Monitoring-Kennblatt - Säugetiere - Ostsee - BLMP Online

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Monitoring-Kennblatt - Säugetiere - Ostsee - BLMP Online
Monitoring-Kennblatt
   Ostsee

Stand: 2012-03-12

                    Säugetiere

                      Säugetiere 1
Monitoring-Kennblatt - Säugetiere - Ostsee - BLMP Online
ARGE BLMP Nord- und Ostsee

              Auf der 34. Umweltministerkonferenz Norddeutschland am 17. April 1997 sind die zuständigen
              Ressorts des Bundes und der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen
              und Schleswig-Holstein übereingekommen, für die Zusammenarbeit bei der Überwachung der
              Meeresumwelt von Nord- und Ostsee eine Arbeitsgemeinschaft Bund/Länder-Messprogramm für
              die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee (ARGE BLMP Nord- und Ostsee) zu bilden.

              Mitglieder der ARGE BLMP sind:

              - Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
              - Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
              - Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
              - Bundesministerium für Bildung und Forschung
              - Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg
              - Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern
              - Niedersächsisches Ministerium für Umwelt und Klimaschutz
              - Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein

              Das Monitoring-Handbuch beschreibt das aktuelle Messprogramm des BLMP. Dabei finden die
              Überwachungsanforderungen der verschiedenen EG-Richtlinien (Meeresstrategie-Rahmenricht-
              linie, Wasser-Rahmenrichtlinie, Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie, Vogelschutz-Richtlinie), Meeres-
              schutz-Übereinkommen (OSPAR, HELCOM, Trilaterales Monitoring- und Bewertungsprogramm)
              und anderer Regelwerke Berücksichtigung. Als Bestandteil der BLMP-Webseite ist das Handbuch
              unter www.blmp-online.de/Seiten/Monitoringhandbuch.htm frei im Internet zugänglich.

Impressum

Herausgegeben vom
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
Sekretariat Bund/Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee (BLMP)
Bernhard-Nocht-Straße 78
20359 Hamburg

www.blmp-online.de

                                               Säugetiere 2
Monitoring-Kennblatt - Säugetiere - Ostsee - BLMP Online
Monitoring-Kennblatt Säugetiere (Stand:
2012-03-12)
1 Allgemeines
1.1 Themenbereich

Biologisches Monitoring - Fauna - Säugetiere

1.2 Definition

Marine Säugetierarten, die im Rahmen der deutschen Meeresüberwachung zu berücksichtigen
sind:

       Gemeiner Seehund (Phoca vitulina)
       Kegelrobbe (Halichoerus grypus)
       Schweinswal (Phocoena phocoena)

1.3 Zuständige Behörde(n)

Bund:                   BfN
Hamburg:                BSU
Mecklenburg-Vorpommern: LUNG
Niedersachsen:          LAVES, NLWKN, NLPV NI
Schleswig-Holstein:     LKN-SH, LLUR

1.4 Arbeitsgruppe

Ad-hoc-AG Wirbeltiere (Vögel, Säugetiere, Fische)

2 Überwachungsanforderungen
2.1 Notwendigkeit

MSRL

Artikel 8 und 11, Anhänge III und V

Bemerkung

Der Umweltzustand der europäischen Meeresgewässer ist durch koordinierte
Überwachungsprogramme zu erfassen und bewerten.

       MSRL Artikel 8 und Artikel 11, Anhänge III und V

                                      Säugetiere 3
FFH

Artikel 2 und 11

Bemerkung

Die Mitgliedstaaten müssen den Erhaltungszustand der in Artikel 2 genannten Arten und
Lebensräume überwachen, und die prioritären Lebensraumtypen und Arten dabei besonders
berücksichtigen.

       FFH Artikel 2
       FFH Artikel 11

Darüber hinaus sind marine Säuger als lebensraumtypisches Arteninventar von FFH-
Lebensraumtypen bewertungsrelevant.

       Bewertungsschemata der LRT

VO (EG) 812/2004

Allgemein

Erfassung unbeabsichtigter Fänge von Kleinwalen in der Fischerei und ergänzende Richtlinie
(EC) No 88/98.

HELCOM

Liste der beeinträchtigten und/oder abnehmenden Arten und Lebensräume

HELCOM hat im Dezember 2006 eine "List of threatened and/or declining list of species and
biotopes/habitats" beschlossen, aber noch keine weiteren Maßnahmen verabschiedet, plant
dies aber im Rahmen des Baltic Sea Action Plans (siehe unten).

Bemerkung

HELCOM hat eine Liste bedrohter Arten und Habitate beschlossen.

       Liste
       Combine Manual

Des Weiteren werden Indikatoren erarbeitet, aus denen Monitoringverpflichtungen abzuleiten
sind.

OSPAR

EcoQOs

Für die Überwachung der ökologischen Qualitätsziele (siehe Abschnitt 2.2 Umweltziele)
müssen noch entsprechende Monitoringkonzepte festgelegt werden. Da die

                                      Säugetiere 4
Monitoringkonzepte für EcoQOs derzeit erarbeitet werden, gibt es noch keine Vorgaben zur
Messfrequenz.

Bemerkung

Des Weiteren sind aus den EcoQOs Monitoringverpflichtungen für Seehunde und Kegelrobbe
abzuleiten.

"Harbour and Grey Seal population trends"

"Bycatch of Harbour Porpoise"

       MASH 05/3/Info.4-E,L
       EcoQO's
       Zusammenfassung OSPAR- Überwachungsanforderungen

Liste der beeinträchtigten und/oder abnehmenden Arten und Lebensräume

Die OSPAR-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, alle schützenswerten Arten und Habitate
zu erfassen. Diese Liste wird von OSPAR als Richtschnur verwendet, um zukünftig
Prioritäten bei weiteren Arbeiten zur Erhaltung und zum Schutz der marinen Biodiversität zu
setzen.

OSPAR erarbeitet momentan Monitoringanweisungen für die Arten und Lebensräume der
Liste.

Bemerkung

Der Schweinswal steht auf der "OSPAR Liste bedrohter Arten und Lebensräume". Z.Z. wird
eine "Monitoring & Assessment-Strategy" zu dieser Art entwickelt.

       OSPAR "" (z.B. MASH 05/3/Info.4-E)
       Entwurf des Monitoringkonzepts für Schweinswale (MASH 07/3/3-Add.4-E)

TMAP

Wattenmeerplan (Sylt, 2010), Kapitel II.9

Bemerkung

Die Überwachungsanforderungen für Seehunde sind im TMAP-Manual, Kap. 2 dargelegt. Sie
dienen gleichzeitig der Erfüllung der Verpflichtungen aus dem Seehundabkommen.

       Stade-Deklaration 1997
       TMAP-Manual Kapitel 2

Ein Kegelrobben- und Schweinswalmonitoring ist derzeit trilateral nicht verpflichtend.

                                       Säugetiere 5
CMS / Seal agreement

Seal agreement - Artikel 5 und 8

Abkommen zum Schutz der Seehunde im Wattenmeer

Bemerkung

Gesetz zum Abkommen zum Schutz der Seehunde im Wattenmeer (trilaterales
Seehundabkommen) vom 16. Oktober 1990

Originalversion (englisch)

Deutsche Version

Artikel V und VIII:

Insbesondere sind folgende Parameter zu überwachen:

       Populationstrends, beispielsweise durch regelmäßige Erhebungen und Zählungen aus
       der Luft,
       das Wandern der Seehunde,
       Parameter der Seehundpopulation, z.B. Krankheiten, Überlebenschancen,
       Altersstruktur, Verhältnis der Geschlechter.
       Konzentrationen der Stoffe, die angesichts der Forschungsergebnisse anscheinend eine
       wichtige Rolle für die Erhaltungssituation der Seehundpopulation spielen
       (insbesondere im Gewebe der Seehunde und in Organismen, die von Seehunden gejagt
       werden)

ASCOBANS

Bemerkung

Gesetz zu dem Abkommen vom 31. März 1992 zur Erhaltung der Kleinwale in der Nord- und
Ostsee

Monitoringerfordernisse ergeben sich in Deutschland für den Schweinswal als einzige
heimische Walart. Die Überwachungsanforderungen sind im Annex, Absatz 2 dargelegt.

Für die Ostsee haben die ASCOBANS-Vertragsstaaten in 2002 den Bestandserholungsplan
zur Rettung des Schweinswals in der Ostsee (JASTARNIA-Plan) erstellt.

http://www.ascobans.org/german.html

                                      Säugetiere 6
BDGD

(Nordseeminister- konferenzen)

Bemerkung

Schweinswal-Beifänge: Jährliche Beifänge sollen unter 1,0 % der besten
Populationsschätzung liegen.

       Bergen-Deklaration 2002
       Göteborg-Deklaration 2006

2.2 Umweltziele

MSRL

Schaffung von Meeresstrategien, die dem Ziel dienen, spätestens bis zum Jahr 2021, einen
guten Zustand der Meeresumwelt zu erreichen, ihren Schutz und ihre Erhaltung auf Dauer zu
gewährleisten und eine Verschlechterung der Umweltqualität zu vermeiden.

       MSRL Artikel 1 und 5
       MSRL Artikel 9 und 10

FFH

Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume und der
wildlebenden Tiere und Pflanzen. Bewahrung oder Wiederherstellung eines günstigen
Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten.

       FFH Artikel 2, Absatz 1 und 2

Ferner liegen Entwürfe für spezifizierte Erhaltungsziele der Schutzgebiete vor.

HELCOM

Ecological Quality Objective:

Lebensfähige Populationen von Seehunden und Schweinswale

       Liste der EcoQOs.

OSPAR

The Contracting Parties shall (…) take the necessary measures to protect the maritime area
against the adverse effects of human activities so as to safeguard human health and to
conserve marine ecosystems.

       OSPAR Übereinkommen Art. 2, Abs. 1

Ecological Quality Objectives:

                                        Säugetiere 7
Vorkommen und Verbreitung der beeinträchtigten und/oder abnehmenden Arten in der
       Nordsee,
       Populationstrends der Seehunde in der Nordsee: Keine Abnahme der Populationsgröße
       > 10 % über einen Zeitraum von 10 Jahren.
       Schweinswal-Beifänge: Jährliche Beifänge sollen unter 1,7 % der besten
       Populationsschätzung liegen.
       Liste der EcoQOs.

TMAP

Lebensfähige Bestände und ein natürliches Reproduktionsvermögen der marinen Säuger
(Seehund, Kegelrobbe und Schweinswal). Bei Kegelrobbe und Seehund zusätzlich das
Überleben der Jungtiere.

       Stade Erklärung, Kapitel 10

CMS / Seal agreement

Artikel III: Die Vertragsparteien arbeiten eng zusammen mit dem Ziel, eine günstige
Erhaltungssituation für die Seehundpopulation herzustellen und zu erhalten.

Originalversion (englisch)

Deutsche Version

ASCOBANS

2.1 Die Vertragsparteien verpflichten sich, eng zusammenzuarbeiten, um eine günstige
Erhaltungssituation für Kleinwale herbeizuführen und aufrechtzuerhalten. ASCOBANS
möchte vorläufig das Anwachsen des Bestandes auf 80% der Tragfähigkeit des Lebensraumes
erreichen.

Jastarnia-Plan

Es wird ein Beifang von maximal 1.7 % des Bestandes der Schweinswale angestrebt. Für die
eigentliche Ostsee müsste die Beifangrate dafür auf zwei Tiere pro Jahr reduziert werden
(Berggren et al. 2002).

2.3 Gefährdung

Gefährdet werden die marinen Säugetiere im Wesentlichen durch:

       Fischerei
       Schadstoffe
       Schiffsverkehr (auch Freizeitaktivitäten)

                                        Säugetiere 8
2.4 Räumliche Zuordnung

                     AWZ 12 sm-Zone Küstengewässer 1) Übergangsgewässer
MSRL                 x   x          x                 -
FFH                  x   x          x                 x
WRRL                 -   -          -                 -
HELCOM               x   x          x                 -
OSPAR                x   x          x                 x
TMAP                 -   -          x                 x
CMS / Seal agreement -   x          x                 x
ASCOBANS             x   x          x                 x
Jastarnia-Plan       -   -          -                 -

1) bei WRRL: Basislinie plus eine Seemeile

Bemerkung:

CMS / Seal agreement: gültig für große Teile in der 12-sm-Zone

3 Messkonzept
3.1 Beschreibung des Messnetzes

Die Bestandsüberwachung von Seehunden und Kegelrobben erfolgt durch flächenhafte
Aufnahmen (in der Regel durch Flugzählungen und/oder Beobachtungen mit Schiff) bei
Schweinswalen auf Transekten mit Flugzeugen. In Gebieten mit geringer Schweinswaldichte
wird ein akustisches Monitoring eingesetzt. Die Ermittlung weiterer populationsdynamischer
Parameter erfolgt über Totfunduntersuchungen und Probenahmen an lebenden Tieren aus der
Wildpopulation (nur Seehund)

Seehund Ostsee

       Potentielle und aktuelle Liegeplätze monatliche (Juni/Juli 14-tägig) Erfassung von
       Jung- und Alttieren
       Erfassung möglichst aller Totfunde und Untersuchung aller geeigneter Exemplare
       (Pathologie, Virologie)

Seehund Nordsee

Bestand:

       2 Befliegungen zur Haarwechselzeit (August)

Reproduktion:

                                       Säugetiere 9
3 Befliegungen zur Wurfzeit (Mai/Juni) (auf Helgoland finden dazu Begehungen statt)

Totfunde:

      Erfassung möglichst aller Totfunde, Sektion untersuchungsfähiger Tiere (mindestens
      20) (Pathologie, gegebenenfalls Virologie)

Gesundheitszustand:

      1-2 Probenentnahme an lebenden Tieren aus der Wildpopulation (unter anderem Blut,
      Faeces) pro Jahr

Kegelrobbe Ostsee

      Potentielle und aktuelle Liegeplätze monatliche (April 14-tägig) Erfassung von Jung-
      und Alttieren
      Erfassung möglichst aller Totfunde und Untersuchung aller geeigneter Exemplare
      (Pathologie)

Kegelrobbe Nordsee

Bestand:

      2 Befliegungen oder Begehungen (Helgoland) zur Haarwechselzeit (März/April)

Reproduktion:

      mindestens 3 Surveys per Schiff/Flugzeug oder Begehungen (Helgoland) zur Wurfzeit
      (Dezember/Januar)

Totfunde:

      Erfassung möglichst aller Totfunde (Pathologie)

Schweinswal Ostsee

Linien-Transekte per Flugzeug: (Abbildung 1)

      Ostsee westlich Fehmarn (gemäß MINOS-Gebietsdesign Gebiet E, gegebenenfalls
      Osterweiterung) 2 mal in sechs Jahren im Sommer möglichst im Verbund mit DK
      Ostsee zwischen Fehmarn und Oderbank (gemäß MINOS-Gebieten F und G) im
      Zusammenhang mit Vogelerfassungen im Winter.

                                     Säugetiere 10
Abbildung 1: MINOS-Gebiets- und Transektdesign für Schweinswalerfassungsflüge

Abbildung 1 als PDF-Dokument

Stationary Acoustic Monitoring (POD): (Abbildung 2)

Ganzjährig:

       Kieler Bucht (3 MINOS-Stationen A1-A3)
       Ostsee um Fehmarn (5 MINOS-Stationen B1, B2, B5-B7)
       Mecklenburger Bucht (4 MINOS-Stationen C8-C11)
       Darß (6 MINOS-Stationen D8, D9, D10, D13, D14, E16)
       Rügen (3 MINOS-Stationen E 17, F18, F21)
       Pommersche Bucht (6 MINOS-Stationen G23, G25, H19, H21, H23, H28)

Abbildung 2: Schweinswalmonitoring

                                     Säugetiere 11
Abbildung 2 als PDF-Dokument

Totfunde:

       Erfassung möglichst aller Totfunde und Untersuchung aller geeigneten Exemplare
       (Pathologie)

Beifang:

       Vollständige und ganzjährige Erfassung der Beifänge gemäß internationaler
       Verpflichtungen, Untersuchung aller geeigneten Exemplare (Pathologie)

Schweinswal Nordsee

Linien-Transekte per Flugzeug: (Abbildung 1)

       Kompletterfassung 2 mal in 6 Jahren Juni (Transekte in Anlehnung an MINOS-
       Gebietsdesign Gebiete A-D), Transektabstand 10 km
       Erfassung in Schutzgebieten jährlich: MINOS-Gebiet C (Transektabstand 5 km) 2 mal
       Juni/Juli
       Hoheitsgebiet NI und HH mit Erweiterung SCI BRG (Transektabstand 5 km) jährlich:
       2 mal März/April

Stationary Acoustic Monitoring (POD):

Ganzjährig:

       NP-Niedersächsisches Wattenmeer 2 Stationen, NP Schleswig-Holsteinisches
       Wattenmeer 3 Stationen (MINOS Standorte)

Totfunde:

       Erfassung möglichst aller Totfunde und Untersuchung aller geeigneten Exemplare
       (Pathologie)

Beifang:

       Vollständige und ganzjährige Erfassung der Beifänge gemäß internationaler
       Verpflichtungen, Untersuchung aller geeigneten Exemplare (Pathologie).

                                     Säugetiere 12
3.2 Monitoring-Aktivitäten

Nord- und Ostsee

Säugetiere - Seehunde und Kegelrobben

Methoden:

Bestand:

Nordsee: Seal management plan inkl. der Ergänzung zum Kegelrobbenmonitoring

       SMP

Ostsee: gemäß LUNG-Konzept

Sektionen und Diagnostik des Gesundheitszustandes (Siebert et al. 2007, Müller et al. 2004)

Parameter:

       Gesundheitszustand
       Habitatnutzung/-qualität
       Mortalität durch Beifang
       Populationsgröße
       Reproduktion/Geburtenrate (Anteil Mutter/Kalb-Gruppen)
       Verteilung

Säugetiere - Schweinswale

Methoden:

Linien-Transekte per Flugzeug (Buckland et al. 2001, Diederichs et al. (2002), Hiby & Lovell
1998, Lovell 1999)

Stationary Acoustic Monitoring (POD) (StUK BSH (2007))

Sektionen und Diagnostik des Gesundheitszustandes (Siebert et al. 2001)

Parameter:

       Gesundheitszustand
       Habitatnutzung/-qualität
       Mortalität durch Beifang
       Populationsgröße
       Reproduktion/Geburtenrate (Anteil Mutter/Kalb-Gruppen)
       Verteilung

3.3 Zusätzliche Parameter

Für die Bewertung werden folgende Parameter zusätzlich benötigt:

                                      Säugetiere 13
Fischerei (Techniken)
         Schadstoffe in Nahrungsorganismen
         Schiffsverkehr
         technische Eingriffe

4 Bewertung
4.1 Bewertungsverfahren

Nordsee

Titel

MSRL Art. 9 "Guter Umweltzustand" (GES)

Richtlinie:

MSRL

Bemerkung:

Die deutschen Berichtsentwürfe für Nord- und Ostsee zu MSRL Art. 9 "Guter
Umweltzustand" befassen sich mit künftigen Bewertungsmöglichkeiten für die MSRL. Die
Entwürfe befanden sich von Oktober 2011 bis April 2012 in der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Im Juli 2012 wurden die Endversionen an die EU-Kommission abgegeben.

         Beschreibung eines guten Umweltzustands für die deutsche Nordsee
         http://www.meeresschutz.info/index.php/berichte.html?file=tl_files/meeresschutz/beri
         chte/GES_Nordsee_120716.pdf

Ostsee

Titel

MSRL Art. 9 "Guter Umweltzustand" (GES)

Richtlinie:

MSRL

Bemerkung:

Die deutschen Berichtsentwürfe für Nord- und Ostsee zu MSRL Art. 9 "Guter
Umweltzustand" befassen sich mit künftigen Bewertungsmöglichkeiten für die MSRL. Die
Entwürfe befinden sich von Oktober 2011 bis April 2012 in der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Bis Juli 2012 werden die Endversionen an die EU-Kommission abgegeben.

         Beschreibung eines guten Umweltzustands für die deutsche Ostsee / ENTWURF
         www.meeresschutz.info/index.php/berichte.html?file=tl_files/meeresschutz/berichte/G
         ES_Ostsee.pdf

                                        Säugetiere 14
Nord- und Ostsee

Titel

Säugetiere-Bewertungsverfahren

Richtlinie:

Verschiedene Richtlinien

Bemerkung:

        Bewertungsschemata für FFH-Arten (Schnitter et al. 2006).
        OSPAR-Schema (MASH 07/3/3-Add.4-E)

5 Qualitätssicherung
        QS-Stelle (des BLMP am UBA (Workshops, Ringversuche, erster Entwurf einer
        Artenliste, Normung bei DIN, CEN und ISO, Begleitung der Etablierung von QM-
        Systemen, Erarbeitung von Muster-SOPs, Durchführung von Audits))

Bemerkung

Für die Koordinierung der Qualitätssicherung im Rahmen des BLMP ist die
Qualitätssicherungsstelle am Umweltbundesamt zuständig. Die Etablierung und Pflege von
Qualitätsmanagementsystemen obliegt der Eigenverantwortung der messenden Einrichtungen.
Die Abstimmung mit den am BLMP beteiligten Einrichtungen erfolgt im Rahmen der AG
Qualitätssicherung und der ad hoc AG Wirbeltiere.

5.1 Messende Einrichtungen

        BfN
        LUNG
        LLUR
        NLPV NI
        LAVES
        MLUR
        LKN-SH
        LVA-MV

5.2 Leitfäden

        BSH, 2007: Standard - Untersuchung der Auswirkungen von Offshore-
        Windenergieanlagen auf die Meeresumwelt (StUK 3).
        Buckland, S., Anderson, D. R., Burnham, K. P., Laake, J. L, Borchers, D. L. and L.
        Thomas, 2001: Introduction to Distance Sampling: Estimating abundance of biological
        populations. Oxford University Press Inc., New York.
        Diederichs, A., Nehls, G. und I. K. Petersen, 2002: Flugzeugzählungen zur
        großflächigen Erfassung von Seevögeln und marinen Säugern als Grundlage für
        Umweltverträglichkeitsstudien im Offshorebereich. SEEVÖGEL, Band 23, Heft 2: 38
        - 46.

                                      Säugetiere 15
Hiby, A. R. and P. Lovell, 1998: Using aircraft in tandem formation to estimate
       abundance of harbour porpoise. Biometrics 54: 1280 - 1289.
       JAMP, 2004: Guidelines on quality assurance for biological monitoring in the OSPAR
       area.; ICES Techniques in Marine Environment Sciences; 32; 2004.
       Müller G., Kaim, U. Haas, L., Greiser-Wilke, I., Wohlsein, P., Siebert, U. and W.
       Baumgärtner, 2004,: Phocine distemper virus: characterization of the Morbillivirus
       causing the seal epizootic in North-western Europe in 2002. - Archive of Virology
       Qualitätssicherungsstelle des BLMP am UBA, 2008: Muster-
       Qualitätsmanagementhandbuch für Laboratorien des Bund/Länder-Messprogramms
       nach DIN EN ISO/IEC 17025, Version: 01 vom 01.02.2008, Umweltbundesamt.
       Siebert, U., Wohlsein, P., Lehnert, K. and W. Baumgärtner, 2007: Pathological
       Findings in Harbour Seals (Phoca vitulina): 1996-2005. J. Comp. Path. 2007, Vol.
       137: 47 - 58.
       Siebert, U., Wünschmann, A., Weiss, R., Frank, H., Benke, H. and K. Frese, 2001:
       Post-mortem findings in Harbour porpoises (Phocoena phocoena) from the German
       North and Baltic Seas. J. Comp. Path. 2007, Vol. 124: 102 - 114.

5.3 Normen

5.4 Ist-Stand

Für alle Teilbereiche des Säugermonitorings liegen Anleitungen zu standardisierten
Erfassungsmethoden vor. Ihre Anwendung setzt in jedem Fall vertiefte Kenntnisse bei der
Bestimmung und Zählung von Arten in der jeweiligen Situation voraus (gegebenenfalls auf
größere Distanz), die in der Regel nur durch gute Schulung und/oder möglichst mehrjährige
Erfahrung erworben werden kann. Für das Monitoring besteht folglich ein umfangreicher
Schulungsbedarf.

Methodenstandards für Auswertung und Qualitätssicherung von POD-Daten sind noch zu
entwickeln. TPODs müssen vor dem Einsatz und in Folge in regelmäßigen Abständen
kalibriert werden, das Deutsche Meeresmuseum hat eine geeignete Kalibriermethode
entwickelt, alle dort und vom FTZ-Westküste eingesetzten TPODs werden hier kalibriert;
eine Vielzahl in Deutschland und international von verschiedenen Institutionen und Firmen
eingesetzten Messgeräten wurden ebenfalls hier eingemessen.

Ringversuche

Bisher nicht verfügbar

Workshops

       ECS-Workshop of Static Acoustic Monitoring of Cetaceans, 2006
       Static Acoustic Monitoring (SAM) as a tool for Environmental Impact Studies with
       emphasis on Offshore Wind Farm Constructions, Workshop in MINOSplus am DMM,
       2006
       Abschlussworkshop SCANSII am 08.12.2006
       ECS-Workshop on estimation on g(o) in line transect surveys of cetaceans, 2004

                                      Säugetiere 16
6 Literatur
        ; ;Draft Monitoring and Assessment Strategy for Phocoena phocoena (harbour
        porpoise) populations in the OSPAR Maritime Area (MASH 07/3/3-Add.4-E)
        XXX;JJJJ;Conservation and Management Plan for the Wadden Sea Seal Population
        from 2007-2010

7 Aufgaben zur Umsetzung des Konzeptes
7.1 Änderungen im aktuellen Messprogramm

keine

7.2 Erforderliche Arbeitsschritte

Schwerpunkte

        Fertigstellung der Feinkonzepte für Schweinswal-Monitoring und Robbenmonitoring
        für die gesamte deutsche Ostsee.
        Fertigstellung der Feinkonzepte für ein stationäres POD-Monitoring im Wattenmeer.
        Maßnahmen zur gesetzlichen Umsetzung der EU-Verordnung 812/2004 zur
        Überwachung des Schweinswalbeifangs. Änderung der Küstenfischereiordnungen der
        Länder hinsichtlich einer Beifangmeldepflicht, auch darüber hinaus Erarbeitung eines
        Konzeptes zur umfassenden Überwachung von Schweinswalbeifang,
        Aufwandsentschädigung für die Übergabe beigefangener Tiere.
        Darstellung der exakten Ableitungswege von Monitoringdaten zur Bewertung der
        Einzelparameter im Rahmen der Erfüllung der FFH-Berichtspflichten-
        Kontaktaufnahme mit zuständigen Stellen in DK (Ostsee) und DK, NL und UK
        (Nordsee) für raumzeitliche und methodische Harmonisierung der
        Schweinswalerfassungen gemäß FFH-Berichtspflichten.

Qualitätssicherung

Die beteiligten Einrichtungen streben den Aufbau und die Einführung einheitlicher QS-
Standards durch die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO/IEC
17025 an (ARGE BLMP-Beschluss 2006), was im Idealfalle zur Akkreditierung der
Einrichtungen führt. Bis 01.01.2012 soll die Etablierung der Qualitätsmanagementsysteme
nach DIN EN ISO/IEC 17025 im Rahmen des BLMP abgeschlossen sein.

Für den Bereich des Säugermonitorings müssen teilweise eigene Methoden zur
Qualitätssicherung entwickelt und etabliert werden bzw. Anpassungen existierender
Qualitätsmanagementdokumente erfolgen.

In diesem Zusammenhang soll neben der Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards (QM-
System) auch erreicht werden, dass im Zuge der Erarbeitung von SOPs, die beteiligten
Einrichtungen nach einer weitgehend gemeinsamen Vorschrift arbeiten. Dazu sind das
vorhandene Muster-Qualitätsmanagementhandbuch anzupassen sowie geeigneter Muster-
SOPs zum Säugermonitoring zu erarbeiten.

Das Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO/IEC 17025 schließt folgende Punkte ein:

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dokumentierte Validierung/Verifizierung der eingesetzten Untersuchungsmethoden
       zur Ermittlung der Verfahrenskenndaten,
       Vorhaltung von Referenz- und Vergleichssammlungen
       die Qualifikation und regelmäßige Schulung des Personals bezüglich der eingesetzten
       Verfahren,
       die regelmäßige Durchführung von internen und externen Audits,
       die regelmäßige Teilnahme an nationalen und internationalen Laborvergleichen,
       Ringversuchen, Schulungen und Workshops sowie deren Auswertung.

Datenmanagement

Nach Festschreibung des Monitoringkonzepts ist ein entsprechendes Datenmanagement-
Konzept zu entwickeln, um die notwendige Verfügbarkeit der Daten für die betreffenden
Zwecke aus den verschiedenen Institutionen zu gewährleisten. Hierzu ist von der UAG
Wirbeltiere festzulegen, wer die Datenlieferanten sind und welche Informationen
bereitgestellt werden müssen (zum Beispiel geographischer Position, Datum, Methode).
Daraufhin sind Schnittstellen zum Datenim- oder -export zu erstellen.

Ein Abgleich mit bestehenden nationalen und internationalen Datenbanken wie ASCOBANS
international database, SAS-Database, MINOS-Datenbank, Bundes- und Länderdatenbanken
ist erforderlich.

                                     Säugetiere 18
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