OBSTBAUPROFI - Ratgeber für den professionellen Pflanzenschutz im Obstbau - Stähler Suisse SA
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Strategien und Tipps für den erfolgreichen Pflanzenschutz im Obstbau Wir verfolgen weltweit die Entwicklung neuer Pflanzenschutzmittel, um für Sie die besten Produkte der Welt auch in der Schweiz verfügbar zu machen. Im Obstbau haben wir auf jeden Schaderreger eine schlagkräftige Antwort. In der vorliegenden Broschüre finden Sie zudem unsere Tipps und Strategien, wie Sie Ihre Pflanzenschutzmittel noch wirkungsvoller einsetzen können. Die Beilage ist so gestaltet, dass Sie diese herausnehmen und als wertvolles Nachschlagewerk gebrauchen können. Inhalt: Seite 3 Neue Produkte Seite 4 Bei uns hat der Obstbau höchste Priorität Seite 5 Milbenbekämpfung Seite 6 Praxistipps vom Obstbauspezialisten Seite 7 Feuerbrandbekämpfung Erfolgreiche Wicklerbekämpfung Seite 8 Calcium, Formulierungen, Vor- und Nachteile der verschiedenen Formulierungen Seite 9 Goëmar Start Seite 10 Suisse Garantie / ÖLN-Richtlinien für Stähler-Produkte Seite 11 Durch Mischungen Arbeitskosten sparen Seite 12 Dosierungstabelle für Gun-Applikationen Beilagen: Spritzpläne für Kern- und Steinobst Umfassende Beratungsdienstleistungen im Obstbau Beratung vor Ort Rufen Sie uns an!Tritt ein Problem auf, sind wir schnell auf Platz. Im Winter diskutiert Ihr Berater mit Ihnen die Jahresstrategie. Am Telefon berät Sie gerne auch unser Obstbauverantwortliche, Thomas Richter, Tel. 079 672 57 24 Pflanzenschutz- Während der Saison immer aktuell informiert durch unsere ca. 6x erscheinende mitteilungen Pflanzenschutzmitteilung. Bestellung unter thomas.richter@staehler.ch oder 079 672 57 24 Vorträge Organisieren Sie eine Veranstaltung für Obstproduzenten und suchen Sie dafür einen kompetenten Referenten? Wir stellen Ihnen gerne einen kostenlos zur Verfügung Internet Unter www.staehler.ch finden Sie zu jedem Produkt detaillierte Produktinformationen im technischen Merkblatt
Neue Produkte Alial 80 WG • Aluminiumphosetyl gegen Birnenblütenbrand – jetzt auch bei der Firma Stähler 1 Cercobin • Cercobin ist neu gegen Krebs bewilligt • Einziges offiziell bewilligtes Produkt gegen Krebs 2 • Gute Wirkung dank den vollsystemischen Eigenschaften Fezan • SSH-Fungizid der neusten Generation gegen Blütenmonilia • Spezialisiert auf Kirschen-, Aprikosen- und Pfirsichkulturen 3 Kanemite • Gegen die mobilen Stadien der Roten Spinne und der gemeinen Spinnmilbe • Neuer Wirkungsmechanismus 4 • Einziges raubmilbenneutrales Produkt gegen mobile Stadien der Milben Kocide 2000 • Neues Kupferprodukt mit modernester Granulatformulierung • Optimale Depotbildung • Gleich gute Wirkung wie herkömmliches Kupfer mit weniger 5 Reinkupfereintrag in die Anlage Serenade Max • Das bewährte Serenade mit einer neuen Formulierung • Höher konzentrierter Wirkstoff: Gleiche Wirkung mit halber Aufwandmenge 6 Slick • Das breit einsetzbare Slick jetzt auch bei der Firma Stähler 7 Vacciplant • Sehr gute Wirkung gegen Feuerbrand • Basisschutz für alle Kernobstbäume gegen Krankheiten • Fördert alle natürlichen pflanzeneigenen Abwehrmechanismen gegen 8 viele Krankheiten 3
Für die Firma Stähler hat der Obstbau in der Produkteentwicklung und Beratung höchste Priorität Die Obstanbaufläche ist weltweit betrachtet sehr klein. Dementsprechend ist auch das Interesse von multinational arbeitenden Pflanzenschutzmittelfirmen, in den Obstbau zu investieren, eher gering. Aus folgenden Gründen hat der Obstbau bei Stähler Suisse SA höchste Priorität: Der Obstbau ist eine Kultur für Profis, welche auf eine gute Beratung vor Ort und Unterstützung in Form von guten Publikationen Wert legen. Dies deckt sich mit den Stärken der Stähler Suisse SA: - Dank dem breiten Netzwerk und den umfangreichen Kontakten zu innovativen Pflanzenschutzmittelfirmen in der ganzen Welt gelingt es der Stähler immer wieder, im Obstbau neue Produkte zu registrieren und auf den Markt zu bringen. - Dank einer professionellen Forschungs- und Versuchsabteilung können die Produkte optimal für die sensiblen Obstbäume geprüft und deren Praxiseinsatz erprobt werden - Beim Obstbauer zählt Qualität. So schätzt er auch die laufend optimierten Formulierungen der Stähler Produkte 8 9 Die Innovation und Beratung von Stähler Suisse SA ist Teil Ihrer Qualitätsproduktion. 4
Milbenbekämpfung Kanemite ist das einzige raubmilbenschonende Akarizid gegen mobile Stadien der Spinnmilben 10 11 Top-Strategie von Stähler gegen die Spinnmilben Der Erfolg der Bekämpfung entscheidet sich zu Beginn der Saison!!! Im Sommer kann bei Akariziden nicht mehr mit einer guten Wirkung gerechnet werden, weil alle Entwicklungsstadien der Spinnmilben gleichzeitig vorhanden sind! Gegen Eier: Gegen mobile Stadien: Trevi (0,8 kg/ha) Kanemite (1,8 l/ha) 〕 Neutral gegen Raubmilben, gut mischbar mit Pflanzenschutzmitteln Behandlungszeitpunkt ca. ca. Rotknospen- Abgehende 2 Wochen nach 3 Wochen nach Sommer Stadium Blüte der Blüte der Blüte Produkt Trevi 1 Kanemite 1 Mischung 1 Trevi Kanemite (falls 1. Termin (falls 1. Termin Kanemite+Trevi verpasst) verpasst) im Notfall Blüte Entwicklungsstadium der Roten Spinne = Ei = Larve 1 Alle Akarizide nur einmal pro Jahr einsetzen, Trevi nur bis Ende Juni. Wartefrist: Trevi und Kanemite 3 Wochen Bessere Wirkung dank Sticker Alle Akarizide sind Kontaktmittel. Um eine gute Wirkung zu erzielen, müssen die Pflanzen darum vollständig benetzt werden. Dabei hilft das Netzmittel „Sticker“. Neben der guten Benetzungsförderung verfügt Sticker als einziges Netzmittel gleichzeitig über ein Haftsystem, damit die Spritzbrühe nicht abtropft. Dank seinem physikalisch und chemisch inaktiven Wirkstoff (Latex), ist es gut mischbar. Wir empfehlen, die Akarizide je nach Baumvolumen mit 400-800 l Wasser/ha auszubringen und 3 dl Sticker beizumischen. 5 12
Praxistipps vom Obstbauspezialisten Krankheiten Feuerbrand Mit Vacciplant ab Grünknospenstadium vorbeugend die Abwehrkräfte stärken. Über die Blüte mit Antibiotikum oder alternativ mit Serenade Max vor erwarteten Infektionen behandeln. Regalis bei 2-5 cm Triebwachstum und ca. 2-5 Wochen später im Splitt eingesetzt, schützt effizient gegen Sekundärinfektionen und reduziert die der Überwinterung dienenden Cancer des Feuerbrandes um ca. 70 %. Kelchfäule, Monilia Kelchfäule und andere Blütenkrankheiten zunehmend. Massive Schäden möglich. Lange Blüte mit feuchten und andere Kernobst- Bedingungen fördert den Krankheitsdruck. 1–2 Spritzungen über die Blüte mit dem systemisch wirkenden Cercobin Blütenkrankheiten zeigt gute Wirkung gegen die Blütenkrankheiten. Alternativ kann auch Frupica SC eingesetzt werden. Krebs Sofort nach der Ernte Cercobin einsetzen. Mitte Blattfall nochmals mit Cercobin und Ende Blattfall mit Kupfer behandeln. Infiziertes Holz und Fallobst entfernen. Cercobin darf nur 2x pro Saison eingesetzt werden. Anstelle von Cercobin kann auch Captan S WG eingesetzt werden. Die Krebswirkung ist aber weniger gut. Cercobin ist das einzige gegen Krebs bewilligte Fungizid. Lagerkrankheiten Nisten sich früh ein. Darum im Sommer Spritzintervall nicht mehr als 14 Tage ausdehnen. Unsere Qualitäts-formulierung Captan S WG hat sich für die Abschlussbehandlungen gut bewährt. Vor der Ernte und zwischen den Pflückgängen mit Armicarb behandeln. Wartefrist nur 8 Tage. Wirkt gegen Schorf, Lagerkrankheiten und Regenflecken. Ab Blüte bis Triebabschluss keine Schorfspritzung ohne Mehltaumittel. Gute Mehltauwirkung von Duotop, Mehltau Nustar 20 DF und Stroby WG ausnutzen. Zu reinen Schorfspritzungen das neue, hochwirksame Cyflamid beimischen. Hat sich der Mehltau einmal eingenistet, kann er nur noch mit grossem Aufwand mechanisch entfernt werden. Monilia Cercobin wirkt dank seiner guten Mobilität vor allem auf Blüten hervorragend. Über die Blütezeit entscheidet Steinobst sich massgebend der Erfolg der gesamten Moniliabekämpfung. Als Alternative über die Blüte stehen die SSH-Mittel Duotop, Slick oder Fezan zur Verfügung. Gegen Fruchtmonilia (und viele andere Krankheiten) haben sich Amistar und Slick besonders gut bewährt (Amistar nicht im Kernobst einsetzen! Spritze gut reinigen!). Schorf Um das Sporenpotenzial gering zu halten, sollten bis Ende Winter keine Blätter mehr am Boden vorhanden sein. Die vorbeugende Wirkung aller Produkte beträgt während des Triebwachstums je nach Klima ca. 6–8 Tage. Wenn nach mehr als 5 Tagen seit der letzten Spritzung Infektionen zustande kamen, abstoppende Mittel wie Frupica SC, Nustar 13 20 DF, Duotop, Slick oder Stroby WG einsetzen. Erst nach Triebabschluss können die Intervalle auf ca. 14 Tage aus- gedehnt werden. Schädlinge Apfelwickler, Unbedingt Antiresistenzstrategie berücksichtigen! Erste Behandlung mit Steward, damit der «Trumpf» Kleiner Fruchtwickler der Wachstumsregulatoren später ausgespielt werden kann. Birnblattsauger Ab Flugbeginn im Februar das nützlingsschonende Surround 3- bis 4-mal einsetzen. Vor Behandlung während der Saison mit Produkten gegen Larven, Honigtau gründlich waschen. Gewisse Produkte brauchen Wärme (Etikette beachten). Nützlinge schonen. Eventuell Ohrwürmer ansiedeln. Läuse Früh behandeln, solange Blätter noch nicht eingerollt sind. Gazelle SG wird im Blatt verteilt und ist nicht tempe- raturabhängig. Für alle Lausmittel gilt: Je höher die Wassermenge, desto besser die Wirkung. Mit Sticker kann die Wirksamkeit der Produkte erhöht werden. Rote Spinne Vor der Blüte gegen Wintereier und Nymphen mit dem raubmilbenschonenden Trevi intervenieren. Bei hohem Besatz mit Wintereiern zusätzlich mit Zofal D (Mineralöl) behandeln. Sofort nach der Blüte auf die erste mobile Generation Kanemite einsetzen. Im Sommer eignet sich Kanemite bei tiefen Populationen alleine oder bei hohem Befall in Mischung mit Trevi gut zum Abstoppen. Sägewespe Gazelle SG sofort nach der Blüte mit gleichzeitiger Wirkung gegen Läuse einsetzen. Schalenwickler, Bei Befall das schnell wirksame Steward einsetzen. Schalenwickler: im Steinobst analoge Bekämpfungszeitpunkte Spanner, Eulen wie im Kernobst nach Warndienst. Wartefrist beachten! Verschiedenes Berostung Gegen Berostung gibt es kein «Wundermittel»! Eine Kombination der folgenden Strategien kann aber einiges bewirken. Alle Mittel werden von Blühende bis 30 Tage nach der Blüte eingesetzt: - 4-mal Sufralo - 3-bis 4-mal Goëmar Start (enthält Bor und Pflanzenhormone). - Golden: 4-mal Pro Gibb 47 mit Sonderbewilligung nach Blüte. Vor- und nicht während Kaltwetterperioden behandeln. Herbizid Roundup Max und Mulchen über Saison so planen, dass gegen EndeJuni das Bodenherbizid Alce lückenlos auf die Erde (nicht auf Unkraut oder Gras) appliziert werden kann. Bodenherbizide auf feuchten Boden ausbringen. Pflanzenernährung Ernährung des Baumes erfolgt grundsätzlich über den Boden. Anstelle salzhaltiger Dünger (z.B. Flüssigdünger S) vermehrt besser pflanzenverträgliche Stärkungsmittel wie Goëmar Start oder salzarme Spezialdünger wie Calshine einsetzen. Qualitäts-förderung Mit Calshine können diverse Qualitätsfaktoren beeinflusst werden: weniger Stippe, bessere Lagerfähigkeit, höheres Fruchtgewicht, höherer Zuckergehalt, festere Früchte und ausgeprägtere Deckfarbe. 6 14
Feuerbrandbekämpfung Pflanzen auf Abwehr der Infektion vorbereiten mit Regalis und Vacciplant Vacciplant und Regalis regen effizient die natürlichen Abwehrmechanismen der Pflanze an. So ist sie bereits optimal geschützt, wenn Insekten und Pilze beginnen, die Pflanze zu beschädigen. Die Wirkung erstreckt sich 15 bei Regalis auf unzählige Insekten, Pilz- und Bakterien- krankheiten. Vacciplant ist vor allem auf Pilz- und Bakterienkrankheiten spezialisiert. Gerade über die heikle Phase der Blüte, wo sich gerne Bakterien und Pilze einnisten, ist eine vorbeugende Behandlung mit Vacciplant in allen Kernobstkulturen empfehlenswert. Gleichzeigit schützen Regalis und Vacciplant auch sehr wirksam vor Feuerbrandinfektionen. Sie dienen darum als Basibehandlung neben anderen Feuerbrand-Bekämpfungsmitteln (z.B. Serenade Max und Streptomycin), um die Bäume optimal zu schützen. Top Strategie gegen Feuerbrand Rot: Produkte gegen Blüteninfektionen (Primärinfektionen) Blau: Produkte gegen Infektionen über Wunden, Triebe, Nachzüglerblüten usw. (Sekundärinfektionen) Grünknospenstadium Blüte Nachblüte Vacciplant 1x pro Woche Basisschutz der Blüten Basisschutz gegen Regalis ca. 2-5 Wochen nach Sekundärinfektionen Regalis bei 2-5 cm Trieblänge erstem Splitt Intervention Serenade oder Streptomycin kurz vor Infektionen nach Warndienst nach Feuerbrandprognose Erfolgreiche Wicklerbekämpfung Bei der Apfelwicklerbekämpfung ist auf eine strikte Antiresistenzstrategie zu achten. Nie mehr als 1x pro Jahr ein Produkt der gleichen Resistenzgruppe einsetzen. 16 Resistenzgruppe Produktkategorie Produkte Nr. 1 Wachstumsregulatoren Dimilin, Difuse, Hagar, Insegar, Match, Mimic, Nomolt, Prodigy, Rimon Nr. 2 Oxadiazine Steward Nr. 3 Phosphorsäureester Pyrinex Nr. 4 Granuloseviren Carpovirusine 2, Granupom neu, Madex Plus Nr. 5 Emamectinbenzoat Affirm 17 7
Sommerbehandlungen gegen Wickler Grundüberlegung: Erste Behandlung (ca. Anfang Juni) immer mit Steward. Vorteil: Wirkt gegen alle Wickler, gute abstoppende Wirkung Letzte Behandlung immer mit Nomolt. Vorteil: Sehr lange Wirkungsdauer im Sommer. Ganze Strategie deckt dank Nomolt im Sommer länger ab. 18 Top-Strategie Anfang Juni 2 Wochen nach Steward 2-3 Wochen nach Pyrinex Steward Pyrinex Nomolt Calcium Calciumformulierungen werden laufend verbessert und wirksamer Anforderungen an einen modernen Calciumblattdünger: Gute Pflanzenverträglichkeit Nährstoffe sind Salze. Salz auf den Blättern stellt für die Pflanze immer ein Stressfaktor 19 dar. Moderne Formulierungen kommen mit einem bedeutend geringeren Salzgehalt aus. Hohe Eindringrate Nach der Applikation der Spritzbrühe bis zum Antrocknen sollte bereits möglichst viel Calcium eindringen. Danach sollte es auf der Frucht verbleiben und möglichst wenig Luftfeuchtigkeit benötigen, um sich zu lösen und in die Frucht einzudringen Gute Mischbarkeit Mischungen mit salzhaltigen Blattdüngern führen, vor allem in Kombination mit Wärme, schnell zu Schäden. Ein gerin- ger Salzgehalt ist darum auch für das Mischen wichtig. Bei schnell eindringenden Calciumformulierungen wird die Calciumaufnahme durch beigemischte Pflanzenschutzmittel nicht negativ beeinflusst. Förderung der Fruchtqualität Ein gutes Calciumprodukt fördert die für die Früchte entscheidenden Qualitätsmerkmale wie Fruchtfleischfestigkeit und Zuckergehalt. Aktive Förderung des Zellwandaufbaues Die modernsten Calciumformulierungen liefern der Pflanze nicht nur Calcium, sondern regen zusätzlich den Calciumstoffwechsel an. Die Pflanze kann so viel besser auf ihre Reserven zurückgreifen und vorhandenes Calcium wird schnel- ler verarbeitet Lebensdauer von Installationen Chlorhaltige Blattdünger vermindern nachweislich die Lebensdauer von Hagelnetzen und anderen empfindlichen Installationen. Vor- und Nachteile der am häufigsten eingesetzten Calciumformulierungen Aus chemischen Gründen muss das Calcium an etwas gebunden werden. Je nach Bindungspartner sind die Produkte mehr oder weniger verträglich für die Pflanze Calciumchlorid Das Calcium ist an Chlor gebunden. Die Verbindung der Salze „Calcium“ und „Chlor“ macht diese Blattdünger sehr salzhaltig. Calciumformiat Das Calcium ist an eine organische Säure gebunden. Dadurch sehr gute Pflanzen- verträglichkeit. Calshine TOP! Das Calcium wird in ein naturnahes organisches Molekül verpackt. So wird es von der Pflanze am besten aufgenommen. Zusätzlich werden zahlreiche weitere natürliche 15 Stoffe (Zucker, Vitamine, organische Säuren usw.) beigefügt, welche den Zellwand- stoffwechsel anregen und dafür sorgen, dass die Pflanze ihre eigenen Calciumreserven besser ausnutzt. 8 20
Übersicht der Vor- und Nachteile verschiedener Calciumformulierungen: Kriterium Calciumchlorid Calciumformiat Calshine Pflanzenverträglichkeit Hoher Salzgehalt Niedriger Salzgehalt dank Niedriger Salzgehalt Formulierung mit organischer dank Formulierung als Chelat Säure Eindringrate Niedrig Gut Sehr gut dank der Chelatformulierung und Zusätzen, welche das Eindringen fördern Mischbarkeit Heikel wegen hohem Salzgehalt. Gute Pflanzenverträglichkeit Gute Pflanzenverträglichkeit und Reduziertes Eindringen von und Calciumaufnahme in die und Calciumaufnahme in die Pflanze Calcium aufgrund beigemischter Pflanze trotz Mischungen☺ trotz Mischungen Pflanzenschutzmittel / Fruchtqualität Vermindert Ausfärbung. Kann Festigkeit, Fruchtfarbe, Kann Festigkeit fördern. Kann Festigkeit fördern Spezifisches Gewicht und Zuckergehalt fördern Aktive Förderung Keine Förderung Keine Förderung Grossen Einfluss auf Calciumstoffwechsel Zellwandaufbau und das Verfügbarmachen von Reserve- calcium in der Pflanze Wirkung gegen Feuerbrand Keine Wirkung Wirkung beim Einsatz über Blüte Keine Wirkung Lebensdauer Installationen Lebensdauer von Hagelnetzen wird nachweislich reduziert Goëmar Start Die Firma Stähler empfiehlt, Goëmar Start dreimal über die Blüte einzusetzen, weil die Erhöhung des Gehaltes an Polyaminen vor allem über die Blütenzeit stimuliert werden kann. Goëmar Start kann aber während der ganzen Saison eingesetzt werden. Die nachfolgende Übersicht zeigt, welche Wirkung in welchem Entwicklungsstadium des Baumes zu erwarten ist: Vorblüte Blüte Nachblüte/Sommer Nachernte Stickstoff in Form von Aminosäuren: Geht in Fruchtbarkeit und Früchte und nicht in Wachstum Verbessert die Leistung der Blätter Förderung der Stresstoleranz (z.B. gegen Trockenheit, Hitze usw.) Bessere Nährstoffaufnahme über die Wurzeln Höhere Frosttoleranz Weniger Berostung Bor, Molybdän Bor, Molybdän Magnesium, Schwefel Unterstützung Befruchtung Besserer Nährstoffrücktrans- port von Blättern ins Holz Erhöht Polyamingehalt in Blüten und Früchten Vorteile eines erhöhten Polyamingehaltes: - Bessere Ernährung der Blüten im Vergleich zu den Trieben - Grösserer Blütenboden bzw. besseres Kaliber - Ausdünnende Wirkung auf schwache Blüten - Bessere Blütenknospenqualität im Folgejahr dank früherem Übergang der Blüteninduktion zur Differenzierung 21 9
Suisse Garantie/ÖLN-Richtlinien für Stähler-Produkte Alle unsere Produkte sind in der Schweiz für die vorgesehene Anwendung bewilligt. Der ökologische Leistungs- nachweis und die Integrierte Produktion (Suisse Garantie) sehen zusätzliche Einschränkungen vor. In den Pflanzenschutzmittellisten der Schweizerischen Arbeitsgruppe für integrierte Obstproduktion (SAIO) können diese Einschränk- ungen eingesehen werden. Stan 201 d 2 22 Im Zweifelsfall gilt die Liste der von der SAIO anerkannten Wirkstoffe im Pflanzenschutz. 23 10
Durch Mischungen Arbeitskosten sparen Nach Schätzung der Firma Stähler entstehen 90 % der Schäden an Obstbäumen mit Pflanzenschutzmitteln durch unsachgemässes Mischen. Folgende Punkte sind wichtig: Mischbarkeit der Produkte beachten • = mischbar X = nicht mischbar leer = Mischung nicht sinnvoll (unterschiedliche Anwendungszeitpunkte usw.) Im Zweifelsfall gilt der Etikettentext 24 Reihenfolge der Produktzugabe bei Tankmischungen Falls auf der Etikette nichts anderes vermerkt ist! 1. Wasseroptimierer (reduzieren Wasserhärte oder pH. Beispiel: X-Change) 2. Granulate und Pulver (WP, WG, SG), oder andere, nicht erwähnte feste Formulierungen 3. Suspensionskonzentrate (SC) oder andere, nicht erwähnte flüssige Formulierungen 4. Emulsionskonzentrate (EC) 5. Haftmittel, Netzmittel, Öle 6. Flüssigdünger Wichtigste Faktoren, welche Schäden an Pflanzen fördern: Problematische Produkte: • Hohe Temperaturen Bei folgenden Produkten ist erhöhte Vorsicht geboten: • Intensive Sonneneinstrahlung • Blattdünger mit hohen Salzgehalten (= hoher Gesamtgehalt an • Zu viel oder zu wenig Wasser Nährstoffen). Diese Produkte können heute oft ersetzt werden • Temperatur der Spritzbrühe (z.B. Calciumchlorid durch Calshine oder salzhaltige • Vegetationsstadium Volldünger durch Goëmar). Mit Goëmar ist bisher noch kein (z.B. berostungsempfindlicher Fall bekannt, wo Mischungen zu Schäden führten Zeitraum nach Blüte) • EC-Formulierungen 11 30
25 Dosierungstabelle für Gun-Applikationen Aufwandmenge pro 100 l Wasser Aufwandmenge pro 100 l Wasser Alce 0,6 l Novo Tak 0,1 l Alial 80 WG 0,3 kg Nustar 20 DF 0,0125 kg Amistar 0,1 l Oleo Diazinon R 0,5 l Aprex 0,6 kg Oxykupfer 50 0,2 kg Armicarb 0,3 kg Pro Gibb 0,05 l Calshine 0,15 l Pyrinex 0,15 l Captan S WG 0,15 kg Regalis 0,16 kg / Jahr Carpovirusine 2 0,03 l Roundup Max 1,5 l Cercobin 0,125 l Roxion 0,05 l Delan WG 0,05 kg Select 0,1 l (+0.2 l Zofal R) 26 Dirigol N 0,0125-0,025 kg Serenade Max 0,3125 kg Duotop Kernobst 0,03 kg Serenade WPD 0,625 kg Duotop Steinobst 0,05 kg Slick Kernobst 0,015 l Exelor 0,1 l Steinobst 0,02 l Fezan 0,03 l Steward 0,017 kg Flüssigdünger S 0,4 l Sticker 0,1 l Folpet 80 WG 0,125 kg Stroby WG 0,0125 kg Frupica SC 0,03 l Sufralo 0,32 kg Gazelle SG 0,020 kg Surround 2 kg Goëmar Start 0,125 l Talstar 0,05 l Gondor 0,05 l Trévi 0,05 kg Kanemite 0,1125 l Vacciplant Anlagen 0,04 l Kocide 2000 0,15-0,45 kg Hochstamm 0,075 l Nomolt 0,04 l X-Change 0,2 l Zofal D 3,5 l Unsere Spritzpläne sind dem OBSTBAU PROFI beigelegt. Weitere Spritzpläne können Sie gerne unter Telefon 062 746 80 00 bestellen. Die aufgeführten Produkte dürfen alle im ÖLN eingesetzt werden. Bitte beachten Sie die aktuellen Richtlinien Ihres Kantons oder Vertragspartners. Die vorliegenden Angaben in diesem Prospekt sind allgemeine Empfehlungen. Vor dem Einsatz der Produkte ist die jeweilige Gebrauchsanweisung zu lesen. Bildquellennachweis: 1: E.Holliger; 2 und 26: Agroscope; 3, 4, 5, 7, 9, 10, 11, 12, 13, 15, 16, 18, 19, 21, 23, 24, 25: Stähler; 6/8: Strickhof Winterthur; 14: Fachstelle Obst AG; 17 und 20: H. Studer; 22: Agrofot Stähler Suisse SA · Henzmannstrasse 17A · 4800 Zofingen 12/2011 Telefon 062 746 80 00 · Fax 062 746 80 08 www.staehler.ch · info@staehler.ch 12
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