sich in Bewegung aus und das Leben der Menschen
bildet sich in diesem Medium im Verhältnis zu ihrem Freiheitsempfinden und zu ihrer
Geschicklichkeit ab. Daraus können spannende Arbeiten für die Bühne werden.

„Dein Ausgangspunkt zur Bearbeitung des Mythos des Minotauros für Kinder?“
Bert: Ich möchte mich den positiven Aspekten des meist tragisch interpretierten Mythos
widmen und diese im Stück herausarbeiten, ohne die problematischen Themen zu
verdrängen. Welche Vorstellungen, welche Zuschreibungen, welche Ängste stehen hinter
einem menschenfressenden Mischwesen? Kann der Minotauros gerettet werden? Können
wir seine besonderen Fähigkeiten erkennen und ihn in die Gemeinschaft aufnehmen? Kann
aus den Irrgängen des Labyrinths z.B. ein Forschungslabor für flexibles Denken, Bewegen
und Handeln geschaffen werden?

„Das Jahr 2020 ist geprägt durch die Covid-19 Krise. Auch die Endproben im T*H Studio und
die Premiere im Theaterhaus Dschungel Wien waren davon betroffen. Wie siehst du
Mini*Tauros im Kontext von Corona?“
Bert: Ursprünglich sollte Mini*Tauros eine kritische Auseinandersetzung mit dem
überlieferten Mythos werden, aber auch eine Liebeserklärung an die vernetzte Generation.
Junge Menschen die ohne GPS und Internet gar nicht mehr wissen, wo sie sich eigentlich
aufhalten und dies vielleicht auch gar nicht mehr wissen wollen, befinden sich womöglich in
einer Art von Labyrinth.
    Hinzu kam dann Mitte März der Covid-19 bedingte Lockdown und das, bis heute
anhaltende, Gefühl in ein Labyrinth geraten zu sein. So ist die Konfrontation mit der
aktuellen Pandemie vergleichbar mit einem Labyrinth. Der Virus als Wesen/Geschöpf, der
uns wie Minotauros in Atem hält und den Fortgang der Weltgeschichte bremst oder
verändert. Die Aufgabe ist aktuell dieselbe wie schon auf Kreta – wir versuchen ein Problem,
ein Rätsel zu lösen und einen Ausgang aus dem Labyrinth zu finden. Die Hoffnung liegt bei
einem Impfstoff, jedoch ist noch nicht bewiesen, dass uns dieser befreien wird.
    Wir hören es täglich in den Nachrichten, Grenzen öffnen und schließen wieder – wo geht
der Weg weiter? Und weil wir nun alle betroffen sind, ist die Metapher des labyrinthischen
Rätsels geeignet, sich mit der Gegenwart auseinanderzusetzen. So gesehen ist das
Tanztheater Mini*Tauros ein Versuch eine Lösung, einen Impfstoff, anzubieten, einen
Ausweg zu finden, um unserem Freiheitsempfinden wieder mehr Spielraum geben zu
können. Das Theater als Ort der Inspiration und Transformation und lustvollen Erlebnisse soll
seinen Besucher*innen bald wieder uneingeschränkt offenstehen.

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2. Hintergrundinformationen und weiterführende Empfehlungen

Literatur mit Bezug zu jungen Leser*innen

Ariadnes Faden. Götter, Sagen, Labyrinthe von Jan Baulik. Moritz Verlag, 2019.

Die schönsten griechischen Sagen. Neu erzählt von Dimiter Inkiow. Ellermann, Der
Vorleseverlag, 2005.

Irrwitzige Irrgärten & Listige Labyrinthe von Thomas Flintham. Bastei Lübbe GmbH, 2011.

Minotaurus: Eine Ballade von Friedrich Dürrenmatt. Diogenes Verlag, 1996.

Links

…zur Sage des Minotaurus siehe
https://www.blinde-kuh.de/bksearch.cgi?smart=0&query=Minotaurus

https://www.helles-koepfchen.de/?suche=minotaurus

…zum Labyrinth siehe
https://www.kindernetz.de/infonetz/laenderundkulturen/weltentdecken/labyrinth/-
/id=273062/nid=273062/did=98104/idueb5/index.html

… div. Filme zu: minoischer Kultur, Labyrinth und Minotaurus
https://www.kinderzeitmaschine.de/antike/griechen/schulmaterialien/

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3. Ideen für die Vor- und Nachbereitung

Hier finden Sie einige Möglichkeiten, um auf das Stück näher einzugehen und weiter darüber
nachzudenken, sowie Ideen, um Ihre Klasse auf den Vorstellungsbesuch vorzubereiten und
das Gesehene nachzuarbeiten.

Die Idee des Labyrinths bietet zahlreiche Möglichkeiten und Spielebenen, um Wege zu
finden, es gut zu durchwandern. Das Mischwesen Minotauros erzählt uns über die
Möglichkeiten des phantastischen Kombinierens.

Gesprächsansätze (Vorbereitung)

Habt ihr schon von Minotauros, Ariadne oder Theseus gehört?
Mythen und Märchen mit Fokus auf die griechische Antike

Monster vs. Held*in
Was macht ein Monster aus?
Was macht eine Heldin, einen Helden aus? Wie stellt ihr euch Held*innen vor?
Wie stellt ihr euch den Minotauros vor?

Was ist ein Labyrinth? Wart ihr schon mal in einem? Oder habt euch sogar darin verirrt?
Wie bewegt man sich durch ein Labyrinth?

Was bedeuten Tanz und Bewegung für euch?

Beobachtungen (Nachbereitung)

Welche Szene ist euch am besten in Erinnerung geblieben und warum?
Konntet ihr der Erzählung folgen?
Gab es Szenen bei denen ihr Angst hattet?
Wie verändert die Begegnung mit dem Minotauros unsere Bewegungen und unsere
Handlungen? Welche Taten und Opfer sind notwendig und welche unnötig?
Irritiert es euch, wenn Frauen Männerrollen spielen und umgekehrt?
Fällt es euch überhaupt auf? Hat es für euch eine Bedeutung?
Welche Tanzbewegungen sind euch aufgefallen?
Welche Wirkung haben die Kostüme/Masken auf euch? Unterstreichen/verstärken sie den
Charakter der Person/des Wesens? Und wenn ja, warum?
Was hat euch am Bühnenbild gefallen? Was ist euch z.B. an den Materialien aufgefallen?

Zur Inspiration empfehlen wir außerdem:
http://www.starke-
stuecke.net/site/assets/files/1038/wie_waescht_man_einen_elefanten_teil_2.pdf

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4. Kontakt

Tanz*Hotel / Art*Act Kunstverein
Leitung: Bert Gstettner
Betriebsbüro, Studio-Management: Mag.a Claudia Bürger

1020 Wien, Zirkusgasse 35
T +43 1 602 69 45
M +43 699 11717971
office@tanzhotel.at
http://tanzhotel.at/de

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