GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20

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GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20
GE ME INSA M
                GE GE N AUSGRE N Z UNG
Jugendforums denk!mal ’20 UND V E RGE S SE N
       Dokumentation des
GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20
GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20
Dokumentation
des Jugendforums denk!mal ’20
vom 22. bis 28. Januar 2020
anlässlich des Tages des Gedenkens
an die Opfer des Nationalsozialismus
GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20
GEMEINSAM GEGEN AUSGRENZUNG UND VERGESSEN - Dokumentation des Jugendforums denk!mal '20
Inhalt

Vorwort                                         4
Das Jugendforum denk!mal                        5
mach!mal                                        8
sing!mal                                       22
schreib!mal                                    24
mal!mal                                        27
Dialogveranstaltung denkt!mal miteinander      31
Zeitzeuginnengespräch mit Margot Friedländer   33
Unsere Kooperationspartner                     34
Arbeitsgruppe 27. Januar                       37
Das Projektteam                                38
Kontakte
   mach!mal                                    39
   sing!mal                                    41
   schreib!mal                                 41
   mal!mal                                     41
Sponsoren                                      42
Das nächste Jugendforum                        43
Impressum                                      44
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    Vorwort

    »Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen
    zur Wachsamkeit m­ ahnen.«

    Mit diesen Worten erklärte 1996 der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar
    mit Zustimmung aller im Bundestag vertretenen Parteien zum Tag des Gedenkens an die Opfer
    des Nationalsozialismus. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrations- und
    Vernichtungslager Auschwitz. Der Name dieses Ortes wurde zum Symbol für den millionen­
    fachen Mord an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, geistig und/oder körperlich Beeinträch-
    tigten, politisch Andersdenkenden, Vertreterinnen und Vertretern der Kirche, Homosexuellen,
    Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.

    2020 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 75. Mal, ebenso wie die bedingungslose
    ­Kapitulation der Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Letzterem
     ­gedenkt das Land Berlin am 8. Mai mit einem Feiertag und erinnert an die zwölf Jahre wäh-
      rende nationalsozialistische Gewaltherrschaft, an Ausgrenzung, Verfolgung und Mord.

    Gemäß den Worten Herzogs richtete das Abgeordnetenhaus von Berlin nun bereits zum 18. Mal
    das Jugendforum denk!mal aus. Dieses ruft Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene dazu
    auf, auf vielfältige kreative Art der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken und sich gegen
    ­heutige Formen von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung zu engagieren. Die Projekte
     der jungen Menschen sind Teil einer lebendigen Erinnerungskultur und tragen dazu bei, dass
     die Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. Ich freue mich, dieses
     ­besondere Engagement im Rahmen des Jugendforums denk!mal würdigen zu können.

    Mein besonderer Dank gilt allen jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, den vielen engagier-
    ten Projektleiterinnen und Projektleitern, unseren Sponsoren, Unterstützern und Kooperations-
    partnern, der Moderatorin der Abendveranstaltung Dalia Grinfeld und nicht zuletzt dem
    ­Projektteam, bestehend aus Gina Enslin und Robert Hoffmann, sowie allen anderen Mitarbeite-
     rinnen und Mitarbeitern unseres Hauses, die mit ihrer tatkräftigen Unterstützung zum
     ­Gelingen des Jugendforums denk!mal ’20 beigetragen haben.

    Ralf Wieland
    Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
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Das Jugendforum denk!mal

Jährlich erinnert das Abgeordnetenhaus von Berlin anlässlich des Gedenktages am 27. Januar
mit dem Jugendforum denk!mal an die Opfer des Nationalsozialismus. Das diesjährige Motto
»Gemeinsam gegen Ausgrenzung und Vergessen« macht deutlich, dass die Auseinandersetzung
mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und der Einsatz für unsere Demokratie und gegen
Diskriminierung, Antisemitismus und Rassismus in der Gegenwart untrennbar miteinander
verbunden sind.

Mehr als 600 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beteiligten sich in diesem Jahr mit
39 Ausstellungsbeiträgen und fünf Bühnenprojekten unter den Schlagworten »mach!mal«,
»sing!mal«, »schreib!mal« und »mal!mal«. Im Abgeordnetenhaus von Berlin stellten sie ihre
Projekte einer breiten Öffentlichkeit vor. So leisteten sie einen Beitrag zur Erinnerung an die
Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus und setzten sich zugleich eindrucksvoll für eine
vielfältige Gesellschaft ein.

Ob Theaterstück, Hörspiel, Skulptur oder Kurzfilm:
Die gestalterische Verwirklichung kann jede Form annehmen.

Alle musikalischen Genres von Oper bis Rap sind willkommen.
Singt, was euch bewegt!

Wir freuen uns über Gedichte, Essays oder Slams von jungen Autorinnen
und Autoren zum Thema des Jugendforums.

Von Aquarell bis Graffiti: Das Casino des Abgeordnetenhauses wird zur
Galerie für eure Kunstwerke.
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»Gegen das Vergessen der Opfer des Holocausts hilft nur, den
Zahlen Namen und Gesichter zu geben sowie Lehren für das
Jetzt und Hier zu ziehen. Besonders als junge Jüdin und
Deutsche schätze ich die Kinder und Jugendlichen, die stets
Verantwortung für die Erinnerung an die Opfer zeigen. Mit
ihrem Engagement sagen sie Antisemitismus und allen Formen
von Hass den Kampf an!«

Dalia Grinfeld, Moderatorin der Abendveranstaltung
Dalia Grinfeld ist seit Juni 2019 Assistant Director of European Affairs bei der Anti-Defamation League. Zuvor war sie als Policy
Beraterin für die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union tätig. Darüber hinaus amtierte Dalia Grinfeld zwei Jahre lang als erste
gewählte Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland, deren Gründungsmitglied sie ist.
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… ein Theaterstück
… eine Ausstellung
… eine Dokumentation
… ein Interview
… einen Film
… eine Performance
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#MeTwo                                           2084 – Big Nazi is                                  Als die Gestapo an der
                                                 watching you                                        Haustür klingelte

                                                 In diesem Jahr zeigte die Max-Bill-Schule
                                                 mit ihrem Projektbeitrag einen dystopischen
                                                 Gesellschaftsentwurf der Zukunft, geprägt
                                                 durch Überwachungsmechanismen eines
                                                 ­autoritären Staates in Anlehnung an George
                                                  Orwells berühmten Roman »1984«. Die
                                                  ­Schülerinnen und Schüler stellten ein natio-
                                                   nales Geschichtsmuseum aus der Perspektive
Im Rahmen des Politikunterrichts befassten         des Jahres 2084 nach. In diesem wurden
sich Schüler/-innen des Oberstufenzen­             verschiedene fiktive Exponate ab dem Jahr
trums für Kommunikations-, Informa­                2020 präsentiert. Die dargestellte Zukunfts-      Schüler/-innen der Grund- und Sekundarstufe
tions- und Medientechnik (OSZ KIM) mit             vision soll vor sich aktuell vollziehenden Ent-   der Friedenauer Gemeinschaftsschule
der Debatte um den Hashtag #MeTwo, der             wicklungen warnen und Handlungsoptionen           ­befassten sich in dem Projekt mit der Familien-
in sozialen Medien Alltags­rassismus sichtbar      dagegen aufzeigen.                                 geschichte des Holocaust-Überlebenden
machte. Dazu suchten die Projekt­teil­nehmer/­                                                        Franz Michalski, der im Alter von zehn Jahren
-innen Hashtags aus, mit denen sie selbst                                                             vor der geplanten Deportation durch die
oder andere im Alltag konfrontiert wurden                                                             ­Gestapo fliehen konnte. Hierbei erhielten
und setzten diese künst­lerisch in einem                                                               die Projektteilnehmer/-innen Einblicke in die
Kurzfilm um, der ein filmisches Statement                                                              Erlebnisse der Familie Michalski, lernten rele-
gegen Ausgrenzung und Diskriminierung ist.                                                             vante Orte kennen und erfuhren mehr über
                                                                                                       die Rolle der für die Überlebensgeschichte
                                                                                                       bedeutsamen »Stillen Helden«.
                                                                                                       Im Rahmen des Jugendforums denk!mal ’20
                                                                                                       präsentierten sie deren Porträts, vertiefende
                                                                                                       Informationen zu den Familienmitgliedern
                                                                                                       sowie Auszüge eines Dokumentarfilms.
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     Anne Frank 90                                    Antisemitismus in Deutschland –                  Auch du kannst ein Held sein!
                                                      wir haben gefragt

     2019 wäre Anne Frank 90 Jahre alt geworden.
     Aus diesem Anlass beschäftigte sich der
     ­Leistungskurs Kunst des Anne-Frank-Gym­
     nasiums in seinem Projekt »Anne Frank 90«
     mit den Spuren jüdischen Lebens im unmittel-
     baren Umfeld der Schule in Altglienicke.
     Über eigene Recherchen fanden die Schüler/-
     innen die Adressen ehemaliger jüdischer
     Wohnhäuser und erkundeten diese Orte der
     Verfolgung jüdischer Bürger/-innen, foto­
     grafierten Hausfassaden und die davor befind-
     lichen Bürgersteige – mit oder ohne Stolper-
     steine. Diese fotografische Dokumentation
     zeigten sie, kombiniert mit Konterfeis der be-
     teiligten Schüler/-innen, im Rahmen der Aus-     In Interviews haben Schüler/-innen des           Im Kunstunterricht an der Cecilien-Grund­
     stellung des Jugendforums denk!mal ’20.          ­Otto-Nagel-Gymnasiums in Marzahn                schule in Wilmersdorf befassten sich Schüler/-
                                                       ­Menschen verschiedener Glaubensrichtungen      innen der 5. und 6. Klasse mit Held/-innen
                                                        sowie Atheistinnen und Atheisten zum Thema     der Zeitgeschichte, beispielsweise Rosa Parks,
                                                        Antisemitismus in Deutschland befragt. Sie     Muhammad Ali und Walentina Tereschkowa.
                                                        fingen Erfahrungen, Eindrücke und Meinun-      In einer kreativen Auseinandersetzung erar-
                                                        gen zu dieser bedauerlicherweise sehr aktu-    beiteten sie 20 Porträts solcher Held/-innen,
                                                        ellen Thematik ein und sprachen mit unter-     schlüpften in deren Rolle und dokumentier-
                                                        schiedlich davon Betroffenen. Die Interview-   ten dies. Die dabei entstandenen Porträts
                                                        ergebnisse wurden von den Schüler/-innen       wurden beim Jugendforum denk!mal ’20
                                                        neu vertont und waren in der Ausstellung       präsentiert. In ihren Texten stellten die
                                                        von denk!mal ’20 zu hören.                     Schüler/-innen dar, warum sie die jeweilige
                                                                                                       Person als ihre persönliche Held/-innen aus-
                                                                                                       gewählt haben. Ziel des Projekts ist es, den
                                                                                                       Schüler/-innen erfahrbar zu machen, dass
                                                                                                       auch sie Held/-innen sein und zu einem
                                                                                                       friedlichen Miteinander beitragen können.
11

 Audioguide durch das                             Bobruisk ’41
­Bayerische Viertel

In knapp 30 Stationen führt ein neuer Audio-
guide, entwickelt von Schüler/-innen der
­Georg-von-Giesche-Schule, durch das Baye-
rische Viertel in Schöneberg. Hier lebten vor
der Zeit des Nationalsozialismus viele jüdische
Familien. Unter Anleitung des Teams vom
J­ugend Museum recherchierten die Zehnt-
klässler selbstständig zu den Themen Juden-
verfolgung und Erinnerung an die NS-Verbre-
chen, machten Tonaufnahmen und führten
Interviews mit Expert/-innen. Der Audioguide
und die ergänzende Broschüre sollen nun
weiteren Schüler/-innen die Geschichte des
Bayerischen Viertels und seiner Bewohner/-
innen vermitteln. Der Audioguide war in der
Ausstellung von denk!mal ’20 zu sehen und
 zu hören.
                                                  Das Projekt »Bobruisk ’41« dokumentierte das
                                                  beim vergangenen Jugendforum denk!mal
                                                  aufgeführte gleichnamige Theaterstück rund
                                                  um die Geschichte von Dina Levina (geb.
                                                  Kaznelson) der Evangelischen Jugend
                                                  Charlottenburg-Wilmersdorf unter Leitung
                                                  von Ilja Gorodezki und Ralf Kegel. Es ergänzte
                                                  die letztjährige Bühneninszenierung mit
                                                  ­Texten und künstlerischen Darstellungen, in
                                                   deren Mittelpunkt das Schicksal Jakob
                                                   ­Kaznelsons steht. Seine sechs Brüder und er
                                                    waren als Juden im weißrussischen Bobruisk
                                                    der Verfolgung durch den Nationalsozialismus
                                                    ausgesetzt. Kaznelson entschied sich, gegen
                                                    die nationalsozialistischen Truppen zu kämp-
                                                    fen. Er verlor während des Zweiten Weltkrieges
                                                    seine Familie und fast auch sein Leben. An-
                                                    hand von Text und Bild wird vermittelt, wie
                                                    Jakob Kaznelson überlebt hat.
12

     Das muss erzählt werden!                             Der mutige Widerstand der                        Die Weltreligionen
                                                         ­Weißen Rose

     15 Schüler/-innen der Friedenauer                                                                      Im Zuge der Beschäftigung mit den Weltreli-
     ­Gemeinschaftsschule präsentierten bei                                                                 gionen besuchten Schüler/-innen der Friede­
      denk!mal ’20 auf der Bühne zunächst eine                                                              nauer Gemeinschaftsschule in Berlin Gottes-
      Collage von Gedichten, Pantomime und                                                                 häuser der großen monotheistischen Religio-
      ­Musik. So wurden verschiedene kreative                                                              nen. Auf Grundlage des dort e­ rworbenen
       ­Zugänge zur Auseinandersetzung mit den                                                             Wissens entstand eine Ausstellung, für welche
        Verbrechen des Nationalsozialismus und mit                                                         die Teilnehmenden des P­ rojektes Informatio-
        der Geschichte von Zeitzeugen gezeigt.                                                             nen zu den einzelnen Religionen, ihren Sym-
        ­Darauf folgten von den Schüler/-innen vor-                                                        bolen, den heiligen Schriften, Feiertagen,
         bereitete Vorträge, welche die Aufführung                                                         ­Ritualen und Traditionen sammelten. Diese
         inhaltlich abrundeten. Zum Gegenstand hatten                                                       setzten sie für die Ausstellung in Form eines
         diese Vorträge die Entwicklung von der                                                             selbst gebastelten Hauses der Religionen um,
         Machtübertragung an die Nationalsozialisten                                                        das symbolisch für eine friedliche Koexistenz
         bis zum Holocaust sowie die »Stillen Helden«,                                                      steht und mit dem sich die Teilnehmerinnen
         ­welche mit der heimlichen Unterbringung                                                           und Teilnehmer für ein gutes Zusammenleben
          von Verfolgten Widerstand gegen das                                                               in der Gesellschaft engagieren.
          ­Regime leisteten, und die Bedeutung der       Gemeinsam erschlossen sich Schüler/-innen
           Menschen- und Kinderrechte.                   der 3. und 4. Klasse der Klecks Grundschule
                                                         in Kooperation mit Kulturbus.net e. V. im
                                                         Rahmen der AG Geschichtswerkstatt die
                                                         ­Biografien der Geschwister Scholl und ihrer
                                                          Freundinnen und Freunde in der Widerstands-
                                                          gruppe »Weiße Rose«. In i­hrem Ausstellungs-
                                                         beitrag lieferten sie viele geschichtliche Hin-
                                                         tergrundinformationen. In den Mittelpunkt
                                                         ihres Beitrags stellten sie den Mut, welcher
                                                         notwendig gewesen sein muss, um Wider-
                                                         stand gegen die national­sozialistische Herr-
                                                         schaft zu leisten, und f­ ragten danach, wo es
                                                         heutzutage wichtig sei, Mut zu zeigen.
14

     Die Würde des Menschen –                           Die zwei Schwestern Laserstein                  Ein Mensch ist erst vergessen,
     ­Zukunft durch Erinnerung                                                                          wenn sein Name vergessen ist.

                                                        Für »Die zwei Schwestern Laserstein« recher-
                                                        chierte der Kunstkurs der 9. Klassen der Gail
                                                        S. Halvorsen Schule gemeinsam mit dem
                                                        Vajswerk e. V. die Biographien und Werke
                                                        der berühmten Malerin Lotte Laserstein und
                                                        ihrer Schwester Käte, die Lehrerin an der
                                                        Halvorsen Schule war. Daraus entwickelten
                                                        sie ein Theaterstück, das im Dezember 2019
                                                        aufgeführt wurde. Einen thematischen Schwer-
                                                        punkt stellt dabei die Ausgrenzung und Ver-
                                                        folgung der beiden Frauen dar, die als soge-
                                                        nannte »Dreivierteljuden« aus dem Kunst­        Mit dem Leben und dem Schicksal von Max
                                                        betrieb verbannt beziehungsweise aus dem        Katz, der 1941 im Alter von 20 Jahren von
     Schüler/-innen der Sekundarstufe I der Freien      Schuldienst ent­lassen wurden. Während Lotte    den Nationalsozialisten in den Selbstmord
     Naturschule Barnim beschäftigten sich im           Laserstein eine Ausstellung in Stockholm zur    getrieben wurde, beschäftigten sich Schüler/­
     Zuge ihres Projekts intensiv und auf vielfältige   Emigration nutzte, tauchte ihre Schwester       -innen des Robert-Koch-Gymnasiums in
     Weise mit dem Thema Zwangs­arbeit im               in Berlin u­ nter. Ihre Mutter starb im         Kreuzberg. Ihre Schule befindet sich in der
     ­Nationalsozialismus. Ausgehend von der            ­Konzentrationslager Ravensbrück. Die in der    Straße, in welcher auch der letzte Wohnort
      ­Regionalgeschichte Biesenthals thema­tisier­      Vorbereitung auf das Theaterstück entstan-     von Katz war und wo heute ein Stolperstein
       ten die Schüler/-innen Menschen­würde und         denen Rechercheergebnisse präsentierten die    an ihn erinnert. Sie setzten sich zudem für
       Toleranz an einem k­ onkreten Beispiel und        Jugendlichen beim Jugendforum denk!mal.        die Finanzierung eines Grabsteins für Max
       rückten das Thema damit verstärkt in den                                                         Katz ein und organisierten eine Steinweihe
       Fokus der Erinnerungskultur. Im Zuge des                                                         mit dem Rabbiner Andreas Nachama. Ihr En-
       Projekts sind gemeinsam mit zwei Bild­hauer/­­                                                   gagement dokumentierten die Jugendlichen
       -innen Erinnerungsstelen ent­standen, die in                                                     mit Roll-Ups und einem Film. Sie weisen damit
       Kooperation mit der Stadt Biesenthal an den                                                      auf die Geschichte von Max Katz hin, regen
       historischen Orten der Zwangsarbeit aufge-                                                       zum interreligiösen D ­ ialog an und setzen ein
       stellt werden. Das Projekt wurde filmisch                                                        Zeichen für ein s­ olidarisches Miteinander
       ­dokumentiert.                                                                                   ­gegen Antisemitismus und andere Formen
                                                                                                         von Diskriminierung und Ausgrenzung.
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Erinnern an das Vergessen                       Gegen das Vergessen                            Gemeinsam für den Frieden

                                                Für das Projekt »Gegen das Vergessen« haben
                                                sich Schüler/-innen des Paulsen Gymnasiums
                                                anlässlich des Jahrestages der Reichspogrom-
                                                nacht mit Stolpersteinen befasst und diese
                                                auf den Berliner Straßen gesucht. Sie haben
                                                sich dabei sowohl den Geschichten der dort
                                                genannten Personen gewidmet als auch die
                                                Steine geputzt und künstlerisch bespielt.
                                                Das Projekt, mit welchem die Schüler/-innen
                                                den S­ tolpersteinen eine neue Wertschätzung
Im Rahmen des Geschichtsunterrichts haben       entgegenbringen, wurde von ihnen dokumen-
sich Schülerinnen des Gymnasiums Steglitz       tiert. Sie erinnern damit an die Opfer des
mit dem Thema Oral History und mit Zeit-        Nationalsozialismus, thematisieren aber zu-
zeugeninterviews beschäftigt. Die Auseinan-     gleich auch gegenwärtigen, »neuen« Anti­
dersetzung mit den Berichten von Überleben-     semitismus in Berlin. Das Ergebnis dieser      Im Jugendarbeitskreis des Landesver­
den ermöglichte ihnen einen persönlichen        Auseinandersetzung war in Form eines Kurz-     bandes Berlin des Volksbunds Deutsche
Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus   films in der Ausstellung des Jugendforums zu   Kriegsgräberfürsorge engagieren sich
und das Einnehmen verschiedener Perspekti-      sehen.                                         ­Jugendliche ehrenamtlich für den Erhalt und
ven. Diese unterschiedlichen Perspektiven                                                       die Restaurierung der Gräber von Opfern von
wurden zum Mittelpunkt ihres Projekts                                                           Gewaltherrschaft und Krieg. Sie organisieren
­»Erinnern an das Vergessen«. Das vielfältige                                                   zudem Trauerveranstaltungen, um ein mah-
 Projekt, bestehend aus Poetry-Slam-Texten                                                      nendes Erinnern zu fördern. Für das Jugend­
 und selbstkomponierter Musik, aus einer von                                                    forum denk!mal ’20 dokumentierte der
 den Schülerinnen gestalteten Gedenktafel                                                       Landesverband Berlin seine Arbeit erstmals
 und mehreren Lernplakaten, soll einen diffe-                                                   auch in Form eines Filmbeitrags, in welchem
 renzierten Blick auf das Thema Verfolgung                                                      junge Menschen bei der Grabpflege begleitet
 bieten und zugleich die Wichtigkeit persön­                                                    wurden. Zur genaueren Information wurden
 licher Erinnerungen betonen.                                                                   zudem Plakate über die Arbeit des Landes-
                                                                                                verbandes gezeigt. Beides wurde im Rahmen
Während der Abendveranstaltung von                                                              der Ausstellung präsentiert.
denk!mal ’20 standen die acht Schülerinnen
vom Gymnasium Steglitz im Plenarsaal auf
der Bühne.
16

      Gemeinsame Vergangenheit –                    »George, wir, hier!«                             »Lasst euch euren freien Willen
     ­gemeinsame Zukunft                                                                             (…) nicht nehmen.« Helmuth
                                                                                                     Hübener und sein Widerstand
                                                                                                     gegen den Nationalsozialismus
                                                                                                     Im Vorfeld der Umbenennung ihrer Schule
                                                                                                     in der Jugendstrafanstalt in Plötzensee in
                                                                                                     ­Helmuth-Hübener-Schule setzten sich
                                                                                                      Schüler mit dem Widerstand gegen den
                                                                                                      ­Nationalsozialismus auseinander. In Zusammen-
                                                                                                       arbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Wider-
                                                                                                       stand recherchierten sie vertiefend zum neuen
                                                                                                       Namensgeber ihrer Schule: Helmuth Hübener
                                                                                                       entwickelte als Jugendlicher eine kritische
                                                                                                       Haltung gegenüber dem NS-Regime und
      Über eine Jugendbegegnung zwischen                                                               ­verteilte heimlich Flugblätter, die zu Wider-
      Schüler/-innen der Wilma-Rudolph-Ober­                                                            stand und selbstständigem Denken aufriefen.
     schule und polnischen Jugendlichen im                                                              Er wurde verraten und 1942 im Alter von
     Herbst 2019 in Krzyżowa entstand ein Film,                                                         17 Jahren im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee
     welcher die Auseinandersetzung der Teilneh-    Jugendliche des Georg-Mendheim-Ober­                hingerichtet. Auf Grundlage dieser Geschichte
     menden mit der Geschichte der nationalsozi-    stufenzentrums Oranienburg begegneten               gingen die Schüler der Frage nach, welche
     alistischen Verbrechen, insbesondere des       dem Zeitzeugen George Shefi und gestalteten         Handlungsspielräume es im Nationalsozialismus
     Konzentrationslagers Groß-Rosen und des        auf Grundlage dieser Begegnung das inter­           für Widerstand gab, und entwickelten zudem
     »Projekts Riese«, sowie den Widerstand gegen   disziplinäre Erinnerungsstück »George, wir,         Perspektiven auf die Gegenwart. Die Ergeb-
     das Regime thematisiert. Zugleich steht die    hier!«. In der Vorbereitung des Stücks setzten      nisse wurden in Form einer Ausstellung in
     Begegnung der jungen Menschen als eigent-      sie sich mit Antisemitismus damals und heute        der JSA gezeigt und waren auch bei
     licher Schwerpunkt im Vordergrund. Der Film    auseinander, reflektierten die Geschichte           denk!mal ’20 zu sehen.
     wurde, kombiniert mit einer aus Bauzäunen      von George Shefi und versuchten, diese mit
     bestehenden Installation, in der andere        ihren eigenen Leben zu verbinden. Die Ergeb-
     ­dokumentarische Ausstellungsstücke gezeigt    nisse dieser Recherchen und Diskussionen
      wurden, beim Jugendforum denk!mal ’20         wurden als interaktives Klassenzimmer auf-
     präsentiert.                                   geführt. Bei denk!mal ’20 standen die
                                                    Schüler/-innen mit einem Ausschnitt ihrer
                                                    Performance auf der Bühne.

                                                    Das Projekt entstand in Kooperation mit
                                                    dem Institut Neue Impulse e. V. und den
                                                    Künstlerinnen Jana Kühn und Insa Langhorst.
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Lost/Found/Art                                   Mauthausen 2019                               Maya – Eine andere Geschichte.
                                                                                               Ein Schattenspiel

                                                 Bereits seit 39 Jahren fahren Auszubildende
                                                 der Knobelsdorff-Schule jährlich nach
                                                 Mauthausen in Oberösterreich. Dort tragen
                                                 die angehenden Tischlerinnen und Tischler
                                                 zum Erhalt der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
                                                 bei. Drei Wochen verbrachten die 21 Auszu-
                                                 bildenden 2019 dort und übten verschie-
                                                 denste T­ ätigkeiten aus. Neben der hand-
                                                 werklichen Arbeit in der Gedenkstätte fand
                                                 eine intensive Auseinandersetzung mit der
»Lost/Found/Art« ist ein partizipatives,         Geschichte des Ortes und des Nationalsozia-   Auf Grundlage des gleichnamigen Buches
­kunstpädagogisches Ausstellungsprojekt der      lismus insgesamt statt. Zudem dokumentier-    ­inszenierten die 3. und 4. Klassen der Jüdi­
 Gedenk­stätte und Museum Sachsenhausen.         ten sie ihren Aufenthalt mit Video- und Fo-    schen Traditionsschule das Schattenspiel
 In Kooperation mit dem Künstler Hans Molz-      toaufnahmen. Daraus entstand ein Film über     »Maya – Eine andere Geschichte«. Es erzählt
 berger fanden im Sommer 2019 insgesamt          das Projekt »Mauthausen 2019«, welcher zu-     die Geschichte eines achtjährigen jüdischen
 vier Kunst-Workshops mit Jugendlichen und       sammen mit der Fotodokumentation in der        Mädchens im von Deutschland besetzten
 Erwachsenen statt. Die Teilnehmer/-innen        Ausstellung des Jugendforums denk!mal          Dänemark. Das Stück wurde als Kurzfilm auf-
 erkundeten dabei, was Fundstücke über die       ’20 gezeigt wurde.                             gezeichnet. Dafür wählten die Schüler/-innen
 Geschichte des Konzentrationslagers Sachsen-                                                   die Szenen aus, spielten sie in Form eines
 hausen erzählen. Die Auseinandersetzung                                                        Schattenspiels, filmten und führten Regie.
 mit der Geschichte des Ortes und seinen Ob-                                                    In der Ausstellung des Jugend­forums wurden
 jekten wurde zum kreativen Prozess. Mit Hilfe                                                  ergänzend zu dem Film auch Bilder vom
 von 3D-Scannern konnten die Teilnehmenden                                                      ­Projekt sowie Informationsmaterial gezeigt.
 Fundstücke, Exponate und Geländetopografien
 digitalisieren und später am Computer ver-
 fremden. In wenigen Stunden fertigten 3D-
 Drucker daraus neue Objekte, die weiter be-
 arbeitet und arrangiert werden konnten und
 schließlich in einer Ausstellung präsentiert
 wurden.
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     Nach wie vor – Widerstand                         Sounding Diary

                                                       Anschließend an die Lektüre des Graphic
                                                       ­Diarys »Das Tagebuch der Anne Frank«, einer
                                                        Ausarbeitung des berühmten Tagebuchs im
                                                        Comic-Stil, entwickelte die Klasse 6 b der
                                                        Fichtelgebirge Grundschule die Idee, Anne
                                                        Franks Tagebuch klanglich umzusetzen. In
                                                        Kooperation mit dem Klangkünstler Georg
                                                        Werner entstand das Sounding Diary. Durch
                                                        Aufschlagen der verschiedenen Seiten des
                                                        Buches erklangen akustische Miniaturen zu
     »Nach wie vor – Widerstand« ist ein Theater-       Gegensatzpaaren wie Angst/Mut, Enge/­
     stück, welches mit Schüler/-innen der Fritz-       Weite und Innen/Außen. In der Ausstellung
     Karsen-Schule in Neukölln-Britz entwickelt         des Jugendforums denk!mal ’20 wurde das
     wurde. Bei denk!mal ’20 wurde ein Ausschnitt       Sounding Diary nun ausgestellt.
     gezeigt, der heutige Formen des Widerstands
     im Kontext der aktuellen rechtsextremen
     Anschläge in Neukölln zeigt. Wie geht die
     Bevölkerung mit der Bedrohung um, und wie
     reagiert die Politik? Die Stimmen der Betroffe-
     nen wurden auf der Bühne hörbar, außerdem
     wurden selbst geschriebene Texte zum Thema
     Widerstand vorgetragen.

     Das Projekt des Little Black Fish Collective in
     Kooperation mit der Fritz-Karsen-Schule, dem
     Museum Neukölln, Heimathafen Neukölln und
     Kostümkollektiv e. V. wurde gefördert durch
     den Projektfonds Kulturelle Bildung und die
     Amadeu Antonio Stiftung.

                                                             rechts: Impressionen von der Ausstellung
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     Spurensuche: Was passierte mit                      Stolpersteine – Charlottenburg                    Stolpersteine – Moabit
     der jüdischen Familie Stein aus
     Siemensstadt?

     Die Konfirmand/-innen der Evangelischen             Im Rahmen des jährlich stattfindenden             Was sind Stolpersteine? Wo kann man sie
     Kirchengemeinde Siemensstadt erforschten            ­»GeDenktages« der Anna-Freud-Schule haben        finden? Warum werden sie verlegt? Schüler/
     gemeinsam mit der Jugendgeschichtswerk­              2019 Schüler/-innen zweier Klassen sehr unter-   -innen der Moabiter Grundschule sind diesen
     statt Spandau das Schicksal der jüdischen            schiedlicher Bildungsgänge ein Projekt zu        Fragen nachgegangen. Sie suchten aktiv in
     Familie Stein. Die Familie besaß in der Siemens-     den Berliner Stolpersteinen durchgeführt.        ihrem Bezirk nach Stolpersteinen – und
     stadt ein großes Kaufhaus. In der Pogrom-            Entsprechend der Idee des Künstlers Gunter       ­waren überrascht, wie viele sie fanden: Allein
     nacht wurden der Vater Adolf Stein und sein          Demnig sollten die Schüler/-innen erfahren,       in der Thomasiusstraße im Bezirk Moabit
     Sohn Erwin schwer misshandelt und das                wie Vertreibung und Vernichtung vonstatten        waren es fast 100 Stück. Den Schüler/-innen
     Kaufhaus geplündert. Adolf starb kurz darauf,        gingen – nämlich mitten unter uns. Davon          wurde durch diese Recherche bewusst, wie
     Erwin konnte nach Ecuador fliehen. Seine             ausgehend begaben sich die Schüler/­-innen        viele Jüdinnen und Juden auch aus ihrem
     Mutter Rosalie und seine Schwester Luise             direkt vor ihrer eigenen Haustür, in ­ihren       ­Bezirk von den Nationalsozialisten verfolgt
     wurden zunächst nach Theresienstadt depor-           Kiezen auf die Suche nach Stolpersteinen und       und deportiert wurden. Ihre Ergebnisse haben
     tiert. Luise wurde später in Auschwitz er-           setzten ihre Ergebnisse künstlerisch um,           sie in einer Plakatausstellung festgehalten.
     mordet, ihre Mutter überlebte. An mehreren           ­indem sie aus Schuhkartons Stolpersteine
     Wochenenden sichteten die Jugendlichen                bastelten und diese mit Informationstexten
     ­Archivmaterialien über die Familie und berei-        und Fotos versahen.
      teten für den Gedenkgottesdienst, der wenige
      Tage nach der Stolpersteinverlegung im
      ­Frühjahr 2019 stattfand, eine Szenische
       ­Lesung über die Familie vor. Im Oktober 2019
        fuhr die Gruppe in die Gedenkstätte Theresien-
        stadt, um vor Ort nach den Spuren von
        ­Rosalie und Luise Stein zu forschen. Die
         ­Rechercheergebnisse wurden bei denk!mal ’20
          präsentiert.
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 Unsere Schule im                                 Vorbilder – Idole – Helden                        Widerstand zwecklos …
­Nationalsozialismus                                                                                auch heute nicht!

Schüler/-innen der Klasse 6 a der Lietzensee-                                                       »Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand
Schule erfuhren im Rahmen der Unterrichts-                                                          zur Pflicht.« (Bertolt Brecht)
einheit »Vielfalt« von einer 95-jährigen in
England lebenden Dame, die einen Vortrag                                                               Der Grundkurs Geschichte der 13. Klasse der
über ihre Kindheit als jüdisches Mädchen in                                                            Otto-Hahn-Schule hat sich mit dem Begriff
Berlin halten sollte. Sie fanden heraus, dass                                                       Widerstand und seiner Bedeutung in der
diese Frau, Marianne Philipps, als junges                                                           deutschen Geschichte auseinandergesetzt.
Mädchen Schülerin an ihrer Schule gewesen                                                           Dabei wurden verschiedenste Facetten des
war. Dies nahmen die Schüler/-innen zum                                                             Begriffs thematisiert: der Aufstand des Ge-
Anlass für ein Interview und ­befassten sich so                                                     wissens, Opferbereitschaft und Menschen­
mit der Geschichte ihrer Schule zur Zeit des                                                        liebe, aber auch das Scheitern, Verrat und
Nationalsozialismus. Das Ergebnis, welches                                                          Angst. Es entstanden Reden und Plakate,
bei denk!mal ’20 ausgestellt wurde, war das                                                         die versuchen, der Hoffnungslosigkeit der
von ihnen vertonte I­nterview mit Marianne        39 deutsch-tamilische Jugendliche der             Geschichte etwas entgegenzusetzen und
Philipps zum Nachhören und ein Plakat, das        Deutsch-Tamilischen Gesellschaft e. V.            ­Widerstand als Pflicht benennen. In der
den Briefwechsel dokumentierte.                   besuchten im April 2019 einen Schreib- und         ­Ausstellung zu denk!mal ’20 wurden die
                                                  Foto- sowie einen Videoworkshop. In diesen          ­erarbeiteten Elemente zusammengeführt.
                                                  setzten sie sich inhaltlich mit dem Thema
                                                  »Vorbilder – Idole – Helden« auseinander.
                                                  Ziel war es, durch eine intensive Beschäftigung
                                                  mit Personen, die sich die Jugendlichen als
                                                  Vorbilder ausgesucht hatten, die persönliche
                                                  Entwicklung zu stärken und sich der eigenen
                                                  Werte bewusst zu werden. Die Ergebnisse,
                                                  die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im
                                                  Rahmen dieser medienpädagogischen Work-
                                                  shops erarbeiteten, hielten sie in eigens dafür
                                                  entworfenen Ausstellungstafeln und einem
                                                  Filmbeitrag fest.
22

     … Rock
     … Pop
     … Hip-Hop
     … Klassik
     … Musical
23

music united

31 junge Menschen aus Deutschland, Israel
und Portugal nahmen an einer von Roter
Baum Berlin e. V., dem ­Israel Goldstein
 Youth Village und Farra Fanfarra organi-
sierten Jugendbegegnung teil. Sie setzten
sich intensiv mit dem Holocaust und ver-
schiedenen Opferbiographien auseinander.
Aus den Ergebnissen komponierten und
­texteten sie gemeinsam das Lied »Rivers«, in
 welchem sie sich eindrucksvoll gegen Aus-
 grenzung und für ein solidarisches Miteinan-
 der stark machen. Mit diesem bewegenden
 Stück nahmen die Jugendlichen und jungen
 Erwachsenen an der Abendveranstaltung des
 Jugendforums denk!mal ’20 teil.
24

     …   eine Geschichte
     …   ein Gedicht
     …   einen Bericht
     …   eine Reportage
     …   einen Essay
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Gedenken an den Widerstand                      Spurensuche                                      The Smartis
von Sinti und Roma gegen den
Nationalsozialismus
 18 Jugendliche aus der Gretel-Bergmann-                                                         Schüler der Jüdischen Traditionsschule er-
 Gemeinschaftsschule bereiteten im Früh-                                                         arbeiteten ein informatives Heft, von dem
jahr 2019 eine Gedenkveranstaltung zum                                                           bisher zwei Ausgaben mit je unterschiedlichen
­Widerstand von Sinti und Roma gegen ihre                                                        Themenschwerpunkten erschienen sind: In
 Verfolgung im Nationalsozialismus vor. In                                                       der ersten Ausgabe widmeten sie sich dem
 der Nähe der Schule liegt die Gedenkstätte                                                      zunehmenden Antisemitismus, zum einem
 Zwangslager Marzahn, wo sich von 1936 bis                                                       mit einer Erklärung und Einordnung und zum
 1945 ein nationalsozialistisches Zwangslager                                                    anderen mit konkreten Handlungsoptionen
 für Sinti und Roma befand. Zusammen mit        In einem Gemeinschaftsprojekt der Sport­         dagegen. Die zweite Ausgabe behandelte die
 Petra Rosenberg vom Landesverband Deut-        schule im Olympiapark und der Nachwuchs­         deutsch-israelischen Beziehungen. Das von
 scher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg        akademie von Hertha BSC unternahmen              der Bundeszentrale für politische Bildung
 besuchten die Schüler/-innen den Ort. Die      Spieler der U15-Junioren eine Bildungsfahrt      ausgezeichnete Projekt wurde beim Jugend­
 Gedenkveranstaltung fand am 16. Mai 2019       in die Gedenkstätte Auschwitz. Dort erfuhren     forum denk!mal ’20 ausgestellt.
 statt, dem 75. Jahrestag einer Widerstands-    die Spieler von den Schrecken und dem
 aktion von Sinti und Roma im Konzentrations-   ­millionenfachen Morden während der NS-
 und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.       Diktatur. Neben dem Besuch des Konzen­
 Unterstützung bei der Erarbeitung von Rede-     trationslagers absolvierte die U15 im Rahmen
 beiträgen und einer Wandzeitung erhielten       eines Freundschaftsturniers Spiele gegen die
 die Schüler/-innen von der Gedenkstätte         U15-Junioren von Chelsea London, Barnik
 Deutscher Widerstand. Bei denk!mal ’20          Ostrau sowie Legia Warschau. Zudem kam
 wurde die von den Jugendlichen erarbeitete      es zu einem interkulturellen Austausch der
 Wandzeitung nun erneut präsentiert.             Mannschaften, bei dem die Spieler Erfahrungen
                                                 und Erlebnisse aus vorab durchgeführten
                                                 Zeitzeugengesprächen präsentierten. Die
                                                 Spieler der U15 referierten über das Leben
                                                 von Walter Frankenstein, der den Zweiten
                                                 Weltkrieg im Berliner Untergrund mit seiner
                                                 Frau und seinen zwei Kindern überlebte. In
                                                 Vorbereitung auf die Bildungsfahrt bekamen
                                                 die U15-Junioren die Möglichkeit, sich mit
                                                 Walter Frankenstein über sein Leben und
                                                 insbesondere über die Zeit während des
                                                 Zweiten Weltkriegs zu unterhalten. Für das
                                                 Jugendforum denk!mal erstellten die Spieler
                                                 ein digitales Reisetagebuch, in dem ihre
                                                 ­Erlebnisse, Eindrücke und Gefühle während
                                                  der Reise wiedergegeben wurden.
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     Unwertes Leben                                   Wunder mit Stern

                                                      In einer circa 30 Seiten umfassenden Kurzge-
                                                      schichte beschäftigte sich die 13-jährige Vilma
                                                      Schulz mit den nationalsozialistischen Ver-
                                                      brechen im Zweiten Weltkrieg. Im Mittelpunkt
                                                      ihrer Geschichte stehen vier jugendliche
                                                      Häftlinge eines Konzentrationslagers und
                                                      ihre Flucht aus dem Lager. Illustriert wurde
                                                      die Geschichte von ihrer zwei Jahre jüngeren
                                                      Schwester Ida, die Zeichnungen zum Text
                                                      anfertigte. In der Ausstellung des Jugend­
                                                      forums denk!mal ’20 präsentierten sie die
     Jugendliche der Schreibwerkstatt Marzahn         Geschichte und boten die Möglichkeit, sich
     in der Bezirkszentralbibliothek »Mark            näher mit dem entstandenen Werk zu
     ­Twain« beschäftigten sich intensiv mit der      ­befassen.
      Geschichte der Krankenmorde in der Zeit des
      Nationalsozialismus. Dazu nahmen sie teil an
      der Aktion »Mein liebes Kind« des Gedenkortes
      und Geschichtslabors am Eichborndamm 238
      und setzten sich zudem auf historischer Ebene
      mit ihrem eigenen Bezirk auseinander, insbe-
      sondere mit der Geschichte der ehemaligen
      »Anstalt für Epileptische Wuhlgarten bei
      Biesdorf«. Die gesammelten Informationen
      und gewonnenen Eindrücke wurden schrei-
      bend in frei wählbarer Form zu Texten und
      Geschichten verarbeitet, die im Rahmen des
      Jugendforums denk!mal ’20 gemeinsam
      mit einem selbst produzierten Film gezeigt
      wurden.
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… eine Collage
… ein Plakat
… einen Comic
… ein Graffiti
… eine Zeichnung
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     7. Ravensdruck: »Gegenüber«                     Birds with broken wings                          Ehuds Kindheit

                                                     Das von Amaro Foro e. V. durchgeführte           Rund um das Buch »Im Versteck: Die Ge-
                                                     ­Jugendprojekt »ROMAktiv – Junge Rom*nja         schichte einer Rettung«, in dem Ehud Loeb
                                                      und Sinti*zze engagiert in Berlin«, gefördert   sich autobiografisch mit der Geschichte
                                                      durch das Bundesministerium für Familie,        ­seiner Verfolgung als jüdisches Kind im
                                                      Senioren, Frauen und Jugend, hat sich zum        ­nationalsozialistischen Deutschland und der
                                                      Ziel gesetzt, Jugendliche für Themen der ge-      Flucht durch die Hilfe couragierter Retter
                                                      sellschaftlichen und politischen Teilhabe zu      ­befasst, verarbeiteten Schüler/-innen der
                                                      begeistern und sie in ihren Interessen dies-       Klassen 5 und 6 der Jüdischen Traditions­
                                                      bezüglich zu bestärken. Dabei werden Kritik-       schule ihre Eindrücke auf schriftliche und
                                                      fähigkeit und Selbstständigkeit sowie Selbst-      zeichnerische Art und Weise. So entstanden
     Zum siebten Mal verlegten Schüler/-innen         bewusstsein und Gruppenfähigkeit gestärkt.         individuelle Text- und Bilderbücher. Präsen-
     der Ernst-Litfaß-Schule ihre Druckwerkstatt      Im Rahmen des Jugendprojekts ist der Comic         tiert wurden die Ergebnisse in Form einer
     für das Projekt Ravensdruck eine Woche lang      »Birds with broken wings« entstanden, welcher      Filmrolle, zusammengesetzt aus künstlerisch
     in die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück.       sich mit dem Genozid an Sinti und Roma im          ausgearbeiteten Szenen aus Ehuds Kindheit,
     Im ehemaligen Torhaus des Lagers setzte sich     Nationalsozialismus auseinandersetzt. Der          die den Teilnehmenden besonders in Erinne-
     die Gruppe künstlerisch mit der Geschichte       Inhalt des Comics ist fiktiv und verbindet         rung geblieben waren.
     des Ortes auseinander. Aus ihren Eindrücken      geschichtliche Recherche mit Fantasie.
     während des Aufenthaltes und nach einem
     Gespräch mit der Historikerin Dr. Annette Leo
     über das Verhältnis der Stadt Fürstenberg
     zum Lager entwickelten sie Bilder, fertigten
     Druckformen an und druckten Grafiken. Im
     Rahmen des Jugendforums denk!mal ’20
     boten sie einen Einblick in die Projektergeb-
     nisse, die auch in der Mahn- und Gedenk-
     stätte Ravensbrück unter dem Titel »Gegen-
     über« ausgestellt wurden.
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Für dich, Tana                                  Geschichte(n) zeichnen                           Zeichnen gegen das Vergessen

Tana Ross überlebte als Kind das Lager          Anlässlich der Sonderausstellung »Philibert      Die Ausstellung »Zeichnen gegen das Verges-
­Theresienstadt, verbrachte nach Kriegsende     und Fifi«, in welcher Karikaturen und Zeich-     sen« von Schüler/-innen der Jahrgangsstufen
 ihre Kindheit und Jugend in Schweden und       nungen des französischen Zwangsarbeiters         9 und 10 der Sophie-Scholl-Schule ist eine
 ging dann als junge Frau nach Amerika. Jahr-   Philibert Charrin gezeigt wurden, organisierte   Zusammenstellung verschiedener künstleri-
 zehntelang konnte sie über ihre Vergangen-     das Dokumentationszentrums NS-Zwangs­            scher Ausdrucksformen. Das Kernstück der
 heit nicht sprechen. Schüler/-innen der        arbeit einen Comic-Workshop, dessen Ziel         Ausstellung bilden großformatige Kohle-
 Charlotte-Salomon-Grundschule haben            es war, über das Betrachten von Zeichnungen      zeichnungen, die auf Grundlage historischer
sich in der Charlotte AG über Monate mit        von Zwangsarbeiter/-innen während des            Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg
Tana Ross’ Lebensgeschichte auseinander­        Zweiten Weltkriegs Erkenntnisse über deren       ­entstanden, sowie Porträtzeichnungen und
gesetzt und sich in wöchentlichen Treffen auf   Lebensumstände und -bedingungen zu erlan-         Silhouetten, die Gegner/-innen des National-
den Besuch der Zeitzeugin in ihrer Schule       gen. In der Ausstellung des Jugendforums          sozialismus zeigen. Gemeinsam mit dem
vorbereitet. Im Gespräch konnten sie Tana       denk!mal ’20 wurden die im Rahmen des             Musik­leistungskurs der Jahrgangsstufe 12
schließlich ihre Fragen stellen, zudem prä-     Workshops entstandenen Ergebnisse der             entstand eine Performance im »Ort der
sentierte die AG ihre Ergebnisse in einem       Teilnehmerin Eva Lietzmann präsentiert.           ­Erinnerung« am Bunker an der Pallasstraße,
festlichen Rahmen. In der kreativen Ausein-                                                        die filmisch festgehalten wurde. Sowohl der
andersetzung mit Tanas Geschichte entstan-                                                         Film als auch Exponate der Ausstellung waren
den vielfältige Zeichnungen und Gemälde.                                                           im Rahmen des Jugend­forums denk!mal zu
Tanas Besuch in der Moabiter Grundschule                                                         sehen.
wurde außerdem in einem Film festgehalten.
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Dialogveranstaltung denkt!mal miteinander

Bereits zum dritten Mal fand in diesem Jahr     Reflexion der persönlichen Er­fah­run­gen und   Im Anschluss wurden die Eindrücke aus der
im Vorfeld der Abendveranstaltung des           der Themen des Jugendforums anzuregen.          Dialogveranstaltung von Herrn Hausknecht
Jugendforums denk!mal die Dialog­ver­an­        Unterstützt durch Moderator Joachim             und einer Teilnehmerin im Bühnen­pro­gramm
stal­tung denkt!mal miteinander statt.          Hausknecht lernen die Teilnehmer/-innen         der Abendveranstaltung vorgestellt. Kurze
                                                neue Geschichten und Perspektiven kennen,       Statements der Teilnehmer/-innen wurden
Die Veranstaltung, an der in diesem Jahr rund   können sich kreativ inspirieren lassen und      außerdem auf Polaroids festgehalten und
25 Kinder und Jugendliche teil­nah­men, hat     haben die Möglichkeit, auch über ihre eigene    fanden so auch einen Platz in der Ausstellung.
das Ziel, einen Austausch zwischen den Teil­    künstlerische Auseinander­setzung nach­zu­
nehmenden der unterschiedlichen Projekte        denken und zu sprechen.
zu fördern sowie zu einer ge­mein­samen
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     Um denk!mal als Ort des Austauschs über
     Erinnerung und Gedenken weiter zu stärken,
     gab es in der Ausstellung des Jugendforums
     auf unserer sag!mal-Wand für alle Besuche-
     rinnen und Besucher die Möglichkeit, ihre
     Eindrücke von denk!mal festzuhalten und zu
     den folgenden Fragen ihre Meinung zu äußern.

     ▸ Hat dich etwas besonders berührt oder
       überrascht?
     ▸ Hast du in eurem Projekt etwas Neues
       (kennen-)gelernt?
     ▸ Ist es immer noch wichtig, sich an den
       Nationalsozialismus zu erinnern? Wenn ja,
       warum?
     ▸ Was müssten wir tun, um etwas Ähnliches
       wie den Nationalsozialismus zu verhindern?
     ▸ Hast du Ideen oder Anregungen für das
       nächste Jugendforum denk!mal?

     Falls auch du noch Antworten, Ideen oder
     Anregungen hast, schreib uns gern auf
     ­unserer Facebook-Seite! Du findest uns unter
      www.facebook.com/jugendforum.denkmal
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Zeitzeuginnengespräch mit Margot Friedländer

                          In diesem Jahr fand im Rahmen des Jugend­         wanderte sie zusammen mit ihrem Mann
                          forums denk!mal zusätzlich ein Zeitzeug­in­       Adolf Friedländer, der ebenfalls in Theresien-
                           nen­gespräch statt. Am 28. Januar besuchte die   stadt inhaftiert war, in die USA aus. Im Jahr
                           Holocaust-Überlebende Margot Friedländer,        2003, fast 60 Jahre später, kehrte sie zum
                          Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und           ersten Mal nach Deutschland zurück. Seit
                          ­Ehrenbürgerin der Stadt Berlin, das Abgeord-     2010 lebt Margot Friedländer wieder in Berlin,
                           netenhaus von Berlin. Den teilnehmenden          engagiert sich in besonderem Maße in der
                           Schülerinnen und Schülern des Otto-Nagel-        Jugendbildung und besucht regelmäßig
                           Gymnasiums und der Gail S. Halvorsen Schule      ­Schulen, um dort ihre Geschichte zu erzählen
                           berichtete sie davon, wie sie Ausgrenzung,        und zu Menschlichkeit aufzurufen.
                           Stigmatisierung und Verfolgung durch die
                           Nationalsozialisten erlebte.                     Im Anschluss an eine aufgezeichnete Lesung
                                                                            aus ihrer Autobiografie »Versuche, dein Leben
                          Margot Friedländer wurde 1921 als Margot          zu machen. Als Jüdin versteckt in Berlin« bot
                          Bendheim in Berlin geboren. Als Jüdin musste      sich den Jugendlichen die Möglichkeit, mit
                          sie dort ab 1940 Zwangsarbeit leisten. Im         Margot Friedländer ins Gespräch zu kommen.
                          Jahr 1943, an dem Tag, an welchem die ge-         Frau Friedländer erzählte auf bewegende und
                          meinsame Flucht aus Deutschland mit ihrer         eindrucksvolle Weise von ihrem Schicksal,
                          Mutter und ihrem Bruder geplant war, wurde        ihrem Umgang mit ihrer Geschichte und
                          dieser von der Gestapo verhaftet. Ihre Mutter     ­warum sie sich entschied, junge Menschen
                          stellte sich daraufhin freiwillig. Beide wurden    daran teilhaben zu lassen.
                          in das Konzentrations- und Vernichtungslager
                          Auschwitz deportiert und dort ermordet.           Es war uns eine große Ehre und Freude, dass
                                                                            Margot Friedländer im Rahmen des Jugend­
                          Es gelang Margot Friedländer 15 Monate lang       forums denk!mal ’20 im Abgeordnetenhaus
                          in zahlreichen Verstecken in Berlin unterzu-      von Berlin zu Gast war. Wir danken ihr für
                          tauchen, bis sie 1944 festgenommen und            ihr unermüdliches Engagement wider das
                          nach Theresienstadt gebracht wurde. Nach          Vergessen!
                          der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee
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     Unsere Kooperationspartner

     Im Bereich der Veranstaltungstechnik unter-                                            Auch in diesem Jahr begleitete der Sender
     stützten die Auszubildenden der Pfeffer­                                               ALEX Berlin das Jugendforum denk!mal
     werk gGmbH in Zusammenarbeit mit dem                                                   und übernahm die Live-Übertragung der
     Oberstufenzentrum Kommunikations-, Infor-      OSZ KIM Berlin                          Abendveranstaltung. Außerdem entstanden
     mations- und Medientechnik (OSZ KIM) das       Osloer Straße 23–26 | 13359 Berlin      im Rahmen des Medienkompetenzprojekts
     ­Jugendforum denk!mal ’20. Sie stellten das    Tel.: (030) 493 07 0                    DIGGA zwei Reportagen mit Einblicken in
      technische Equipment zur Verfügung und        verwaltung@oszkim.de                    die Ausstellungsprojekte und in das Bühnen-
      sorgten für die praktische Gestaltung und     www.oszkim.de                                          programm. Diese können auf
      Umsetzung der Licht- und Tontechnik während                                                          dem YouTube-Kanal des Ab-
      der Abschlussveranstaltung im Plenarsaal                                                             geordnetenhauses abgerufen
      und in der Wandelhalle.                                                                              werden.

                                                    Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH
                                                    Christinenstraße 18/19 | 10119 Berlin
                                                    Tel.: (030) 443 83 0                    ALEX Offener Kanal Berlin
                                                    info@pfefferwerk.de                     Rudolfstraße 1–8 | 10245 Berlin
                                                    www.pfefferwerk.de                      Tel.: (030) 464 005 0
                                                                                            info@alex-berlin.de
                                                                                            www.alex-berlin.de
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Unsere Kooperationspartner

Das Deutsche Historische Museum gab in               Das Oberstufenzentrum Gastgewerbe               Für die Dokumentation des diesjährigen Ju-
diesem Jahr erneut teilnehmenden Projekt-            Brillat-Savarin-Schule übernahm als             gendforums standen uns drei Schüler/-innen
gruppen des Jugendforums denk!mal die              ­Kooperationspartner beim Jugendforum             des Lette Verein Berlin als Fotograf/-innen
Möglichkeit, fachliche Einblicke in die kreative    denk!mal ’20 die Betreuung des Caterings.        zur Seite. Laurenz Bostedt, Anne Göbel und
und inhaltliche Gestaltung und Umsetzung            Die Schülerinnen und Schüler bereiteten das      Katrin Theissen haben die Abendveranstaltung
von Ausstellungsbeiträgen zu erhalten und           Büfett vor, sorgten im Anschluss an die          und die Ausstellung in Fotos festgehalten.
bot interessierten Gruppen zudem an,                ­Veranstaltung im Plenarsaal für das leibliche   Dank ihnen ist es allen Interessierten möglich,
­gemeinsam die Ausstellungen des Museums             Wohl der Gäste und ­trugen damit zum Erfolg     sich auch nach Beendigung des Jugend­
 zu besuchen.                                        der Abendveranstaltung bei.                     forums denk!mal ’20 über die vielfältigen
                                                                                                     Projekte zu informieren.

Stiftung Deutsches Historisches Museum             OSZ Gastgewerbe                                   Lette Verein Berlin
Unter den Linden 2 | 10117 Berlin                  Brillat-Savarin-Schule                            Viktoria-Luise-Platz 6 | 10777 Berlin
Tel.: (030) 203040                                 Buschallee 23 a | 13088 Berlin                    Tel.: (030) 219 94 0
info@dhm.de                                        Tel.: (030) 9142660                               post@lette-verein.de
www.dhm.de                                         sekretariat@osz-gastgewerbe.de                    www.letteverein.berlin
                                                   www.osz-gastgewerbe.de
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Arbeitsgruppe 27. Januar

Die Aufgabe der vom Präsidenten des Abgeordnetenhauses einberufenen Arbeitsgruppe liegt in der Beratung und Begleitung der Ausgestaltung
des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus.

Ihr gehören an:

Ralf Wieland                                  Dr. Maren Jasper-Winter                        Prof. Dr. Stefanie Endlich
Präsident des Abgeordnetenhauses              Mitglied des Abgeordnetenhauses                Kunstpublizistin
                                              FDP-Fraktion
Cornelia Seibeld                                                                             Dr. Nikoline Hansen
Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses        Dr. Susanne Kitschun                           Literatur- und Kommunikations­
                                              Mitglied des Abgeordnetenhauses                wissenschaftlerin
Dr. Manuela Schmidt                           SPD-Fraktion
Vizepräsidentin des Abgeordnetenhauses                                                       Dr. Siegfried Heimann
                                              Regina Kittler                                 Historiker und Politikwissenschaftler
Sabine Bangert                                Mitglied des Abgeordnetenhauses
Mitglied des Abgeordnetenhauses               Fraktion Die Linke                             Prof. Dr. Günter Morsch
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen                                                               Ehem. Direktor der Stiftung
                                              Martin Trefzer                                 ­Brandenburgische Gedenkstätten
Danny Freymark                                Mitglied des Abgeordnetenhauses
Mitglied des Abgeordnetenhauses               AfD-Fraktion                                   Dr. Hans-Rainer Sandvoß
CDU-Fraktion                                                                                 Ehem. stellvertretender Leiter der
                                                                                             ­Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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     Das Projektteam

     Gina Enslin                                     Robert Hoffmann

     hat Literatur- und Medienwissenschaften an      hat Moderne Europäische Geschichte an der
     der Universität Hamburg und der Humboldt-       Humboldt-Universität zu Berlin und an der
     Universität zu Berlin studiert. Parallel dazu   Universidad Complutense de Madrid studiert.
     sammelte sie Erfahrungen in den Bereichen       Er ist zudem in der Museums- und politischen
     Dramaturgie, Pressearbeit und Ausstellungs-     Bildungsarbeit tätig.
     planung.
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KONTAKT |

#MeTwo                                       Auch du kannst ein Held sein!             Die Würde des Menschen –
OSZ Kommunikations, Informations-            Cecilien-Grundschule                      Zukunft durch Erinnerung
und Medientechnik                            Alev Sönmez                               Freie Naturschule Barnim
Selman Erkovan                               Nikolsburger Platz 5 | 10717 Berlin       Jana Rieger
Osloer Straße 23–26 | 13359 Berlin           www.cecilien-schule.de                    Grünstraße 11 | 16359 Biesenthal
www.oszkim.de                                                                          www.naturschule-barnim.de
                                             Audioguide durch das Bayerische Viertel
2084 – Big Nazi is watching You              Museum Tempelhof-Schöneberg/              Die zwei Schwestern Laserstein
Max-Bill-Schule – OSZ Planen, Bauen,         Georg-von-Giesche-Schule                  Vajswerk e. V./Gail S. Halvorsen Schule
­Gestalten                                   Philipp Holt                              Christian Tietz
 Ulrich Emmert                               Hauptstraße 40/42 | 10827 Berlin          Im Gehege 6–8 | 14195 Berlin
 Gustav-Adolf-Straße 66 | 13086 Berlin       www.museen-tempelhof-schoeneberg.de       www.vajswerk.de
 www.max-bill-schule.net
                                             Bobruisk ’41                              Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein
Als die Gestapo an der Haustür klingelte –   Ilja Gorodezki                            Name vergessen ist.
Die Familie Michalski und ihre Stillen       Müllerstraße 86 | 13349 Berlin            Robert-Koch-Gymnasium
Helden                                                                                 Lea Hagen
Friedenauer Gemeinschaftsschule              Das muss erzählt werden!                  Dieffenbachstraße 60 | 10967 Berlin
Dr. Christian Discher                        Friedenauer Gemeinschaftsschule           www.robert-koch-gymnasium.berlin
Grazer Platz 1–3 | 12157 Berlin              Dr. Christian Discher
www.friedenauer-gemeinschaftsschule.de       Grazer Platz 1–3 | 12157 Berlin           Erinnern an das Vergessen
                                             www.friedenauer-gemeinschaftsschule.de    Gymnasium Steglitz
Anne Frank 90                                                                          Athanasios Vassiliou
Anne-Frank-Gymnasium                         Der mutige Widerstand der Weißen Rose     Heesestraße 1 | 12169 Berlin
Matthias König                               Kulturbus.net e. V./Klecks Grundschule    www.gymnasiumsteglitz.de
Uranusstraße 15–17 | 12524 Berlin            Barbara Schwarz
www.anne-frank-schule-berlin.de              Dunckerstraße 90 a | 10437 Berlin         Gegen das Vergessen
                                             www.kulturbus.net                         Paulsen-Gymnasium
Antisemitismus in Deutschland –                                                        Nico Hartung
wir haben gefragt                            Die Weltreligionen                        Gritznerstraße 57 | 12163 Berlin
Otto-Nagel-Gymnasium                         Friedenauer Gemeinschaftsschule           www.paulsengymnasium.de
Johanna Hachtmann                            Dr. Christian Discher
Schulstraße 11 | 12683 Berlin                Grazer Platz 1–3 | 12157 Berlin           Gemeinsam für den Frieden
www.ong.berlin                               www.friedenauer-gemeinschaftsschule.de    Jugendarbeitskreis des Volksbundes
                                                                                       Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
                                                                                       Anton Tartz
                                                                                       Kurfürstenstraße 131 | 10785 Berlin
                                                                                       www.volksbund.de
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     Gemeinsame Vergangenheit –                    Mauthausen 2019                            Stolpersteine
     gemeinsame Zukunft                            Knobelsdorff-Schule – ­                    Moabiter Grundschule
     Wilma-Rudolph-Oberschule                      Oberstufenzentrum Bautechnik               Ulrike Levihn
     Heike Ostrowski                               Martin Pott                                Paulstraße 28 | 10557 Berlin
     Am Hegewinkel 2 a | 14169 Berlin              Nonnendammallee 140–143 | 13599 Berlin     www.moabiter-grundschule.de
     www.wilma-rudolph.de                          www.knobelsdorff-schule.de
                                                                                              Stolpersteine
     George, wir, hier! Ein interdisziplinäres     Maya – Eine andere Geschichte.             Anna-Freud-Schule
     Erinnerungsstück                              Ein Schattenspiel                          Désirée Lehmann
     Institut Neue Impulse e. V./OSZ Oranienburg   Jüdische Traditionsschule                  Halemweg 33 | 13627 Berlin
     Jana Kühn, Insa Langhorst                     Petra Weber                                www.anna-freud-osz.de
     Friedensstraße 52 | 10249 Berlin              Spandauer Damm 220 | 14052 Berlin
     www.institut-neue-impulse.de                                                             Unsere Schule im Nationalsozialismus
                                                   Nach wie vor – Widerstand                  Lietzensee-Grundschule
     »Lasst euch euren freien Willen (…)           Little Black Fish Collective e. V./        Annika Beilfuß
     nicht nehmen.« Helmuth Hübener und            Fritz-Karsen-Schule Neukölln               Witzlebenstraße 34 | 14057 Berlin
     sein Widerstand gegen den National­           Anja Hitze und Mehdi Moinzadeh             www.lietzensee-grundschule.de
     sozialismus                                   Manteuffelstraße 40 | 10997 Berlin
     Gedenkstätte Deutscher Widerstand/­           www.littleblackfish.de                     Vorbilder – Idole – Helden
     Helmuth-Hübener-Schule in der                                                            Deutsch-Tamilische Gesellschaft e. V.
     JSA Plötzensee                                Sounding Diary                             Balachantiran Balasubramaniam
     Sabine Sieg                                   Fichtelgebirge-Grundschule                 Prühßstraße 47 | 12015 Berlin
     Galenstraße 40–44 | 13597 Berlin              Bojka Bogdanovic                           www.detagegermany.de
     www.gdw-berlin.de                             Görlitzer Ufer 2 | 10997 Berlin
                                                   www.fichtelgebirge-grundschule-berlin.de   Widerstand zwecklos… auch heute
     Kunstprojekt »Lost/Found/Art«                                                            nicht!
     Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen         Spurensuche: Was passierte mit der jüdi­   Otto-Hahn-Schule
     Suela Beck                                    schen Familie Stein aus Siemensstadt?      Tonia Beltz
     Straße der Nationen 22 | 16515 Oranienburg    Jugendgeschichtswerkstatt Spandau/Evan-    Buschkrugallee 63 | 12359 Berlin
     www.sachenhausen-sbg.de                       gelische Kirchengemeinde Siemensstadt      www.ohs.berlin
                                                   Uwe Hofschläger
                                                   Galenstraße 14 | 13597 Berlin
                                                   www.jgwspandau.de
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KONTAKT |                                  KONTAKT |                                        KONTAKT |
Music united                               Gedenken an den Widerstand von Sinti             7. Ravensdruck: »Gegenüber«
Roter Baum Berlin e. V./Israel Goldstein   und Roma gegen den Nationalsozialismus           Ernst-Litfaß-Schule, OSZ Medientechnik und
Youth Village/ Farra Fanfarra              Gedenkstätte Deutscher Widerstand/Gretel-        Medientechnologie
Martin Kleinfelder                         Bergmann-Gemeinschaftsschule                     Ingo Grollmus
Stendaler Straße 43 | 12627 Berlin         Katharina Klasen, Dr. Christine Müller-Bortsch   Cyclopstraße 1–5 | 13437 Berlin
www.roter-baum-berlin.de                   Stauffenbergstraße 13–14 | 10785 Berlin          www.ernst-litfass-schule.de
                                           www.gdw-berlin.de
                                                                                            Birds with broken wings
                                           Spurensuche                                      Amaro Foro e. V.
                                           Sportschule im Olympiapark –                     Taina Engineer
                                           ­Poelchau-Schule/Hertha BSC                      Weichselplatz 8 | 12049 Berlin
                                            Matthias Rösner                                 www.amaroforo.de
                                            Prinz-Friedrich-Karl-Weg 1 | 14053 Berlin
                                            www.sportschule-olympiapark.de                  Ehuds Kindheit
                                                                                            Jüdische Traditionsschule
                                           The Smartis                                      Isabell Kmen
                                           Jüdische Traditionsschule                        Spandauer Damm 220 | 14052 Berlin
                                           Ido Porat
                                           Spandauer Damm 220 | 14052 Berlin                Für dich, Tana
                                                                                            Charlotte-Salomon-Grundschule
                                           Unwertes Leben                                   Birgit Schlesinger
                                           Schreibwerkstatt der Bezirkszentral­             Großbeerenstraße 40 | 10965 Berlin
                                           bibliothek »Mark Twain«                          www.charlotte-salomon-grundschule.de
                                           Renate Zimmermann
                                           Marzahner Promenade 54 | 12679 Berlin            Geschichte(n) zeichnen
                                                                                            Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
                                           Wunder mit Stern                                 Christian Weber
                                           Jens Neumann                                     Britzerstraße 5 | 12439 Berlin
                                                                                            www.ns-zwangsarbeit.de

                                                                                            Zeichnen gegen das Vergessen
                                                                                            Sophie-Scholl-Schule
                                                                                            Anja Lutscher, Andrea Busse-Hurt
                                                                                            Elßholzstraße 34–37 | 10781 Berlin
                                                                                            www.sophie-scholl-schule.eu
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