Neues Curriculum Ski alpin für die Sekundarstufe I und II

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Neues Curriculum Ski alpin                                                    Winter 2002/03

Neues Curriculum Ski alpin für die Sekundarstufe I und II
Warum schon wieder ein neues Curriculum ?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
natürlich ist das Skifahren nicht neu erfunden worden, aber zehn Jahre (!) neue
Skigeometrie (Carving-Ski) machten dringend einen neuen Skilehrplan nötig !
Ebenso nötig war - ein Jahr nach seinem Erscheinen und ersten Lehrerfahrungen in
Umgang mit diesem Plan - die hier vorliegende Überarbeitung des Curriculums Ski
Alpin für die Sek I u. II, besonders auch als Grundlage für die Durchführung von
Grundkursen Ski !
Wir empfehlen daher dringend allen Skilauf unterrichtenden Kollegen, sich einer
Fortbildung "Neuer Skilehrplan 2001" zu unterziehen, da die an das andere
Skimaterial gekoppelten geänderten Begrifflichkeiten durch ausschließlich
theoretische Unterweisungen nur bedingt vermittelbar und zu verinnerlichen ist.

So haben beispielsweise - bis auf den Pflugbogen - die auf Ski gefahrenen Kurven
keinen Namen mehr (wie früher z.B. der Parallelgrundschwung oder der
Grundschwung mit Bergstemme usw.), sondern sie werden auf ihre
Grundelemente B E L A S T E N, K A N T E N, D R E H E N
reduziert, analysiert und beobachtet (sie werden damit auch bewertbar) .
Diese Grundelemente können auf unterschiedliche Art betont, verknüpft und durch
Körperaktionen zu situativ richtigen Kurven auf den Schneesportgeräten Ski und
Snowboard ausgestaltet werden.
Hubertus Müller
Landeslehrteam im Skiverband Berlin
Dozent des Deutschen Sportlehrerverbandes, Landesverband Berlin

Wenn Sie noch Fragen haben, so informieren Sie sich unter
www.dslv-berlin.de oder unter www.skiverband-berlin.de oder unter www.ski-online.de (Homepage
des Deutschen Skiverbandes) oder unter www.skilehrerverband.de
oder bei Hubertus Müller, hubertusm@t-online.de oder bei Dr. Elke Wittkowski, 1. Vorsitzende des
DSLV, LV Berlin (elke.wittkowski@t-online.de)

Hubertus Mueller / Dr. Elke Wittkowski                                                     1/9
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Rahmenplan Ski alpin Sek II ( Schneesport)
(gemeinsamer Entwurf des DSLV, LV Berlin, des Skiverbandes Berlin, der Humboldt-Universität
Berlin)

Ski alpin Sek II
I           Allgemeine Vorbemerkungen
Kurse im Skifahren dürfen nur als zusätzlicher Grundkurs in der Leistungsstufe I belegt werden. Den
Schülern soll die Möglichkeit gegeben werden, Fertigkeiten im alpinen Skilauf zu erwerben und zu
verbessern. Die Ausbildung erfordert eine spezielle konditionelle Vorbereitung, die vor Kursbeginn
vorzusehen ist.
Die Ausbildungsinhalte orientieren sich am Deutschen Skilehrplan. Der Schwerpunkt der Ausbildung
liegt hierbei in der Vermittlung skitechnischer Fertigkeiten und Kenntnisse sowie in der Verbesserung
des individuellen skifahrerischen Könnens insbesondere über das Erreichen einer hohen
Steuerqualität. Es muss zudem verdeutlicht werden, dass jeder Skifahrer ein großes Interesse an der
Pflege der Umwelt haben und verantwortungsbewusst zu ihrer Erhaltung beitragen muss.
Der Unterricht im alpinen Skilauf findet als Block außerhalb Berlins statt. Die Unterrichtszeit am Skiort
umfasst mindestens 40 Stunden. Sollte die vorgesehene Unterrichtszeit aus witterungsbedingten oder
anderen Gründen nicht erreicht werden, können keine Punkte zur Anrechnung auf die
Gesamtqualifikation vergeben werden.
II          Ziele
        -   Funktionales, geländeangepasstes Fahren am leichten bis mittelschweren Hang
        -   schwerpunktmäßige Verbesserung des Kantens, des Drehens und des Belastens
            („Steuerqualität“)
        -   variable Anwendung verschiedener Techniken („körperorientiert“ / „beinorientiert“);
            „Entscheiden und Gestalten“
        -   Kenntnisse und Einsichten in den Bereichen Bewegungslehre, Sicherheit, Umwelt- und
            Gruppenverhalten
        -   Eröffnung     individueller  („Selbstkompetenz“)      und     sozialer   („Sozialkompetenz“)
            Handlungsmöglichkeiten
        -   Einsichten in und Erfahrung mit der „Innensicht“ des Skifahrens (mentale Mitarbeit)
III         Inhalte
III.1       Fertigkeitsbereich
        -   Umgang mit dem Gerät
        -   funktionsgebundene Bewegungs- und Fahrformen (Gleichgewicht, Tempo halten, Ski kanten,
            drehen und belasten)
        -   erste Erfahrungen im Grundkurs mit Anfängern (Schrittbewegungen, Gleiten,
            Richtungsänderungen, Liftfahren)
        -   „Basic“ („Grundschule des Skifahrens“): kleine Richtungsänderungen nahe der Falllinie,
            rhythmisches Pflugdrehen, Pflugbogenfolge mit Schrägfahrt
        -   Paralleles Kurvenfahren: ein-, beidbeinig, mit / ohne Vertikalbewegung, körperorientiert /
            beinorientiert
        -   „Perfect“ („Spezialschule“): Kurze Kurven, mittlere Kurven mit und ohne Vertikalbewegung
            (Steuerqualität !), Taillierungsfahren
        -   Verbesserung der Steuerqualität in unterschiedlichem Gelände
        -   Fahren mit unterschiedlichen Kurvenradien, („zugemachte / nicht zugemachte Kurven),
            Rhythmen und Bewegungsausmaßen
        Mögliche zusätzliche Inhalte
        -   weitere Erfahrungsbereiche aus der „Spezialschule“ („Perfect“, „Style“)
        -   sportliches Fahren auf anspruchsvollen Pisten, Fahren in schwierigem Schnee, Fahren im
            Tiefschnee, Stangenfahren
III.2       Fähigkeitsbereich
Entwicklung und Verbesserung der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten.

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III.3       Sportart bezogene Theorie
        -   Bewegungsstrukturen (Mechanismen der Einleitung von Kurven, Merkmale zyklischer
            Bewegungsabläufe)
        -   Risiken und Vermeidung von Gefahren im Schneesport (Regeln für das Verhalten auf Pisten
            und an Liften, Verhalten bei Unfällen, Wetter und Schnee, Ausrüstung und Materialpflege)
        -   Schneesport und Umwelt (Verhaltensregeln für den Wintersportler in der Natur, Verflechtung
            ökonomischer und ökologischer Interessen)
        -   konditionelle Vorbereitung auf Belastungen im Schneesport.
IV          Lernerfolgskontrollen
        -   Kurs immanente Lernerfolgskontrollen
        -   - Abschlussprüfung: Technikprüfung aus fünf Bewegungsaufgaben mit verschiedenen
            Schwerpunktsetzungen
                o vier Aufgaben wahlweise aus den Bewegungsaufgaben 1 bis 6
                o Aufgabe 7
Es sind jeweils acht bis zehn zyklisch aneinander gereihte Kurven zu fahren. Bei allen
Kombinationsformen sind Kurven einer Art im Block bis zu einer Marke zu fahren; dann erfolgt ein
Wechsel. Bei Aufgabe 7 kann auch eine längere Strecke vorgegeben werden.
        1      Richtungsänderungen nahe der Falllinie durch Fußkippen
               (Achtung: sehr flaches Gelände; bei hartem Schnee kaum sichtbares Gefälle)
        2      Pflugbögen in Folge
        3      Kurze Kurven mit und ohne Vertikalbewegung oder als Übergang
        4      Mittlere Kurven mit Vertikalbewegung (beinorientiert fahren)
        5      Mittlere Kurven: moderat aufrichten, umlasten  hohe Steuerqualität
        6      Taillierungsfahren (Fahren über die Lage)
        7      Sportliches (freies) Fahren (Gelände angepasst, funktional, kontrolliert)
V           Bewertung / Notengebung
Die Bewertung der Praxisleistung erfolgt für jede Bewegungsaufgabe getrennt nach der Punktetabelle
der Sekundarstufe II (0 bis 15 Punkte). Der Mittelwert, auf volle Punkte gerundet, ergibt die
Punktwertung für den praktischen Abschlusstest.
Die Bewertung orientiert sich an den Leitbildern der Bewegungsausführung, wie sie im Deutschen
Skilehrplan dargestellt sind.
Die Leistungen in der Praxisprüfung und in der Überprüfung theoretischer Kenntnisse werden wie 3 : 1
gewichtet.

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Hinweise zur Bewertung der Bewegungsaufgaben
alle Fahrformen in Mittellage und Mittelstellung
    (1)       Pflugbögen mit Vertikalbewegung und Belastungswechsel
               -    durchgängige Pflugstellung
               -    deutlicher Belastungswechsel
               -    Beindrehen
               -    Fahren nahe der Falllinie
               -    Vertikalbewegung
               -    Außenski auf der Kante durch die Kurve fahren
               -    rhythmische Fahrweise

    (2)       Fußkippen mit Vertikalbewegung nahe der Falllinie
               -    durchgängig geschnittenes Spurbild
               -    Kantwinkel erhöhen
               -    synchrone Beinarbeit
               -    ruhiger Oberkörper

    (3)       Kurvenfahren mit mittleren Radien und deutlicher Vertikalbewegung
               -    durchgängig parallele Skistellung
               -    offene Skistellung (2)
               -    sichtbares Aufrichten vor-talwärts
               -    Stockeinsatz während der Vertikalbewegung (2)
               -    Einnehmen der Kurvenlage (2)
               -    Drehen mit dem Außenbein
               -    Oberkörperausgleichsbewegung (2)
               -    Verschmelzen der Kurven (zyklische Fahrweise)

    (4)       Taillierungsfahren über (a) Ganzkörperkippen (körperorientiert) und
              (b) Kniekippen (beinorientiert)
               -     (a) + (b):
               -    mittlere bis große Radien (Kurven „zumachen“)
               -    durchgängig geschnittenes Spurbild
               -    synchrone horizontale Beinarbeit
               -    Körperposition in Mittellage und Mittelstellung
               -    (a): deutliche sichtbares Körperkippen
               -    (b): deutlich sichtbares Kniekippen

    (5)       Kurze Kurven mit Vertikalbewegung („Kurzschwingen“) mit
              Beindrehen
               -    offene Skistellung (2)
               -    deutlich sichtbares und zügiges Aufrichten (2)
               -    Drehen mit dem Außenbein (2)
               -    Oberkörperausgleichsbewegung (2)
               -    dabei aber durchgängig ruhige Oberkörperhaltung talwärts (2)
               -    geringe Rutschanteile in der Steuerphase (hohe Steuerqualität)
               -    symmetrische Spuranlage
               -    gleichbleibendes Tempo
               -    kurze Radien
               -    Verschmelzen der Kurven („zyklische Fahrweise“)

    (6)       Freies Fahren
               -    gelände- und situationsangepasstes Fahrverhalten
               -    sportliche Fahrweise unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten („kontrolliert“)
               -    durchgängig hohe Steuerqualität (geringe Rutschanteile)

Hubertus Mueller / Dr. Elke Wittkowski                                                                4/9
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Empfohlene Literatur:
Unterrichtstipps für Skilehrer und Übungsleiter; hrsg. v. Deutschen Skiverband
ausbildung@ski-online.de
www.ski-online.de; Homepage des Deutschen Skiverbandes
www.skilehrerverband.de; Homepage des Deutschen Skilehrerverbandes
Ski-Lehrplan Basic für Skifahrer, Carver, Snowboarder, Telemarker; hrsg. vom Deutschen
Verband für das Skilehrwesen e.V. / Interski Deutschland; ISBN 3-405-16214-9, BLV
Verlagsgesellschaft München 2001 (www.blv.de)
Ski-Lehrplan Perfect für fortgeschrittene Skifahrer und Carver; hrsg. vom Deutschen
Verband für das Skilehrwesen e.V. / Interski Deutschland; ISBN 3-405-16423-0, BLV
Verlagsgesellschaft München 2002 (www.blv.de)
Ski-Lehrplan Style; Sprünge und Tricks mit Board und Ski; hrsg. vom Deutschen Verband für
das Skilehrwesen e.V. / Interski Deutschland; ISBN 3-405-16246-7, BLV Verlagsgesellschaft
München 2002 (www.blv.de)

Berichte von der DSV-Bundeslehrteam-Schulung alpin 2001 im Stubaital; in fdSnow 2001,
Heft 18/19, 71-74
Frank Reinboth: Vielseitige Skitechnik (Seite 71-72)
Klaus Rambach: Bewegungsspielräume – Bandbreiten – Demonstrationskönnen auf allen
Könnensstufen (BEWEGUNGSEXPERTE). Der neue Skilehrplan in der Methodik (aus der
Sicht des DSV), Seite 73-74

Fortbildungsangebote für Berliner Sportlehrerinnen und Sportlehrer (u.a.)
Deutscher Sportlehrerverband, Landesverband Berlin e.V. (elke.wittkowski@t-online.de)
Skiverband Berlin e.V. (info@skiverband-berlin.de; www.skiverband-berlin.de):
Fortbildungsveranstaltung und Multiplikatoren-Lehrgang im Skilauf alpin vom 25. bis 31. Mai
2003 in Hintertux / Zillertal. Lehrgangsleiter: Christian Bobusch (Christian.Bobusch@t-
online.de)
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Sportwissenschaft, Abt. Didaktik und Methodik
(Prof. Norbert Heymen, Prof. Winfried Leue); Telefon: 83 85 05 35 oder 313 83 21 (W. Leue)
– 17.05.-02.06.2003 Lehren und Lernen im Skilaufen unter besonderer Berücksichtigung von
Bewegungskorrekturen

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Beispiel I
Programm Grundkurs Ski 2002 nach dem neuen Skilehrplan 2001
Idee: Hubertus Müller, Luise-Henriette-Oberschule (Gymnasium) Berlin-Tempelhof-
Schöneberg / Landeslehrteam des Skiverbandes Berlin, Dozent des DSLV, LV Berlin in der
Jugendskileiteraus- und –fortbildung
Grundlegende Bedingungen:                    Carving-Ski, am besten Slalom-Carver, 155 – 180 cm
Schwerpunktsetzungen:                        KANTEN, DREHEN, BELASTEN
                                             in Abhängigkeit von der Körperlage
Die Körperlage wird damit zum Hauptindiz für gutes oder weniger gutes Skifahren (Belasten,
Kanten, Drehen)
Für das folgende Programm wird angemerkt, dass es sich ausschließlich um fortgeschrittene bis gute
Skifahrer/innen handelt, da an der Luise-Henriette alle Schüler/innen der 8. Klassen verpflichtend mit
der Schule zum Skifahren fahren.
Tagesprogramme:
1. Tag
Einfahren mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen:
Lage innen/außen vor/rück, hoch/tief, horizontale und vertikale Beweglichkeit der Knie
z.B. Pflugkanten, z.B. kurze Kurven (Kanten, Drehen)
Belastungsübungen zur Neutrallage (Rollbewegung der Körperlage beim Überfahren der Falllinie)
2. Tag
Skifahren unter dem Schwerpunkt BELASTEN: vorn/hinten, rechts/links, hoch/tief, mit
schneller Vertikalbewegung und/oder langsamem Aufrichten u.a.
3. Tag (halber Tag)
Skifahren unter dem Schwerpunkt KANTEN: einbeinig, besser beidbeinig, beinorientiert,
ganzkörperorientiert (weitere Übungen siehe Übungssammlung Ski-Lehrplan Basic)
4. Tag
Skifahren unter dem Schwerpunkt DREHEN: Bearbeitung diverser Drehmechanismen,
z.B. mittlere Kurven mit deutlicher Vertikalbewegung (früher Paralleler Grundschwung)
Hinweis: Vertikalbewegung vor-talwärts, auch Carvingski stellen sich damit flach, die Ski driften an, durch
Umkanten schneidendes Kurvenende !
z.B. mittlere Kurven, moderat aufrichten (früher Paralleler Grundschwung mit Belastungsdrehen)
Umlasten / hohe Steuerqualität
z.B. Taillierungsfahren (Race-Carven)
Fahren über die Lage in Abhängigkeit von Radius und Biegelinie
Achtung: möglichst nur Ski auswählen, deren Radien unter 18 m liegen; sonst wird das Tempo zu hoch, auch
wenn die Kurven „zu gemacht“ werden.
5. Tag
Rundfahrt Ski-Cirkus / Anwendung
z.B. kurze Kurven mit Vertikalbewegung im steilen Gelände; Taillierungsfahren in mäßig
geneigtem Gelände usw.
Ständige Korrektur durch Bewegungsaufgaben zur Verbesserung der Lage (größtes Problem bei
kurzen Kurven !)
Kurz: funktionale Anwendungen
6. Tag (halber Tag)
Fun-Carven (Kuchler und andere Modelle): Hüftcanting, Kanten über die Lage, Schritttechnik usw.
7. Tag
Vormittag: Slalom (RS)
Mittag: Prüfung freies Fahren
Nachmittag:

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Kurze Kurven mit und ohne Vertikalbewegung (Übergang) – schwer für Schüler, aber wichtig zum
Kontrollieren des Tempos !
Mittlere Kurven mit deutlicher Vertikalbewegung
8. Tag
Slalom (RS) fahren im Gelände: Anwendungsvariationen
9. Tag
Slalom (RS); Prüfung der Aufgaben 2 und 3
Nachmittag: Mittlere Kurven mit moderatem Aufrichten / Umlasten; Taillierungsfahren
10. Tag
Slalom (RS); Prüfung der Aufgaben 4 und 5
11. Tag
Spielraum-Tag für Ausfälle wegen schlechten Wetters o.ä.

Festsetzungen für die Prüfungen:
     1. Freies Fahren
     2. Kurze Kurven mit Vertikalbewegung / ohne Vertikalbewegung als Übergang
         (ohne Vertikalbewegung sollte das Gelände flacher werden)

     3. Mittlere Kuren mit Vertikalbewegung
     4. Mittlere Kurven, moderat aufrichten, umlasten / hohe Steuerqualität
     5. Taillierungsfahren: Fahren über die Lage
Sind Anfänger im Grundkurs – wie bei anderen Schulen üblich – müssen die
Prüfungsaufgaben sicher etwas variiert werden, damit auch Inhalte der Grundschule des
Skifahrens enthalten sind, z.B. Pfluggleiten bzw. Pflugkurven mit hoher Steuerqualität (vgl.
Kinderskilauf); aber: alle Schüler/innen fahren dieselben Aufgaben !

Beispiel II:
Grundkurs Skifahren 2002 mit Anfängern und Fortgeschrittenen
Kooperation von drei Gymnasien (gemeinsamer Unterricht): Droste-Hülshoff-Oberschule
(Steglitz-Zehlendorf) / Askanische Oberschule (Tempelhof-Schöneberg) / Hans-Carossa-
Oberschule (Spandau)
Idee: Dr. Elke Wittkowski, Ralf Bauer, Bernd Grigalat (Fahrtenleiter) sowie die mitfahrenden
Kollegen
Die Inhalte verstehen sich als „Mischform“ zwischen dem „alten“ Skilehrplan und dem
„neuen“ Skilehrplan. Dennoch wurden mehr und mehr Inhalte des neuen Lehrplans
eingebaut.
Skigebiete: Speikboden und Klausberg (Tauferer Ahrntal, Südtirol)

PROGRAMM DER FAHRT

Dienstag, 15.01.2002
1. Skitag: Schwerpunkt: Einfahren, Kurseinteilung (6 Gruppen)
Gruppe 1: Schüler/innen ohne Vorkenntnisse („Anfänger“)
Gruppe 2: Schüler/innen mit geringen Vorkenntnissen
Gruppe 3: fortgeschrittenen Schüler/innen
Gruppe 4: gut fortgeschrittene Schüler/innen
Gruppe 5: Schüler/innen mit gutem bis sehr gutem skifahrerischen Können
Erkunden des Skigebietes (mit Einschränkungen wegen des Liftausfalls)

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Einfahren mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen (Vorseitbeuge; horizontale und vertikale
Beweglichkeit der Knie): z.B. Pflugkanten; Pflugwedeln, Steuern unter Belastung (langsames
Aufrichten), kurze Schwünge
Theorie:
Verteilen der Skripten
Sicherheit im Skilauf (FIS-Regeln, Fahrregeln in der Gruppe etc.); Umwelt-Regeln
Mittwoch, 16.01.2002
2. Skitag: Praxis je nach Könnensstufe
Schwerpunkt: Paralleles Grundschwingen
Übungen aus der Grundschule des Skilaufens;
Aufbau zum Parallelen Grundschwingen in einer Kombination von Übungen aus dem Lehrplan-Weg 1
(Betonung auf der schnellen Vertikalbewegung) und Lehrplan-Weg 2 (Betonung des langsamen
Aufrichtens, zum Pflug tiefgehen und drehen); Übungen zur Schwungsteuerung
Theorie:
Bewegungsstrukturen im Skilauf: Drehen, Kanten, Belasten (Steuern);
Video: Skifahren lernen und lehren, Teil 1: Von den ersten Erfahrungen bis zum Parallelen
Grundschwingen; Übersicht über die Struktur des aktuellen Skilehrplans (Hrsg.: Deutscher
Skilehrerverband)
Donnerstag, 17.01.02
3. Skitag: Praxis in leistungsdifferenzierten Gruppen
Schwerpunkt: Paralleles Grundschwingen in Leitbildform (wenig reduziertes Programm)
Videoaufnahmen; eigenständiges Fahren in leistungsheterogenen Gruppen (Kleingruppen)
Theorie:
Videokorrekturen
Freitag, 18.01.2002
4. Skitag: Praxis in leistungsdifferenzierten Gruppen
Gruppeneinteilung wie am Vortag – Lehrerwechsel
Schwerpunkt: Umsetzung der Videokorrekturen; Erfahrungen erweitern
Verbesserung der Oberkörperposition: Zwergerlschwünge; ohne Stöcke fahren; Hände auf den
Knien (außen); Stöcke um die Hüfte, ...
Paralleles Grundschwingen als Kurzschwung, als Kurzschwung mit betontem Umsteigen, mit
explosivem Aufrichten, mit langsamem Aufrichten, mit Bergstemme
Theorie:
Verteilung der Rollen für die Ski-Umwelt-Diskussion; Verteilen von Arbeitspapieren
Samstag, 19.01.02
5. Skitag: Praxis in leistungsdifferenzierten Gruppen
Schwerpunkt: Spezialschule
Fahren in schwierigem Gelände; schön fahren; Formationsfahren ...
Skigefühle: z.B. aggressiv / weich fahren;
Verbesserung der Körperposition mit Aufgabenstellungen zur Vorseitbeuge und zum Kanten der Ski;
Kontrastfahren mit verschiedenen Bewegungsschwerpunkten
Theorie:
Gruppenarbeit (in Skigruppen) zur Vorbereitung der Ski- und Umwelt-Diskussion mit dem
Geschäftsführer der Speikboden-AG (schriftliche Ausarbeitung zu vorgegebenen Fragestellungen)
Sonntag, 20.01.02
6. Skitag: Praxis in leistungsdifferenzierten Gruppen
Gruppeneinteilung wie am Vortag; Lehrerwechsel
Schwerpunkt: Wiederholung
Videoaufnahmen
Koordinationsübungen;
Tempofahrten zur Schulung der Schwungsteuerung;
Kontrast: Abstoß- / Belastungsdrehen (Erfühlen des Kantendrucks)
Theorie:
Diskussion mit dem Geschäftsführer der Speikboden-AG, Herrn Fuchsbrugger
anschließend Discobesuch (fak.)
Montag, 21.01.02
7. Skitag: Exkursion zum Kronplatz (mit Eigenbeteiligung) oder freies Fahren am Speikboden

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Schwerpunkt: Anwendungsfahren
Theorie:
Informationen und Video zum Carven
Dienstag, 22.01.02
8. Skitag: Prüfungsvorbereitung; Einzelkorrekturen
Theorie:
keine
Mittwoch, 23.01.02
9. Skitag: praktische Prüfung in Gruppen (Aufgaben 1 bis 4); freie Abfahrt „gemeinsam“ am
späten Vormittag
Prüfungsaufgaben
(im Übergang zwischen dem vorherigen und dem neuen Skilehrplan)
1.       Kurvenfahren mit mittleren Radien (Paralleles Grundschwingen in Leitbildform)
2.       Kurze Kurven (Kurzschwingen)
3.       Radienwechsel (2 lang / 2 kurz oder 2 lang / 4 kurz)
4.       „Taillierungsfahren“ (Schussfahren mit Kniekippen)
5.       Freie Abfahrt (sportlich-dynamisch, kontrolliert, geländeangepasste Radienwechsel)
Donnerstag, 24.01.02
10. Skitag
Tageskarte (Eigenbeteiligung: ca. 15 €); Freies Fahren in Kleingruppen
Ausleihe von Snowboards, Big-Foot, Snow-Blades auf eigene Kosten möglich
Theorie (morgens): Theorie-Test (20-30 min)
ca. 21 Uhr: Abfahrt nach Berlin

Hubertus Mueller / Dr. Elke Wittkowski                                                   9/9
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