Modul 4: Marketing (Vermarktung), Werbung und PR-Strategien. Imageaufbau
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Modul 4: Marketing (Vermarktung), Werbung und PR-Strategien. Imageaufbau 4.1. Marketing Konzept. Marketing-Mix eines SPA und Wellness Zentrums Ein SPA zu Vermarkten ist eine einzigartige Herausforderung. Sie haben es einerseits mit greifbaren Produkten zu tun, aber andererseits mit ungreifbaren Aspekten, die dem Tourismusmarkt innewohnen. Genau abgestimmte Marketing Strategien sorgen für Produkte, die auf die Bedürfnisse der Kundin/des Kunden abgestimmt sind und sorgen somit für Profit des Unternehmens. Gemäß der Definition der Amerikanischen Marketing Vereinigung (AMA, 2008) ist Marketing: „eine organisatorische Funktion, eine Abfolge von Prozessen um Werte zu schaffen, diese zu kommunizieren, anzubieten und eine Beziehung mit der Kundin/dem Kunden auf eine Art und Weise zu managen, daß das Unternehmen davon profitiert.“ Zusammengefasst gesagt ist Marketing eine kundenorientierte Unternehmensphilosophie. Aus dieser Perspektive betrachtet ist das Ziel von Marketing profitable KundInnen zu schaffen, zu halten und deren Bedürfnisse zu befriedigen. Ein anderes wichtiges Konzept des Marketings ist es, dass der Profit, der erzielt wird, höher ist, als jener der Konkurrenz. Es muss betont werden, dass Marketing nicht nur eine Aufgabe oder Funktion der Angestellten in der Marketingabteilung ist. Erfolg verlangt die Beteiligung aller Angestellten auf allen Ebenen und in allen Abteilungen eines Unternehmens. Zusammengefasst lassen sich die drei Hauptaspekte eines Marketingkonzeptes folgendermaßen beschreiben: 1. Bedürfnisse, Notwendigkeiten und Wünsche von KonsumentInnen – Ziel von Marketing ist es, diese zu befriedigen. 2. Profit – Ziel eines Unternehmens ist es, Profit zu machen, indem es die Bedürfnisse der KundInnen besser befriedigt, als die KonkurrentInnen. 1
3. Integration – Marketing verlangt die kombinierten Anstrengungen aller Beschäftigten in einem Unternehmen. Gemäß einiger Grundkonzepte kann Marketing folgendermaßen definiert werden: Bedürfnisse, Notwendigkeiten, Wünsche, Suche, Markt und Austausch von Produkten. Bedürfnis ist ein grundlegendes menschliches Empfinden. Die Notwendigkeit ist ein Bedürfnis, welches eine spezielle Form angenommen hat, die von der kulturellen Entwicklung und der Persönlichkeit des Individuums abhängt. Darum kann ein Bedürfnis den Wunsch nach unterschiedlichen Dingen bei verschiedenen KundInnen auslösen. Bedürfnisse im Vergleich zu Notwendigkeiten sind relativ konstant. Auf der anderen Seite ändern sich Notwendigkeiten. Man kann das Verlangen einer Kundin/eines Kunden nach etwas schaffen oder beeinflussen. Das Verlangen steht im Zusammenhang mit einer bestimmten Art und Weise ein Bedürfnis zu befriedigen. Wenn das Bedürfnis mit Macht zusammenfällt führt dies zu Verlangen. Dies steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Markt – der Summe aller derzeitigen und potentiellen KundInnen. Der Begriff des „Produktes“ bezeichnet alles, das geeignet ist, ein Bedürfnis zu befriedigen und welches am Markt angeboten wird um Aufmerksamkeit und Konsum auszulösen. Waren, Leistungen, Ideen, Orte, Aktivitäten, Organisationen und Individuen können als Produkte gesehen werden. Der Tausch ist ein Weg um etwas Erwünschtes zu bekommen, indem man etwas anderes anbietet. Es müssen fünf Grundbedingungen erfüllt sein, um zu einem Austausch zu kommen: 1. Es braucht zumindest zwei Parteien, 2. Jede der Parteien muss etwas Wertvolles haben, das sie/er der anderen Partei anbieten kann, 3. Jede der Parteien sollte fähig sein zu kommunizieren und das Produkt anzubieten, 4. Jeder Partei steht es frei, das Produkt der anderen Partei anzunehmen oder nicht, 5. Die Parteien müssen überzeugt sein, dass der Austausch angemessen ist. Die Aufgabe von Marketing Management ist es, den Grad und die Art des Verlangens so zu beeinflussen, dass die gesetzten Unternehmensziele erreicht werden können. Das Verlangen, auf das Einfluss genommen werden kann, hängt von qualitativen und quantitativen Dingen (abhängig von der Einstellung der KonsumentInnen) ab. Es gibt mehrere verschiedene Arten. Die negative Suche – die KundInnen mögen das Produkt nicht und versuchen es zu vermeiden. Mangel an Nachfrage – Die anvisierten KonsumentInnen interessiert das Produkt nicht oder sie sind unentschlossen. Latente Nachfrage – die KundInnen fühlen ein starkes Verlangen, das durch kommerziell erhältliche Produkte nicht befriedigt werden kann. Überschüssige Nachfrage – Das Verlangen ist größer als die Möglichkeiten des Unternehmens. Vollständige Suche – eine Suche, die die Verkaufsziele des Unternehmens 2
erfüllt. Abnehmende Nachfrage – die Nachfrage geht mit der Zeit zurück. Unregelmäßige Nachfrage – hängt von der Saison, dem Tag oder der Tageszeit ab. In allen diesen Fällen wird die Aufgabe von Marketing eine andere sein. Ein typisches Merkmal eines SPA und Wellness Zentrums ist es, dass sie Dienstleistungen anbieten. Dienstleistungen haben einige Besonderheiten, die sie von Waren unterscheiden. Sie sind: nichtgreifbar, untrennbar, variabel und können nicht auf Vorrat gekauft werden. Zwei dieser Merkmale sind von besonderer Bedeutung – die Untrennbarkeit und die Unbeständigkeit. Untrennbarkeit heißt, dass der Dienstleistungsanbieter Teil der Kundenerfahrung ist. Die KundInnen sind eine Teil des Prozesses der Anbietung der Dienstleistung, sie sind zu einem großen Umfang in diesen involviert. Wie sie die Qualität der Dienstleistung wahrnehmen hat Einfluss darauf, ob andere KundInnen die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Wie die Qualität einer Leistung vom Kunden wahrgenommen wird ist nicht immer gleich. Dies hängt von der Dienstleistung, dem Ort und von der Zeit ab. Das Wesen der Dienstleistung ist eine große Herausforderung für das Management eines SPA. Tabelle 4.1 beschreibt die Hauptaufgaben für das Marketing von Dienstleistungen. Tabelle 4.1 Marketing von Dienstleistungen – Besonderheiten und Aufgaben Besonderheiten einer Marketing Aufgabe Dienstleistung Verringerung des Gefühls Nichtgreifbarkeit der Unsicherheit bei den KundInnen Die Beziehung mit den KundInnen steuern und die Untrennbarkeit Beziehungen zwischen den KundInnen steuern Die Qualität managen und Unbeständigkeit ein konstant hohes Niveau halten Keine Möglichkeit der Die Beziehung zwischen 3
Aufbewahrung Angebot und Nachfrage managen Management der Marketing Aktivitäten und Marketing-Mix Jedes SPA ist in einer komplexen und sich ändernden Marketingumgebung tätig. Es ist notwendig Produkte anzubieten, die für bestimmte Gruppen von KonsumentInnen einen Wert haben, um Profit zu machen. Die Produktpalette muss ständig den Bedürfnissen der Zeit und den sich verändernden KundInnenvorlieben angepasst werden. Marketing ist nicht nur Werbung und Verkaufen. Es geht darum die Marktmöglichkeiten am gewinnbringendsten auszunutzen. Der Prozess des Marketing Managements durchläuft mehrere Schritte: 1. Analyse der Marktmöglichkeiten, 2. Auswahl der Zielgruppe, 3. Entwicklung einer Mischstrategie für die Vermarktung, 4. Implementierung einer Marketing Strategie. Die Analyse der Marktmöglichkeiten bedarf einer konstanten Beobachtung der Faktoren des Marktumfeldes (Makroumfeld – demographische Merkmale, sozio-kulturelle, wirtschaftliche, politische, technologische und umweltbezogenen Faktoren; Mikroumfeld – KundInnen, Konkurrenten, Anbieter, Zielgruppen). Die Auswahl des Zielmarktes setzt eine präzise Definition des Markts, der Segmentierung, Beurteilung der attraktiven Marktsegmente voraus. Die Marktsegmentierung ist ein zentraler Teil des modernen Marketings. Die zentrale Idee, die dahinter steht ist, dass die KundInnen nicht gleich sind und dass sie unterschiedlich auf Marketing Strategien reagieren. Aus diesem Grund wird der Markt unter Anwendung verschiedener Kriterien (demographische, psychologische, verhaltensmäßige...) in AnwenderInnen-/NutzerInnengruppen unterteilt, diese werden Segmente genannt. Dieses Konzept ist das genaue Gegenteil von Massenmarketing, bei dem alle KundInnen gleich behandelt werden. Die Auswahl des Segments/der Segmente sollte die Stärke des SPA sein. Man kann sich dafür entscheiden nur ein Segment zu bedienen (konzentriertes Marketing) oder mehrere Segmente, wozu man eine Mischstrategie für die Vermarktung entwickeln muss (differenziertes Marketing). Wenn man sich einmal für einen Zielmarkt entschieden hat müssen Aktionen gesetzt werden, um die Bedürfnisse dieses zu erfüllen. Tabelle 4.2 Segmentations-Kriterien Segmentations Basis Kriterien 4
Gender, Alter, Einkommen, Demographik Bildung, Beruf, Familienstand, Geographisch Ort, Nationalität Lebensstil, Persönlichkeit, Psychographisch soziale Klasse Begehrte Leistung, Bereit Verhalten zum Kauf, Bewußtsein, Häufigkeit des Kaufs „Mit dem Marketing-Mix werden Marketingstrategien oder Marketingpläne in konkrete Aktionen umgesetzt. Die vier klassischen Instrument des Marketing-Mix sind die sogenannten vier “P“ (englisch für Product, Price, Place, Promotion). Dies entspricht im Deutschen der Produkt-, Preis- (bzw. Konditionen-oder Kontrahierungs-), Vertriebs- und Kommunikationspolitik.“ (wikipedia.org/wiki/Maketing-Mix) Alle diese Faktoren (4P) unterliegen der Kontrolle des zentralen Managements eines SPA um Marketing Probleme zu lösen oder Marketing Chancen zu ergreifen. Abb. 4.1 Elemente des Marketing-Mix Produktpolitik Preispolitik Vertriebspolitik Kommunikationspolitik • Sortimentplanung • Preisniveau • Vertriebskanäle • Werbung • Verpackung • Nachlass • Abdeckung • Verkaufsförderung • Qualität • Zahlungs- • Logistik • Persönlicher Verkauf • Marke konditionenen • Vielfalt • Sponsoring • Zahlungsziel • Messen • PR • Direktvermarktung Der Marketing-Mix eines SPA setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: • Das Produkt – Dies inkludiert eine Grunddienstleistung oder speziell angebotene Dienstleistungen. Das Produkt eines SPA und Wellness Zentrums besteht aus zwei 5
Komponenten – eine Grunddienstleistung und zusätzliche Dienstleistungen, die auch greifbar sein können. Zusätzliche Dienstleistungen bezieht sich auch darauf wie diese geleistet werden. • Der Preis – auf Grund der Nichtgreifbarkeit der Dienstleistung ist dieser der wichtigste Indikator für die Qualität. • Vertrieb und Ort – Es ist dies der Ort wo die Dienstleistung angeboten wird. Die Wahl des Orts hat Einfluss auf die Verfügbarkeit der Dienstleistung, ihre Attraktivität, und auf Transportmittel, die für die Zugänglichkeit der Dienstleistung sorgen. • Werbeaktionen – Diese inkludieren wie mit den KundInnen kommuniziert wird, um sie zu einem Kauf zu motivieren. Werbeaktionen informieren die KundInnen, überzeugen sie vom Nutzen der Dienstleistung und motivieren sie in Aktion zu treten. Die Nichtgreifbarkeit der Dienstleistung führt zu einem gefühlt höheren Risiko bei der KundIn/dem Kunden, welchem mit geeigneten Kommunikationsstrategien entgegengewirkt werden muss. Den oben angeführten Grundelementen des Marketing Mix (4 Elemente gemäß dem Model von Jerome McCarthy) können noch andere Elemente hinzugefügt werden: Menschen – KundInnen und Angestellte, Prozesse – die Dienstleistung und das Umfeld (physische Evidenz) – das Umfeld in dem die Dienstleistung angeboten wird (Ladengestaltung usw.). Abb. 4.2 Marketing-Mix – Elemente Physisches Umfeld Andere KundInnen Personal Klienten Prozesse Mit Ausnahme der Prozesse sind alle anderen drei Faktoren des Modells (Abb. 4.2) sichtbar für die Endverbraucherin/den Endverbraucher. Das physische Umfeld beinhaltet Elemente 6
wie das Gebäude, die Räume, der Parkplatz, Logos, Einrichtungselemente wie Formen, Falben, Beleuchtung, Geruch, Temperatur, Geräusche, Musik, Materialien, Grundriss, Erscheinungsbild der Angestellten (Kleidung, Uniform, Erkennungszeichen), Rechnungen und andere Dokumente. Das physische Umfeld eines SPA unterstützt bei der Arbeit, sozialisiert KundInnen und Angestellten und unterscheidet das SPA von seinen MitbewerberInnen. Das SPA Umfeld spielt eine wichtige Rolle für die Qualität der Dienstleistung. Es stellt die Verbindung zwischen dem Unternehmen und den KundInnen dar. Deshalb ist die Auswahl der Angestellten, deren Ausbildung, die Kontrolle und Evaluierung ihrer Arbeit, das Halten von guten Angestellten ein Schlüsselfaktor für eine gute Qualität der angebotenen Leistungen. Dienstleistungen, die ein SPA anbietet, können als eine Praxis gesehen werden in der die KundInnen eine aktive Rolle spielen. Die KundInnen unterschieden sich durch das Wissen, über das sie verfügen, ihre Einstellung und ihren Willen Innovationen aufzunehmen. Der Marketing-Mix kann auch aus der Perspektive der KundInnen betrachtet werden. Dieser Ansatz wird von F. Cottler vertreten. In diesem Ansatz muss das Produkt durch den Wert für die Kundin/den Kunden ersetzt werden (KundInnenwert), die Preispolitik durch die Verbraucherkosten, die Werbepolitik durch Kommunikation und die Vertriebspolitik durch Verbraucherfreundlichkeit. Das heißt, wenn das SPA Zentrum ein Produkt, eine Dienstleistung anbietet, kaufen die Verbraucher einen Nutzen, eine Lösung für ein Problem. Für die KonsumentInnen bedeutet der Produktpreis Kosten, die ihnen entstehen, für sie gibt es aber auch noch andere Kosten (Zeit, Anstrengungen, Aufwand). Die Kunden möchten eine Dienstleistung auf möglichst angenehme Art konsumieren. Die Implementierung von Marketingstrategien bedeutet, dass man Marketingziele setzen muss, Strategien definieren muss, wie diese erreicht werden können, dass ein Budget für Marketing zur Verfügung gestellt werden muss. Ein Marketingplan inkludiert mehrere Schlüsselfaktoren: alle externen Faktoren der Organisation, Märkte, Produkte, KundInnen, KonkurrentInnen, Zusammenführung aller Abteilungen des Unternehmens und diese auf die KundInnen fokusieren. Er setzt Ziel und entwickelt Zeitpläne, wie diese zu erreichen sind. Ein effektiver Marketingplan ist charakterisiert durch klare, messbare und erreichbare Ziele, sowie spezielle Strategien und Werkzeuge, für die Umsetzung. Fragen und Aufgaben für das Selbststudium: 7
1. Verwenden Sie Ihre persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen und beschreiben Sie den Marketing-Mix in Ihrem SPA. Verwenden Sie das Modell mit den vier Strategien und das erweiterte Modell. 2. Welche Bedeutung hat ein Marketingkonzept für ein SPA? Welche anderen Konzepte können angewendet werden (Produktion, Produkt, kommerziell)? 3. Differenzieren Sie: Produktkonzept, Produkt und Dienstleistung. Wie unterscheiden sich Dienstleistungen von Produkten? Was kennzeichnet den Marketing-Mix bei Dienstleistungen? 4. Beschreiben Sie Ihren Markt und versuchen Sie ihn zu segmentieren. Welche Marktsegmente wählen Sie für ihre Dienstleistungen aus? Warum? 5. Machen Sie eine Analyse des Marketingumfelds. Welche Faktoren des Makro- und Mikroumfelds haben den größten Einfluss auf ihr Unternehmen? 4.2. Marketing-Kommunikation (auch Kommunikationspolitik genannt) – Elemente der Verkaufsförderung für ein SPA und Wellness Zentrum. Entwicklung eines Kommunikationsprogrammes – Ziele, Budget, Medien, Forschung, Evaluierung der Ergebnisse „Unter der Kommunikationspolitik versteht man alle Maßnahmen der planmäßigen, bewussten Gestaltung und persönlichen oder unpersönlichen Vermittlung von Informationen zum Zweck der Beeinflussung von Wissen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen der Zielgruppen des Unternehmens, was schließlich das Verhalten zum Empfänger nachhaltig beeinflusst“ (wikipedia.org/wiki/Kommunikationspolitik) Die Kommunikationstheorie des Sender-Empfänger-Modells gilt als die Grundlage der Kommunikationspolitik, wobei es gilt zwischen direkter und indirekter Kommunikation zu unterscheiden. Im Rahmen des Marketing-Mix nimmt die Kommunikationspolitik eine Sonderstellung ein. Zu den Zielen der Kommunikationspolitik zählen: Umsatzsteigerung, Kostenersparnis, Erhöhung der Marken- und Unternehmensbekanntheit, Imagepflege, Erhöhung der Kaufabsicht der KundInnen sowie die Positionierung des Unternehmens (des SPA) am Markt. Es gibt verschiedene Instrumente in der Kommunikationspolitik, die ein Unternehmen anwenden kann, jedes hat seine typische Eigenschaften, seine Vorteile und Nachteile. Unter dem Promotional-Mix versteht man die Kombination verschiedener Kommunikations- 8
instrumente, die die Marketing Ziele unterstützen, wie zum Beispiel die klassische Werbung, PR oder Direktmarketing. • Der klassischen Werbung, auch als Mediawerbung bezeichnet kommt dabei die größte Bedeutung zu. Wobei unter klassischer Werbung die bezahlte Bewerbung des Produktes / der Dienstleistung in Print- (z.B. Zeitungen), Audio- (Fernseher) und Videomedien (Internet) verstanden wird. •“ PR (Public Relation – Öffentlichkeitsarbeit) ist ein weit gefasster Begriff für das Management der öffentlichen Kommunikation von Organisationen gegenüber ihren externen und internen Teilöffentlichkeiten bzw. Anspruchsgruppen.“ (wikipedia.org/wiki/Öffentlichkeitsarbeit). Der Begriff PR wurde das erste Mal 1882 an der University of Yale (USA) verwendet. 1917 wurde die deutsche Bezeichnung Öffentlichkeitsarbeit geprägt. Der Begriff PR bezeichnet einerseits die Vermittlungstätigkeit zwischen Organisationen und ihren Bezugsgruppen als auch die dafür zuständige Einheit einer Organisation. Öffentlichkeitsarbeit zielt auf die Erreichung eines generell positiven Image und einer guten Reputation des Unternehmens ab und grenzt sich somit von Werbung, die einzelne Handlungen anzielt (z.B. Produkt/ oder Leistungskauf) ab. (wikipedia.org/wiki/Öffentlichkeitsarbeit) • Als Direktmarketing, auch Direktvermarktung genannt, wird jene Werbemaßnahme bezeichnet, die eine direkte Ansprache der möglichen Kundin/ des Kunden mit der Aufforderung zur Antwort enthält. Die Kombination der oben angeführten Instrumente erlaubt es, die Schlüsselfragen der Kommunikationspolitik anzusprechen. - Wer kommuniziert? - Mit wem wird kommuniziert? - Was wird kommuniziert? - Wie wird kommuniziert? - Wo und wann wird kommuniziert? - Mit welcher Häufigkeit wird kommuniziert? - Warum wird kommuniziert? Aus welchem Grund? - Welches Budget ist dafür vorhanden? Faktoren, die bei der Ausarbeitung des Promotional-Mix zu berücksichtigen sind: 1. Der Lebenszyklus des Produktes, 2. Die Kennzeichen des Produktes, 3. Die Zielgruppe, 4. Zeitpunkt der Kaufentscheidung und 5. Vertrieb. Die Wirksamkeit der 9
Kommunikationsinstrumente hängt davon ab in welchem Stadium der Werbung man sich befindet. Aufbau der Prozesse der Kommunikationspolitik Die Kommunikationspolitik baut auf einem zehnstufigen Modell auf. 1. Situationsanalyse und Prognose für das Unternehmen, 2. Unternehmensziel vereinbaren, 3. Marketingziele ableiten, 4. Kommunikationsziele und Zielgruppen definieren, 5. Kommunikationsstrategie entwickeln, 6. Budgetierung und Mediaselektion, 7. Einzelne Kommunikationsmaßnahmen planen, 8. Vortest, Kontrolle der Wirkung, Resultat an Schritt 7 zurückgeben, um Verbesserungen durchzuführen, 9. Kommunikationsmaßnahmene umsetzen, 10. Wirkung messen, Resultat an die Schritte 5 bis 9 zurückgeben, um Verbesserungen und Korrekturen durchzuführen. Die Zielgruppe: „Unter einer Zielgruppe versteht man im Marketing eine bestimmte Menge von MarktteilnehmerInnen, die auf kommunikationspolitische Maßnahmen homogener reagieren als der Gesamtmarkt. Die Grundlage zur Zielgruppenfindung nach jeweils relevanten Merkmalen ist die Marktsegmentierung. Die Beschreibung einer Zielgruppe erfolgt eher traditionell und vergleichsweise einfach über soziodemographische Merkmale (wie z.B. Alter, Familienstand, Haushaltseinkommen...).“ (wikipedia.org/wiki/Zielgruppe). Ein zusätzliches Kriterium für die Segmentation ist der Mediengebrauch (welche Medien bevorzugen sie, sie oft und wie gebrauchen sie diese). Generell gesagt ist es das Kommunikationsziel, die Zielgruppe über das SPA und seine Angebote zu informieren, sie daran zu erinnern, bzw. sie zu überzeugen diese zu nutzen. Diese Ziele sind eng mit Marketing verbunden und sie sollten einzigartig, messbar, erreichbar, realistisch und zeitgebunden (specific, measurable, achievable, realistic and time-bound - SMART) sein. Nach der Auswahl der Zielgruppe und der Entwicklung einer Kommunikationsstrategie gilt es, ein Kommunikationsbudget auszuarbeiten. „Die Budgetierung ist ein zentraler Entscheidungstatbestand im Rahmen der Kommunikationsplanung. Dabei ist von zwei Ausgangspunkten auszugehen. Den Kommunikationszielen und den vorgesehen Maßnahmen.“ (wikipedia.org/wiki/Budgetierung in_der_Kommunikationspolitik_des_Marketing) Es gibt eine Vielzahl von Methoden und Kriterien zur Bestimmung der Budgethöhe. Die Methoden lassen sich anhand von 2 Kriterien systematisieren. Das erste Kriterium sind die wirkungsgestützten und nicht- wirkungsgestützten Methoden. Das zweite Kriterium wird durch die monovariablen und polyvariablen Ansätze dargestellt. Unter die monovariablen nicht-wirkungsgestützten 10
Methoden fallen die Planungskennziffern (siehe Tabelle 4.3) und die Ziel-Aufgabenmethode. (wikipedia.org/wiki/Budgetierung in_der_Kommunikationspolitik_des_Marketing) Table 4.3 Planungskennziffern Planungskennziffer Beschreibung Hierbei orientiert man sich Ausrichtung an den bei der Budgethöhe verfügbaren finanziellen lediglich an den Mitteln vorhandenen finanziellen Mitteln. Die Budgethöhe wird der Höhe des gesamten Ausrichtung am Umsatz Umsatzes des Unternehmens angepasst. Der gleiche Vorgang wie beim Punkt davor nur, dass man sich an der Höhe des Ausrichtung am Gewinn Gewinns, den das Unternehmen erwirtschaftet, orientiert. Die Marktposition, der Umsatz und der Gewinn des eigenen Unternehmens Ausrichtung an den werden bei der Festlegung Werbeaufwendungen der des Budgets vernachlässigt. Konkurrenz Nur die Werbeausgaben der Konkurrenz werden berücksichtigt und das 11
eigenen Budget der Konkurrenz angepasst Der nächste Schritt ist die Mediaselektion, die Mediaplanung. „Unter Medienplanung wird der gesamte Planungsprozess zur gezielten Nutzung von Massenmedien (Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen, Internet usw.) für Zwecke der Werbung verstanden.“ (wikipedia.org/wiki/Mediaplanung) Die Mediaplanung ist eingebunden in den Marketing-Management-Prozess. „Um die aus den Marketingzielen abgeleiteten Werbeziele zu erreichen, analysiert die Medienplanung folgende Fragen: 1. Welches Budget wird benötigt? 2. Wie lautet die Werbebotschaft? 3. Wer soll mit der Werbekampagne erreicht werden? (Zielgruppe) 4. Welche Werbeform soll eingesetzt werden? 5. In welchen Medien soll geworben werden? (Werbeträger) 6. Wann und wo soll geworben werden? (zeitliche und geographische Streuung) 7. In welcher Art soll geworben werden? (kontinuierlich oder mit Unterbrechungen)“ (wikipedia.org/wiki/Mediaplanung) Im Anschluss an die Mediaplanung erfolgt die Werbedurchführung sowie die Werbeerfolgskontrolle. „Die zunehmende Zahl der Werbeträger wie Privatfernsehen und eine erhöhte Zahl von Publikums- und Fachzeitschriften sowie das Aufkommen zahlreicher elektronischer Medien (z.B. Internet, E-Mail, RSS, Radio Data System usw.) und neuere Plakatformate haben die Mediaplanung seit den 1980er Jahren erheblich komplexer gemacht und zur Spezialisierung zahlreicher Unternehmen der Branche geführt. Deswegen wird Mediaplanung zunehmend von spezialisierten Agenturen (Mediaagenturen) durchgeführt.“ wikipedia.org/wiki/Mediaplanung) Ziel der Mediaplanung ist der optimale Einsatz des Werbebudgets innerhalb der Kommunikationsziele des SPA und Wellness Zentrums. Diese können unter anderem die Steigerung von Bekanntheit und Umsatz umfassen. Zunehmend wird in der Mediaplanung von den Agenturen der Wirkungsnachweis für eine Kampagne erwartet. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurden in zahlreichen Agenturen Abteilungen geschaffen, die Werbewirkungsforschung betreiben. (wikipedia.org/wiki/Mediaplanung) 12
Moderne Märkte sind charakterisiert durch die Fragmentation, die Diversität der Medien, durch besser informierte KundInnen und durch verstärkte Medienpräsenz. „Das Konzept der integrierten Kommunikation bezeichnet den Prozess der Planung, Organisation, Durchführung und Kontrolle aller Kommunikationsmaßnahmen des Unternehmens mit den Konsumenten zur Durchsetzung der Unternehmensziele. Die „Integrierte Kommunikation“ hat die Aufgabe, aus der Vielfalt der eingesetzten Kommunikationsinstrumente und Maßnahmen der internen und externen Kommunikation ein in sich geschlossenes und widerspruchsfreies Kommunikationssystem zu erstellen, um ein für die Zielgruppen des Unternehmens konsistentes Erscheinungsbild über das Unternehmen zu vermitteln.“ (wikipedia.org/wiki/Kommunikationspolitik_(Marketing)) Das Unternehmen kommuniziert grob gesagt vier Botschaften an die KundInnen. • geplante Botschaften – diese inkludiert alle Botschaften, die von der Marketingabteilung kreiert wurden – Werbung in Zeitschriften, PR, Direktverkauf. Diese Botschaften haben zeitweise die geringste Wirkung, da ihnen die KonsumentInnen am wenigsten vertrauen. • die Produktbotschaft – Produkte (Dienstleistungen) beinhalten eine Nachricht über das Unternehmen und was es für die KundInnen anbietet. • Botschaften, die sich auf die Interaktion der Belegschaft mit den KundInnen beziehen. • ungeplante Botschaften – es sind dies Botschaften, die die KundInenn selbst kreieren und untereinander austauschen. Das Unternehmen hat darüber keine Kontrolle. Fragen und Aufgaben für das Selbststudium: 1. Was sind die Elemente des Kommunikatonsprozesses? 2. Was versteht man unter dem Promotional –Mix? Beschreiben Sie verschiedene Kommunikationsinstrumente wie z.B. Werbung, PR. Welche wenden Sie selbst an? 3. Was versteht man unter integrierter Kommunikation? 4. Beschreiben Sie die zentralen Elemente der Budgetierung im Rahmen der Kommunikationsplanung. 5. Was versteht man unter den Planungskennziffern? 4.3. Werbung – Kennzeichen, Zweck. Entwicklung einer Werbekampagne. PR – Arten, Aktivitäten und Ressourcen im SPA und Wellness Zentrum 13
Die klassische Werbung ist eines der Hauptinstrumente des Kommunikations-Mix. Im weiteren Sinn ist Werbung ein elementarer Bestandteil der menschlichen Kommunikation, um z.B. individuell Aufmerksamkeit zu erregen, um soziale Tauschvorgänge einzuleiten oder um Entscheidungen zu beeinflussen. „Im engeren betriebswirtschaftlichen Sinn wird Werbung als eine von mehreren Funktionen der Marktkommunikation im Marketing verstanden. Sie befasst sich mit dem Transport von Werbebotschaften über geeignete Werbemittel an die Zielgruppen eines Unternehmens zur Erreichung eines bestimmten Ergebnisses: in der Regel den (verbesserten) Absatz eines Produktes.“ (Wikipedia.org/wiki/Werbung) Ob Werbung erfolgreich ist oder nicht hängt davon ab, ob man die Information zum richtigen Zeitpunkt unter Verwendung der passenden Instrumente an die richtige Zielgruppe kommuniziert hat. Werbung kann, je nach Bereich, unterschiedlich klassifiziert werden. Werbung im öffentlichen Umfeld kann in wirtschaftliche, politische und soziale Werbung unterteilt werden. Je nach Stadium des Produkt-Lebenszyklus kann Werbung auf ein neues Produkt aufmerksam machen, den Absatz des Produktes/der Dienstleistung ankurbeln oder an das Produkt/die Dienstleistung erinnern. Je nach Reichweite einer Werbekampagne kann diese lokal, regional, national, international oder weltweit sein. Auf Grund der Anzahl der Werber unterscheidet man 2 Typen von Werbeeinschaltungen – individuelle oder Sammeleinschaltungen. Je nach Inhalt der Werbeanzeige kann zwischen Produktwerbung (Inhalt der Werbeanzeige ist ein Produkt und seine Beschreibung) und Imagewerbung (Inhalt der Werbeanzeige ist das Unternehmen als solches). Je nachdem welche Werbemedien verwendet werden kann unterteilt werden in: Printwerbung (Zeitungen, Fachzeitschriften, Publikumszeitschriften); Fernsehwerbung; Radiowerbung; Kinowerbung; Plakatwerbung; Internetwerbung; gedruckte Werbemittel (Broschüren Folder, Kataloge) und Souvenirs. Werbung kann emotional oder rational sein. Abgesehen davon gibt es noch andere Arten der Werbung: Produktplatzierung, vergleichende Werbung (direkt oder indirekt), Ladentischwerbung usw. Welche Art der Werbung verwendet wird hängt vom Ziel des Werbers, von den Mediengewohnheiten der Zielgruppe, von den Möglichkeiten des Werbemittels, die Werbebotschaft zu transportieren und nicht zuletzt vom Werbebudget ab. Um eine Werbekampagne für ein SPA und Wellness Zentrum zu konzipieren kann man auf die betriebsinterne Werbeabteilung zurückgreifen oder eine Werbeagentur beauftragen. In beiden Fällen muss der Prozess gut vorbereitet werden. „Unter einer Werbekampagne versteht man die Gesamtheit aller gestalteten Werbemittel und deren Einsatz in ausgewählten Werbeträgern (Media), Werbegebieten und in einem 14
bestimmten Werbezeitraum. Die inhaltlichen Ziele einer Werbekampagne sollen mit einer zielgruppengerechten Ansprache vereinbar sein. Nach Erreichen der Werbeziele oder nach Ablauf des geplanten Werbezeitraums ist die Werbekampagne beendet.“ (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/81497/werbekampagne-v5.html). Abb. 4.3 Werbekampagne Abb. aus http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/81497/werbekampagne-v5.html Eine Werbekampagne ist eine Aktionen eines Unternehmens seine Produkte oder Dienstleistungen anzubieten; sie kann zeitlich befristet sein. Ziel der Werbekampagne ist im Allgemeinen die Steigerung von Umsatz und Gewinn sowie die Stärkung des Unternehmensimages und damit die Verbesserung der eigenen Marktposition. Auch zur 15
Markteinführung neuer Produkte oder Dienstleistungen kann eine Werbekampagne durchgeführt werden. Einer Werbekampagne geht stets eine Werbeplanung voraus in der die Rahmenbedingungen festgelegt werden, wie z. B. Werbeziel, Werbestrategie, Werbebotschaft, Budget, Maßnahmen und Medien und der Zeitraum. Bei der Umsetzung einer Werbekampagne werden, abhängig von der Wahl der Medien, zahlreiche externe Dienstleistern wie z.B. Drucker, Webdesigner oder Tonstudios hinzugezogen. Bei der Umsetzung einer Werbekampagnen kann man sich unterschiedlicher Wege und Medien bedienen, wie z.B. Werbeanzeigen in Printmedien, Prospekte, Flyer, Events, Promotion, Testimonials, Werbeartikel, Banner, Telefonmarketing, SMS/E-Mail usw. Welche Medien konkret zum Einsatz kommen ist abhängig von der Zielgruppe. (wikipedia.org/wiki/Werbekampagne) Umfragen/Studien sind ein wichtiger Teil in der Planung und Durchführung einer Kampagne. Sie können in der Vorbereitungsphase durchgeführt werden – sie zielen dann z. B. darauf ab welche Werbemittel und Medien verwendet werden sollten. Während und nach der Kampagne werden ebenfalls Erhebungen durchgeführt, die darauf abzielen die Wirksamkeit der Kampagne zu erheben. Der/dem SPA-ManagerIn obliegt es, eine gute Beziehung zu den Hauptzielgruppen aufzubauen. In diesem Zusammenhang kommt PR ins Spiel. PR - Öffentlichkeitsarbeit - zielt, wie bereits erwähnt, auf die Erreichung eines generell positiven Image und einer guten Reputation des SPA ab und grenzt sich somit von Werbung, die einzelne Handlungen anzielt (z.B. Produkt/ oder Leistungskauf) ab. „Die grundsätzliche Aufgabe der Public Relations (PR) ist es, den Kontakt zwischen einem Auftrag- oder Arbeitgeber und einer definierten Anspruchsgruppe herzustellen, zu festigen oder auszubauen. Die Deutsche Gesellschaft für Public Relations (DPRG) teilt das Aufgabenfeld der Öffentlichkeitsarbeit in 11 Gebiete ein: 1. Human Relations richten sich an Mitarbeiter, aber auch deren Angehörige sowie an frühere und potenzielle Mitarbeiter. 2. Media Relations richten sich an Vertreter journalistischer Massenmedien als potenzielle Multiplikatoren öffentlicher Informationsverbreitung. 3. Public Affairs richten sich an Mandats- und EntscheidungsträgerInnen in Politik und öffentlicher Verwaltung und ist in der Praxis entgegen der Bezeichnung eher eine vertrauliche 16
Angelegenheit. 4. Financial/Investor Relations richten sich an die Kreise mit Kapital-Interessen wie MiteigentümerInnen, GläubigerInnen oder Finanz-AnalystInnen. 5. Community Relations richten sich an Anwohner und das nachbarschaftliche Umfeld (s.a. Corporate Citizenship und Corporate Social Responsibility). 6. Product Publicity/Product-PR richten sich an Nutzer und potenzielle Nutzer von Produkten und Dienstleistungen. 7. Öko-Relations richten sich an kritischen Diskursen um Normen und Werte der Umweltbilanz aus. 8. Issues Management dient themenbezogener Kommunikation. 9. Crisis Management regelt kritische Kommunikationssituationen. 10. Corporate Identity gestaltet das kommunikative Erscheinungsbild. 11. Vertriebs-PR unterstützt Vertriebsaktivitäten. (wikikedia/org/wiki/Öffentlichkeitsarbeit) Eine PR-Kampagne zu Planen folgt der generellen Logik der Planung der Kommunikationspolitik. In einem ersten Schritt geht es darum die Ziele festzulegen. Dann müssen die geeigneten Kommunikationskanäle, Medien ausgewählt werden. In der folgenden Tabelle 4.4. werden die geläufigsten Medien angeführt. Tabelle 4.4 PR-Medien Medium Beschreibung Gedruckte Materialien, Jahresberichte, Broschüren, Veröffentlichungen Artikel, audio-visuelles Materials Spezielle Ereignisse wie Events Konferenzen, Seminare, Ausstellungen, 17
Wettbewerbe, Sport- und kulturelle Ereignisse Positive Neuigkeiten über das SPA und Wellness News Zentrum, seine Angebote, Aktivitäten, Personal, Kunden Finanzielle und materielle Charity Zuwendungen für wohltätige Zwecke. Als letzter Schritt erfolgt die Durchführung und Evaluierung der PR-Kampagne. Es ist sehr wichtig die Ergebnisse der Kampagne festzuhalten. Die Wirkung einer PR-Kampagne ist nicht einfach zu messen und auch nicht direkt nachvollziehbar. Der einfachste Maßstab ist die Zahl jener, die durch die PR-Kampagne erreicht werden konnten. Ein anderer Maßstab wäre eine Steigerung des Bekanntheitsgrades bei der Zielgruppe. Fragen und Aufgaben für das Selbststudium: 1. Welche Art der Werbung würden Sie in Ihrem SPA und Wellness Zentrum anwenden? 2. Beschreiben Sie die Vor- und Nachteil der verschiedenen Werbemedien. 3. Wie würden Sie die Angebote Ihres SPA und Wellnesszentrums präsentieren? 4. Welche Medien würden Sie in Ihrer Werbestrategie verwenden? 5. Wie würden Sie eine Werbekampagne aufbauen? 6. Welche PR Aktivitäten würden Sie für Ihr SPA und Wellness Zentrum setzen? 4.4 Image, Imageaufbau, Marken/Produktpositionierung – Definition und Bedeutung. Elemente des Images. Strategien um ein Image für ein SPA und Wellness Zentrum aufzubauen und dieses zu managen. „Die Positionierung bezeichnet das gezielte, planmäßige Schaffen und Herausstellen von Stärken und Qualitäten, durch die sich ein Produkt oder eine Dienstleistung in der 18
Einschätzung der Zielgruppe klar und positiv von anderen Produkten oder Dienstleistungen unterscheidet. David Ogilvy – ein international berühmter Werbetexter - definierte Positionierung kurz folgendermaßen: „Was das Produkt leistet – und für wen.“ Dabei geht die Positionierung von der Abbildung des Meinungsbildes zu einem Meinungsgegenstand (z. B. Sach- oder Dienstleistung) in einem psychologischen Marktmodell aus. Diese Modelle zeichnen sich durch eine Kombination marketingtheoretischer, psychologischer und biologischer Erkenntnisse aus.“ (wikipedia.org/wiki/Positionierung_(Marketing)) Die richtige Produktpositionierung zielt darauf ab einen klaren Auftritt am Markt bei einer möglichst hohen KäuferInnenzahl zu garantieren und liefert das Fundament für den gesamten Marketing-Mix. (www.wirtschaftslexikon24.com/d/produktpositionierung/produktpositionierung.htm) Der Begriff „ Positionierung/ Markenpositionierung“ wurde von Al Rice and Jack Trout, zwei führenden US-Amerikanischen Marketingstrategen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts geprägt. Sei haben es folgendermaßen formuliert „what you do with people's minds, is you position products in people's minds." Die Positionierung ist etwas (eine Wahrnehmung), die in den Köpfen der Zielgruppe passiert. Es ist die Summe der Wahrnehmung die der Markt von einer bestimmten Firma, Produkten oder Dienstleistungen in Bezug auf die Wahrnehmung der Wettbewerber in der gleichen Kategorie hat. Positionierung passiert, egal, ob das Management eines Unternehmens pro- aktiv, reaktiv oder passiv im laufenden Prozess der Entwicklung einer Marktposition ist. Ein Unternehmen kann die Wahrnehmung durch aufgeklärte strategische Maßnahmen positiv beeinflussen. Im Marketing versteht man unter Positionierung den Prozess, mit dem Vermarkter versuchen, ein Bild oder eine Identität in den Köpfen ihrer Zielgruppe für ihre Produkte, Marke oder Organisation zu schaffen. Re-Positionierung wiederum betrifft die Änderung der Identität eines Produkts, bezogen auf die Identität von Produkten der Wettbewerber, im kollektiven Geist des Zielmarktes. De-Positionierung versucht die Identität von Produkten der Wettbewerber, bezogen auf die Identität des eigenen Produkts, im kollektiven Geist des Zielmarktes zu ändern. Der Prozess der Positionierung Im Allgemeinen umfasst die Produkt-Positionierung folgende Prozesse: • Definieren des Markts, in dem das Produkt oder die Marke antritt (wer die relevanten KäuferInnen sind) 19
• Identifizieren der Eigenschaften (auch als Dimensionen bezeichnet), die das Produkt definieren • Sammeln von Informationen aus einer Stichprobe von Kunden über ihre Wahrnehmungen der einzelnen Produkte in Bezug auf die relevanten Produkteigenschaften • Bestimmen Sie für jedes Produkt den Prozentsatz von Personen, die die Werbeeinschaltung gesehen haben. • Bestimmen des aktuellen Standortes des Produktes im Produktraum (Einordnen des eigenen Produktes an einen „freien Platz“ unter bereits am Markt vorhanden Produkten) • Bestimmen der für den Zielmarkt bevorzugte Kombination von Attributen (bezeichnet als idealer Vektor) • Untersuchen der Übereistimmung zwischen: Der Position des Produktes Der Position der idealen Vektor Position Der Prozess bei der Positionierung von Dienstleistungen Ihres SPA und Wellness Zentrums ist ähnlich. Dienstleistungen verfügen jedoch nicht über die physikalischen Eigenschaften von Produkten - das heißt, wir können sie nicht fühlen oder anfassen oder nette Produktbilder zeigen. So müssen Sie zuerst Ihre KundInnen fragen und dann sich selbst, welchen Nutzen die KundInnen von Ihren Dienstleistungen /Angeboten haben? Welchen Vorteil haben die KundInnen, wenn sie mit Ihnen eine geschäftliche Beziehung eingehen? Sie müssen sich auch fragen, was Ihre Dienstleistungen von den anderer Anbieter unterscheidet. Schreiben Sie den Nutzen auf, den Ihre KundInnen von Ihren Dienstleistungen/Angeboten haben und die Eigenschaften, die damit verknüpft werden, um einen ersten Entwurf Ihrer Positionierung zu erstellen. Testen Sie diesen ersten Entwurf mit Menschen, die nicht wirklich wissen, was Sie tun oder was Sie verkaufen, beobachten Sie dabei ihre Mimik und ihre Reaktion. Wenn sie mehr wissen wollen, weil Sie ihr Interesse geweckt und ein Gespräch begonnen haben, wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind. (www.easy- strategy.com/al-ries-jack-trout.html) Es wird zwischen zwei Arten von Positionierung unterschieden – wirkliche und psychologische oder perzeptuelle Positionierung (die auf der Wahrnehmung beruhende Positionierung). Bei der wirklichen Positionierung wird die Positionierung des Produktes am Markt in Übereinstimmung mit der gewünschten Positionierung entwickelt. Das heißt es wird 20
mit dem Produkt und seinen Besonderheiten gearbeitet. Bei der psychologischen Positionierung, die meistens in den Händen von MarketingspezialistInnen liegt, wird mit Bildern/Vorstellungen und Wahrnehmungen gearbeitet. Bei den KundInnen wird eine bestimmte Vorstellung über das Produkt/die Dienstleistung geweckt. Sie erhalten einen bestimmten Gesamteindruck, ein Image von einem Unternehmen, einem Produkt, einer Dienstleistung. Unter Markenimage versteht man daher sämtliche Vorstellungsbilder, die VerbraucherInnen über ein Marke/einen Markenartikel haben und die das Verhalten dieser VerbraucherInnen zugunsten der Marke beeinflussen können. Wenn das Image einer Marke mit dem von konkurrierenden Marken verglichen wird spricht man von der Markenposition oder Markenidentität. Einer der führenden Experten auf diesem Gebiet – David Aaker – sagt, dass die Markenidentität dem entspricht, wie ein Unternehmen seine Marke wahrgenommen haben möchte. Weiters kann man zwischen der Positionierung gegenüber Wettbewerbern und der Positionierung des Produktes, der Marke unterscheiden. Die Positionierung steht in einem direkten Zusammenhang mit zwei wichtigen Marketingentscheidungen des Unternehmens – 1. der Segmentierung und der Auswahl der Hauptzielgruppe und 2. der Produktdifferenzierung. Tabelle 4.5 Elemente einer effektiven Differenzierung Produktdifferenzierung Differenzierung auf Grund der MitarbeiterInnen Eigenschaften Kompetenz Umsetzung Höflichkeit Waren/Artikel Verlässlichkeit Design Reaktionsfreudigkeit Kommunikation Exaktheit Differenzierung auf Grund Differenzierung auf Grund 21
des Images des Services Symbole Ausführung (Schnelligkeit, Atmosphäre Genauigkeit) Events Training Kommunikationsstil Consulting Zusätzliche Leistungen Für die Positionierung eines SPA und Wellness Zentrums sind die folgenden Themen von Bedeutung: • Professionalität und Expertise der medizinischen MitarbeiterInnen des SPA und Wellness Zentrums • Vielfalt und / oder Einzigartigkeit der angebotenen Produkte und Leistungen • Qualität der Leistungen • Attraktivität des Ziels (des SPA und Wellness Zentrums) • Nutzen für die KundInnen (in Relation zu den Kosten) Was charakterisiert eine starke Marke? An erster Stelle steht die Bekanntheit. Eine starke Marke wird wiedererkannt. Oftmals ist sie das erste, was dem Kunden in den Sinn kommt, wenn er an die Produkte oder Leistungen des SPA denkt. Zweitens, eine starke Marke hat eine klare Botschaft. Die KonsumentInnen wissen, was damit gemeint ist und welchen Nutzen sie davon haben. Drittens, eine starke Marke hat eine symbolische Bedeutung, die sie von anderen Marken unterscheidet. Viertens, eine starke Marke zeichnet sich durch eine hohe wahrgenommene Qualität aus. Fünften, ein starke Marke hat loyale KundInnen. Sie wollen sie nicht mit einer anderen Marke ersetzen. Sechstens, eine starke Marke verfügt über einen hohen Marktanteil und eine hohe Marktabdeckung. Und siebtens, eine starke Marke erzielt Höchstpreise und hat einen geringen Preisspielraum. Fragen und Aufgaben für das Selbststudium: 1. Welche Rolle spielt die Positionierung? Warum kann man mit einer unklaren Positionierung kein effektives Marketingprogramm erstellen? 2. Wie würden Sie Ihr SPA und Wellness Zentrum positionieren? Wie ist die Position der Mitbewerber? Gibt es Marktnischen? 22
3. Wie ist der Zusammenhang zwischen Differenzierung und Positionierung der Angebote des SPA und Wellness Zentrums? 4. Wie würden Sie das Image Ihres SPA beschreiben? 5. Was sind die Hauptbestandteile dieses Images? The content of this publication does not reflect the official opinion of the European Union. Responsibility for the information and views expressed therein lies entirely with the authors This project has been funded with support from the European Commission. This communication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein. 23
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