Osterbrief 2020 Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus Pfarrbüro Tel. 06131 21 03 00 0 - Katholische Gemeinde St. Nikolaus Mainz ...
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Osterbrief 2020 Katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus Pfarrbüro Tel. 06131 – 21 03 00 0 www.kath-kirche-mombach.de Pfarrer Keindl Tel. 06131 – 68 32 03 © congerdesign 1
Liebe Gemeindemitglieder, Leserinnen und Leser Christus ist erstanden! Das Leben hat den Tod besiegt! Die Kraft der Liebe ist stärker als der Tod! Halleluja! Das ist die Botschaft der Auferstehung Jesu Christi, die Botschaft des Glaubens, die wir an Ostern, dem höchstem Fest unseres Glaubens gemeinsam feiern. Was für eine Zusage des Lebens und der Liebe Gottes für uns Menschen. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Gleichsam einer Vollbremsung ist unser öffentliches Leben zum Stillstand gekommen. Unser normales, gewohntes Leben ist völlig verändert und wie es weitergeht, wissen wir gerade nicht. Ich glaube genauso verunsichert müssen sich die Jünger gefühlt haben nach Jesu Tod am Kreuz. Die Evangelien der Osteroktav berichten davon: Da sind die verängstigten Jünger mit Jesus auf dem Weg nach Emmaus. Da wird erzählt vom Treffen Jesu mit Maria Magdalena im Garten. Da sind die fischenden Jünger am See Tiberias und die erschreckten Jünger, denen er seine Hände und Füße zeigt. Und da geschieht das Unglaubliche: So verunsichert, so fassungslos sie sind, sie bleiben sie nicht am leeren Grab stehen, sondern sie brechen auf. Sie entdecken ihr Leben mit Jesus neu und bringen diese Botschaft auch zu anderen Menschen. Sie erzählen von dem, was sie ergriffen hat: Jesus ist nicht tot, er ist auferstanden. Mit ihm können wir neu ins Leben gehen. Aus unsicheren Jüngern und ahnungsvollen Frauen werden starke Zeugen der Auferstehung Auch wir können Auferstehung bezeugen: Das spüre ich überall, wo Menschen sich aufgemacht haben in der Krise neue Wege zu suchen. Das spüre ich, wo neue Wege der Kommunikation und des Arbeitens Wege eröffnen. Wir bezeugen die Botschaft der Liebe und des Lebens, wenn wir uns auf Jesus einlassen. Wenn wir auf ihn und seine Botschaft, vertrauend neue Wege wagen. Viele Aktivitäten und Ideen um uns her zeugen ja von dieser Kraft. Wir dürfen darauf vertrauen, dass besonders in den Momenten, in denen wir nicht mit Jesus rechnen, in denen er fern scheint, wie damals bei den Jüngern; gerade dort und gerade dann will er uns begegnen und uns ergreifen mit seiner Botschaft des Lebens und der Liebe. Christus ist erstanden! Das Leben hat den Tod besiegt! Die Kraft der Liebe ist stärker als der Tod! Halleluja! Wir wünschen Ihnen und all Ihren Lieben besinnliche Kar-Tage, ein frohes Osterfest, Zuversicht im Alltag, ein herzliches Osterlachen gegen alle Schikanen des alltäglichen Lebens und die Freude und Kraft der Auferstehung. Möge die Freude und Liebe des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Ihr Leben durchdringen. Ihr Pastoralteam: Pfarrer Gottfried Keindl, Father Wilfred Agubuchie, Pfarrer em. Norbert Pfaff, Gemeindereferentin Edith Sans-Jakob, Pastoralreferent Lukas Tyzcka, Georg-Philipp Melloni für den Pfarrgemeinderat, Francisco Payan Barrio für den Verwaltungsrat, Birgit Hirschmüller und Norbert Pohl im Pfarrbüro 2
Sehr geehrte Herren Pfarrer, liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger, Schwestern und Brüder! Als zum 1. Fastensonntag mein Hirtenbrief an Sie erschien, konnte niemand ahnen, wie die kommenden Wochen und Monate aussehen würden. Viele Menschen sind erkrankt, nicht wenige bangen um ihr Leben. In dieser Situation sind viele unserer Freiheitsrechte massiv eingeschränkt. Wir müssen auf Kontakte und Begegnungen verzichten, um einander zu schützen und eine Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 zu verlangsamen. Auch unsere gottesdienstlichen Angebote sind betroffen: Über Ostern hinaus können wir in der Öffentlichkeit, als Gemeinschaften vor Ort keine Gottesdienste feiern. Sie können sich vorstellen, dass dies eine der schwierigsten Situationen ist, in die wir als Kirche geraten können: Nicht mehr gemein- sam Gottesdienst und insbesondere Eucharistie feiern zu können, geht an den Kern unseres Glaubens. Ich danke allen, die diesen notwendigen Schritt mit Verständnis und Kreativität mittragen. Denn ich stelle fest, dass viele Menschen bei allen Ängsten und Sorgen in ihren Familien und Haus- Gemeinschaften und auch allein ein reges Gebetsleben entfalten. Viele folgen dem gemeinsamen Gebetsaufruf unseres Bistums, des Bistums Limburg und der evangelischen Kirche, beim abendlichen Läuten der Kirchenglocken eine Kerze anzuzünden und ein Gebet zu sprechen. Dies zeigt, dass wir uns gerade in dieser Krise als betende Gemeinschaft verstehen. Wir müssen dabei nur alle Formen meiden, die die Gefahr einer Ansteckung anderer in sich tragen. Ich bitte Sie alle um eine hohe Sensibilität im Umgang mit dieser Situation. Besonders hart treffen die Einschränkungen diejenigen unter Ihnen, die Hochzeit, Taufe, Erstkommunion oder Firmung feiern wollten und ihre Pläne jetzt ändern mussten. Ich verstehe gut, dass viele von Ihnen deshalb ent- täuscht sind. Wie hart diese Einschränkungen sind, erfahren sicherlich vor allem diejenigen, die jetzt einen lieben Menschen verloren haben. Der Abschied von unseren Verstorbenen ist nur unter strengen Auflagen möglich. Für die Trauernden ist das sehr schmerzhaft. Was alle diese noch nie ge- wesenen Erfahrungen letztendlich für manche Menschen zur Folge haben, ist jetzt nicht absehbar. Auch für mich als Bischof sind die Erfahrungen der letzten Wochen nur schwer zu ertragen. Große Sorge mache ich mir um die alten, kranken und einsamen Menschen. Ich bitte alle, gut hinzuschauen auf die, die nun in besonderem Maße auf Kontakte und Hilfe angewiesen sind. Ich denke vor allem an die meist älteren Menschen, die keine digitalen Medien nutzen und damit von den Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten des Internets und der Sozialen Netzwerke ausgeschlossen sind. Ich bitte Sie, liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger, auf diese Menschen bewusst zuzugehen und möchte Ihnen dazu einen konkreten Vorschlag machen: Vermutlich kennen Sie unter den regelmäßigen Gottesdienstbesuchern ältere Menschen, die allein leben und wenig Kontakte haben. Bitte rufen Sie gerade jetzt diese Menschen an! Mit einer solchen gezielten Telefoninitiative lässt sich ein Zeichen der Nähe und Zuwendung setzen. Vielleicht gibt es auch Ehrenamtliche aus den Besuchsdienstkreisen, die in den Tagen vor Ostern bereit sind, solche „Telefonbesuche“ bei Gemeindemitgliedern machen. 3
Bei allem Schwierigen habe ich die starke Hoffnung, dass die Pandemie unser Zusammengehörig- keitsgefühl stärkt. Wir brauchen einander. Wir leben von der Rücksichtnahme aller, andere leben davon, dass ich meine persönlichen Bedürfnisse gegebenenfalls zurückstelle. Das sind Lernprozesse, die unsere Gesellschaft zum Positiven verändern mögen. Ich ermutige alle, die auf Hilfe und Zuspruch angewiesen sind, unsere Seelsorge in Anspruch zu nehmen. Wir gehen auf die heiligen Tage der Karwoche und des Osterfestes zu. Im Dom werden wir Gottes- dienste in einem bescheidenen Rahmen feiern und auch übertragen. Viele unserer Gemeinden tun dies ebenfalls. Auch über Fernsehen, Rundfunk und Internet können Sie Gottesdienste und Andachten mitfeiern. Daneben lade ich ein, in den Familien Hausgottesdienste zu feiern und gemein- sam zu beten. Bitte nutzen Sie die Möglichkeit, sich digital zu vernetzen und geistlich auszutauschen. Wer allein ist, kann so die Erfahrung der Gemeinschaft machen, die stärkt und tröstet. Auch das per- sönliche Gebet ist immer eingebettet in das große Gebet der Kirche. In den Tagen der Quarantäne habe ich erlebt, wie stärkend ein Gebetsrahmen im Alltag ist. Ich wünsche allen die Erfahrung, nicht allein zu sein. Wir sind von guten Mächten treu und still umge- ben, wie der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer glaubend bekannt hat – in der Einsamkeit seiner Gefängniszelle. Ich will nicht versäumen, denen zu danken, die vor Ort und in Mainz geholfen haben, Entscheidungen zu treffen und auf die Krise zu reagieren, oft in sehr schnellen Schritten. Besonders Weihbischof Dr. Udo Bentz und der Krisenstab haben sich dieser Aufgabe in herausragender Weise gestellt. Ich danke außerdem allen Pfarrern, Seelsorgerinnen und Seelsorgern, allen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern, die sich intensiv darum bemühen, auch jetzt bei den ihnen anvertrauten Menschen sein und dabei viel Kreativität entwickeln. Mein Blick geht auch über den kirchlichen Bereich hinaus: Großer Dank gilt allen, die oft unter per- sönlichem Risiko dafür sorgen, dass wir gut versorgt sind: Menschen in medizinischen Berufen, in Geschäften, die geöffnet bleiben, im öffentlichen Nahverkehr, in den Stadtwerken und an vielen anderen Stellen. Ihnen sei von ganzem Herzen gedankt. Liebe Schwestern und Brüder, ich will Sie ermutigen, die kommenden Wochen für sich geistlich zu gestalten. Ich bekräftige noch einmal meine Einladung, sich Zeit zu nehmen für das persönliche Gebet, das Lesen der Heiligen Schrift und für das gemeinsame Singen in der Familie. Für die Feier von Hausgottesdiensten in der Heiligen Woche empfehle ich Ihnen die Vorlagen, die im Referat Liturgie des Bischöflichen Ordinariats für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag erstellt wurden. Sie erhalten sie mit diesem Schreiben und können diese sowie weitere Anregungen auf der Internetseite des Bistums abrufen (www.bistum-mainz.de). Ihnen allen wünsche ich Gesundheit, den Kranken Genesung, Kraft und Hoffnung. Über allem möge Gottes Segen sein, der uns begleitet in guten und in schwierigen Zeiten. Für die kommenden Kar- und Ostertage wünsche ich Ihnen das Licht des Gekreuzigten und Auferstandenen. 4
Wort des Pfarrers zur Krise und zum Ausfall der Gottesdienste Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser. Die getroffenen staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Corona Virus sind ein gewaltiger Eingriff in die Religionsfreiheit und in unsere Grundrechte. Die Gefahr explosionsartiger Ausweitung der Pandemie und die Zunahme der Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus machen diese Maßnahmen unumgänglich. Weil der Höhepunkt der Pandemie keinesfalls erreicht ist und die Entwicklung und Ausbreitung der Krankheit in den nächsten Tagen weiterhin sehr unberechenbar bleiben, ist jeder unnötige Kontakt zu vermeiden und jede öffentliche Aktion zwingend und kompromisslos zu unterbinden! Ich befürworte daher auch die kirchlichen Anordnungen. Gleichzeitig sehe ich den fast übermenschlichen Einsatz der Ärzte, Pflegekräfte, der Helfer und auch der Angestellten in der Lebensmittelbranche. Hier ist ein großes Danke angebracht. Sorgen bereitet mir dennoch die Tatsache, dass so viele Menschen weltweit an dem Corona-Virus erkranken oder gar sterben und viele gezwungenermaßen isoliert sind. Es erstaunt mich immer wieder, wie oft Freunde und Bekannte selbst mich anrufen und sich nach mir erkundigen. Diese Telefonkette tut gut. Wenn Sie Hilfe brauchen, bitte rufen Sie im Pfarrbüro (06131 210 300 0) oder bei mir direkt (0171 1264212) an, wir bemühen uns zeitnah Hilfe zu organisieren. Im Blick auf unsere Gottesdienst-Gemeinde bleiben aber auch noch weitere Sorgen. In allen Debatten über Priestermangel und Kirchen- und Glaubenskrise habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass für uns Katholiken die Eucharistiefeier wesentlich und Existenz-notwendig ist. Nun stehen wir vor einem Dilemma. Bedingt durch das Corona-Virus erleben wir die abrupte Absage der Gottesdienste und nun sogar die Unmöglichkeit, die Kar- und Ostertage als Gemeinde zu feiern. Die Absage ist alternativlos, wollen wir uns nicht gegenseitig gefährden oder gar Schwächere in den Tod treiben. Der gesunde Menschenverstand gebietet heute "physische" Distanz! Es ist dies aber das exakte Gegenteil dessen, was in der sakramentalen Feier der Eucharistie stattfindet. Wenn ich als Pfarrer zusammen mit meiner Haushälterin Melitta Kahler abgesondert von der Außen- welt und meiner Gemeinde die Eucharistie stellvertretend für Mombach und Budenheim feiere, so sehe ich durchaus das stellvertretende Zeichen in diesen Krisenzeiten, aber es fällt mir auch sehr schwer, ohne Gemeinde die Eucharistie zu feiern. Die Feier der Eucharistie ist nicht Privatsache des Priesters! Alle Getauften sind Träger der Feier und gemeinsam verkünden wir den Tod und die Auferstehung des Herrn. Hinzu kommt das physische Erleben der Kommunion, die engste Verbindung unserer Menschlichkeit mit der Kraft der göttlichen Gegenwart. Der Empfang der Kommunion gibt uns Halt, Sicherheit und auch Kraft, besonders auch in persönlichen Krisen und auch in den Krisen einer Pandemie. Das Hinaustragen der Eucharistie in unsere Häuser durch Kommunionshelfer scheitert an den von der Politik und Kirche erlassenen Maßnahmen. Wir kennen aber auch in Mombach die Praxis, dass jeden Sonntag eine Reihe von Familienangehörigen die Kommunion für ihre kranken oder altersschwachen Angehörigen mitnehmen, und sie so teilhaben lassen an unserem Gemeinde-Gottesdienst. Gerne bin ich bereit, gerade in dieser Krisenzeit diese Praxis beizubehalten, dass nämlich engste Familien-Angehörige, die in Hausgemeinschaft mit ihren Angehörigen leben, nach vorheriger telefonischer Anmeldung bei mir die Kommunion - unter Beachtung der bekannten Distanz- und Hygienemaßnahmen - abholen können und gerade für ihre alten oder kranken Angehörigen die Kommunion so zum Lebenselixier und Glaubenszeugnis werden zu lassen. Für die Sterbesakramente verweise ich auf den Priesternotruf (06131 253 828). 5
Spirituell erinnert mich irgendwie das Ganze auch an das Verhalten der Jünger-Gemeinschaft nach dem Tod Jesu, als die Jüngerinnen und Jünger aus Furcht bei verschlossenen Türen beisammen waren. Da kam Jesus durch die verschlossenen Türen in ihre Mitte und sagte: „Friede sei mit Euch!“ (vgl. Joh 20,19-20). Wenn wir uns zu Hause im Namen Jesu versammeln, so gelten seine Gegenwart und sein Friedensgruß auch uns heute! Er ist mitten unter uns. Darum macht es Sinn, in unseren Häusern bewusst die Kar- und Ostertage mitzufeiern. Wir haben Ihnen dazu eine Anregung des Liturgiereferates unseres Bistums in und die Vorlagen für Hausgottesdienste am Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern diesem Osterbrief beigelegt. Folgende Regelungen gelten für St. Nikolaus in Mombach: 1. Grundsätzliches: 1.1. Bis zum 19.April 2020 werden es keine öffentlichen Gottesdienste geben. 1.2. Die Kirche ist von 07:00 Uhr morgens bis 19:30 Uhr abends für das persönliche Gebet geöffnet. Bitte beachten: es dürfen sich nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig im Kirchenraum aufhalten! 1.3. Ab Gründonnerstag (nach 19:30 Uhr) kein Glockengeläut bis Ostersonntag! 2. Palmsonntag 2.1. Kein Gottesdienst in der Kirche. Keine Palmweihe. Ich werde am Palmsonntag die Messe zusammen mit Melitta im Pfarrhaus stellvertretend für die Gemeinden Mombach und Budenheim feiern. 2.2. 3.1.2. Wer für sich zu Hause einen Palmzweig (Buchsbaum oder Olivenzweig) haben möchte, soll ihn sich selbst besorgen. Er/Sie kann diesen dann kraft seiner eigenen Taufweihe im Kreis der Familie segnen. Ein Segensgebet füge ich im Abschnitt „Palmsonntag“ dem „Impuls für die Heilige Woche“ bei. 3. Gründonnerstag 3.1. Kein Gottesdienst in der Kirche. Ich werde am Gründonnerstag die Messe zusammen mit Melitta im Pfarrhaus stellvertretend für die Gemeinden Mombach und Budenheim feiern. 3.2. Siehe auch die Vorlage Hausgottesdienst am Gründonnerstag. 3.3. Die Kirche wird um 17:00 Uhr geschlossen. 4. Karfreitag 4.1. Keine Karfreitags-Liturgie in der Kirche. 4.2. Siehe auch die Vorlage Hausgottesdienst am Karfreitag. 4.3. Die besondere Fürbitte habe ich im „Impuls: Heilige Woche“ mit aufgenommen. 4.4. In der Mitte des Altarraums vor den Altarstufen steht das große Kreuz. 5. Osternacht 5.1. Für die Feier der Osterliturgie sind per Sonderregelung maximal 5 Personen mit dem Einhalten der Hygienevorschriften und dem nötigen Abstand erlaubt. 5.2. Ich werde mit fünf freiwilligen und ausgewählten Mitgliedern aus Vorstand, PGR, KVR oder liturgische Dienste, die stellvertretend für die Gemeinde am Karsamstag um 20:00 Uhr in der Kirche die Osternacht in verkürzter Form feiern. 5.3. Die Kirche ist ab 15:00 Uhr und während des Gottesdienstes geschlossen! 6
6. Ostersonntag 6.1. Kein Gottesdienst in der Kirche. Ich werde am Ostersonntag die Messe zusammen mit Melitta im Pfarrhaus stellvertretend für die Gemeinden Mombach und Budenheim feiern. 6.2. Siehe auch die Vorlage Hausgottesdienste am Ostersonntag. 6.3. Mit dem Glockengeläut um 10:00 Uhr (15 Minuten) wird die Kirche geöffnet und die Osterkerze entzündet. 6.4. Becher mit den Osterkerzen stehen an der brennenden Osterkerze bereit. Jeder Beter kann sich so seine Kerze entzünden und mit nach Hause nehmen. 6.5. Um 12 Uhr läuten am Ostersonntag alle Glocken 15 Minuten lang und laden zum Halleluja ein. Liebe Gemeinde, vom Verstand her weiß ich, dass wir auf unsere so liebgewonnenen und schon selbstverständlichen sozialen Kontakte verzichten müssen, im Herzen aber fehlt Ihr mir sehr. Alles Liebe und Gute Pfr. Gottfried Keindl 7
Impuls: Die Heilige Woche Seit unserer Kindheit hören wir die vertrauten Texte der Leidensgeschichte, feiern wir die Karwoche und jubeln an Ostern. In diesem Jahr ist alles anders. Ohne Gemeinde, ohne die gemeinsamen Gottesdienste sind wir zu Hausgottesdiensten eingeladen. Wir sind gezwungen als Gemeinde auf die Feier der Eucharistie und auf den Empfang der Hl. Kommunion zu verzichten. Dieser Verzicht auf die Eucharistie und den Empfang der Kommunion stellt uns in die Dunkelheit des Karfreitags, ist ein Zeichen der Solidarität und der Bitte um tiefe Liebe, aber auch ein Zeichen der Sehnsucht nach der Vereinigung mit Gott. Die folgenden Impulse sollen helfen, die „Heilige Woche“ zu verstehen. Palmsonntag Der Palmsonntag eröffnet die Feier der Heiligen Woche, er steht am Eingang der Karwoche und ist der Auftakt für den gesamten österlichen Weg. Die Palmprozession wurde schon um das Jahr 400 in Jerusalem festlich begangen. Die Christen trafen sich am Nachmittag auf dem Ölberg, hielten dort Wortgottesdienst und zogen dann mit dem Bischof in feierlicher Prozession in die Stadt, wobei die Kinder Oliven- und Palmzweige trugen. Das „Hosanna“, ergänzt mit dem messianischen Titel „Sohn Davids“, heißt wörtlich „Hilf doch!“ das ist auch der Kernsatz von Psalm 118 „Ach Herr, hilf doch!“ und gehört ins Zentrum der jüdischen Pessach- Liturgie. Noch einmal wird aus dem Alten Testament zitiert, wenn die Menge Jesus entgegen ruft: "Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn." (Psalm 118,26) Mit diesem Ruf wurden einst die Festpilger im Tempeltor begrüßt. Dieses Hosanna - „Hilf doch!“ ist kein Bitt- sondern ein Jubel-Ruf. Vergleichbar mit dem „Kyrie eleison“ der ersten drei Jahrhunderte. Beim Einzug des römischen Kaisers in eine Stadt wurde ihm das „Kyrie eleison“ jubelnd entgegengerufen im Sinne: Herr, du bringst unserer Stadt Segen, Freude und Frieden. Der messianische Jubelruf Hosanna erklingt heute gegen die sich ausbreitende Hoffnungslosigkeit, darum schwenken wir Symbole des Lebens, des Sieges, des Friedens. Segnung der Palmzweige Ewiger Gott, segne + diese grünen und geschmückten Zweige. Sie sind Zeichen des Lebens, das wir von dir erhoffen und an das wir glauben. Segne + unseren Weg mit Jesus. Segne + alle unsere Wege und alle, mit denen wir auf dem Weg sind. Segne + uns, unsere Lieben, unsere Gemeinde St. Nikolaus und unseren Mainzer Stadtteil Mombach, damit wir im friedlichen Zusammenleben mit unterschiedlichsten Religionen, Konfessionen, Nationen und Kulturen die Spuren Deiner Liebe feiern. Dir sei Lob und Ehre in alle Ewigkeit. Amen Nach dem Evangelisten Matthäus zieht Jesus auf einer Eselin und ihrem Füllen ein. Hier greift der Evangelist auf den Segen Jakobs über seinen Sohn Juda zurück, aus dessen Stamm man den Messias erwartete: "Er bindet seinen Esel an den Weinstock, an die Rebe das Junge seiner Eselin." (Genesis 49,11) Matthäus will mit der Anspielung auf die Eselin und ihr Junges also sagen, dass hier der einst von Jakob vorausverkündete Herrscher der Völker kommt. Der Esel ist hier wie an anderen Stellen des Alten Testaments ein Tier, auf dem Vornehme reiten. Aus dem Propheten Sacharja (9,9) zitiert derselbe Evangelist: "Siehe, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin." Die Milde ist es, die das Bild dieses Königs bestimmt. Als gänzlich untypischer, als sanftmütiger und milder König wird Jesus wenig später vor seinen Richtern stehen. In der Liturgie verbindet sich das Gedächtnis des königlich-messianischen Einzugs Jesu in Jerusalem mit seinem schmerzvollen Leiden und Sterben am Kreuz. „Die Leidensgeschichte nach dem Evangelisten Matthäus berührt mich besonders. Sie ist von einem getroffenen, verwundeten Juden erzählt. Matthäus war mit Leib und Seele Jude – und von den Verantwortlichen seines Volkes zutiefst enttäuscht. Er weiß, wer Jesus ist; er sieht in ihm immer wieder „die Schrift erfüllt“, aber sie 8
erkennen ihn nicht. Sie stacheln das Volk auf, das bisher immer zu Jesus gehalten hat … Und als Matthäus sein Evangelium niederschreibt, hat er die Katastrophe ganz Israels miterlebt: die Zerstörung Jerusalems und des Tempels und die Zerschlagung des Volkes.“ (Alfred Carl † ehem. Pfarrer in Aachen) Gebet Gott, dein Sohn Jesus Christus ist uns Bruder geworden. Mit uns teilt er das Leben, zu dem Leid und Tod gehören. Er hat gelitten, er ist gestorben, damit sich für uns das Tor des Lebens öffnet. Wir bitten dich: Hilf uns, ihm zu glauben und zu vertrauen, damit auch für uns Ostern werde. Schenke uns diese Hoffnung und lass sie uns mutig ergreifen, durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt im Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Gründonnerstag Gründonnerstag ist der Tag der Freuden-Tränen. Das verweist zunächst auf den Ursprung, dem dieser Tag seinen Namen verdankt (mittelalterlich: greinen = weinen). Gemeint sind die Freudentränen der Büßer, die nach längerem Ausschluss von der Eucharistie-Gemeinschaft wieder mit Gott und seiner Kirche versöhnt wurden. Für die Betroffenen war das ein bewegender Augenblick. Wir können uns gut vorstellen, wie sie vor Freude weinten. „Begreift ihr, was ich an euch getan habe?“, fragt Jesus. Der Wortgottesdienst mit der Fußwaschung erinnert an das Geschehen im Jerusalemer Abendmahl-Saal, damit dieses Zeichen der Liebe und Hingabe Jesu uns selbst zum Zeichen werde. „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ beauftragt uns Jesus. Im Vorgriff auf seine Lebens-Hingabe sagt Jesus: „Das ist mein Leib für euch.“ Und: „Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Wir feiern unsere Gemeinschaft mit Jesus bis auf den heutigen Tag. „Heute bittet er um unseren Hunger nach Gott und will uns im Bissen Brot sein Leben mitteilen. Heute werden wir hineingenommen in die Gemeinschaft derer, die er mit sich beschenkt. Heute werden wir gefragt, welchen Platz wir einnehmen wollen in der Nähe Jesu. Heute bittet er uns: Lasst euch meine Wunder gefallen, vergesst mich nicht trotz eures löchrigen Gedächtnisses. Lasst euch Vergebung schenken, lasst euch beschenken und das Wunder weitergeben, das wir empfangen.“ (Kurt Josef Wecker) Der abschließende Teil der Gründonnerstags-Feier ist eine Hinführung zur Ölberg-Nacht sowie zur Verhaftung und Passion Jesu. Der Abschluss der Liturgie wirkt durch Stille und Einfachheit und endet mit der symbolischen „Nacht des Wachens“. Gebet Gott, du hast ein Gedächtnis gestiftet deiner Wunder. Niemand von uns wäre auf diesen Gedanken gekommen, dass dein Sohn uns unter Brot und Wein seine leise Gegenwart schenkt. Er belässt es nicht bei bloßen Worten; im Abendmahl stillt er unseren Lebenshunger und sucht die Nähe der Sünder. Lass uns mit wachem Herzen empfangen, was er uns schenkt. Lass uns die Liebe teilen, die er uns gibt. Lass uns in seiner Gemeinschaft das österliche Leben feiern, das auf uns zukommt. Und verwandle uns in deiner Liebe zu Zeugen deiner Gegenwart. Darum bitten wir dich im Heiligen Geist durch Christus, unseren Herrn. Amen. Karfreitag Das ganze Jahr über blicken wir in aller Selbstverständlichkeit auf das Kreuz und auf den Gekreuzigten. Das Kreuz ist Symbol für unseren christlichen Glauben und unsere Hoffnung. Wir hängen es in unsere Wohnungen, tragen es am Kettchen um den Hals und beten in unseren Kirchen vor dem Zeichen des Kreuzes. 9
An Karfreitag schaue ich mir das Kreuz jedoch mit anderen Augen an: Ich sehe darin das, was es am Anfang des christlichen Glaubens war: ein Werkzeug der Folter und der Todesmarter, Symbol der Sinnlosigkeit und der Unmenschlichkeit. Das Kreuz konfrontiert uns mit Leid und Tod, mit dem, wozu Menschen in der Lage sind, mit den Abgründen der menschlichen Seele. Ein Mensch, der in Kreuzesform dasteht - aufrecht, mit ausgestreckten Armen - ist angreifbar, öffnet sich, setzt sich aus und macht sich verletzlich. Bereits die frühen Kirchenväter sahen in dieser Körperhaltung die Vereinigung aller menschlichen Gegensätze: Geist und Materie, Engel und Tier, Gott und Mensch. Das Kreuz als Bild für den Menschen: aufrecht stehend zwischen Himmel und Erde, ausgespannt zwischen Ja und Nein, Liebe und Hass, Einsamkeit und Gemeinschaft, Krankheit und Wohlergehen, Gefangenheit und Freiheit, Wollen und doch nicht Können, Reinheit und Sündhaftigkeit. Im Kreuz erkennen wir uns selbst, stellen wir uns unserer Zerrissenheit, unseren Gegensätzen, dem, was wir sonst ausblenden, nicht wahrhaben wollen. Indem der Mensch ja sagt zu seinen Gegensätzen, zerreißen sie ihn nicht mehr. In der Achse des Kreuzes kommen wir zur Mitte, zur Ruhe und lernen, uns von Gott annehmen zu lassen. Gebet Geheimnisvoller Gott, wir stehen vor dem Kreuz deines Sohnes und denken an das Leid dieser Welt. Es hat so viele Gesichter. So viele Schmerzen sind auszuhalten und ungezählte Tränen zu weinen. So viel Bosheit und Gleichgültigkeit weit und breit. Wir denken an die seelischen Folgen von Missbrauch und Gewalt bei den Opfern. Im Todesschrei deines Sohnes sammeln sich die Schreie der Gequälten aller Zeiten. Das Böse lähmt uns und macht uns ohnmächtig. Hilf uns, an dich zu glauben und an die Kraft deiner Liebe, die uns stärkt inmitten der Erfahrung von Versagen, Leid und Tod. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Bruder, den Herrn. Amen. Große Fürbitten Verborgener Gott, du hast das Leben deines Sohnes Jesus hingegeben aus Liebe zu allem, was du geschaffen hast. Im Vertrauen auf deine Liebe bringen wir durch Christus unsere Bitten vor dich: Lasst uns beten für die Verantwortlichen in den verschiedenen Religionen: Dass sie ihre Gläubigen zur Achtung voreinander, zu Toleranz und Frieden erziehen. Dass sie lernen, den Menschen zu dienen und so zu Zeugen der Barmherzigkeit Gottes werden. Lasst uns beten für die Menschen im Heiligen Land, dem Heimatland Jesu: Dass Juden, Christen und Muslime ihren gemeinsamen Ursprung als Kinder Abrahams bewusst halten und sich als Gläubige desselben Gottes verstehen. Dass sie einander Raum geben zum Leben, Hass und Gewalt überwinden und nicht aufhören, Wege zu Gerechtigkeit und Frieden zu suchen. Lasst uns beten für Europa, wo wir in Frieden, Freiheit und in Wohlstand leben können. Dass nationalistisch motivierte Feindschaften überwunden werden und alle Bürger erkennen, dass wir nur als geeinte Völkerfamilie die brennenden Probleme lösen können. Dass wir Lösungen für die Migranten und Flüchtlinge finden, damit sie sicher und menschenwürdig leben können. Lasst uns beten für kranke, behinderte und Not-leidende Menschen, für alle Opfer von Katastrophen, Hass, Rassismus und sexuellem Missbrauch: Dass sie erfahren dürfen, dass die Christen sie nicht übersehen. Dass ihre Situation viele Menschen zu Mitgefühl, aktiver Hilfsbereitschaft und echtem Trost bewegt. Lasst uns beten für die wirtschaftlich Mächtigen, die politischen Mandatsträger und die Meinungsbildner: Dass sie dazu beitragen, gesellschaftliche Gegensätze zu entschärfen und die Würde aller, besonders der Schwachen und Benachteiligten, zu schützen. Dass wir selber unser soziales Gewissen schärfen und uns für die Sicherung einer gerechten Zukunft aller Menschen einsetzen. 10
Lasst uns beten für unseren Papst, für die Bischöfe und die Kirche in unserem Land: Dass alle mit einem geistlichen Amt Beauftragten die Frohe Botschaft Jesu in einer zeitgemäßen Weise verkünden und die vom Heiligen Geist geschenkte Mündigkeit aller Gläubigen anerkennen. Dass sie das Wirken Gottes in den Zeichen unserer Zeit erkennen und mutig den synodalen Weg fortsetzen. Lasst uns beten für alle, die an der Kirche leiden: die als Kinder und Jugendliche misshandelt und missbraucht wurden, deren Vertrauen in die Kirche und ihre Priester erschüttert ist, aber auch für jene, die die Folgen ihrer Schuld zu tragen haben. Dass die Verletzten Heilung erfahren, die Sünder zur Einsicht und Umkehr kommen und die Kirche die Kraft zu echter Erneuerung findet. Lasst uns beten für alle, die sich ehrenamtlich einsetzen in den vielfältigen Tätigkeitsfeldern von Kirche und Gesellschaft, Natur und Umwelt: Dass sie im Guten durchhalten und bei Misserfolgen oder geringer Wertschätzung geduldig sein können. Lasst uns beten für uns selbst und für die Menschen, mit denen wir verbunden sind: Dass wir als deine Kinder uns unserer Würde bewusst sind. Dass wir den Wert und den Sinn unseres Lebens entdecken und verwirklichen und bei Schicksalsschlägen den Glauben an dich nicht verlieren. Lasst uns auch beten für alle Menschen, die in diesen Wochen schwer erkrankt sind; für alle, die in Angst leben und füreinander Sorge tragen; für alle, die sich in Medizin und in Pflege um kranke Menschen kümmern; für die Forschenden, die nach Schutz und Heilmitteln suchen, und für alle, die Entscheidungen treffen müssen und im Einsatz sind für die Gesellschaft, aber auch für die vielen, die der Tod aus dem Leben gerissen hat. Ewiger Gott, du bist uns Zuflucht und Stärke; viele Generationen haben dich als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten. Steh allen bei, die von dieser Krise betroffen sind, und stärke in uns den Glauben, dass du alle Menschen in deinen guten Händen hältst. Die Verstorbenen aber nimm auf in dein Reich, wo sie bei dir geborgen sind. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Verborgener Gott, höre die Stimmen derer, die dir ihr Leid entgegenschreien, und das Schweigen jener, die ohne Hoffnung verstummen. Erweise dich in unserer Mitte als Befreier von allem Bösen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen. Das Kreuz hat nicht das letzte Wort! „Er hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.“ (Hebr. 5,7) Osternacht Als Christen glauben wir an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Allem vorweg glauben wir daran, dass Jesus selbst von den Toten auferstanden ist. Sein Tod und seine Auferstehung werfen ein ganz neues Licht auf das Leben, das Sterben und den Tod von uns Menschen. Wir glauben, dass wir mit Christus auferstehen werden. Seine Auferstehung macht unsere Auferstehung zum ewigen Leben möglich. Der Tod ist für immer besiegt. Die Liebe macht es wahr. Die Osternacht ist eine der schönsten Feiern im ganzen Kirchenjahr. Die Osternacht ist in ihrem Ursprung eine Vigil-Feier, eine Nachtwache, die in der Dunkelheit beginnt und einmündet in das erste Licht des Ostermorgens. Der Tod Jesu war öffentlich, die Auferweckung geschieht als stilles Geheimnis im Verborgenen. Diese Verborgenheit und Stille des Handelns Gottes gilt es auszuhalten. Noch sind wir von Dunkelheit und Nacht umgeben. Das Duell zwischen Tod und Leben, Nacht und Licht, Schrecken und Freude umgibt uns. Das kleine Licht der Osterkerze wird uns die Nacht erhellen. 11
Die Symbolik spricht für sich: Die Dunkelheit des Todes wird in dieser Nacht durch das Licht der Osterkerze vernichtet. Christus hat uns aus der Nacht des Todes in das Licht des göttlichen Lebens geführt. „Lumen Christi: „Ich bin das Licht der Welt“, sagt Jesus.“ Er will die Welt erhellen, erleuchten, erwärmen. Er ist unsere Orientierung. Gebet Gott, du hast die Schlüssel des Lebens! Wir danken für dieses Wunder, für Christus, der uns berührt hat mit seinem Wort und seinem österlichen Brot. Durch seine Auferweckung schenkst du uns deine Zukunft. Lass das Osterlicht auf uns überspringen. Deine österliche Einfallskraft belebe uns. Wir wollen Christus suchen wie die Frauen am Grab und ihn finden in uns und zwischen uns, im rauschenden Fest und im grauen Alltag, in der Stille und in den Begegnungen, in deiner Kirche und an unscheinbaren Orten unseres Lebens. Das erbitten wir, durch Christus, unseren Herrn. Amen. Nada te turbe Lass dich nicht ängstigen, nichts soll dich schrecken! Alles vergeht, nur Gott bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige. Wer Gott hat, hat alles. Gott allein genügt. (Teresa von Avila) Ostern: „Christus ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden!“ „Frohe Ostern! Wir feiern die Auferstehung Jesu und seinen Sieg über den Tod. Wir feiern die Konsequenzen seines Sieges für unser eigenes Leben. Denn wir glauben, dass wir mit Christus leben werden, auch über den Tod hinaus. Wir feiern Ostern. Und wir feiern die Liebe, mit der uns Gott geliebt hat und liebt. Eine Liebe, die Auferstehung und Ewigkeit erst möglich macht. Denn Liebe verlangt nach der Ewigkeit. Liebe bleibt stärker als der Tod.“ (Thomas Diener) Das erste Fest, das Christen feierten, war der Sonntag als der Tag, an dem Jesus von den Toten auferstand. Es war der 8. Tag der vergangenen oder der Erste Tag der neuen Woche, der Tag nach dem Sabbat. Damit wurde der „Sonntag“ zum Tag des „Herrenmahles“, zum Tag des „Brotbrechens“ wie ihn die frühen Christen nannten. „Dies Solis“ (lateinisch), der „Tag der Sonne“: Historisch belegt, erließ am 3. März des Jahres 321 nach Christus Kaiser Konstantin der Große für das Römische Reich ein wegweisendes Edikt: „Alle Richter, Stadtleute und Gewerbetreibende sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen“. Damit wurde der Sonntag, wie der Name schon ausdrückt, dem „sol invictus“, der „unbesiegbaren Sonne geweiht. Die erste staatliche Sonntagsgarantie war ausgesprochen. Seither ist er in den christlich geprägten Ländern der wöchentlich wiederkehrende Feiertag. Einige hundert Jahre später war der Sonntag fest etabliert. Jeder Sonntag bedeutet für uns das „wöchentliche Osterfest“, wie es Augustinus beschrieb. Die universale Kommunikation des auferstandenen Herrn ereignet sich hier immer wieder, denn er will für alle das Leben in Fülle. Die Christen haben schon im ersten Jahrhundert den Sonntag in diesem österlichen Sinn gefeiert. Sicher bezeugt ist die jährliche Osterfeier seit dem 2. Jh. Die Ereignisse seines Übergangs vom Tod zum Leben wurden zunächst in einem die ganze Nacht dauernden Gottesdienst begangen. Erst im 4. Jh. hat sich das Gedenken der Ereignisse über mehrere Tage entfaltet mit der Osternacht als Höhe- und Wendepunkt. Gebet Gott, unser Vater, es ist die Liebe, die du in unsere Herzen eingepflanzt hast, die uns das Leben begreifen lässt und das Geheimnis der Auferstehung deines Sohnes. Wir danken dir für die Taten deiner Liebe, die in uns Großes bewirken: Dass auch wir mit Christus auferstehen und mit ihm leben werden. Darauf vertrauen wir, bestärkt vom Heiligen Geist, durch deinen geliebten Sohn, unseren auferstandenen Bruder und Herrn. Amen. 12
Familienkatechese zur Vorbereitung auf die Erstkommunion Auch uns hat #wirbleibenzuhause zunächst außer Gefecht gesetzt. Nachdem letztendlich auch feststand, dass nicht nur die letzten Vorbereitungstreffen und unser Versöhnungsweg von der Kontaktsperre betroffen waren, sondern auch die Feier der Erstkommunion am weißen Sonntag nicht stattfinden darf, waren wir alle erst mal traurig und ratlos. Aber wir wachsen mit unseren Aufgaben und wir wären nicht wir, wenn wir für diese Herausforderung keine neuen Wege finden würden. Uns ist wichtig, die Familien in dieser für uns alle belastenden Zeit nicht alleine zu lassen und sie weiterhin zu begleiten. Es ist klar, die Katechese kann nicht wie gewöhnt im Gemeindezentrum oder in der Kirche stattfinden. Also machen wir es wie aktuell alle Schulen und viele Arbeitgeber: Wir vernetzen uns online! Nun erhalten die Familien jeden Sonntag eine Videobotschaft von uns begleitet von Arbeitsmaterialien die zu Hause ausgedruckt werden können. Da die Kinder und Eltern die Woche über bereits mit #Homeschooling und #Homeoffice neue Wege gehen müssen, wollen wir die Familien aber nicht zusätzlich belasten. Unsere Materialien beinhalten kleine Impulse und Aufgaben, die leicht in den Alltag integriert werden können. So gestalteten wir ein Fastenheftchen mit Anregungen über das nachzudenken, was uns gerade besonders beschäftigt aber auch sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was wir positives aus der gemeinsamen Zeit #wirbleibenzuhause mitnehmen und auch in Zukunft nicht darauf verzichten möchten. In der Karwoche bleiben wir ebenfalls mit den Familien verbunden. Wir werden uns virtuell zum letzten Abendmahl treffen und gemeinsam den Kinderkreuzweg gehen. Darüber hinaus sind unsere Erstkommunionkinder dazu eingeladen am Malwettbewerb des Bistums teilzunehmen in dem es heißt: „Malt eure liebste Jesusgeschichte“. Etwas schwieriger schien uns zunächst die Umsetzung unseres Lichtrituales, bei dem wir uns am Ende jeder Katechese eine brennende Kerze weiter reichen. Wie kann das virtuell geschehen? Hier fanden unsere Familien schnell selbst eine Lösung: Nachdem sie von uns das Foto einer brennenden Kerze auf ihr Handy geschickt bekommen hatten, dauerte es nicht lange und jede Familie schickte das Foto einfach virtuell zurück #„leise, ganz leise geb` ich dir das Licht, leise ganz leise strahlt jetzt dein Gesicht.“ Nun freuen wir uns darauf, wenn wir uns in gewohnter Umgebung wieder treffen dürfen. Mit den Erlebnissen und Erfahrungen aus dieser ganz speziellen Fastenzeit 2020 werden wir das Geschenk Familienkatechese bereichern können. Die Feier der Erstkommunion wurde zunächst auf den 06.09.2020 verschoben. Loredana u. Francisco 13
Hinweise - Das Telefon im Pfarrbüro (06131 – 21 03 00 0) ist während der gesamten eingeschränkten Phase (zunächst bis 19. April 2020) besetzt bzw. auf Weiterleitung geschaltet. Anrufbeantworter und E-Mails (pfarrbuero@kath-kirche-mombach.de) werden täglich abgerufen und wenn möglich sofort bearbeitet. - Werden Sterbesakramente gewünscht, so bitte den Priesternotruf (06131 – 253 828) anrufen. Ist niemand erreichbar, komme ich selbstverständlich sofort (0171 12 64 21 2), bitte aber von den Angehörigen, die notwendigen Hygienemaßnahmen (kein Händeschütteln, Abstand, Mundschutz) einzuhalten - In Solidarität mit dem Bistum und in ökumenischer Absprache haben wir für uns gemeinsame Gebetszeiten vereinbart, die durch Glockengeläut angezeigt werden: - Sonntags: um 10:00 Uhr für 15 Minuten - Werktags: um 12:00 Uhr und um 19:30 Uhr - Ostersonntag: um 10.00 Uhr und um 12:00 Uhr - Von Gründonnerstag (nach 19:30 Uhr) bis Ostersonntag schweigen die Glocken - Hier ein Angebot aus dem Bistum Bozen-Brixen: Dort gibt es einen sehr gelungenen interaktiven Familiengottesdienst für den jeweiligen Sonntag. Sie finden diesen unter https://www.bz-bx.net/de/coronasituation-familien.html#c4130 - Den Text der Sonntagslesungen mit Erklärungen und Impulsen finden Sie unter https://www.bibelwerk.de/verein/was-wir-bieten/sonntagslesungen/ - Aktuelle Nachrichten aus der Kirche finden Sie unter https://www.katholisch.de/startseite 14
Das Heilige Land braucht unsere Hilfe: Überweisung statt Klingelbeutel Liebe Gemeinde, da alle Gottesdienste bis Karfreitag abgesagt wurden, kann in diesem Jahr keine Palmsonntagskollekte in den Gottesdiensten in Deutschland stattfinden. Der Deutsche Verein vom Heilige Lande fördert mit seinem Anteil aus der Palmsonntagskollekte nicht nur seine vereinseigenen Einrichtungen wie die Schmidt-Schule für arabische Mädchen, die Dormitio-Abtei in Jerusalem oder auch das Alten- und Pflegeheim Beit Emmaus in Palästina, sondern auch zahlreiche Institutionen, Projekte und Maßnahmen im sozialen, pastoralen und caritativen Bereich. Gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie verschärft sich die Lage der Menschen im Heiligen Land zusehends. Vor allem die Christen dort sind mehr denn je auf unsere Hilfe und Solidarität angewiesen. Und ausgerechnet jetzt fällt sie weg: die Palmsonntagskollekte. Dieser Ausfall gefährdet die gesamte Arbeit für die Christen im Heiligen Land! Jetzt und in Zukunft! Wir bitten Sie deshalb: Bitte spenden Sie trotz Ausfall des Palmsonntagsgottesdienstes! Jeder Euro zählt. Diesmal per Überweisung statt in den Klingelbeutel. Deutscher Verein vom Heiligen Lande Pax-Bank IBAN: DE13 3706 0193 2020 2020 10 Stichwort: Spende zu Palmsonntag Unter www.palmsonntagskollekte.de finden Sie weitere Informationen. Die Menschen im Heiligen Land danken es Ihnen sehr! 15
Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Mainz-Mombach Hauptstraße 153, 55120 Mainz Pfarrer Gottfried Keindl Pfarrbüro Hauptstr. 155 geöffnet: Di–Fr 09:30-12:00 Uhr 55120 Mainz-Mombach Hauptstr. 151 Tel. 06131 – 68 32 03 Tel. 06131 – 21 03 00-0 Mobil 0171 - 12 64 21 2 Fax 06131 – 21 03 00-8 pfarrer@kath-kirche-mombach.de pfarrbuero@kath-kirche-mombach.de Gemeindereferentin Pastoralreferent Edith Sans-Jakob Lukas Tyczka Tel. 06131 – 21 03 00-2 Tel. 06131 – 21 03 00-3 sans-jakob@kath-kirche-mombach.de tyczka@kath-kirche-mombach.de Pfarrvikar Father Wilfred Agubuchie Tel. 06139 – 21 29 willychyke@yahoo.com Pfarrgemeinderat: pfarrgemeinderat@kath-kirche-mombach.de PGR-Vorsitzender: georg-philipp.melloni@kath-kirche-mombach.de Kirchenverwaltungsrat: verwaltungsrat@kath-kirche-mombach.de Stellv. KVR-Vorsitzender: francisco.payan@kath-kirche-mombach.de Mittagstisch Heilig Geist Kindertagesstätte Heilig Geist Tel. 06131 – 21 34 615 Tel. 06131 – 66 95 852 Westring 315 kita-heilig-geist@kath-kirche-mombach.de Herz Jesu Kirche Kindertagesstätte Herz Jesu Hauptstr. 65 Tel. 06131 – 68 73 78 kiga-herz-jesu@kath-kirche-mombach.de Homepage der Pfarrei: www.kath-kirche-mombach.de Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus IBAN: DE73 5506 0611 0000 2916 84 BIC: GENODE51MZ6 Förderverein St. Nikolaus Mainz-Mombach e. V. Hauptstr. 65, 55120 Mainz-Mombach foerderverein@kath-kirche-mombach.de IBAN: DE83 5506 0611 0000 2162 32 BIC: GENODE51MZ6 16
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