N SIC Epigenetik - Aufgaben zur phänotypischen Ausprägung des Agouti-Gens
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HT Epigenetik – Aufgaben zur phänotypischen Ausprägung des Agouti-Gens von Svenja Hölters und Dr. Monika Pohlmann N SIC RA © Andy Sacks/The Image Bank/Getty Images Plus Die Epigenetik ist eine noch junge Forschungsdisziplin. Sie erklärt den Einfluss von Umwelt- faktoren auf die Aktivität von Genen und den Phänotyp. Durch ausgedehnte molekularbio- logische Forschung erhofft man, einen Beitrag zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu erzielen. In dieser Klausuraufgabe bearbeiten die Schülerinnen und Schüler Forschungs- VO ergebnisse zum Einfluss verschiedener Allele des Agouti-Genlocus auf die Ausprägung der Fellfarbe von Mäusen. Experimente belegen den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Aus- prägung von Merkmalen und zeigen die Grenzen der klassischen Vererbungsregeln nach Mendel auf. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Relevanz epigenetischer Befunde für den Menschen und beziehen Stellung zur Gültigkeit der Evolutionstheorie nach Lamarck.
G.3.77 Epigenetik – Aufgaben zur phänotypischen HT Ausprägung des Agouti-Gens Niveau: weiterführend, vertiefend von Svenja Hölters und Dr. Monika Pohlmann Methodisch-didaktische Hinweise 1 SIC M 1: Variabilität der Fellfarbe durch Mutation 3 M 2: Variabilität der Fellfarbe durch DNA-Methylierung 5 M 3: Steuerung der Genaktivität durch Methylierung 6 M 4: Variabilität der Fellfarbe durch Diät 7 Lösungen 9 © RAABE 2021 N Literatur 16 RA VO
G.3.77 Genetik Epigenetik: Agouti-Gen-Phänotyp 3 von 16 M 1 Variabilität der Fellfarbe durch Mutation HT Das Gen agouti ist für die wildfarbene Fellzeichnung von Hauskatzen, Mäusen, Meer- schweinchen, Katzen oder Hunden bezeichnend. Das Gen codiert ein Signalprotein, welches auf die Melanozyten, die Pigmentzellen der Haarfollikel in der Haut kontrol- lierend einwirkt und dazu führt, dass die Produktion des dunklen Farbstoffs Eumelanin phasenweise eingestellt wird. Stattdessen wird das gelbe Phäomelanin gebildet. Da- durch entstehen helle und dunkle Bänder der einzelnen Haare der Wildfärbung vieler SIC Tierarten als auch die typische Verteilung über den Körper, wie beispielsweise der dunkle Sattel beim Deutschen Schäferhund (Abb. 1). © RAABE 2021 N RA Abbildung 2: (links) Bänderung des Agouti- Abbildung 1: Schäferhund mit typischer Wildtyp-Haares. (rechts) Schwarzes Non- Fellzeichnung Agouti-Haar © Jupiterimages/PHOTOS.com>>/Getty Images Plus Mäuse mit dem Agouti-Wildtyp-Gen (A) wirken grau-braun, wobei jedes einzelne Haar teil- weise gelb und teilweise schwarz ist (Abb. 2). Eine Mutation des Agouti-Wildtyp-Haares Gens VO agouti kann bei Mäusen ein schwarzes Fell bewirken. Dieses rezessive non-agouti Allel (a) ist durch einen Defekt gekennzeichnet, denn es kann das für den Wildtyp charakteristische Signalprotein nicht synthetisieren. Homozygote Tiere, die das non-agouti Allel doppelt be- sitzen, sind damit schwarz. Eine weitere Variante des Gens wird mit viable yellow agouti (Avy) bezeichnet. Diese Mutation bewirkt eine einheitliche Gelbfärbung des Einzelhaares. RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II
G.3.77 Genetik Epigenetik: Agouti-Gen-Phänotyp 5 von 16 M 2 Variabilität der Fellfarbe durch DNA-Methylierung HT A: Der Fall Kreuzt man eine weibliche Maus mit non-agouti (aa) mit einem heterozygoten Männ- chen mit viable yellow agouti (Avya), so besitzt die eine Hälfte der Nachkommen eine dunkle Fellfarbe, zeigt also den Non-Agouti-Phänotyp. Bei der anderen Hälfte der Nach- kommen, die das Avy-Allel tragen, lässt sich eine große Variabilität der Ausprägung des Merkmals Fellfarbe beobachten (Abb. 1). Die Vielfalt der Merkmalsausprägungen reicht SIC über Gelb, unterschiedlich stark gefleckt (mottled) bis hin zu Grau-Braun (pseudo-agouti). Die Ausprägung der Fellfarbe korreliert mit dem Grad der Methylierung der DNA in der Region des Agouti-Genlocus. © RAABE 2021 N RA VO Verändert nach: © colourbox Abbildung 1: Grad der DNA-Methylierung im Vergleich zur Ausprägung der Fellfarbe RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Biologie Sek. II
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