Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen

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Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen
FORSCHUNG Berechnung und Simulation

            AUTOREN
                                Modellierung und Untersuchung
                                von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren
                                in transienten Fahrsituationen
Alexander Heinz, M. Sc.
     ist Wissenschaftlicher
 Mitarbeiter am Institut für    Eine innermotorische Reduktion der Partikelzahl ist anzustreben, speziell bei
 Kolbenmaschinen (IFKM)
 am Karlsruher Institut für
                                Ottomotoren müssen dennoch auch die Partikelfilter effizienter gestaltet werden.
         Technologie (KIT).     Beides gelingt nur durch ein tieferes Verständnis der Prozesse im Brennraum
                                und deren modellgestützte Simulation. Am Karlsruher Institut für Technologie
                                (KIT) und an der Technischen Universität Darmstadt wurde im FVV-Vorhaben
                                Systemische Analyse der Partikelbildung an Ottomotoren (FVV-Nr. 1282) eine
                                Methodik zur Simulation der Partikelanzahl bei zwei Ottomotoren unter transien-
Alexander Stalp, M. Sc.         ten Bedingungen entwickelt.
     ist Wissenschaftlicher
 Mitarbeiter am Institut für
Verbrennungskraftmaschi-
nen und Fahrzeugantriebe
(VKM) an der Technischen
    Universität Darmstadt.

Prof. Dr. Christian Beidl
    ist Leiter des Instituts
  für Verbrennungskraft­
maschinen und Fahrzeug-
   antriebe (VKM) an der
 Technischen Universität
                Darmstadt.

 Prof. Dr. Thomas Koch
 ist Leiter des Instituts für
 Kolbenmaschinen (IFKM)
 am Karlsruher Institut für
         Technologie (KIT).

                                 © KIT

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Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen
1   MOTIVATION
                                                                           Motorkennwerte     Motor IFKM               Motor VKM
2   PRÜFSTANDSAUFBAU
3   MOST- RELE VANT-TEST
                                                                                              Benzindirekt­            Benzindirekt­
                                                                           Brennverfahren
                                                                                              einspritzung             einspritzung
4   TEMPER ATURVARIATION UND RUSSQUELLEN
                                                                           Anzahl Zylinder    6                        3
5   MODELL AUFBAU
6   VALIDIERUNG                                                            Hubraum            2979 cm³                 999 cm³
7   ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK                                           Maximale           225 kW bei               85 kW bei 5000
                                                                           Leistung           5800/min                 bis 6000/min
                                                                           Maximales          400 Nm bei               170 Nm bei
                                                                           Drehmoment         1200 bis 5000/min        1800 bis 4500/min
                                                                           Kompressions­
                                                                                              10,2 : 1                 10,5 : 1
                                                                           verhältnis

1 MOTIVATION                                                             TABELLE 1 Kenndaten der untersuchten Ottomotoren (© KIT | TU Darmstadt)

In vorangegangenen Arbeiten wurde bereits intensiv der Einfluss
verschiedener Motorparameter auf das Partikelverhalten von Otto-
motoren mit Direkteinspritzung untersucht. Dabei wurden die Par-      3 MOST-RELEVANT-TEST
tikelquellen sowohl in Stationäruntersuchungen an Forschungsein-
zylindermotoren als auch in Lastsprüngen am seriennahen Vollmotor     Um ein allgemeingültiges Partikelmodell für DI-Ottomotoren zu
aufgeklärt [1, 2]. Insbesondere die Bedeutung von Bereichen inho-     erstellen, ist eine Analyse vieler unterschiedlicher Fahrszenarien
mogener Verbrennung wie Poolflammen an Brennraumwand und              erforderlich, die für die Partikelbildung im Brennraum relevant
Kolben konnte aufgezeigt werden [3].                                  sind. Diese Szenarien müssen in reproduzierbare Testzyklen über-
   Durch die RDE-Gesetzgebung erhalten Versuche zu transienten        tragen werden. Hierfür wurde ein am VKM entwickelter Most-Rele-
Fahrzuständen im Vergleich zu allein stationären Tests einen höhe-    vant-Test (MRT) verwendet [4, 5].
ren Stellenwert. Im Forschungsprojekt, das am Institut für Kolben-       Um ein möglichst breites Spektrum an Läufen hinsichtlich RDE
maschinen (IFKM) des KIT und am Institut für Verbrennungskraft-       zu erhalten, wurde eine Auswahl von Parametern variiert. Die unter-
maschinen und Fahrzeugantriebe (VKM) der TU Darmstadt durch-          schiedlichen Läufe wurden, je nachdem, einem moderaten oder
geführt wurde, lag daher der Fokus auf für Partikelemissionen         einem aggressiven Höhen- und Geschwindigkeitsprofil zugeordnet,
kritische Fahrzustände, die sich während des transienten Motor-       entsprechend in vorausschauendes oder sportliches Fahren. Darü-
betriebs ergeben. Die Partikelquellen sollten identifiziert und die   ber hinaus wurden die Fahrten mit kaltem oder warmem Motor
gefundenen Zusammenhänge mittels eines Modells für die Parti-         durchgeführt. Die sich hieraus ergebende Vielzahl von unterschied-
kelanzahl abbildbar gemacht werden.                                   lichen Fahrten wurde auf partikelkritische Ereignisse untersucht.
                                                                      Diese wurden mit zwei unterschiedlichen Methoden analysiert. Der
                                                                      gemessene Partikelstrom dient dabei als Grundlage. Bei der „Maxi-
2 PRÜFSTANDSAUFBAU
                                                                      mum-Methode“ wird nach den drei höchsten Partikelfluss-Spitzen
Für die Untersuchungen wurden an den Instituten zwei unter-           mit einer Öltemperatur über 50 °C und nach der höchsten Spitze
schiedliche Ottomotoren herangezogen: Das IFKM setzte einen           unter 50 °C gesucht. Die „Wholepeak-Methode“ hingegen sucht in
Reihensechszylinder- und das VKM einen Reihendreizylinder Otto-       einem ersten Schritt nach allen lokalen Minima und Maxima des
motor ein, jeweils mit Direkteinspritzung sowie Turboaufladung.       Partikelflusses eines RDE-Laufs, BILD 1. In einem zweiten Schritt
Die Kenndaten sind in TABELLE 1 aufgeführt. Die Messwerte des         wird der Partikelstrom zwischen zwei Minima integriert. Anschlie-
Prüfstands, der Motorsteuerung und des Partikelzählers (Cambus-       ßend werden die drei Ereignisse mit der höchsten integrierten
tion DMS 500) wurden mit einer Rate von 10 Hz erfasst. Zusätz-        Gesamtpartikelzahl über 50 °C und das Ereignis mit der höchsten
lich wurden optische Messverfahren eingesetzt: Am IFKM kamen          Gesamtpartikelzahl unter 50 °C ausgewählt. Die ermittelten kriti-
Hochgeschwindigkeitskamerasysteme zur Identifizierung von Ruß-        schen Ereignisse werden in einer repräsentativen Reihenfolge so
quellen zum Einsatz; das VKM nutzte zur Analyse des Rußleuch-         aneinandergefügt und verbunden, dass ein neuer Prüfzyklus – der
tens eine faseroptische Zündkerze.                                    MRT-Lauf entsteht. Dieser ist in BILD 2 dargestellt.

                                                                                  BILD 1 Minimum und Maximum des Partikelflusses bei
                                                                                  einem RDE-Lauf zur Anwendung der „Wholepeak-Methode“
                                                                                  (© TU Darmstadt)

MTZ     10|2021   82. Jahrgang                                                                                                             67
Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen
FORSCHUNG Berechnung und Simulation

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                                                                                                                                    Most-Relevant-Tests in Bezug zur Gaspedal­
                                                                                                                                    stellung (oben) und Drehzahl (unten) mit iden­
                                                                                                                                    tifizierten kritischen Events (1-11) und einer
                                                                                                                                    Konditionierphase (C1) (© TU Darmstadt)

4 TEMPERATURVARIATION UND RUSSQUELLEN                                    Versuchsreihe von einheitlichen Rußquellen ausgegangen werden
                                                                         kann. Der Temperatureinfluss auf die Partikelanzahlkonzentration
Für die Variation der Motortemperatur wurden sowohl das Motorkühl-       fällt dementsprechend moderat aus. Die Mittelwertbetrachtung
mittel als auch die Öltemperatur extern konditioniert. Der Verlauf der   besteht aus zehn aufeinanderfolgenden MRTs. Lediglich bei 40 °C
Temperatur in Brennraumwandnähe lässt sich somit reproduzierbar          Motortemperatur erhöht sich die kumulierte Partikelanzahl im MRT
einstellen. Die hier dargestellten Ergebnisse zeigen die Partikelemis-   leicht, BILD 4. Im gemittelten Partikelgrößenspektrum zeigt sich
sionen bei drei Zieltemperaturen: 40, 60 und 85 °C.                      eine Veränderung hinsichtlich der Akkumulationsmode. Zusätz­
   Das Rußeigenleuchten im Brennraum wurde über endoskopische            liche Partikel entstehen in der Größenklasse < 100 nm.
Zugänge analysiert. Ein Hauptaugenmerk bei der Modellgenerierung
ist auf die Art und die Häufigkeit der beobachteten Rußquellen zu
                                                                         5 MODELLAUFBAU
legen. Ein verändertes Verhalten der Partikelemissionen, zum Bei-
spiel durch ein vermehrtes Auftreten von Rußquellen durch Kolben-        Für das eigentliche Modell wurden zunächst jeweils Einzelmodelle
benetzung, würde zu einer deutlichen Erhöhung der Partikelanzahl-        für die verwendeten Motoren basierend auf den experimentellen
konzentration führen.                                                    Untersuchungen entwickelt. Dieses Vorgehen stellte die Eignung
   Der gesamte MRT-Lauf wurde zyklenweise im Bereich von                 des Modellansatzes an sich sicher, denn es zeigte sich hier bereits,
15 °KW nach ZOT bis über das Verbrennungsende hinaus endos-              welche Einschränkungen bei einzelnen Parametervariationen auf-
kopisch aufgenommen. Die entstehenden Aufnahmen beinhalten               traten. Als Datengrundlage für die Modellierung diente der MRT.
je Zyklus eine integrierte Intensität je Pixel. Die Kamera ist dabei        Wie andere phänomenologische Modelle basiert auch das hier
in der Lage, abhängig von der Motordrehzahl jeden zweiten bis            verwendete auf einem Polynommodell. Das Regressionsmodell hat
dritten Zyklus aufzunehmen. Mittels Bildsegmentierung wurde das          mit p als Anzahl der Modellterme, xi als Wert der Variablen im
Rußleuchten analysiert und das Auftreten als Aufenthaltswahr-            Punkt i und den Modellkoeffizienten β i die Form von Gl. 1:
scheinlichkeit wie in BILD 3 dargestellt. Als einzige regelmäßige
Rußquelle lässt sich die Injektorspitze in 10 bis 15 % der Verbren-       Gl. 1
nungszyklen identifizieren. Dieses Verhalten ändert sich auch             ​y = ​β 0​ ​​+ ​ ​m ax​​ ​( ​​| ​x ​​​| ​) ​​​* x + … + ​ ​m ax​​ ​( ​| ​x ​​​| ​) ​​ ​​* ​x ​p ​= ​( ​​y ​0 ​​+ ​y ​1 ​​* x + … + ​y ​p ​​* ​x ​p ​)​​
                                                                                         _   ​β ​ ​​1                             _   ​β ​ ​​
                                                                                                                                           p
                                                                                                                                                     p
                                                                                                                                                 i
                                                                                                                                           ∀i

nicht grundlegend mit der Temperatur, sodass für die gesamte
                                                                                                           i
                                                                                                   ∀i

                                                                                                                                                           BILD 3 Aufenthaltswahrscheinlichkeit
                                                                                                                                                           von Rußleuchten im Brennraum über
                                                                                                                                                           einen ganzen MRT-Lauf (© KIT)

68                                                                                                                             www.springerprofessional.de/automobiltechnik
Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen
BILD 4 Kumulierte Partikelanzahl der Temperatur­
                                                                                                     variation (links) und mittlere Partikelgrößenver­
                                                                                                     teilung (rechts) (© KIT)

Zur Vergrößerung des Testbereichs wurden bei jeder Forschungs-               6 VALIDIERUNG
einrichtung allgemein variierende Parameter detaillierter unter-
sucht: die Drehzahl, die Last (pme), der Einspritzbeginn, die Öl- und        Zur Validierung wurde ein simulierter Lauf nach dem Worldwide
die Wassertemperatur. Darüber hinaus wurden Variationen von                  Harmonized Light-Duty Vehicles Test Cycles (WLTC) verwendet.
Lambda, die externe und interne Abgasrückführung (AGR), der                  Dabei wurde das Verhalten des in der Engine-in-the-Loop(EiL)-
Raildruck sowie der Anteil an Ethanol im Kraftstoff analysiert.              Software simulierten Fahrzeugs in der Schaltstrategie auf den

        VISIONEN. ENTWICKLUNG. MOBILITÄT.
       Die Welt der Mobilität verändert sich – die Herausforderung der Automobilentwicklung ist das Wissen von morgen mit Blick auf Technologien
       von übermorgen. Die Komplexität des Mobilitätswandels erfordert wegweisende Lösungen für den Transformationsprozess. ATZelektronik
       bietet hochaktuelle Informationen aus dem gesamten Spektrum der Automobilelektronik. Nutzen Sie zusätzlich zu den Printausgaben das
       interaktive E-Magazin und profitieren Sie von der einzigartigen Wissensdatenbank des Onlinearchivs mit pdf-Download.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                   AUSGA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  KOSTEN BEN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        LOS!

                                                                                                                                             ISSN 1862-1791 70934

                                                                                                                                                                                        elektronik
                                                                                                                elektronik

                                                                                                                                             06
                                                                                                                                                     Dezember 2018 | 13. Jahrgang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ©istockphoto.com/metamorworks/matejmo

                                                                                                                06
                                                                                                                |Dezember 2018
                                                                                                                 CONSUMER ELECTRONICS SHOW

                                                                                                                                                                                                                                                                   ISSN 1862-1791 70934

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              elektronik
                                                                                                                                                                                                                                      elektronik

                                                                                                                                                                                                                                                                   06
                                                                                                                                                                                                                                                                           Dezember 2018 | 13. Jahrgang

                                                                                                                                                                                                                                      06
                                                                                                                                                                                                                                     | Dezember 2018
                                                                                                                                                                                                                                       CONSUMER ELECTRONICS SHOW

                                                                                                                                             CONSUMER ELECTRONIC S SHOW

                                                                                                                                             Software und IT auf vier Rädern                                                                                       CONSUMER ELECTRONIC S SHOW

                                                                                                                                                DATENMANAGEMENT                LEISTUNGSELEK TRONIK       SOFT WARE                  BRANCHENINDEX
                                                                                                                                                                                                                                                                   Software und IT auf vier Rädern
                                                                                                                                                Torwächter der                 Chip-Embedding von         Neues Konzept              Automotive
                                                                                                                                                                                                                                           DATENMANAGEMENT                                           LEISTUNGSELEK TRONIK       SOFT WARE                  BRANCHENINDEX

        www.mein-fachwissen.de/ATZelektronik
                                                                                                                                                                                                                                           Torwächter der                                            Chip-Embedding von         Neues Konzept              Automotive
                                                                                                                                                Bordnetzkommunikation          Leistungshalbleitern       für OTA-Updates            Electronics    2018
                                                                                                                                                                                                                                           Bordnetzkommunikation                                     Leistungshalbleitern       für OTA-Updates            Electronics 2018

                                                                                                                                                                                                                                                                      /// INTERVIE W Franco Bellillo [BJEV]      /// GASTKOMMENTAR Bernhard Mattes [VDA]

                                                                                                                                                /// INTERVIE W Franco Bellillo [BJEV]      /// GASTKOMMENTAR Bernhard Mattes [VDA]

MTZ     10|2021   82. Jahrgang                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   69
Modellierung und Untersuchung von Partikelbildung bei DI-Ottomotoren in transienten Fahrsituationen
FORSCHUNG Berechnung und Simulation

                                                                                     BILD 5 Vergleich von simulierter und gemessener Parti-
                                                                                     kelanzahl im WLTC (oben) und abschnittsweise relative
                                                                                     Abweichung zwischen Modell und Experiment (unten)
                                                                                     (© KIT)

breiteren Drehzahlbereich des MRTs angepasst. BILD 5 (oben) zeigt      LITERATURHINWEISE
die kumulierten Partikelanzahlen aus Modell und Experiment.            [1] Dageförde, H.: Untersuchung innermotorischer Einflussgrößen auf
                                                                       die Partikelemission eines Ottomotors mit Direkteinspritzung. Karlsruhe,
Die größten relativen Abweichungen, BILD 5 (unten), entstehen          Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Dissertation, 2015
am Anfang des Laufs und hier insbesondere zwischen 300 und             [2] Bertsch, M.: Experimental Investigations on Particle Number Emissions
600 s. Dies lässt sich mit dem vermehrten Auftreten von Leer-          from GDI Engines. Karlsruhe, Karlsruher Institut für Technologie (KIT),
laufphasen in diesem Bereich des WLTC erklären. Diese Fahrsitu-        Dissertation, 2017
                                                                       [3] Disch, C.: Untersuchung der Gemischbildung, Verbrennung und Schadstoff-
ation wurde im Projekt nicht im Detail betrachtet, jedoch haben        entstehung eines Ottomotors mit Direkteinspritzung im transienten Betrieb.
die absoluten Partikelströme in den Leerlaufphasen für den             Karlsruhe, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Dissertation, 2017
Gesamtlauf eine untergeordnete Bedeutung. Insgesamt beträgt            [4] Hummel, N.; Thiem, M.; Steinhaus, T.; Beidl, C.: Emissionsoptimierung
                                                                       am hybriden Sattelzug mittels Most Relevant Testing. In: Liebl, J. (Hrsg.):
die relative Abweichung am Ende des Laufs 2,2 %.
                                                                       Experten-Forum Powertrain: Ladungswechsel und Emissionierung 2019.
   Des Weiteren wurde das Verhalten des Modells in einzelnen tran-     Proceedings. Wiesbaden: Springer Vieweg, 2019
sienten Fahrmanövern genauer analysiert. Neben den schon erwähn-       [5] Hipp, J.; Schmidt, D.; Steinhaus, T.; Bauer, S.; Beidl, C.: Methodikbaukasten
ten Leerlaufphasen ergibt sich eine gute Übereinstimmung zwischen      zur effizienten, zielgerichteten RDE Entwicklung Potentiale und Perspektiven.
                                                                       In: Liebl, J. (Hrsg.): Simulation und Test 2018. 20. MTZ-Fachtagung. Wiesbaden:
Modell und Experiment, insbesondere bei Last und Drehzahlram-
                                                                       Springer Vieweg, 2018
pen. Singuläre kurze Spitzen werden durch die verringerte Frequenz
(1 Hz anstelle der Messgerätfrequenz von 10 Hz) gedämpft wieder-
gegeben und eher unterschätzt, Lastwegnahmen aus dem gleichen
Grund eher überschätzt. Insgesamt lässt sich mit dem gewählten
Ansatz das Partikelverhalten im WLTC und MRT gut wiedergeben.
                                                                                                        DANKE
                                                                       Das Forschungsvorhaben (FVV-Projektnr. 1282) wurde am Institut für Kolben-
                                                                       maschinen (IFKM) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) unter der
7 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK                                         Leitung von Prof. Dr. Thomas Koch und am Institut für Verbrennungskraftma-
                                                                       schinen und Fahrzeugantriebe (VKM) der Technischen Universität Darmstadt
Im Rahmen des Forschungsvorhabens gelang die Entwicklung und
                                                                       unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Beidl durchgeführt. Es wurde durch
Validierung einer geeigneten Methodik für Ottomotoren zur Simu-
                                                                       das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über die Arbeitsge-
lation der Partikelanzahl im transienten Verhalten. Hierzu wurde
                                                                       meinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) e. V. (IGF-Fördernr.
mithilfe eines speziellen Testzyklus, dem MRT, eine Parameter-
                                                                       19644 N) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags finanziell
studie an zwei unterschiedlichen Motoren durchgeführt. Auf Basis
                                                                       gefördert und von einem Arbeitskreis unter der Leitung von Prof. Dr. Peter
von Messungen der Partikelanzahl sowie Identifizierung von Ruß-        Prenninger (AVL List GmbH) begleitet. Die Autoren bedanken sich bei den
quellen mit optischer Messtechnik konnte ein empirisches Modell        Fördergebern, der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV)
aufgebaut werden, das eine gute Reproduktion der Gesamtpar-            e. V. und allen Projektbeteiligten für die Unterstützung des Vorhabens.
tikelemissionen eines Testlaufs darstellt. Zur Erstellung eines all-
gemeingültigen Modells nach dieser Methodik müssen weitere
unterschiedliche Motoren in transienten Läufen mit einer größeren               READ THE ENGLISH E-MAGAZINE
Anzahl und Variation von Parametern ausgewertet werden.                         Test now for 30 days free of charge: www.mtz-worldwide.com

70                                                                                                  www.springerprofessional.de/automobiltechnik
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