Ein Ostergruß 1 - Sankt Marien Frankfurt am Main
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2 BEGRÜSSUNG 3 Liebe Schwestern und Brüder im Glauben! Dieses Jahr ist Ostern ganz anders. Das, was sonst die Feiertage prägt: Go4esdienste, Osterfeuer, Familienbesuche, Spaziergänge mit Freun- den, das alles geht gerade nicht, und wir vermissen es schmerzlich. Vielleicht aber macht uns dieses besondere Ostern etwas wieder deut- lich: Auferstehung – das ist keine Schönwe4erveranstaltung. Bevor er Öffnungszeiten der Kirchen von Sankt Marien von seinem himmlischen Vater auferweckt wird, muss Christus eintau- für das persönliche Gebet chen ins Tal der Tränen, er muss hinabsteigen ins Reich des Todes. Um Ostern begehen zu können, müssen wir das, was uns schwer auf der Seele lastet, nicht bei Seite schieben. Nein, gerade angesichts unserer Einsamkeit, unserer Angst, den Gefühlen von Hilflosigkeit und Trauer Gründonnerstag gilt uns der Zuspruch des alten Osterliedes: Sankt Antonius 19:00 – 22:00 Christ ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein; Sankt Elisabeth 18:00 – 08:00 (Karfreitag) Christ will unser Trost sein. Kyrieleis – Herr, erbarme dich! Karfreitag Karsamstag Ostersonntag Ein ganz besonderer Gruß gilt unseren alten und kranken Mitmen- alle Kirchen 11:00 – 18:00 schen. Wenn wir Sie momentan auch nicht persönlich aufsuchen kön- nen, so denken wir doch ganz fest an Sie und schließen Sie in unsere Gebete ein. Seien Sie gewiss: Der Schmerzensmann von Golgota, er ist als der Auferstandene bei uns. Christus, der Sieger über den Tod, er segne und behüte Sie und alle, die Ihnen am Herzen liegen. Frankfurt am Main, Ostern 2020 Für die Seelsorger/innen April 2020, Sankt Marien Frankfurt am Main Pfr. Holger Daniel Redak on: Kers n Stoffels Pfr. Joachim Braun Mit ökologischen Druckfarben auf Für den Pfarrgemeinderat zer fiziertes Umweltpapier gedruckt Andrea Krawinkel
4 GRÜNDONNERSTAG KARFREITAG 5 Wie würden Sie Ihren letzten Abend gestalten, wenn Sie wüssten, ken Menschen sind zu schützen. Für alle bedeutet dies in dieser Zeit dass Sie am nächsten Tag sterben müssen? Entbehrung. Letztlich sogar die Entbehrung der wöchentlichen Eucha- ris efeier und damit auch des Empfangs der Kommunion. Es ist ein Keine leichte Frage und zum Glück auch eine Frage, die wir im Regel- Fasten der besonderen Art. fall nicht beantworten müssen. Sich mit der eigenen Endlichkeit, der Tatsache, dass wir einmal alle dieses Leben verlassen müssen zu be- schäGigen, schmerzt immer. Es ist eine Frage, die wir zu Recht vermei- den, denn sie ist hoch emo onal. Mit ihr ist Verlust des Geliebten ver- bunden und eine Ungewissheit auf das, was kommen mag – für mich und für die Menschen, die ich liebe und die mir anvertraut sind. Wie es berichtet ist, starb Jesus im Alter von 33 Jahren. Wenn ich auf diese Zeit des Lebens blicke, in der ich mich selbst gerade befinde, sind dort ganz andere Fragen präsent. Alles scheint möglich und viele An- fänge können noch gemacht werden. Jesus muss also Abschied neh- men von einem reich gefüllten Leben, mit vielen gelebten Beziehun- gen, mit Menschen, die auf ihn schauen und sich auf ihn verlassen. Die eindrückliche Szene des letzten Abendmahles wird in einfacher und emo onaler Sprache auch im Kirchenlied „Beim letzten Abend- mahle“ geschildert (Go4eslob Seite 282). Es beschreibt, wie Jesus Ab- schied nimmt in dieser schwer anlastenden Situa on. Er tut dies in einer besonderen Art und Weise: Er ist nahe bei den Menschen, ohne Ihnen die volle Last des nahenden Todes zuzumuten. Das gemeinsame Essen, ein Zeichen der Verbundenheit, deutet Jesus für seine Jünger um. Aus dem bereits Vertrauten macht er ein Zeichen seiner bleiben- Entbehrung von Nähe und das Gefühl des Verlassenseins sind für mich den Liebe, das auch nach seinem Tod bis heute trägt. Wir dürfen es stark mit dem Karfreitag verbunden. Jesus ist einen einsamen und bru- jedes Mal erfahren, wenn wir gemeinsam Mahl halten in der Eucharis- talen Tod am Kreuz gestorben. Vor seinen Tod betet er: „Mein Go4, efeier. Wir dürfen dieser efen emo onalen Einladung Jesu folgen mein Go4, warum hast Du mich verlassen, bleibst fern meiner Re4ung, und uns in der Begegnung mit ihm stärken lassen. den Worten meines Schreiens.“ (Psalm 22) Der Go4essohn selbst kann am Kreuz die bergende Nähe seines Vaters nicht mehr spüren. Über Aber im Moment ist alles anders. Corona hält uns in Atmen. Wir alle das Verhalten Jesu in dieser Situa on schreibt unser Bischof Georg in sind dazu gezwungen unser Leben im Moment zu verändern, um ei- seinem Hirtenwort aus diesem Jahr „Jesus bricht den Kontakt nicht ab. nander zu schützen. Nähe zueinander ist schädlich und gefährdet po- Aus seinen letzten Worten spricht das feste Vertrauen, dass Go4 ihn ten ell die Menschen um uns herum. Besonders die älteren und kran- auch dann trägt, wenn er ihn nicht erfahren kann.“ Denn es heißt wei-
6 KARFREITAG AM ÖLBERG 7 ter im Psalm: „Aber du bist heilig, du thronst über dem Lobpreis Isra- els. Sei mir nicht fern, denn die Not ist nahe und kein Helfer ist da. Vor dir kommt mein Lobpreis in großer Versammlung.“ Bleibet hier Auch ein gemeinsames Aushalten von Distanz kann Nähe bedeuten. In Und wachet mit mir diesen Tagen ist dies deutlich spürbar. Wir halten gemeinsam die Ver- lassenheit aus – jede und jeder hat in diesen Tagen sein Kreuz damit zu tragen. Doch wir teilen die Hoffnung darauf, dass unser Verhalten eine Verbesserung bewirken kann. Wir haben die gemeinsame Hoffnung darauf, dass wir viele Menschen damit re4en können. Jesus hielt den Kreuzestod aus in dem Vertrauen auf seinen Vater. Auch wir können diesen Tagen der Entbehrung mit der Hoffnung auf Ostern begegnen. Auch wenn wir uns in diesen Tagen nicht als betendes Go4esvolk in unseren Gemeinden treffen können, so können wir dennoch als beten- des Go4esvolk unterwegs sein. Das Hirtenwort unseres Bischofs hat in diesem Jahr dazu viele Anregungen zum persönlichen Gebet gegeben. In diesem Sinne laden wir Sie ein in unseren Kirchen oder Zuhause zu beten, in den Worten, die ihr Herz berühren und sie die Nähe Go4es spüren lassen. Eine Anregung dazu könnte das Singen des Liedes „Beim letzten Abendmahle“ im Go4eslob auf Seite 282 sein. Pastoralreferen n Marina Thebbe Möglichkeiten zum s llen persönlichen Gebet von Gründonnerstag bis Karfreitag: Sankt Antonius: Gründonnerstag von 19 Uhr - 22 Uhr Sankt Elisabeth: Gründonnerstag, 18 Uhr bis Karfreitag, 8 Uhr
8 KARSAMSTAG OSTERSONNTAG 9 Atemzug erst machen, nachdem ich anderen geholfen habe. Ich bin froh, zu Go4 zurückgekehrt zu sein, während ich vom Leiden und Tod meiner Mitmenschen umgeben bin.“ Geheimnis des Glaubens – im Tod ist das Leben. Ich bin diesem Arzt dankbar für sein Glaubenszeugnis. Ja, Go4 ist Liebe, und die Liebe ist stärker als der Tod. Begehen wir Ostern als Sieg der Liebe über den Tod, gerade in diesen Zeiten. Wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getau wur- den, auf seinen Tod getau worden sind? Wir wurden ja mit ihm be- graben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr s-rbt; der Tod hat kei- ne Macht mehr über ihn. (Römerbrief 6,3-5.8-9) Pastoralreferent Robert Seither In der Zeitung las ich von einem italienischen Arzt, der im Krankenhaus Corona-Pa enten betreut. Wie viele seiner Kollegen war er Atheist, belächelte seine Eltern, die Kirchgänger sind. Dann wurde ein alter Priester mit ernsthaGen Atemproblemen einge- liefert. Der ha4e eine Bibel mitgebracht, aus der er anderen Pa enten vorlas, und er hielt Sterbenden die Hand. Die Ärzte waren zu müde und zu entmu gt, um ihm zuzuhören. Doch sie mussten zugeben, dass sie an ihre Grenzen gekommen waren. Nun bi4en sie Go4, wann immer sie einige freie Minuten haben, um Hilfe. Atheisten bi4en den Herrn, ihnen KraG zu schenken, damit sie sich um die Kranken kümmern können. Der alte Priester ist gestorben, doch er hat es geschaN, diesem Arzt einen Frieden zu bringen, den der nicht mehr zu finden gehoN ha4e. Sein Zeugnis endet mit den Worten: „Ich … möchte meinen letzten
10 OSTERN FÜR FAMILIEN KONTAKTE 11 Corona-Quarantäne Hier gibt es Hilfe Hallo Netz— Freundliche Kontakte ohne Risiko (069) 76 21 41, 0176-50 17 62 00 Foto: C. Dere Solidarisch trotz Corona— Wie könnte ein Ostergarten aussehen? Idee für Jung und Alt Unterstützung in Bockenheim/Westend Neben der klassischen Weihnachtkrippe gibt es an vielen Orten die (069) 34 86 906-35 Tradi on eines Ostergartens: Die heilige Woche wird bildlich darge- stellt. In diesem besonderen Jahr ist Sankt Marien mit dabei. Dafür habe ich mit meiner Familie Moos, Steine, Farnen und Blumen gesam- Solidarisch-Centro-Kollek v— melt und auf dem Table4 alles angeordnet. Natürlich sind auch noch NachbarschaGshilfe Rödelheim viele andere Materialien möglich. centro@riseup.net Hast Du Lust mit zu suchen und von Jesu Leben zu hören? Im Oster- garten siehst Du die Kleider, die vor Jesus auf der Straße ausgebreitet Caritas— werden. An Palmsonntag wird Jesus mit Zweigen begrüßt und die Quar ersmanagement Praunheim Menschen breiten vor Freude ihre Kleider aus. An Gründonnerstag (069) 2982-62 77 betet Jesus alleine im Garten Gethsemane. Wo könnte im Ostergarten der Ort dafür sein? Siehst Du den Berg Golgatha? Dort s rbt Jesus am Kreuz. Jesus Grabstä4e ist eine Höhle. Go4 weckt Jesus von den Toten Verein für Psychotherapie— auf. An Ostern kannst Du den Stein vor der Höhle öffnen. Jesus ist auf- Streit und Stress in der Familie erstanden. Die Kerze und die Blumen drücken die Freude darüber aus. (069) 789 20 19 Wer möchte seinen eigenen Ostergarten bauen? Familien, Jung und Alt können mir gerne ein Bild von ihrem Ostergarten schicken. In einer virtuellen Galerie findet es einen schönen Platz. Fotos gerne an: Pas- toralreferen n Charlo4e Dere - c.dere@marien-frankfurt.de
12 IHRE ANSPRECHPARTNER IN SANKT MARIEN Für Unterstützung in der Corona-Quarantäne: Robert Seither, Pastoralreferent: (0159) 01 34 12 45 r.seither@marien-frankfurt.de Für Seelsorge: Joachim Braun, Pfarrer: (069) 70 79 59 49 j.braun@marien-frankfurt.de Holger Daniel, Pfarrer: (069) 97 84 10 11 h.daniel@marien-frankfurt.de P. Shajan Manickathan ISch, Kooperator: (069) 77 06 79 50 s.manickathan@marien-frankfurt.de Andreas Böss-Ostendorf, Pastoralreferent (0172) 89 72 660 a.boess-ostendorf@marien-frankfurt.de Charlotte Dere, Pastoralreferentin: (069) 70 79 00 43 c.dere@marien-frankfurt.de Markus Feldes, Pastoralreferent: (069) 76 75 25 09 m.feldes@marien-frankfurt.de Sr. Rebecca Hafner, Pastoralassisten n: (069) 77 06 79 51 r.hafner@marien-frankfurt.de Isabel Sieper, Gemeindereferen n: (069) 795 395 917 i.sieper@marien-frankfurt.de Marina Thebbe, Pastoralreferen n (069) 97 84 10 12 m.thebbe@marien-frankfurt.de
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