Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan Tagebau Vereinigtes Schleenhain - Statusbericht zum Monitoringzyklus ...
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Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen (Hrsg.) Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan Tagebau Vereinigtes Schleenhain Statusbericht zum Monitoringzyklus 2011–2014
Inhalt 1 Einführung ........................................................................................................................................................................................................................ 3 1.1 Anlass und Zweck ............................................................................................................................................................................................................. 3 1.2 Vorgehensweise................................................................................................................................................................................................................ 3 2 Ableitung des Überwachungsbedarfes..................................................................................................................................................................... 4 3 Erläuterung Planumsetzung......................................................................................................................................................................................... 8 4 Monitoring der Umweltauswirkungen.................................................................................................................................................................... 10 4.1 Flächeninanspruchnahme.............................................................................................................................................................................................. 10 4.2 Lärmemissionen/Lärmimmissionen............................................................................................................................................................................. 12 4.3 Staubemissionen/Staubimmissionen........................................................................................................................................................................... 13 4.4 Grundwasserabsenkung und -wiederanstieg.............................................................................................................................................................. 14 4.5 Ableitung Sümpfungswasser......................................................................................................................................................................................... 16 4.6 Grundwasserwiederanstieg im Zusammenwirken mit Schaffung Kippen-Massiv/-Böden (Versauerungsneigung)........................................ 20 4.7 Mobilisierung Altlasten................................................................................................................................................................................................... 21 4.8 Nutzungsumwandlung der Oberfläche........................................................................................................................................................................ 22 4.9 Schaffung von Oberflächengewässern......................................................................................................................................................................... 24 5 Betrachtung ausgewählter Umweltwirkungen und Monitoringmaßnahmen.............................................................................................. 25 5.1 Monitoring des Setzungs- bzw. Sackungsverhaltens des Reststoffkörpers in Zusammenhang mit anfallendem Sickerwasser zur Wasserhaltung Peres........................................................................................................................................................................ 25 5.2 Bodensetzungen und -sackungen durch Grundwasserwiederanstieg.................................................................................................................... 25 5.3 Umsiedlung...................................................................................................................................................................................................................... 26 6 Veränderungsrelevanz Planwirkung Natura 2000-Gebiet................................................................................................................................. 28 7 Veränderungsrelevanz Planwirkung Artenschutz................................................................................................................................................ 29 7.1 Prüfung Aktualität Fachprüfung Artenschutz............................................................................................................................................................... 29 7.2 Artenschutz im aktiven Bergbau................................................................................................................................................................................... 29 8 Zusammenfassung und Erfordernis Überarbeitung des Monitoringkonzeptes ............................................................................................ 31 9 Quellenverzeichnis....................................................................................................................................................................................................... 32 Anhänge Anhang 1: Prüfbögen Anhang 2: Karten Karte 1: Luftbild mit Darstellung Tagebauentwicklung und Wiedernutzbarmachung 2011–2014 Karte 2: Darstellung der Wiedernutzbarmachung 2011–2014 und Festlegungen des BKP zur Gestaltung Bergbaufolgelandschaft (Karte 5 BKP) Karte 3: Darstellung der Wiedernutzbarmachung bis zum 31.12.2014 Karte 4: Darstellung der Grundwasser- und Oberflächenwassermessstellen der behördlichen Erfassungssysteme Karte 5: Darstellung der Schutzgebiete nach Wasser- und Naturschutzrecht 1
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) 1 Einführung Auf Hotspots hinsichtlich der Auswirkungen 1. Prüfung der Umsetzung der Planvorgaben im Berichtszeitraum wird jeweils vertiefend (Soll-Ist-Vergleich) (vgl. Kap. 2) eingegangen. 2. Ableitung des ziel- und festlegungskonkreten 1.1 Anlass und Zweck Überwachungsbedarfs (vgl. Kap. 2) Die Ingenieurleistung wurde nach einer An- 3. Darstellung der Planumsetzung (vgl. Kap. 3) Der Regionale Planungsverband Leipzig-West- gebotsabfrage bei neun potenziell geeigne- 4. Prüfung der Einwirkungstypen mit potentiell sachsen hat für den Tagebau Vereinigtes ten Anbietern, von denen fünf eine Offerte erheblichen Umweltauswirkungen und erfor- Schleenhain einen Braunkohlenplan (BKP) in abgaben, an GICON – Großmann Ingenieur derlichem Überwachungsbedarf nach Tabelle der Fassung vom 25.08.2011 /1/ aufgestellt Consult GmbH Dresden vergeben. Der Mo- 3.4-1 des UB durch Vergleich Prognose UB und für diesen eine Strategische Umweltprü- nitoringbericht wurde nach Vorberatung im und Ist-Zustand im Monitoringzeitraum (vgl. fung (SUP) durchgeführt. Braunkohlenausschuss am 02.06.2016 der Kap. 4 und Kap. 5) Verbandsversammlung am 24.06.2016 zur 5. Ableitung des Aktualisierungsbedarfs bzw. Gemäß § 9 Abs. 4 ROG i.V.m. Anlage 1 sind Kenntnisnahme und Leistungsabnahme vor- des Bedarfs der Überprüfung der Wirkungs- die erheblichen Auswirkungen der Durchfüh- gelegt. Zugleich wurde seine Ergebnisse nach prognose für Natura 2000-Erheblichkeits- rung von Braunkohlenplänen auf die Umwelt erfolgter Abnahme zur öffentlichen Einsicht- prüfungen auf Basis der Ergebnisse aus den generell zu überwachen (Monitoring). Die nahme durch Einstellung in das Internet zur Schritten 2 bis 4 (vgl. Kap. 6) Zeiträume für die Überwachung sind gesetzlich Verfügung gestellt. 6. Ableitung des Aktualisierungsbedarfs bzw. nicht vorgeschrieben. Zur Vorgehensweise des Bedarfs der Überprüfung der Wirkungs- zum Monitoring (Methodik und inhaltliche prognose der Fachprüfung Artenschutz auf Schwerpunkte) enthält das Planwerk konkrete 1.2 Vorgehensweise Basis der Ergebnisse aus Schritten 2 bis 4 Festlegungen. Die Finanzierung des Monitoring (vgl. Kap. 7) berichts erfolgt anteilig durch den Regionalen Zur Ableitung des konkreten Überwachungsbe- 7. Prüfung möglicher Defizite des Monitorings, Planungsverband Leipzig-Westsachsen als darfs und der ziel- und festlegungskonkreten welche in die Überwachung mit aufzuneh- Auftraggeber und durch die Mitteldeutsche Dokumentation der Ergebnisse wurden folgen- men sind (vgl. Kap. 8). Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) im de Schritte abgearbeitet (vgl. nachfolgende Rahmen der nach § 5 Abs. 3 SächsLPlG be- Abbildung 1): Zur besseren Nachvollziehbarkeit der einzelnen stehenden Verpflichtungen. Erhebungs- und Bewertungsschritte wird für jede Festlegung des BKP mit Überwachungs- Neben der laufenden Raumbeobachtung und bedarf ein Prüfbogen erstellt (s. Anhang 1). Überwachung hat sich der Planungsverband daher entschieden, die Ergebnisse des Moni- torings für den Monitoringzeitraum 2011–2014 in einem Statusbericht zu dokumentieren. Dies erfolgt erstmals in dieser Form für einen Raum- ordnungsplan zum aktiven Braunkohlentagebau in Deutschland. Für künftige Monitoringakti- vitäten bilden Zeiträume von 5 Jahren einen geeigneten Rahmen, da bei kürzeren Intervallen keine ausreichende Veränderungsdynamik zu erwarten ist und bei längeren Intervallen die Reaktionszeiten bei Abweichungen gegenüber den erwarteten Umweltauswirkungen zu lang werden. Der nächste Monitoringbericht wird für den Zeitraum 2015–2019 erstellt. Im vorliegenden Statusbericht werden auf der Basis der vorliegenden Daten und Unterlagen beim Bergbautreibenden (MIBRAG), beim Regionalen Planungsverband Leipzig-West- sachsen und den relevanten Behörden die im Umweltbericht (UB) zur SUP ausgearbeiteten Monitoringkriterien zur Anwendung gebracht und, ausgehend von den Prüfbögen, Bewertun- gen zu den regionalplanerischen Festlegungen vorgenommen. Dabei ist zu prüfen, ob und inwieweit es Anhaltspunkte dahingehend gibt, dass sich Umweltauswirkungen anders als erwartet entwickeln. Dabei bestimmen die Komplexität und die Reichweite der zu überwachenden möglichen Umweltauswir- kungen des bergbaulichen Vorhabens die Detailliertheit der vorliegenden Beschreibung. Abbildung 1: Darstellung Methode zur Durchführung der Überwachung 3
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) 2 Ableitung des Grundsätzlich können folgende 3 Gruppen Bei Planfestlegungen, welche in die Gruppe B Überwachungsbedarfes unterschieden werden: einzuordnen sind, kann davon ausgegangen werden, dass die Kontrolle der Realisierung Gruppe A: Planfestlegung ohne Überwa- des bergbaulichen Vorhabens entsprechend Die Ableitung des Überwachungsbedarfs erfolgt chungsbedarf der Umweltauswirkungen bzw. der Planvorgaben durch das Sächsische Ober- festlegungsbezogen auf Basis der im Umwelt- erweitertem Prüfbedarf der Planumsetzung. bergamt erfolgt. bericht herausgearbeiteten Einwirkungstypen. In der nachfolgenden Prüfmatrix wird auf Gruppe B: Planfestlegung mit Überwa- Für die Planfestlegungen mit Überwachungs- Basis der Angaben im Umweltbericht zum chungsbedarf der Planumsetzung. Bei Abwei- bedarf und Einordnung in Gruppe C sind die BKP und der Angaben in den Prüfbögen der chen von der Planumsetzung ergibt sich ein Planumsetzung und die Umweltauswirkungen Überwachungsbedarf ziel- und festlegungs- Überwachungsbedarf von Umweltauswirkun- durch einen Soll-Ist-Abgleich zu überprüfen. Die konkret abgeleitet. gen (d. h. bei Einhaltung der Planfestlegung Ergebnisse werden im Kap. 4 dokumentiert. Zur ergeben sich keine Umweltauswirkungen, besseren Nachvollziehbarkeit werden für jede Dabei erfolgt in einem ersten Schritt zunächst welche eine Überwachung erfordern). dieser Festlegung mit Überwachungsbedarf die ein Soll-Ist-Abgleich der grundsätzlichen Pla- einzelnen Erhebungs- und Bewertungsschritte numsetzung des BKP. Im Ergebnis wird festge- Gruppe C: Planfestlegung mit Überwa- in je einem Prüfbogen zusammengefasst stellt, ob sich aus der einzelnen Planfestlegung chungsbedarf von Umweltauswirkungen. dargestellt. ein erweiterter Prüfbedarf und daraus resultie- rende Umweltauswirkungen ergeben (Spalte 6 Planfestlegungen, welche der Gruppe A Die Prüfbögen sind dem Anhang 1 des vorlie- der Tabelle 1). In einem zweiten Schritt wird zuzuordnen sind, können aus der weiteren genden Berichtes zu entnehmen. der Überwachungsbedarf abgeleitet. Betrachtung ausgeschlossen werden. Tabelle 1: Prüfmatrix zur Ableitung des Überwachungsbedarfs der Planumsetzung und möglicher Umweltauswirkungen im Untersuchungsraum 4
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Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Die Wirkungsprognosen, die Basis der Natura der Wirkungen durch die Planumsetzung zu Schritt 1 abgeleitete Überwachungsbedarf 2000-Erheblichkeitsprüfungen waren, sind im prüfen. In der nachfolgenden Matrix sind die zusammengefasst. Hinblick auf mögliche gravierende Änderungen prüfungsrelevanten Festlegungen und der im Tabelle 2: Prüfmatrix zur Ableitung des Aktualisierungsbedarfs der Natura 2000-Erheblichkeitsprüfung bei Planumsetzung SPA-Gebiete FFH-Gebiete des BKP (aus Natura 2000-Prüfung) Bergbaufolgelandschaft Haselbach Haselbacher Teiche und Pleißeaue Speicherbecken Borna und Teich Prüfungsrelevante Festlegungen Bergbaufolgelandschaft Werben Nordöstliches Altenburger Land gebiet Haselbach DE4840-452 Weiße Elster nordöstlich Zeitz Nordteil Haselbacher Teiche Elsteraue südlich Zwenkau Umweltauswirkungen mit Whyraaue und Frohburger Streitwald (DE 4840-302) Rückhaltebecken Stöhna Elsteraue bei Groitzsch Überwachungsbedarf Überwachungsbedarf Planumsetzung BKP Lobstädter Lachen Lobstädter Lache (DE 4940- 301) (DE 4840-451) Prüfbogen-Nr. (DE 4940-420) (DE 4940-304) (DE 4840-301) (DE 4739-452) (DE 4940-451) (DE 4739-451) (DE 4839-301) (DE 4739-302) (DE 4740-451) (DE 4940 303) Kammerforst 03 VRG Braunkohlenabbau O O O O O O 05 Begleitrohstoffgewinnung O O O O (Staub und Lärm) 06 Massendisposition, Kippenführung und O O O O O O Oberflächengestaltung 07 Bergmännische Verwertung von Aschen und REA- O O Wasser aus dem Kraftwerk Lippendorf 12 Begrenzung Grundwasser- X X O O O X X O O absenkung 14 Maßnahmen des Naturschutzes und der X O O O X O O Landschaftspflege 18 Vorranggebiete O O Landwirtschaft 20.1 VRG und VBG Waldmehrung O O O O O O 25 VBG Erholung und Wasser- O O zugang Neukieritzscher See X Mögliche Wirkungen von Festlegungen innerhalb des Natura 2000-Gebietes O Mögliche Wirkungen von Festlegungen im 2 km-Puffer des Natura 2000-Gebietes ∆ Mögliche Wirkungen von Festlegungen im 4 km-Puffer (nicht gegeben) Die Wirkungsprognosen, die Basis der Fach- Wirkungen durch die Planumsetzung zu prü- Schritt 1 abgeleitete Überwachungsbedarf prüfung Artenschutz waren, sind im Hinblick fen. In der der nachfolgenden Matrix sind die zusammengefasst. auf mögliche gravierende Änderungen der prüfungsrelevanten Festlegungen und der im Tabelle 3: Prüfmatrix zur Ableitung des Aktualisierungsbedarfs der Fachprüfung Artenschutz bei Planumsetzung mit Überwachungsbedarf Umweltauswirkungen Überwachungsbedarf Planumsetzung BKP Prüfbogen-Nr. Prüfungsrelevante Festlegungen des BKP (Fachprüfung Artenschutz) 03 VRG Braunkohlenabbau 06 Massendisposition, Kippenführung und Oberflächengestaltung 07 Bergmännische Verwertung von Aschen und REA-Wasser aus dem Kraftwerk Lippendorf 16 Grundwasserwiederanstieg sowie Flutung Pereser und Groitzscher See 20.1 Vorrang- und Vorbehaltsgebiete Waldmehrung 7
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) 3 Erläuterung Planumsetzung Die Prüfergebnisse der Planumsetzung der einzelnen Planfestlegungen sind der Tabelle 1 zu entnehmen. Die Abbautätigkeit im Tagebau Vereinigtes Schleenhain wurde im Monitoring- zeitraum im Abbaufeld Schleenhain fortgesetzt (vgl. Abbildungen 2 und 3). 2014 erfolgte der schrittweise Übergang von Schleenhain in das zweite Abbaufeld Peres. Ab 2016 beginnt dort die Kohlegewinnung. Der Abbildung 4 ist der Baggertransport vom Ab- baufeld Schleenhain zum Abbaufeld Peres über die neue B 176 am 19.03.2014 zu entnehmen. Abbildung 2: Tagebau Vereinigtes Schleenhain, Abbaufeld Schleenhain 2013 Abbildung 3: Innenkippe im Abbaufeld Schleenhain 2013 Abbildung 4: Baggertransport vom Abbaufeld Schleenhain ins Abbaufeld 8
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Die Kohleförderung und Abraumbewegung Kriterium Einheit 2011 2012 2013 2014 im Tagebau Vereinigtes Schleenhain sowie die Abnahme durch das Kraftwerk Lippendorf Kohleförderung Mt/a 9,824 9,713 10,695 11,891 entwickelte sich im Monitoringzeitraum wie Abraumbewegung Mm³/a 26,864 27,936 23,727 24,248 in der Tabelle 4 dargestellt. Kohleabnahme Kraftwerk Lippendorf Mt/a 9,7 9,7 10,3 10,6 Tabelle 4: Kohleförderung und -abnahme (Angaben nach DEBRIV Jahresberichte 2011/2012/2013/ 2014 und VATTENFALL) Entsprechend des Leitbilds soll die Braunkoh- Braunkohlenausschusses am 16.04.2015 Lediglich die Querlieferungen zum Tagebau lenförderung eine versorgungssichere, kosten- öffentlich mit nachfolgenden Ergebnissen Profen 2014 ließen sich hinsichtlich der Abneh- günstige, subventionsfreie Energieversorgung präsentiert: mer nicht verifizieren. 89,93 % und ohne den in Sachsen gewährleisten. Hierzu wird in der Sondereffekt ROMONTA 93,83 % der Förder- Begründung auf die „planerische Sicherung 2013 erfolgten Kohlelieferungen von insge- menge aus dem Tagebau Vereinigtes Schleen- der Versorgung bis ca. 2040 (des) bestehenden samt 230.000 t (ca. 1 % der MIBRAG-Ge- hain gingen in das Kraftwerk Lippendorf. Braunkohlenkraftwerks Lippendorf“ ausdrück- samtförderung) nach Tschechien, schwer- Damit bewegten sich die Lieferbeziehungen lich verwiesen. punktmäßig aus dem Tagebau Profen, durchgängig im Bereich der dem Braunkoh- 2014 gingen insgesamt ca. 1,0 Mio. t (5 % lenplan zugrunde liegenden Grundannahmen In den Jahren 2011 und 2012 wurde praktisch der MIBRAG-Gesamtförderung) nach Tsche- dahingehend, dass die Kohlemengen aus die gesamte Fördermenge zur Verstromung chien, um einen Ausgleich für kurzfristige dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain nahezu im Kraftwerk Lippendorf genutzt. Ab 2014 Kündigungen von Kohlelieferverträgen für vollständig zur Verstromung im Kraftwerk ergaben sich Abweichungen, welche sich Heizkraftwerke zu schaffen, Lippendorf eingesetzt werden. 2015 verstärkten. Der Regionale Planungsver- zugleich gab es 2014 einen Sondereffekt da- band nahm dies sowie Medienberichte über hingehend, dass ca. 500.000 t Braunkohle für Aufgrund des Wegfalls des Sondereffekts erfolgte Kohleexporte nach Tschechien zum die aufgrund einer Havarie über 15 Monate ROMONTA seit 03/2015 und bei Einhaltung Anlass, im Rahmen seiner Monitoringaktivi- nicht zur Eigenversorgung fähige ROMONTA der Position, keine Kohlelieferungen nach täten gegenüber dem Bergbauunternehmen GmbH zur Montanwachsextraktion zu liefern Tschechien mehr vorzunehmen, ist zu er- eine Sachaufklärung zu betreiben, um den waren. warten, dass der Anteil der Kohlelieferungen Fortbestand der dem Planwerk zugrunde nach Lippendorf künftig wieder durchgängig gelegten Grundannahmen prüfen zu können. Durch das Unternehmen wurde zugesichert, und deutlich über 90 % liegen wird. Im Ergebnis eines Termins zwischen Verbands- dass künftig keine Kohlelieferungen nach vorsitzendem, Leiter der Verbandsverwaltung Tschechien mehr beabsichtigt sind. und Geschäftsführung der MIBRAG wurden Im Detail stellte sich die Kohleabnahme aus durch diese die entsprechenden Daten zur dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain 2013/ Verfügung gestellt und in der Sitzung des 2014 wie folgt dar (Angaben in t): Abnehmer 2013 2014 Kraftwerk Lippendorf 10.304.100,00 10.610.592,00 Südzucker Zeitz 20.139,60 105.166,70 CropEnergie 37.151,20 295.098,30 Südzucker Brottewitz 161,12 46.545,70 ROMONTA GmbH 490.615,70 Zufuhr Profen 250.461,00 Gesamt 10.361.551,90 11.798.479,40 Tabelle 5: Kohleabnahme aus dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain 9
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) 4 Monitoring der 4.1 Flächeninanspruchnahme Gestattungen nach § 21(6) SächsNatSchG Umweltauswirkungen i.V.m. § 30 (3) BNatSchG 4.1.1 Bewertungsgrundlage Antrag auf Befreiung gem. § 67 BNatSchG von den Verboten nach § 44 (1) BNatSchG Im Ergebnis der Strategischen Umweltprüfung Im Rahmen der SUP wurden folgende Moni- Baurechtliche Genehmigungen für Ersatz- wurden für die herausgearbeiteten Einwir- toringkriterien herausgearbeitet: maßnahmen Infrastruktur. kungstypen Monitoringkriterien festgelegt, Flächeninanspruchnahme für den welche eine Überwachung potentiell erheb- Braunkohlenabbau Zur weiteren Überprüfung wurden vorhandene licher Umweltauswirkungen ermöglichen. Die Inanspruchnahme Kulturgüter Luftbilder und markscheiderische Messungen Auswahl dieser Kriterien erfasst die Bandbreite Inanspruchnahme/Ersatz verkehrs- ausgewertet /20/. des Einwirkungsgefüges der regionalplane- technischer Infrastruktur rischen Festlegungen und die Kumulation Ausgleichsmaßnahmen. Die erfolgte Wiedernutzbarmachung wurde erheblicher Auswirkungen. Anhand der Moni- mit Status 31.12.2014 von der MIBRAG zur toringkriterien wird nachfolgend systematisch Für die Bewertung der Monitoringkriterien ist Verfügung gestellt und den Vorgaben des BKP geprüft (Soll-Ist-Vergleich), ob das Ausmaß oder nachzuweisen, dass die Vorgaben des BKP gegenübergestellt (s. Kap. 4.8). die Intensität der Auswirkungen im Umweltbe- umgesetzt worden, d. h. richt im Vergleich zu den Umweltauswirkungen ein qualitäts- und zeitgerechter Ersatz von im Monitoringzeitraum 2011–2014 und den Sachgütern erfolgt ist, 4.1.3 Beschreibung und Bewertung Umweltzielen ausreichend prognostiziert und die denkmalgerechte Erhaltung bzw. Erfas- der Umweltauswirkungen bewertet worden sind. Die Bewertung der sung von Kulturgütern sichergestellt wurde Umweltauswirkungen richtet sich nach dem und Flächeninanspruchnahme für den im UB beschriebenen Monitoringkonzept. d ie beanspruchten Flächen revitalisiert Braunkohlenabbau werden (z. B. Ersatz Streuobstwiesen an Die Flächeninanspruchnahme erfolgte inner- Hierzu werden für jeden Einwirkungstyp in Ortsrandbereichen; Anlage kleinflächiger halb der als VRG Braunkohlenabbau (Abbau einem ersten Schritt die Monitoringkriterien Stillgewässer). fläche) ausgewiesenen Flächen im Abbaufeld und die für die Bewertung heranzuziehenden Schleenhain (vgl. hierzu Karte 1 im Anhang 2). Umweltziele benannt (Bewertungsgrundlagen). Die im Zeitraum 2011 bis 2014 bergbaulich Darauf aufbauend werden die Konzepte und 4.1.2 Konzepte und Instrumente in Anspruch genommenen Flächen wurden Instrumente zur Überwachung (im Regelfall zur Überwachung überwiegend land- und forstwirtschaftlich Mess- und Erfassungssystemen) gelistet. Ab- genutzt bzw. waren anthropogen überformt. schließend kann durch Auswertung der vor- Die Flächeninanspruchnahme erfolgt auf Basis Die Flächeninanspruchnahme und die bereits liegenden Daten für den Zeitraum 2011–2014 des jeweiligen genehmigten Hauptbetriebs- realisierte Wiedernutzbarmachung ist der Abbil- eine Beschreibung und Bewertung der damit planes (HBP). Bestandteil des HBP und der dung 5 zu entnehmen. Bei der Wiedernutzbar- verbundenen Umweltauswirkungen im Hin- bergrechtlichen Genehmigung ist grundsätzlich machung wird unterschieden zwischen Flächen, blick auf Erheblichkeit und Bewertungsdefizite eine Flächennutzungsanalyse mit konkreter welche von der MIBRAG „bewirtschaftet“ wer- erfolgen. Flächenbilanz. Zusätzlich sind für das berg den (WNM), und Flächen, welche bergmännisch rechtliche Vorhaben im Zusammenhang mit hergestellt sind (Wiedernutzbarmachung). Im Bei erkennbaren Defiziten erfolgt eine Er- der Flächeninanspruchnahme folgende Ge- Zeitraum 2011–2014 sind insgesamt 108,6 ha gänzung/Überprüfung der Erheblichkeit von nehmigungen einzuholen: in die Bewirtschaftung gegangen und 145,6 ha Umweltauswirkungen bzw. werden Hinweise wurden bergmännisch hergestellt. zur Ergänzung der Konzepte und Instrumente der Überwachung gegeben (zusätzlicher Be- wertungs- und Überwachungsbedarf). Abbildung 5: Flächenbilanz 2011–2014 (WNM) 10
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Inanspruchnahme Kulturgüter Die Erfassung und ggf. Bergung von Bau- und Bodendenkmälern vor der Überbaggerung wird durch den Vertrag über die Durchführung archäologischer Untersuchungen (vgl. Abbil- dung 6) im Tagebau Vereinigtes Schleenhain zwischen der MIBRAG und dem Freistaat Sachsen vom 03.11.1997 /10/ geregelt. Inanspruchnahme/Ersatz verkehrstechnische Infrastruktur Für die Inanspruchnahme im Monitoringzeit- raum der B 176 zwischen Neukieritzsch und Pödelwitz und der S50 zwischen Deutzen und Ramsdorf sowie der 220 kV- und der 110 kV-Freileitung wurde ein zeit- und qualitätsgerechter Ersatz geschaffen (vgl. Abbildung 7). Hierzu liegen separate Genehmigungen vor /24/. Die An- bindung des Ortes Kieritzsch an die B 176 wird über die S 71 gewährleistet. Wiedernutzbarmachung/Kompensations- maßnahmen Die auf Grundlage der Karte 3 des BKP erfolgte Wiedernutzbarmachung im Monitoringzeitraum 2011–2014 ist in der Karte 2 im Anhang 2 dargestellt. Eine allgemeine Beschreibung ist dem Kap. 4.8 zu entnehmen. Zum Schutz der Belange von Natur und Landschaft sowie des Artenschutzes während des Bergbaubetriebes ist eine dauerhafte ökologische Baubegleitung eingesetzt worden (s. im Einzelnen Kap. 7). Abbildung 6: Archäologische Ausgrabungen im Abbaufeld Peres 2015 (Landesamt für Archäologie des Freistaats Sachsen) Die bergbauliche Flächeninanspruchnahme erfordert die Inanspruchnahme von gem. § 30 BNatSchG bzw. § 21 BNatSchG geschützten Biotopen und schließt eine Berührung der artenschutzrechtlichen Zugriffsverbote nach § 44 BNatSchG nicht aus. Die Befreiung gemäß § 67 BNatSchG von den Verboten des § 44 (1) BNatSchG und die Erteilung einer Gestattung nach § 21 Abs. 6 SächsNatSchG i. V. mit § 30 (3) BNatSchG für die in Anspruch zu nehmenden Biotope erfolgte mit Zulassung der jeweiligen Hauptbetriebspläne. Für alle artenschutzrechtli- chen Maßnahmen liegen Entscheidungen nach § 45 Abs. 7 Nr. 2 BNatSchG vor. Im Rahmen der Wiedernutzbarmachung werden die Eingriffe kompensiert. Artenschutzrechtliche Maßnah- men werden mit der Unteren Naturschutz behörde abgestimmt. Im Monitoringzeitraum 2011–2014 wurden insbesondere folgende Maßnahmen umgesetzt: Abbildung 7: Neubauabschnitt B 176 unmittelbar vor der Übergabe 2013 11
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Ersatz Biotopmosaik von 0,44 ha südlich der B 176 sowie Ersatz von 0,11 ha Röhricht bereichen im Bereich der ehemaligen Ta- gesanlagen auf der Kippe 1124 Als Ersatz für 4,66 ha Streuobstwiese nördlich der B 176 erfolgte die Anlage von Streuobst- wiesen in den Randbereichen Kieritzsch, Neukieritzsch, Hohendorf, Droßkau und Oellschütz mit einer Gesamtgröße von 3,2 ha (vgl. Abbildung 8 und Karte 1 im Anhang 2). Die Aufwertung bzw. Pflege von vorhandenen Streuobstwiesen in der Gemarkung Groß- wischstauden sowie Zedlitz (rund 1 ha) ist für die Jahre 2015/2016 vorgesehen. Darüber hinaus wurde ein Großteil der Kom- pensationsmaßnahmen für den Bau der B 176 auf wiedernutzbargemachten Flächen des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain umgesetzt. Durch Umsetzung dieser Maßnahmen und der Wiedernutzbarmachung (s. hierzu Kap. 4.8) wird eine Revitalisierung der Flächen erreicht. Abbildung 8: Streuobstwiese nordwestlich von Kieritzsch 4.1.4 Zusätzlicher Bewertungs- und 4.2.2 Konzepte und Instrumente zur und den Immissionsrichtwerten gem. TA Lärm Überwachungsbedarf Überwachung gegenübergestellt. Die Lage der Messpunkte ist der Abbildung 12 zu entnehmen. Es ergeben sich keine Umweltauswirkungen Für die Bewertung der Umweltauswirkun- mit zusätzlichem Bewertungs- und Überwa- gen werden die quartalsweise erhobenen Die Bewertung an 13 Messpunkten (L1 bis chungsbedarf. Messdaten des betrieblichen Messnetzes zur L16) erfolgte unter der Einordnung als Misch- Überwachung der MIBRAG /8/ genutzt. Bei gebiet mit den Immissionsrichtwerten für tags zu erwartenden erhöhten Lärmbelastungen 60 dB(A) und nachts 45 dB(A). Für den Mess- 4.2 Lärmemissionen/ wurden Monatswerte erfasst. punkt L17 werden als Maßstab die Richtwerte Lärmimmissionen für ein Allgemeines Wohngebiet von 55 dB(A) 4.2.1 Bewertungsgrundlage tags und 40 dB(A) nachts angegeben. 4.2.3 Beschreibung und Bewertung Im Rahmen der SUP wurde als Monitoringkri- der Umweltauswirkungen Die hilfsweise herangezogenen Immissions- terium der Lärmpegel an zum Abbaugebiet richtwerte nach TA Lärm für den Tagzeitraum nahe gelegenen Ortslagen herausgearbeitet. Die vorliegenden Immissionsdaten für die werden von 2011–2014 an allen Messpunkten Die Bewertung erfolgt anhand der Vorgaben Jahre 2011–2014 werden in den nachfol- deutlich unterschritten. Die Beurteilungspegel der TA Lärm, welche als Anhaltswerte für genden Abbildungen für den Tagzeitraum variieren dabei von 27 dB(AF) bis 54 dB(AF) (vgl. die Umsetzung der Vorgaben nach § 22 Abs. (Abbildung 9) und für den Nachtzeitraum (Ab- Abbildung 9) bzw. von 29 dB(AF) bis 56 dB(AF) 1 BImSchG herangezogen werden können. bildung 10) messpunktbezogen ausgewertet bei Berücksichtigung des Ruhezeitenzuschlages an Sonn- und Feiertagen. Im Nachtzeitraum wurden von 2011–2014 Beurteilungspegel von 24 dB(AF) bis 52 dB(AF) ermittelt. Im Regelfall werden die Immissions- richtwerte eingehalten bzw. weit unterschrit- ten. Über den Messzeitraum von vier Jahren kam es an fünf Messpunkten (L8a, L9a, L12, L13a und L17) in Einzelfällen zu Überschreitun- gen um 1 bis 5 dB (AF), im Jahr 2011 einmalig um 7 dB(AF). Die erhöhten Werte resultier- ten insbesondere aus dem vorherrschenden meteorologischen Bedingungen sowie den Gerätestellungen im Tagebau zum jeweiligen Messzeitpunkt. Abbildung 9: Messpunktbezogene Auswertung der Messdaten 2011–2014 für den Tagzeitraum (Datengrundlage: /8/) 12
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) 4.3.3 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen Die Immissionsdaten für 2011 bis 2014 werden in der nachfolgenden Abbildung 11 zusammen- gefasst. Die Messpunkte des Messnetzes der MIBRAG sind der Abbildung 12 zu entnehmen. Die Immissionsricht(-grenz)werte wurden im Jahresmittel für PM10, PM2,5 und Staubnieder- schlag an allen maßgeblichen Messpunkten unterschritten. Erhöhte Belastungen in Deutzen (S15) traten im März und April 2014 durch eine langanhaltende warme und extrem tro- ckene Wetterlage auf (vgl. LfULG (2014) /1/). Zur Minderung der Staubemission wurden kurzfristig ab 5. Mai 2014 unter Einsatz eines Helikopters 27 ha Betriebsfläche begrünt und Abbildung 10: Messpunktbezogene Auswertung der Messdaten 2011–2014 für den Nachtzeitraum 51 ha versiegelt. (Datengrundlage: /8/) 4.2.4 Zusätzlicher Bewertungs- und Überwachungsbedarf Es ergeben sich keine Umweltauswirkungen mit zusätzlichem Bewertungs- und Überwa- chungsbedarf. 4.3 Staubemissionen/ Staubimmissionen 4.3.1 Bewertungsgrundlage Im Rahmen der SUP wurde die Immissions- belastungen für PM10 und Staubniederschlag [StN] als Monitoringkriterien herausgearbeitet. Zusätzlich ist aufgrund der Neufassung der 39. BImSchV im August 2010 PM2,5 als Mo- Abbildung 11: Auswertung Messdaten und Modellierungsdaten 2011–2014 (Quellen: /3/ – /5/ /8/) nitoringkriterium zu ergänzen. Für die Bewertung der Monitoringkriterien sind folgende rechtliche Bestimmungen he- ranzuziehen: §§ 4, 5 der 39. BImSchV (Immissionsgren- zwerte PM10- und PM2,5-Staub) Nr. 4.3.1/4.3.2 TA Luft (Immissionsrichtwert Staubniederschlag [StN]). 4.3.2 Konzepte und Instrumente zur Überwachung Zur Bewertung der Umweltauswirkungen bei Umsetzung der Planvorgaben können folgende Messdaten herangezogen werden: Messungen des behördlichen Messnetzes zur Luftreinhaltung und flächendeckende Modellierung (LfULG) /1/ –/7/ Staubniederschlagsmessungen der MIBRAG (Messnetz und Auswertung entsprechend der Festlegungen der Hauptbetriebspläne) /8/. Abbildung 12: Messpunkte 2011–2014 für Staubniederschlag und Lärm 13
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Grundsätzlich werden die in den Hauptbe- tungsziele gemäß § 47 Abs. 1 WHG für den Zur Bewertung der Umweltauswirkungen bei triebsplänen festgelegten Minderungs- und mengenmäßigen und chemischen Zustand in Umsetzung der Planvorgaben können weiter- Vermeidungsmaßnahmen umgesetzt. Die über Anspruch genommen. Die Inanspruchnahme hin folgende Messdaten und Auswertungen längere Zeit offen liegenden Betriebsflächen von Ausnahmen nach §47 Abs. 3 WHG wurde herangezogen werden: werden jeweils im Frühjahr und Herbst zwi- im Rahmen der Erstellung der Bewirtschaf- Wasserspiegelstandsmessungen der Lob- schenbegrünt bzw. versiegelt. Als technische tungsdokumente unter Berücksichtigung der städter Lachen der MIBRAG und bei Bedarf Maßnahmen zur Staubbindung sind darüber bereits genehmigten Tagebaue begründet Fremdwasserzuführung (s. hierzu Sonderbe- hinaus zu nennen: (s. im Einzelnen /25/). Der Tagebau Vereinigtes triebsplan /24/, jährliche Datenübermittlung Haubenabdeckungen bzw. Einhausung von Schleenhain nimmt im Grundwasserkörper Wasserstände und eingeleitete Wassermen- Kohlebandanlagen in Nähe von Ortslagen etwa 4 % ein /6/. ge an die zuständige Bergbehörde /9/) oder sensiblen Bereichen Markscheiderische Messungen zur Erfassung Einsatz von Sprühanlagen und Staubbinde- der Bodenbewegungen (s. hierzu Kap. 5.2) mitteln an stationären Anlagen, wie z. B. am 4.4.2 Konzepte und Instrumente zur Pegelmessungen Schnauder/Pleiße (Mes- Kohle-, Misch- und Stapelplatz, sowie von Überwachung spegel LfULG) /11/. Sprühanlagen in der Nähe von einzelnen Ortslagen Zur Kontrolle der Entwässerungsmaßnah- Befestigung von dauerhaft genutzten Fahr- men und ihrer möglichen Auswirkungen auf 4.4.3 Beschreibung und Bewertung wegen und deren regelmäßige Reinigung Grundwasser und Oberflächengewässer sind der Umweltauswirkungen sowie Überwachungsmaßnahmen nach Vorgabe Benetzung von Fahrwegen mittels Wasser der wasserrechtlichen Erlaubnisse (s. hierzu Wasserspiegelstabilisierung Restloch wagen. auch Kap. 4.5) und bergrechtlicher Zulassun- Deutzen (Lobstädter Lachen) gen umzusetzen. Diese Maßnahmen werden Die Messdaten des Wasserspiegels der Lob- unter dem Begriff montanhydrogeologisches städter Lachen und die jährlich zugeführte 4.3.4 Zusätzlicher Bewertungs- und Monitoring zusammengefasst. Fremdwassermenge sind der Abbildung 13 Überwachungsbedarf zu entnehmen. Das montanhydrogeologische Monitoring /16/ Es ergeben sich keine Umweltauswirkungen bis /19/ des aktiven Bergbaus überlagert sich Der Vergleich mit dem Sollwasserspiegel für mit zusätzlichem Bewertungs- und Überwa- in den Randbereichen mit der Überwachung den Zeitraum März bis Juli von + 138,55 NHN chungsbedarf. der Landesbehörden und der Überwachung des zeigt, dass nur geringfügige Schwankungen Sanierungsbergbaues der LMBV. Das montanhy- des Wasserspiegelstandes von < 0,5 m auf- drogeologische Monitoring für den Tagebau treten. Die angegebene Sollhöhe wurde für 4.4 Grundwasserabsenkung Vereinigtes Schleenhain wird von der MIBRAG die Laichzeit von März bis Juli eingehalten. und -wiederanstieg seit mehreren Jahren betrieben und umfasst: Angaben zum SPA-Monitoring sind dem Kap. 6 die Erfassung der gehobenen und abge- zu entnehmen. 4.4.1 Bewertungsgrundlage leiteten Sümpfungswassermengen und -beschaffenheiten Im Rahmen der SUP wurden folgende Moni- die Messung der Pegelstände und Güte des toringkriterien herausgearbeitet: Grundwassers (Grundwassermonitoring) Änderung des Wasserspiegels vom Restloch die Erstellung von Berichten und Übergabe Deutzen (Lobstädter Lachen) an die Landesbehörden und Mögliche Beeinflussung des Fließgewässer das Betreiben des Grundwassermodells. abflusses der Schnauder und Schwennigke durch Grundwasserabsenkung Änderung Grundwasserstand (Pegelmes- sung) B odensetzungen, Sackungen, Gebäude- schäden (s. hierzu Kap. 5.2). Für die Bewertung dieser Monitoringkriterien ist auf Basis des Soll-Ist-Vergleichs zu prüfen, ob eine Wasserspiegelstabilisierung des Rest- lochs Deutzen (Lobstädter Lachen) erreicht wurde die naturschutzfachlichen und wasserwirt- schaftlichen Funktionen der Oberflächen- gewässer und grundwasserabhängiger Ökosysteme erhalten bleiben die Referenzzustände des Grundwassers der Prognose entsprechen. Für den betroffenen Grundwasserkörper SAL GW 059 (Weißelsterbecken mit Bergbauein- Abbildung 13: Messdaten Wasserspiegelhöhe Lobstädter Lachen (2011–2014) und zugeführte fluss) werden weniger strenge Bewirtschaf- Wassermenge pro Jahr /9/ 14
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Funktionen der Oberflächengewässer Pegel Großstolpen Der Tabelle 6 sind die Pegelmessdaten für Wasserstand (Schnauder) die Schnauder und die Pleiße zu entnehmen. Einheit 2011 2012 2013 2014 Für den Pegel Schnauder liegen Messungen des Wasserstandes und für die Pleiße des NNW [cm] 37 (27.07.2005) Durchflusses vor. Für die Schwennigke als NW [cm] 76 65 69 60 Zufluss zur Schnauder liegen keine gesonderten Messdaten vor. Die Lage der Gewässer ist der MW [cm] 99 87 93 79 Karte 4 im Anhang 2 zu entnehmen. HW [cm] 205 154 (Eis) 209 167 Die östlich des Tagebaus verlaufende Pleiße HHW [cm] 209 (03.06.2013) ist über weite Abschnitte im Zuge der früheren Verlegung abgedichtet worden, so dass ein Einfluss aufgrund der Sümpfungsmaßnahmen Abfluss Pegel Regis-Serbitz Pegel Böhlen nicht gegeben ist. Durch die Einleitung gerei- (Pleiße) (Pleiße) nigter sulfathaltiger Sümpfungswässer (vgl. Einheit 2011 2012 2013 2014 2011 2012 2013 2014 Kap. 4.5) wird der Durchfluss erhöht. Über den Stauanlagenkomplex Hochwasser NNQ [m³/s] 0,5 (26.09.1995) 0,922 (01.08.1994) rückhaltebecken Regis-Serbitz/Speicher Borna NQ [m³/s] 2,12 1,41 2,01 1,39 3,85 3,06 4,09 2,65 kann der Durchfluss der Pleiße gezielt gesteuert MQ [m³/s] 5,28 3,15 2,86 2,78 8,91 6,42 11,4 5,05 werden. Eine Sondersituation trat mit dem Hochwasser Juni 2013 auf. HQ [m³/s] 54,1 35,2 19,7 21,3 58,3 38,5 72,6 21,4 HHQ [m³/s] 76,5 (02.08.1970) 142 (11.06.1961) Alle vom Tagebau berührten Fließgewässer waren vom Hochwasserereignis 2013 massiv Tabelle 6: Pegelmessungen Schnauder und Pleiße betroffen. Der Tagebaubereich Vereinigtes Schleenhain liegt im Einzugsgebiet der Weißen Elster und wird von nachfolgenden Fließge- In der Weißen Elster belief sich der Scheitel Zeitpunkt des Hochwasserscheitels gehal- wässerläufen berührt: durchfluss am Pegel Kleindalzig (HQ) auf ten werden. Für die übrigen Fließgewässer Weiße Elster (Tangierung Plangebiet im ca. 600 m³/s gegenüber einem mittleren sind keine Pegel als Durchflussmessstellen Raum Groitzsch-Pegau), Durchfluss (MQ) von 17,5 m³/s (Reihe 1982– vorhanden. Schlumper (Tangierung Abbaufeld Groitz- 2009). Am Pegel Regis-Serbitz wäre ohne scher Dreieck südlich von Groitzsch), die Retentionswirkung von Rückhaltebecken Das Hochwasserereignis bewegte sich sowohl Schnauder (Tangierung Alkippen Schleenhain Regis-Serbitz und Speicher Borna ein HQ von ca. an Weißer Elster und Pleiße mindestens in den und Peres sowie Abbaufeld Groitzscher 300 m³/s gegenüber einem MQ von 3,67 m³/s Dimensionen eines HQ100 und erreichte (Weiße Dreieck zwischen Berndorf und Groitzsch), (Reihe 1964–2009) wirksam geworden, Elster) bzw. übertraf damit die Durchflüsse Pleiße (Tangierung Abbaufeld Schleenhain das auf 30 m³/s gekappt werden konnte. Der vom Juli 1954. Eine Interaktion zwischen den zwischen Deutzen und Neukieritzsch). Pegel in Böhlen konnte bei 72,6 m³/s zum hochwasserführenden Vorflutern und Tagebau war weder in Form von durchflussaufhöhen- den Abflüssen aus den Kippenarealen noch hinsichtlich der Gefahr möglicher Durchbrüche zu den Abbauhohlformen zu verzeichnen. Damit erwies sich das hydraulische System als ausreichend robust, um Flutereignisse in den 2013 beobachteten Größenordnungen zu beherrschen. Grundwasser-Pegelmessungen Zur Erfassung der Wasserstände steht ein umfangreiches Pegelnetz (s. Abbildung 14) zur Verfügung, welches laufend in Abhängigkeit von den Berichtspflichten ausgewertet wird. Neue Pegel werden zum Ersatz von ausgefal- lenen Pegeln sowie zum Lückenschluss oder für weitere erforderliche Detailerkundungen abgeteuft. Zur Überwachung der Grundwasserbeeinflus- sung und zur Planung der Entwässerungsmaß- nahmen wird ein hydrogeologisches Modell (HGMS) genutzt. Dieses Grundwassermodell wird bedarfsweise fortgeschrieben. Abbildung 14: Übersicht Grundwassermessstellen (Pegel) 15
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Pegelmessungen der Grundwasserstände in abdichtung der Messstelle verursacht werden. 4.5.2 Konzepte und Instrumente zur der Schnauderaue zeigen im Monitoringzeit- Als Ursache der fallenden Tendenz ist, nach Überwachung raum keinen Einfluss durch die bergbauliche Auswertung der umliegenden Messstellen Entwässerung. Der starke Gradient des Grund- und der Wasserhebung des Tagebaus, eine Die Überwachung der Einleitung von Sümp- wasserspiegelniveaus in Richtung Tagebau- Grundwasserentnahme Dritter zu vermuten. fungswasser erfolgt direkt an den Einleitstellen hohlform bzw. die geringen Abstrommengen Östlich des Restloches Groitzscher Dreieck nach den Vorgaben der wasserrechtlichen in Richtung Kippe Schleenhain werden durch wurde ein im Mittel um ca. 1 m tieferer Erlaubnisse (s. hierzu auch Ausführung zum die anstehenden überwiegend bindigen Mate- Grundwasserstand mit starken Schwankun- montanhydrogeologischen Monitoring im rialien verursacht. Im Bereich der Innenkippen gen des Grundwasserspiegels von ca. 4 m Kap. 4.4). Schleenhain und Peres setzt sich insgesamt an einer Messstelle ermittelt (2005/2014). ein leichter Grundwasserwiederanstieg fort. Aufgrund der Schwankungen kann davon aus- Zusätzlich können behördliche Daten zur Er- Mit Ergänzung des Entwässerungssystems gegangen werden, dass die Messdaten durch fassung der Oberflächenwasserbeschaffenheit im Abbaufeld Peres zur Vorbereitung des Oberflächenwasserzuflüsse über eine defekte (vgl. Karte 4 in Anhang 2) herangezogen Gewinnungsbetriebes zeigen sich ab 2014 Ringraumabdichtung verursacht werden. werden. Von besonderer Bedeutung für die weitere Absenkungen der bereits abgesenkten Umwelterheblichkeit wäre die mögliche Ver- Grundwasserstände. Damit ist zu schlussfolgern, dass die festge- änderung der Gewässergüte bzw. der chemi- stellten Grundwasserabsenkungen nicht aus schen und ökologischen Beschaffenheit der Im Abbaufeld Groitzscher Dreieck ist ein leichter den Entwässerungsmaßnahmen des Tagebaus betroffenen Oberflächengewässer durch die Grundwasseranstieg zu verzeichnen. Die Was- Vereinigtes Schleenhain resultieren. Einleitung von Sümpfungswasser. serspiegelhöhe für den Zwischenwasserstand wurde auf + 110 m NHN bei zulässigen + 112 m NHN für das RL Groitzscher Dreieck begrenzt. 4.4.4 Zusätzlicher Bewertungs- und 4.5.3 Beschreibung und Bewertung Im Monitoringzeitraum wurden diese Begren- Überwachungsbedarf der Umweltauswirkungen zungen nicht erreicht (Messung am 03.06.2014 +107,86 m NHN). Ab dem 30.06.2013 wurden Es ergeben sich keine Umweltauswirkungen Sümpfungswassermengen die Filterbrunnen zur Entwässerung der Hohl- mit zusätzlichem Bewertungs- und Überwa- Die im Monitoringzeitraum gehobenen Sümp- form des Groitzscher Dreiecks außer Betrieb chungsbedarf. fungswassermengen sind der Abbildung 15 genommen. zu entnehmen. Die Gesamtwassermengen beinhalten Hangend-, Liegend- und Oberflä- Außerhalb des aktiven Abbaugeschehens 4.5 Ableitung Sümpfungswasser chenwasseranteile. steigt das Grundwasser allmählich an. Für den betroffenen GWK SAL GW 059 Weißelsterbecken 4.5.1 Bewertungsgrundlage Die Grundwasserhebung Groitzscher Dreieck mit Bergbaueinfluss wurden für den Zeitraum wurde zum 01.07.2013 in Verbindung mit der 2009 bis 2015 steigende Grundwasserstände Im Rahmen der SUP wurden die Einleitmenge Außerbetriebnahme des Kraftwerks Mumsdorf für 33,8 % der Fläche des GWK und 7,7 % mit und die Qualität der Sümpfungswässer als eingestellt. fallenden bzw. bergbaubedingt abgesenkten, Monitoringkriterien herausgearbeitet. Die ge- Maximale Mengen an Wasser mit ca. 48 m³/ perspektivisch abgesenkten Grundwasserstän- hobenen Sümpfungswassermengen sind nach min wurden beispielsweise im Dezember 2014 den festgestellt /6/. den Vorgaben der erteilten wasserrechtlichen im Abbaufeld Schleenhain gehoben. Davon Erlaubnisse des Bergamtes Borna entfielen auf gehobenes Grundwasser ca. Auswertung Nulllinie /28/ Abbaufeld Schleenhain vom 26.03.1998/ 34 m³/min und ca. 14 m³/min auf die Ober Grundlage der umweltfachlichen Bewertung 12.11.2010 (befristet bis 31.12.2029) flächenentwässerung. der räumlichen Ausdehnung der Grundwasser Abbaufeld Peres vom 17.02.1997/03.11.1998 absenkung in der SUP war die sogenannte Null- (befristet bis 31.12.2015) Eine Einleitung der gehobenen Wassermengen linie. Die Nulllinie kennzeichnet den räumlichen Abbaufeld Groitzscher Dreieck vom 30.05. in die Vorflut erfolgte im Monitoringzeitraum Bereich innerhalb der es zu temporären Absen- 2001 (befristet bis 31.12.2025) sowie auf Basis der vorliegenden genannten was- kungen infolge der Entwässerungsmaßnahmen des Sächsischen Oberbergamtes zur Einlei- serrechtlichen Erlaubnisse: kommt. Innerhalb des Monitoringzeitraumes tung gereinigten Sümpfungswassers in die aus dem Abbaufeld Peres in den Rietzsch- wurden in kleinräumigen Bereichen Vorflut (Pleiße) vom 12.03.2009 (befristet kegraben und über die Hauptwasserhaltung nordwestlich des Abbaufeldes Peres und bis 31.12.2041) in die Schnauder östlich des Restloches Groitzscher Dreieck zu verwenden. aus dem Abbaufeld Schleenhain in den Grundwasserabsenkungen außerhalb der Null- Haselbacher See oder über die GWRA in linie der SUP ausgewiesen. Die Erlaubnisse legen die Menge und Qualität die Pleiße der einzuleitenden Sümpfungswässer unter aus dem Abbaufeld Groitzscher Dreieck in die Im Bereich nordwestlich des Abbaufeldes Berücksichtigung möglicher Umweltwirkungen Schlumper, den Langendorfer Graben und zur Peres wurde ein um ca. 3 m tieferer Grund- fest und sind somit als Bewertungsmaßstab Brauchwasserversorgung des Kraftwerkes wasserstand (2005/2014) mit kontinuierlich für die Überwachung heranzuziehen. Mumsdorf (Januar 2011 bis Juni 2013). fallender Tendenz und Schwankungen von 6 m an einer Grundwassermessstelle erfasst. Im Umfeld sind jedoch keine derartigen Grund- wasser-Spiegeländerungen zu verzeichnen. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Schwankungen von einer defekten Ringraum- 16
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Abbildung 15 (3 Grafiken): Sümpfungswassermengen 2011–2014 Abbildung 16: Verteilung der Sümpfungswassermengen Abbaufelder Peres, der Abbaufelder Schleenhain, Peres und Groitzscher Dreieck Schleenhain und Groitzscher Dreieck Das gehobene Sümpfungswasser wurde somit 27 % Abgabe in die Vorflut (Schnauder/ Für die Einleitung in die Vorfluter nach den Vorgaben des BKP im Monitoringzeit- Rietzschkegraben/Schlumper/Langendorfer Pleiße (Abbaufeld Schleenhain), raum in die Schnauder abgeleitet sowie für die Graben) Schlumper, Langendorfer Graben (Abbaufeld Flutung und Stützung der Abbauhohlformen 6 % Flutungswasser Haselbacher See III Groitzscher Dreieck) und (hier: Haselbacher See III) genutzt. Zur bedarfs- 7 % Brauchwasserversorgung Kraftwerk Schnauder und Rietzschkegraben (Abbaufeld gerechten Stützung von Oberflächengewässern Mumsdorf (30.06.2013 ausgelaufen). Peres) (Bruchteiche, Forellenteich) wurde separat sind Einleitgrenzwerte festgelegt. gehobenes Wasser verwendet. Einen Überblick über die Verteilung der Sümp- Zur Bewertung der eingeleiteten Sümpfungs- fungswassermengen gibt die Abbildung 16. wässer in die Vorfluter wurden die Messdaten Für den Monitoringzeitraum 2011–2014 ergibt zur Eigenüberwachung ausgewertet. sich nach dem Verwendungszweck folgende Sümpfungswasserqualität Aufteilung der Sümpfungswassermenge: Die Menge und Güte der eingeleiteten Wasser Abbaufeld Schleenhain 60 % Reinigung in der GWRA Neukieritzsch mengen werden im Rahmen der Eigenkont- Die Auswertung der behördlichen Messdaten und Ableitung in die Pleiße rolle von der MIBRAG monatlich erfasst und zur Gewässerbeschaffenheit der Pleiße (Mittel- ausgewertet. Die Ergebnisse werden jährlich wert und 90-Perzentil) ist der nachfolgenden an das Sächsische Oberbergamt übergeben. Abbildung zu entnehmen. Abbildung 17: Entwicklung der Wasserbeschaffenheit der Pleiße an der Messstelle Neukieritzsch (oberhalb Einleitung) – 2011 bis 2014 /11/ 17
Monitoring zur Strategischen Umweltprüfung (SUP) für den Braunkohlenplan (BKP) Tagebau Vereinigtes Schleenhain (Zyklus 2011–2014) Der Vergleich der Daten von 2011 bis 2014 belaufen sich die Stoffeinträge maßgeblich in Tagebau Vereinigtes Schleenhain die GWRA an der Messstelle Neukieritzsch zeigt keine Form von Eisenfrachten auf 770–1480, im Mittel Neukieritzsch im Jahr 2010 in Betrieb genom- gravierenden Veränderungen in den Konzen- 935 t/d. Der Tagebaubaubereich Vereinigtes men (vgl. nachfolgende Abbildung). trationsverläufen. Die mittlere Konzentration Schleenhain ist trotz seiner relativen räumlichen der Einzelstoffe bleibt nahezu unverändert. Nähe zum Gewässerlauf daran nicht beteiligt, In der gegenwärtigen Praxis erfolgt in der da exfiltrierende Kippen-Grundwasserleiter GWRA die Einstellung eines pH-Wertes im neu- Die „Braune Pleiße“ als Gewässer 1. Ordnung hier nicht berührt werden. tralen Bereich (pH = 6,5…8,5), die Abreinigung wird maßgeblich durch diffuse Quellaustritte Zur Vermeidung künftiger Eisenausträge wur- der Eisenkonzentration (Eisen gesamt < 3 mg/l, im Bereich der Verlegungsstrecke zwischen den durch das Braunkohlenplanverfahren Eisen gelöst < 1 mg/l) und die Minderung des Wyhramündung und Trachenauer Wehr im geeignete Maßnahmen angestoßen. Neben Parameters abfiltrierbare Stoffe (< 20 mg/l). Innenkippenbereich des zwischen 1945 und einem Verkippungsmanagement mit dem Die behandelten Sümpfungswässer werden 1993 betriebenen Tagebaus Witznitz bewirkt. Versturz besonders versauerungs- und ei- nordöstlich von Neukieritzsch in die Pleiße In der Folge des Grundwasserwiederanstiegs senaustragsdisponierter Substrate so tief wie eingeleitet und wirken dort bei Bedarf als treten diese oberhalb der erfolgten Dichtung möglich in der Abbauhohlform wurde zur signifikante Niedrigwasseraufhöhung (vgl. im Verlegungsabschnitt in Erscheinung. Dabei Behandlung des Sümpfungswassers aus dem Abbildung 19). Abbildung 18: Grubenwasserreinigungsanlage Neukieritzsch Abbildung 19: Einleitung der Grubenwasserreinigungsanlage Neukieritzsch in die Pleiße 18
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