Möglichkeiten zur Partizipation in der OGS - Partizipation in der OGS Kinder gestalten mit! 3. überkommunale Netzwerktreffen - DialOGStandorte
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Partizipation in der OGS – Kinder gestalten mit! 3. überkommunale Netzwerktreffen Möglichkeiten zur Partizipation in der OGS Dr. Ahmet Derecik
2 Ablauf 1 Verständnis von Partizipation 2 Gründe zur Partizipationsförderung 3 Möglichkeiten zur Partizipation in der OGS 4 Fazit
5 Fritz Oser Horst Biedermann Partizipation – ein Begriff, der ein Meister der Verwirrung ist Oser & Biedermann, 2006
6 Ursprünglicher Partizipationsbegriff § „partem capere“: einen Teil (weg-)nehmen § „particeps“: Teilhabe an Entscheidungsprozessen in Organisationen (z.B. Parteien) oder Strukturen (z.B. Staat, Gesellschaft) politisch geprägter Begriff Fatke, 2007; Meyer, 2006, S. 5724; Kaase, 1996, S. 525; Moser, 2010; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013
7 Vielfältige Synonyme für Partizipation Teilhabe, Beteiligung, Mitbestimmung, Mitsprache, Mitgestaltung, Mitwirkung usw. unscharfe Auslegung Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013
8 Ahmet Derecik Nils Kaufmann Nils Neuber Partizipation ist ein Sammelbegriff, der im Hinblick auf verschiedene Verständnisweisen präzisiert werden muss Derecik & Menze, 2018, S. 2; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013
9 Unterschiedliche Facetten des Partizipationsbegriffs Partizipation Teilnahme/Teilhabe Demokratische Partizipation Mitbestimmung & Mitsprache & Mitgestaltung & Entscheidung Aushandlung Engagement (politische Partizipation) (soziale Partizipation) (aktives Handeln) Demokratie als Demokratie als Demokratie als Regierungsform Gesellschaftsform Lebensform Derecik & Rischke, 2021; Derecik & Menze, 2018; Eikel, 2016; Dewey, 1916
10 Umfassendes Verständnis von Demokratie „Die Demokratie ist mehr als eine Regierungsform; sie ist in erster Linie eine Form des Zusammenlebens, der gemeinsamen und miteinander geteilten Erfahrung“ Dewey, 1916
11 Doppelrolle von Partizipation Fachliches Demokratie- Lernen erziehung Derecik & Menze, 2021; Abs & Moldenhauer, 2021
12 Einseitige Umsetzung von Partizipation in der Praxis „eigenständiges Ziel“ Demokratie- erziehung „Mittel zum Zweck“ Fachliches Lernen Brügelmann, 2020, S. 26; Peschel, 1995/96; Derecik, Goutin & Michel, 2018
13 Doppelrolle von Partizipation gleichwertig gewichten! „Mittel zum Zweck“ „eigenständiges Ziel“ Fachliches Demokratie- Lernen erziehung Peschel, 1995/96; Derecik, Goutin & Michel, 2018
14 Demokratieerziehung in „Randbereichen von Schule“ Demokratie als Demokratie als Demokratie als Regierungsform Gesellschaftsform Lebensform (z.B. Klassenrat) (z.B. Debatte) (z.B. Schulhofgestaltung) 1,3 % BMFSFJ, 2020, S. 222-223; Schneider & Gerold, 2018, S. 8; Wetzelhüter, Passeka & Bacher, 2013, S. 163; Derecik, Menze & große Prues, 2021
15 2 Gründe zur Partizipationsförderung
16 Qualitätskriterien für Ganztagsschulen Lehr-Lern- Kultur Informelles Lernen Partizipation Inklusion Koope- ration Integration BMBF, 2003; Derecik, Goutin & Michel, 2018; Altermann et al., 2018
17 Partizipation als Grundrecht und Schlüsselkompetenz für das 21. Jhr. § Grundrecht Schlüsselkompetenz Partizipation als „Alltagsdemokratie“ in Familie, Schule, Kommune, … UN-Kinderrechtskonvention, 1989, Art 12; KMK, 2018, S. 2; vgl. auch KMK, 2006; Europarat, 2018; OECD, 2018
18 Herausforderungen für die Demokratie Populismus Extremismus Digitalisierung Migration Globalisierung Klimawandel BMBFSJ, 2020
19 Partizipation als Schlüssel zum Gelingen von Unterricht, Schule und Gesellschaft
20 Gründe zur Umsetzung von Partizipation in der OGS Persönlichkeits- Partizipation ist ein entwicklung bzw. Partizipation ist ein Partizipation dient der Grundrecht von Bildung des Einzelnen unverzichtbares Etablierung sowie Heranwachsenden kann durch Qualitätskriterium von Aufrechterhaltung einer gemäß UN- Partizipation angeregt (Ganztags-)Schule demokratischen Kinderrechtskonvention werden durch Veränderung der Gesellschaft (Erziehung zur Lehr-Lern-Kultur Mündigkeit) Derecik, Goutin & Michel, 2017, S. 2-5
21 Gründe zur Umsetzung von Partizipation in der OGS Fördert soziale und Partizipation steigert fachliche Kompetenzen die Zufriedenheit aller Billis & Heinrich, 2016, S. 13
22 3 Möglichkeiten zur Partizipation in der OGS
23 Zwei Ebenen von Partizipation Institutionelle Ebene Interaktionale Ebene (z.B. SV oder Klassenrat) (Unterricht) Coelen, Wagener & Züchner, 2013; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013; Derecik, Goutin & Michel, 2018
24 Ungleichgewicht bei der Umsetzung von Partizipation Interaktionale Ebene (Unterricht) Institutionelle Ebene (z.B. SV oder Klassenrat) Coelen, Wagener & Züchner, 2013; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013; Derecik, Goutin & Michel, 2018
25 Partizipation auf interaktionale Ebene erweitern Institutionelle Ebene Interaktionale Ebene (z.B. SV oder Klassenrat) (Unterricht) Coelen, Wagener & Züchner, 2013; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013; Derecik, Goutin & Michel, 2018
26 Strukturelle Voraussetzungen der (Ganztags-)Schule zur Partizipationsförderung Verankerung von Partizipationsfördernde Partizipationsfördernde Partizipation im Strukturen Lernarrangements Schulprogramm und in Lehrplänen □ Klassenrat/Schülerparlament □ Service Learning □ Projekte □ Deliberationsforum □ Mediation und konstruktive Konfliktbewältigung □ Gemeinsame Regeln für Vor- und Nachmittag □ Grad der Teilnahmeverbindlichkeit an Ganztagsangeboten Derecik, Goutin & Michel, 2017, S. 53-66
27 „Über (demokratische) Formen der Mitsprache-, Mitbestimmungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten beim konkreten Unterricht liegen nur vereinzelt systematische empirische Daten vor. Diese kommen zu dem Ergebnis, dass die Partizipationsmöglichkeiten im Unterricht deutlich defizitär sind. Die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in allen Schulformen ist der Meinung, den Unterricht nicht oder zu wenig beeinflussen zu können“. (BMFSFJ, 2020, S. 53) BMBF, 2003; KMK, 2006; Coelen, Wagener & Züchner, 2013; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013
28 „Dies scheint nicht nur in einer mangelnden Methodenkompetenz der Lehrkräfte begründet zu sein, sondern allzu oft auch in einem mangelnden Vertrauen in die Kompetenz der Schülerinnen und Schülern, einem hierarchischen Rollen- und Systemverständnis sowie einem Verständnis von demokratischer Beteiligung als zusätzlicher Belastung“. (BMFSFJ, 2020, S. 236) BMBF, 2003; KMK, 2006; Coelen, Wagener & Züchner, 2013; Derecik, Kaufmann & Neuber, 2013
29 Fehlende partizipative Didaktik Es mangelt an konkreten Vorstellungen darüber, wo und wie genau Partizipation [im Unterricht] umgesetzt werden kann Bettmer, 2009, S. 171
30 Handlungshilfen zur Demokratieerziehung durch Partizipation Warum Wo Wie Gesprächskreise Mitbestimmung & Informieren Selbstbestimmung Fremd-, Mit- und Auf und Abbau Entscheidung Übungen Mitsprache & Stationen Arrangieren Aushandlung Spiele bestimmung Mitgestaltung Selbst- Pause & Initiieren Engagement Offene Phasen Derecik & Menze, 2019; Menze, Derecik & Neuber, 2020
31 4 Fazit
32 Partizipation als Schlüssel zum Gelingen von Unterricht, Schule und Gesellschaft
33 Partizipation als Schlüssel zum Gelingen von Unterricht, Schule und Gesellschaft
34 Möglichkeiten der Partizipation in der OGS Mitbestimmung und Mitsprache Aktives Handeln Entscheidung und Aushandlung und Engagement § Fachunterricht Unterricht § Fachunterricht § Fachunterricht § Service Learning § Projekte § Klassenrat Schulklasse § Klassenrat § Mediation § Schülerparlament § Mediation Ganztags- § Grad § Service Learning § Deliberationsforum angebote Teilnahmverbindlichkeit § Mittagessen § Projekte § Mittagessen § Gem. Regeln Vor- und Schul- § Schülerparlament § Zukunftswerkstatt Nachmittag organisation § Schul(frei-)räume § Schul(frei-)räume § Schul(frei-)räume Schulumfeld § Service Learning Derecik, Goutin & Michel, 2017, S. 56; Billis & Heinrich, 2016, S. 39-76; Becker, 2014
35 Möglichkeiten der Partizipation in der OGS Eikel, 2016, S. 177
36 Fragen, Zusammenhänge, Ideen und Anmerkungen s ! Aug FY 18
Partizipation in der OGS – Kinder gestalten mit! Kooperative 3. überkommunale Netzwerktreffen Planung Partizipative Methoden zur Analyse, Planung und Gestaltung von Schulräumen Sozialräumliche Verfahren Dr. Ahmet Derecik
38 Ablauf 1 Verständnis vom Schulraum Partizipative Methoden zur Analyse, Planung und Gestaltung 2 von Schulräumen 2.1 Kooperative Planung/Phase Null 2.2 Sozialräumliche Verfahren 3 Fazit
39 1 Verständnis vom Schulraum
40 Definition Schulraum Gesamtheit von Grundstücken und Räumlichkeiten, die für die Erteilung von Unterricht geeignet sind Duden, 2021
41 Lernformen in der Ganztagsschule (Bildungslandschaft im „Kleinen“) Lernformen Bereiche des Schullebens Informelles Lernen § Schulfreiräume in den Pausen, in denen freiwillig initiierte und selbst geplante Tätigkeiten stattfinden § alle Bereiche der Ganztagsschule, in denen unbewusst und beiläufig gelernt wird Nicht-formelles Lernen § Ganztagsangebote der Schule, die zu keiner Zertifizierung führen § Ganztagsangebote der Schule, die zu einer (freiwilligen) Zertifizierung führen, z.B. Qualifizierungsmaßnahmen zum Sporthelfer Formelles Lernen § Unterricht, der den Richtlinien und Lehrplänen für Schulen folgt und zu einer Zertifizierung führt Derecik, 2011, S. 32
42 Aspekte des Schulraums Pädagogisches Schulgebäude Schulgelände Raum- konzept Kommune Konzept Digitaler Raum Konzeptebene Raum- und Einrichtungsebene mod. nach Derecik, 2015; Brauns, 2007, S. 6
43 2 Partizipative Methoden zur Analyse, Planung und Gestaltung von Schulräumen
44 Möglichkeiten zur Partizipation bei der Schulraumentwicklung (Fächerübergreifender-) Projekttage bzw. Ganztagsangebot Unterricht -woche Kooperative Sozialräumliche Zukunftswerkstatt Planung Verfahren Deinet & Derecik, 2016; Derecik, 2015
45 2.1 Kooperative Planung/ Phase Null
46 Kooperative Planungsverfahren stellen ein geeignetes Mittel dar, um Ressourcen zu bündeln und gleichzeitig die Perspektiven der Nutzer*innen zu erfassen Wetterich, 2014, S. 119; Wetterich, 2002, S. 19, Rütten, 2001, S. 317
47 Kooperative Planung/Phase Null Politisch Administrative/ Funktionsträger*innen z.B. Bürgermeister*in, Vertreter*innen der Verwaltung Planungs- und lokale Vertreter*in sozialer Expert*innen Gruppen/Öffentlicher z.B. Institutionen Landschaftsarchitekt*innen, Mitglieder der z.B. Vertreter*in aus den Institute für Planungsgruppe Bereichen Verein, offene Sportwissenschaften, Jugendarbeit, Kirche, Bauexpert*innen Naturschutz etc. Schulvertreter*innen z.B. Rektor*in, Lehrer*in, Elternvertreter*in, Schüler*in, Hausmeister*in Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft, 2017; Derecik, 2015, S. 80; Wetterich, 2001, S. 28
48 Mögliches Vorgehen bei der Kooperativen Planung Sitzung 1 (ca. 4 Zeitstunden) Sitzung 2 (ca. 3 Zeitstunden) ü Zielsetzung und Vorstellung der ü Diskussion und eventuelle Teilnehmer*innen Modifikation des ü Impulsvortrag Gesamtgestaltungsplans ü Bedarfsermittlung ü Verabschiedung des Gesamtgestaltungsplans ü Begehung der Schulfreiräume ü Zeitplan zur Umsetzung ü Entwurf von Raumplänen in heterogenen Kleingruppen ü Bildung von Arbeitsgruppen ü Vorstellung und Diskussion der Raumpläne
49 Fragen, Zusammenhänge, Ideen und Anmerkungen s ! Aug FY 18
50 2.2 Sozialräumliche Verfahren
51 Sozialräumliche Verfahren Erkundung der Erfassung der (subjektiven) (objektiven) Schulräume Schulräume Handlungsdimension Struktur des Raums Deinet & Derecik, 2016; Deinet, 2009, S. 65-86; Krisch, 2009, S. 78-158; Löw, 2001, S. 166
52 Erfassung des (objektiven) Sozialraums Struktur des Angebotsstruktur Aneignungsräume Verdrängungen/ Schlüsselpersonen Sozialraums des Sozialraums im Sozialraum Konflikte im im Sozialraum Sozialraum Deinet & Derecik, 2016; Deinet, 2009, S. 65-86; Krisch, 2009, S. 78-158
53 Angebotsstruktur des Sozialraums § Welche Institutionen sind im Stadtteil vorhanden? § Wer macht welche Angebote für welche Zielgruppen, Öffnungszeiten etc.? § Welche Einrichtungen arbeiten wo und wie zusammen? Deinet & Derecik, 2016; Deinet, 2009, S. 65-86; Krisch, 2009, S. 78-158
54 Erkundung der (subjektiven) Lebenswelten Stadtteil- bzw. subjektive Land- bzw. Nadelmethode Schulraumbegehung Schulkarten Autofotographie Cliquenraster Zeitbudget Deinet & Derecik, 2016; Deinet, 2009, S. 65-86; Krisch, 2009, S. 78-158
55 Subjektive Land- bzw. Schulkarte § Ziel: Subjektive Wahrnehmung von (un-)beliebten (Schul-)Sporträumen, Aussagen über die Qualität dieser in der Reflexion § Gruppengröße: Kleingruppen oder Einzeln § Methode: § Malutensilien, bestimmte Farben z.B. für positive, neutrale und negative Schulsporträume § mehrere Karten (DIN A3) der entsprechenden Schulsporträume (Schulhof, gesamter Schulraum, Stadtteil) auf Pinnwand § Ort und Zeit: Flexibel, Kooperative oder (ganztags-)schulinterne Planung mod. nach Deinet & Derecik, 2016; Deinet & Krisch, 2009; Schlüter, 2016
56 Beispiel Durchführung Subjektive Schulkarte § Ziel: Welche Elemente sollen nach dem bevorstehenden Umbau der OGS (weiter) existieren? à Aufgabe: „An welche Orten an den dargestellten Bereichen auf dem Schulhof hälts du dich gerne bzw. ungerne auf?“ § Gruppengröße: Einzeln 18 J. und 19 M. (1.-4. Kl.) § Methode: § Plan des Schulraums und Instruktionen § Grün (gerne/erhalten), Gelb (wird nicht benutzt), Rot (ungern/verändern) § Interview/Gespräch mit jedem Kind § Ort und Zeit: Betreuungsraum, nachmittags vgl. Schlüter, 2016; Dubbert, 2016
57 Beispiel Fazit und Ausblick Subjektive Schulkarte Fußball: § Bei einem Teil der Kinder sehr beliebt § Bei einem großen Teil unbeliebt (immer besetzt und raumgreifend) § Überwiegende Teil des Schulhofes für Fußball genutzt Ø Fußball auslagern Ø Evtl. Kooperation mit nahegelegenem Fußballverein/ Offene Turnhalle/ … vgl. Schlüter, 2016; Dubbert, 2016
58 Beispiel Fazit und Ausblick Subjektive Schulkarte Gebüsch: § Nutzung des Gebüsches ist nicht erlaubt § Gebüsch wird als „illegaler“ Rückzugsort empfunden Ø Rückzugsmöglichkeiten erhalten und „legalisieren“ Ø Mehr Rückzugsmöglichkeiten auf dem Schulhof schaffen vgl. Schlüter, 2016; Dubbert, 2016
59 Nadelmethode § Ziel: Schnelle Bestimmung von (un-)beliebten (Schul-)Räumen, Aussagen über die Qualität der (Schul-)Räume im Gespräch § Gruppengröße: Kleingruppen § Methode: § Nadeln in bestimmten Farben, z.B. für Alter und Geschlecht § mehrere Karten, z.B. des Schulhofes, des gesamten Schulraums, des Stadtteils auf Pinnwand (DIN A3) § Ort und Zeit: Flexibel, Kooperative oder (ganztags-)schulinterne Planung mod. nach Deinet & Derecik, 2016; Deinet & Krisch, 2009
60 Beispiel Durchführung Nadelmethode § Ziel: Welche Freizeitmöglichkeiten im Stadtteil werden von den Kindern genutzt? à Aufgabe: „Markiere drei Orte und Treffpunkte, an denen du gerne deine Freizeit verbringst. Kommentiere deine Nadeln“ § Gruppengröße: 4 Gruppen a 6-8 Kinder (3.-4. Kl. OGS) § Methode: § Nadeln in Grün (4. Kl., m), Orange (4. Kl., w), … § Kinderverkehrsstadtplan (Eller/Vennhausen), … § Ort und Zeit: Ganztagschulinterne Planung, Betreuungsraum, … Kriegelstein, 2016
61 Beispiel Ergebnisse Nadelmethode Anzahl_ Anzahl_ Anzahl_ Name_Ort Kommentare Kommentare … Kl. 3_m Kl. 3_w Kl. 4_m Abenteuer- Buden bauen, spielplatz 13 10 Tiere füttern, … … … Feuer machen, … Eller Skatepark 5 … … … … … Deutzer Str. Sportplatz am 3 … … … … … Kiweg … … … … … … … vgl. Kriegelstein, 2016
62 Beispiel Ergebnisse Abenteuerspielplatz Eller (n 37) Kommentare Nennungen "Buden bauen" 1 "sich verstecken" 5 "man kann gut klettern und spielen" 2 "Stockbrot" 3 "Tiere füttern/ streicheln" 4 "Freunde treffen" 1 … … vgl. Kriegelstein, 2016
63 Beispiel Fazit und Ausblick Nadelmethode § Einige Dritt- und Viertklässler besuchen regelmäßig den nahegelegenen Jugendclub „Eller Aue“ im Anschluss an die OGS § Kontaktaufnahme bereits erfolgt Ø gemeinsame Projekte im neuen Schuljahr (Offenes freizeitpädagogisches Angebot, Abenteuer- und Erlebnissport) Ø Zeiten für Ferienprogramme beider Einrichtungen anpassen, um gesamte Ferienzeit abzudecken Kriegelstein, 2016
64 Autofotographie § Ziel: Sammlung subjektiver Eindrücke und Bewertungen von Schulräumen § Gruppengröße: Kleingruppen oder Einzeln § Methode: § Erzählgenerierende Einleitung und Instruktionen § Kamera oder Smartphone, mit der/dem die Heranwachsenden eigenständig über mehrere Tage aussagekräftige Fotos machen können § Entstandene Fotoreihe wird von Heranwachsenden und Fachkräften interpretiert und dokumentiert § Ort und Zeit: Flexibel mod. nach Deinet & Derecik, 2016; Deinet & Krisch, 2009; Schlüter, 2016
65 Beispiel Durchführung Autofotographie § Ziel: Welche Schulräume sind bei den Kindern besonders (un-)beliebt? à Aufgabe: „Eure Tante aus Australien, die noch nie in deiner Schule war, kommt euch besuchen. Du möchtest vorher ihr eine Fotogeschichte von (un-)beliebtesten Schulräumen schicken. Welche Bilder gehören in die Geschichte?“ § Gruppengröße: Schulklasse (ca. 30 SuS) § Methode: § Kinder machen eigenständig Fotos von ihren (un-)beliebtesten Schulräumen § Fachkräfte drucken die Fotos aus oder präsentieren sie digital § Gemeinsames Gespräch über Fotoserie, evtl. Präsentation der Ergebnisse (z.B. Fotoausstellung) § Ort und Zeit: flexibel Deinet & Krisch, 2009; Dubbert, 2016
66 Beispiel Fazit und Ausblick Autofotographie Basketballkorb: § Basketballkorb wird nur selten genutzt § mehrfach wird geäußert, dass dieser „im Weg“ steht § Da es kein eingezeichnetes Fußballfeld oder gar Tore gibt, geben Kinder an, den Basketballkorb als Torpfosten „umzunutzen“ Ø Evtl. Kooperation mit nahegelegenem Fußballverein/ Offene Turnhalle/ … vgl. Schlüter, 2016; Dubbert, 2016
67 Beispiel Fazit und Ausblick Autofotographie Spielehaus: § Spielehaus wird vom überwiegenden Teil der Kinder positiv bewertet § Mehrere Kinder können das Spielehaus nicht nutzen, weil sie keinen Leihausweis (mehr) haben Ø Neue Leihausweise organisieren vgl. Schlüter, 2016; Dubbert, 2016
68 Schulraumbegehung § Ziel: Sammeln von Eindrücken der Schulräume sowie ihre Qualitäten aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen § Gruppengröße: Kleingruppen (möglichst nach Alter und Geschlecht differenziert) § Methode: § Sichtung der Schulräume aus der Sicht von Kindern und Jugendlichen § Beobachtungsprotokoll § Hilfsmittel: Kamera oder Smartphone, Karten, Diktiergerät § Ort und Zeit: Flexibel, kooperative oder (ganztags-) schulinterne Planung mod. nach Deinet & Derecik, 2016; Deinet & Krisch, 2009; Schlüter, 2016
69 Beispiel Schulraumbegehung § Ziel: Auffinden von Lieblings- und Stressplätzen der Schüler*innen à Aufgabe: „An welchem Ort geht es dir besonders gut? An welchem Ort fühlst du dich nicht wohl/hast du Stress?“ § Gruppengröße: 24 SuS (12 GTS/ 12 HTS) § Methode: § Kennzeichnen der Orte mit Symbolen § Fragestellungen fürs Gespräch: „Warum ist dies dein Liebster Ort? Was tust du hier? Mit wem?“, … § Ort und Zeit: Schulräume, vor- und nachmittags Kriegelstein, 2016
70 Beispiel Auswertung Schulraumbegehung Lieblingsort: Baumhaus Junge HT 2 Klasse Hier spiele ich gerne mit meinen Freunden fangen Jäger & Karatekin, 2016
71 Auswertung Stressort: Aufstellplatz Mädchen HT 2 Klasse Kinder drängeln hier und schmeißen mit den Tonis rum oder treten dagegen Jäger & Karatekin, 2016
72 4 Fazit und Diskussion
73 Möglichkeiten zur Partizipation bei der Schulraumentwicklung (Fächerübergreifender-) Projekttage bzw. Ganztagsangebot Unterricht -woche Kooperative Sozialräumliche Zukunftswerkstatt Planung Verfahren Derecik, 2015
74 Fazit zu sozialräumlichen Verfahren § analytisch (Sicht der Heranwachsenden), animierend (aktivieren und machen Spaß), partizipativ (Expertenstatus) § angemessene und sinnvolle Möglichkeit Sichtweise auf kindliche und jugendliche Schulräume darzustellen § Methoden sind gut kombinierbar und ergänzen sich § Ergebnisse werden gut visualisiert und sind augenblicklich erkennbar § niederschwellige Kommunikation z.B. über (un-)beliebte und potentielle Schulräume § differenzierte Aussagen über die jeweiligen alters- und geschlechtsspezifischen Präferenzen § z.T. Aufdecken von differenter Wahrnehmung zwischen Heranwachsenden und Pädagogen § Einbinden in Rückmeldeschleifen mit konkreten Ergebnissen und Fragestellungen § Schulleitung, (Sport-)Kollegium, … § Klassenrat, Schülerparlament, … § partizipative Gestaltung einzelner Aspekte der Schulraumentwicklung § Gebührende Feier Deinet & Derecik, 2016
75 Fragen, Zusammenhänge, Ideen und Anmerkungen s ! Aug FY 18
76 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Ahmet Derecik Sportpädagogik und -didaktik Ruhr-Universität Bochum Gesundheitscampus-Nord 10 44801 Bochum ahmet.derecik@rub.de https://www.sozialraum.de/ http://www.spowiss.ruhr-uni- methodenkoffer/ bochum.de/spopaed/mitarbeiter/derecik.html
77 Aufgabe Adaptieren Sie die sozialräumlichen verfahren auf Bedarfe an Ihrer Schule. Entwickeln Sie dafür für ein bis zwei sozialräumliche Verfahren erste Ideen zur Zielsetzung, Gruppengröße, Methode sowie Ort und Zeit (20 Min.) Tauschen Sie sich in Ihrer Gruppe (4 Gruppen) über Ihre Ergebnisse aus (25 Min.) Stellen Sie Ihre Ergebnisse dem Plenum vor
Literatur § Billis, J. & Heinrich, D. (2016). Kinder beteiligen! Anregungen zur Umsetzung von Partizipation in offenen Ganztagsschulen des Primarbereichs. Der GanzTag in NRW. Beiträge zur Qualitätsentwicklung. Münster: ISA § Becker, H. (2014). Partizipation von Schülerinnen und Schülern im GanzTag. Der GanzTag in NRW. Beiträge zur Qualitätsentwicklung. Münster: ISA. § Altermann, A., Lange, M., Menke, S., Rosendahl, J., Steinhauer, R. & Weischenberg, J. (2018). Bil-dungsbericht Ganztagsschule NRW 2018. Institut für soziale Arbeit e.V. und Serviceagentur „Ganztägig lernen“ Nordrhein-Westfalen. (Hrsg.), BIGA – Bildungsberichtserstattung. Dort- mund: Eigenverlag.
Literatur § Deinet, U. (2009). Analyse- und Beteiligungsmethoden. In U. Deinet (Hrsg.), Methodenbuch Sozialraum (S. 65–86). Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. § Deinet, U., & Derecik, A. (2016). Die Bedeutung außerschulischer Lernorte für Kinder und Jugendliche: Eine raumtheoretische und aneignungsorientierte Betrachtungsweise. In J. Erhorn & J. Schwier (Hrsg.), Pädagogik außerschulischer Lernorte (S. 15–28). Bielefeld: Transcript. § Deinet, U., & Krisch, R. (2009a). Autofotographie. sozialraum.de, (1). Zugriff am 8. März 2021 unter https://www.sozialraum.de/autofotografie.php § Deinet, U., & Krisch, R. (2009b). Nadelmethode. sozialraum.de, (1). Zugriff am 8. März 2021 unter https://www.sozialraum.de/nadelmethode.php § Derecik, A. (2011). Der Schulhof als bewegungsorientierter Sozialraum: Eine sportpädagogische Untersuchung zum informellen Lernen in Ganztagsschulen. Aachen: Meyer & Meyer. § Derecik, A. (2015). Praxisbuch Schulfreiraum: Gestaltung von Bewegungs- und Ruheräumen an Schulen. Wiesbaden: Springer VS. § Derecik, A. (2016). Freizeiträume in Ganztagsschulen als Maßnahme gegen eine Institutionalisierung und Pädagogisierung des Kinder- und Jugendsports. In K. Althoff & U. Gebken (Hrsg.), Perspektiven des Kinder- und Jugendsports: Tagungsband zum 1. Essener Kinder- und Jugendsportkongress (S. 28–36). Hildesheim: Arete Verlag. § Schulraum, der. (2021). In Duden (Hrsg.), Duden.de. Abgerufen von https://www.duden.de/rechtschreibung/Schulraum § Kamski, I., Holtappels, H. G., & Schnetzer, T. (Hrsg.). (2009). Qualität von Ganztagsschule—Konzepte und Orientierungen für die Praxis. Münster: Waxmann. § Krisch, R. (2009). Sozialräumliche Methodik der Jugendarbeit: Aktivierende Zugänge und praxisleitende Verfahren. Weinheim: Juventa. § Löw, M. (2001). Raumsoziologie (1. Aufl). Frankfurt am Main: Suhrkamp. AR 16. § Spiegel, H. von. (1997). Offene Arbeit mit Kindern—(K)ein Kinderspiel: Erklärungswissen und Hilfen zum methodischen Arbeiten. Münster: Votum.
Bildquellen § Park mit Verkehrsstraße: https://www.asekurado.de/wp- content/uploads/2021/02/Architektur20und20Stadtplanung20E2809320zwei20unterschiedliche20Bereiche.jpg § Kinder im Fußballkäfig: https://www.ganztagsschulen.org/_img/article/13J_MG_5156_rdax_800x533.png § Galopprennbahn Bremen: https://www.weser- kurier.de/cms_media/module_img/5700/2850466_1_articlefancybox_Rennplatz_180918_0650.jpg § Nadelmethode: http://www.sozialraum.de/assets/images/methoden/nadelmethode.jpg § Autofotographie: https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s1dd7a13f0451e7d7/image/i48ed3b96b757a1bb/version/1476395793/image.jpg § Schulbegehung: https://static.wixstatic.com/media/08e8e8_2d5f0c257a514b8191537e3cd6808f7a~mv2.jpg/v1/fill/w_701,h_656,al_c,q_90/08e8e8_2d5f0c257 a514b8191537e3cd6808f7a~mv2.jpg
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