Adoption - ein denkbarer Weg - Informationen für Adoptionsbewerber - sachsen.de

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Adoption - ein denkbarer Weg - Informationen für Adoptionsbewerber - sachsen.de
Adoption - ein denkbarer Weg
Informationen für Adoptionsbewerber
Adoption - ein denkbarer Weg - Informationen für Adoptionsbewerber - sachsen.de
Barbara Klepsch
                                                   Staatsministerin für Soziales
                                                   und Verbraucherschutz

Vorwort                                            Ausführliche Beratungsgespräche kann und
                                                   möchte diese Broschüre nicht ersetzen. Ich er-
Liebe Leserin, lieber Leser,                       mutige Sie deshalb ausdrücklich, sich an die Ad-
                                                   optionsvermittlungsstelle Ihres Jugendamtes zu
Sie tragen sich mit dem Gedanken ein Kind zu       wenden, wenn Sie sich für eine Adoption interes-
adoptieren?                                        sieren oder Fragen haben.

Bei einer Adoption nehmen Sie ein Kind mit         Die erfahrenen und kompetenten Fachkräfte der
sämtlichen Rechten und Pflichten in Ihre Familie   Adoptionsvermittlungsstellen informieren Sie
auf. Die Entscheidung für eine Adoption ist ein    umfassend über das Verfahren und Ihre Möglich-
weitreichender Entschluss von außerordentlicher    keiten. Sie unterstützen Sie gern bei der Entschei-
Tragweite, der Zeit braucht.                       dungsfindung.

Diese Broschüre soll Ihnen helfen, einen ersten
allgemeinen Überblick zum Thema Adoption zu
bekommen. Sie erfahren etwas über

    
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                                                   Staatsministerin für Soziales
                                                 und Verbraucherschutz
    

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Inhalt

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Motive für eine Adoption                                               4

Gründe, ein Kind zur Adoption frei zu geben                            6

Aufgaben einer Adoptionsvermittlungsstelle                             8

Es werden Eltern für Kinder gesucht – nicht Kinder für Eltern         10

Kinder mit besonderen Bedürfnissen                                    12

Adoptionsbewerbung                                                    14

Adoptionsvermittlung                                                  17

Adoptionspflege                                                       18

Schwierigkeiten, die auf die Adoptiveltern zukommen können            19

Offene Adoptionsformen – Information des Kindes über die Adoption     21

Erfahrung mit der Adoption                                            23

Adoptionsbeschluss und Kosten der Vermittlung                         24

Weitere rechtliche Folgen der Adoption                                25

Adoptionsvermittlungsstellen in Sachsen                               26

Rechtsquellen                                                         27

Weitere Informationen und Links                                       28

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Vorangestellt einige wesentliche
Gesichtspunkte zur Adoption:

Ein Kind zu adoptieren, ist eine besondere Form        Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland schon
der Familiengründung. Sie unterscheidet sich je-       seit langem mehr adoptionswillige Bewerber als
doch auf Grund der doppelten Elternschaft in ih-       zur Adoption frei gegebene gesunde Säuglinge
rer Entwicklung von dem Familienleben mit leibli-      und Kleinkinder. Auf jedes dieser Kinder wartet
chen Kindern. Adoptiveltern stellen sich darüber       eine Vielzahl geeigneter Familien. Die Bewerbung
hinaus zusätzlichen Aufgaben und Problemen.            um ein Adoptivkind kann unter diesem Gesichts-
Viele sind ungewollt kinderlos. Sie müssen lernen,     punkt eine belastende und frustrierende Erfah-
die Tatsache ihrer Kinderlosigkeit zu akzeptieren      rung werden. Viele Adoptionsbewerber müssen,
und zu verarbeiten. Das kann ein langer und            auch auf Grund fortschreitenden Alters, eines Ta-
schmerzlicher Prozess sein.                            ges ihre Hoffnung ganz aufgeben. Zugleich aber
                                                       warten viele ältere oder in ihrer Entwicklung ein-
Adoptiveltern haben ihr Kind über seine Adoption       geschränkte Kinder vergeblich auf Adoptiv- oder
und Herkunft aufzuklären, etwas, das vielen            Pflegeeltern.
schwer fällt.

Familien, die ein älteres, ein behindertes Kind, Ge-
schwister oder Kinder mit ganz besonderen Be-
dürfnissen aufnehmen, stehen vor zusätzlichen
Anforderungen an ihre Erziehungsfähigkeit, ihre
Geduld und Toleranz.

                                                                                                      |3
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Motive für eine Adoption

Die Motive eines Adoptionswunsches können sehr       Wenn schon eigene Kinder in der Familie leben,
vielfältig sein und sind oftmals mehrdeutig. Wich-   sollte sich sehr gewissenhaft die Frage gestellt
tig ist, sich genügend Zeit zu nehmen, miteinander   werden, ob man den eigenen wie den adoptierten
darüber zu sprechen, auch Gedanken und Gefüh-        Kindern in gleicher Weise gerecht werden kann.
le mit anderen auszutauschen. Gesprächspartner
und -partnerinnen können u. a. die Fachkräfte der    Gelegentlich wünschen sich Adoptionsbewerber
Adoptionsvermittlungsstelle, Freunde, Verwandte,     für ihr eigenes Kind ein weiteres als Spielkamerad
Adoptiveltern oder Adoptionsbewerber, auch           oder als Hilfe bei der Erziehung ihres Einzelkindes.
Selbsthilfegruppen sein. Es ist verständlich, dass   Die Wunschvorstellung sich immer liebender und
viele Paare, die keine eigenen Kinder bekommen       gegenseitig erziehender Geschwister ist aber nach
können, eine Adoption als mögliche Alternative       aller Erfahrung nicht sehr realistisch. Es kann viel-
anstreben.                                           mehr die Gefahr nervenaufreibender Rivalitäten
                                                     bestehen.
Das Nachdenken darüber, ob ein Leben ohne Kin-
der denkbar und befriedigend sein kann, ist eine     Manche Eltern, die ihr Kind durch Tod verloren
erste wichtige Voraussetzung.                        haben, wollen versuchen, durch die Aufnahme
                                                     eines Adoptivkindes den erlittenen Verlust zu
Eine unklare Motivationslage kann schwerwiegen-      überwinden. In dieser Zeit brauchen Eltern aber
de Enttäuschungen hervorrufen, wenn beispiels-       zunächst Zeit für ihren Schmerz und ihre Trauer.
weise das adoptierte Kind die in es gesetzten        Diese Zeit sollte sich gegeben werden, denn dieses
Erwartungen nicht erfüllen kann. Höchst proble-      Kind ist durch nichts, auch nicht durch eine
matisch wäre auch, wenn nur einer der Partner        schnelle Adoption, ersetzbar.
den Wunsch hat, ein Kind zu adoptieren. Der
„Überredete“ würde in unweigerlich auftretenden      Oft wurde während des jahrelangen, vergeblichen
innerfamiliären Krisen wahrscheinlich nur eine       Wartens auf ein eigenes Kind ein Wunschbild/
begrenzte Hilfe sein können.                         -kind entwickelt. In dieser Vorstellung ist ein Kind
                                                     eher ein stets zärtliches, hilfs- und liebebedürfti-
                                                     ges und dankbares Wesen.

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Im Gegensatz zu diesem Traumkind ist das reale      Soweit es als Motiv hauptsächlich darum geht,
Kind vom ersten Tag seines Daseins in der Familie   einem Kind auf dem Weg in ein selbstbestimmtes
anspruchsvoll, lebhaft und anstrengend. Es for-     Leben helfen zu wollen, kann demgegenüber die
dert die Eltern mit „Haut und Haaren“. Nerven und   Aufnahme eines Pflegekindes eine sehr befriedi-
Geduld können Belastungsproben ausgesetzt wer-      gende Alternative sein. Jugendämter suchen stän-
den, die in den Träumen nicht vorkamen. Wie auch    dig Pflegeeltern, die bereit und in der Lage sind,
bei leiblichen Kindern wird es Enttäuschungen       die Erziehung und Versorgung eines fremden Kin-
geben, wenn von dem adoptierten Kind fortwäh-       des gemeinsam mit den leiblichen Eltern und mit
rende Dankbarkeit erwartet wird.                    Unterstützung des Jugendamtes zu übernehmen.
                                                    Adoptionsbewerber sollten sich jedoch nicht von
Andere Eheleute hoffen, durch die Aufnahme ei-      der Vorstellung leiten lassen, ein Pflegekind in der
nes Kindes ihrem Eheleben neue Inhalte geben,       Hoffnung aufzunehmen, es später einmal adop-
vielleicht sogar den Bestand der Ehe sichern zu     tieren zu können. Zwar kommt es immer wieder
können. Auch solche Hoffnungen werden sich als      vor, dass Pflegekinder schließlich adoptiert werden
trügerisch erweisen. Kein Kind kann allein durch    können. Im Allgemeinen aber müssen Pflegeeltern
sein Dasein das sich auflösende Band zwischen       davon ausgehen, dass das Kind nur für eine be-
den erwachsenen Partnern festigen.                  grenzte Zeit bei ihnen lebt.

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Gründe, ein Kind zur Adoption frei zu
geben

Kinder, die zur Adoption frei gegeben werden, sind      Der „klassische Fall“ der Adoption eines Waisen-
überwiegend Kinder, deren Eltern nicht in der Lage      kindes spielt heute keine Rolle mehr. Wenn Eltern
sind, sie selbst ausreichend zu versorgen. Die          sterben, werden die Kinder meist von Verwandten
Gründe dafür können vielfältig sein wie z. B. ju-       aufgenommen und versorgt.
gendliches Alter, Schul- oder Berufsausbildung,
Wohnungsnot oder Arbeitslosigkeit, fehlende Un-         Hinsichtlich der oft gebrauchten Aussage, „die
terstützung durch den anderen Elternteil, durch         Heime sind doch voller Kinder“, kann gesagt wer-
Eltern und Verwandte, Trennung der Partner oder         den, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen,
psychische Belastungen - kurz besondere Lebens-         die in Deutschland dauerhaft in Heimen unterge-
situationen, die für die Entwicklung eines Kindes       bracht sind, in den letzten Jahren eher zurückge-
nicht förderlich sind. Viele alleinstehende Mütter      gangen ist. Die wenigen Kleinkinder, die dies be-
z. B. bemühen sich, ihre Kinder selbst groß zu zie-     trifft, haben besondere Bedürfnisse oder sind
hen. Einige aber müssen erkennen, dass sie das          solche, die auf Grund einer vorübergehenden Not-
auch mit Unterstützung von Verwandten, Freun-           lage in ihrer Familie dort kurzzeitig untergebracht
den und durch soziale Einrichtungen nicht schaf-        werden mussten. Die Mehrzahl der Kinder im nicht
fen können.                                             schulpflichtigen Alter, die auf Dauer nicht bei ih-
                                                        ren leiblichen Eltern leben können, wird in Pflege-
Sein Kind in schwieriger sozialer Lage zur Adopti-      oder Adoptivfamilien vermittelt.
on frei zu geben, ist ein außerordentlich schmerz-
hafter Schritt, der die Eltern, vor allem die Mütter,   Dennoch ist die Zahl der Heimkinder groß genug,
in aller Regel ein Leben lang belastet. Zu Recht        um die Frage zu rechtfertigen, warum nicht mehr
wird daher seit Jahren verstärkt gefordert, dem         dieser Kinder von Familien aufgenommen und
Schicksal abgebender Eltern größere Aufmerk-            auch adoptiert werden können.
samkeit als bisher zu widmen.

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Für ältere Kinder oder Kinder mit einem anderen         geeignete Familie gefunden wird oder es einem
besonderen Betreuungsbedarf liegt der Grund vor         dauerhaften Aufenthalt in einem Heim entgegen-
allem darin, dass die Vermittlungsstellen nicht         sehen müsste, ist eine Adoptionsvermittlung ins
genügend Adoptiv- und Pflegeeltern finden kön-          Ausland verantwortbar. Inzwischen ist auch fest-
nen.                                                    zustellen, dass in vielen Herkunftsländern die Zahl
                                                        der Bewerber für gesunde Kleinkinder die der zu
Darüber hinaus kann eine an sich wünschenswer-          vermittelnden Kinder übersteigt.
te Adoption an rechtlichen Hindernissen scheitern.
Grundsätzlich müssen die leiblichen Eltern in die       Unkontrollierte und verantwortungslose Privat-
Adoption einwilligen. Nur in Ausnahmefällen kann        adoptionen, Kindesentführungen zu Adoptions-
das Gericht die Einwilligung leiblicher Eltern erset-   zwecken und kommerzieller Kinderhandel haben
zen, wenn sich diese beispielsweise über einen          dazu beigetragen, dass internationale Adoptions-
längeren Zeitraum gleichgültig gegenüber ihrem          vermittlungen kritisch betrachtet werden. Das Ziel
Kind verhalten oder dauernde gröbliche Pflicht-         ist daher, durch internationale Übereinkommen
verletzungen begangen haben.                            das Kindeswohl im Bereich der internationalen
                                                        Adoption und die Bekämpfung von Kinderhandel
Im Bereich der Auslandsadoption ist es so, dass         zu sichern. So hat die Bundesrepublik Deutschland
die existenzielle Not vieler Kinder und ihrer Eltern    u. a. das Haager Übereinkommen vom 29. Mai
eklatant und durch die Medien allgegenwärtig ist.       1993 über den Schutz von Kindern und die Zu-
Jedoch gilt auch hier der Gedanke der Nachran-          sammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen
gigkeit von Adoption bzw. Auslandsadoption. Nur         Adoption ratifiziert und die Adoptionsvermitt-
dann, wenn einem Kind in seinem Heimatland              lungsstellen richten ihre Tätigkeit an diesen
nicht mehr geholfen werden kann und dort keine          Grundsätzen aus.

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Aufgaben einer Adoptions-
vermittlungsstelle

Für die Vermittlung von Kindern mit dem Ziel der    Bei der Adoption eines ausländischen Kindes, die
Adoption sind nur die Adoptionsvermittlungsstel-    durch kommerzielle, illegale oder gar kriminelle
len der örtlichen Jugendämter sowie die Adopti-     Methoden zustande kommen soll oder gekommen
onsvermittlungsstellen der freien Wohlfahrtsver-    ist, wird das Jugendamt nicht nur jede Unterstüt-
bände und die zentralen Adoptionsstellen            zung ablehnen, sondern auch Strafverfolgungs-
zuständig. Private Vermittlungen durch andere       behörden einschalten müssen.
Personen sind gesetzlich verboten und, wenn sie
einen kommerziellen Hintergrund haben, sogar        Die Bewerbung um und die Vermittlung eines Ad-
strafbar. Auch die öffentliche Suche nach Adop-     optivkindes muss von gegenseitiger Offenheit und
tiveltern und -kindern, etwa durch Zeitungsanzei-   Ehrlichkeit geprägt sein. Tragen Adoptionsbewer-
gen, ist verboten und strafbar.                     ber das ihre dazu bei, wird es der Vermittlungs-
                                                    stelle leichter möglich sein, ein Kind vorzuschla-
Auch bei Interesse für die Adoption eines Kindes    gen, dessen spezielle Bedürfnisse sie am ehesten
aus dem Ausland ist die Adoptionsvermittlungs-      erfüllen können.
stelle des örtlich zuständigen Jugendamtes bzw.
eine in Deutschland anerkannte Auslandsvermitt-
lungsstelle der erste Ansprechpartner. Dort wird
man über alle notwendigen Schritte beraten.

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Aufgaben einer Adoptionsvermittlungsstelle bestehen
u. a. in

                                                      z. B. unter den Gesichtspunkten

                                                        → die Bedürfnisse des Kindes zu erfahren,
    → Die Adoption eines Kindes soll erst an            um das Kind entsprechend seinem Entwick-
    letzter Stelle aller Überlegungen stehen.           lungsstand in die Vermittlung einzubeziehen;

                                                      → Fragen oder Unsicherheiten bei Adopti-
                                                        onsbewerbern hinsichtlich der eigenen Er-
                                                        wartungen und Gefühle erkennen, über die
    → Das reicht von der sozialen, gesundheit-          unbedingt ein offenes Gespräch mit der Ad-
    lichen und psychischen Situation des Kindes         optionsvermittlungsstelle erforderlich ist.
    über die Herkunft und Vorgeschichte seiner
    leiblichen Familie bis hin zu den Gründen der      
    Eltern, ihr Kind zur Adoption frei zu geben.

 

                                                       
   

   

                                                                                                 |9
Es werden Eltern für Kinder gesucht -
nicht Kinder für Eltern

Adoptionsvermittlungsstellen suchen nicht Kinder      Die Adoptionsvermittlungsstelle muss so sicher
für unfreiwillig kinderlose Ehepaare, sondern lie-    wie möglich sein, dass Adoptiveltern mit denkba-
bevolle und zuverlässige Eltern für Kinder, die       ren Schwierigkeiten zurechtkommen und dass ein
sonst ohne Eltern aufwachsen müssten. Dazu be-        Kind um seiner selbst willen angenommen wird.
darf es umfangreicher Ermittlungen und Gesprä-
che seitens der Adoptionsvermittlungsstelle. Aber     Die Feststellung der Adoptionseignung von Be-
auch die Bewerber selbst sollten sich prüfen, ob      werbern ist eine schwierige und umfangreiche
sie die besonderen Eigenheiten und Probleme ei-       sozialpädagogische Aufgabe. Sie fordert von den
nes fremden Kindes akzeptieren können, ob sie         Fachkräften der Adoptionsvermittlungsstelle wie
genügend Einfühlungsvermögen, Toleranz, Ner-          auch von den künftigen Adoptiveltern die Bereit-
venkraft und Flexibilität besitzen, um auf dessen     schaft zur intensiven Auseinandersetzung ebenso
Besonderheiten einzugehen. Dies gilt umso mehr,       wie zum offenen und vertrauensvollen Umgang
wenn es sich um ein älteres, ein behindertes oder     miteinander. Und sie ist im allseitigen Interesse,
ausländisches Kind, aber auch um Geschwister          nicht nur dem des Kindes, unumgänglich notwen-
handelt. Es ist klar, dass neben Freude und Glücks-   dig.
gefühl auch mit besonderen Belastungen gerech-
net werden muss. Inwieweit man auf das Ver-
ständnis der Umwelt, von Verwandten und
Freunden zählen kann, sollte rechtzeitig geprüft
werden, bevor man es im Einzelfall erkennen wird.

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Für die internationale Adoptionsvermittlung gilt:

Es liegt auf der Hand, dass die Aufnahme eines     über kulturelle bis hin zu juristischen Fragestel-
ausländischen, evtl. farbigen Kindes aus einem     lungen. Gerade auch farbige ausländische Kinder
anderen Kulturkreis eine ganze Reihe von Beson-    erfahren zwar im Kleinkindalter noch allgemeine
derheiten und speziellen Anforderungen mit sich    Zuwendung, begegnen später jedoch häufig ras-
bringt, die gemeinsam von den Adoptionsbewer-      sistischen Vorurteilen. Daraus ergeben sich beson-
bern und der Auslandsvermittlungsstelle bespro-    dere Anforderungen für die ganze Adoptivfamilie,
chen und geklärt werden müssen.                    die zu einer bikulturellen wird, das Herkunftsland
                                                   des Kindes quasi mitadoptiert hat und darauf vor-
Die Vielfalt der Probleme reicht von gesundheit-   bereitet sein muss.
lichen, pädagogischen und sozialpsychologischen

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Kinder mit besonderen Bedürfnissen

In der Vergangenheit wurde die Adoption vielfach     üblichen Besuche des Kindes im Heim oder der
nur im Zusammenhang mit gesunden Säuglingen          Pflegefamilie durch gemeinsame Ausflüge, Wo-
und Kleinkindern als eine alternative Möglichkeit    chenendbesuche und Urlaubsreisen notwendig.
der Familiengründung und -erweiterung gesehen.       Diese Kontakte können sich über mehrere Monate
Doch auch viele Kinder, die Probleme und Beson-      hinziehen und erfordern gesteigertes Einfühlungs-
derheiten haben, die es ihnen schwerer machen,       vermögen der Adoptiveltern. Denn Eltern und Kind
in eine durchschnittliche Familie hineinzuwachsen,   sollen sich vor der Aufnahme in die Familie sicher
warten weiterhin oft vergeblich auf Adoptiv- oder    sein, dass sie sich mögen und auf Dauer mitein-
Pflegeeltern. Etliche von ihnen sind bereits im      ander leben wollen und können.
schulpflichtigen Alter. Häufig haben sie ein oder
mehrere Geschwister. Manche zeigen Verhal-           Die Adoption eines älteren, verhaltensauffälligen
tesauffälligkeiten oder haben körperliche und        oder behinderten Kindes darf keine „Notlösung“
geistige Behinderungen. Untersuchungen haben         sein, um doch noch ein Kind zu bekommen. Die
ergeben, dass bei sorgfältiger Auswahl und Bera-     Vermittlungsstellen sind zu Recht sehr anspruchs-
tung der Adoptiveltern auch die Vermittlung älte-    voll, wenn sie ein neues Zuhause für ein soge-
rer und behinderter Kinder gelingt und zu positi-    nanntes schwer vermittelbares Kind suchen. Man-
ven Erfahrungen für alle Beteiligten führt.          che dies er K inder werden die ungeteilte
Gerade bei älteren Kindern ist eine längere und      Zuwendung und Kraft ihrer Eltern beanspruchen,
behutsamere Kontaktanbahnung im Rahmen der           andere werden sich unter Geschwistern besonders

12 |
gut entwickeln oder brauchen Eltern, die bereits    wenn man wirklich innerlich davon überzeugt ist,
private oder berufliche Erfahrungen im Umgang       auch einem älteren oder behinderten Kind gerecht
mit Kindern haben.                                  werden zu können, sollte dieser Wunsch gegen-
                                                    über der Vermittlungsstelle bekundet werden.
Bei der Vermittlung dieser Kinder ist Ehrlichkeit   Durch eine gewissenhafte und gründliche Prüfung
und Offenheit im Umgang mit sich selbst und         der eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie
zwischen der Vermittlungsstelle und den potenti-    umfangreicher Vorbereitung kann man gelingende
ellen Eltern besonders wichtig. Daher soll man      Beziehungen ermöglichen.
sich und anderen nichts vormachen. Wollen Ad-
optionsbewerber eigentlich ein Baby oder ein
Kleinkind aufnehmen, sollen sie auf diesem
Wunsch beharren, auch wenn dabei lange Warte-
zeiten einkalkuliert werden müssen. Nur dann,

                                                                                                | 13
Adoptionsbewerbung

Die Adoptionsbewerber werden durch die Adopti-    Notwendige Unterlagen sind:
onsvermittlungsstelle auf den Adoptionsprozess
vorbereitet. Dazu gehört, dass diese notwendige       Fragebogen für die Aufnahme eines Adoptiv-
Informationen zum Verfahren und zur besonderen         oder Pflegekindes,
Situation von Adoptivkindern erhalten, jedoch         Lebensberichte, die u. a. folgende Angaben
auch, dass die Fachkräfte die Bewerber kennen          enthalten sollten:
lernen und ihre Motivation und Eignung prüfen     	   eigene Kindheit, Erziehung im Elternhaus,
können. Sie sind dabei auf eine offene und ver-        Beziehungen zu den Eltern, Geschwistern
trauensvolle Mitarbeit angewiesen.                     und Verwandten, Ausbildung und berufliche
                                                       Tätigkeiten, Partnerschaft, persönliche und
Neben den formalen Unterlagen sind zur Eig-            gemeinsame Freizeitgestaltungen sowie Ge-
nungsfeststellung eine Reihe von Gesprächen in         danken über die künftige Kindererziehung,
der Vermittlungsstelle und bei den Bewerbern zu       Geburtsurkunden,
Hause sowie Bewerberseminare als Grundlage für        Heiratsurkunde, Lebenspartnerschaftsurkun-
die Entscheidung erforderlich.                         de, ggf. Scheidungsurteil,
                                                      Einkommensnachweise,
                                                      erweiterte Führungszeugnisse,
                                                      Meldebescheinigungen/Aufenthaltsbeschei-
                                                       nigungen,
                                                      ärztliche Bescheinigungen,
                                                      persönliche Fotos.

14 |
Die Adoptionsbewerber werden ihrerseits viele          dienen, wenn das Alter der Adoptiveltern im Ver-
Fragen über die zur Adoption gegebenen Kinder,         hältnis zu dem Kind einem natürlichen Altersab-
über die rechtlichen Voraussetzungen und Wir-          stand entspricht.
kungen einer Adoption und den Verfahrensverlauf
haben. Diese sollen gestellt werden, bis man das       Als untere Altersgrenze ist im Gesetz festgelegt,
Gefühl hat, umfassend informiert zu sein.              dass adoptionswillige Ehepaare mindestens 21
                                                       bzw. 25 Jahre alt sein müssen. Will eine alleinste-
Ein zu adoptierendes Kind hat schon einmal Eltern      hende Person adoptieren, so muss sie mindestens
verloren. Daher ist es wichtig, sicher zu sein, dass   25 Jahre alt sein.
seine künftigen Adoptiveltern u. a.
                                                       Das Adoptionsrecht lässt die Adoption durch Al-
 ihm einen stabilen familiären Hintergrund            leinstehende zu. Die meisten leiblichen Mütter und
  bieten können,                                       Väter aber wünschen sich für ihr Kind, das sie zur
 körperlich und geistig gesund sind,                  Adoption geben, ein Elternpaar. Ehepaare können
 keine materiellen und finanziellen Sorgen            ein Kind nur gemeinsam adoptieren. Partner in
  haben,                                               einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft und
 in kindgerechter Umgebung leben und                  Partner in einer eingetragenen gleichgeschlecht-
 über ausreichend Wohnraum verfügen, in               lichen Lebenspartnerschaft können ein Kind je-
  dem es sich entfalten kann.                          weils nur allein adoptieren. In einer Partnerschaft
                                                       nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz kann der
Da der Übergang vom Kindes- zum Jugendalter            Partner das Kind des anderen Partners im Rahmen
gemeinhin eine schwierige Phase für alle Beteilig-     einer sogenannten Sukzessivadoption annehmen.
ten ist, benötigen die Kinder Eltern, die auch noch    Das Kind erhält dann die rechtliche Stellung als
genug Energie, Geduld und Nervenkraft haben,           gemeinschaftliches Kind beider Lebenspartner.
wenn ihre Kinder in die Pubertät kommen. Ein In-
dikator hierfür kann das Alter sein. Zwar sieht das    Die Partnerschaft der Adoptiveltern sollte sich
Adoptionsrecht keine Höchstaltersgrenze für Ad-        bewährt haben. Eine partnerschaftliche Stabilität
optiveltern vor, dem Wohl des Kindes wird es aber      und eine gewisse Dauer der Ehe oder Lebenspart-

                                                                                                     | 15
nerschaft werden daher vorausgesetzt. Die Be-         und nicht ausgehändigt werden darf. Dem Bericht
werber sollten aber auch überlegen, ob sie nach       sind neben Angaben zur rechtlichen Befähigung
langer Dauer der Partnerschaft ihren Lebensstil       und Eignung der Bewerber auch die Eigenschaften
noch in einer Weise ändern können, wie es ein         der Kinder zu entnehmen, für die sie Verantwor-
Kind verlangt.                                        tung übernehmen können.

Die Einwilligung der leiblichen Eltern in die Adop-   Ist nach den Prüfungskriterien keine Eignung der
tion setzt voraus, dass sie wissen, wer das Kind      Bewerber festzustellen, sind diese in einem Ge-
adoptieren will, wenn sie auch nicht unbedingt        spräch darüber zu informieren. Ggf. ist über die
Namen und Adresse der Adoptiveltern kennen            Gründe ein entsprechender Bescheid zu erteilen.
müssen. Von daher haben die leiblichen Eltern ei-
nen erheblichen Einfluss auf die Vermittlung. Sie     Kann nach Abschluss der Eignungsprüfung und
haben auch das Recht, die Religionszugehörigkeit      Vorbereitung den Adoptiveltern über einen länge-
ihres Kindes zu bestimmen. Die Adoptionsvermitt-      ren Zeitraum hinweg kein Kind vermittelt werden,
lungsstelle ist daran gebunden.                       muss dies keineswegs daran liegen, dass die Adop-
                                                      tionsvermittlungsstelle nun Bedenken hinsichtlich
Soll ein Kleinkind vermittelt werden, erwartet die    der Eignung hat. Vielmehr wird der Grund in aller
Vermittlungsstelle, dass ein Elternteil für einige    Regel darin liegen, dass bei jeder Vermittlungsstel-
Zeit die Berufstätigkeit aufgibt, um sich ganz dem    le weit mehr Bewerber als Kinder gemeldet sind.
Kind zu widmen und den Prozess der Entwicklung
tragfähiger Beziehungen fördern zu können. Bei        Inzwischen gibt es in vielen Orten Adoptiveltern-
älteren Adoptivkindern, die Kindergarten und          und Adoptionsbewerbergruppen, in denen ge-
Schule besuchen, kann hingegen eine zeitliche         meinsam Erfahrungen ausgetauscht werden kön-
Einschränkung der Berufstätigkeit ausreichen.         nen. Die örtlichen Adoptionsvermittlungsstellen
                                                      halten entsprechende Informationen darüber be-
Bei Feststellung der Eignung endet das Prüfungs-      reit. Es ist nachdrücklich zu empfehlen, an solchen
verfahren mit einem Sozialbericht, wobei dieser       Gesprächsgruppen teilzunehmen. Es wird helfen,
den Bewerbern nur zur Kenntnis gegeben wird           sich mehr Klarheit zu verschaffen.

16 |
Adoptionsvermittlung

Durch eine gründliche Vorbereitung der Vermitt-       Nach entsprechender Prüfung und Vorbereitung
lung soll ein Gelingen der Adoption erreicht wer-     des Kindes und der Bewerber erfolgt dann die Ver-
den.                                                  mittlung in die Familie, die unabhängig vom Alter
                                                      des Kindes, eine Phase des gegenseitigen Kennen-
Die Adoptionsvermittlungsstelle muss unter vielen     lernens beinhaltet. In dieser Zeit werden die Betei-
Bewerbern diejenigen auswählen, die am besten         ligten in besonderer Weise von den jeweiligen
den Bedürfnissen des zu vermittelnden Kindes          Fachkräften beraten und unterstützt. Dies sind
gerecht werden können. So kann es z. B. für Kin-      zum einen die Fachkräfte der Adoptionsvermitt-
der mit besonderen Bedürfnissen von Vorteil sein,     lungsstelle, zum anderen können es aber auch die
wenn Adoptiveltern bereits durch die Erziehung        Erzieher des Heimes sein, in dem das Kind lebt,
eigener oder anderer adoptierter Kinder praktische    Pflegeeltern oder Ärzte, Therapeuten usw.
Erfahrungen haben.
                                                      Erst nachdem sich ein Gelingen der Kontaktan-
Die leiblichen Eltern müssen sich darauf verlassen    bahnung abzeichnet, erfolgt die Aufnahme des
können, dass die Adoptionsvermittlungsstelle ihr      Kindes in die Familie.
Kind in eine stabile Familie vermittelt, zu Eltern,
die liebevoll und fürsorglich seinen weiteren Le-
bensweg gestalten werden.

                                                                                                     | 17
Adoptionspflege

Die Adoptionspflegezeit ist der Zeitraum zwischen     Die Zeit der Adoptionspflege dient zur Vervoll-
dem Tag, an dem das Kind von den künftigen Ad-        ständigung des Annäherungs- und Integrations-
optiveltern in ihren Haushalt aufgenommen wird,       prozesses. Es ist keine „Probezeit“ in dem Sinne,
und dem gesetzlichen Abschluss des Adoptions-         dass man das Kind danach wieder zurückgeben
verfahrens durch den Beschluss des Familienge-        kann. Die Rückgabe eines Adoptivpflegekindes aus
richts. Üblicherweise dauert sie bei Säuglingen ein   schwerwiegenden Gründen darf nur die Ausnah-
Jahr, bei älteren Kindern oder Kindern mit Beson-     me sein und geschieht sehr selten. In aller Regel
derheiten im Allgemeinen länger.                      entwickeln sich zwischen Adoptiveltern und -kind
                                                      rasch intensive Bindungen.
Mit der Abgabe der notariell beurkundeten Einwil-
ligungserklärung der leiblichen Eltern zur Adopti-    Während dieser Zeit - aber auch danach - haben
on, die frühestens erfolgen darf, wenn das Kind       die Adoptiveltern einen Anspruch darauf, von der
acht Wochen alt ist, ruhen deren elterlichen Rech-    Vermittlungsstelle in allen Fragen, die mit der Ein-
te und Pflichten, der persönliche Umgang mit dem      gewöhnung und der Entwicklung des Kindes so-
Kind darf nicht mehr ausgeübt werden und die          wie der Adoption zusammenhängen, beraten zu
Adoptiveltern sind dem Kind (vor den leiblichen       werden. Dieser Rechtsanspruch sollte wahrge-
Eltern und anderen Verwandten) zur Gewährung          nommen werden. In Einzelfällen kann das Jugend-
des Unterhalts verpflichtet. Die künftigen Adop-      amt prüfen, inwieweit auch finanzielle Unterstüt-
tiveltern sollen so schon vor dem gerichtlichen       zung gewährt werden kann, um die praktische
Ausspruch der Adoption allein für das Kind sor-       Eingliederung des Kindes in den Haushalt und die
gen.                                                  Familie zu erleichtern oder teure Behandlungen zu
                                                      ermöglichen, die von anderen Stellen nicht bezahlt
Die gesetzliche Vertretung des Kindes liegt wäh-      werden.
rend der Adoptionspflegezeit im Regelfall beim
Jugendamt (Amtsvormundschaft).

18 |
Schwierigkeiten, die auf die
Adoptiveltern zukommen können

Die Aufnahme eines Kindes bedeutet für alle Be-          
teiligten eine einschneidende Veränderung ihres           Anfangs ist das Kind nicht selten sehr ruhig,
bisherigen Lebens.                                        angepasst und auch gehemmt. Es befürchtet,
                                                          die neu gewonnenen Eltern wieder zu verlie-
Häufig wird ein Partner seine Berufstätigkeit auf-        ren, wenn es nicht „artig“ ist.
geben und sich ganz dem Kind widmen. Das Kind,
insbesondere ein älteres Kind, wird seine bisherige      
Umgebung und die ihm vertrauten Personen ver-             Ist die Sicherheit in der Beziehung zu den
missen und Zeit brauchen, in der neuen Familie            neuen Eltern gewachsen, schlägt das ange-
Vertrauen und Sicherheit zu entwickeln.                   passte Verhalten oft in aggressive Provoka-
                                                          tion, in Rivalität mit Geschwistern oder gar
Vor allem am Anfang ist viel Geduld und Einfüh-           in Drohungen, wieder zurückgehen zu wol-
lungsvermögen nötig. Es ist wichtig, sich selbst          len, um. Den neuen Bezugspersonen wird
und dem Kind für diese Umstellung Zeit zu lassen          mit Erwartungen begegnet, die in den alten
und sich zu bemühen, auch kleine und kleinste             Erfahrungen mit den leiblichen Eltern be-
Fortschritte und Erfolge als solche zu erkennen.          gründet sind.

Manche ältere Kinder haben z. B. auf Grund von            Einige Kinder haben bereits ein tiefes Miss-
Konzentrationsstörungen und Rückständen in der            trauen gegen neue Bindungen entwickelt, da
Sprachentwicklung Schulprobleme, die viel Geduld          sie in ihrem bisherigen Leben oft enttäuscht
und Hilfe erfordern. Ehrgeizige Erwartungen in            und von nahestehenden Personen verlassen
jeder Hinsicht überfordern diese Kinder meist.            worden sind. Das aggressive Verhalten ist
                                                          meist ein unbewusster Versuch herauszufin-
Die Entwicklung von Beziehungen bei der Inte-             den, ob die neuen Beziehungen tragfähig
gration von Adoptiv- und Pflegekindern in eine            sind oder nicht.
neue Familie verläuft in drei mehr oder weniger
deutlichen Phasen:

                                                                                                  | 19
Die Phase der Provokation und des Hinein-             Schwankungen zwischen babyhaftem und
       wachsens in die Familie kann für Kind und             altersentsprechendem Verhalten auftreten.
       Eltern zu einer schweren Belastungsprobe              Wichtig ist hier, dem Kind dies verständnis-
       werden, die nur mit Einfühlungsvermögen,              voll zu gestatten. Mit der Identifikation des
       Geduld, Nervenstärke und einer guten Porti-           Kindes durch Übernahme von Normen und
       on Humor, ggf. auch therapeutischer Beglei-           Werten der neuen Eltern wächst diese Fami-
       tung, durchgestanden werden kann.                     lie zusammen.

       Mit der Erkenntnis, dass sich die neuen Eltern   Durch langjährige Erfahrungen und Untersuchun-
       anders als erwartet oder befürchtet verläss-     gen wurde festgestellt, dass diese Entwicklung in
       lich verhalten, wird der Weg für die Integra-    unterschiedlicher Intensität und Dauer erfolgen
       tion des Kindes eröffnet.                        kann und die einzelnen Phasen nicht immer ein-
                                                        deutig voneinander zu trennen sind.
      
       Fühlt sich das Adoptivkind in der neuen Fa-      Für die Auseinandersetzung des Kindes mit seiner
       milie sicher und geborgen, gehen diese „Ein-     Vergangenheit und damit der Möglichkeit der In-
       gewöhnungsschwierigkeiten“ zurück und der        tegration in die neue Familie sind diese Entwick-
       Aufbau persönlicher Beziehungen beginnt.         lungsphasen jedoch besonders wichtig. Entschei-
       Dabei ist zu beobachten, dass viele Kinder       dend wird auch sein, dass die Adoptiveltern dem
       ein großes Nachholbedürfnis im Hinblick auf      Kind in dieser Zeit Sicherheit und Zuverlässigkeit
       frühkindliche Erfahrungen, z. B. nach Zärt-      vermitteln, z. B. die Trauer des Kindes zulassen
       lichkeit, Nähe, Hautkontakt und „Rundum-         können und verstehen, dass Eltern werden Zeit
       versorgung“ haben. Es können starke              braucht.

20 |
Offene Adoptionsformen -
Information des Kindes
über die Adoption

Das Bundesverfassungsgericht hat in einer Ent-       gen Bedürfnisse, im Interesse der seelischen Ge-
scheidung vom Februar 1989 grundsätzlich fest-       sundheit aller Beteiligten ernst zu nehmen und zu
gestellt, dass ein junger Mensch das Recht darauf    erfüllen.
hat zu erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind.
Neuere psychologische Studien stützen diese Auf-     Die leiblichen Eltern haben mit der Adoption ihres
fassung nachdrücklich. Auch die Hinwendung von       Kindes eine ebenso schmerzliche wie notwendige
der herkömmlichen, gesetzlich formulierten Inko-     Entscheidung treffen müssen. Fundamental wich-
gnitoadoption zu offenen Adoptionsformen (um-        tig ist es daher, dem Kind diesen Schritt auch in
gangssprachlich „offen“ oder „halboffen“) ist        positiver Weise zu vermitteln und hervorzuheben,
Ausdruck dieser Erkenntnisse. Nicht nur für das      dass die leiblichen Eltern damit vor allem an den
adoptierte Kind und dessen leibliche Eltern, son-    weiteren Lebensweg ihres Kindes gedacht haben.
dern auch für die Adoptiveltern kann ein offener
und selbstverständlicher Umgang mit der Adop-        Es ist sehr wichtig, dass ein adoptiertes Kind so
tion eine große Hilfe sein.                          früh wie möglich von seinen Adoptiveltern über
                                                     seine Adoption und Herkunft aufgeklärt wird. Jede
Bei der Inkognitoadoption erfahren die leiblichen    Geheimniskrämerei über die Adoption ist schädlich
Eltern des Kindes zwar etwas über die Lebensum-      und nützt niemandem. Erfährt es das Kind von
stände, in die ihr Kind gegeben wird, Name,          Fremden, kann das ein schwerer Schock sein und
Wohnort bzw. Adresse der Adoptiveltern werden        als massiver Vertrauensbruch empfunden werden,
jedoch geheim gehalten. Das aber muss nicht hei-     der die innerfamiliären Beziehungen erschüttert.
ßen, dass man seinem adoptierten Kind oder auch
leiblichen Eltern, die dieses wünschen, nicht noch   Die Sorge, dass sich das Kind durch die Aufklärung
mehr Informationen oder gar Kontaktmöglichkei-       über die Adoption entfremden könnte, ist nach
ten (z. B. Briefe, Fotos) einräumen kann. Alle Er-   aller Erfahrung unberechtigt. Je jünger das Kind
fahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse        ist, desto natürlicher und unbefangener nimmt es
sprechen dafür, Kontakt- und Informationswün-        diese Information auf. Die Adoptionsvermittlungs-
sche, angepasst an die Situation und die jeweili-    stelle berät gern darüber, welche Möglichkeiten

                                                                                                  | 21
bestehen, mit Kindern je nach Alter und Verstän-    stammung hervorgehen, und unter Anleitung ei-
digungsmöglichkeiten immer wieder darüber zu        ner Adoptionsfachkraft Einsicht in die Vermitt-
sprechen.                                           lungsakte zu nehmen. Spätestens jedoch bei
                                                    Eheschließung eines Adoptierten wird die Tatsache
Erfahrungen der Selbsthilfegruppen von Adoptiv-     der Adoption durch einen Ausdruck aus dem Ge-
familien, erwachsener Adoptierter und von Her-      burtenregister erkennbar werden.
kunftsfamilien können hilfreiche Kenntnisse über
Bedeutung und Verläufe der Suche von und nach       Dessen ungeachtet dürfen nach dem Gesetz alle
Adoptierten vermitteln. Diese Informationen wer-    Tatsachen, die geeignet sind, die Adoption eines
den helfen, wenn das Kind nach seinen leiblichen    Kindes aufzudecken, ohne Zustimmung der Adop-
Eltern fragen und evtl. den Wunsch äußern wird,     tiveltern und des Kindes gegenüber dritten Perso-
sie persönlich kennen zu lernen.                    nen und Institutionen weder offenbart noch von
                                                    diesen ausgeforscht werden. Ausnahmen von die-
Die Entscheidung darüber, wann das Kind von sei-    sem gegenüber den allgemeinen Datenschutzbe-
ner Adoption erfährt, liegt bei den sorgeberech-    stimmungen noch verstärkten Schutz des Adop-
tigten Adoptiveltern. Allerdings hat das Kind die   tionsgeheimnisses sind nur zulässig, wenn
Möglichkeit, mit Vollendung des 16. Lebensjahrs     besondere Gründe des öffentlichen Interesses dies
Einsicht in das Personenstandsregister, aus dem     erfordern.
die Tatsache der Adoption und die leibliche Ab-

22 |
Erfahrungen mit der Adoption

Bei sorgfältiger Auswahl und Vermittlung entsteht   bung im Interesse der Eltern ist vom Gesetz nicht
in aller Regel ein gelungenes und befriedigendes    vorgesehen. Daher ist die Zahl der durch Gerichts-
Eltern-Kind-Verhältnis. Befragungen von adop-       beschluss wieder aufgehobenen Adoptionen sehr
tierten Erwachsenen haben ergeben, dass sie ganz    gering. Damit dies so bleibt, ist es notwendig, vor
überwiegend der Meinung sind, eine glückliche       einer Vermittlung intensive Gespräche und Unter-
Kindheit und Jugend verbracht zu haben. Auch        suchungen durchzuführen, die teilweise als lästig
Adoptiveltern äußern sich meist sehr positiv über   und zu umfangreich empfunden werden, aber im
die Adoption. Alle Untersuchungen zeigen, dass      Interesse aller Beteiligten notwendig sind.
Adoptiveltern zum angenommenen Kind eine
ebenso herzliche und intensive Bindung entwi-       Für die Adoptionsvermittlungsstellen ist es auch
ckeln können wie leibliche Eltern.                  von großem Interesse, über den weiteren Lebens-
                                                    weg des Kindes hin und wieder informiert zu wer-
Die Adoption bezweckt ein dauerhaftes Rechts-       den. Dies zum einen für evtl. Anfragen im Zusam-
verhältnis und kann daher bei innerfamiliären       menhang mit der Identitätssuche, zum anderen
Konflikten in der Regel nicht wieder aufgehoben     aber auch wegen der Verpflichtung für eine nach-
werden. Ausnahmen davon sind rechtliche Hinter-     gehende Beratung und Unterstützung zur Verfü-
gründe, wie fehlende Einwilligungen oder wenn es    gung zu stehen.
aus schwerwiegenden Gründen, insbesondere be-
gründet in Verhaltensweisen der Adoptiveltern,
zum Wohl des Kindes erforderlich ist. Eine Aufhe-

                                                                                                  | 23
Adoptionsbeschluss und Kosten
der Vermittlung

Durch den Beschluss des Familiengerichtes wird       wie das gerichtliche Adoptionsverfahren und der
das Kind rechtlich zu einem vollständigen Mitglied   Beschluss des Familiengerichts gebührenfrei. Nur
der Adoptivfamilie. Die Rechtsbeziehungen zu den     für eine internationale Adoptionsvermittlung wer-
leiblichen Eltern und sonstigen Verwandten erlö-     den Kosten für die mit der Vermittlung im Zusam-
schen dadurch.                                       menhang stehenden Aufgaben erhoben.

Das Kind erhält den Familiennamen der Anneh-         Führen staatliche Adoptionsvermittlungsstellen
menden. Grundsätzlich besteht auf Antrag auch        das internationale Adoptionsverfahren durch, sind
die Möglichkeit der Änderung des Vornamens oder      Gebühren von 2.000 Euro, zuzüglich der Kosten
der Hinzufügung eines weiteren Vornamens.            für Auslagen zur Beschaffung von Urkunden und
                                                     Übersetzungen oder Vergütung von Sachverstän-
Der Vorname des Kindes sollte aber nur dann ge-      digen zu erheben.
ändert werden, wenn dies aus schwerwiegenden
Gründen zum Wohl des Kindes erforderlich ist.        Von den anerkannten Auslandsvermittlungsstellen
Von dieser Möglichkeit darf nur in begründeten       werden für die Vermittlung eines Kindes aus dem
Ausnahmefällen Gebrauch gemacht werden, da           Ausland Kostenbeiträge in unterschiedlicher Höhe
der Name des Kindes Teil seiner Geschichte und       erhoben. Diese Kosten variieren je nach Her-
Identität ist.                                       kunftsland des Kindes und können sich ändern;
                                                     sie sind daher im Einzelfall bei den entsprechen-
Neben anderen Dokumenten erhalten die Adop-          den Vermittlungsstellen zu erfragen.
tiveltern eine neue Geburtsurkunde für das Kind,
in der sie als Eltern aufgeführt sind.               Für die notarielle Beurkundung des Adoptionsan-
                                                     trages der Annehmenden und die Einwilligungs-
Die Vermittlung eines Adoptivkindes durch die        erklärungen der leiblichen Eltern entstehen Ge-
Vermittlungsstelle des Jugendamtes ist ebenso        bühren, die jedoch relativ gering sind.

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Weitere ausgewählte rechtliche Folgen
der Adoption

Mit der Aufnahme des Kindes in den Haushalt der      entsprechende Haftpflichtversicherung sowie eine
Adoptiveltern entsteht der Anspruch auf Sozial-      Unfallversicherung für das Kind abzuschließen.
leistungen für das Kind. Es ist bei den Adoptivel-   Ebenfalls mit der Aufnahme des Kindes wird dies
tern krankenversichert und Kindergeld oder kin-      steuerrechtlich berücksichtigt. Die damit verbunde-
dergeldähnliche Leistungen werden ebenfalls          nen steuerlichen Auswirkungen kann man z. B.
bereits während der Adoptionspflegezeit an die       beim Finanzamt in Erfahrung bringen.
künftigen Adoptiveltern gezahlt.
                                                     Die bis zur Rechtskraft des Adoptionsbeschlusses
Die Regelungen des Elterngeld- und Elternzeitge-     erworbenen Ansprüche des adoptierten Kindes
setzes gelten auch für Adoptiveltern. Es empfiehlt   auf Renten (z. B. Waisenrente) und andere wieder-
sich, einen entsprechenden Antrag möglichst          kehrende Versicherungsleistungen werden durch
schnell bei der zuständigen Behörde zu stellen. Zu   die Adoption nicht berührt, d. h. auch nach erfolg-
beachten ist, dass Elterngeld und -zeit für Adop-    ter Adoption besteht ein Anspruch des Kindes auf
tivkinder längstens bis zur Vollendung des achten    Fortzahlung dieser Leistungen. Durch die Adopti-
Lebensjahres bezogen werden kann.                    on entfallen allerdings alle in die Zukunft gerich-
                                                     teten Unterhalts-, Erb- und Pflichtteilsansprüche
Zeiträume der Kindererziehung wirken rentenver-      gegenüber den bisherigen Verwandten. Das gilt
sicherungsrechtlich beitragssteigernd, aber auch     selbstverständlich auch umgekehrt. Die aus der
anspruchsbegründend. Nähere Einzelheiten darü-       Vergangenheit stammenden familienrechtlichen
ber sind bei dem Rentenversicherungsträger zu        Unterhaltsansprüche des Kindes gegen seine leib-
erfragen.                                            lichen Eltern und sonstige Verwandte können
                                                     nach erfolgter Adoption nicht mehr eingeklagt
Mit der Aufnahme eines Kindes in den Haushalt        werden. Bis dahin aufgelaufene Unterhaltsrück-
wird auch die Aufsichtspflicht übernommen, d. h.     stände aber können noch geltend gemacht wer-
die Adoptiveltern können ggf. für Schäden haftbar    den.
gemacht werden. Es wird daher empfohlen, eine

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Adoptionsvermittlungsstellen
in Sachsen

Alle Jugendämter im Freistaat Sachsen verfügen      in allen schwierigen Einzelfällen vorrangig die Ju-
über eine Adoptionsvermittlungsstelle. Davon ha-    gendämter und andere Behörden, Gerichte,
ben einige Jugendämter benachbarter Kreise ge-      Rechtsanwälte und Notare, aber auch Adoptions-
meinsame Adoptionsvermittlungsstellen einge-        bewerber und Adoptiveltern, wenn diese es wün-
richtet. Die in diesen Stellen tätigen Fachkräfte   schen.
verfügen über langjährige Erfahrung in der Bera-
tung aller am Adoptionsverfahren beteiligten Per-   Das gilt insbesondere für sozialpädagogische, psy-
sonen und der Vermittlung von Kindern. Ein aktu-    chologische und rechtliche Probleme bei der Adop-
elles Verzeichnis dieser Stellen ist auf der        tion älterer und behinderter Kinder, bei ausländi-
Homepage der zentralen Adoptionsstelle oder im      scher Staatsangehörigkeit des Adoptivkindes oder
Behördenwegweiser unter http://www.amt24.           der Adoptiveltern sowie bei der Vermittlung von
sachsen.de zu finden.                               Kindern aus dem Ausland.

Bei Interesse an der Adoption eines Kindes aus      Die zentrale Adoptionsstelle bemüht sich beson-
dem Ausland kann man sich an eine der anerkann-     ders um die überregionale Vermittlung älterer
ten Auslandsvermittlungsstellen wenden, die bun-    Kinder, von Geschwistern und Kindern mit Verhal-
desweit tätig sind. Die Adressen und erste grund-   tensauffälligkeiten. Für diese Gruppen von Kin-
legende Hinweise kann man bei der örtlichen         dern werden weiterhin dringend Adoptiv- oder
Adoptionsvermittlungsstelle oder bei der Bundes-    Pflegeeltern gesucht. Längst nicht alle dieser Kin-
zentralstelle für Auslandsadoption unter http://    der können bisher in Adoptiv- und Pflegefamilien
www.bundesjustizamt.de erhalten.                    vermittelt werden. Die Fachkräfte der zentralen
                                                    Adoptionsstelle unterstützen daher gern Bewerber
Auch die zentrale Adoptionsstelle des Sächsischen   durch Beantwortung von in diesem Zusammen-
Landesjugendamtes steht zur Verfügung - http://     hang offenen Fragen und bei der Entscheidungs-
www.landesjugendamt.sachsen.de, wenn Rat und        findung, ob man einem solchen Kind Geborgen-
Auskunft in Adoptionsfragen benötigt werden. Die    heit und Fürsorge in der eigenen Familie geben
Fachkräfte der zentralen Adoptionsstelle beraten    kann und möchte.

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Rechtsquellen

Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen für die
Fragen der Adoption und Adoptionsvermittlung
sind im

    

    

    

    

    

geregelt.

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Weitere Informationen und Links

Die empfehlenswerte Literatur zum Thema Adop-
tion wird gern von der jeweiligen

      

benannt.

Weiterführende Informationen einschließlich Lite-
raturhinweise sind auch

      

       www.adoption.de,
       www.adoptionsinfo.de
       www.moses-online.de
       www.adoption-unser-weg.de

zu finden.

Dank

Wir danken der Gemeinsamen Zentralen Adopti-
onsstelle der norddeutschen Länder (GZA) in
Hamburg für die freundliche Genehmigung zur
Verwendung ihrer Broschüre „Adoption – Was Sie
darüber wissen sollten“.

28 |
Herausgeber:
Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albertstraße 10, 01097 Dresden
www.sms.sachsen.de, E-Mail: presse@sms.sachsen.de
Für den Inhalt verantwortlich:
Landesjugendamt, http://www.landesjugendamt.sachsen.de
Redaktion:
Franka Dost
Titelbild:
Rainer Sturm/pixelio.de
Gestaltung und Satz:
Lausitzer Druckhaus GmbH
Druck:
Lausitzer Druckhaus GmbH, Töpferstraße 35, 02625 Bautzen
Redaktionsschluss:
25. August 2015
Auflage:
5. Auflage 2015, 2.500 Stück
Bezug:
Diese Druckschrift kann kostenfrei bezogen werden bei:
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