Modul 4: Impfungen in Deutschland - Beratung in der Apotheke
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BASISSCHULUNG IMPFEN Modul 4: EINLEITUNG Impfungen in IMPFUNGEN EMPFEHLUNGEN Deutschland – IMPFBERATUNG IN Beratung in der DER APOTHEKE IMPFBERATUNG AKTIV MANAGEN Apotheke Zertifizierte Fortbildung für PTA. Erstellt von GlaxoSmithKline in Zusammenarbei t mit dem Bundesverband PTA. PM-DE-MLV-BKLT-200005 04.2020
BASISSCHULUNG IMPFEN Modul 4: Impfberatung Lernziel: Nach Bearbeitung dieses Moduls können Sie im Rahmen Ihrer Beratung den Nutzen und die Vorteile von Impfungen vertreten, z.B. hinsichtlich der Herdenimmunität. Sie kennen die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission) und erläutern diese gemäß Altersgruppen, mit Bezug auf etwaige Vorerkrankungen oder für bestimmte Risikogruppen. Auch können Sie zwischen richtigen und falschen Kontraindikationen unterscheiden und klären Ihre Kunden über mögliche Impfreaktionen, Irrtümer und Vorbehalte auf. Anhand ausgewählter Tipps und Verweise auf externe Informationsquellen können Sie Konzepte für Ihre Impfberatung aufsetzen. Interesse nkonflikt : Diese Fortbildungsmaßnahme wird gesponsert von der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG. Der BVpta e.V. erhält hierfür einen finanziellen Beitrag. Die Autorin, Dr. Karin Vomfelde (Düsseldorf), erhält ihr Honorar von der BVpta Bildungsgesellschaft mbH. Interessenkonflikte seitens des BVpta e.V., der BVpta Bildungsgesellschaft mbH und seitens der Autorin bestehen keine. Im Rahmen der Leitlinien und Akkreditierung der Bundesapothekerkammer versichern des Weiteren der BVpta e.V. und die BVpta Bildungsgesellschaft mbH als Anbieter dieses Lernmoduls sowie die beauftragte Autorin, mit dieser Fortbildungsmaßnahme keine werbenden, kommerziellen und/oder ideologischen Interessen zu verfolgen.
BASISSCHULUNG IMPFEN Modul 4: Impfberatung 1. Einleitung 1.1 Einführende Worte 1.2 Grippeimpfung in der Apotheke Impfpassbeispiel
1.1 Einführende Worte Als pharmazeutisches Personal nehmen Sie im Rahmen der allgemeinen Aufklärung rund um das Thema Impfen bzw. bei der grundsätzlichen Impfberatung eine Schlüsselrolle ein: Sie können Ihre Kunden aktiv auf das Thema Impfen ansprechen, sie bei Fragen kompetent aufklären und auf Basis der individuellen Anforderungen jedes Kunden den Impfstatus kontrollieren (ggf. in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt). Bild: Laientaugliche Materialien eignen sich für die Kundenberatung Apotheken spielen auch eine wesentliche Rolle, um eine Erhöhung der Impfraten zu erreichen. Beispielsweise engagieren sich Apotheken aktiv in einer gemeinsamen Aktion mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Jährlich rufen sie gemeinsam mithilfe von Postern oder Flyern dazu auf, sich im Herbst gegen Influenza impfen zu lassen. Um die jährliche Impfquote durch ein niedrigschwelliges Angebot für Patienten zu erhöhen, soll die Grippeimpfung in Zukunft auch in der Apotheke stattfinden. Für die Apotheken als Experten für Arzneimittel umfasst das Thema Impfen also nicht nur die Logistik, sondern auch aktive Beratung und in Zukunft auch aktive Mitarbeit am kollektiven Impfschutz der Bevölkerung. Seite 1
1.2 Grippeimpfung in der Apotheke Nach Gesetzesplänen der Bundesregierung sollen Apotheken in Zukunft impfen dürfen. Dadurch soll ein weiterer erleichterter Zugang zur saisonalen Grippeimpfung geschaffen werden. Deutschland folgt damit Beispielen anderer Länder wie Frankreich und der Schweiz. Zunächst wurde das Vorhaben „Impfen in der Apotheke“ im Rahmen von regionalen Modellprojekten erprobt und evaluiert: Grippeimpfungen aus medizinischen Gründen und bei Kindern sollen in der Regel weiterhin beim Arzt erfolgen. Routineimpfungen gegen Grippe im Erwachsenenalter können von Apothekern/Innen durchgeführt werden. Voraussetzung ist die Schulung der Apotheker/Innen durch Ärzte. In der Apotheke müssen geeignete Räume für die Impfung vorhanden sein. Die gesetzliche Grundlage für „Impfen in der Apotheke“ wird geschaffen, denn eine Erlaubnis zur Ausübung von Heilkunde stellt die Approbationsordnung für Apotheker nicht dar. Das Modellvorhaben begann ab März 2020. Der Vorstand der Bundesapothekerkammer sieht dies als echte Chance, denn Erfahrungen aus anderen Ländern haben gezeigt, dass die stärkere Beteiligung der Apotheken am Thema Impfen die Impfquoten steigert – und zwar nicht nur durch das Impfen in der Apotheke, sondern auch wenn die Apotheke bereits stärker, etwa als Berater oder beim Impfpass-Check, beteiligt ist. Bild: In der Schweiz oder in Frankreich wird in Apotheken bereits gegen die saisonale Influenza geimpft.
BASISSCHULUNG IMPFEN Modul 4: Impfberatung 2. Nutzen von Impfungen 2.1 Warum sind Impfungen sinnvoll? 2.2 Verlässlicher Impfschutz – aber wie? 2.3 Was sollen Impfungen leisten? 2.4 Individualschutz 2.5 Herdenimmunität 2.6 Ausrottung und Elimination von Erregern 2.7 Ausrottung und Elimination – Beispiel Masern Impfpassbeispiel
2.1 Warum sind Impfungen sinnvoll? Dafür gibt es einige wesentliche Gründe, die Ihre Apothekenkunden kennen sollten. Klären Sie entsprechend darüber auf, was Impfungen für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft leisten können! Bild: Das Wissen über den Nutzen von Impfungen räumt Vorbehalte aus. Impfungen können… schwere, komplizierte und tödliche Krankheitsverläufe vermeiden! Infektionen mit Meningokokken können vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern innerhalb von Stunden zum Tod führen. Infektionen mit Pneumokokken und Haemophilus influenzae können schwere Verläufe, z.B. Pneumonien, nach sich ziehen. Infektionen mit dem Hepatitis B-Virus nehmen besonders häufig bei Säuglingen und Kleinkindern chronische Verläufe und können Leberzirrhose und Leberkrebs zur Folge haben. Lebensqualität sichern! Krankheitsverhinderung in jedem Lebensalter und jeder Lebenssituation kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Impfungen ist eine davon. krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verringern! Wer krank ist, kann oftmals vorübergehend nicht arbeiten. Nicht nur Arbeitnehmer sind beeinträchtigt, auch Schüler und Studenten.
2.1 Warum sind Impfungen sinnvoll? Impfungen können… den Ausbruch von Infektionskrankheiten verhindern! Ein anschauliches Beispiel sind die Masernausbrüche in den vergangenen Jahren, die durch eine höhere Durchimpfungsrate hätten verhindert werden können. das Ansteckungsrisiko nicht impffähiger Menschen reduzieren! Auf diesen Schutz sind Personen angewiesen, die selbst nicht geimpft werden können, wie z.B. chronisch Kranke, insbesondere Personen mit eingeschränktem Immunsystem, und Säuglinge. Man nennt dies Kokonstrategie. Infektionskrankheiten ausrotten! Die Ausrottung der Pocken wurde 1979 erreicht und ist vielen bekannt. Ziel der WHO ist es nun, sowohl Masern als auch Polio zu eliminieren. kostenintensive Behandlungen reduzieren! Infektionen mit Pneumokokken können beispielsweise eine Lungenentzündung oder eine Meningitis zur Folge haben. Die Betroffenen benötigen dann teure ambulante Behandlungen oder müssen sogar im Krankenhaus stationär behandelt werden. Diese Kosten können durch Impfungen vermieden werden.
2.2 Verlässlicher Impfschutz – aber wie? Um einen belastbaren Schutz aufzubauen, sind eine abgeschlossene Grundimmunisierung und häufig eine oder mehrere Auffrischimpfungen notwendig. Grundimmunisierung Als Grundimmunisierung werden die Impfungen bezeichnet, die innerhalb eines festgelegten, je nach Impfstoff unterschiedlichen Zeitraums verabreicht werden müssen, bis ein vollständiger Schutz aufgebaut ist. Beispiel: Hepatitis A bei gesunden, jungen Erwachsenen 2 Impfungen im Abstand von 6 bis 12 Monaten – bieten in der Regel mindestens 30 Jahre Schutz Beispiel: Masern-Impfung bei Kindern 2 Impfungen im zweiten Lebensjahr bieten voraussichtlich lebenslangen Schutz Impfschemata können sich, je nachdem um welche Erkrankung und um welchen Impfstoff es sich handelt, erheblich unterscheiden. Auch das Alter des Impflings spielt eine Rolle; Säuglinge und Kleinkinder benötigen zur Grundimmunisierung häufig ein anderes Impfschema als Jugendliche oder Erwachsene. Bild: Impfkalender (Teilabbildung), Servicematerial von GlaxoSmithKline für pharmazeutisches Fachpersonal zur Unterstützung in der Impfberatung.
2.2 Verlässlicher Impfschutz – aber wie? Auffrischimpfung Die Auffrischimpfung ist eine Impfung, die Personen erhalten, wenn der Impfschutz nachlässt, nachdem sie bereits eine komplette Grundimmunisierung abgeschlossen haben. Beispiel: Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio Erwachsene, die eine Grundimmunisierung gegen Tetanus und Diphtherie erhalten haben, sollten ihren Impfschutz alle 10 Jahre auffrischen lassen. Die nächste fällige Td-Impfung soll als Kombinationsimpfung mit einer Pertussis Komponente, also als TdaP-Impfung, verabreicht werden. Nach der Grundimmunisierung gegen Polio wird eine einmalige Auffrischung zwischen dem 9. und 16. Lebensjahr empfohlen. Weitere Auffrischimpfungen nur z.B. bei Reisen in Endemiegebiete. Bild: Impfkalender (Teilabbildung), Servicematerial von GlaxoSmithKline für pharmazeutisches Fachpersonal zur Unterstützung in der Impfberatung. Sonderfall Influenza: Anders verhält es sich mit der Impfung gegen Influenza. Der Impfstoff gegen Influenza wird jährlich neu an die im Umlauf befindlichen Varianten der Influenzaviren angepasst. Da sich seine Zusammensetzung jedes Jahr ändert, muss die Impfung gegen Influenza auch jedes Jahr wiederholt werden.
2.3 Was sollen Impfungen leisten? Mit Impfungen werden konkrete gesundheitliche Ziele verfolgt, die dem Schutz des Einzelnen ebenso wie dem ganzer Bevölkerungsgruppen dienen: Individualschutz Durch Impfungen können die Geimpften sich selbst vor Infektionskrankheiten schützen. Herdenimmunität/ Kokonstrategie Ein geimpftes und damit geschütztes Umfeld senkt das Infektionsrisiko Einzelner, die nicht geschützt sind. Ausrottung oder Elimination von Krankheitserregern Durch hohe Impfraten können manche Erreger in einzelnen Teilen der Erde oder komplett ausgerottet werden. Erfahren Sie auf den folgenden Seiten interessante Hintergründe hierzu.
2.4 Individualschutz Der Impfling kann durch Impfungen… vermeiden, dass er schwer oder gar tödlich an einer Infektion erkrankt, vor der er sich schützen kann. seine Gesundheit und Lebensqualität sichern. seine Arbeitskraft erhalten. vermeiden, dass er andere Personen infiziert. Als präventive Maßnahme sollten Impfungen in der Apotheke zu den Aufklärungsschwerpunkten zählen. Mit gut verträglichen Impfstoffen Menschen vor Krankheiten zu schützen, schafft Vertrauen! Individualschutz Auch Apothekenangestellte sollten ausreichend geimpft sein, um sich selbst, aber auch die tagtäglichen Kunden vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran! Bild: In der Arbeit mit Kunden ist Ihr individueller Schutz vor Infektionskrankheiten wichtig
2.5 Herdenimmunität Modul 4: Impfberatung Es gibt Personen (z.B. Neugeborene, Säuglinge, kranke Menschen), die nicht gegen alle Erkrankungen geimpft werden 2. Nutzen von Impfungen dürfen. Diese Betroffenen können jedoch durch den Impfschutz ihrer Kontaktpersonen mit geschützt werden (sogenannte 2.1 Warum sind Impfungen Kokonstrategie), weil diese selbst immun sind und damit nicht sinnvoll? als Überträger fungieren können. 2.2 Verlässlicher Impfschutz – aber wie? Beispiele: 2.3 Was sollen Impfungen Neugeborene und nicht vollständig geimpfte Säuglinge leisten? können lebensbedrohlich an Keuchhusten (Pertussis) 2.4 Individualschutz erkranken. 2.5 Herdenimmunität Säuglinge, die noch nicht gegen Masern geimpft werden 2.6 Ausrottung und können, haben ein überdurchschnittliches Risiko, nach Elimination von Erregern Masern an einer tödlich verlaufenden Folgeerkrankung, der 2.7 Ausrottung und subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) zu Elimination –Beispiel Masern erkranken und dann daran zu versterben. Kranke Menschen, die nicht geimpft werden (z.B. AIDS- Kranke, Personen nach einer Transplantation), können an schweren Infektionskrankheiten erkranken und evtl. sterben. Abbildung: Darstellung des Konzepts der Herdenimmunität Die Herdenimmunität visualisiert dargestellt gibt es in unserem Video: Seite 10
2.6 Ausrottung und Elimination von Erregern Einige Krankheitserreger können durch Impfungen ausgerottet werden! Elimination Die Beseitigung eines Erregers kann in einer Region, einem Land oder Erdteil erfolgen, dann spricht man von Elimination. Dafür muss allerdings ein sehr hoher Anteil der Bevölkerung dauerhaft geimpft sein. Eradikation Wird ein Erreger wie Pocken auf der gesamten Erde ausgerottet, spricht man von Eradikation. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn der Erreger nur Menschen infiziert und nicht auch von Tieren weitergegeben werden kann. Eliminationsprogramme Weltweite Eradikation der Poliomyelitis, die seit 1996 in Amerika, seit 2000 im Westpazifik und seit 2002 in Europa eliminiert ist. Dazu gehört auch die Überwachung der Poliofreiheit in Deutschland. In Afghanistan und Pakistan tritt Wildpolio immer noch auf. Elimination der Masern und Röteln: Ab 2000 galten die Masern in den USA als eliminiert. 2019 traten über 1000 Fälle auf, hauptsächlich betroffen waren Kinder von Impfgegnern. Bild: Polioeradikation weltweit, nach wie vor gibt es weltweite Risiko- und Endemiegebiete. Australien, Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika und viele Länder Asiens und Afrikas gelten als frei von Poliomyelitis. Weitere Informationen auf www.fitfortravel.de
2.7 Ausrottung und Elimination – Beispiel Masern Um beispielsweise die Masern in Deutschland eliminieren zu können, ist eine Impfrate für die 1. und 2. Impfdosis von mindestens 95 % im frühen Kindesalter erforderlich. Um dieses Ziel zu erreichen, empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO): Zwei Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen zwischen dem 11. und 24. Lebensmonat Für alle nach 1970 Geborenen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung gegen Masern in der Kindheit, eine einmalige Impfung mit einem Masern-, Mumps-, Röteln-Impfstoff Seit 01. März 2020 gilt die Masernnachweispflicht. Sie sieht vor, dass Eltern vor Aufnahme ihres Kindes in eine Kita oder Schule nachweisen müssen, dass ihr Kind gegen Masern geimpft und bereits immun ist. Die Nachweispflicht gilt ebenfalls für nach 1970 geborene Mitarbeiter z.B. in Elimination –Beispiel Kitas, Schulen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen ebenso wie für Tagesmütter, für Bewohner und Mitarbeiter von Asylbewerber- oder Flüchtlingsunterkünften, die jeweils 2x geimpft werden müssen. Bild: Auszug aus "Faktenblatt Impfen: Masernimpfung" vom Robert Koch -Institut, Stand März 2020. Diese Informationsmaterialien sind frei zugänglich und können in der Kundenberatung eingesetzt werden. Abrufbar unter Faktenblatt (rki.de) Seite 12
2.7 Ausrottung und Elimination – Beispiel Masern INFO: Die Durchimpfungsrate bei Masern und Röteln zum Schuleingang lag im Jahr 2016 bei > 96 % für die 1. Dosis und 92,9 % für die 2. Impfdosis und damit unterhalb der angestrebten Impfrate von mindestens 95 % für beide Impfungen. Es sind also weitere Anstrengungen und Maßnahmen erforderlich, um das Ziel der WHO zu erreichen, die Masern zu eliminieren. Eine Impfberatung in der Apotheke kann einen wichtigen Beitrag hierzu leisten. Elimination –Beispiel Bild: Nach 1970 geborene Kunden? Ihr freundlicher Service einer Impfberatung kann mögliche Lücken beim Masernimpfschutz aufdecken. Seite 13
BASISSCHULUNG IMPFEN Modul 4: Impfberatung 3. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut 3.1 Empfohlene Impfungen der STIKO 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO 3.3 Standardimpfungen für Säuglinge und Kleinkinder 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche 3.5 Standardimpfungen für Erwachsene 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen 3.6.1 Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfu ngen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Impfpassbeispiel
Modul 4: 3.1 Empfohlene Impfungen der Impfberatung STIKO 3. Empfehlungen der Die Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Ständigen Impfkommission Robert Koch-Institut empfehlen, welche Impfungen die in (STIKO) am Robert Koch- Deutschland lebende Menschen erhalten sollten. Institut Sie unterscheiden zwischen: 3.1 Empfohlene Impfungen Standardimpfungen der STIKO Auffrischimpfungen 3.2 Übersicht: Impfkalender der Indikationsimpfungen (dazu gehören auch beruflich indizierte STIKO sowie Reiseimpfungen) 3.3 Standardimpfungen für Säuglinge und Kleinkinder Standardimpfungen sind Impfungen für alle Personen einer 3.4 Standardimpfungen für Altersgruppe. So werden für Säuglinge, Kinder, Jugendliche, Kinder und Jugendliche Erwachsene und Ältere je nach Bedarf unterschiedliche 3.5 Standardimpfungen für Empfehlungen ausgesprochen. Erwachsene 3.6 Indikationsimpfungen: Auffrischimpfungen sind Impfungen, die nach festgelegten Schutz von Risikogruppen Zeiträumen nach einer Standardimpfung durchgeführt werden, 3.6.1 Schwangere / Frauen im um den Schutz aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke Indikationsimpfungen sind Impfungen, die nur für bestimmte 3.6.3 Personen mit erhöhtem Personenkreise empfohlen werden. Dies können einerseits Hepatitis B-Risiko Risikopersonen sein und andererseits Personen in bestimmten 3.6.4 Medizinisches Personal Lebenssituationen. Der individuellen gesundheitlichen Situation 3.6.5 FSME Risikogebiete / entsprechend können auch andere, nicht explizit empfohlene Forst- und Landwirtschaft Impfungen, sinnvoll sein. 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 15
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung Die Impfschemata zu den einzelnen empfohlenen Impfungen für Säuglinge, Kinder und Erwachsene sind im Anschluss an dieses Kapitel aufgezeichnet. 3. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Rotaviren (2013): Institut Rotaviren sind eine der häufigsten Ursachen für Durchfälle und Erbrechen bei Kindern. Sie 3.1 Empfohlene Impfungen sind hoch ansteckend und gerade bei der STIKO Säuglingen und Kleinkindern kann eine 3.2 Übersicht: Impfkalender der Infektion zu starkem Flüssigkeitsverlust und STIKO Komplikationen führen. Da jedes Kind bis zum 3.3 Standardimpfungen für 5. Lebensjahr mindestens einmal erkrankt, Säuglinge und Kleinkinder wurde die Schluckimpfung 2013 für Säuglinge 3.4 Standardimpfungen für bis maximal 32 Wochen in die Liste der Kinder und Jugendliche Standardimpfungen der STIKO aufgenommen. 3.5 Standardimpfungen für Erwachsene Tetanus (1976): 3.6 Indikationsimpfungen: Das Bakterium Clostridium tetani verursacht Schutz von Risikogruppen den sogenannten Wundstarrkrampf. Es tritt 3.6.1 Schwangere / Frauen im über Wunden oder Tierbisse in den gebärfähigen Alter menschlichen Körper ein. Es handelt sich 3.6.2 Chronisch Kranke somit nicht um eine von Mensch zu Mensch 3.6.3 Personen mit erhöhtem übertragbare Erkrankung. Die Absonderung Hepatitis B-Risiko von Bakterientoxinen führt zu starken 3.6.4 Medizinisches Personal Muskelkrämpfen. Unbehandelt führt die 3.6.5 FSME Risikogebiete / Erkrankung bis zum Tod durch Atemlähmung. Forst- und Landwirtschaft Seit 1976 ist sie deshalb als Standardimpfung 3.7 Reiseimpfungen empfohlen. 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Diphtherie (1976): Diphtherie ist eine akut ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, ausgelöst durch das Toxin des Bakteriums Corynebacterium diphtheriae. Die Entzündungsreaktionen im Nasen- Rachenraum können die Atemwege so weit verschließen, dass der Patient unter schwerer Atemnot leidet oder sogar erstickt. Vorbeugend wird die Impfung gegen Diphtherie seit 1976 empfohlen. Seite 16
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung Pertussis (1991): 3. Empfehlungen der Der Auslöser des Keuchhustens ist das Ständigen Impfkommission Bakterium Bordetella pertussis, das eine (STIKO) am Robert Koch- langwierig verlaufende, schwere Institut Infektionskrankheit („100-Tage-Husten“) auslöst. Nach ersten grippeähnlichen 3.1 Empfohlene Impfungen Symptomen ist das nachfolgende der STIKO Stadium (Dauer 4–6 Wochen) geprägt 3.2 Übersicht: Impfkalender der von anfallsweise auftretenden, STIKO schweren, krampfartigen 3.3 Standardimpfungen für Hustenattacken mit Erbrechen und Säuglinge und Kleinkinder Atemnot. Insbesondere bei sehr jungen 3.4 Standardimpfungen für Kindern kann Keuchhusten zum Kinder und Jugendliche Atemstillstand führen. Seit 1991 wird die 3.5 Standardimpfungen für Impfung wieder empfohlen. Erwachsene 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen 3.6.1 Schwangere / Frauen im Haemophilus Influenza Typ b – gebärfähigen Alter Hib (1990): 3.6.2 Chronisch Kranke Hib-Bakterien bedrohen fast 3.6.3 Personen mit erhöhtem ausschließlich Kinder vom 1. bis zum 5. Hepatitis B-Risiko Lebensjahr. Die häufigste durch Hib 3.6.4 Medizinisches Personal verursachte Erkrankung ist die eitrige 3.6.5 FSME Risikogebiete / Hirnhautentzündung (Meningitis). Sie Forst- und Landwirtschaft kann bleibende Hör- und neurologischen 3.7 Reiseimpfungen Schäden nach sich ziehen und hat 3.8 Dokumentation von unbehandelt eine Sterblichkeitsrate von Impfungen: Impfausweis 60–90 %. Ein weiteres Krankheitsbild der Hib- Infektion ist die bakterielle Kehldeckelentzündung (Epiglottitis) mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 25 %. Mit der seit 1990 empfohlenen Grundimmunisierung hält der Schutz über die gefährliche Zeit in den ersten 5 Lebensjahren. Seite 17
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul4: STIKO Impfberatung Poliomyelitis (1976/1998): 3. Empfehlungen der Polio ist eine viral bedingte Ständigen Impfkommission Infektionskrankheit, die zu schwerer Invalidität (STIKO) am Robert Koch- führen oder gar tödlich enden kann. Die Institut Infektion mit dem hochansteckenden Poliovirus verläuft in Phasen. Anfänglich 3.1 Empfohlene Impfungen zeigen sich bei fast allen Infizierten der STIKO unspezifische Krankheitszeichen wie 3.2 Übersicht: Impfkalender der Fieber, Schluckbeschwerden, Kopf- und STIKO Gliederschmerzen. 2 % der Erkrankten 3.3 Standardimpfungen für entwickeln danach eine Hirnhaut- Säuglinge und Kleinkinder entzündung. Bei 1 % kommt es 3.4 Standardimpfungen für anschließend neben schweren Rücken-, Kinder und Jugendliche Nacken- und Muskelschmerzen zu 3.5 Standardimpfungen für Lähmungen der Gliedmaßen oder des Erwachsene Zwerchfells und damit zu Atemstillstand. Die 3.6 Indikationsimpfungen: aus dem Jahr 1962 stammende Schutz von Risikogruppen Schluckimpfung wurde 1998 durch den 3.6.1 Schwangere / Frauen im injizierbaren Totimpfstoff ersetzt, und die gebärfähigen Alter Empfehlung dahingehend geändert. 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko Hepatitis B (1995): 3.6.4 Medizinisches Personal Die Infektion mit Hepatitis B-Viren ist eine der 3.6.5 FSME Risikogebiete / weltweit häufigsten Infektionskrankheiten, Forst- und Landwirtschaft die zu chronischen Leberschäden bis hin 3.7 Reiseimpfungen zum Tod führen kann. Die Symptome 3.8 Dokumentation von reichen von Müdigkeit, Leistungs- Impfungen: Impfausweis schwäche, Leberschwellung, Gelenk - und Gliederschmerzen sowie Fieber, Übelkeit und Verdauungsstörungen bis zu Gelbsucht und Zerstörung von Leberzellen. Bei ca. 10 % der Erwachsenen geht das akute in ein chronisches Stadium über, weswegen die Impfung seit 1995 für alle Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfohlen wird, jedoch auch für jeden Erwachsenen sinnvoll ist. Seite 18
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung 3. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Pneumokokken (2006): Institut Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) lösen als Bakterien eine Vielzahl von Krankheiten aus. Beginnend mit akutem Fieber 3.1 Empfohlene Impfungen und Schüttelfrost sowie weiteren grippeähnlichen Symptomen, der STIKO kann es vom Nasen-Rachenraum aus zu einer Ausbreitung des 3.2 Übersicht: Impfkalender der Erregers und folglich zur gefährlichen Lungen- oder STIKO Hirnhautentzündung kommen. Seit 2003 empfiehlt die STIKO die 3.3 Standardimpfungen für Impfung für alle Erwachsene ≥ 60 Jahren. Seit 2006 empfiehlt die Säuglinge und Kleinkinder STIKO die Impfung für alle Säuglinge. 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche 3.5 Standardimpfungen für Erwachsene 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen 3.6.1 Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Bild: Eine Infektion mit Pneumokokken kann zu einer schweren Lungenentzündung führen. Impfungen: Impfausweis Seite 19
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung Masern (1973): Masern gehören zu den gefährlichsten Viruserkrankungen. 2018 infizierten sich 3. Empfehlungen der weltweit ca. 9,8 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung, die für ca. 140.000 Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- tödlich endete. Das Masernvirus befällt vor Institut allem Immun- und Nervenzellen und schwächt den Allgemeinzustand erheblich. Eine ursächliche Behandlung gibt es nicht, 3.1 Empfohlene Impfungen der STIKO deswegen ist die Impfung, die seit 1973 3.2 Übersicht: Impfkalender der bereits empfohlen wird, so wichtig. Seit 01. STIKO März 2020 müssen bestimmte 3.3 Standardimpfungen für Personengruppen eine Immunität gegen Säuglinge und Kleinkinder Masern nachweisen. 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche Mumps (1976): 3.5 Standardimpfungen für Das Mumpsvirus befällt hauptsächlich die Erwachsene Ohrspeicheldrüse. Die Erkrankung kann 3.6 Indikationsimpfungen: aber zu Komplikationen führen wie Schutz von Risikogruppen beispielsweise Hörverlust führen. Bei 25 % 3.6.1 Schwangere / Frauen im der männlichen Betroffenen kommt es zur gebärfähigen Alter Komplikation einer Hodenentzündung, 3.6.2 Chronisch Kranke die Zeugungsunfähigkeit nach sich ziehen 3.6.3 Personen mit erhöhtem kann, weshalb die Mumpsimpfung seit 1976 Hepatitis B-Risiko zu den Standardimpfungen für Kinder zählt. 3.6.4 Medizinisches Personal Röteln (1973): 3.6.5 FSME Risikogebiete / Röteln sind eine Viruserkrankung, die Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen normalerweise einen leichten Verlauf nimmt, 3.8 Dokumentation von sie schädigen jedoch ungeborenes Leben. Impfungen: Impfausweis Eine Infektion in den ersten 4 Monaten der Schwangerschaft kann zur Fehlgeburt, Frühgeburtlichkeit und zu angeborenen Röteln beim Neugeborenen führen. Am größten ist das Risiko für das Kind, wenn die Mutter zwischen der 1. und 11. Schwangerschaftswoche erkrankt. Dann treten in bis zu 65 % bis 85 % Fehlbildungen auf. Aus diesem Grund wurde die Impfung 1973 für alle Mädchen, und ab 1980 für alle Kleinkinder und Frauen im gebärfähigen Seite 20 Alter eingeführt.
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung Varizellen/Windpocken (2004): Windpocken sind eine weltweit verbreitete, 3. Empfehlungen der hoch ansteckende Krankheit, verursacht Ständigen Impfkommission durch das Windpocken-Virus Varicella (STIKO) am Robert Koch- zoster. In vielen Fällen verlaufen sie Institut glimpflich, weswegen man früher gerne dafür gesorgt hat, dass Kinder sich 3.1 Empfohlene Impfungen gegenseitig anstecken, um im der STIKO Erwachsenenalter geschützt zu sein, wo sie 3.2 Übersicht: Impfkalender der deutlich schwerer verlaufen. Zudem können STIKO auch Windpocken bei ungeborenen Kindern 3.3 Standardimpfungen für durch die Erkrankung der Mutter während Säuglinge und Kleinkinder der Schwangerschaft zu schweren 3.4 Standardimpfungen für Fehlbildungen führen. Besonders gefährlich Kinder und Jugendliche sind die Windpocken um den Geburtstermin. 3.5 Standardimpfungen für Steckt sich das Neugeborene an, besteht zu Erwachsene ca. 30 % die Wahrscheinlichkeit, dass das 3.6 Indikationsimpfungen: Kind verstirbt (RKI Merkblatt Windpocken für Schutz von Risikogruppen Ärzte). Aus diesem Grund wurde 2004 die 3.6.1 Schwangere / Frauen im Empfehlung als Standardimpfung für alle gebärfähigen Alter Kleinkinder ausgesprochen. 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 21
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung Meningokokken Serogruppe C (2006): Meningokokken sind Bakterien der Art 3. Empfehlungen der Neisseria meningitidis. Sie werden durch Ständigen Impfkommission Tröpfchen übertragen und können eine (STIKO) am Robert Koch- akute, teilweise perakut verlaufende Institut Erkrankung hervorrufen, die sich vor allem als Meningitis oder Sepsis manifestiert. 3.1 Empfohlene Impfungen Folge eines besonders fulminanten der STIKO septischen Verlaufs ist das mit 3.2 Übersicht: Impfkalender der hämorrhagischen Nekrosen (Purpura STIKO fulminans) einhergehende Waterhouse- 3.3 Standardimpfungen für Friderichsen-Syndrom (WFS). Die Letalität Säuglinge und Kleinkinder der invasiven Meningokokken-Infektionen 3.4 Standardimpfungen für beträgt 5 bis 10 %. Meningokokken werden Kinder und Jugendliche in verschiedene Serogruppen unterteilt, von 3.5 Standardimpfungen für denen in Deutschland bisher überwiegend Erwachsene die Serogruppen B und C vorkamen. Seit 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen Juli 2006 ist eine Impfung mit einem 3.6.1 Schwangere / Frauen im Meningokokken-C- Konjugat-Impfstoff für gebärfähigen Alter alle Kinder im zweiten Lebensjahr von der 3.6.2 Chronisch Kranke STIKO empfohlen. Ältere Kinder sollen 3.6.3 Personen mit erhöhtem nachgeimpft werden. Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal Herpes Zoster/Gürtelrose (2018): 3.6.5 FSME Risikogebiete / Nach einer Windpockeninfektion bleibt das Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen Virus ein Leben lang im Körper. Mit 3.8 Dokumentation von zunehmendem Alter oder geschwächter Impfungen: Impfausweis Immunabwehr trägt somit jeder Virusträger das Risiko in sich, an Gürtelrose zu erkranken, da das Virus beide Krankheiten auslöst. Herpes Zoster geht mit schweren Neuralgien einher, die Patienten über Monate begleiten können. Da etwa jeder 3. Mensch im Laufe seines Lebens an Gürtelrose erkrankte, empfiehlt die STIKO seit 2018 die Impfung mit dem Totimpfstoff für alle Personen über 60 Jahre. Seite 22
3.1 Empfohlene Impfungen der Modul 4: STIKO Impfberatung 3. Empfehlungen der Humane Papillomaviren – HPV (2007): Ständigen Impfkommission Gebärmutterhalskrebs und seine (STIKO) am Robert Koch- Vorstufen werden durch verschiedene Institut Typen des Humanen Papillomvirus (HPV) verursacht. HPV verursacht auch 3.1 Empfohlene Impfungen andere Krebsarten im Genitalbereich, im der STIKO Mund- und Rachenraum, möglicherweise 3.2 Übersicht: Impfkalender der im Darm sowie gutartige Warzen. Für die STIKO Mehrzahl der Krebsfälle sind die beiden 3.3 Standardimpfungen für Hochrisiko-Typen HPV 16 oder HPV 18 Säuglinge und Kleinkinder verantwortlich. Seit 2007 empfiehlt die 3.4 Standardimpfungen für STIKO die Impfung gegen HPV. Heute ist Kinder und Jugendliche die Impfung gegen HPV für alle Mädchen 3.5 Standardimpfungen für und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren Erwachsene zur Prävention gegen Gebärmutterhals -, 3.6 Indikationsimpfungen: Penis-, und Anuskarzinom empfohlen. Schutz von Risikogruppen 3.6.1 Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke Influenza/Grippe (1982): 3.6.3 Personen mit erhöhtem Influenzavirus-Infektionen sind weltweit Hepatitis B-Risiko verbreitet, in Deutschland tritt die 3.6.4 Medizinisches Personal saisonale Grippewelle meist nach dem 3.6.5 FSME Risikogebiete / Jahreswechsel auf. Sie verursachen eine Forst- und Landwirtschaft Atemwegsinfektion, die sehr schwer 3.7 Reiseimpfungen verlaufen kann und bei Risikopatienten 3.8 Dokumentation von wie chronisch Kranken oder Impfungen: Impfausweis immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann. Die STIKO empfiehlt aus diesem Grund, die Grippeimpfung als Standardimpfung für Personen ab 60 Jahren, chronisch Kranke und medizinisches Personal jährlich mit einem angepassten Vierfach-Impfstoff zu wiederholen. Seite 23
3.2 Übersicht: Impfkalender der Modul 4: STIKO Impfberatung Der so genannte Impfkalender der STIKO zeigt die 3. Empfehlungen der empfohlenen Impfungen je nach Lebensalter: Ständigen Impfkommission Ein Großteil der Impfungen zur Grundimmunisierung sollte in (STIKO) am Robert Koch- den ersten zwei Lebensjahren erfolgen. Anschließend sind Institut hauptsächlich Auffrischungsimpfungen vorzunehmen, bevor im Seniorenalter weitere Grundimmunisierungen empfohlen 3.1 Empfohlene Impfungen der werden. STIKO 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO 3.3 Standardimpfungen für Säuglinge und Kleinkinder 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche 3.5 Standardimpfungen für Bild: Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) gibt es auch in Erwachsene Form einer kostenlosen App. Neben 3.6 Indikationsimpfungen: Android und iOS ist die App auch für Schutz von Risikogruppen Windows 10 (mobil und Desktop) verfügbar - somit kann die App auch am PC genutzt 3.6.1 Schwangere / Frauen im werden. Mit der Windows-Desktop-Version gebärfähigen Alter lässt sich die App noch einfacher in den Apothekenalltag integrieren. 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Bild: Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut gibt 1 x im Jahr aktualisierte Impfempfehlungen heraus und stellt den Impfkalender in 20 Sprachen zur Verfügung. Seite 24
3.3 Standardimpfungen für Modul 4: Säuglinge und Kleinkinder Impfberatung Damit Kinder möglichst frühzeitig über einen vollständigen Impfschutz verfügen, sollten Impfungen mit der vollendeten 6. Lebenswoche beginnen und im 2. Lebensjahr abgeschlossen 3. Empfehlungen der sein. Hierzu werden, wenn möglich, Kombinationsimpfstoffe Ständigen Impfkommission verabreicht: (STIKO) am Robert Koch- Institut 6-fach Kombinationsimpfstoff zur Grundimmunisierung gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Keuchhusten, Hib und 3.1 Empfohlene Impfungen der Hepatitis B. Der Totimpfstoff besteht aus abgetöteten, nicht STIKO vermehrungsfähigen Erregern bzw. Erregerbestandteilen und 3.2 Übersicht: Impfkalender der inaktivierten Erregertoxinen (Toxoide). STIKO 3- bzw. 4-fach Kombinationsimpfstoff gegen Masern, 3.3 Standardimpfungen für Mumps, Röteln (MMR) und gegebenenfalls Windpocken Säuglinge und Kleinkinder (MMRV). Bei diesem Impfstoff handelt es sich um einen 3.4 Standardimpfungen für Lebendimpfstoff aus abgeschwächten (attenuierten) Viren, Kinder und Jugendliche die bei Gesunden keine krankmachenden Eigenschaften 3.5 Standardimpfungen für mehr haben. Erwachsene Die Impfserien bestehen aus jeweils mehreren 3.6 Indikationsimpfungen: aufeinanderfolgenden Impfungen, bis die Schutz von Risikogruppen Grundimmunisierung abgeschlossen ist und ein 3.6.1 Schwangere / Frauen im wirkungsvoller Schutz besteht. gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal Den aktuellen Impfkalender 3.6.5 FSME Risikogebiete / für Säuglinge, Kinder und Forst- und Landwirtschaft Jugendliche finden Sie auf 3.7 Reiseimpfungen www.gesundes-kind.de 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 25
3.4 Standardimpfungen für Kinder Modul 4: und Jugendliche Impfberatung Ältere Kinder und Jugendliche erhalten Auffrischungs- impfungen gegen: 3. Empfehlungen der Tetanus Ständigen Impfkommission Diphtherie (STIKO) am Robert Koch- Pertussis Institut Poliomyelitis, 3.1 Empfohlene Impfungen der für die ebenfalls Kombinationsimpfstoffe zur Verfügung stehen: STIKO Die Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Impfung (Tdap) wird im Alter 3.2 Übersicht: Impfkalender der von 5-6 Jahren ausgeführt. STIKO 3.3 Standardimpfungen für Die Tetanus-Diphtherie-Pertussis-Polio-Impfung (Tdap-IPV) Säuglinge und Kleinkinder wird im Alter von 9-16 Jahren appliziert. 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche Alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren 3.5 Standardimpfungen für erhalten zudem eine Grundimmunisierung gegen humane Erwachsene Papillomaviren, um der Entwicklung von Vorstufen eines HPV 3.6 Indikationsimpfungen: assoziierten Karzinom (z. B. Gebärmutterhalskrebs, Penis- und Schutz von Risikogruppen Anuskarzinom) vorzubeugen. 3.6.1 Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter INFO: Sollten Kinder und Jugendliche einzelne 3.6.2 Chronisch Kranke Standardimpfungen für Säuglinge und Kleinkinder nicht erhalten 3.6.3 Personen mit erhöhtem haben, so sollten diese Impflücken möglichst früh geschlossen Hepatitis B-Risiko werden. 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 26
3.5 Standardimpfungen für Modul 4: Erwachsene Impfberatung In jedem Lebensalter sind Auffrischimpfungen (Booster) 3. Empfehlungen der erforderlich. Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch- Alle Erwachsenen benötigen alle 10 Jahre Auffrischimpfungen Institut gegen Tetanus und Diphtherie (Td). Entsprechend den STIKO-Empfehlungen seit Juli 2009 sollte die nächste fällige 3.1 Empfohlene Impfungen der Auffrischimpfung einmalig als Tetanus-Diphtherie-Pertussis- STIKO Impfstoff (Tdap) gegeben werden. 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO 3.3 Standardimpfungen für Nach 1970 geborene Erwachsene: Die STIKO empfiehlt die Säuglinge und Kleinkinder Masern-Impfung für alle nach 1970 Geborenen mit unklarem 3.4 Standardimpfungen für Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kinder und Jugendliche Kindheit, als eine einmalige Impfung mit einem Masern-Mumps- 3.5 Standardimpfungen für Röteln-Impfstoff. Erwachsene 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen Ab einem Alter von 60 Jahren: 3.6.1 Schwangere / Frauen im Influenza (eine Impfung jährlich) gebärfähigen Alter Pneumokokken (Wiederholung der Pneumokokkenimpfung 3.6.2 Chronisch Kranke nach dem 60. Lebensjahr im Abstand von 6 Jahren nur bei 3.6.3 Personen mit erhöhtem bestimmten Indikationen) Hepatitis B-Risiko Herpes Zoster (Gürtelrose) Impfung mit einem Totimpfstoff 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 27 Bild: i.m. Impfung gegen Herpes Zoster
3.6 Indikationsimpfungen: Modul 4: Schutz von Risikogruppen Impfberatung Einige Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko, an 3. Empfehlungen der bestimmten Infektionskrankheiten zu erkranken. Sie profitieren Ständigen Impfkommission daher besonders von dem Schutz durch Impfungen. Hierzu (STIKO) am Robert Koch- zählen: Institut Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter 3.1 Empfohlene Impfungen der Schutz des Ungeborenen, Impfungen während STIKO Schwangerschaft teilweise nicht möglich 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO Chronisch Kranke 3.3 Standardimpfungen für erhöhtes Erkrankungsrisiko bzw. schwerwiegender Verlauf Säuglinge und Kleinkinder 3.4 Standardimpfungen für Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko Kinder und Jugendliche erhöhte Exposition führt zu größerem Infektionsrisiko 3.5 Standardimpfungen für Erwachsene Medizinisches und pharmazeutisches Personal 3.6 Indikationsimpfungen: Immunschutz gegen bestimmte Erkrankungen Schutz von Risikogruppen empfehlenswert, da überdurchschnittlich häufiger Kontakt mit 3.6.1 Schwangere / Frauen im Infizierten gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke Personen in FSME-Risikogebieten und Beschäftigte in 3.6.3 Personen mit erhöhtem Forst- und Landwirtschaft Hepatitis B-Risiko bei privater oder beruflicher Zeckenexposition 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 28
3.6.1 Schwangere / Frauen im Modul 4: gebärfähigen Alter Impfberatung Frauen im gebärfähigen Alter benötigen einen guten Impfschutz auch zum Schutz des ungeborenen Kindes. Da einige dieser Impfungen nach Eintritt der Schwangerschaft nicht mehr 3. Empfehlungen der empfohlen sind, sollte der Impfschutz gegen folgende Ständigen Impfkommission Erkrankungen überprüft und gegebenenfalls aufgebaut werden. (STIKO) am Robert Koch- Institut Impfempfehlungen der STIKO: Pertussis 3.1 Empfohlene Impfungen der Die STIKO empfiehlt eine Impfung, sofern die letzte Impfung STIKO länger als 10 Jahre zurückliegt 3.2 Übersicht: Impfkalender der Masern STIKO Die STIKO empfiehlt die Impfung von Erwachsenen, die 3.3 Standardimpfungen für nach 1970 geboren wurden, wenn sie bisher keine oder nur Säuglinge und Kleinkinder eine Impfung gegen Masern in der Kindheit erhalten haben 3.4 Standardimpfungen für (einmalige Impfung, vorzugsweise mit einem Masern- Kinder und Jugendliche Mumps-Röteln- Impfstoff) 3.5 Standardimpfungen für Röteln Erwachsene Die STIKO empfiehlt zwei Rötelnimpfungen 3.6 Indikationsimpfungen: Varizellen Schutz von Risikogruppen Seronegative Frauen mit Kinderwunsch erhalten 2 Dosen 3.6.1 Schwangere / Frauen im gebärfähigen Alter 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko Schwangere Frauen 3.6.4 Medizinisches Personal Gesunde Schwangere sollten ab 3.6.5 FSME Risikogebiete / dem 2. Trimenon gegen Influenza Forst- und Landwirtschaft geimpft werden. Frauen mit 3.7 Reiseimpfungen Grundleiden wie z.B. Asthma, 3.8 Dokumentation von COPD, MS und Diabetes mellitus Impfungen: Impfausweis oder anderen Stoffwechsel- erkrankungen bereits im ersten Trimenon. Die STIKO empfiehlt außerdem die Impfung gegen Pertussis in jeder Schwanger- schaft unabhängig von der letzten Impfung. Bild: Schwangere erhält i.m. Grippeschutzimpfung Seite 29
3.6.2 Chronisch Kranke Modul 4: Impfberatung Jährliche Grippeimpfung, z. B. bei … Krankheiten der Atmungsorgane (inkl. Asthma oder COPD) 3. Empfehlungen der Diabetes mellitus und anderen Stoffwechselerkrankungen Ständigen Impfkommission chronischen Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten (STIKO) am Robert Koch- neurologischen Krankheiten (z. B. Multiple Sklerose) Institut 3.1 Empfohlene Impfungen der Pneumokokkenimpfung, z. B. bei … STIKO Immundefekten / Immunsuppression 3.2 Übersicht: Impfkalender der chron. Erkrankungen des Herzens oder der Atmungsorgane STIKO Stoffwechselkrankheiten (z. B. Diabetes) 3.3 Standardimpfungen für neurologischen Krankheiten (z. B. Zerebralparese, Säuglinge und Kleinkinder Anfallsleiden) 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche 3.5 Standardimpfungen für Herpes Zoster-Impfung, bereits ab 50 Jahren, z. B. bei ... Erwachsene Immundefizienz / Immunsuppression 3.6 Indikationsimpfungen: rheumatoider Arthritis Schutz von Risikogruppen chron. entzündlichen Darmerkrankungen 3.6.1 Schwangere / Frauen im COPD / Asthma bronchiale gebärfähigen Alter Diabetes mellitus 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko Darüber hinaus sind vereinzelt weitere Impfungen bei 3.6.4 Medizinisches Personal verschiedenen anderen chronischen Erkrankungen 3.6.5 FSME Risikogebiete / empfohlen! Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Bild: Chronisch kranke Patienten sind oftmals auch (Stamm-)Kunden in Ihrer Apotheke. Ihr freundlicher Beratungsservice deckt Impflücken bei dieser vulnerablen Personengruppe auf. Seite 30
3.6.3 Personen mit erhöhtem Modul 4: Hepatitis B-Risiko Impfberatung Hepatitis B ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Sie kann ohne Symptome, akut oder aber 3. Empfehlungen der chronisch verlaufen. Die chronische Erkrankung kann zu Ständigen Impfkommission Leberzirrhose (Schrumpfleber) sowie Leberkrebs führen und (STIKO) am Robert Koch- tödlich enden. Das Hepatitis-B-Virus ist 100-mal infektiöser als Institut das Aids-Virus. Übertragen wird das Virus durch Körperflüssigkeiten, Sexualkontakte (z.B. Vaginalsekret, 3.1 Empfohlene Impfungen der Sperma) oder während der Geburt von der Mutter auf das Kind. STIKO 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Hepatitis B im 3.3 Standardimpfungen für Erwachsenenalter besonders gefährdeten Säuglinge und Kleinkinder Personengruppen: 3.4 Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche Personen mit bestehender oder bevorstehender 3.5 Standardimpfungen für Immundefizienz bzw. -suppression oder bei denen wegen Erwachsene einer vorbestehenden Erkrankung ein schwerer Verlauf einer 3.6 Indikationsimpfungen: Hepatitis-B-Erkrankung zu erwarten ist Schutz von Risikogruppen 3.6.1 Schwangere / Frauen im Personen mit einem erhöhten nichtberuflichen gebärfähigen Alter Expositionsrisiko, z. B. Kontakt zu HBsAg-Trägern in 3.6.2 Chronisch Kranke Familie/Wohngemeinschaft, Sexualverhalten mit hohem 3.6.3 Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko, i. v. Drogenkonsumenten, Hepatitis B-Risiko Gefängnisinsassen, ggf. Patienten psychiatrischer 3.6.4 Medizinisches Personal Einrichtungen 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft Personen mit einem erhöhten beruflichen Expositionsrisiko, 3.7 Reiseimpfungen z. B. Personal in medizinischen Einrichtungen (einschließlich 3.8 Dokumentation von Auszubildender, Labor- und Reinigungspersonal), Ersthelfer, Impfungen: Impfausweis Polizisten, Personal von Gefängnissen, Asylbewerberheime, Behinderteneinrichtungen Reisende, individuelle Gefährdungsbeurteilung erforderlich Seite 31
3.6.4 Medizinisches Personal Modul 4: Impfberatung Welchen speziellen Immunschutz empfiehlt die STIKO? Influenza (Grippe): jährlich für jeden Mitarbeiter im 3. Empfehlungen der Gesundheitsdienst Ständigen Impfkommission Masern, Mumps, Röteln (MMR): für alle im (STIKO) am Robert Koch- Gesundheitsdienst (nach 1970 Geborene) Institut Hepatitis A: nach BioStoffV für alle Beschäftigten in pädiatrischen Abteilungen und Infektionsstationen 3.1 Empfohlene Impfungen der Hepatitis B: nach BioStoffV für alle Beschäftigte im STIKO Gesundheitsdienst, die mit Körperflüssigkeiten in Kontakt 3.2 Übersicht: Impfkalender der kommen – auch für pharmazeutisches Personal, das STIKO Blutzucker- oder Cholesterinmessungen durchführt 3.3 Standardimpfungen für Pertussis: alle 10 Jahre als Kombination mit Diphtherie und Säuglinge und Kleinkinder Tetanus 3.4 Standardimpfungen für Varizellen: Seronegatives Personal im Gesundheitsdienst Kinder und Jugendliche 3.5 Standardimpfungen für Erwachsene INFO: 3.6 Indikationsimpfungen: Alle Indikationsimpfungen und deren Auffrischimpfungen sowie Schutz von Risikogruppen andere Maßnahmen der spezifischen Vorbeugung finden Sie in 3.6.1 Schwangere / Frauen im den aktuellen Empfehlungen der STIKO im Internet unter gebärfähigen Alter www.rki.de 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Bild: Ihr persönlicher Impfschutz kann Infektionsketten durchbrechen Seite 32
3.6.5 FSME Risikogebiete / Modul 4: Forst- und Landwirtschaft Impfberatung FSME – Frühsommer-Meningoenzephalitis Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine 3. Empfehlungen der Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, die durch Viren Ständigen Impfkommission hervorgerufen wird. Überträger der Viren sind Zecken, die (STIKO) am Robert Koch- das Virus beim Stich in die Blutbahn des Menschen abgeben Institut können. Nicht jeder Stich einer befallenen Zecke führt jedoch zur Erkrankung. Sehr selten kann man sich auch durch 3.1 Empfohlene Impfungen der verunreinigte, nicht pasteurisierte Milch von Ziegen oder STIKO Schafen, in Ausnahmefällen auch von Kühen, anstecken. 3.2 Übersicht: Impfkalender der STIKO Die STIKO empfiehlt die FSME- Impfung: 3.3 Standardimpfungen für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert Säuglinge und Kleinkinder sind 3.4 Standardimpfungen für Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind, wie Kinder und Jugendliche Forstbeschäftigte in Risikogebieten und Exponierte in der 3.5 Standardimpfungen für Landwirtschaft oder exponiertes Laborpersonal Erwachsene Personen, die in FSME-Risikogebieten außerhalb 3.6 Indikationsimpfungen: Deutschlands zeckenexponiert sind. Schutz von Risikogruppen Personen, die in FSME-Risikogebieten in Deutschland 3.6.1 Schwangere / Frauen im leben (verschiedene Landkreise vor allem in den gebärfähigen Alter Bundesländern: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, 3.6.2 Chronisch Kranke Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Sachsen 3.6.3 Personen mit erhöhtem und Thüringen) Hepatitis B-Risiko Bild: Seit 2022 zählt das Robert Koch-Institut sechs 3.6.4 Medizinisches Personal weitere FSME- 3.6.5 FSME Risikogebiete / Risikogebiete in Deutschland zu den Forst- und Landwirtschaft Bestehenden hinzu. 3.7 Reiseimpfungen Erstmalig in Brandenburg 3.8 Dokumentation von werden drei Kreise Risikogebiet Impfungen: Impfausweis (LK Oberspreewald- Lausitz, LK Oder-Spree und LK Spree-Neiße), erstmalig in Nordrhein- Westfalen wird der SK Solingen Risikogebiet und in Sachsen kommen zwei Kreise hinzu (SK Chemnitz und LK Görlitz). Somit sind aktuell 175 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert. Auf der Seite des Robert Koch-Instituts sind die Seite 33 aktuellen Risikogebiete aufgelistet: www.rki.de
3.7 Reiseimpfungen Modul 4: Impfberatung Egal wohin die Reise geht – der Schutz der Gesundheit sollte unbedingt Teil der Reisevorbereitungen sein. 3. Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Daher sollte auch eine rechtzeitige Überprüfung des (STIKO) am Robert Koch- Impfstatus beim Arzt oder in der Apotheke erfolgen. Institut Neben einem vollständigen Impfschutz gegen Tetanus, 3.1 Empfohlene Impfungen der Diphtherie, Pertussis und Polio sowie Masern sind STIKO Impfungen gegen folgende Erkrankungen je nach Reiseziel 3.2 Übersicht: Impfkalender der und Reiseart sinnvoll: STIKO 3.3 Standardimpfungen für Cholera Säuglinge und Kleinkinder FSME 3.4 Standardimpfungen für Gelbfieber Kinder und Jugendliche Hepatitis A 3.5 Standardimpfungen für Hepatitis B Erwachsene Influenza 3.6 Indikationsimpfungen: Japanische Enzephalitis Schutz von Risikogruppen Meningokokken 3.6.1 Schwangere / Frauen im Tollwut gebärfähigen Alter Typhus 3.6.2 Chronisch Kranke 3.6.3 Personen mit erhöhtem Hepatitis B-Risiko 3.6.4 Medizinisches Personal 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Seite 34
3.7 Reiseimpfungen: Modul 4: Häufige Kundenfragen Impfberatung Erstattung von Reiseimpfungen Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen als freiwillige 3. Empfehlungen der Leistung die Kosten für Reiseschutzimpfungen. Grundlage der Ständigen Impfkommission Erstattung sind die Empfehlungen der STIKO in Verbindung (STIKO) am Robert Koch- mit den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Ausführliche Institut Hinweise finden Sie unter: www.fit-for-travel.de. 3.1 Empfohlene Impfungen der Individuelle Besonderheiten STIKO Auch in Bezug auf Impfempfehlungen für bevorstehende 3.2 Übersicht: Impfkalender der Reisen können bei bestimmten Kundengruppen spezielle STIKO Anforderungen abzuklären sein, so z. B. bei chronisch Kranken 3.3 Standardimpfungen für als auch bei Kindern, Schwangeren und Senioren. Säuglinge und Kleinkinder 3.4 Standardimpfungen für Apotheken können sich für die Reiseimpfberatung Kinder und Jugendliche zertifizieren lassen! 3.5 Standardimpfungen für Weitere Informationen zu Zertifizierung und zu bereits Erwachsene zertifizierten Apotheken finden Sie unter www.crm.de. 3.6 Indikationsimpfungen: Schutz von Risikogruppen Länderspezifische Informationen zu ei nzelnen Reisezielen 3.6.1 Schwangere / Frauen im Impfempfehlungen zu über 300 Reisezielen und weitere gebärfähigen Alter Informationen zu Themen wie Malariasituation, 3.6.2 Chronisch Kranke Gesundheitsrisiken, akuten Gesundheitsmeldungen, 3.6.3 Personen mit erhöhtem Botschaftsadressen, Klimatabellen und Hepatitis B-Risiko Checklisten zur Reisevorbereitung findet 3.6.4 Medizinisches Personal man auf www.fit-for-travel.de. 3.6.5 FSME Risikogebiete / Forst- und Landwirtschaft 3.7 Reiseimpfungen 3.8 Dokumentation von Impfungen: Impfausweis Bild: Alle Informationen rund um Gesundheit auf Reisen finden Sie auf Seite 35 www.fit-for-travel.de
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